DE19639955A1 - Glättbohle - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft eine Glättbohle zum Abziehen und Glätten der Oberfläche von frischen
Betonschüttungen, insbesondere zur Herstellung von porenhaltigen Betonfertigteilen unter
Verwendung von Schalformen.
Das Abziehen erfolgt bei einem frischen Beton mit einem Brett, das in Längsrichtung der
Schalung von Hand über die Oberfläche des Betons hin- und herbewegt wird. Um das
Abziehen zu erleichtern, hat man Rüttelbohlen oder Betonflächenglättmaschinen mit
rotierenden Glättwerkzeugen entwickelt. Die rotierenden scheibenförmigen Glättwerkzeuge
werden meist ortsunabhängig durch einen Benzinmotor angetrieben. Außerdem werden auf den
Glättwerkzeugen mehrere elektrisch angetriebene Vibratoren zum Verdichten des Betons
vorgesehen. Die Vibratoren bewirken, daß das Feinkorn des Betons an die Oberfläche gelangt,
wodurch eine sehr flache und glatte Oberfläche und eine starke Verdichtung des Betons erzielt
wird. Bei starker Verdichtung ist für die exakte Endform des Betonfertigteils eine präzise
Dosierung der Frischbetonschüttung erforderlich. Aus diesem Grunde wurde bereits versucht,
die Betonschüttung anstelle mit rotierenden Glättwerkzeugen mit Glättwalzen zu egalisieren,
die in der DE AS 20 27 848 einen Ringkörper mit rhombischen Querschnitt aufweisen.
Dadurch soll auch das Abziehen der Frischbetonschüttung ohne Vibration ermöglicht werden.
Um das Abziehen einer frischen Betonschüttung mit einem Brett von Hand zu erleichtern und
auf einfache Weise eine glatte Oberfläche zu erzielen, hat man Rüttelbohlen entwickelt, die
nach ein und demselben Prinzip arbeiten, bei dem eine mehr oder weniger hochfrequente
Schwingung in eine senkrecht zur Arbeitsrichtung gerichtete Rüttelschwingung umgeformt und
auf mechanische Art und Weise auf eine Rüttelbohle übertragen wird. Diese Rüttelbohlen
werden insbesondere zum maschinellen Verlegen von Fußböden aus Beton oder Estrich, zum
Abziehen und Glätten, sowie zum gleichzeitigen Verdichten zum Einsatz gebracht. In der
DD 44 973 A1 besitzt die Abzieheinrichtung einen mit Benzin, Preßluft, oder Strom angetriebenen
Antriebsmotor mit einer Exzenterwelle und einem Gleitstück, mit dem bei einer Rüttelbohle
eine seitliche Schubbewegung initiiert wird.
In der DE 22 05 629 B2 weist die Abzieheinrichtung für einen Betonfußboden eine
Nivellierlatte auf, die durch einen Kurbelantrieb unmittelbar hin- und herbewegbar ist,
während eine nicht unmittelbar angetriebene Nivellierlatte mit dem Antriebsmotor des
Kurbelantriebes und mit einem Handgriff starr verbunden ist. Zum Nivellieren der
Betonoberfläche sind zwei auf dem Rohboden seitlich aufliegende Abziehleisten vorgesehen,
deren Höhe dem herzustellenden Estrichniveau angepaßt ist. Da Kurbelantriebe
außerordentlich störanfällig sind, wurde in der DE 23 61 392 B2 eine aus wenigen und
einfachen Teilen bestehende Abzieheinrichtung vorgeschlagen, die aus zwei parallel
angeordnete Rüttelbohlen aufgebaut ist, die durch Blattfedern untereinander verbunden sind.
Die beiden Rüttelbohlen werden mit Hilfe eines Antriebes in eine waagerechte
Schwingbewegung versetzt. Hierbei weist der Antrieb, der auf einer der Rüttelbohlen befestigt
ist, eine Kurbelwelle und eine exzentrisch an der Kurbelwelle angreifende Kurbelstange auf,
deren entgegengesetztes Ende an der anderen Rüttelbohle befestigt ist. Außerdem ist ein
Schwingungserreger vorgesehen, mit dem beide Rüttelbohlen in Vibration gebracht werden
können.
