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Straßenfertiger zum Einbau von Fahrbahndecken Die Erfindung bezieht
sich auf einen Straßenfertiger der im Oberbegriff des Anspruches 1 genannten Art.
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Aus der CH-PS 488 863 ist ein Straßenfertiger für den Einbau von Schwarzdecken
und Betonbelägen bekannt, bei dem die hinter einer Verteilerschnecke angeordnete
Glättbohle aus einer sogenannten Hauptbohle und mindestens einer Zusatzbohle gebildet
ist. Die Zusatzbohle befindet sich dabei hinter der Hauptbohle und wird mit derselben
zusammen von einem gemeinsamen Rahmen getragen. Während die Hauptbohle ortsfest
mit dem Rahmen verbunden ist, wird die Zusatzbohle horizontal verschiebbar von demselben
aufgenommen und kann damit manuell oder über einen besonderen Antrieb seitlich über
die Hauptbohle hinaus verschoben werden. Durch diese Anordnung der Zusatzbohle ist
es möglich, die Arbeitsbreite des Straßenfertigers auf einer Seite stufenlos zu
verändern und dadurch den Straßenfertiger den vorgegebenen Ausbildungen eines Straßenrandes
anzupassen.
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Der die Hauptbohle und die Zusatzbohle aufnehmende Rahmen ist höheneinstellbar
an den Straßenfertiger angeschlossen, damit verschiedene Belagdicken eingebaut werden
können. Eine Veränderung der Belagdecke ist hier jedoch nur in sehr engen für die
Praxis unzureichenden Grenzen möglich. Dies liegt daran, daß die beiden Bohlen für
eine Verdichtung des Einbaumateriales eine Schräglage in Fahrtrichtung besitzen
müssen, d. h., die Vorderkante der Bohlen befindet sich höher als die Hrnterkante
derselben Mit zunehmender Belagdicke müßte jedoch diese Schräglage
der
Bohlen verändert werden, um eine optimale Verdichtung des Einbaumateriales zu erreichen.
Dies ist bei diesem bekannten Straßenfertiger nicht möglich, so daß die Belagdicke
stets gleich sein sollte.
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Es ist ferner ein Straßenfertiger bekannt geworden, bei dem die Haupt-
und die Zusatzbohle von Kragarmen aufgenommen werden, die höheneinstellbar am Fahrwerk
des Straßenfertigers angelenkt sind. Durch die Höhenverstellung der Kragarm-Gelenkpunkte
kann die für eine Verdichtung des Einbaumaterials erforderliche Schräglage von Haupt-
und Zusatzbohle verändert werden, was theoretisch eine Anpassung an den Einbau unterschiedlicher
Belagdicken ermöglicht. Durch die starre Verbinaung der Bohlen mit den Kragarmen
und die Hintereinander-Anordnung derselben ergeben sich jedoch bei einer Höhenverstellung
der Kragarm-Gelenkpunkte insbesondere unterschiedlich hoch liegende Hinterkante
der beiden Bohlen, die treppenförmige Absätze quer zur Fahrbahn im verlegten Straßenbelag
hinterlassen. Es entstehen namlich drei Belagstreifen, von denen der erste nur von
der Hauptbohle, der zweite von der Haupt- und der Zusatzbohle und der dritte nur
von der Zusatzbohle verdichtet wurde. Diese unterschiedliche Verdichtung kann durch
den nachfolgenden Abwalzvorgang nicht mehr vollständig ausgeglichen werden. Auch
dieser Straßenfertiger wird deshalb nur zum Einbau einer stets gleichen Belagdicke
verwendet, auf die die Schräglage der beiden Bohlen bei gleich hoher Hinterkante
abgestimmt ist.
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Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, einen mit einer
Haupt- und mindestens einer Zusatzbohle ausgerüsteten Strassenfertiger zum Einbau
von Fahrbahndecken so auszubilden, daß sich eine Veränderung der Höhenlage der Rahmen-Gelenkpunkte
zur Nivellierung der Fahrbahn-Oberfläche nicht nachteilig auf den Einbauvorgang
und die Qualität der Fahrbahndecke auswirkt.
