DE4040027A1 - Verfahren zum einstellen der staerke einer einbauschicht mit einem strassenfertiger - Google Patents
Verfahren zum einstellen der staerke einer einbauschicht mit einem strassenfertigerInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum
Einstellen der Stärke einer von einem Straßenfertiger auf
einen Untergrund einzubauenden Schicht der im Oberbegriff
von Anspruch 1 erläuterten Art und einen dafür geeigneten
Straßenfertiger der im Oberbegriff von Anspruch 7
erläuterten Art.
Ein derartiger Straßenfertiger ist aus der DE-PS 35 35 362
bekannt. Der bekannte Straßenfertiger weist eine
nachgeschleppte Einbaubohle auf, die starr mit zwei
Nivellierholmen verbunden ist. Die Nivellierholme sind
beidseitig des Straßenfertigers über jeweils einen
Anlenkpunkt mit dem Straßenfertiger verschwenkbar
verbunden. Mit Hilfe von jeweils einem ersten Hubzylinder
können die Anlenkpunkte höhenverstellt werden, so daß der
Anstellwinkel der Einbaubohle, d. h. der Winkel, unter dem
das unter der Sohle angeordnete Glättblech zum Untergrund
verläuft, verändert werden kann. Diese Veränderung des
Anstellwinkels wird dazu benutzt, die Stärke der
einzubauenden Schicht zu variieren. Die Einbaubohle liegt
während des Betriebs schwimmend auf der einzubauenden
Schicht auf, d. h. sie liegt frei, nur mit ihrem
Eigengewicht auf der Schicht auf. Um zu verhindern, daß
die Einbaubohle bei einem Zwischenstop des Fahrzeuges
durch ihr Eigengewicht in die noch weiche Schicht einsinkt
und somit eine Vertiefung im Straßenbelag verursacht, und
um zu verhindern, daß die Einbaubohle beim Wiederanfahren
des Fahrzeuges auf das bereits festgewordene, vor dem
Zwischenhalt vorgelegte Material ohne ausreichende
Verdichtung aufgleitet, und somit einen Anfahrbuckel
verursacht, ist an jedem der Nivellierholme ein zweiter
Hubzylinder vorgesehen, der im Abstand zum ersten
Hubzylinder angreift. Dieser zweite Hubzylinder ist jedoch
nicht regelbar, d. h. er kann nicht in eine vorbestimmte
Stellung verfahren werden. Der zweite Hubzylinder dient
lediglich zum Blockieren der Schwimmlage der Einbaubohle,
so daß die Einbaubohle bei einem Zwischenstop nicht
absinken kann und beim Wiederanfahren mit einer starren
Kraft über das bereits fester gewordene Material gezogen
wird, ohne daß sie nach oben ausweichen kann.
Um während des Betriebs des Straßenfertigers eine
vorgewählte Stärke der Einbauschicht konstant halten zu
können, ist am Straßenfertiger eine Meßeinrichtung
vorgesehen, die im Bereich von Bohlenvorderkante und
Schneckenwelle den Abstand zu einer vorgegebenen
Referenzlinie mißt und bei Abweichungen vom Sollwert die
Schichtdicke durch eine Höhenverstellung des Anlenkpunktes
der Nivellierholme korrigiert.
Die korrekte Schichtdicke muß jedoch vor Betriebsbeginn
auf recht umständliche Weise eingestellt werden. Zu diesem
Zweck werden unter die Glättbleche der Einbaubohle
Holzbalken oder dergleichen untergelegt, bis sich die
Einbaubohle auf einer der gewünschten Schichtdicke plus
Walzmaß entsprechenden Höhe befindet. Durch
Höhenverstellung der Anlenkpunkte durch die ersten
Hubzylinder ist dann zusätzlich der erforderliche
Anstellwinkel einzustellen. Erst bei genauer Handhabung
dieser Einstellung ist es möglich, schon vor Baubeginn die
exakte Einbaustärke zu erreichen. Trotzdem muß meist noch
korrigiert werden. Ein exaktes Arbeiten ist besonders dann
wichtig, wenn an schon am Vortag verlegte Einbauschichten
weitergebaut werden muß. In der Praxis ergeben sich dabei
fast immer Unebenheiten im Straßenbelag, die anschließend
in mühevoller Handarbeit wieder entfernt werden müssen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren
und einen Straßenfertiger zur Durchführung des Verfahrens
bereitzustellen, mit dem ein exaktes Einstellen der Stärke
einer Einbauschicht möglich ist.