Derartige Abziehvorrichtungen sind aufgrund ihrer starken Vibration beschwerlich zu
handhaben und erfordern einen beträchtlichen Wartungsaufwand. Die überstarken
Schwingungen werden zunächst dadurch hervorgerufen, daß die den Vibrationserreger
tragende Grundplatte und die Gerätehalterung zur Bedienung der Rüttelbohle in einem Ganzen
vereinigt sind. Dadurch werden Rüttelschwingungen erzeugt und auf die Betonoberfläche
übertragen, die eine Verdichtung des Frischbetons bewirken. Die durch seitliche Vibration
hervorgerufenen Stöße müssen außerdem gedämpft werden.
Dies wird in der DE 22 04 022 B2 durch einen Rüttelbalken bewerkstelligt, der an seinen
beiden gegenüberliegenden Endseiten mit einem die Endschwingungen dämpfenden
Anschlußstück ausgestattet ist. Der Rüttelbalken ist mit einem seitlich angeordneten Fahrwerk
über die abzuziehende Betonoberfläche verfahrbar. Mit einem in der Balkenmitte
angeflanschten Unwuchtmotor wird eine vertikal gerichtete Schwingbewegung zum
gleichzeitigen Glätten und Verdichten des Betons ausgeführt. Um die in der Eigenfrequenz
stärker schwingenden freien Enden der Rüttelbohle zu dämpfen, wird die Rüttelbohle durch
keilförmige Einschnitte in schwingungsisolierte Anschlußstücke mit voneinander abweichenden
Eigenfrequenzen entsprechend ihrer Länge unterteilt. Dadurch kann die Schwingung der
Anschlußstücke von der Rüttelbohle mit dem Unwuchtmotor abgeschnitten und verringert
werden. Nachteilig ist, daß der aus mehreren Einzelstücken bestehende Rüttelbalken mit einem
erheblichen Gewicht belastet ist, das ein gesondertes Fahrwerk zum Verfahren des
Rüttelbalkens erforderlich macht. Um einen Rüttelbalken mit großer Masse einschließlich der
kraft schlüssig verbundenen Teile in Vibration zu setzen, sind außerdem Unwuchtantriebe hoher
Leistung erforderlich. Dabei müssen die Rüttelbalken stabil ausgeführt werden, um ungewollte
Resonanzen zu vermeiden. Diese führen bei labiler Ausbildung der Rütteleinrichtung zu einem
vorzeitigen Verschleiß.
Die bekannten Rüttelbohlen weisen in der Konsequenz das gemeinsame Merkmal auf, daß eine
frische Betonschüttung in einem Arbeitsgang geglättet und durch die in den Beton eingeleiteten
Rüttelschwingungen bis zu einer Tiefe von 25 mm verdichtet wird. Dadurch können die
bekannten Rüttelbohlen nicht zum Einsatz gelangen, wenn eine Verdichtung der
Betonschüttung nicht erwünscht ist. Beispielsweise werden bei der Herstellung von
wärmedämmenden Betonfertigteilen Betonschüttungen mit einer Vielzahl von Lufteinschlüssen
zu sogenanntem Porenbeton verarbeitet, dessen wärmedämmende Eigenschaft durch eine
intensive Verdichtung nicht zu- sondern abnimmt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Glättbohle zur Herstellung von
Betonfertigteilen zu schaffen, mit deren Hilfe eine Betonschüttung ohne das Einleiten von
Rüttelschwingungen in die Betonoberfläche abgezogen und geglättet werden kann.
