DE1760056C3 - Verfahren und Vorrichtung zum Zuführen von Fasermaterial zu einer Anzahl von Karden - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum Zuführen von Fasermaterial zu einer Anzahl von KardenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Zuführen von Fasermaterial zu einer Anzahl von Karden, von
denen jede mit einem Rüttelschacht ausgerüstet ist, der eine bewegliche Rüttelplatte enthält, die zur Unterstützung
des Faservorschubs in dem Rüttelschacht hin- und herbewegt wird, wobei das Fasermaterial zu den
einzelnen Rüttelschächten in einem Luftstrom transportiert wird. Außerdem betrifft die Erfindung eine
Vorrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens.
Beispielsweise aus der FR-PS 14 35 978 ist es bekannt,
eine Anzahl Karden nebeneinander anzuordnen, jede
ίο der Karden mit einem Rüttelschacht auszurüsten und
den einzelnen Rüttelschächten Fasermaterial in einem Luftstrom zuzuführen, der einen Kanal durchströmt, an
den die einzelnen Rüttelschächte eingangsseitig angeschlossen sind. Das Fasermaterial wird jeweils mittels
is einer an eine Unterdruckquelle angeschlossene Siebtrommel
und einem dieser zugeordneten rotierenden Abstreifer aus dem Kanal in die einzelnen Rüttelschächte
eingebracht, in denen es durch eine hin- und herbewegbare Rüttelplatte verdichtet und auf die Karde
zu vorgeschoben wird. Jede Rüttelplatte besteht dabei aus einer Anzahl nebeneinanderliegender, jeweils durch
einen eigenen Nocken angetriebener Leisten, doch ist es auch, etwa aus der US-PS 30 62 393 bzw. der DTPS
11 35 346, bekannt, Rüttelschächte mit einstückiger Rüttelplatte zu verwenden, wobei die Rüttelplatte durch
einen Kurbel- oder einen Nockenmechanismus angetrieben und um eine im Bereiche ihrer oberen oder
unteren Berandung liegende horizontale Schwenkachse verschwenkbar isL
In der Praxis hat sich gezeigt, daß bei einer Kardieranlage, die mehrere in einer Reihe angeordnete
Karden aufweist, die über Rüttelschächte mit Fasermaterial versorgt werden, das in einem Luftstrom über
einen Transportkanal in die einzelnen Rütlelschächte
J5 eingespeist wird, in den von den Karden abgelieferten
Faserbändern Unregelmäßigkeiten insoweit auftreten, daß die üblicherweise vorhandenen wellenförmigen
Unregelmäßigkeiten in ihrer Amplitude eine periodisch zunehmende Tendenz aufweisen.
Aufgabe der Erfindung ist es, hier abzuhelfen und einen Weg zu weisen, der es gestattet, das Auftreten
solcher wellenförmiger Unregelmäßigkeiten mit steigender Amplitudentendenz bei aus mehreren in der
erwähnten Weise gemeinsam pneumatisch mit Fasermaterial versorgten Karden zu verhindern.
Zur Lösung dieser Aufgabe wird erfindungsgemäß derart vorgegangen, daß das Fasermaterial in einem
aufeinanderfolgend zu den einzelnen Rüttelschächten strömenden Luftstrom transportiert wird und die
Rüttelplatte zumindest eines der Rüttelschächte mit einer von der Geschwindigkeit der Hin- und Herbewegung
der Rüttelplatte der anderen Rüttelschächte oder der Rüttelplatte wenigstens eines der Rüttelschächte
unterschiedlichen Geschwindigkeit hin- und herbewegt wird.
Eine zur Durchführung dieses Verfahrens eingerichtete Vorrichtung ist gemäß weiterer Erfindung dadurch
gekennzeichnet, daß die Rüttelplatte in zumindest einem der Rüttelschächte durch ihre zugeordneten
do Antriebsmittel mit einer von der Geschwindigkeit der
Hin- und Herbewegung der Rüttelplatten in den anderen Rüttelschächten oder der Rüttelplatte wenigstens
eines der Rüttelschächte unterschiedlichen Geschwindigkeit hin- und herbewegbar ist.