Die Aufgabe wird bei einem Verfahren durch die
kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
Die Erfindung schlägt vor, zum Einstellen der Stärke der
Einbauschicht die Hubzylinder zu verwenden, wobei auch der
zweite Hubzylinder höhenverstellbar ausgebildet werden
muß. Durch ein flaches Auflegen der Einbaubohle auf den
Untergrund kann auf einfache Weise ein Referenzwert
gewonnen werden, dem danach lediglich die gewünschte
Einbaustärke plus Walzmaß zuaddiert oder subtrahiert, je
nach Meßverfahren, werden muß.
Durch die Maßnahme nach Anspruch 2 läßt sich während des
Einbaus die Einbaustärke des Straßenbaumaterials
korrigieren, ohne daß manuell durchzuführende Messungen
notwendig sind. Es ist zwar auf der DE-OS 28 38 123
bereits bekannt, den Hub eines Hubzylinders während des
Anhebens einer Glättbohle zu bestimmen und als
Referenzwert zum Konstanthalten der Schichtdicke einer
Einbauschicht zu verwenden, die anfängliche Einstellung
der Schichtdicke muß jedoch auch hier durch Unterlegen
von Balken erfolgen.
Gemäß Anspruch 3 wird der Referenzwert für die Lage der
Einbaubohle durch eine einfache Abstandsmessung bestimmt,
wobei als Festpunkt für die Abstandsmessung gemäß den
Ansprüchen 4 bis 6 entweder der Untergrund selbst, oder
ein am Straßenfertiger angeordneter Festpunkt oder
irgendein anderer, außerhalb der Bohle und des
Straßenfertigers liegender Festpunkt verwendet wird, wobei
die letztere Lösung den Vorteil hat, daß damit
gleichzeitig eine Möglichkeit geschaffen wird, in
bekannter Weise die Einbaustärke während des Betriebs zu
korrigieren.
Die Aufgabe wird bei einem Straßenfertiger durch die
kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs 7 gelöst.
Durch die Anordnung von zwei geregelt höhenverstellbaren
Hubzylindern, wobei jeder der Hubzylinder auch die
Aufgaben der entsprechenden Hubzylinder des bekannten
Straßenfertigers übernehmen kann, kann zusätzlich auf
einfache Weise die Einbaustärke der Schicht vor
Betriebsbeginn eingestellt werden, wobei durch die
Anordnung von Abstandsmessern an der Einbaubohle die
genaue Lage der Einbaubohle als Referenzwert festgestellt
werden kann.
Zweckmäßigerweise wird der Abstandsmesser gemäß Anspruch 8
am Nivellierholm befestigt.
Durch die in Anspruch 9 angegebene, beidseitige Anordnung
jeweils eines Abstandmessers können Abweichungen der
Einbaustärke der Schicht in Querrichtung zur Straße
eleminiert werden.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend
anhand der Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine Seitenansicht eines erfindungsgemäß
ausgerüsteten Straßenfertigers in schematischer
Darstellung, und
Fig. 2 eine schematische Darstellung des
Einstellvorganges der Einbaubohle.
Aus Fig. 1 ist ein Straßenfertiger 1 ersichtlich, der in
Richtung des Pfeiles F auf einem einen Untergrund
bildenden Planum 2 fährt. Der Straßenfertiger 1 weist eine
Einbaubohle 3 auf, die mit einem Glättblech 3a versehen
ist. Mit der Einbaubohle 3 ist jeweils ein Ende zweier
Nivellierholme 4a, 4b starr verbunden. Die Nivellierholme
4a, 4b erstrecken sich beidseitig des Rahmens des
Straßenfertigers nach vorn und sind mit ihren vorderen
freien Enden über jeweils einen Anlenkpunkt 5a, 5b am
Rahmen des Straßenfertigers 1 angelenkt. Jeder der
Anlenkpunkte 5a, 5b ist über einen ersten verstellbaren
Hubzylinder 6a, 6b in Richtung des Doppelpfeiles A
geregelt höhenverstellbar. Zwischen jedem der Anlenkpunkte
5a, 5b und der Einbaubohle 3 greift an jedem der
Nivellierholme 4a, 4b ein zweiter in Richtung des
Doppelpfeiles B geregelt höhenverstellbarer Hubzylinder
7a, 7b an. In der Nähe jedes Endes jedes der
Nivellierholme 4a, 4b ist jeweils ein Meßwertaufnehmer 8a,
8b, 9a, 9b, beispielsweise mechanische Taster oder
kontaktlose Aufnehmer, wie Ultraschallaufnehmer,
vorgesehen.