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe durch eine Glättbohle entsprechend Patentanspruch 1
gelöst. Diese weist im wesentlichen einen Glättbohlenmantel auf, der aus einem
streifenförmigen Blechzuschnitt gebogenen ist und der infolge der Verwendung von Blech ein
vergleichsweise geringes Gewicht besitzt. Im Verhältnis dazu wird ein vergleichsweise
schwerer Unwuchtkörper eingesetzt, der mit geringer Drehzahl um eine senkrecht zur
Betonoberfläche stehende Unwuchtachse rotiert beziehungsweise schwingt und derart
ausgebildet ist, daß die Fliehkraft des Unwuchtkörpers bei einer Drehzahl von 2-15
Umdrehungen pro Sekunde größer als das Beharrungsvermögen der Glättbohle einschließlich
der Haftreibung auf der Betonoberfläche ist. Bei dieser geringen Drehzahl erfährt die
Glättbohle eine ruhige annähernd kreisende Bewegung, die durch keinerlei störende
Resonanzen überlagert ist. Demzufolge wird die kreisende Bewegung ausschließlich zum
Abziehen und Glätten der Betonoberfläche eingesetzt. Gleichzeitig wird infolge der fehlenden
Haftreibung zwischen der Glättbohle und der Betonoberfläche das Abziehen der frischen
Betonschüttung erleichtert.
Nach einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung weist der Glättbohlenmantel im
Querschnitt gesehen einen horizontalen Glättboden und symmetrisch eine, in einem stumpfen
Winkel nach außen geneigte Abziehschräge auf. Der Glättbohlenmantel wird seitlich durch ein
senkrechtes Seitenwandteil begrenzt, bei dem ein Randabschnitt nach innen oder nach außen
kragend, rechtwinklig zu einem waagerecht angeordneten Befestigungsflansch mit
Flanschbohrungen gebogen ist. Die Glättbohle weist bei dieser Ausgestaltung die Form eines
wannenformigen oben offenen Hohlkörpers auf, der leicht über die Oberfläche eines zu
fertigenden Betonfertigteils bewegt werden kann.
Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung wird eine mit dem Befestigungsflansch verschraubte
Lagerplatte vorgesehen. Diese weist eine Aufnahmebohrung zur Halterung eines
Lagergehäuses mit einer Lageranordnung zur hängenden Lagerung einer rotierenden
Unwuchtachse auf. Die hängende Lagerung der Unwuchtachse besitzt den Vorteil, daß der
Schwerpunkt der Glättbohle in geringer Höhe über dem Glättboden beziehungsweise der
Betonoberfläche liegt. Dadurch wird die Stabilität gegen seitliches Kippen auch bei einem
schmal ausgeführten Glättboden gesichert. Infolgedessen kann die Glättbohle schmaler als
gewöhnlich ausgeführt und das Gewicht verringert werden. Die Inbetriebnahme der Glättbohle
ist damit bei einer geringeren Drehzahl des Unwuchtkörpers und bei einem noch ruhigerem
Lauf möglich.
Dies wird außerdem durch eine an der Unwuchtachse zuunterst angeordnete Antriebsscheibe
ermöglicht, die mit lösbaren Spannmitteln an einer Zapfenaufnahme für den Unwuchtkörper
befestigt ist. Durch die für eine geringe Umdrehungszahl erforderliche Untersetzung der
Antriebsdrehzahl besitzt die Antriebsscheibe einen großen Scheibendurchmesser und im
Gesamtsystem einen großen Gewichtsanteil, der sich auf einen tiefen Schwerpunkt günstig
auswirkt. Darüber hinaus entfaltet die rotierende Antriebsscheibe eine stabilisierende Wirkung
auf die Balance der Glättbohle, wenn ein scheibenförmiger Unwuchtkörper eingesetzt wird.
