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Verfahren und Vorrichtung zum Verdichten von durch Wände begrenztem
Schüttgut mittels eines Schwingungserregers Die Erfindung betrifft ein Verfahren
zum Verdichten von durch Wände begrenztem Schüttgut mittels eines mit einer Bodenfläche
an eine Begrenzungswand angedrückten und während des Rüttelns auf dieser bewegten,
an einem Zugglied aufgehängten Schwingungserregers sowie eine Vorrichtung zum Ausüben
des Verfahrens.
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Es ist bekannt, einen mit einer Bodenplatte und mit zwei abgefederten
Griffen versehenen Schwingungserreger von Hand an die Begrenzungswand anzudrücken
und über sie zu führen. Dabei ist die Anpreßkraft begrenzt durch die Körperkraft
des Bedienenden; sie ist ungleich, weil der Bedienende ermüdet und sich beim Rütteln
größerer Flächen bewegen, d. h. seine Stützlage ändern muß. Außerdem ist der Bedienende
- trotz der abgefederten Griffe -den schädlichen Rüttelschwingungen, dem Lärm und
bei trockenem Schüttgut der Staubentwicklung ausgesetzt; auch muß er, falls die
zu rüttelnde Fläche nicht horizontal liegt, das Gewicht des Rüttlers ganz oder teilweise
tragen, so daß nur leichte Rüttler verwendbar sind.
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Eine sehr gleichmäßige Verdichtung und eine hohe Verdichtungsleistung
sind daher auf diese Weise nicht erzielbar.
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Es ist auch bekannt, den Schwingungserreger mit der Formwand fest
zu verbinden. Dabei ist zwar der Bedienende beim Rütteln entlastet; es sind aber
Verbindungsglieder erforderlich, die vor dem Rütteln verbunden und hernach gelöst
werden müssen. Um große Schüttgutmassen, z. B. für lange Betonteile, einigermaßen
gleichmäßig zu verdichten, muß entweder ein Rüttler nacheinander an verschiedene
Stellen der Formwand versetzt oder es müssen mehrere Rüttler gleichmäßig an den
Formwänden verteilt befestigt werden. In beiden Fällen sind mehrere Befestigungsglieder
und große Rüstzeiten notwendig, die das Verfahren verteuern. Das Verdichten mit
an derForm befestigtemRüttler hat außerdem denNachteil, daß eine Schlagwirkung nicht
erzielbar ist, sondern nur ein Verdichten durch Kreis- oder Sinusschwingungen. Dabei
ist die Verdichtungsleistung wesentlich kleiner und die unerwünschte Wanderung des
Schüttgutes größer als beim Verdichten durch gleichmäßige Schläge hoher Frequenz.
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Besonders unwirtschaftlich wäre dieses Befestigen des Rüttlers an
einer »verlorenen« Form, beispielsweise einer als Schalenkern dienenden Blechtasse,
die zum Herstellen oder Erneuern der Auskleidung des Tiegels eines Induktionsofens
verwendet wird, weil diese bei Inbetriebnahme des Ofens einschmilzt und weil das
Befestigen und Lösen des Rüttlers an und von der Blechtasse sehr zeitraubend und
- falls die Höhlung des Tiegels eng ist - auch sehr beschwerlich ist.
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Es ist ferner bekannt, das Schüttgut dadurch zu verdichten, daß die
Begrenzungswände mit einem Drucklufthammer beklopft werden, der während des Klopfens
über die Formwände geführt wird. Dieses Verfahren hat ähnliche Nachteile wie das
Andrücken des Rüttlers von Hand, weil der Bedienende den Hammer halten, führen und
auch andrücken muß, dabei - besonders wenn die Wand senkrecht ist -sehr schnell
ermüdet und den starken, lästigen Reaktionskräften des Hammers, dem Lärm und gegebenenfalls
auch dem Staub ausgesetzt ist. Die Andrückkraft und damit die Verdichtung sind ungleich
und eine hohe Verdichtungsleistung nicht erzielbar.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, Schüttgutmassen sehr gleichmäßig,
schnell und billig zu verdichten, dabei den Bedienenden von körperlicher Arbeit
zu entlasten, ihn vor den schädlichen Rüttelschwingungen, dem Lärm und Staub zu
schützen und die Rüstzeit (vor und nach dem Rütteln) zu senken.