h.s Die Erfindung geht von der überraschenden Erkenntnis
aus, daß die bei einer solchen Kardieranlage in den abgelieferten Faserbändern auftretenden Unregelmäßigkeiten
auf den Umstand zurückgeführt werden
können, daß die Rüttelbewegungen bei wenigstens einigen der Rüttelplatten während einer so langen
Zeitspanne miteinander in Phase sind, daß sich ein übermäßiger Druckaufbau in den Förderkanälen und
Speiseschächten ergibt Wenn nun die Rüttelschächte der einzelnen Karden — wie dies aus Gründen eines
einfachen, wirkungsvollen Aufbaus der Anlage erwünscht ist — mit Fasermaterial in eii.em aufeinanderfolgend
zu den einzelnen Rüttelschächten strömenden Luftstrom versorgt werden, sind die einzelnen Rüttelschächte
nämlich pneumatisch miteinander gekoppelt. Der durch die Balgwirkung der hin- und hergehenden
Rüttelplatten in den einzelnen Rüttelschächten und in den Luftkanälen erzeugte, verhältnismäßig lang andauernde
und große Luftdruckanstieg führt zu einer stark komprimierten Fasermaterialmasse in den Rüttelschächten,
die ihrerseits zur Folge hat, daß die Dichte des von den einzelnen Karden abgelieferten Faserbandes
ebenfalls verhältnismäßig hoch ist Sowie jedoch die Hin- und Herbewegung der einzelnen Rfmelplatten
wegen unvermeidbarer geringer Unterschiede der Geschwindigkeit und der Einstellung außer Phase
kommen, tritt ein Druckluftabfall in den Rüttelschächten und den Luftkanälen auf, wodurch eine Verringerung
der Dichte des Fasermaterials in den Rüttelschächten sowie des von den Karden abgelieferten Faserbandes
bedingt ist. Ober längere Betriebszeiten ergibt sich somit eine niederfrequente Änderung der Dichte der
abgelieferten Faserbänder, J. h. eben das Auftreten von wellenförmigen Unregelmäßigkeiten der Faserbänder
mit veränderlicher Amplitudentendenz.
Die Erfindung hat erkannt, daß zur Abhilfe dieser Unregelmäßigkeiten, deren Ursachen bisher immer in
dem pneumatischen Faserversorgungssystem oder in der einzelnen Karde selbst gesucht wurden, auf die
gegenseitige Zuordnung der Rüttelbewegungen der Rüttelplatten der einzelnen Rüttelschächte Eingriff
genommen, d. h. ein neuer Weg beschritten werden muß, zu dem die bekannten Kardieranlagcn mit
voneinander unabhängigem Einzelantrieb der Rüttelplatten der einzelnen Rüttelschächte keinen Hinweis
gaben.
In der Praxis hat es sich gezeigt, daß bei einer Kardieranlage, wie sie üblicherweise mit sechs Karden
ausgerüstet ist, sich besonders vorteilhafte Verhältnisse dann ergeben, wenn die Geschwindigkeit der Hin- und
Herbewegung der beweglichen RUttelplatten der einzelnen Rüttelschächte in der Reihenfolge des
Zuströmens des ^uftstroms zu den einzelnen Rüttelschächten
gesehen jeweils 120,140,160,140,130 und 120
Hin- und Herbewegungen pro Minute beträgt.
Ein sehr einfacher konstruktiver Aufbau des Rüttelantriebs der einzelnen Rüttelplatten ergibt sich, wenn
die Antriebsmittel für die einzelnen Rüttelplatten jeweils in an sich bekannter Weise aus einem an die
Rüttelplatte angeschlossenen Kurbelmechanismus bestehen, dessen zugeordnetes Untersetzungsgetriebe die
Antriebsscheibe eines Riementriebes treibt, welcher eine auf einer die Kurbel des jeweiligen Kurbelmechanismus
tragenden Welle sitzende Riemenscheibe aufweist, und daß die Antriebsscheibe zumindest eines der
für alle Kurbelmechanismen vorgesehenen Riementriebe einen anderen Durchmesser aufweist wie die
Antriebsscheibe eines anderen, einom anderen Kurbelmcchanismus
zugeordneten Riementriebes.
Um die Amplitude in der Hin- und Herbewegung der einzelnen Rüttelplatten in einfacher Weise verändern zu
können, ist es zweckmäßig, wenn die Kurbel jedes Kurbelmechanismus von der zugeordneten Welle
einfach abnehmbar und durch eine solche unterschiedlichen Hubs ersetzt ist.