Der scheibenförmige Unwuchtkörper wird gemäß einer besonderen Ausbildung der Erfindung
annähernd aus einem Viertelkreis gebildet und mit einer der Zapfenaufnahme entsprechenden
Paßbohrung versehen, wobei als Antriebseinrichtung für die Antriebsscheibe ein geschlossenes
Zugmittelgetriebe zwischen dem Antriebsmotor und der Unwuchtachse vorgesehen ist. Durch
die Anordnung eines Zugmittelgetriebes kann eine räumliche Trennung des Unwuchtkörpers
von dem Antriebsmotor vorgenommen werden, dessen Drehzahl dadurch gleichzeitig auf
einfache Art und Weise herabgesetzt werden kann. Dadurch ist die Glättbohle mit einfachen
Mitteln herstellbar und die Untersetzung durch Auswechseln der Antriebsscheibe gegen einen
größeren oder kleineren Scheibendurchmesser leicht zu bewerkstelligen. Infolgedessen ist die
Amplitude oder der Durchmesser der kreisförmigen Bewegung der Glättbohle mittels der
Drehzahl beeinflußbar.
Des weiteren ist im Rahmen der Erfindung vorgesehen, daß die Amplitude durch einen aus
zwei horizontal nebeneinanderliegenden, zusammenspannbaren Unwuchtscheiben gebildeten
Unwuchtkörper beeinflußbar ist. Hierbei ist die obere Unwuchtscheibe drehfest mit der
Antriebsachse verbunden und eine darunterliegende Unwuchtscheibe in Umfangsrichtung in
der Paßbohrung gegen die Unwuchtachse verdrehbar. Die Antriebsscheibe weist hierbei
entsprechend der Zapfenaufnahme der Unwuchtachse auf einem Lochkreis alternierend
Befestigungslöcher für die Aufnahme von Spannschrauben zum Festspannen der unteren
Unwuchtscheibe bei einem unterschiedlichen Winkelabstand gegenüber der oberen
Unwuchtscheibe auf. Wenn die unteren Unwuchtscheibe gegenüber der oberen eine
abweichende Winkelstellung einnimmt, wird die Fliehkraft entsprechend verringert und die
Intensität der Glättbewegung kleiner. Die Glättbohle ist dadurch ebenso unproblematisch mit
Hilfe der Drehzahl und der Veränderung der Unwuchtform an verschieden große
Betonfertigteile adaptierbar.
Schließlich ist im Rahmen der Erfindung vorgesehen, daß der Antriebsmotor derart angeordnet
ist, daß der Schwerpunkt der Glättbohle in möglichst geringer Höhe über dem Glättboden
ausgebildet wird. Das wird mit einem mit seitlichen Randstegen auf den Befestigungsflanschen
des Rüttelbohlenmantels aufliegenden Stützblech gewährleistet, das eine waagerecht
angeordnete Motorplatte und nach innen abwärts abgewinkelte Tragschenkel aufweist. Die
Größe und die Abwinkelung der Tragschenkel ist derart ausgeführt, daß die Abtriebsscheibe
des Antriebsmotors niedrig und in gleicher Höhe wie die Antriebsscheibe der Unwuchtachse
angeordnet ist. Die Glättbohle gewährleistet damit einen ruhigen Lauf und eine gleichförmig
kreisende Bewegung, die das Abziehen und das Glätten einer frischen Betonschüttung mit
einer besonders glatten Betonoberfläche ermöglicht, was im nachfolgenden anhand eines
Ausführungsbeispiels der Erfindung näher erläutert werden soll.
In den zu dem
Ausführungsbeispiel gehörenden Zeichnungen zeigt
Fig. 1 eine Formpalette mit einer Formteilschalung, die eine frische Betonschüttung
enthaltend mit einer Glättbohle abgezogen wird,
Fig. 2 die Glättbohle in einem Querschnitt in Höhe der Unwuchtachse,
Fig. 3 eine Draufsicht auf die Glättbohle,
Fig. 4 eine Draufsicht auf einen scheibenformigen Unwuchtkörper,
Fig. 5 eine Seitenansicht auf das zu dem Antriebsmotor gehörende Stützblech
in schematischer Darstellung.
