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Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von Betonkonstruktionen
und Betongegenständen mittels Rüttelmaschine Die Erfindung bezieht sich auf Verfahren
und Vorrichtungen zur Herstellung von Betonkonsfruktionen und Betongegenständen,
wie Böden, Platten, Bordsteine, Fundierungspfähle u. dgl., mittels Rüttelmaschine.
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Es ist bekannt, Tauchrüttler zu benutzen, die in Abständen in die
Zementmasse gesteckt werden. Dabei muß insbesondere darauf geachtet werden, daß
die Rüttler überall in die Masse hineingesteckt werden.
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Es ist auch bekannt, auf die Holzschalung selbst bzw. auf die Form,
in die die Betonmasse eingebracht wird, Rüttelschwingungen auszuüben.
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Durch das neue Verfahren wird die Betonmasse vollständiger und gleichmäßiger
in Schwingung versetzt als in den Fällen, wobei nur auf die Holzverschalung Schwingungen
ausgeübt werden.
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Gegenüber dem Gebrauch von Tauchrüttlern können bei dem Verfahren
nach der Erfindung Schwingungen mit einer kleinen Frequenz angewandt werden, und
ferner wird die Betonmasse über eine große Oberfläche bzw. in einem großen Volumen
gleichmäßig in Schwingung versetzt, und zwar in der ganzen Tiefe der Betonmasse.
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Erfindungsgemäß wird der Beton mit Hilfe eines über die Außenseite
der Holzverschalung verstellbaren, die Holzverschalung in Schwingung versetzenden
Schwingapparates in Schwingung versetzt, während der Beton gleichzeitig auch unmittelbar
mittels
eines in den Beton reichenden und gegebenenfalls die Armierung berührenden Schwingkörpers
in Schwingung versetzt wird. In dieser Weise werden überall in dem Beton Schwingungen
erregt, ohne große Stoßtische od. dgl. zu benötigen. Der Beton wird sowohl an der
Holzverschalung entlang wie auch im Kern in Schwingung versetzt, während diese Schwingungen
durch Interferenz einigermaßen schweben können, so daß die Schwingungszahl unter
Beibehaltung der Energie kleiner wird. In dieser Weise kann man eine äußerst dichte
Betonstruktur erhalten.
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Der Einfluß des in den Beton reichenden Schwing= kör pers kann noch
vergrößert werden, wenn der Körper die Armierung vorzugsweise in einer Richtung
senkrecht oder nahezu senkrecht zur Längsachse der Armierungsstäbe, aber auf jeden
Fall unter einem Winkel mit ihrer Längsachse in Schwingung versetzt.
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Wenn man einen Teil eines Betongegenstandes in der Richtung gerüttelt
hat, in welcher die Armierungsstäbe verlaufen, wird ein Teil des bereits gerüttelten
Betons härter werden als der noch zu rüttelnde Beton. Man braucht dann auf die Armierungsstäbe
keine Schwingungen in der Richtung der Längsachse der Armierungsstäbe auszuüben,
da sonst die Armierung von dem bereits verhärteten Beton wieder loskommt. Die Folgen
einer Rüttelung senkrecht auf oder unter einem Winkel zu der Längsachse der Armierungsstäbe
an der Stelle, wo der Beton noch nicht verhärtet ist, haben keinen ungünstigen Einfluß
auf den bereits gerüttelten Teil.
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Sowohl mit Rücksicht auf die Möglichkeit, Querschwingungen ausüben
zu können, als auch um die Interferenz und die Richtung der Schwingungen ändern
zu können, kann es empfehlenswert sein, die Richtung, in welcher die Schwingungskomponente
wirksam wird, in einer horizontalen Ebene einstellbar zu machen.
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Die Erfindung wird an Hand der Zeichnung, in der einige Ausführungsbeispiele
dargestellt sind, erläutert. Fig. i zeigt schaubildlich ein Gerät zur Ausübung des
Verfahrens nach der Erfindung; Fig. 2 und 3 zeigen zwei Ausführungsformen einer
Schwingplatte.
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In Fig. i ist mit i die Form oder Holzverschalung für den Beton angegeben.
