DE3447588C2 - Verfahren zum Einbetten eines Gußmodells aus Schaumstoff in Sand, zum Vollformgießen, und Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens - Google Patents
Verfahren zum Einbetten eines Gußmodells aus Schaumstoff in Sand, zum Vollformgießen, und Vorrichtung zur Durchführung des VerfahrensInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Einbetten eines Gußmo
dells aus Schaumstoff in Sand, zum Vollformgießen. Gegenstand
der Erfindung ist ferner eine Vorrichtung zur Durchführung des
Verfahrens.
Beim Vollform-Gießverfahren mit einer sich auflösenden bzw. verlorenen
Form besteht das Gußmodell, das
den gewünschten Formhohlraum in dem Sand bildet, aus Schaum
stoff, der dann verdampft, wenn er mit geschmolzenem Metall in
Berührung kommt. Aus diesem Grunde muß es nicht vor dem Gießen
aus dem Sand entfernt werden. Weil es nicht erforderlich ist,
das aus Schaumstoff bestehende Gußmodell aus dem Sand vor dem
Gießen zu entfernen, muß der das Gußmodell und den Sand auf
nehmende Formkasten nicht in zwei Teile, nämlich die obere
Formhälfte und die untere Formhälfte aufteilbar sein, und das
Gußmodell kann komplizierter beschaffen sein, als das bei
herkömmlichen Formkästen mit einem oberen Formteil und einem
unteren Formteil der Fall ist.
Bei dem Vollformgießverfahren zur Herstellung von Gußstücken
mittels verlorener Modelle wird das Schaumstoff-Gußmodell in
dem Formkasten angeordnet, der Sand um das Gußmodell herum
verdichtet und dann geschmolzenes Metall in den vom Schaum
stoff-Gußmodell eingenommenen Raum gegossen. Das geschmolzene
Metall bewirkt, daß sich das Schaumstoff-Gußmodell verflüch
tigt. Nach Abkühlung des Metalls kann das Gußstück aus dem
Formkasten entfernt werden.
Zur Herstellung fehlerfreier Gußstücke ist es erforderlich, den
Sand um das Gußmodell herum zu verdichten. Dies gilt insbeson
dere für komplizierter aufgebaute Gußstücke.
Ein bekanntes Verfahren zur Einbettung eines Gußmodells aus
Schaumstoff in Sand und die zur Durchführung dieses Verfahrens
verwendete Vorrichtung sind in der DE 31 27 313 A1 beschrieben.
Das Einbetten der Gußform in Sand gliedert sich bei dem bekann
ten Verfahren im wesentlichen in drei Arbeitsphasen. In der
ersten Arbeitsphase wird der das Gußmodell enthaltende ruhende
Formkasten vollständig mit Sand aufgefüllt. In der zweiten
Arbeitsphase wird der danach auf einen Rütteltisch gespannte
Formkasten Schwingungen ausgesetzt, bei der dem Formkasten
Beschleunigungen aufgeprägt werden, die größer sind als die
Gravitationsbeschleunigung. Dies dient dazu, den Sand zu flu
idisieren, so daß er durch sehr schmale Durchgänge im Gußmo
dell dringen kann, etwa um Hohlräume in dem Modell auszufüllen.
Erst danach in der dritten Arbeitsphase wird der Formkasten
Vibrationskräften ausgesetzt, die dem Sand eine Beschleunigung
aufprägen, die kleiner ist als die Gravitationsbeschleunigung,
um so den Sand um das Gußmodell herum zu verdichten.
Ein Nachteil des bekannten Verfahrens besteht darin, daß ein
vollständiger Arbeitszyklus zur Einbettung des Gußmodells
vergleichsweise lang dauert, da erst jede Arbeitsphase voll
ständig abgewartet werden muß, bis die nächste begonnen werden
kann.
Die Einrichtung zum Schütteln des mit Sand gefüllten Formka
stens versetzt bei dem Verfahren nach der DE 31 27 313 A1 den
Rütteltisch in Vibrationen, wobei überwiegend vertikale Schwin
gungskomponenten angeregt werden und wobei die Schwingungs
kräfte über den Boden des Formkastens in den Formkasten einge
leitet werden. Bei einer solchen Art des Schüttelns besteht die
Gefahr, daß der Formkasten und die ihn abstützende Rütteltisch
platte zu Taumelbewegungen neigen.