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Diese Aufgabe wird nach der Erfindung dadurch gelöst, daß der Schwingungserreger
an die Begrenzungswand angedrückt ist mit der einstellbaren Kraft eines federnden
Stützgliedes, welches an einer der Anlagefläche des Schwingungserzeugers gegenüberliegenden
Begrenzungswand abgestützt ist, und daß der Schwingungserzeuger samt Stützglied
durch Bewegen des Zuggliedes über die Begrenzungswände bewegt wird.
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Durch dieses Andrücken wird der Bedienende weitgehend entlastet, und
Befestigungsglieder sowie
die entsprechenden Rüstarbeiten werden
eingespart; auch können schwerere Rüttler verwendet werden.
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Die Federung des Stützgliedes ermöglicht ein Verdichten durch Schläge.
Dabei ist die Verdichtungsleistung größer und die unerwünschte Wanderung des Schüttgutes
kleiner als beim Verdichten durch Kreisschwingungen. Außerdem ermöglicht die Federung,
den arbeitenden Rüttler ohne große Kräfte über die Begrenzungswand zu bewegen.
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Die Verstellbarkeit der Anpreßkraft der Feder ermöglicht es, letztere
so auf das Schwingungssystem abzustimmen, daß die auf die Begrenzungswände auftreffenden
Schläge gleichmäßig sind und eine maximale Verdichtungsleistung am Schüttgut bewirken.
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Durch Aufhängen des Rüttlers samt Stützgut an einem Zugglied und durch
Bewegen des Rüttlers über die Begrenzungswände mittels des Zuggliedes wird der Bedienende
auch vom Gewicht des Rüttlers entlastet. Er muß dann nicht mehr nahe beim Rüttler
stehen und kann sich vor Rüttelschwingungen, Lärm und Staub schützen.
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Wenn das Zugglied motorisch oder gar programmgesteuertbewegtwird,
obliegtdemBedienenden schließlich nur noch das Rüsten und Steuern des Rüttelvorgangs.
Er kann dann mehrere Rüttelvorrichtungen bedienen. Außerdem wird der Rüttler sehr
gleichmäßig über die Formwand bewegt, so daß das Schüttgut an allen Stellen der
Begrenzungswand sehr gleichmäßig verdichtet wird. Ein z. B. mit einer Laufkatze
verbundenerLasthaken ist sowohl inGießereien als auch in Betrieben, die Betonfertigteile
herstellen, ohnehin vorhanden; seine Verwendung ist daher nicht mit zusätzlichem
Aufwand verbunden.
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In besonders zweckmäßiger Weiterbildung des Anmeldungsgegenstandes
wird zum Verdichten von durch parallele oder rotationssymmetrische Außenwände begrenztem
Schüttgut ein diese Wände zwingenartig umgreifendes federndes Stützglied verwendet,
und zum Verdichten von Schüttgut, das durch eine Höhlung bildende gegenüberliegende
Innenwände begrenzt ist, ein gerades, quer zu diesen Innenwänden sich erstreckendes
federndes Stützglied.
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Außerdem kann mit dem federnden Stützglied ein zweiter, in entgegengesetzter
Richtung an eine Begrenzungswand angedrückter Schwingungserzeuger federnd verbunden
sein, so daß das Schüttgut gleichzeitig von zwei Wänden aus verdichtet wird.
