DE4335944A1 - Verfahren und Rüttelvorrichtung zur Herstellung von plattenförmigen Betonfertigteilen - Google Patents
Verfahren und Rüttelvorrichtung zur Herstellung von plattenförmigen BetonfertigteilenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Rüttelvorrichtung zur
Herstellung von plattenförmigen Betonfertigteilen, insbesondere
Sichtbetonelementen wie beispielsweise Wand-, Doppelwand und Deckenplatten,
vorzugsweise unter Verwendung einer großformatigen, mit mehreren
Randschalungselementen, verschiedenen Einlegeteilen und Querabstellern
bestückten Palette mit einem aus Stahl bestehenden Schalboden, die zum
Beispiel in einer Paletten-Umlauf-Anlage über mehrere Arbeitsstationen
geführt wird.
Neben der Herstellung auf rüttlerbestückten Bahnen hat sich in zunehmendem
Maße die automatisierte Fertigung von plattenförmigen Betonfertigteilen wie
Wand-, Doppelwand und Deckenplatten in Paletten-Umlauf-Anlagen etabliert.
Eine verschiedene Arbeitsstationen durchlaufende Palette trägt in der Regel
eine von der Größe der Betonfertigteile abhängige Anzahl von Formen, die in
einer Betonierstation mit einer dosierten Betonmenge gefüllt werden.
Anschließend wird der in die Betonform eingebrachte Beton in einer
Rüttelstation verdichtet. Das Verdichten des Betons bezweckt ein niedriges
Festbetonporenvolumen und eine gleichmäßige Umhüllung von
Bewehrungsstählen, was einer hohen Belastbarkeit und einer langen
Lebensdauer der Betonfertigteile entgegenkommt. Gleichzeitig wird durch ein
geringes Porenvolumen die Oberflächenqualität der Betonfertigteile
verbessert. Bei Verwendung der Betonfertigteile als Sichtbeton ist in
erster Linie eine glatte Oberfläche erwünscht, was eine besonders intensive
Verdichtung erfordert.
Das Verdichten des Betons wird entweder mit Hilfe einer horizontal oder
vertikal wirkenden Rüttelvorrichtungen durchgeführt. Bei einer horizontalen
Rüttelvorrichtungen wirkt die Erregerkraft der Vibrationseinrichtung
senkrecht zur kleinsten Formfläche, während sie bei vertikalen
Rüttelvorrichtungen senkrecht zur größten Formfläche wirkend angeordnet
ist.
Bei einer vertikalen Rütteleinrichtung wird die Palette beim Verdichten des
Betons mit einem auf mehreren Schwingungsisolatoren gelagerten
Vibrationsrahmen verbunden, welcher mit der Palette und in Abhängigkeit von
der Biegesteifigkeit und der Anzahl sowie der Federkonstante der
Schwingungsisolatoren Biegeschwingungen ausführt. Die Biegeschwingungen
bedeuten für die Rüttelvorrichtung eine starke, die Lebensdauer
herabsetzende Belastung und bewirken darüber hinaus einen hohen
Dauerschallpegel, der im Interesse der an solchen Rüttelstationen
Beschäftigten ein unlässiges Maß nicht überschreiten sollte.
Um das Übertragen der Schwingungen auf den Hallenfußboden zu vermeiden,
werden oft Schwingungsisolatoren mit einer kleiner Federkonstante
ausgewählt. Demzufolge erfordert das Tragteil für die Palette eine große
Biegesteifigkeit, was durch hinreichend groß dimensionierte Bauteile mit
einer großen Masse realisiert wird. Diese kann beim Verdichten des Betons
nur durch eine entsprechend groß ausgeführte Antriebsleistung der
Vibrationseinrichtung erregt werden kann. Unter den aufgezeigten
Bedingungen wird die Herstellung von Betonfertigteilen mit einem besonders
niedrigen Festbetonporenvolumen und einer vollkommen glatten Oberfläche
unwirtschaftlich und außerordentlich lärmintensiv.