In Fig. 1 ist stark schematisiert eine Formpalette 1 mit einem flachen Schalboden 2 und einer
auf demselben aufgebauten Schalform 3 zum Abformen eines rechtwinkligen Betonfertigteils
angeordnet. Die Schalform 3 wird durch Randabsteller 4 und Querabsteller 5 begrenzt und
nach dem Einfüllen einer frischen Betonschüttung 6 mit der auf dem Randabsteller 4
aufliegenden Glättbohle durch Zugseile 7 von Hand oder einer geeigneten
Bewegungseinrichtung in der durch die Pfeilspitzen 9 angedeuteten Ziehrichtung geglättet.
Die Glättbohle, die in Fig. 2 im Querschnitt dargestellt ist, umfaßt einen Glättbohlenmantel
10, der aus einem streifenförmigen Blechzuschnitt hergestellt ist, der mindesten so lang wie die
Schalform 3 oder der Schalboden 2 breit ist, damit die Glättbohle auf beiden Seiten auf dem
Randabsteller 4 aufliegen kann. Der Glättbohlenmantel 10 ist zu einem nach oben offenen
Hohlteil mit einem wannenformigen Querschnitt gebogen. Auf der Unterseite weist der
Glättbohlenmantel 10 einen waagrechten Glättboden 11 auf, welcher auf beiden Seiten durch
eine Abziehkante 12 begrenzt wird. An diese schließt sich in einem stumpfen Winkel nach
außen geneigt eine Abziehschräge 13 an, die seitlich durch ein senkrechtes Seitenwandteil 14
begrenzt wird. Die Höhe des Seitenwandteils 14 wird gegenüber der Breite des Glättbodens 11
kleiner ausgeführt, damit der Schwerpunkt der Glättbohle näher zu dem Glättboden 11 als zu
dem Seitenwandteil 14 angeordnet ist. Die Seitenwandteile 14 sind in ihrem Randabschnitt
nach innen kragend, rechtwinklig zu einem waagerecht angeordneten Befestigungsflansch 15
mit Flanschbohrungen 16 zum Durchstecken von Befestigungsschrauben 17 gebogen.
Die Befestigungsschrauben 17 dienen zur Befestigung einer mit dem Befestigungsflansch 15
verschraubbaren Lagerplatte 18, sowie eines Stützbleches 19 und von zwei seitlichen
Stegblechen 20, die in Fig. 3 erkennbar sind. Diese verschraubbaren Teile ergeben auf der
gesamten Länge der Glättbohle eine ausreichende Versteifung, die bei größerer Länge durch
zusätzliche oder breitere Stegbleche 20 erhöht werden kann. An den Stegblechen 20 befinden
sich des weiteren Anschlagpunkte 21 für die Zugseile 7 zum Ziehen der Glättbohle. Um das
Abziehen zu erleichtern und die Oberfläche eines Betonfertigteils zu glätten, wird die
Glättbohle durch einen rotierenden Unwuchtkörper 22 in eine angenäherte kreisförmige
Bewegung gebracht, die der Abziehbewegung überlagert und mit einer beim Reiben von
glattem Putz gebräuchlichen Bewegung vergleichbar ist.
Hierzu ist in der Lagerplatte 18 eine Aufnahmebohrung 23 zur Aufnahme eines Lagergehäuses
24 mit einer Lageranordnung zur hängenden Lagerung der rotierenden Unwuchtachse 25
vorgesehen. Die Lageranordnung ist an sich bekannt und nicht weiter ausgeführt. Sie umfaßt
im wesentlichen ein Radiallager 26 und ein Radialkegelrollenlager 27 auf einem Tragzapfen 28,
womit die senkrechten und radialen Lagerkräfte der hängenden Unwuchtachse 25 aufgefangen
werden. Die hängende Lagerung der Unwuchtachse 25 besitzt wie bereits erwähnt den Vorteil,
daß der Schwerpunkt der Glättbohle in geringer Höhe über dem Glättboden 11 angeordnet
werden kann.