Mit 2 sind die verbreiterten Ränder der Holzverschalung angegeben, welche aber auch
Teile von anderen, neben der gezeichneten Form liegenden Holzverkleidungen od. dgl.
sein können.
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Die Rüttelvorrichtung ist über der Form i verschiebbar und besteht
im wesentlichen aus einer Schwingplatte 3, die an der Unterseite vorstehende Schwingkörper
io trägt. Auf der Schwingplatte 3 befindet sich ein Schwinggenerator 6, der von
einem Motor 7 aus angetrieben wird. Mit Hilfe eines Handgriffes 9 kann die Rüttelvorrichtung
verschoben werden, wohingegen durch die von dem Generator 6 erregten Schwingungen
die Rüttelvorrichtung an der Holzverkleidung entlang bewegt- wird. Der Generator
kann derart geführt und die Schwingungen können derart geregelt sein, daß die Schwingplatte
sich von selbst in der Längsrichtung der Form i fortbewegt.
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Die Schwingplatte 3 ist mit Nocken oder Rändern ig auf den Rändern
der Holzverschalung abgestützt, wodurch erreicht wird, daß der an den Rändern 2
befindliche Beton nicht weggespritzt wird. Die Wirkungen der Schwingungen können
auch auf den Teil der Holzverkleidung beschränkt werden, den man in Schwingung versetzen
will.
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Durch die Bewegungen der Schwingplatte werden sowohl die Form i, wie
auch der Beton mit Hilfe der Zapfen io in Schwingung versetzt.
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Wenn in der Holzverschalung z. B. ein Fundierungspfahl mit Spiralarmierung
gerüttelt werden soll, dürfen die Zapfen io naturgemäß nicht so lang sein, daß sie
an der Spiralarmierung hängenbleiben.
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Wie in den Fig. 2 und 3 dargestellt ist, können statt der Zapfen io
auch Leisten 11, 12, 13, 15 vorgesehen sein.
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Wenn die Rüttelvorrichfurg sich in der Längsrichtung der Form, also
in der Pfeilrichtung (Fig. 2 und 3) entsprechend, bewegt, kann der nicht gerüttelte
Beton mittels dieser Leisten 12, 15 vorgeschoben werden.
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Mit der Schwingplatte nach Fig. 2 wird dann die Oberfläche von der
zuletzt mit dem Beton in Berührung kommenden Leiste 12 geglättet. Man braucht nur
eine Leiste anzuordnen. Es empfiehlt sich aber, zwei oder mehrere Leisten vorzusehen.
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Wenn in einer Form nach Fig. i eine herumlaufende Leiste 11, 12, 13
nach Fig.2 angewandt wird, so können die Leisten 13 der Rechtecke als Führung dienen.
Es ist wegen der schwingenden Bewegung nicht notwendig, daß die Leisten 13 genau
passend gegen die Ränder 2 der Form anliegen. Auch wenn die Leisten 13 in einiger
Entfernung von den Rändern 2 liegen, wird der sich dazwischen befindende Mörtel
genügend gerüttelt und geglättet. Nachdem ein solcher Schwingapparat angewendet
worden ist, hat man eine gute gleichmäßige Betonoberfläche bekommen. Man kann eine
geglättete Betonoberfläche mit der in Fig. i dargestellten Vorrichtung, bei der
Zapfen io in nicht zu großer Entfernung voneinander angeordnet sind, auch erhalten
in der Verstellungsrichtung, wenn die Vorrichtung sich regelmäßig nach links oder
rechts bewegt und die Zapfen dann einander überschneidende Bogen beschreiben.
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Man kann die Unterseite der Schwingplatte 3, wie in Fig. 3 gezeigt
worden ist, auch mit einer herumgehenden Leiste 15 versehen. Diese Leiste 15 braucht
ebensowenig wie die Leisten 13 mit den Rändern der Holzverkleidung in Berührung
zu kommen, um eine genügende Glättung und Rüttelung zu erzielen.
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Man kann auch konzenfrisch umschließende und teilweise unterbrochene
Leisten unter der Schwingplatte anordnen. Bei einer Vorrichtung nach Fig. 2 kann
also eine Anzahl Rechtecke angeordnet sein.