Bei der Horizontalverdichtung des Betons kann die Rütteleinrichtung
wesentlich leichter ausgeführt werden. Dadurch ergibt sich nicht nur eine
Materialersparnis für das Tragteil, sondern auch eine Verringerung der
Antriebsleistung. Aus der WO 91/17B74 ist außerdem bekannt, daß mit einer
vertikalen Rütteleinrichtung Betonfertigteile herstellbar sind, die als
Verkleidungselemente Verwendung finden. Darüber hinaus ist in der
Zeitschrift "Bauzeitung", 10, 1973, Seite 510-513 beschrieben, daß unter
Verwendung einer elektromotorischen mit einer Unwucht betriebenen
Vibrationseinrichtung mit geringen Frequenzen oder bei geringen Amplituden
keine genügende Verdichtung zu erreichen ist. Die Fertigung von
Betonfertigteilen mit einem möglichst geringen Festbetonporenvolumen
erfordert nach dem Stande der Technik bei einer vertretbaren
Verdichtungsdauer eine vergleichsweise hohe Frequenz beziehungsweise
Amplitude mit den daraus resultierenden nachteiligen Folgen eines hohen
Dauerschallpegels.
Dies ist zum Teil dadurch bedingt, daß es mit elektromotorisch
angetriebenen Rüttlern, mit exzentrisch rotierenden Massen, nicht
vollständig gelingt, eindeutig linear gerichtete Schwingungen zu erzeugen,
um damit homogene Vertikalschwingungen der Palette zu bewirken. Das hängt
vor allem mit der Erzeugung der Schwingungen durch rotierende Massen
zusammen. Solche Rüttler müssen mit möglichst gleichen Unwuchten versehen
derart gegenläufig rotieren, daß sich die vertikalen Fliehkräfte im
wesentlichen aufheben. Durch die Addition der horizontalen Fliehkräfte
erhält man eine horizontal schwingende Bewegung der Palette. In der Praxis
kann der für linear ausgerichtete Vertikalschwingungen erforderliche exakte
synchrone und gleichphasige Lauf nicht gewährleistet werden, so daß der
Beton nicht vollständig verdichtet wird.
Die Verwendung von Kolbenvibratoren zum Erzeugen von linearen Schwingungen
bedeutet einen hohen Aufwand für ein Steuersystem und hat darüber hinaus
den Nachteil, daß die fest mit dem Grundgestell oder einem Rahmen
verbundene Rüttelzylinder das Rütteln nur in einer x-Achse des
Koordinatensystems gestatten. Für das Rütteln der Palette in einer zweiten
Achse des räumlichen Koordinatensystems sind in der y-Achse wirkende
Rüttelzylinder erforderlich, wobei die Zylinder der x-Achse beim Rütteln
außer Eingriff gebracht werden müssen.
Die Erfindung bezweckt ein Verfahren und eine Rüttelvorrichtung zur
Herstellung von plattenförmigen Betonfertigteilen, insbesondere
Sichtbetonelementen wie Wand-, Doppelwand und Deckenplatten, mit einem
niedrigen Festbetonporenvolumen, einer hervorragenden Oberflächenqualität
und einer gleichmäßigen Verdichtung, die bei einer niedrigen
Verdichtungsdauer und bei einem geringen Dauerschallpegel erzielt werden
soll.
Die Aufgabe der Erfindung besteht in einem Verfahren, mit dem beim
Verdichten des Betons mit gerichteten Linearschwingungen in einer
x-y-Richtung horizontal gerüttelt und in einer z-Richtung vertikal
verdichtet wird, und in einer elektromotorisch angetriebenen
Rüttelvorrichtung, die ein horizontales Rütteln und eine vertikale
Verdichtung des Betons ermöglicht.
Die Lösung der Aufgabe beruht auf der Erkenntnis, daß bei der Herstellung
von plattenförmigen Betonfertigteilen, die als Sichtbetonelemente
Verwendung finden sollen und in der Regel eine rechteckig Ausgestaltung
aufweisen, für eine ausreichende Verdichtung ein horizontales Rütteln in
Längsrichtung und bei längeren Teilen in Querrichtung und besonders bei
dickeren Betonfertigteilen eine zusätzliche vertikale Verdichtung
erforderlich ist.
Darüber hinaus werden optimale Ergebnisse beim Rütteln und beim Verdichten
allein durch linear gerichtete Schwingungen der Betonform erzielt.
Demzufolge werden im Rahmen des Verfahrens die durch Außenvibratoren
erzeugten, mehr oder weniger kreisförmigen Schwingungen zur vertikalen
Verdichtung in eindeutig linear gerichtete Schwingungen umgewandelt.