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Ausführungsbeispiele des Gegenstandes der Erfindung sind in der Zeichnung
dargestellt. Es zeigt Fig.I eine Seitenansicht, zum Teil im Schnitt, einer Vorrichtung
zum Rütteln der Außenwände einer Form für einen T-Balken, mit einem federnden U-förmigen
Bügel, Fig.2 eine Seitenansicht, zum Teil im Schnitt, einer Vorrichtung zum Rütteln
der Außenwände einer Form für einen T-Balken. mit einem starren U-förmigen Bügel,
Fig. 3 einen Teil der Fig. 2 in vergrößertem Maßstab. Fig. 4 eine Seitenansicht,
zum Teil im Schnitt, einer Vorrichtung zum Rütteln einer Form für einen Balken von
U-förmigem Querschnitt, wobei sich der Rüttler mittels eines Bügels an einer Innenwand
der Innenform abstützt, Fig. S eine Seitenansicht, zum Teil im Schnitt, einer Vorrichtung
zum Rütteln eines zylindrischen Außenmantels einer Form für einen zylindrischen
Formling, mit einem starren U-förmigen Bügel, Fig.6 eine Seitenansicht, zum Teil
im Schnitt, einer Vorrichtung zum Rütteln von lotrechten Innenwänden einer Form
U-förmigen Querschnitts, Fig.7 eine Seitenansicht, zum Teil im Schnitt, einer Vorrichtung
zum Rütteln der rotationssymmetrischen Innenwände einer als Kern dienenden Hohlform
für die Auskleidung des Tiegels eines Induktionsofens, Fig. 8 eine Vorderansicht
eines einen Rüttler umgebenden Gehäuses mit einem Boden für die Vorrichtung nach
Fig. 7, Fiel. 9 ein anderes Ausführungsbeispiel des Gehäusebodens nach Fig. 8, Fig.
10 eine Draufsicht auf eine Rüttelvorrichtung nach Fig. 7 in vergrößertem Maßstab,
Fig. 11 eine Seitenansicht, zum Teil im Schnitt, einer Vorrichtung zum Rütteln des
Schüttguts für die Bodenauskleidung eines Induktionsofens.
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An einem Lasthaken 1 (Fig. 1) einer nicht dargestellten Laufkatze
ist ein L-förmiger Bügel 2 mittels zweier Ketten 3 so aufgehängt, daß ein Schenkel
2' des Bügels waagerecht, der andere 2" lotrecht nach unten weist.
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Der waagerecht aufgehängte Bügelsch.nkel2' ist dazu mit zwei Einhängevorrichtungen
4 für die beiden Ketten 3 versehen. Das Ende des lotrecht hängenden Bügelschenkels
2" hat eine parallel zum waagerechten Bügelschenkel 2' verlaufende Gewindebohrung
5, in welcher eine Gewindespindel 6 schraubbar gelagert und durch zwei Muttern 7
befestigt ist. Das vom waagerechten Bügelschenkel2' überdachte Ende der Gewindespindel
6 trägt eine Druckplatte 8, die an einer lotrechten Außenwand 9 einer das Schüttgut
10 begrenzenden, zweiteiligen Form 11 für einen T-Balken anliegt.
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Am Ende des waagerechten Bügelschenkels ist eine Blattfeder 12 so
befestigt, daß der L-förmige Bügel 2 mit der Blattfeder 12 einen federnden
Bügel 2, 12
U-förmiger Gestalt ergibt.
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Am unteren Ende der Blattfeder 12 ist ein nach unten und oben
offenes Gehäuse 13 lösbar befestigt, das einen Rüttler 14 umgibt, welcher auf der
Innenfläche eines Gehäusebodens 15 befestigt ist. Die Außenfläche des Gehäusebodens
15 wird durch die Blattfeder 12 an eine weitere lotrechte Außenwand 16 der
Form 11 angedrückt. Dabei stützt sich das Gehäuse 13 über den L-förmigen Bügel 2,
die Gewindespindel 6 und die Druckplatte 8 an der linken Außenwand 9 der Form 11
ab.
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Der Anpreßdruck und der Abstand der beiden Druckflächen 8, 15 sind
durch Verschrauben der Gewindespindel 6 verstellbar.
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Zum Verdichten des Schüttguts 10 wird die Vorrichtung bei eingeschaltetem
Rüttler 14 mittels der Laufkatze längs der lotrechten Formwände
9, 16 gehoben und gesenkt und außerdem in Längsrichtung der Form 11 senkrecht
zur Zeichenebene bewegt.