In der deutschen Auslegeschrift 10 58 702 sind ein Verfahren und
eine Vorrichtung zur maschinellen Herstellung von konventionel
len Gießereiformen aus Formsand beschrieben. Bei diesem bekann
ten Verfahren wird der Formkasten zunächst auf einen Rüttel
tisch aufgesetzt, wonach dann aus einem Füllrahmen, der über
dem Formkasten angeordnet ist und an seinem unteren Ende ein
Sieb aufweist, Sand ausgebracht wird, der unter der Wirkung der
Schwerkraft in den Formkasten fällt und dabei das von einer auf
dem Rütteltisch aufsitzenden Modellplatte abgestützte Modell
umgibt. Nach der Füllung des Formkastens mit Sand wird der
Rütteltisch und damit der Formkasten durch einen unter dem
Rütteltisch angeordneten Rüttelkolben in Schwingungen versetzt,
um den Sand im Formkasten vorzuverdichten. Nach der Vorver
dichtung des Sandes erfolgt noch eine Nachverdichtung durch
Pressen des Sandes mittels einer Presse.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum
Einbetten eines Schaumstoff-Gußmodells in Sand, zum Vollform
gießen, sowie eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens
anzugeben, bei denen mit einfachen Maßnahmen und bei geringem
Zeitaufwand eine hohe und homogene Sandverdichtung um das
Gußmodell herum erzielt werden kann.
Zur Lösung dieser Aufgabe in Bezug auf das Verfahren wird
erfindungsgemäß vorgeschlagen, daß man das Gußmodell in einem
Formkasten mittels einer von dem Formkasten unabhängigen Hal
teeinrichtung in Position hält, Sand unter der Wirkung der
Schwerkraft in den Formkasten einbringt, um das Gußmodell mit
dem Sand zu umgeben, und den Formkasten schüttelt, um den Sand
um das Gußmodell herum zu verdichten, während der Sand in den
Formkasten eingebracht wird.
Durch die Kombination dieser Verfahrensschritte läßt sich in
sehr kurzer Zeit eine ausgezeichnete Feinverteilung des Sandes
und eine homogene Sandverdichtung um das Gußmodell herum erzie
len.
Bei der gleichzeitigen Befüllung des Formkastens und Rüttelung
des Formkastens wird der Effekt ausgenutzt, daß die bei dem
jeweiligen Füllstand oben liegenden Sandkörner, die noch nicht
dem komprimierenden Gewicht darüberliegender Sandschichten
ausgesetzt sind, größere Bewegungsfreiheitsgrade haben und sich
daher unter der Wirkung der Vibration des Formkastens sehr
gleichmäßig über den jeweiligen Füllstandsquerschnitt verteilen
können, um dabei auch in engere Hohlräume des Gußmodells ein
dringen zu können. Da der Füllstand kontinuierlich über die
gesamte Höhenabmessung des Gußmodells ansteigt, wird dadurch
erreicht, daß die feine Verteilung des Sandes über die gesamte
Länge des Gußmodells hinweg stattfindet.
Diesbezüglich hat es sich als besonders vorteilhaft erwiesen,
die Halterung des Gußmodells von dem Formkasten zu entkoppeln,
um eine stärkere Relativbewegung der Sandkörner in Bezug auf
das Gußmodell zur realisieren. Das Gußmodell wird somit allen
falls über die Sandfüllung an die Schwingungen des Formkastens
angekoppelt. Hierdurch wird noch eine weitergehende Feinver
teilung des Sandes und eine besonders homogene und starke
Verdichtung des Sandes um das Gußmodell herum erreicht. Da die
Verfahrensschritte simultan ablaufen, wird eine erhebliche
Zeitersparnis ohne Beeinträchtigung der angestrebten Feinver
teilung und Verdichtung des Sandes erzielt.
Vorzugsweise wird der Sand beim Einbringen in den Formkasten
gleichmäßig über den Formkasten verteilt.
