DE1683762C3 - Verfahren und Vorrichtung zur kontinuierlichen Herstellung von schalenförmlgen oder dergleichen Fertigbauteilen aus verdichtungsfähigen Materialien, vorzugsweise Beton, z.B. für Kanäle - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur kontinuierlichen Herstellung von schalenförmlgen oder dergleichen Fertigbauteilen aus verdichtungsfähigen Materialien, vorzugsweise Beton, z.B. für KanäleInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren und eine Vorrichtung zur kontinuierlichen Herstellung von
schalenförmigen od. dgl. Fertigbauteilen aus verdichtungsfähigen Materialien, vorzugsweise Beton, z. B. für
Kanäle, wobei zwischen eine innere und eine äußere Form mittels eines fahrbaren Fertigers das Material
eingebracht verdichtet und geglättet wird.
Fertigbauteile dieser Art werden entweder in festen mit Rütteleinrichtungen versehenen Formen oder in auf
einem Rütteltisch aufgestellten Formen hergestellt Es ist bereits vorgeschlagen worden, die Herstellung
derartiger Fertigbauteile in einem kontinuierlichen Arbeitsvorgang durch ein Verfahren zu ermöglichen,
bei dem innerhalb einer ruhenden Form mit dem Außenprofil des herzustellenden Fertigbauteiles eine
Form mit dem Innenprofil dieses Bauteiles kontinuierlich fortbewegt wird, während der Stoff dem Hohlraum
zwischen den beiden Formen kontinuierlich zugeführt und verdichtet wird.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren und eine Vorrichtung ähnlicher Art zu schaffen, wodurch
schalenförmige Fertigbauteile von größeren Abmessungen wirtschaftlicher und bei geringem Platzbedarf
hergestellt werden können. Diese Aufgabe wird bei dem Verfahren dadurch gelöst daß zu beiden Seiten eines
ruhenden, konvex gekrümmten Kerns mit dem Innenprofil des herzustellenden Fertigbauteiles je eine
ruhende Schalung mit dem Außenprofil des Fertigbauteiles angeordnet und über der freien Fläche zwischen
den Schalungen der Fertiger zum Einbringen des Materials, zum Verdichten und zum Abziehen der freien
Fläche kontinuierlich gefahren wird. Auch auf diese Weise ist eine fortlaufend und ununterbrochene
Fertigung durchführbar. Ebenso wird eine gleichmäßige Verdichtung bei erheblicher Leistungssteigerung erreicht.
Der Formkern bei dem Verfahren nach der Erfindung läßt sich dabei für Fertigbauteile größerer
Abmessungen einfacher und wirtschaftlicher herstellen als die Außenform nach dem früher vorgeschlagenen
Verfahren und durch die geringere Dimensionierung des Fertigers kann Platz gespart werden.
Bei der Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach der Erfindung besteht der Fertiger aus einem
die ruhende Schalung im oberen Bereich allseits umschließenden Fahrgestell mit einem in der Höhe
verstellbaren Behälter zum Einbringen des Materials, Verdichtungseinrichtungen zum horizontalen und vertikalen
Verdichten und einer Schleppschalung zum Abziehen des Oberteils des Fertigbauteils. Bei dieser
Anordnung sind ein zuverlässiger und kontinuierlicher Ablauf der aufeinanderfolgenden Arbeitsvorgänge, vor
allem das Zuführen des Stoffes und dessen gleichmäßige Verdichtung gewährleistet.
Zweckmäßig sind die Verdichtungseinrichtungen in voneinander unabhängigen Verdichtungszonen angeordnet.
Vorteilhaft ist dabei die Verdichtungseinrichtung für die horizontale Verdichtung vorne im unteren
Teil des Fahrgestells unterhalb des Einbringbehälters so angeordnet, daß sie im untersten Drittel der ruhenden
Schalung auf diese einwirkt. Ferner befindet sich die Verdichtungseinrichtung für die vertikale Verdichtung
U.
oben im Fahrgestell hinter dem Einbringbehälter, und daran anschließend ist die Schleppschalung angeordnet
Dadurch wird erreicht, daß der Verdichtungsvorgang von unten nach oben in Fahrtrichtung fortschreitet, das
Entweichen der Luft begünstigt und ein gleichmäßiges Betongefüge erhalten wird.
Die Anordnung ist vorzugsweise so getroffen, daß der
horizontale Abstand zwischen den Verdichtungseinrichtungen der Höhe der Form entsprechend verstellbar ist
Zu diesem Zwecke kann die horizontale Verdichtungseinrichtung in der Höhe und seitlich, die vertikale
Verdichtungseinrichtung in der Höhe und in Fahrtrichtung des Fahrgestells verstellbar sein. Dadurch ist es
möglich, Fertigbauteile ähnlicher Art verschiedenen Querschnitts und verschiedener Größe mit demselben
Fertiger herzustellen. Nur der Formkern und seine Schalung müssen dem zu fertigenden Bauteil entsprechen.