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Es ist klar, daß bei einer Schwingplatte nach Fig. 3 der hintere Teil
der ringförmigen Leiste 15 für Abstreicbung sorgt, während der vordere Teil die
Mörtelschicht staut.
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Für das Verfahren und die Vorrichtung gemäß der Erfindung ist bedeutsam,
daß der Schwingapparat derartige Schwingungen ausüben kann, daß die Fortbewegung
des Apparats nur gemäß einer Komponente. erfolgt.
Man kann die Rüttelvorrichtung
nämlich derart in Schwingung versetzen, daß der Apparat nur die Neigung hat, sich
genau in der Richtung der Holzverschalung nach Fig. i zu verstellen. Verändert man
aber die Schwingungsrichtung quer zur Wand der Form, so wird der Apparat sich langsamer
fortbewegen. Man kann also mehr oder weniger in bestimmten Richtungen arbeiten.
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Ein Apparat, versehen mit einer Schwingplatte nach Fig. 3, kann gleichfalls
in allen Stellungen verwendet werden. Wegen der Leisten 11, 12, 13 ist das mit einer
Schwingplatte nach Fig.2 nicht ohne weiteres möglich. Wenn die Schwingkörper io
des Apparats nach Fig. i genügend lang sind, können sie, wenn der Apparat um go°
oder ungefähr go° gedreht ist, in einer Richtung senkrecht oder nahezu senkrecht
zur Längsrichtung der Querarmierungen rütteln. Lm zu vermeiden, daß ein um einen
Winkel verdrehter Apparat z. B. infolge des erfahrenen Widerstandes in dem Betonmörtel
zurückdreht, können, wie in Fig. 3 schematisch angegeben worden ist, Führungsbretter
16 angeordnet werden, die mit einer Befestigungsvorrichtung 17 in etwa kreisförmigen
Schlitzen 18 festgestellt werden können. Diese Führungsbretter 16 ermöglichen eine
Verdrehung der Platte 3 um beliebige Winkel.
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Bei in dieser Weise ausgeführten Schwingapparaten kann der Generator
ein festes Ganzes mit der Schwingplatte bilden.
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Es ist aber auch möglich, wie in Fig. i angegeben, die Schwingplatte
immer denselben Stand einnehmen zu lassen und das Schwingaggregat, z. B. den Motor
mit dem Generator, gegenüber der Schwingplatte 3 drehbar zu machen. Man kann dann
den Generator in verschiedene Stellungen bringen und in dieser Weise verschiedene
Schwingungsrichtungen erhalten. Nach Fig. i ist der Generator auf einer drehbar
gelagerten Platte 4 befestigt, die einen Kranz von Aussparungen 8 zur Aufnahme einer
auf der Schwingplatte angeordneten Sperrklinke 5 besitzt.
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Es empfiehlt sich, wie in Fig. 2 angegeben, in der Schwingplatte 3
Öffnungen 14 oder Aussparungen 14' vorzusehen. Wenn der Schwingapparat in eine derartige
Stellung versetzt ist, daß Schwingungen senkrecht oder nahezu senkrecht auf die
Längsrichtung der Holzverschalung ausgeübt werden, können durch die Öffnungen 14
oder in die Aussparungen 14' ein oder mehrere Stäbe z. B. in einander gegenüberliegende
Öffnungen oder Aussparungen gesteckt werden, welche sich dann an die Längsarmierungsstäbe
lehnen und diese Stäbe in einer Richtung senkrecht zu ihrer Längsrichtung in Schwingung
versetzen. Dies ist insbesondere von Bedeutung, wenn Fundierungspfähle, versehen
mit Längsarmierung und Spiralarmierung, hergestellt werden müssen. Die Schwingungsorgane
io können in diesem Fall also nicht so lang ausgeführt werden, daß sie mit den Längsarmierungsstäben
in Berührung kommen, da sie dann hin ter der Spiralarmierung hängenbleibenwürden.
In den dargestellten Ausführungsbeispielen wird die Schwingplatte von den Holzverschalungsrändern
getragen. Man kann zur Führung aber auch besondere Schienen vorsehen.