In der Zeichnung ist ein Ausfühmngsbeispiel des
Gegenstands der Erfindung dargestellt Es zeigt
F i g. 1 eine Vorrichtung gemäß der Erfindung für eine
Anzahl Karden in einer Hinlersicht, F i g. 2 die Vorrichtung nach F i g. 1 in der Draufsicht.
Fig. J den Rüttelschacht einer der Karden nach
ίο Fig. 1, geschnitten längs der Linie Ill/Ill der Fig. I, in
einer Seitenansicht und in einem anderen Maßstab,
Fig.4 den Rüttelschacht nach Fig. 3, geschnitten
längs der Linie IV/1V der Fig. 3. in einer Teildarstellung,
is Fig. 5 das untere Ende des Rüttelschadus nach
Fig.3 in einer Ansicht längs des Pfeils Λ der Fig. i.
insbesondere zur Veranschaulichung des Mechanismus zur Verschwenkung der beweglichen Rüttelplatte des
Rüttelschachts und
Fig.6 einen Teil des Mechanismus zur Verschwenkung der beweglichen Rüttelplatte des Riittclschachts
nach F i g. 5 in einer Einzeldarstellung.
In Fig. I ist eine Reihe von sechs Karden C\ bis C'6
in Abständen nebeneinander in einer Linie angeordnet,
>5 wobei jede der Karden mit einem Riittelschacht U
versehen ist, in dem in den Oberteil eingefülltes Fasermaterial eine Verdichtung erfährt, so daß es am
Boden des Rüttelschachts bahnförmig austritt, wo es der Einzugswalze oder dem Vorreißer der Karde zugeführt
;o wird, leder der Rüttelschächte 11 weist in der in F i g. 1
veranschaulichten Rücksicht eine trapezförmige Gestalt auf, wobei der Oberteil etwas breiter als der Bodenteil
ist, so daß der Schacht gegen den Boden zu etwas verjüngt ist.
VS Wie aus F i g. 3 zu ersehen, besteht jeder der
Rüttelschächte 11 aus einer Rückplatle 12, zwei .Seitenplatten, von denen lediglich eine in F i g. 3 bei 1Ϊ
dargestellt ist, und einer Deckplatte 14, die einstückig mit der Rückplatte 12 ausgebildet ist, sowie einer
Vorder- oder Rüttelplatte 15, die derart angeordnet ist, daß sie an ihrer oberen Kante um einen Drehpunkt 16
im Bereich der Vorderseite der Deckplatte 14 schwenkbar ist. wobei ihr die Schwenkbewegung über
eine Kurbelstange 17 und eine Kurbel 18 eines Kurbelmechanismus 17, 18 erteilt werden kann, der an
den Bodenteil der Vorderplatte 15 angekuppelt und von einem Motor 19 angetrieben ist. Diese Übertragung der
Schwenkbewegung auf die Vorderplatte 15 wird im einzelnen noch an Hand der Fig.5 und 6 erläutert
werden.
Wie aus F i g. 3 zu ersehen, erstreckt sich die Rückplatte 12 nach unten bis in die unmittelbare Nähe
der Klemmstelle der Speisewalze 20 und der Speisemulde 21 der Karde, die beide üblicher Bauart sind. Der
Rüttelschacht 11 ist an dem Gestell der Karde beidseitig jeweils oben mittels Laschen 22 befestigt, die von dem
Drehzapfen 16 der Vorderplatte 15 zu einem aufrechtstehenden Rahmenteil 23 sich erstrecken, das an seinem
Unterteil an der Karde verankert ist. Die Gestalt der feststehenden Rückplatte 12 sowie deren Anordnung in
bezug zu der Vorderwand sind derart, daß die Querschnittsabmessungen des Rüttelschachts mit zunehmender
Tiefe auf das Auslaßende des Rüttelschachts zu stetig abnehmen. Die Vorder- oder Rüttelplatte 15
<>s des Püttelschachts besteht aus einem durchsichtigen Kunststoffmaterial; sie ist durch Metallseitenteile 24
sowie zwischen diesen sich erstreckenden Rippen 25, 26 verstärkt. Der obere Teil des Rüttelschachts ist durch
eine Öffnung in der Rückplatte 12 zugängig, die während des Betriebs des Rüttclschachts durch einen
Deckel 27 verschlossen ist.