Dadurch kann die zur Betonverdichtung erforderliche Vibrationssdauer bei
gleichen Ergebnissen wesentlich verkürzt werden. Das bewirkt eine
Minimierung der einzusetzenden Vibrationsenergie und außerdem eine Senkung
des Dauerschallpegels.
Bei der Durchführung des Verfahrens wird die mit Randschalungselementen,
verschiedenen Einlegeteilen und Querabstellern bestückte und in einer
Paletten-Umlauf-Anlage über mehrere Arbeitsstationen geführte Palette in
einer Rüttelstation einleitend mit einem ersten Drehantrieb in Richtung
einer x-Achse, das heißt in Längsrichtung der Palette, mit linearen
Rüttelschwingungen beaufschlagt. Die mit einem elektromotorischen
Drehantrieb erzeugten horizontalen Rüttelschwingungen liegen in einem
Frequenzbereich von 6 bis B Hz und bewirken eine außerordentlich lärmarme
Verdichtung des Betons. Die in diesem Frequenzbereich erzeugte Verdichtung
des Beton ist unter Umständen für Betonfertigteile mit geringen Abmessungen
bereits ausreichend.
Für die Herstellung von Betonfertigteilen mit größeren Abmessungen ist ein
zweiter Drehantrieb vorgesehen, der die Palette nachfolgend mit linearen
horizontalen Rüttelschwingungen in dem vorgenannten Frequenzbereich in
Richtung einer y-Achse beaufschlagt. Die linearen Rüttelschwingungen sowohl
in x-Richtung als auch in y-Richtung bewirken, daß namentlich große
Betonfertigteile in den Kantenbereichen eine besonders gute Ausformung
erhalten.
Bei Betonfertigteilen, die eine größere Dicke aufweisen, wird der Beton
abschließend mit herkömmlichen Außenvibratoren verdichtet, wobei die durch
rotierende Unwuchten hervorgerufenen, ursprünglich kreisförmigen
Schwingbewegungen in linear gerichtete und in eine z-Richtung wirkende
Schwingungen umgeformt werden. Unter einer linearen Schwingung in der
z-Richtung wird hierbei im Sinne eines Koordinatensystems eine Schwingung
verstanden, die senkrecht zur Palettenebene verläuft. Die vertikale
Verdichtung wird in einem Frequenzbereich von 16 bis 100 Hz durchgeführt.
Für die Durchführung des Verfahrens sind darüber hinaus Rüttelfrequenzen
von 6 bis 8 Hz besonders geeignet.
Darüber hinaus ist vorgesehen, daß das horizontale Rütteln in der x- und
der y-Richtung sowie das vertikale Verdichten in der z-Richtung
nacheinander oder wahlweise in einer Richtung durchführbar ist. Die
Kombination des Verfahrens in unterschiedlichen Schritten hat den Vorteil,
daß bei verschiedenartigen Betonfertigteilen nicht wie bisher auf mehrere
Verdichtungsverfahren zurückgegriffen werden muß. Vielmehr sind mit Hilfe
des Verfahrens mannigfaltig ausgestaltete Betonfertigteilen mit einer guten
Oberflächenqualität und einem geringen Festbetonporenvolumen wirtschaftlich
herstellbar.
Zur Durchführung des Verfahrens wird eine Rüttelvorrichtung mit
einem Untergestell und einem auf Schwingungsisolatoren ruhenden
Vibrationsrahmen vorgeschlagen, der durch Vibratoren mit elektromotorischen
Drehantrieben in eine Schwingbewegung versetzt wird. An der Stirnseite des
Vibrationsrahmens weist die Rüttelvorrichtung einen ersten Dreh antrieb mit
einer Bewegungsübertragungseinrichtung zur Umwandlung einer gleichförmigen
Rotationsbewegung in eine hin- und hergehende, linear gerichtete
Rüttelschwingung in x-Richtung auf. An der einen Längsseite des
Vibrationsrahmens ist ein zweiter Drehantrieb mit mindestens einer zweiten
Bewegungsübertragungseinrichtung zur Umwandlung einer Rotationsbewegung in
eine hin- und hergehende, linear gerichtete Rüttelschwingung in y-Richtung
angeordnet. Desweiteren sind an beiden Längsseiten des Vibrationsrahmens
mehrere, vorzugsweise vier elektrische Außenvibratoren zur Erzeugung von
vertikalen Verdichtungsschwingungen vorgesehen.