Die Unwuchtachse 25 weist neben dem Tragzapfen 28 einen kegelförmiger Achsenabschnitt 30
auf, der mit in einem radial einwärts gerichteten Ringscheibenabsatz 31 endet, an den sich eine
zylindrische Zapfenaufnahme 32 anschließt, die ausgehend von ihrer Stirnseite 29 mit axialen
Befestigungsbohrungen 33 für axial wirkende Spannschrauben 34 versehen ist. Die
Zapfenaufnahme 32 ist für einen scheibenformigen Unwuchtkörper 22 vorgesehen, der
entsprechend dem Außendurchmesser der Zapfenaufnahme 32 mit einer Paßbohrung 35
versehen ist. In Fig. 4 ist der scheibenformige Unwuchtkörper 22 in voller Draufsicht
dargestellt, der eine annähernd aus einem Viertelkreis gebildete Kontur aufweist. Dadurch kann
die Masse des Unwuchtkörpers 22 nahe auf dem Umfang konzentriert werden. Die Erfindung
soll aber auf diese scheibenförmige Ausführungsform nicht beschränkt, sondern im Rahmen der
Patentanspruche auch allgemein auf eine um eine senkrechte Achse schwingende oder
rotierende Unwucht bezogen werden.
Nach Fig. 2 jedenfalls kann der scheibenförmige Unwuchtkörper 22 vorteilhaft horizontal
geteilt werden, wodurch die erzeugbare Fliehkraft einstellbar ist. Der scheibenförmige
Unwuchtkörper 22 setzt sich aus einer oberen Unwuchtscheibe 36 zusammen, wobei diese
drehfest mit der Unwuchtachse 25 mit einer Schweißnaht 37 verbunden ist. Die
darunterliegende Unwuchtscheibe 38 ist in Umfangsrichtung gegen die obere Unwuchtscheibe
36 verdrehbar, wobei durch einen entsprechenden Winkelabstand die Größe der gewünschten
Fliehkraft einstellbar ist. An der Stirnseite 29 der Zapfenaufnahme 32 erfolgt das Festspannen
der unteren Unwuchtscheibe 38 mit der Antriebsscheibe 39, die auf einem Lochkreis gleichfalls
alternierend Durchbohrungen 41 für die Aufnahme der in die Befestigungsbohrungen 33
eingreifenden Spannschrauben 34 aufweist.
Zum Festspannen und Lösen der Antriebsscheibe 39 können anstelle der stirnseitigen
Spannschrauben 34 gleichwertige, die Unwuchtachse 25 gegebenenfalls in einer Axialbohrung
von oben durchgreifende Spannmittel vorgesehen werden, wenn die Unwucht ständig in
kürzeren Zeitabständen schnell und unproblematisch verändert werden soll. Als
Antriebsscheibe 39 ist insbesondere eine Keilriemenscheibe mit einem Keilriemen 42 als
Antriebseinrichtung vorgesehen. Diese handelsüblichen Teile vereinfachen den Aufbau und die
Wartung der Glättbohle. Mit einem Keilriemen 42 oder einem vergleichbaren geschlossenen
Zugmittelgetriebe kann die Keilriemenscheibe entsprechend groß ausgeführt und vorteilhaft in
Hinsicht auf die Schwerpunktlage der Glättbohle so tief als möglich angeordnet werden.
Außerdem kann mit Hilfe eines Keilriemens 42 eine räumliche Trennung des Unwuchtkörpers
22 von dem Antriebsmotor 43 vorgenommen werden. Dadurch kann der Antriebsmotor 43 bei
der Glättbohle fast in gleicher Höhe wie der rotierende Unwuchtkörper 22 angeordnet werden.
Der Antriebsmotor 43 ist derart angeordnet, daß der Schwerpunkt der Glättbohle in möglichst
geringer Höhe über dem Glättboden 11 ausgebildet wird. Hierzu ist das in Fig. 3 erkennbare
Stützblech 19 seitlich der Lagerplatte 18 vorgesehen, das in sich entsprechend gewinkelt ist.