Zur Vermeidung von Taumelbewegungen des Formkastens während des
Schüttelns wird vorgeschlagen, den Formkasten durch horizontale
Schwingungskräfte zu schütteln, die seitlich an dem Formkasten
angreifen und dabei Schwingungsrichtungen aufweisen, die in
einer horizontalen Ebene liegen, welche sich zwischen einer
untersten Schwerpunktsposition und einer obersten Schwerpunkts
position des sich zwischen diesen Schwerpunktspositionen bei
der Befüllung des Formkastens mit Sand bewegenden Gesamtschwer
punktes des Formkastens mit Sandinhalt erstreckt. Auf diese
Weise erfolgt die horizontale Krafteinleitung in den Formkasten
stets in der Nähe des Höhenniveaus des jeweiligen Gesamtschwer
punktes des Systems Formkasten und Sandinhalt. Durch diese
Schwingungsanregung werden Kippmomente und daraus resultierende
Taumelbewegungen des Formkastens mit Vertikalschwingungskom
ponenten weitgehend vermieden, so daß die Hauptschwingungs
richtung stets horizontal ist, was schließlich in einer verbes
serten Feinverteilung und -verdichtung des Sandes resultiert.
Vorzugsweise wird der Sand aus einem oberhalb des Formkastens
angeordneten Verteilungsgehäuse heraus in den Formkasten einge
bracht, wobei die Halteeinrichtung eine an dem Verteilungs
gehäuse befestigte und lösbar an das Gußmodell angeklemmte
Einrichtung aufweist.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung zur Durchführung des Verfah
rens umfaßt einen Formkasten zur Aufnahme eines Schaumstoff-
Gußmodells und Sand, eine das Gußmodell in dem Formkasten in
Position haltende, von dem Formkasten unabhängige Halteein
richtung, eine Einrichtung zum Einbringen von Sand in den
Formkasten unter der Wirkung der Schwerkraft, um das Gußmodell
mit Sand zu umgeben, und eine oberhalb des Bodens des Formka
stens an dem Formkasten angreifende Schütteleinrichtung zum
Schütteln des Formkastens zwecks Verdichtung des Sandes um das
Gußmodell herum während des Einbringens des Sandes in den
Formkasten.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung nach Anspruch 5 bietet tech
nische Voraussetzungen zur Durchführung des Verfahrens nach
Anspruch 1. Zweckmäßige Weiterbildungen dieser erfindungsgemä
ßen Vorrichtung zur Erzielung der weiteren, in Bezug auf das
erfindungsgemäße Verfahren diskutierten Vorteile sind in den
Ansprüchen 6 bis 10 angegeben.
Gegenstand der Erfindung ist gemäß Anspruch 11 ferner ein
Verfahren zum Einbetten eines Gußmodells aus Schaumstoff in
Sand, zum Vollformgießen, umfassend die Schritte, daß man Sand
in einen Formkasten einbringt, um das im Formkasten positio
nierte Gußmodell mit dem Sand zu umgeben, und daß man den
gesamten Formkasten schüttelt, um den Sand um das Gußmodell
herum zu verdichten, während der Sand in den Formkasten einge
bracht wird, wobei man horizontale Schwingungskräfte auf den
Formkasten ausübt, deren Richtungen in einer horizontalen Ebene
liegen, die bei mit Sand gefülltem Formkasten annähernd durch
den Gesamtschwerpunkt des Systems Formkasten und Sandfüllung
verläuft.
Eine Vorrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens ist im
Anspruch 12 angegeben.
Die horizontale Einleitung der Schwingungskräfte in Höhe des
Gesamtschwerpunkts des Formkastens dient dazu, den Formkasten
mit einer Hauptschwingungskomponente zu schütteln, die horizon
tal ist, um Taumelbewegungen des Formkastens weitgehend zu
vermeiden. Vertikale Schwingungskomponenten, die bei dem Sand
Lockerungstendenzen auslösen und daher das Verdichtungsergebnis
verschlechtern und die Verdichtungsgeschwindigkeit vermindern
können, sollen durch diese Art des Schüttelns möglichst unter
bunden werden.