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An Stelle des starren lotrechten Bügelschenkels 2"
kann an dem
waagerecht hängenden Schenkel 2' eine zweite Blattfeder wie an seinem rechten Ende
befestigt sein. Dann wird auch an Stelle der Druckplatte 8 ein zweites Gehäuse mit
einem Rüttler spiegelbildlich zu dem ersten Gehäuse 13 an der Spindel 6 befestigt,
so daß gleichzeitig auch die linke vertikale Wand 9 der Form 11 gerüttelt
werden kann. Die Anpreßkraft und der Abstand der Gehäuseböden 13 ist auch bei dieser
Ausführung mittels der Spindel 6 verstellbar.
In dem Ausführungsbeispiel
nach den Fig. 2 und 3 ist gegenüber dem Beispiel nach Fig. 1 ein starrer U-förmiger
Bügel 17 vorgesehen. Auf einem Dach 18 des den Rüttler 14 umgebenden Gehäuses 13
ist ein Bolzen 19 senkrecht zum Dach 18 stehend befestigt. Dieser hat auf seinem
dem Dach 18 zugewandten Ende ein Außengewinde 19', das eine als Federteller dienende
Mutter 20 und eine Gegenmutter 21 trägt. Das andere Ende 19" des Bolzens ist prismatisch,
insbesondere zylindrisch und lagert leicht verschiebbar in einer entsprechenden
Führung 22 eines Bügelschenkels 17'. Die Achse der Führung 22 fluchtet mit derjenigen
der Gewindespindel 6. Zwischen dem Bügelschenke117' und der Mutter20 ist eine Druckfeder
23 eingespannt, welche den mit der Mutter 20 fest verbundenen Gehäuseboden
15 unter Abstützung an der linken Formwand 9, über den Bügel 17, die Spindel
6 und die Druckplatte 8 an die rechte lotrechte Außenwand 16 der Form 11 drückt.
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Die Anpreßkraft kann in gewissen Grenzen geändert werden. Dazu wird
die Druckfeder 23 durch Verschrauben der Mutter 20 auf dem Gewindebolzen
19" mehr oder weniger vorgespannt und die Stellung der Mutter 20 mittels
der Gegenmutter 21 gesichert.
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Solange die Außenseite des Gehäusebodens 15 nirgends anliegt, ist
der Bolzen 19 durch die gespannte Druckfeder 23 gegenüber der in den Fig. 2 und
3 dargestellten Lage so weit nach links verschoben, bis ein an ihm angebrachter
verstellbarer Anschlag 24 an einer Außenseite 25 des Bügelschenkels 17' anliegt
und die weitere Entspannung der Druckfeder 23 und damit auch die weitere
Verschiebung des Bolzens 19 samt Gehäuse 13 nach links -,gegenüber dem Bügelschenkel
17' - begrenzt.
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Der Anschlag 24 besteht aus zwei am Mantel des zylindrischen Bolzenteils
19" anliegenden, auf einer Achse 26 exzentrisch befestigten Scheiben 24.
Die Achse 26 verläuft senkrecht zum Bolzen 19 und ist in dem zylindrischen Bolzenteil
19" drehbar gelagert; sie hat an einem Ende einen Vierkant 27, mit welchem sie samt
den auf ihr befestigten zwei Scheiben 24 mittels eines nicht dargestellten Schlüssels
gedreht werden kann.
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Eine am Ende des zylindrischen Bolzenteils 19" befestigte Blattfeder
28 drückt mit ihrem freien Ende auf eine Schlüsselfläche 29 des Vierkants 27 und
verhindert, daß sich die Achse 26 unbeabsichtigt verdreht.
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In den Fig. 2 und 3 ist die Achse 26 mit den auf ihr befestigten Scheiben
24 in derjenigen zweier Endlagen dargestellt, in welche sie während des Rüttelns
gedreht sein muß.