Das Stützblech 19, das ist in Fig. 5 näher ausgeführt ist, weist seitliche auf dem
Befestigungsflansch 15 des Glättbohlenmantels 10 aufliegende Randstege 46 und eine
waagerecht angeordnete Motorplatte 47 auf. Zwischen den Randstegen 46 und der
Motorplatte 47 sind nach innen abwärts abgewinkelte Tragschenkel 48 vorgesehen. Die Größe
und die Abwinkelung der Tragschenkel 48 ist derart ausgeführt, daß die Abtriebsscheibe 49
des Antriebsmotors 43 gleichwohl niedrig und in gleicher Höhe wie die Antriebsscheibe 39 der
Unwuchtachse 25 angeordnet ist.
Das Abziehen einer frischen Betonschüttung 6, die sich in Fig. 1 links von der Glättbohle auf
der linken Hälfte der Schalform 3 befindet, erfolgt mit Zugseilen 7 von Hand oder mit Hilfe
einer in Höhe der Schalform 3 vorhandenen, längs der Formpalette verfahrbaren
Antriebseinrichtung, beispielsweise einer Portaleinrichtung, in Richtung der an den Zugseilen 7
erkennbaren Pfeilspitzen 9. Die Glättbohle wird zunächst auf die Randabsteller 4 gesetzt und
vor dem Abziehen wird der Unwuchtkörper 22 mit Hilfe des Antriebsmotors 43 in eine
Rotation mit einer Drehzahl von 2-15 Umdrehungen pro Sekunde versetzt. Dadurch erfährt
die Glättbohle eine annähernd kreisende Bewegung durch die Fliehkraft des Unwuchtkörpers
22, die größer als das Beharrungsvermögen und die Haftreibung auf der Betonoberfläche ist.
Die Glättbohle setzt sich infolgedessen von selbst in Bewegung und erfährt eine ruhige,
gleitende Drehbewegung, die durch den Drehrichtungspfeil 50 dargestellt ist. Während der
Drehbewegung wird die frische Betonschüttung 6 mit der Abziehschräge 13 der Glättbohle auf
der linken Seite der Schalform egalisiert und mit dem Glättboden 11 geglättet. Hieraus wird
erkennbar, daß die an der Glättbohle mit den Zugseilen 7 ausgeführten Zugkräfte geringer sind,
als beim herkömmlichen Abziehen mit einem Brett, wodurch das Abziehen wesentlich
erleichtert wird. Die Intensität der Glättbohlenbewegung kann durch die Verstellbarkeit der
unteren Unwuchtscheibe 38 beeinflußt werden. Die Fliehkraft ist stufenlos einstellbar und wird
so groß gewählt, daß der maximale Durchmesser der kreisförmigen Drehbewegung 50 in
einem Bereich von 5 bis 25 mm rangiert. Hierbei wird ein Betonfertigteil ohne Verdichten des
Betons abgezogen und geglättet.
Claims (6)
1. Glättbohle zum Abziehen und Glätten der Oberfläche von frischen Betonschüttungen,
insbesondere bei der Herstellung von porenhaltigen Betonfertigteilen unter Verwendung
von Schalformen, umfassend einen im Querschnitt gesehen nach oben offenen, aus einem
streifenformigen Blechzuschnitt gebogenen, die Betonoberfläche übergreifenden
Glättbohlenmantel (10) sowie einen Unwuchtkörper (22), der um eine senkrecht zur
Betonoberfläche stehende Unwuchtachse (25) rotiert beziehungsweise schwingt, mit einem
elektrisch, pneumatisch oder durch Benzin betriebenen Antriebsmotor (43) angetrieben und
derart ausgebildet ist, daß die Fliehkraft des Unwuchtkörpers (22) bei einer Drehzahl von
2-15 Umdrehungen pro Sekunde größer als das Beharrungsvermögen der Glättbohle
einschließlich der Haftreibung auf der Betonoberfläche ist.