Der vorstehend erläuterte Gedanke liegt auch den erfindungs
gemäßen Verfahren nach Anspruch 13 und Anspruch 15 sowie den zur
Durchführung dieser Verfahren in den Ansprüchen 14 und 16
angegebenen Vorrichtungen zugrunde.
Gegenstand der Erfindung nach Anspruch 13 ist ein Verfahren zum
Einbetten eines Gußmodells aus Schaumstoff in Sand, zum Voll
formgießen, umfassend die Schritte, daß man Sand in einen
Formkasten einbringt, um das im Formkasten positionierte Gußmo
dell mit dem Sand zu umgeben, und daß man den gesamten Formka
sten schaukelt, um Sand um das Gußmodell herum zu verdichten,
während der Sand in den Formkasten eingebracht wird, wobei der
Formkasten mit Sandinhalt einen Gesamtschwerpunkt aufweist, der
sich während der Befüllung mit Sand zwischen einer obersten
Schwerpunktsposition und einer untersten Schwerpunktsposition
bewegt, wobei man horizontale Schwingungskräfte auf den Formka
sten ausübt, deren Richtungen in einer horizontalen Ebene
liegen, die sich zwischen der obersten Schwerpunktsposition und
der untersten Schwerpunktsposition erstreckt.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren nach Anspruch 15 handelt es
sich um ein Verfahren zum Einbetten eines Gußmodells aus
Schaumstoff in Sand, zum Vollformgießen, umfassend die Schrit
te, daß man das Gußmodell in einem Formkasten mittels einer von
dem Formkasten unabhängigen Halteeinrichtung in Position hält,
daß man Sand in den Formkasten einbringt, um das Gußmodell mit
dem Sand zu umgeben, und daß man den gesamten Formkasten schüt
telt, um die Sandfüllung um das Gußmodell herum zu verdichten,
wobei man horizontale Schwingungskräfte auf den Formkasten
ausübt, deren Richtungen in einer horizontalen Ebene liegen,
die bei mit Sand gefülltem Formkasten annähernd durch den
Gesamtschwerpunkt des Systems Formkasten und Sandfüllung ver
läuft.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachstehend unter
Bezugnahme auf die beigefügte Figur näher erläutert.
Die Figur zeigt eine Seitenansicht einer Formvorrichtung nach
der Erfindung.
Die Formvorrichtung 10 weist einen
Formkasten 12 auf, der ein Schaumstoff-Gußmodell und Sand
enthalten kann. Obwohl der Formkasten 12 verschiedenartig
aufgebaut sein kann, ist er in der Figur so dargestellt,
daß er eine im allgemeinen rechtwinklige Grundfläche
bzw. Basis und vier vertikale Wände aufweist. Das darge
stellte Gußmodell 14 weist einen sich nach oben erstreckenden
Angußkanal auf. Das Gußmodell 14 ist in dem
Formkasten 12 enthalten und von Sand umgeben.
Wenn der Formkasten 12 Sand enthält, weisen der Formka
sten 12 und der Sand einen gemeinsamen Schwerpunkt auf.
Wenn der Formkasten 12 mit Sand gefüllt wird, bewegt sich
der gemeinsame Schwerpunkt zuerst nach unten und dann
zurück etwa zur Mitte des
Formkastens. Aus diesem Grunde kann der Schwerpunkt eine
oberste und eine unterste Schwerpunktsposition einnehmen.
Die Formvorrichtung 10 weist auch eine Einrichtung 16
auf, mit der der Formkasten 12 geschüttelt wird,
damit der das Gußmodell 14 umgebende
Sand verdichtet wird. Während verschiedene geeignete
Einrichtungen 16 zu diesem Zweck angewendet werden
können, umfaßt die dargestellte Einrichtung 16 einen
Verdichtungstisch 17, einen Vibrator 18, einen Verbin
dungsarm 19, der sich vom Verdichtungstisch 17 aus er
streckt, und ein Verbindungsglied 20, das an dem Formka
sten 12 befestigt ist und in einen Schlitz des Verbin
dungsarmes 19 eingreift.