Die beiden Seitenwände 13 des Rüttclschachts 11 sind
mit einer trapezförmigen öffnung 28 versehen, deren vordere und rückwärtige Berandung im wesentlichen
parallel zu der Vorder- bzw. Rückplatte des Rüttclschachts verläuft, wobei die Kanten in der Richtung auf
den Unterteil des Rüttelschachts 11 konvergieren. Die in einer Seitenwand befindliche Öffnung, die als
Einlaßöffnung dient, ist länger als die Öffnung in der gegenüberliegenden Seitenwand, welche eine Auslaßöffiiuiig
darstellt. Die Einlaßöffnung ist, wie in F: i g. 4 dargestellt, nn den Auslaß eines Zufuhrkanals 29 der
gleichen Querschnittsgestalt wie die Öffnung 28 angeschlossen, dessen Querschnittsabmessungen auf
den Auslaß des Kanals zu stetig zunehmen. Die Auslaßöffnung ihrerseits ist, wie aus den F i g. 1 und 2 zu
entnehmen, mit einem Auslaßkanal 30 der gleichen Querschnittsgestalt und mit stetig zunehmenden Querschniltsabmessungen
verbunden. Dieser Kanal dient als l-ascrzufuhr- oder -speisekanal für den nächstfolgenden
RUttelschacht.
Wie aus F i g. 4 zu ersehen, ist der Zufuhrkanal 29 mit
Endflanschen 31, 32 versehen, die unter Winkelstücke
33. 34 eingreifen, welche in Gestalt von Bändern ausgebildet und an der Seitenwand 13 des Rüttelschachts
befestigt sind. Wie aus F i g. 3 hervorgeht, verläuft das Winkelband 33 oberhalb der Öffnung 28,
während das Winkelband 34 sich unterhalb der Öffnung erstreckt und ein weiteres Winkelband 35 zwischen den
beiden Bändern 33, 34 vor der Öffnung 28 an der Seitenwand nach unten verläuft. Der Zufuhrkanal 29 ist
in der Weise an dem Rüttelschacht 11 befestigt, daß er
von hinten über die Seitenwand 13 des Rüttelschachts mit unter die Winkelbänder 33,34 greifenden Flanschen
31, 32 geschoben wird, und zwar so weil, bis ein Scitenflansch an der Mündung des Zufuhrkanals 29, der
genauso wie die Flanschen 31, 32 ausgebildet ist, hinter das Winkelband 35 des Rüttelschachts gelangt. In dieser
Stellung ist die trapezförmige Auslaßöffnung des Rülteisehachts 11 auf die trapezförmige öffnung 28 in
der Seitenwand 13 des Rüttelschachts 11 ausgerichtet. Die Auslaßöffnung der anderen Seitenwand des
Rüttelschachts ist kürzer als die Öffnung 28, doch weist die Einlaßmündung des Kanals 30 eine entsprechende
Größe auf. Der Kanal 30 ist im übrigen in der gleichen Weise an die Seitenwand des Rüttelschachts 11
angeschlossen wie das Auslaßeride des Zufuhrkanals 29.
Aus F i g. 1 ist zu entnehmen, daß alle Kanäle 30 die gleichen Abmessungen aufweisen. Um den Faserdurchsatz
durch jeden der Rüttelschächte 11 zu steuern, kann zwischen die Flansche des Kanals und die zugeordnete
Seitenwand des Rüttelschachts 11 eine Einsatzplatte 36 eingefügt werden, die eine öffnung 37 aufweist, welche
die gleiche Gestalt wie die öffnung 28, jedoch eine etwas verringerte lichte Weite hat, so daß sich der
gewünschte Durchsatz in den Rüttelschacht oder aus diesem heraus ergibt.