Im Betrieb wird der Einbaubohle 3 durch eine Schnecke 10
Straßenbaumaterial 11, im vorliegenden Fall bituminöses
Mischgut, vorgelegt, das beim Fahren des Straßenfertigers
1 in Richtung des Pfeiles F durch die Einbaubohle 3 zu
einer Einbauschicht 12 mit einer vorbestimmten Stärke über
dem Planum 2 verdichtet wird. Dabei liegt die Einbaubohle
3 schwimmend, d. h. mit ihrem Eigengewicht, auf dem zu
verdichtenden Mischgut 11 auf. Zu diesem Zweck sind in
bekannter Weise die zweiten Hubzylinder 7a, 7b entsperrt,
so daß durch sie keinerlei Druck- oder Zugkräfte auf die
Nivellierholme 4a, 4b und dadurch auf die Einbaubohlen 3
ausgeübt werden. Die Hubzylinder 7a, 7b können weiterhin
in bekannter Weise dazu verwendet werden, ein Einsinken
der Einbaubohle 3 bei einem Zwischenstop des Fertigers in
die noch weiche Einbauschicht 12 und ein Aufgleiten der
Einbaubohle 3 nach einem Zwischenstop auf ein bereits
fester gewordenes Mischgut 11 ohne ausreichende
Verdichtung zu vermeiden, indem die Hubzylinder 7a, 7b in
bekannter Weise gesperrt werden.
Zum anfänglichen Einstellen der Stärke der Einbauschicht
12 vor Betriebsbeginn wird die Einbaubohle 3 durch die
Hubzylinder 6a, 6b, 7a, 7b so weit auf das Planum 2
abgesenkt, daß das Glättblech 3a der Einbaubohle 3 flach
auf dem Planum 2 aufliegt. Dann wird diese Lage der
Einbaubohle 3 über die Meßwertgeber 8a, 8b, 9a, 9b
festgestellt. Dabei werden im vorliegenden Falle die
Abstände der fest mit den Nivellierholmen 4a, 4b
verbundenen Meßwertgeber 8a, 8b, 9a, 9b von einem
Festpunkt bestimmt. Als Festpunkt kann entweder das Planum
2 und/oder ein am Rahmen des Straßenfertigers 1
angeordneter Festpunkt 13a, 13b bzw. 14a, 14b und/oder
eine exakt horizontal ausgerichtete, außerhalb des
Straßenfertigers 1 und des Planums 2 liegende Fläche, wie
beispielsweise ein Bordstein, ein gespannter Draht 15a,
15b oder ein Schleppski verwendet werden, wie dies durch
die Pfeile in Fig. 2 angedeutet ist. Dann wird die
Einbaubohle 3 über die ersten und zweiten Hubzylinder 6a,
6b, 7a, 7b auf eine Höhe über dem Planum 2 gehoben, die
der gewünschten Einbaustärke, gegebenenfalls zuzüglich
Walzmaß, entspricht. Diese Stellung der Einbaubohle 3 wird
so lange gehalten, bis eine schwimmende Auflage der
Einbaubohle 3 auf dem vorgelegten Straßenbaumaterial 11
möglich ist. Der Anstellwinkel der Bohle 3, d. h. der
Winkel des Glättbleches 3a zum Planum 2 kann in bekannter
Weise durch die ersten Hubzylinder 6a, 6b eingestellt bzw.
verändert werden.
Durch die symmetrische Anordnung der Meßwertgeber und der
Hubzylinder an beiden Nivellierholmen 4a, 4b wird eine
konstante Einbaustärke der Schicht 12 auch über die Breite
der Straße quer zur Fahrtrichtung F erzielt. Durch die
Anordnung von vier Meßwertgebern dient der Fertiger über
seine Laufwerkslänge als Mittelwertsbildner.
Über die Länge des Fahrwerks (ca. 3 m) werden Unebenheiten
des Planums mit kurzer Wegstrecke gefiltert. Dies
bedeutet, bei Verwendung der Meßpunkte 13a und 13b eine
entsprechende gute Mittelwertbildung der vorhandenen
Unebenheiten des Planums. Da die Einbaubohle selbst ein
sehr träges mechanisches Gebilde darstellt, das nur sehr
langsam auf Änderungen (z. B. Stellgröße am
Nivellierzylinder) reagiert, lassen sich die gemessenen
Unebenheiten des Planums auch an den Meßpunkten 9a und 9b
elektrisch sehr gut filtern (Mittelwertbildung).
