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Die
vorliegende Erfindung betrifft einen Straßenfertiger und ein Verfahren
zur Herstellung von Banketten oder seitenstreifenähnlichen
Belägen, welche
außerhalb – und vorzugsweise
nur außerhalb – einer
Basisbreite eines herkömmlichen
Straßenfertigers
gefertigt werden.
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Ein
Straßenfertiger
ist eine Baumaschine, die im Straßenbau allgemein zur Herstellung
eines Belags, z.B. eines Fahrbahnbelags, verwendet wird. Mit einem
Straßenfertiger
kann eine Fläche
aus Asphalt, Beton, Schotter etc. über eine Breite von ca. 1 bis
16 Meter hergestellt werden.
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Ein
Straßenfertiger
führt dabei
mehrere Arbeitsschritte durch, die früher von verschiedenen Maschinen
hintereinander durchgeführt
wurden. Eine Zufuhr eines einzubauenden Materials (Einbaumaterial)
erfolgt entweder indirekt über
einen sog. Beschicker oder direkt von einem Lkw, wobei das Material dann
in einem Behälter
(Bunker), der Teil des Straßenfertigers
ist, zwischengelagert wird. Mittels Förderketten, die auf einer Unterseite
des Bunkers vorgesehen sind, wird das Einbaumaterial entgegen einer
Fahrtrichtung des Straßenfertigers
nach hinten und danach über
eine (Quer)Verteileinrichtung (Förderschnecke)
quer zur Einbaurichtung (d.h. der Fahrtrichtung) eingebaut. Die
Förderschnecke
verteilt das Einbaugut gleichmäßig über eine
einzubauende Breite. In einem weiteren Schritt wird das Einbaumaterial
mittels einer so genannten Einbaubohle vorverdichtet, geglättet und/oder
verdichtet, die an beidseitig an einem so genannten Zugtraktor des Straßenfertigers
angeordneten Bohlenholmen befestigt ist.
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Ein
Straßenfertiger,
der auf diese Weise betrieben wird, wird auch als Straßenfertiger "mit schwimmender
Einbaubohle" bezeichnet.
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Das
Einbaugut, welches unterschiedlichste Qualitäten aufweisen kann, wird auf
einen entsprechend vorbereiteten Untergrund (Planum) möglichst in
hoher Verdichtungsqualität,
eben und profilgerecht verlegt. Als Planum wird eine Tragschicht
bezeichnet, auf der eine Straße,
ein Weg, ein Gebäude
oder Ähnliches
errichtet werden kann.
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Allgemein
ist es wünschenswert,
dass das zum Einbau anstehende Einbaugut unabhängig von einzelnen Baustellenparametern,
wie Baubreite, Baulänge,
Belagsdicke, etc. insbesondere eine gleichmäßige und durchgängige Verdichtung
auch bei dickeren Belägen,
eine zeitgleiche Sicherstellung der Ebenheit und eine gleichbleibende
Oberflächenbeschaffenheit
gewährleistet.
Diese Anforderungen werden üblicherweise
von einem Straßenfertiger
mit schwimmender Einbaubohle erfüllt.
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In 5 ist
exemplarisch ein Straßenfertiger 110 gemäß dem Stand
der Technik gezeigt.
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Der
Straßenfertiger 110 gemäß dem Stand der
Technik umfasst einen Zugtraktor 112, der hier auf Raupen 114 zum
Einbau von Einbaugut (nicht dargestellt) in Vorwärtsrichtung 116 verfahrbar
ist. Im vorderen Bereich des Straßenfertigers 110 ist
ein Materialbunker 118 vorgesehen, der zur Aufnahme des Einbauguts
dient und der dieses anschließend
(intern) in einen hinteren Bereich des Straßenfertigers 110 befördert, wo
eine Einbaubohle 120 an Holmen 122 befestigt ist.
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Seitlich
neben einem eigentlich herzustellenden Straßenbelag ist oftmals auch ein
sog. Bankett zu fertigen. Ein Bankett ist ein teilweise befestigter Seitenstreifen,
beispielsweise bei Straßen.
Er befindet sich neben einer Fahrbahn und ist im Allgemeinen mit
einer leichten Schottertragschicht, Humus oder Erde befestigt und
mit einer Deckschicht oder Rasen bedeckt. Im Bereich des Banketts
stehen oftmals Straßenschilder
oder Schutzplanken.
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Um
einen Randstreifen bzw. ein Bankett einer Straße herzustellen, wird (manuell)
aus einem am Fertiger vorgesehenen Vorratsbehälter (Bunker), das für die Herstellung
des Banketts verwendete Material auf das Planum des Banketts befördert. Alternativ
kann eine Fördereinrichtung
vorgesehen sein, mit der parallel zur herzustellenden Straße Material entlang
einer Längsseite
des Fertigers abgelagert wird und dieses Material im Anschluss daran
durch eine von dem sich in Fahrtrichtung bewegenden Bankettfertiger
mitgeführten
Abstreifvorrichtung glattgestrichen wird. Ein solcher Seitenfertiger
ist exemplarisch in der
DE
92 02 610 U1 offenbart.