Die F i g. 1 und 2 zeigen, daß die Einlaßöffnung des Rüttelschachts 11 der ersten Karde Cl über den
Zufuhrkanal 29 an den Auslaßkanal 38 eines Zentrifugaigebläses 39 angeschlossen ist, das Fasern von einem
nicht weiter dargestellten Kirschnerflügel ansaugt und diese mit hoher Geschwindigkeit in einem Luftstrom in
den Kanal 29 fördert. (Der Kirschnerflügel wird aus einer nicht dargestellten üblichen öffnungs- und
Reinigungsanlage mit Fasermaterial versorgt.) Die Auslaßöffnung des Küttelschachts jeder der Karden, mit
Ausnahme jener der letzten Karde, ist jeweils über den Kanal 30 mit der Einlaßöffnung des nächstfolgenden
Rüttelschachts verbunden. Der Zufuhrkanal 29 und die s einzelnen Kanäle 30 sind im wesentlichen horizontal
angeordnet, wobei ihre Querschnittsabmessungen vom cinlaßseitigen Ende zum auslaßseitigen Ende jeweils
stetig zunehmen. Die Auslaßöffnung des letzten Rültclschachts ist an einen Auslaßkanal 40 angeschlossen,
der zur Abfuhr etwa in dem Luftstrom verbleibenden überschüssigen Fasermatcrials zu dem nicht weiter
dargestellten vorderen Kastenspeiser dient, welcher Fasermaterial von der erwähnten öffnungs- und
Reinigungsanlage erhält und dieses dem Kirschnerflügcl
is zuführt.
im Beirieb wird dem Zufuln kanal 29 in der erwähnten
Weise Fasermaterial in einem Luftstrom zugeführt. Wegen des stetig zunehmenden Querschnitts des
Zufuhrkanals 29 nimmt die Luftgeschwindigkeit beim Durchströmen des Kanals ab. Der Slrömungsquerschnitt
der Luftströmung wird plötzlich größer, wenn die Fasern in den oberen Teil des Rüttclschachts 11 der
ersten Karde Cl gelangen; das Ergebnis ist eine weitere Verringerung der Fasergeschwindigkeit, die ausreicht,
um die Ablage der Fasern in den Rütteischacht 11 zu gestatten, vorausgesetzt, daß die Füllhöhe der Fasern in
dem Rüttelschacht 11 unterhalb des Unterteils der Einlaßöffnung liegt. Wenn die Füllhöhe der Fasern, wie
sie durch die gestrichelte Linie in Fig. 1 angedeutet ist, über das Niveau der Einlaßöffnung 28 ansteigen will,
ergibt sich eine Verringerung der in dem Rütteischacht 11 für den Durchgang des Luftstroms zur Verfügung
stehenden Querschnittsfläche, womit die Fasern über
den Rülielsehacht hinweg zu dem Kanal 30 transportiert
werden. Der Einlaß des Kanals 30, d.h. die Auslaßöffnung in der anderen Wand des Rüttelschachts
11, weist eine kleinere Querschnittsfläche auf, als der Auslaß des Zufuhrkanals 29 oder die Querschnittsfläche
des oberen Teils des Rüttelschachts 11. Demzufolge tritt
eine Erhöhung der Strömungsgeschwindigkeit des Luftstroms bei dessen Eintritt in den Kanal 30 auf, die
ausreicht, um den Luftstrom auf eine Strömungsgeschwindigkeit der zum Fasertransport erforderlichen
Größe zu bringen. Fasern, die nach Eintritt in den Rüttelschacht nicht abgelagert werden, gelangen in den
Kanal 30 und damit zu dem nächsten in Reihe liegenden Rütteischacht.
Die in dem Rüttelschacht 11 gesammelten Fasern werden durch die Wirkung der oszillierenden Vorder-
oder Rüttelplatte 15 verdichtet und zu dem Auslaß des Rüttelschachts gefördert, der in die Klemmstelle
zwischen der Speisewalze 20 und der Speisemulde 21 einmündet.