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Zur Lösung dieser Aufgabe wird gemäß der Erfindung bei dem Strassenfertiger
der im Oberbegriff des Anspruches 1 genannten Art vorgeschlagen, daß die Zusatzbohle
in ihrer Höhe undloder in ihrer Neigung gegenüber der Hauptbohle einstellbar ist.
Diese Anordnung stellt sicher, daß bei einer Veränderung der einsubauenden
Belagdicke
die Höhen- und/oder Neigungslage der beiden Bohlen dieser Belagdicke angepaßt werden
kann, so daß stets eine glatte, gleichmäßig und optimal verdichtete Fahrbahndecke
erreicht wird.
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Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung werden nachfolgend anhand
in der Zeichnung dargestellter Ausführungsbeispiele näher erläutert. Dabei zeigen
Fig. 1 eine Aufrißdarstellung eines Straßenfertigers mit einer in ihrer Neigung
verstellbaren Zusatzbohle, Fig. 2 eine in ihrer Höhe verstellbare Zusatzbohle und
Fig. 3 eine in ihrer Höhe und in ihrer Neigung verstellbare Zusatzbohle.
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In der Fig. 1 der Zeichnung ist ein Straßenfertiger 1 in vereinfachter
Weise dargestellt, dessen nur teilweise gezeigtes und mit einer Antriebseinheit
2 ausgerüstetes Fahrwerk 3 sich über Räder 4 auf dem Fahrbahn-Untergrund 5 abstützt.
Auf dem Bahrwerk 3 ist ein ausschnittsweise dargestellter Vorratsbehälter 6 angeordnet,
der zur Aufnahme des Einbaumaterials, beispielsweise bituminöses Mischgut, dient,
An seinem dem Vorratsbehälter 6 entgegengesetzten Ende ist am Fahrwerk 3 eine sich
quer zur Fahrbahn erstreckende Verteilerschnecke 7 gelagert. Ferner sind an beiden
Längsseiten des Fahrwerkes 3 zwei Kragarme 8 angelenkt, die mit erheblichem Abstand
über die Verteilerschnecke 7 hinausragen und deren Gelenkpunkte 9 höheneinstellbar
ausgebildet sind.
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Über eine an sich bekannte, nicht gezeigte Nivelliereinrichtung kann
die Verstellung der Gelenkpunkte 9 gesteuert werden.
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Die freien, über die Verteilerschnecke 7 hinausragenden Enden der
beiden Kragarme 8 sind rahmenartig miteinander verbunden und nehmen in diesem Bereich
eine sogenannte Hauptbohle 10 und eine Zusatzbohle 11 auf 0 Die Hauptbohle 10 befindet
sich direkt hinter der Verteilerschnecke 7 und ist fest an den Kragarmen 8 angeschlossen.
Durch die Hauptbohle 10 ist die Grundarbeitsbreite
des Straßenfertigers
1 vorgegeben. Die Zusatzbohle 11 folgt mit Abstand hinter der Hauptbohle 10 und
ist in an sich bekannten, in der Zeichnung nicht dargestellten Führungen gehalten.
In diesen Führungen ist die Zusatzbohle 11 quer zur Fahrbahn und damit parallel
zur Hauptbohle 10 verschiebbar, so daß die Arbeitsbreite des Straßenfertigers kurzzeitig
oder dauernd nach einer Seite vergrößert werden kann. Die Verschiebung der Zusatzbohle
11 erfolgt über einen bekannten, nicht gezeigten Antrieb.
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In dem in Fig. 1 dargestellten Ausführungsbeispiel ist die Zusatzbohle
11 an der der Hauptbohle 10 zugewandten Längsseite über mindestens zwei in Zeichnungsebene
hintereinanderliegenden Gelenken 12 an die Kragarme 8 bzw. die nicht gezeigten Führungen
angeschlossen. An der anderen Längsseite sind mindestens zwei mit Abstand voneinander
angeordnete, pneumatisch, hydraulisch oder elektrisch beaufschlagbare Stellglieder
13 vorgesehen, die zwischen den Kragarmen 8 bzw. den Führungen und der Zusatzbohle
11 um die Achsen der Gelenke 12 verschwenkt werden.