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Bekannte
Bankettstreifenfertiger weisen erhebliche Nachteile auf. Besonders
nachteilig ist, dass teure Bankettfertiger nur für diese spezielle Arbeit einsetzbar
sind. Außerdem
ergibt sich bei den bekannten Bankettfertigern zwangsläufig, dass
das neue Bankett neben dem Fahrbahnrand nicht ausreichend verdichtet
wird oder dass mit Verdichtungsgeräten separat nachverdichtet
werden muss. Dies hat den Nachteil, dass durch das eventuelle Befahren des
Randstreifens Schäden
(Vertiefungen, Wasseransammlungen, Abschwemmung usw.) entstehen können, welche
sich verkehrsgefährdend
auswirken können.
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Es
ist daher eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein verbessertes
Verfahren zum Einbau eines Banketts sowie eine Einrichtung zum Anbau
an einen herkömmlichen
Straßenfertiger
bereitzustellen, mit dem ein herkömmlicher Straßenfertiger
in die Lage versetzt wird, das erfindungsgemäße Verfahren durchzuführen.
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Diese
Aufgabe wird durch ein Verfahren zum Herstellen eines Banketts gelöst, wobei
das Bankett vorzugsweise seitlich von einer Fahrbahn herzustellen
ist, wobei zur Herstellung ein konventioneller Straßenfertiger
mit Querverteileinrichtung eingesetzt wird, mit dem normalerweise
ein Einbaugut zur Herstellung eines Fahrbahnbelags während einer
Fahrt in Vorwärtsrichtung
des Straßenfertigers
eingebaut wird, mit folgenden Schritten: Bereitstellen eines Aufnahmebehälters, der
die Querverteileinrichtung derart umgibt, das Einbaugut, welches
zu Bevorratungszwecken in den Aufnahmebehälter gegeben ist, nicht auf
die Fahrbahn fallen kann; Montieren des Aufnahmebehälters an
dem Straßenfertiger;
und Verfahren des Straßenfertigers
in einer Rückwärtsrichtung,
um das Einbaugut seitlich relativ zum Straßenfertiger zur Herstellung
des Banketts vorzulegen.
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Ferner
schlägt
die Erfindung einen Aufnahmebehälter
zur Montage an einem herkömmlichen Straßenfertiger
vor, der zur Herstellung eines Fahrbahnbelags in einer Vorwärtsrichtung
verfahren wird, wobei der Aufnahmebehälter eine Querverteileinrichtung
des Straßenfertigers
derart umgibt, das Einbaugut, welches zur Herstellung eines Banketts,
welches seitlich zu einer Fahrbahn angeordnet ist, benötigt wird,
nicht auf die Fahrbahn fällt,
auf der der Straßenfertiger
während
einer Herstellung des Banketts in eine Rückwärtsrichtung verfahren wird,
und wobei der Aufnahmebehälter
in einem an den Straßenfertiger
montierten Zustand seitlich über
eine Breite des Straßenfertigers
vorsteht.
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Die
Aufgabe wird ferner durch einen Straßenfertiger mit einem Aufnahmebehälter gelöst, der erfindungsgemäß ausgebildet
ist.
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Die
vorliegende Erfindung ermöglicht
einen leistungsfähigeren
Einbau eines Banketts im Offset-Betrieb. Dazu wird ein gewöhnlicher
Straßenfertiger
eingesetzt, der relativ einfach und auf wirtschaftliche Weise umgebaut
werden kann. Der Umbau erfolgt schnell. Ein Rückbau ist möglich.
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Mit
einer bestehenden und anerkannten Maschinentechnik wird eine neue
Einbauweise ermöglicht,
indem der Straßenfertiger
in umgekehrter Richtung, d.h. in Rückwärtsrichtung, eingesetzt wird,
um das Material, welches zum Einbau des Banketts erforderlich ist,
bereitzustellen und zu verarbeiten.
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Einbaugut,
welches üblicherweise,
wenn der Straßenfertiger
auf herkömmliche
Weise verwendet wird, d.h. wenn der Straßenfertiger in Vorwärtsrichtung
betrieben wird, fällt
auf den Fahrbahnbelag und wird von der Querverteileinrichtung nicht
vollständig in
den äußeren Randbereich
transportiert werden können,
der zum Einbau für
das Bankett vorgesehen ist. Die vorliegende Erfindung schlägt einen
Aufnahmebehälter
vor, der, wenn der Straßenfertiger
in Rückwärtsrichtung
zum Einbau verfahren wird, das Einbaugut im Bereich der Querverteileinrichtung
hält und
eine Verunreinigung einer bereits gefertigten Fahrbahn verhindert.
Einbaugut wird lediglich im Bereich des Banketts bereitgestellt.
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Aus
wirtschaftlicher Sicht ergibt sich eine verbesserte Auslastung eines
bereits bestehenden Maschinenparks, da herkömmliche Straßenfertiger jederzeit
zum Einbau eines Banketts adaptiert werden können.
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Eine
Anschaffung von kostenaufwendige Sondermaschinen, die üblicherweise
für den
Banketteinbau gekauft werden müssen,
entfällt
vollständig.