Bei der dargestellten Ausführungsform sind der Verbin
dungsarm 19 und das Verbindungsglied 20 so aufgebaut, daß
nur horizontale Kräfte zum Formkasten 12 übertragen
werden. Der Verbindungsarm 19 und das Verbindungsglied 20
sind in einer horizontalen Ebene angeordnet, die zwischen
der obersten und der untersten Position des gemeinsamen
Schwerpunktes verläuft, so daß die Einrichtung 16 hori
zontale Vibrationskräfte liefert, die in einer horizonta
len Ebene liegen, die sich etwa durch den gemeinsamen
Schwerpunkt des Formkastens 12 und des Sandes erstreckt.
In der Fig. 1 sind auch Luftbeutel bzw. -behälter 21
dargestellt, die den Formkasten 12 federnd tragen. Die
Luftbeutel 21 stellen keinen Teil der Erfindung dar und
es können irgendwelche geeignete Einrichtungen verwendet
werden, um den Kasten 12 in Bezug auf die Vibrationsbewe
gung zu tragen.
Die Formvorrichtung 10 weist außerdem eine Einrichtung 22
auf, durch die Sand einem Regenfall vergleichbar in dem
Formkasten 12 abgeschieden wird, so daß er das Gußmodell
14 umgibt. Während verschiedene geeignete Einrichtungen
22 zu diesem Zweck angewendet werden können, weist die
dargestellte Einrichtung 22 ein Verteilungsgehäuse 23
auf, das oberhalb des Formkastens 12 angeordnet ist. Das
Verteilungsgehäuse 23 weist eine Einrichtung 24 auf,
durch die Sand gleichmäßig über den Formkasten 12 mit
einer gesteuerten Geschwindigkeit verteilt wird. In der
dargestellten Ausführungsform handelt es sich bei der
Einrichtung 24 um ein Sieb 26 am unteren Ende des Vertei
lungsgehäuses 23. Der Sand wird durch das Sieb 26 ge
siebt, so daß er einem Regenfall vergleichbar bzw.
gleichmäßig über den Formkasten 12 verteilt mit einer
gesteuerten Geschwindigkeit herabfällt. Ein derartiges
Verteilungsgehäuse 23 und ein derartiges Sieb 26 sind
bekannt und werden aus diesem Grunde nicht näher erläu
tert.
In der Fig. 1 ist auch ein Beschickungstrichter 28
dargestellt, der oberhalb des Verteilungsgehäuses 23
angeordnet ist. Der Beschickungstrichter 28 kann Sand
beinhalten und weist eine selektiv betätigbare Einrich
tung 30 auf, die den Sand in das Verteilergehäuse 23
einbringt bzw. in diesem niederschlägt. Die Einrichtung
30 kann beispielsweise die Form einer Gleit- bzw. Schie
betür 32 aufweisen, die am unteren Ende des Beschickungs
trichters 28 angeordnet ist, wie dies in der Figur
dargestellt ist. Der Beschickungstrichter 28 und die
selektivbetätigbare Einrichtung 30 sind ebenfalls in
üblicher Weise aufgebaut und werden daher nicht näher
erläutert.
Die Formvorrichtung 10 enthält außerdem eine Einrichtung
34, die das Gußmodell 14 in einer relativ stationären
bzw. ortsfesten Position in dem Formkasten 12 hält.
Während auch andere Einrichtungen 34 angewendet werden
können, weist die Einrichtung 34 in ihrer bevorzugten
Ausführungsform eine Einrichtung 36 auf, die an dem
Verteilungsgehäuse 23 befestigt ist, um lösbar an dem
Angußkanal 15 des Gußmodelles 14 klemmend anzugreifen.
Während verschiedene geeignete Klemmeinrichtungen 36
angewendet werden können, umfaßt die dargestellte Klemm
einrichtung 36 ein im allgemeinen starres und zylindri
sches Rohr 37, das an dem Verteilungsgehäuse 23 befestigt
ist und sich von diesem aus nach unten erstreckt. Das
untere Ende des Rohres 37 umgibt das obere Ende des
Angußkanales 15 des Gußmodelles und ist an diesem lösbar
mit der Hilfe von Federklammern befestigt.
Gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren wird zuerst der
Angußkanal 15 des Gußmodelles in das Rohr 37 eingeführt,
das an dem Verteilungsgehäuse 23 befestigt ist. Danach wer
den das Verteilungsgehäuse 23 und das lösbar befestigte
Gußmodell 14 abgesenkt, so daß das Gußmodell 14 sich in
dem Formkasten 12 in der richtigen Position befindet.
Danach wird Sand in den Formkasten 12 derart eingebracht,
daß er das Gußmodell 14 umgibt. Eine während des Verfah
rens zu verwendende Sandmenge ist in dem Beschickungs
trichter 28 enthalten. Durch selektives Öffnen der Schie
betüre 32 am unteren Ende des Beschickungstrichters 28
wird die gewünschte Sandmenge in das Verteilungsgehäuse
23 eingebracht. Der Sand fließt über das Sieb 26, das am
unteren Ende des Verteilungsgehäuses 23 angeordnet ist,
in den Formkasten 12, wobei das Sieb 26 bewirkt, daß der
Sand gleichmäßig über den Formkasten 12 mit einer ge
steuerten Geschwindigkeit verteilt wird.
Der Formkasten 12 wird zur Verdichtung des das Gußmodell
14 umgebenden Sandes geschüttelt, während der Sand in den
Formkasten 12 eingebracht wird. Der Formkasten 12 wird
mit der Hilfe der Einrichtung 16 geschüttelt.
Der Betrieb der Einrichtung 16 während des Einfüllens des
Sandes in den Formkasten 12 bewirkt, daß der das Gußmo
dell 12 umgebende Sand besser verdichtet wird.
Schließlich wird, bevor die Einrichtung 16 zum Gießen
bereit ist, das Verteilungsgehäuse 23 angehoben, wobei
die Federklemmen in dem Rohr 37 derart beschaffen sind,
daß der um das Gußmodell 14 verdichtete Sand das Gußmo
dell 14 in der richtigen Lage hält und daß der Angußkanal
15 des Gußmodelles 14 vom Rohr 37 getrennt wird.
Claims (16)
1. Verfahren zum Einbetten eines Gußmodells aus Schaum
stoff in Sand, zum Vollformgießen,
umfassend die Schritte, daß man
- - das Gußmodell (14) in einem Formkasten (12) mit tels einer von dem Formkasten (12) unabhängigen Halteeinrichtung (34) in Position hält,
- - Sand unter der Wirkung der Schwerkraft in den Formkasten (12) einbringt, um das Gußmodell (14) mit dem Sand zu umgeben, und
- - den Formkasten (12) schüttelt, um den Sand um das Gußmodell (14) herum zu verdichten, während der Sand in den Formkasten (12) eingebracht wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, wobei man den Sand beim
Einbringen in den Formkasten (12) gleichmäßig über
den Formkasten (12) verteilt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, wobei die Kombina
tion aus dem Formkasten (12) und dem Sand in dem
Formkasten (12) einen gemeinsamen Schwerpunkt auf
weist, der sich während der Befüllung des Formka
stens (12) mit Sand zwischen einer untersten Schwer
punktsposition und einer obersten Schwerpunktsposi
tion bewegt, wobei man zum Schütteln des gesamten
Formkastens (12) horizontale Schwingungskräfte auf
den Formkasten (12) ausübt, deren Richtungen in
einer horizontalen Ebene liegen, die sich zwischen
der obersten Schwerpunktsposition und der untersten
Schwerpunktsposition erstreckt.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
wobei man den Sand aus einem oberhalb des Formka
stens (12) angeordneten Verteilungsgehäuse (23)
heraus in den Formkasten (12) einbringt, um das
Gußmodell (14) mit Sand zu umgeben, wobei die Hal
teeinrichtung (34) an dem Verteilungsgehäuse (23)
befestigt ist und wobei die Halteeinrichtung (34)
lösbar an das Gußmodell (14) angeklemmt worden ist.