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Zum Abziehen der Rüttelvorrichtung von den Formwänden 9, 16 nach dem
Rütteln und zum Aufschieben der Vorrichtung vor dem Rütteln wird die Achse 26 um
1800 gegenüber der gezeichneten Lage in die zweite Endlage gedreht. Dabei legen
sich die exzentrisch gelagerten Scheiben 24, die in der gezeichneten Lage um ein
Maß d von dem Bügelschenkel 17' entfernt sind, mit ihrenMantelflächen30 zunächst
an die Außenfläche 25 des Bügelschenkels 17' an und verschieben bei weiterer Drehung
der Achse 26 - wobei die zunehmende Kraft der Feder 23 überwunden werden muß - den
in der Führung 22 des Bügelschenkels 17' geführten Bolzen 19 schließlich
um ein Maß 2 e-d gegenüber dem Bügelschenkel 17' nach rechts.
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Dadurch wird der Abstand zwischen der Druckplatte 8 und dem Gehäuseboden
15 um dasselbe Maß vergrößert, so daß die Vorrichtung die Formwände 9, 16 nicht
mehr berührt.
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Nach Drehung der Achse um l80° gegenüber der gezeichneten Lage drückt
die Blattfeder 28 auf eine zur Schlüsselfläche 29 parallele Schlüsselfläche des
Vierkants 27, so daß die Achse 26 auch in der zweiten Endlage gegen ungewünschte
Verdrehung gesichert ist.
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Infolge dieser Verstellbarkeit der Achse 26 dient der Anschlag 24
gleichzeitig auch zum Verschieben des Gehäuses 13 gegenüber dem Bügelschenkel 17'.
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An Stelle der an einem linken Bügelschenkel 17" befestigten Abstützeinrichtung
6, 8 kann auch an diesem Schenkel ebenso wie am rechten Bügelschenkel
17' ein zweites Gehäuse mit Rüttler federnd eingespannt sein, so daß gleichzeitig
beide lotrechte Formwände 9, 16 gerüttelt werden können.
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In dem Ausführungsbeispiel nach Fig.4 hat das Schüttgut 31 U-förmigen
Querschnitt und ist begrenzt von einer Außenform 32 und einer formtechnisch als
Kern dienenden Innenform 33, welche beide ebenfalls U-förmige Querschnitte haben.
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Der Gehäuseboden 15 mit dem Rüttler 14 wird durch die Druckfeder 23
an eine lotrechte Außenwand 32' der Außenform 32 gedrückt, wobei er sich über den
Bügel 17 und die Gewindespindel 6 mit der Druckplatte 8 an einer lotrechten Innenwand
33' der Innenform 33 abstützt.
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Diese Anordnung ist dann zweckmäßig, wenn die beiden lotrechten Außenwände
32', 32" der Außenform 32 großen Abstand haben. An Stelle der Spindel mit Druckplatte
kann auch am linken Bügelschenkel 17" ebenso wie am rechten Bügelschenkel 17' ein
zweites Gehäuse mit Rüttler federnd eingespannt sein.
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Das Ausführungsbeispiel nach Fig.5 zeigt eine Vorrichtung zum Rütteln
einer Form 34 mit einem zylindrischen Außenmantel 35. Die Rüttelvorrichtung ist
spiegelbildlich symmetrisch zu einer senkrecht zur Zeichenebene und durch die Achse
34' der Form 34 gelegten Ebene aufgebaut.
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Die beiden Gehäuseböden 15 mit den Rüttlern 14 stützen sich gegenseitig
mittels eines U-förmigen Bügels 36, und zwar federnd mittels der beiden Druckfedern
23 an diametral gegenüberliegenden Stellen des Außenmantels 35 der Form 34 ab. Um
das Schüttgut 37 in der Form 35 gleichmäßig zu verdichten, wird die Vorrichtung
bei eingeschalteten Rüttlern 14 mittels der Laufkatze entlang der Höhe der Form
gehoben und gesenkt und außerdem um die Achse 34' der Form um wenigstens l80° gedreht,
so daß der ganze Außenmantel 35 der Form gerüttelt wird. Zum Rütteln von
Formen mit sehr großem Außendurchmesser ist es zweckmäßig, statt des U-förmigen
Bügels 36 mehrere Hälften desselben sternmäßig zu verbinden und an jedem lotrecht
hängenden Schenkel 36', 36" einen Rüttler 14 in der vorher beschriebenen Weise einzuspannen.