Die Verarbeitung der Signale der Meßwertgeber, die
Steuerung der ersten und zweiten Hubzylinder sowie die
Vorgabe der Sollwerte für die Höhenlage der Einbaubohle
erfolgt zweckmäßigerweise elektronisch, wobei die Lage der
Sohle auf dem Planum als Referenzwert gespeichert wird.
An einer Anzeige, die aus den Meßwerten einer Wegmessung
die Höhe der Hinterkante des Glättbleches 3a der
Einbaubohle 3 zum Planum 2 als zweiter Meßwert aufzeigt,
läßt sich während des Einbaus gezielt die Einbaustärke des
Straßenbaumaterials feststellen und gegebenenfalls
korrigieren. Dabei ist es jedoch erforderlich, daß der
Höhenfühler über einen Skitaster die Referenz nicht von
einem Bordstein oder gespanntem Draht sondern direkt vom
Planum erfaßt.
In Abwandlung des beschriebenen und gezeichneten
Ausführungsbeispieles können für die Meßwertgeber alle
für diesen Zweck bekannten Einrichtungen eingesetzt
werden. Mit den vorhandenen Meßwertgebern und
Steuerungsmöglichkeiten kann weiterhin auf einfache Weise
sichergestellt werden, daß die Einbaustärke auch während
des normalen Betriebs konstant bleibt. Schließlich kann
die Erfindung auch bei Straßenfertigern abweichender
Bauart eingesetzt werden.
Claims (9)
1. Verfahren zum Einstellen der Stärke einer von einem
Straßenfertiger auf einen Untergrund einzubauenden
Schicht aus einem Straßenbaumaterial durch Anheben einer
Einbaubohle des Straßenfertigers auf eine der gewünschten
Stärke angepaßte Höhe, wobei die Einbaubohle für eine
schwimmende Auflage auf der Schicht über wenigstens einen
Anlenkpunkt mit dem Straßenfertiger verbunden, der
Anlenkpunkt über einen ersten Hubzylinder
höhenverstellbar und die Einbaubohle mit einem zweiten
Hubzylinder verbunden ist, der während des Einbaus
entsperrt wird, dadurch gekennzeichnet, daß die
Einbaubohle zunächst durch beide Hubzylinder abgesenkt
wird, bis sie flach auf dem Untergrund aufliegt, diese
Lage der Einbaubohle als Referenzwert bestimmt und die
Einbaubohle anschließend durch beide Hubzylinder auf die
angepaßte Höhe angehoben und auf dieser Höhe wenigstens
bis zum Beginn des Einbaus gehalten wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß während des Anhebens der Einbaubohle auf die
angepaßte Höhe der von der Einbaubohle zurückgelegte Weg
gemessen und als Referenzwert zum Kontrollieren der
Iststärke der einzubauenden Schicht verwendet wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß der Referenzwert für die Lage der
Einbaubohle auf dem Untergrund durch Abstandsmessungen
zwischen der Bohle und mindestens einem Festpunkt
bestimmt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß als Festpunkt der Untergrund verwendet wird.
5. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß ein am Straßenfertiger angeordneter Festpunkt
verwendet wird.
6. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß ein außerhalb des Straßenfertigers und des
Untergrundes liegender Festpunkt, insbesondere eine
horizontal ausgerichtete Festlinie bzw. Festfläche
verwendet wird.
7. Straßenfertiger mit einer über Nivellierholme
angelenkten, schwimmend auflegbaren Einbaubohle, wobei
der Anlenkpunkt jedes Nivellierholms durch einen ersten
Hubzylinder geregelt höhenverstellbar ist, und wobei
zwischen dem Anlenkpunkt und der Einbaubohle ein zweiter
Hubzylinder am Nivellierholm angreift, dadurch
gekennzeichnet, daß der Einbaubohle (3) wenigstens ein
Meßwertaufnehmer (8a, 8b, 9a, 9b) zum Messen des
Abstandes der Einbaubohle (3) zu einem Festpunkt (2, 13a,
13b, 14a, 14b, 15a, 15b) zugeordnet ist, und daß auch der
zweite Hubzylinder (7a, 7b) geregelt höhenverstellbar
ist.
8. Straßenfertiger nach Anspruch 7, dadurch
gekennzeichnet, daß der Meßwertaufnehmer (8a, 8b, 9a, 9b)
am Nivellierholm (4a, 4b) befestigt ist.
9. Straßenfertiger nach Anspruch 7 oder 8, dadurch
gekennzeichnet, daß beidseitig der Einbaubohle (3)
jeweils zwei im Abstand zueinander angeordnete
Meßwertgeber (8a, 9a, 8b, 9b) vorgesehen sind.
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