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Bei der Grundeinstellung der Hauptbohle 10 durch die Höhenlage der
Kragarm-Gelenkpunkte 9 wird die Zusatzbohle 11 über die Stellglieder 13 so eingestellt,
daß sich die Endkante 14 der Zusatzbohle 11 in gleicher Höhe wie die Endkante 15
der Hauptbohle 40 befindet. Dies stellt eine ebene Oberfläche der einzubauenden
Decke 16 sicher. Sobald nun die Höhenlage der Kragarm-Gelenkpunkte 9 infolge Unebenheit
des Fahrbahn-Untergrundes 5 verändert werden muß, ändert sich die Neigung der Grundfläche
der Hauptbohle 10 und unter Umständen auch die Höhenlage der Endkante 15 der Hauptbohle
10. Infolgedessen, daß der Abstand der Zusatzbohle 11 von den Gelenkpunkten 9 größer
ist als der Abstand zwischen der Hauptbohle 10 und den Gelenkpunkten 9, verändert
sich die Neigung der Höhenlage der Endkante 14 der Zusatzbohle 11 im Verhältnis
der Gelenkpunktabstände, also unterschiedlich. Durch entsprechende Beaufschlagung
der Stellglieder 13 kann die unterschiedliche Neigung von Hauptbohle 10 und Zusatzbohle
11 ausgeglichen werden. Dabei ist zweckmäßigerweise an jeder Seite des Fahrwerkes
3 ein Fühler 8a angeordnet, der mit dem jeweiligen Kragarm 8 verbunden ist und dessen
relative Lage
zum Fahrwerk 3 abgreift. Der abgegriffene Wert kann
in an sich bekannter Weise zur Beeinflussung der Bewegungsgröße der Stellglieder
13 benutzt werden0 Bei dem in Sigo 2 gezeigten Ausführungsbeispiel wird die Zusatzbohle
17 durch zwei übereinander angeordnete und elastisch miteinander verbundene Teile
17a, 17b gebildet, zwischen denen mindestens zwei Keile 18 verschiebbar gelagert
sind. Über an den Kragarmen 8 abgestützte Stellglieder 19 können die Keile 18 verschoben
und damit die Höhenlage der Unterkante der Zusatzbohle 17 verändert werden.
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In der Fig. 3 der Zeichnung ist die Zusatzbohle 20 an dem der Hauptbohle
10 zugewandten Ende, ähnlich wie in Fig. 1, über mindestens zwei Gelenke 21 an den
Kragarmen 8 bzw0 den nicht gezeigten Führungen aufgehängt. Die Gelenkpunkte 21 sind
jedoch hier über eine Spindel 22 verstellbar0 Diese Verstellung kann, wie gezeigt,
manuell erfolgen, Darüberhinaus sind aber auch noch mindestens zwei Stellglieder
23 vorgesehen, durch die die Zusatzbohle 20 um die Gelenkpunkte 21 geschwenkt werden
kann.
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Bei diesem Ausführungsbeispiel ist sowohl die Höhenlage als auch die
Neigung der Zusatzbohle 20 einstellbar, so daß dieselbe besonders gut den unterschiedlichen
Lagen der Hauptbohle 10 angepaßt werden kann0 In Abänderung der erläuterten Ausführungsbeispiele
ist es möglich, die Zusatzbohle nur manuell zu verstellen, wobei die Verstellung
durch Beobachten einer mit den Kragarmen verbundenen Skala oder der Deckenoberfläche
erfolgen kann. Ferner ist es möglich, andere, an sich bekannte Stellglieder zur
Verstellung der Zusatzbohle zu verwenden. Der Fühler 8a bzw. eine anders ausgebildete
Meß- und Steuereinrichtung kann auch direkt die Höhenlage der Gelenkpunkte 9 abgreifen.