Vorteilhaft besteht die horizontale Verdichtungseinrichtung aus zwei beiderseits des Fahrgestells an je
einem allseits schwenkoaren Tragarm angebrachten Verdichtern mit je einer Gleitfläche. Dabei können die
Gleitflächen der horizontalen Verdichtungsßinrichtungen mit je einer horizontal liegenden Verstellspindel
zum Anpressen an je eine Gleitbahn auf der Außenfläche der ruhenden Schalung versehen sein.
Bei der Herstellung von Fertigbauteilen, deren Form das Ausschalen unmittelbar nach der Verdichtung
ermöglicht, kann das Verfahren so durchgeführt werden, daß mindestens drei ruhende Schalungspaare
von jeweils größerer Länge als der Fertiger vorgesehen sind, wobei während des Herstellvorgangs die jeweils
überfahrene Schalung angebaut und in kontinuierlicher Aufeinanderfolge vor dem Fertiger aufgebaut wird. Auf
diese Weise läßt sich das Verfahren noch wirtschaftlieher gestalten.
In der Zeichnung ist eine Vorrichtung nach der Erfindung zur Herstellung von Halbschalen aus Beton
für Kanäle dargestellt Es zeigt
F i g. 1 die Vorrichtung in Seitenansicht,
Fig. 2 die Draufsicht auf die Vorrichtung nach Fig. 1.
Fig. 3 einen Schnitt nach der Linie IU-III der Fig. 1 und
F i g. 4 einen Schnitt nach der Linie I v"-1V der F i g. 1. ^5
Bei dem in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiel besteht die Form aus einem ruhenden Kern 1
mit dem Innenprofil des herzustellenden Fertigbauteiles 2 und einer über diesem ruhenden Kern 1 angeordneten
ruhenden Schalung 3. Die ruhende Schalung 3 besteht aus dem Ausführungsbeispiel aus zwei Halbschalen, wie
dies aus F i g. 3 ersichtlich ist. Diese beiden Halbschalen lassen den Scheitel des Kerns 1 bzw. des Fertigbauteiles
2 frei. Die beiden Halbschalen haben in ihrem unteren Drittel an der Außenseite je eine Gleitbahn 4 für die 5J
später beschriebene horizontale Verdichtungseinrichtung. Außerdem sind an beiden Seiten der Halbschalen
Versteifungen 5 vorgesehen.
Der über die ruhende Schalung 3 mit dem Kern 1 fahrbare Fertiger ist aus Profileisen aufgebaut. An60
vertikalen Stützen 6 sind unten Laufräder 7 gelagert. Die oberen Enden der vertikalen Stützen 6 sind durch
Querstreben 8 starr miteinander verbunden. Die starre Verbindung wird durch Eckversteifungen 9 gesichert.
Ein Behälter 10 zum Einbringen des Materials, 6j
beispielsweise des Betons, ist in der durch einen Pfeil angedeuteten Fahrtrichtung vorne oben im Fahrgestell
angeordnet Dabei ist der Behälter 10 durch Spindeln 11
in der Höhe verstellbar, damit ein Anpassen an verschiedene Formen möglich ist Innerhalb des
Behälters 10 ist ein Leitkörper 12 angeordnet, zu dessen beiden Seiten Trichter gebildet werden, durch welche
das Material, beispielsweise Beton, in Pfeilrichtung in den Hohlraum zwischen dem Kern 1 und der Schalung 3
fließen kann. Hinter dem Behälter 10 ist eine Verdichtungseinrichtung 13 zum vertikalen Verdichten
angebracht Eine Rüttlerplatte 14 des Verdichters 13 füllt den Raum zwischen den oberen Enden der
ruhenden Schalung 3 aus und ist der Gestalt des oberen Teiles des herzustellenden Fertigbauteiles 2 angepaßt
Die Rüttlerplatte 14 führt dabei die in Fig. 4 durch einen Doppelpfeil angedeutete vertikale Rüttelbewegung
aus. Ebenso ist der Verdichter 13 mit der Rüttlerplatte 14 in Richtung dieses Pfeiles mittels einer
Verstelispindel 15 vertikal verstellbar. Die Verdichtungseinrichtung
13 mit der Rüttlerplatte 14 und deren Verstellspindeln 15 ist zwischen den beiden mittleren
Querstreben 8 gelagert. Hinter der Verdichtungseinrichtung 13 ist eine Schleppschalung 16 angeordnet Die
Schleppschalung 16 ist in den beiden hinteren Querstreben 8 aufgehängt und ebenfalls in der gleichen
Weise in der Höhe verstellbar wie die Verdichtungseinrichtung 13.