Der auf dem Untergestell fest angeordnete erste beziehungsweise zweite
Drehantrieb weist eine in radialen Lagern gelagerte Antriebsachse mit einem
exzentrisch zur Antriebsachse angeordneten Hubzapfen auf, welcher drehbar
in einen auf und ab beweglich geführten Gleitstein einer geraden
Kulissenführung eingreift. Die Kulissenführung ist ortsfest an dem
Vibrationsrahmen und lotrecht zur Antriebsachse des Drehantriebes
befestigt. Die in der Kulissenführung für die zwangsweise Führung des
Gleitsteins vorgesehenen Gleitbahnen erstrecken sich demgemäß in der
z-Richtung und damit lotrecht zu einer durch den Schalboden einer Palette
gebildeten Ebene. Diese durch eine an sich bekannte Kulissenführung
gebildete Bewegungsübertragungseinrichtung hat zum einen die Aufgabe, eine
von dem Drehantrieb ausgehende rotierende Antriebsbewegung in eine
Rüttelschwingung umzuformen, was durch den in x-Richtung durch die
Gleitflächen geführten Gleitstein gewährleistet wird, der im übrigen in der
y- und z-Richtung frei beweglich ist. Zum anderen wird durch die
Formpaarung des Gleitsteins in x-Richtung bei ruhender Antriebsachse des
Drehantriebes eine horizontale Führung des Vibrationsrahmens gewährleistet.
Dadurch werden mit den Außenvibratoren ausschließlich linear gerichtete
Schwingungen erzeugt, was bislang nur mit Hilfe von Kolbenvibratoren
möglich war. Die Vorteile der vorgeschlagenen Rüttelvorrichtung liegen
demzufolge darin, daß mit relativ geringen Mitteln eine gleich gute
Betonverdichtung erreicht wird, wie ansonsten mit hydraulischen oder
pneumatischen Kolbenvibratoren.
Gegenüber diesen Rütteleinrichtungen erfolgt die Bewegungsumkehr beim
Rütteln gleichmäßig und weniger stoßartig, was einen ruhigen Lauf zur Folge
hat. Darüber hinaus wird der Dauerschallpegel durch die formschlüssige
Ausbildung der Bewegungsübertragungseinrichtung verbessert. Außerdem wird
durch das geräuscharme horizontale Rütteln und durch die lineare
Vertikalverdichtung eine geringe Verdichtungsdauer notwendig, so daß der
durch die Außenvibratoren erzeugte Dauerschallpegel wesentlich vermindert
ist. Die Rüttelvorrichtung arbeitet dadurch besonders wirtschaftlich und
gleichzeitig geräuscharm.
Gemäß einer weiteren Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Rüttelvorrichtung
ist es zweckmäßig, daß bei längeren Paletten der zweite Drehantrieb an der
Längsseite des Vibrationsrahmens eine Antriebswelle aufweist, die mit
winkelbeweglichen Kupplungen, vorzugsweise mit Gelenkwellen, mit jeweils
einer an der Längsseite des Vibrationsrahmens vorgesehenen
Bewegungsübertragungseinrichtung verbunden ist. Dadurch werden die in
Längsrichtung auftretenden Biegeschwingungen des Vibrationsrahmens
vermindert. Infolgedessen kann der Vibrationsrahmen mit der Palette weniger
stabil und leichter ausgeführt werden, was weitere Vorteile beinhaltet.
Es ist außerdem vorteilhaft, wenn für die Drehantriebe der Rüttelvorrichtung
eine Einrichtung zur Regelung der Antriebsdrehzahl vorgesehen ist. Dies
kommt der Tatsache entgegen, daß in Paletten-Umlauf-Anlagen die Paletten
mit unterschiedlichen Betonformen belegt werden. Die Einrichtung zur
Regelung der Antriebsdrehzahl ist für das Einstellen einer optimalen, von
der jeweiligen Betonmasse abhängigen Rüttelfrequenz besonders bei einer
automatisierten Herstellung von Betonfertigteilen von Vorteil.
Nachstehend wird die Erfindung anhand von Zeichnungen an einem
Ausführungsbeispiel näher beschrieben. In den dazugehörigen Zeichnungen
zeigt
Fig. 1 eine Seitenansicht der Rüttelvorrichtung zur Durchführung des
Verfahrens zur Herstellung von plattenförmigen Betonelementen mit
einer Palette,
Fig. 2 eine Draufsicht auf die Rütteleinrichtung sowie die Anordnung der
Drehantriebe und der Außenvibratoren und
Fig. 3 einen vergrößerten Ausschnitt aus Fig. 1 mit der Darstellung einer
Bewegungsumkehreinrichtung im Schnitt
in schematischer Darstellung.