2. Glättbohle nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Glättbohlenmantel (10) im
Querschnitt gesehen einen horizontalen Glättboden (11) aufweist und symmetrisch jeweils
mit einer sich anschließenden, in einem stumpfen Winkel nach außen geneigten
Abziehschräge (13) sowie einem die Höhe bestimmenden senkrechten Seitenwandteil (14)
ausgebildet ist, bei dem ein Randabschnitt nach innen oder nach außen kragend,
rechtwinklig zu einem waagerecht angeordneten Befestigungsflansch (15) mit
Flanschbohrungen (16) gebogen ist.
3. Glättbohle nach Anspruch 1 bis 2, dadurch gekennzeichnet, daß eine auf dem
Befestigungsflansch (15) aufliegende Lagerplatte (18) vorgesehen ist, welche mittels die
Flanschbohrungen (16) durchgreifende Befestigungsschrauben (17) mit dem
Glättbohlenmantel (10) verschraubbar ist, wobei eine Aufnahmebohrung (23) zur Halterung
eines Lagergehäuses (24) mit einer Lageranordnung zur hängenden Lagerung der
rotierenden Unwuchtachse (25) vorgesehen ist, wobei die Unwuchtachse (25) einen sich
senkrecht von dem Lagergehäuse (24) weg erstreckenden, kegelförmigen, in einem radial
einwärts gerichteten Ringscheibenabsatz (31) endenden Achsenabschnitt (30) aufweist, an
den sich eine Zapfenaufnahme (32) anschließt, die stirnseitig mit axialen
Befestigungsbohrungen (33) für axial wirkende Spannmittel (34) zum Festspannen und
Lösen einer Antriebsscheibe (39) und eines sich an dem Ringscheibenabsatz (31)
abstützenden Unwuchtkörpers (22) versehen ist.
4. Glättbohle nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß ein annähernd aus einem
Viertelkreis gebildet er scheibenförmiger Unwuchtkörper (22) mit einer der Zapfenaufnahme
(32) entsprechenden Paßbohrung (35) vorgesehen ist, wobei als Antriebseinrichtung (42)
für die Antriebsscheibe (39) ein geschlossenes Zugmittelgetriebe vorgesehen ist.
5. Glättbohle nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der scheibenförmige
Unwuchtkörper (22) aus einer oberen und einer unteren horizontal nebeneinanderliegenden,
zusammenspannbaren Unwuchtscheibe (36, 38) gebildet wird, wobei die obere
Unwuchtscheibe (36) drehfest mit dem kegligen Achsenabschnitt (30) verbunden und die
darunterliegende Unwuchtscheibe (38) in Umfangsrichtung in der Paßbohrung (35) gegen
die Unwuchtachse (25) verdrehbar ist, wobei die Antriebsscheibe (39) auf einem Lochkreis
alternierend Durchbohrungen (41) für die Aufnahme von Spannschrauben (34) zum
Festspannen der unteren Unwuchtscheibe (38) bei einem unterschiedlichen Winkelabstand
gegenüber der oberen Unwuchtscheibe (36) aufweist.
6. Glättbohle nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß ein auf beiden Seiten mit
seitlichen Randstegen (46) auf den Befestigungsflansch (15) des Glättbohlenmantels (10)
aufliegendes Stützblech (19) mit einer waagerecht angeordneten Motorplatte (47) und mit
nach innen abwärts abgewinkelten seitlichen Tragschenkeln (48) vorgesehen ist, wobei die
Größe und die Abwinkelung der Tragschenkel (48) derart ausgeführt ist, daß die
Antriebsscheibe (39) der Unwuchtachse (25) und die Abtriebsscheibe (49) des
Antriebsmotors (43) in gleicher Höhe angeordnet sind.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1996139955 DE19639955C2 (de) | 1996-09-27 | 1996-09-27 | Glättbohle |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1996139955 DE19639955C2 (de) | 1996-09-27 | 1996-09-27 | Glättbohle |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
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