5. Formvorrichtung, umfassend
- - einen Formkasten (12) zur Aufnahme eines Schaum stoff-Gußmodells (14) und Sand,
- - eine das Gußmodell in dem Formkasten (12) in Posi tion haltende, von dem Formkasten (12) unabhängige Halteeinrichtung (34),
- - eine Einrichtung (22) zum Einbringen von Sand in den Formkasten (12) unter der Wirkung der Schwer kraft, um das Gußmodell (14) mit Sand zu umgeben, und
- - eine oberhalb des Bodens des Formkastens (12) an dem Formkasten (12) angreifende Schütteleinrich tung (16) zum Schütteln des Formkastens zwecks Verdichtung des Sandes um das Gußmodell herum während des Einbringens des Sandes in den Formka sten.
6. Formvorrichtung nach Anspruch 5, wobei die Kombina
tion aus dem Formkasten (12) und dem Sand in dem
Formkasten (12) einen Gesamtschwerpunkt hat, der
sich während der Befüllung des Formkastens (12) mit
Sand zwischen einer untersten Schwerpunktsposition
und einer obersten Schwerpunktsposition bewegt,
wobei die Schütteleinrichtung (16) dazu eingerichtet
ist, den gesamten Formkasten (12) zu schütteln und
dazu horizontale Schwingungskräfte auf den Formka
sten (12) auszuüben, deren Richtungen in einer hori
zontalen Ebene liegen, welche sich zwischen der
obersten Schwerpunktsposition und der untersten
Schwerpunktsposition erstreckt.
7. Formvorrichtung nach Anspruch 5 oder 6, wobei die
Einrichtung (22) zum Einbringen von Sand in den
Formkasten dazu eingerichtet ist, den Sand gleichmä
ßig über den Formkasten (12) zu verteilen.
8. Formvorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 7,
wobei die Einrichtung (22) zum Einbringen von Sand
in den Formkasten ein Verteilungsgehäuse (23) auf
weist, das oberhalb des Formkastens (12) angeordnet
ist, und wobei die Halteeinrichtung (34) zum Halten
des Gußmodells (14) eine an dem Verteilungsgehäuse
(23) befestigte und lösbar an das Gußmodell (14)
anklemmbare Einrichtung (36) aufweist.
9. Formvorrichtung nach Anspruch 8, wobei das Vertei
lungsgehäuse (23) an seinem unteren Ende ein Sieb
(26) zur gleichmäßigen Verteilung des Sandes über
den Formkasten (12) aufweist.
10. Formvorrichtung nach Anspruch 8 oder 9, wobei ober
halb des Verteilungsgehäuses (23) ein Beschickungs
trichter (28) zur Aufnahme von Sand angeordnet ist,
und wobei der Beschickungstrichter (28) eine Betäti
gungseinrichtung (30) aufweist, die betätigbar ist,
um Sand in das Verteilungsgehäuse (23) einzubringen.
11. Verfahren zum Einbetten eines Gußmodells aus Schaum
stoff in Sand, zum Vollformgießen, umfassend die
Schritte,
- - daß man Sand in einen Formkasten einbringt, um das im Formkasten positionierte Gußmodell mit dem Sand zu umgeben, und
- - daß man den gesamten Formkasten schüttelt, um den Sand um das Gußmodell herum zu verdichten, während der Sand in den Formkasten eingebracht wird, wobei man horizontale Schwingungskräfte auf den Formka sten ausübt, deren Richtungen in einer horizonta len Ebene liegen, die bei mit Sand gefülltem Form kasten annähernd durch den Gesamtschwerpunkt des Systems Formkasten und Sandfüllung verläuft.
12. Formvorrichtung, umfassend
- - einen Formkasten (12) zur Aufnahme eines Schaum stoff-Gußmodells (14) und Sand,
- - eine Einrichtung (22) zum Einbringen von Sand in den Formkasten (12), um das Gußmodell (14) mit Sand zu umgeben, und
- - eine oberhalb des Bodens des Formkastens (12) an dem Formkasten (12) angreifende Schütteleinrich tung (16) zum Schütteln des Formkastens zwecks Verdichtung des Sandes um das Gußmodell (14) herum, während des Einbringens des Sandes in den Formkasten, wobei die Schütteleinrichtung (16) dazu eingerich tet ist, horizontale Schwingungskräfte auf den Formkasten (12) auszuüben, deren Richtungen in einer horizontalen Ebene liegen, die bei mit Sand gefülltem Formkasten durch den Gesamtschwerpunkt des Systems Formkasten und Sandfüllung verläuft.