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Bei n in Winkel von
angeordneten Rüttlern 14 muß dann die Vorrichtung, um den ganzen Umfang der
zylindrischen Form 34 zu rütteln, nur um
gedreht werden.
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Das Ausführungsbeispiel nach Fig.6 zeigt eine Vorrichtung zum Rütteln
von Schüttgut38 mit U-förmigem Querschnitt, das ebenso wie im Beispiel nach Fig.
4 von einer Außenform 39 und einer formtechnisch
als Kern dienenden
Innenform 40 begrenzt ist, welche beide auch U-förmige Querschnitte haben.
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Die beiden Gehäuseböden 15 zweier an ihren Dachflächen 41, 41a durch
ein schematisch dargestelltes Verbindungsglied 42 verbundener Rüttlergehäuse 43,
43 a werden dabei an lotrechte Innenwände 40', 40" der als Kern dienenden
Innenform 40
gedrückt. Um die lotrechten Forminnenwände 40', 40" auf ihrer
ganzen Höhe zu rütteln, wird die an den zwei Ketten 3 in dem Lasthaken 1 aufgehängte
Vorrichtung während des Rüttelns durch Heben und Senken des Lasthakens 1 gehoben
und gesenkt.
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Sind die senkrechten Forminnenwände 40', 40" par= allel, wie beispielsweise
solche für einen Balken mit konstantem U-förmigem Profil, so wird die Vorrichtung
außerdem auch in der Längsrichtung des Balkens senkrecht zur Zeichenebene bewegt.
Die konstruktive Verbindung der beiden Gehäuse 43, 43a ist aus Fig. 10 (in vergrößertem
Maßstab) ersichtlich.
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Die Anordnung nach Fig. 6 ist dann zweckmäßig, wenn die Außenform
39 sehr breit ist, so daß der zum Rütteln der Außenform 39 erforderliche U-förmige
Bügel sehr groß und schwer würde, oder wenn die Wandstärke der Außenform sehr dick
oder die Außenform für das Rütteln ungeeignet ist.
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Im Ausführungsbeispiel nach Fig.7 ist eine Vorrichtung zum Verdichten
von Schüttgut 44 für die Wandauskleidung des Tiegels 45 eines Induktionsofens
gezeigt.
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Auf das bereits verdichtete Schüttgut 46 für die Auskleidung
des Tiegelbodens ist eine als Formkern dienende Blechtasse 47 mit der Öffnung
nach oben konzentrisch zur Tiegelachse 48 aufgesetzt und der Ringraum zwischen
dem Tiegelmauerwerk 49 und dem Außenmantel der rotationssymmetrischen Blechtasse
47 mit Schüttgut 44 aufgefüllt.
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Die Rüttelvorrichtung besteht aus zwei auf der Innenfläche ihrer Böden
50 einen Rüttler 14 tragenden Gehäusen 51, 51 a, deren Böden 50 durch das
schematisch dargestellte Verbindungsglied 42 federnd an den Innenmantel der Blechtasse
47 gedrückt werden. Die Vorrichtung ist mittels zweier an je einem Gehäuse
51, 51 a eingehakter Ketten 3 am Lasthaken 1 einer nicht
dargestellten Laufkatze aufgehängt. Die Gehäuseböden 50 sind eben, so daß sie den
rotationsvmmetrischen Innenmantel der Blechtasse 47 nur mit ihren beiden Kanten
52 (Fig. 10) in je zwei :Mantellinien berühren. Der über die Rüttlergehäuse
51, 51a nach unten vorstehende Teil 50' jedes Gehäusebodens 50 ist an seinen
Breitseiten durch zwei Kurven 52' begrenzt, die sich als Schnittlinien der durch
den Gehäuseboden 50 gebildeten Ebene mit dem konischen Teil 47' des Innentanteils
der Blechtasse 47 ergeben.