In der Fig. 1 wird eine Rüttelvorrichtung mit einem mit dem Fußboden 1 fest
verbundenen Untergestell 2 und einem auf Schwingungsisolatoren 3 ruhenden
Vibrationsrahmen 4 dargestellt. Auf dem Vibrationsrahmen 4 ist eine
Palette 5 mit nicht weiter dargestellten Spanneinrichtungen angeordnet. Aus
Fig. 2 ist ersichtlich, daß der Vibrationsrahmen 4 zwei parallele
Längsträger 6 und 7 und einen vorderen Querträger 8 sowie einen hinteren
Querträger 9 aufweist, die durch einen Mittelbalken 10 untereinander
verbunden sind. Der den Vibrationsrahmen 4 versteifende Mittelbalken 10
kann tiefer als der Vibrationsrahmen 4 angeordnet werden. Dadurch ist der
Transport der Palette 5 sowohl in Längsrichtung als auch quer zur
Rüttelvorrichtung möglich. Desweiteren ist aus Fig. 2 ersichtlich, daß in
dem Untergestell 2 mehrere Querstege 11 und in der Höhe der einen
Stirnseite 12 des Vibrationsrahmens 4 mehrere Längstege 13 vorgesehen sind.
Die Längsstege 13 bilden die Auflage für ein radiales Stirnlager 14 und ein
Halslager 15 zur Halterung einer umlaufenden Exzenterwelle.
Die mit einem ersten Drehantrieb 16 kinematisch verbundene Exzenterwelle
weist gemäß Fig. 3 eine in den Radiallagern 14, 15 gelagerte Antriebswelle
17 mit einem exzentrisch zur Antriebsachse 18 angeordneten Hubzapfen 19
auf, welcher drehbar in einen auf und ab beweglich gelagerten Gleitstein 20
einer geraden Kulissenführung 21 eingreift. Die Kulissenführung 21 ist
ortsfest an dem vorderen Querträger 8 des Vibrationsrahmens 4 oder, wie im
Ausführungsbeispiel dargestellt, an der Stirnseite 12 des Mittelbalkens 10
lotrecht zur Antriebsachse 18 des Drehantriebes 16 befestigt. Die in der
Kulissenführung 21 für die zwangsweise Führung des Gleitsteins 20
vorgesehenen Gleitbahnen 22 erstrecken sich demgemäß in der z-Richtung 23,
die senkrecht zu der durch den Schalboden einer Palette 5 gebildeten Ebene
verläuft. Die Länge der Gleitbahnen 22 ist so groß gewählt, daß der
Gleitstein 20 eine durch die Exzentrizität e des Hubzapfes 19 bedingte
Amplitude ausführen kann und außerdem eine Vertikalbewegung des
Vibrationsrahmens 4 bei stehender Exzenterwelle nicht behindert. Die
Wirkungsweise der beschriebenen Bewegungsübertragungseinrichtung, die im
Ausführungsbeispiel durch die an sich bekannten Kulissenführung 21 gebildet
wird, ist aus Fig. 3 ersichtlich. Bei Drehung der Antriebswelle 17 in
Richtung des Pfeiles 24 erfährt der Mittelbalken 10 zusammen mit dem
Vibrationsrahmen 4 und der darauf angeordneten Palette 5 eine hin- und
hergehende Bewegung in der durch den Doppelpfeil 25 gekennzeichneten
Richtung, die mit der x-Richtung 26 eines Koordinatensystems identisch ist.
Bei stehender Antriebswelle 17 wird dementgegen durch die Kulissenführung
21 die Bewegung des Vibrationsrahmens 4 in der x-Richtung 26 verhindert.
Durch Entzug des Freiheitsgrades ist eine Schwingbewegung nur noch in der
vertikalen z-Richtung 23 oder in der in Fig. 2 dargestellten y-Richtung 27
quer zur Palette 5 möglich.