13. Verfahren zum Einbetten eines Gußmodells aus Schaum
stoff in Sand, zum Vollformgießen, umfassend die
Schritte,
- - daß man Sand in einen Formkasten einbringt, um das im Formkasten positionierte Gußmodell mit dem Sand zu umgeben, und
- - daß man den gesamten Formkasten schüttelt, um den Sand um das Gußmodell herum zu verdichten, während der Sand in den Formkasten eingebracht wird, wobei der Formkasten mit Sandinhalt einen Gesamtschwer punkt aufweist, der sich während der Befüllung des Formkastens mit Sand zwischen einer untersten Schwerpunktsposition und einer obersten Schwer punktsposition bewegt, wobei man horizontale Schwingungskräfte auf den Formkasten ausübt, deren Richtungen in einer horizontalen Ebene liegen, die sich zwischen der obersten Schwerpunktsposition und der untersten Schwerpunktsposition erstreckt.
14. Formvorrichtung, umfassend
- - einen Formkasten (12) zur Aufnahme eines Gußmo dells (14) und Sand,
- - eine Einrichtung (22) zum Einbringen von Sand in den Formkasten (12), um das im Formkasten (12) positionierte Gußmodell (14) mit Sand zu umgeben, und
- - eine oberhalb des Bodens des Formkastens (12) an dem Formkasten (12) angreifende Schütteleinrich tung (16) zum Schütteln des Formkastens zwecks Verdichtung des Sandes um das Gußmodell herum während des Einbringens des Sandes in den Formka sten (12), wobei der Formkasten (12) mit Sandin halt einen Gesamtschwerpunkt aufweist, der sich während der Befüllung mit Sand zwischen einer untersten Schwerpunktsposition und einer obersten Schwerpunktsposition bewegt und wobei die Schüt teleinrichtung (16) dazu eingerichtet ist, hori zontale Schwingungskräfte auf den Formkasten (12) auszuüben, deren Richtungen in einer horizontalen Ebene liegen, die sich zwischen der untersten Schwerpunktsposition und der obersten Schwer punktsposition erstreckt.
15. Verfahren zum Einbetten eines Gußmodells aus Schaum
stoff in Sand, zum Vollformgießen, umfassend die
Schritte,
- - daß man das Gußmodell in einem Formkasten mittels einer von dem Formkasten unabhängigen Halteein richtung in Position hält,
- - Sand in den Formkasten einbringt, um das Gußmodell mit Sand zu umgeben, und
- - den Formkasten schüttelt, um die Sandfüllung um das Gußmodell herum zu verdichten, wobei man hori zontale Schwingungskräfte auf den Formkasten aus übt, deren Richtungen in einer Ebene liegen, die durch den Gesamtschwerpunkt des Systems Formkasten und Sandfüllung verläuft.
16. Formvorrichtung, umfassend
- - einen Formkasten (12) zur Aufnahme eines Schaum stoff-Gußmodells (14) und Sand,
- - eine das Gußmodell in dem Formkasten (12) in Posi tion haltende, von dem Formkasten (12) unabhängige Halteeinrichtung (34),
- - eine Einrichtung (22) zum Einbringen von Sand in den Formkasten (12), um das Gußmodell (14) mit Sand zu umgeben, und
- - eine oberhalb des Bodens des Formkastens (12) an dem Formkasten (12) angreifende Schütteleinrich tung (16) zum Schütteln des Formkastens zwecks Verdichtung der Sandfüllung um das Gußmodell herum, wobei die Schütteleinrichtung (16) dazu eingerichtet ist, horizontale Schwingungskräfte auf den Formkasten (12) auszuüben, deren Richtun gen in einer horizontalen Ebene liegen, die bei mit Sand gefülltem Formkasten annähernd durch den Gesamtschwerpunkt des System Formkasten (12) und Sandfüllung verläuft.
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