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Mit den bereits so begrenzten Gehäuseböden 50 kann - wenn letztere
nahezu auf dem Boden 47" der Tasse 47 aufsitzen - vorteilhafterweise auch der konische
Übergang 47' zwischen dem zylindrischen Teil 47" der Blechtasse
47 und ihrem Boden 47" gerüttelt werden.
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Um die Rüttelwirkung zu erhöhen, können an Stelle der beiden Gehäuseböden
50 (Fig. 8) solche, 53, nach Fig. 9 mit Nuten 54 verwendet werden, die - in ihrer
tiefsten Lage in der Blechtasse 47 - nur mit je sechs kurzen Stücken 54a
ihrer seitlichen Kanten an Mantellinien der Blechtasse 47 anliegen.
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Zum Verdichten des Schüttguts 44 wird die Rüttelvorrichtung mittels
des Lasthakens 1 über die Höhe der Blechtasse 47 hinweggehoben und gesenkt und außerdem
um mindestens 180° um die Tiegelachse 48 gedreht. Nach dem Verdichten wird das Schüttgut44,
46 gesintert. Dabei schmilzt die Blechtasse47. Sie muß daher zweckmäßigerweise aus
dem gleichen Werkstoff wie der einzuschmelzende Werkstoff sein, da sie in diesen
eingeht.
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Zum Verdichten der Auskleidung von Tiegeln mit großem Durchmesser
kann es zweckmäßig sein, statt der zwei Rüttler 14 n Rüttler sternförmig anzuordnen,
so daß die Rüttelvorrichtung während des Rüttelns statt um 180° nur um
gedreht zu werden braucht. Fig. 10 zeigt ein Ausführungsbeispiel für die in den
Fig.6 und 7 nur schematisch dargestellte federnde Verbindung 42 der beiden Rüttlergehäuse
43, 43 a bzw. 51, 51a in vergrößertem Maßstab. Die Gehäuse 43, 43
a bzw. 51, 51 a haben in der Draufsicht die Form eines Trapezes und
sind nach oben und unten offen. An der Innenfläche jedes Gehäusebodens 15 bzw. 50
ist je ein Rüttler 14 befestigt. Die beiden ebenen Gehäuseböden 50 berühren die
rotationssymmetrische Innenwand der Blechtasse 47 nur mit ihren Kanten 52
längs je zweier Mantellinien. Auf dem Dach 55 (Fig. 10) des einen Gehäuses 51 ist
senkrecht dazu mittels Verstrebungen ein Bolzen 56 befestigt, dessen am Gehäusedach
55 befestigtes Ende ein Außengewinde 56' hat, welches eine als Federteller dienende
Mutter 57 sowie eine Gegenmutter 58 trägt, und dessen anderes Ende 56" prismatisch,
insbesondere zylindrisch ist.
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Das prismatische Bolzenteil 56" hat eine senkrecht zur Bolzenachse
verlaufende Bohrung 59, in welcher eine Achse 60.drehbar lagert, auf der zwei der
je am Mantel des Bolzenteils 56" anliegende zylindrische Scheiben 61 exzentrisch
befestigt sind. Zwischen die Mutter 57 und das Dach 55 a des Gehäuses
51 a ist eine Schraubenfeder 62 eingespannt, welche die beiden Gehäuse mit
den Rüttlern 14 - sofern diese nicht zwischen Wände eingespannt sind - so
weit auseinanderschiebt, bis die Mantelflächen 63 der beiden exzentrisch auf der
Achse 60 befestigten Scheiben 61 an der Innenfläche 64 des Gehäusedaches
55a anliegen.
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Die Achse 60 ist an einem Ende mit einem Vierkant 65 versehen,
durch den sie samt den auf ihr exzentrisch befestigten Scheiben 61 mittels eines
Schlüssels verdreht werden kann.