Aus Fig. 2 ist ferner ersichtlich, daß an der Längsseite des Mittelbalkens
10 ein zweiter Drehantrieb 28 vorgesehen ist. Der mit dem Untergestell 2
fest verbundene zweite Drehantrieb 28 weist eine auf den Querstegen 11
gelagerte Drehwelle 29 auf, die mit winkelbeweglichen Kupplungen,
vorzugsweise mit Gelenkwellen 30, mit mindestens einer an der Längsseite
des Mittelbalkens 10 vorgesehenen Bewegungsübertragungseinrichtung in Form
einer Kulissenführung 21 verbunden ist. Vorzugsweise werden wie im
Ausführungsbeispiel zwei Kulissenführungen 21 vorgesehen.
Mit dem zweiten Drehantrieb 28 und den Kulissenführungen 21 wird eine
lineare Rüttelschwingung in der y-Richtung 27 erzeugt. Außerdem wird dem
Vibrationsrahmen 4 durch die Kulissenführungen 21 der Freiheitsgrad in der
y-Richtung 27 entzogen, so daß die Palette 5 bei stehender Drehwelle 29
lediglich in der x-Richtung 26 oder in der z-Richtung 23 vibrieren kann.
Des weiteren ist leicht erkennbar, daß bei stehender Drehwelle 29 und bei
gleichzeitig stehender Antriebswelle 17 des ersten Drehantriebes 16 der
Vibrationsrahmen 4 nur noch eine Schwingbewegung in der vertikalen
z-Richtung 23 vornehmen kann. Diese Schwingbewegung verläuft infolge der
Geradheit der Kulissenführung 21 geradlinig.
Dieser Umstand wird benutzt, um die durch die Außenvibratoren 31 an den
Längsträgern 6,7 des Vibrationsrahmens 4 erzeugten Schwingbewegungen in
eine lineare Form zu bringen, was einer besseren Verdichtung des Betons
zugute kommt.
Bei der Durchführung des Verfahrens wird die mit Schalungselementen
bestückte Palette 5 zunächst mit Hilfe des ersten Drehantriebes 16 in
Längsrichtung mit linearen Rüttelschwingungen beaufschlagt. Die in
x-Richtung 26 erzeugten Rüttelschwingungen bewegen sich in einem
Frequenzbereich von 6 bis 8 Hz, welcher mittels einer nicht weiter
dargestellten Drehzahlregeleinrichtung für die Drehantriebe 16 und 28
variierbar ist. Die in diesem Frequenzbereich erzeugte Verdichtung des
Betons ist gegebenenfalls für Betonfertigteile bis zu einer Dicke von 50 mm
ausreichend.
Bei der Herstellung von Betonfertigteilen, die sich über die gesamte Länge
einer Palette 5 erstrecken, wird nachfolgend mit dem zweiten Drehantrieb 28
in y-Richtung 27 gerüttelt.
Die Fertigung von Betonelementen, die beispielsweise eine über 50 mm
hinausgehende Dicke aufweisen, erfordert abschließend eine Verdichtung mit
den herkömmlichen Außenvibratoren 31. Die für die Vertikalverdichtung
notwendigen Schwingbewegungen werden mit Unterstützung der Kulissenführung
21 geradlinig ausgeführt, wodurch eine nur kurzzeitige Verdichtung
erforderlich ist. Der Lärmpegel wird infolgedessen gesenkt. Die Herstellung
von plattenförmigen Betonfertigteilen ist nicht auf den beschriebenen
Verfahrensablauf des Ausführungsbeispiel beschränkt. Vielmehr kann das
Verfahren vorteilhaft an verschiedenartig gestaltete Betonelemente und
unterschiedliche Oberflächenqualitäten adaptiert werden.
Claims (7)
1. Verfahren zur Herstellung von plattenförmigen Betonfertigteilen,
insbesondere Sichtbetonelementen wie beispielsweise Wand-, Doppelwand
und Deckenplatten, vorzugsweise unter Verwendung einer großformatigen
Palette mit einem aus Stahl bestehenden Schalboden, die im wesentlichen
mit mehreren Randschalungselementen, verschiedenen Einlegeteilen und
Querabstellern bestückt in einer Paletten-Umlauf-Anlage über mehrere
Arbeitsstationen geführt und in einer elektromotorisch angetriebenen
Rüttelstation auf einem Vibrationsrahmen ruhend mit Schwingbewegungen
beaufschlagt wird, dadurch gekennzeichnet, daß der Vibrationsrahmen (4)
mit der Palette (5) einleitend mit einem ersten Drehantrieb (16) in
einer x-Richtung (26), nachfolgend mit einem zweiten Drehantrieb (28) in
einer y-Richtung (27) mit linear gerichteten Schwingungen mit einer
Frequenz von 1 bis 12 Hz horizontal gerüttelt und abschließend mittels
elektrischen Außenvibratoren (31) vertikal in einer z-Richtung (23) mit
linear gerichteten Schwingungen mit einer Frequenz von 16 bis 100 Hz
beaufschlagt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Rüttelfrequenz
vorzugsweise 6 bis 8 Hz beträgt.
3. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß das horizontale Rütteln und des vertikale Verdichten
nacheinander oder wahlweise in der x-, y- oder z-Richtung (23, 26, 27)
durchführbar ist.
4. Rüttelvorrichtung zur Herstellung von plattenförmigen Betonfertigteilen,
zur Durchführung des Verfahrens nach einem oder mehreren der Ansprüche 1
bis 3, mit einem Untergestell und einem auf Schwingungsisolatoren
ruhenden Vibrationsrahmen, der mit elektromotorischen Drehantrieben in
Schwingbewegung versetzbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß die
Rüttelvorrichtung an der Stirnseite (12) des Vibrationsrahmens (4) einen
ersten Drehantrieb (16) mit einer Bewegungsübertragungseinrichtung zur
Umwandlung einer gleichförmigen Rotationsbewegung in eine hin- und
hergehende, linear gerichtete Schwingbewegung in x-Richtung (26) und an
der Längsseite des Vibrationsrahmens (4) einen zweiten Drehantrieb (28)
für eine derart linear gerichtete Bewegung in y-Richtung (27) sowie
mehrere, vorzugsweise vier elektrische Außenvibratoren (31) aufweist,
die zur Erzeugung einer linearen Vertikalschwingung in z-Richtung (23)
vorgesehen sind.
5. Rüttelvorrichtung zur Durchführung des Verfahrens zur Herstellung von
plattenförmigen Betonfertigteilen nach einem oder mehreren der Ansprüche
1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der auf dem Untergestell (2) fest
angeordnete erste Drehantrieb (16), beziehungsweise der zweite
Drehantrieb (28) eine in radialen Lagereinrichtungen (14, 15) gelagerte
Exzenterwelle mit einem exzentrisch zur Antriebswelle (17) rotierenden
Hubzapfen (19) aufweist, welcher drehbar in einem auf und ab beweglich
gelagerten Gleitstein (20) einer Kulissenführung (21) eingreift, die
ortsfest an dem Vibrationsrahmen (4) sowie lotrecht zur Antriebsachse
(18) angeordnet ist und sich in z-Richtung (23) erstreckende gerade
Gleitbahnen (22) aufweist.
6. Rüttelvorrichtung zur Durchführung des Verfahrens zur Herstellung von
plattenförmigen Betonfertigteilen nach einem oder mehreren der Ansprüche
1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der zweite Drehantrieb (28) an der
Längsseite des Mittelbalkens (10) eine Drehwelle (29) aufweist, die mit
winkelbeweglichen Kupplungen, vorzugsweise mit Gelenkwellen (30), mit
mindestens einer an der Längsseite des Mittelbalkens (10) vorgesehenen
Bewegungsübertragungseinrichtung zur Umwandlung einer gleichförmigen
Rotationsbewegung in eine hin- und hergehende, linear gerichtete
Schwingbewegung kinematisch verbunden ist.
7. Rüttelvorrichtung zur Durchführung des Verfahrens zur Herstellung von
plattenförmigen Betonfertigteilen nach einem oder mehreren der Ansprüche
1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß für die Drehantriebe (16, 28) eine
Einrichtung zur Regelung der Antriebsdrehzahl vorgesehen ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19934335944 DE4335944A1 (de) | 1993-10-25 | 1993-10-25 | Verfahren und Rüttelvorrichtung zur Herstellung von plattenförmigen Betonfertigteilen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19934335944 DE4335944A1 (de) | 1993-10-25 | 1993-10-25 | Verfahren und Rüttelvorrichtung zur Herstellung von plattenförmigen Betonfertigteilen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4335944A1 true DE4335944A1 (de) | 1995-04-27 |
Family
ID=6500688
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19934335944 Ceased DE4335944A1 (de) | 1993-10-25 | 1993-10-25 | Verfahren und Rüttelvorrichtung zur Herstellung von plattenförmigen Betonfertigteilen |
Country Status (1)
Country | Link |
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DE (1) | DE4335944A1 (de) |
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