Die Verdichtungseinrichtung 17 für die horizontale Verdichtung besteht aus den beiden vorne unten
unterhalb des Behälters 10 angeordneten Verdichtern, von denen je einer auf einer Seite des Fahrgestells
angeordnet ist Jede Verdichtungseinrichtung 17 ist vorne an einem Tragarm 18 gelagert, dessen hinteres
Ende am Fahrgestell um einen vertikalen Zapfen 19 horizontal schwenkbar befestigt ist. Das vordere Ende
jedes Tragarms 18 kann mittels einer Verstelispindel 20 seitlich in Pfeilrichtung verstellt werden. Die Verstellspindeln
20 dienen zum Anpressen der Gleitflächen 21 der Verdichter 17 an die Außenfläche der Gleitbahn 4
auf der angrenzenden Außenfläche der ruhenden Schalung 3. Das vertikale Verstellen der Verdichter 17
kann mittels Stellspindeln 22 geschehen. Der Antrieb des Fertigers kann durch eine eigene nicht besonders
dargestellte Antriebseinrichtung geschehen, die an geeigneter Stelle im Fahrgestell angebracht werden
kann. Es ist aber auch möglich, den Fertiger durch eine besondere Zugvorrichtung in der Arbeitsrichtung
ziehen zu lassen. Der ruhende Kern 1 der Form und die über diesem angebrachte ruhende Schalung 3 können
beliebig lang sein. Ebenso ist es möglich, den ruhenden. Kern 1 der Form um ein Vielfaches länger zu halten als
die ruhende Schalung 3 und die ruhende Schalung nur etwas länger zu machen als den Fertiger. Dann kann mit
mindestens drei ruhenden Schalungen 3 ausgekommen werden. In diesem Fall wird jeweils die überfahrene
ruhende Schalung 3 hinter dem Fertiger abgenommen und wieder vor dem Fertiger aufgebaut, so daß der
Fertiger bei der Vorwärtsbewegung immer eine fertige Form mit einem ruhenden Kern 1 und einer ruhenden
Schalung 3 vorfindet. Eine solche Verfahrensweise ist jedoch nur dann möglich, wenn der herzustellende
Fertigbauteil 2 eine Gestalt hat wie beispielsweise in dem dargestellten Ausführungsbeispiel, also eine solche
Gestalt, die das Abnehmen der Außenschalung schon dann gestattet, ehe das Material vollkommen erhärtet
ist
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
Claims (9)
1. Verfahren zur kontinuierlichen Herstellung von schalenförmigen od. dgl Fertigbauteilen aus verdichtungsfähigen
Materialien, vorzugsweise Beton, z. B. für Kanäle, wobei zwischen eine innere und eine
äußere Form mittels eines fahrbaren Fertigers das Material eingebracht, verdichtet und geglättet wird,
dadurch gekennzeichnet, daß zu beiden Seiten eines ruhenden, konvex gekrümmten Kerns
(1) mit dem Innenprofil des herzustellenden Fertigbauteiles (2) je eine ruhende Schalung (3) mit dem
Außenprofil des Fertigbauteiles (2) angeordnet und über der freien Fläche zwischen den Schalungen (3)
der Fertiger zum Einbringen des Materials, zum Verdichten und zum Abziehen der freien Fläche
kontinuierlich gefahren wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß mindestens drei ruhende Schalungspaare von jeweils größerer Länge als der Fertiger
vorgesehen sind, wobei während des Herstellungsvorganges die jeweils überfahrene Schalung abgebaut
und in kontinuierlicher Aufeinanderfolge vor dem Fertiger aufgebaut wird.
3. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß der Fertiger aus einem die ruhende Schalung (3) im oberen Bereich allseits umschließendes Fahrgestell
mit einem in der Höhe verstellbaren Behälter (10) zum Einbringen des Materials. Verdichtungseinrichtungen
(17 und 13} zum horizontalen und vertikalen Verdichten und einer Schleppschalung
(16) zum Abziehen des Oberteils des Fertigbauteiles
(2) besteht.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet daß die Verdichtungseinrichtungen (17,13)
in voneinander unabhängigen Veidichtungszonen angeordnet sind.
5. Vorrichtung nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Verdichtungseinrichtung
(17) für die horizontale Verdichtung vorne im unteren Teil des Fahrgestells unterhalb des Einbringbehälters
(10) so angeordnet ist, daß sie im untersten Drittel der ruhenden Schalung (3) auf diese
einwirkt, und daß sich die Verdichtungseinrichtung (13) für die vertikale Verdichtung oben im
Fahrgestell hinter dem Einbringbehälter (10) befindet und daran anschließend die Schleppschalung (16)
angeordnet ist.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der horizontale Abstand
zwischen den Verdichtungseinrichtungen (13 und 17) der Höhe der Form entsprechend verstellbar
ist
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet daß die horizontale Verdichiungseinrichtung
(17) in der Höhe und seitlich, die vertikale Verdichtungseinrichtung (13) in der Höhe und in
Fahrtrichtung des Fahrgestells verstellbar ist.
8. Vorrichtung nach den Ansprüchen 3 bis 7, dadurch gekennzeichnet daß die horizontale Verdichtungseinrichtung
(17) aus zwei beiderseits des Fahrgestells an je einem allseits schwenkbaren Tragarm (18) angebrachten Verdichtem mit je einer
Gleitfläche (21) besteht
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Gleitflächen (21) der horizontalen
Verdichtungseinrichtungen (17) mit je einer horizontal liegenden Verstellspindel (20) zunn Anpressen an
je eine Gleitbahn (4) auf der Außenfläche der ruhenden Schalung (3) versehen sind.
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