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In Fig. 10 ist die Achse 60 mit den Scheiben 61 in der
Lage gezeichnet, in die sie beim Rütteln gedreht sein muß. Dabei sind die Mantelflächen
63 der Scheiben 61 um das Maß d von der Innenfläche 64 des Gehäusedaches
55a entfernt.
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Damit die Vorrichtung nach dem Rütteln leicht und schnell aus der
sie umgebenden Form 40 bzw. 47 entfernt und vor dem Rütteln ebenso in die Form eingefahren
werden kann, wird die Achse 60 um 180'
gegenüber der gezeichneten Lage gedreht.
Dabei legen sich die exzentrisch auf der Achse 60 befestigten Scheiben 61 mit ihren
Mantelflächen 63 zunächst auf die Innenfläche 64 des Gehäusedaches 55 a an
und verschieben bei weiterer Drehung der Achse 60 - wobei die zunehmende Kraft der
Schraubenfeder 62 überwunden werden muß - den im Gehäusedach 55a verschiebbar
gelagerten Bolzen 56 schließlich um das Maß 2e-d nach rechts gegenüber dem
Gehäuse 51 a.
Dadurch wird der Abstand zwischen den Böden
15 bzw. 50 der beiden Rüttlergehäuse 43, 43 a bzw. 51,
51a um
dasselbe Maß verkleinert, so daß die Vorrichtung die sie umgebenden Innenwände der
Form 40 bzw. 47 nicht mehr berührt. Eine auf dem Bolzenende 56" befestigte
Blattfeder 66 drückt mit ihrem anderen Ende auf eine Schlüsselfläche 67 des Vierkants
65 und verhindert, daß sich die Achse 60 samt den Scheiben 61 unbeabsichtigt aus
den beiden um 180° verschiedenen Endlagen verdreht.
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Das Ausführungsbeispiel nach Fig. 11 zeigt eine Vorrichtung zum Verdichten
des Schüttguts 46 für die Auskleidung des Bodens eines Tiegelofens. Nach dem Einebnen
der Oberfläche 68 des auf den gemauerten Tiegelboden geschütteten Guts
46 wird die Rüttelvorrichtung an einem nicht dargestellten Lasthaken auf
die Oberfläche 68 des Schüttguts im Tiegel aufgesetzt.
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Die Vorrichtung besteht im wesentlichen aus einer Formplatte 69 und
einer federnd auf sie angedrückten, einen Rüttler 70 tragenden Rüttelplatte 71.
Die Formfläche 72 der Formplatte 69 ist nur wenig kleiner als die Oberfläche
68 des Schüttguts 46, so daß die Formplatte 69 leicht in den Tiegel
eingesetzt werden kann. Sie hat vier senkrecht zu ihrer Formfläche 72 nach oben
stehende Schraubenbolzen 73, in denen die mit dem Rüttler 70 verbundene Rüttelplatte
71 in Richtung der Tiegelachse 48 leicht verschieblich geführt ist. Zwischen der
ebenen Formplatte 69 Lind der ebenen Rüttelplatte 71 ist zweckmäßigerweise auf den
Schraubenbolzen 73- je ein Distanzring. 74 eingelegt.
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Zwischen die Oberseite der Rüttelplatte 71 und je einer unteren, 75,
von auf den vier Schraubenbolzen 73 geschraubten Muttern 75, 76 ist je eine Druckfeder
77 eingespannt, die durch den Bolzen 73 geführt ist und die Rüttelplatte71 über
die Distanzringe 74 federnd gegen die Formplatte 69 drückt. Die oberen Muttern 76
dienen als Gegenmuttern zum Feststellen der unteren, 75. Durch Verschrauben der
Muttern 75, 76 ist die Spannung der Druckfedern 77 verstellbar. Wird der Rüttler
70 eingeschaltet, so erhält die Formplatte 69 Stöße hoher Frequenz, die das Schüttgut
46 in sehr kurzer Zeit gleichmäßig verdichten.