Von hieraus gelangen die Fasern zum Vorreißer dei Karde. Um nun die Entstehung und Aufrechterhaltung
eines unerwünscht hohen Luftdrucks in den einzelner Rüttelschächten 11 sowie den Kanälen 29, 30 zi
vermeiden, führen die einzelnen Vorder- oder Rüttel· platten 15 eine solche Schwenk- oder Osziliationsbewe
gung aus, daß keine Vorder- oder Rüttelplatte 15 mit dei
gleichen Geschwindigkeit wie die jeweils entsprechende Vorder- oder Rüttelplatte des in der Reih«
vorausgehenden und/oder nachfolgenden Rüttel Schachts oszilliert Die im folgenden angeführter
(>s Oszillationsgeschwindigkeiten wurden schon für du
einzelnen Vorder- oder Rüttelpiatten 15 verwendet wobei sich gezeigt hat daß sich mit diesen Geschwindig
keiten eine wesentlich erhöhte Gleichmäßigkeit der voi
den einzelnen Karden abgelieferten Faserbänder ergibt, verglichen mit einer identischen Kardenanordnung, bei der
alle Riittelschächte synchron oszillieren:
Karde
Cl C2 C3 CA C5 C6
Es wurde bereits erwähnt, daß die Oszillationsbewegung der einzelnen Vorder- oder Rüttelplatten 15
jeweils durch einen von einem Motor 19 angetriebenen Kurbelmechanismus 17, 18 geschieht, der im einzelnen
in F i g. 3 dargestellt ist. Die Erzeugung der Oszillationsbewegung der Vorder- oder Rüttelplatten 15 soll nun im
einzelnen an Hand der F i g. 5 und 6 erläutert werden:
Der Antrieb geschieht von dem Motor 19 über ein Untersetzungsgetriebe 41 zu einer Antriebsscheibe 42
und von dieser über einen Riemen 43 zu einer angetriebenen Riemenscheibe 44, welche fest auf einer
Antriebskurbelwelle 45 sitzt Die Welle 45, die in einem Lager 46 gelagert ist, ragt an ihrem einen Ende in einen
hülsenförmigen Fortsatz 47 der Kurbel 18, wobei dieser hülsenförmige Fortsatz 47 einstückig mit einem
Kurbelzapfen 48 ausgebildet ist. In der Wandung des hülsenförmigen Fortsatzes 47 ist ein durchgehender
Axialschnitt 49 vorgesehen, der an dem dem Kurbelzapfen 48 entfernt liegenden Ende des Fortsatzes randoffen
ausgebildet ist und in den ein radial vorstehender Zapfen 50 der Welle 45 eingreift Der Zapfen 50 wirkt
mit beiden Seitenwandungen des Schlitzes 49 zusammen und verhütet somit eine relative Verdrehung der
Kurbel 18 bezüglich der Welle 45. Die Kurbel 18 kann aber in einfacher Weise durch Axialverschiebung
bezüglich der Welle 45 von dieser abgenommen werden. Damit ist es ohne Mühe möglich, die Kurbel 18
abzunehmen und durch eine andere entsprechende Kurbel mit unterschiedlichem Kurbelhub zu ersetzen,
wodurch die Amplitude der Oszillationsbewegung der Platte 15 einfach verändert werden kann.
Die dargestellte Anordnung des Lagers 46, des hülsenförmigen Kurbelfortsatzes 47, des Kurbelzapfens
48, des Schlitzes 49 des Zapfens 50 und der Kurbelstange 17 ist am anderen Ende der Antriebswelle
120
140 160
140 130
120
45 nochmals vorhanden, was in Fig.5 jedoch nicht
dargestellt ist. In Wirklichkeit erhält somit jede Vorder-
oder Rüttelplatte 15 ihre Oszillationsbewegung von
zwei im Abstand der Breite der Vorder- oder Rüttelplatte angeordneten Kurbelstangen 17.
Bei der in den F i g. 5 und 6 dargestellten Antriebseinrichtung kann die Geschwindigkeit der Oszillationsbe-
wegung jeder der Vorder- oder Rüttelplatten 15 dadurch geändert werden, daß der Durchmesser der
zugeordneten Antriebsscheibe 42 entsprechend geändert wird. Dieser Umstand wird dazu ausgenutzt, um
den erforderlichen Unterschied der Oszillationsge
schwindigkeiten zwischen aufeinanderfolgenden Vor
der- oder Rüttelplatten 15 zu erzeugen. So weisen z. B. die den Karden Ci und C6 zugeordneten Antriebsscheiben 42 gleiche Durchmesser auf; die den Karden
C2 und CA zugeordneten Antriebsscheiben entspre
chen einander im Durchmesser, verfügen jedoch über
einen größeren Durchmesser als die Antriebsscheiben 42 für die Karden Cl und C6; die der Karde C3
zugeordnete Antriebsscheibe weist den größten Durchmesser aller Antriebsscheiben auf, während die
Antriebsscheibe 42 für die Karde C5 über einen Durchmesser verfügt, der zwischen jenem der Antriebsscheiben für die Karden C1 und C6 auf der einen Seite
und der Karden CI und CA auf der anderen Seite liegt
Aus Fig.3 ist zu ersehen, daß die einzelnen
Kurbelstangen 17 jeweils aus zwei Teilen bestehen,
nämlich einem inneren Teil 51, der an den Kurbelzapfen 48 angeschlossen ist, und einem äußeren Teil 52, der mit
der Vorder- oder Rüttelplatte 15 des Rüttelschachts verbunden ist Die beiden Teile 51, 52 sind jeweils
miteinander verschraubt, so daß die Gesamtlänge der Kurbelstangen 17 jeweils in einfacher Weise verstellt
werden kann.
Claims (5)
1. Verfahren zum Zuführen von Fasermaterial zu einer Anzahl von Karden, von denen jede mit einem
Rüttelschacht ausgerüstet ist, die eine bewegliche Rüttelplatte enthält, die zur Unterstützung des
Faservorschubs in dem Rüttelschacht hin- und herbewegt wird, wobei das Fasermaterial zu den
einzelnen Rüttelschächten in einem Luftstrom transportiert wird, dadurch gekennzeichnet,
daß das Faserinaterial in einem aufeinanderfolgend zu den einzelnen Rüttelschächten strömenden
Luftstrom transportiert wird und die Rüttelplatte zumindest eines der Rüttelschächte mit einer von
der Geschwindigkeit der Hin- und Herbewegung der Rüttelplatten der anderen Rüttelschächte oder
der Rüttelplatte wenigstens eines der RüUelschÄchte unterschiedlichen Geschwindigkeit hin- und herbewegt
wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1 zum Zuführen von Fasermaterial zu sechs Karden, dadurch gekennzeichnet,
daß die Geschwindigkeit der Hin- und Herbewegung der Rüttelplatten der einzelnen
Rüttelschächte, in der Reihenfolge des Zuströmens des Luftstroms zu den einzelnen Rüttelschächten
gesehen, jeweils 120, 140, 160, 140, 130 und 120 Hin- und Herbewegungen pro Minute beträgt.
3. Vorrichtung zum Zuführen von Fasermaterial zu einer Anzahl in Reihe nebeneinander angeordneter
Karden, von denen jede mit einem Rüttelschacht ausgerüstet ist, dem Fasermaterial in einem Luftstrom
zuführbar ist, wobei jeder der Rüttelschächte mit einer durch Antriebsmittel hin und herbewegbaren
Rüttelplatte versehen ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Rüttelplatte (15) in zumindest einem der
Rüttelschächte durch ihre zugeordneten Antriebsmittel mit einer von der Geschwindigkeit der Hin-
und Herbewegung der Rüttelplatten (15) in den anderen Rüttelschächten oder der Rüttelplatte (15)
wenigstens eines der Rüttelschächte unterschiedlichen Geschwindigkeit hin- und herbewegbar ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Antriebsmittel für die einzelnen
Rüttelplatten jeweils in an sich bekannter Weise aus einem an die Rüttelplatte (15) angeschlossenen
Kurbelmechanismus (17, 18) bestehen, dessen zugeordnetes Untersetzungsgetriebe (41) die Antriebsscheibe
(42) eines Riementriebes treibt, welcher eine auf einer die Kurbel (18) des jeweiligen Kurbelmechanismus
(17, 18) tragenden Welle (45) sitzende Riemenscheibe (44) aufweist, und daß die Antriebsscheibe
(42) zumindest eines der für alle Kurbelmechanismen vorgesehenen Riementriebe einen anderen
Durchmesser aufweist wie die Antriebsscheibe (42) eines anderen in einem anderen Kurbelmechanismus
zugeordneten Riementriebes.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Kurbel (18) jedes Kurbelmechanismus
(17, 18) von der zugeordneten Welle (45) einfach abnehmbar und durch eine solche unterschiedlichen
Hubes ersetzbar ist.
Applications Claiming Priority (2)
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GB04905/67A GB1217146A (en) | 1967-03-31 | 1967-03-31 | Improvements in and methods of and arrangements for feeding textile fibrous material to cards |
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