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Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform wird
der Aufnahmebehälter
derart geneigt, dass ein sich im Aufnahmebehälter befindliches Einbaugut
in Richtung der Querverteileinrichtung bewegt.
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Diese
Maßnahme
hat den Vorteil, dass der Aufnahmebehälter besser entleert werden
kann. Dazu ist der Aufnahmebehälter
so ausgebildet, dass die Querverteileinrichtung an einem tief gelegenen Punkt
im Aufnahmebehälter
angeordnet ist, so dass Einbaugut nahezu automatisch in den Bereich
der Querverteileinrichtung nachrutscht.
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Ferner
ist es von Vorteil, wenn das Einbaugut seitlich relativ zum Straßenfertiger
vorgelegt wird.
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Wenn
das Einbaugut seitlich vorgelegt wird, sind keine weiteren Maßnahmen
erforderlich, um das Einbaugut von der Mitte (d.h. vom Bereich des
Fahrbahnbelags) in den Bereich des Banketts zu bringen.
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Insbesondere
wird das Bankett gekehrt, nachdem das Bankett hergestellt ist.
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Auf
diese Weise ist gewährleistet,
dass der Einbau des Banketts sauber erfolgt.
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Gemäß einer
weiteren bevorzugten Ausführungsform
wird eine längenverstellbare
Auslassöffnung
im Aufnahmebehälter
auf eine gewünschte Breite
des Banketts eingestellt.
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Eine
verstellbare Auslassöffnung
hat den Vorteil, dass der so ausgebildete Aufnahmebehälter für verschieden
breite Bankette eingesetzt werden kann, so dass ein einziger Aufnahmebehälter für viele
verschiedene Bankettbreiten genutzt werden kann.
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Außerdem ist
es von Vorteil, wenn der Aufnahmebehälter und die Querverteileinrichtung
gegenüber
einer Horizontalen geneigt werden können.
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So
kann ein gewünschtes
Neigungsprofil des Banketts eingestellt werden. Oftmals ist das
Bankett nach außen
hin abgeneigt, um beispielsweise Wasser, welches sich auf dem angrenzenden
Fahrbahnbelag sammelt, seitlich von der Fahrbahn abzuleiten. Diese
Neigung des Banketts lässt
sich somit auf einfache Weise erzeugen.
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Gemäß einer
weiteren Ausführungsform
wird vor einem Banketteinbau eine insbesondere schwimmbetriebene
Einbaubohle, die bei einer Fahrbahnherstellung am Straßenfertiger
montiert ist, von dem Straßenfertiger
demontiert und nach erfolgter Herstellung des Banketts wieder am
Straßenfertiger montiert.
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Ein
herkömmlicher
Straßenfertiger
lässt sich somit
nicht nur für
den Einbau von Straßenbelägen, sondern
auch für
den Einbau von Bankettbelägen
benutzen. Nach erfolgtem Einbau kann der für einen Banketteinbau ausgerüstete Straßenfertiger
wieder zurück gebaut
werden. Nach erfolgtem Rückbau kann
der Straßenfertiger
wiederum für
den Einbau eines Straßenbelags
verwendet werden.
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Weiterhin
hat es sich als vorteilhaft herausgestellt, wenn die Einbaubohle
während
einer Herstellung des Banketts in einem Materialbunker des Straßenfertigers
deponiert wird.
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In
diesem Fall wird die Einbaubohle stets mit dem Straßenfertiger
mitgeführt.
Der Straßenfertiger kann
sofort wieder zurück
gebaut werden und steht somit sofort wieder zur Verfügung.
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Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform des
Aufnahmebehälters
ist dieser derart ausgebildet, dass er anstatt einer, vorzugsweise
schwimmend betriebenen, Einbaubohle am Straßenfertiger lösbar befestigt
werden kann.
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Der
Aufnahmebehälter
und die Einbaubohle weisen gleich angeordnete und gleich funktionierende
Befestigungsmittel auf, so dass der Austausch zwischen Einbaubohle
und Aufnahmebehälter
einfach und schnell zu bewerkstelligen ist.
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Weiterhin
ist es von Vorteil, wenn der Aufnahmebehälter eine Auslassöffnung aufweist,
um das Einbaugut zur Herstellung des Banketts vorlegen zu können. Insbesondere
ist die Auslassöffnung
an einem im Aufnahmebehälter
tief gelegenen Punkt vorgesehen, so dass das Vorlegen allein aufgrund von
Gravitationskraft geschieht.
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Somit
sind keine weiteren Maßnahmen
erforderlich, um das Einbaugut wieder aus dem Aufnahmebehälter herauszubekommen,
wenn es als Bankett vorgelegt werden soll.
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Vorzugsweise
ist die Auslassöffnung
verschließbar
und/oder in ihrer Länge
verstellbar.
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Eine
verschließbare
Auslassöffnung
hat den Vorteil, dass das Bankett unterbrochen hergestellt werden
kann. Dies ist insbesondere dann gewünscht, wenn im Bereich des
Banketts z.B. Kanaldeckel angeordnet sind, die nicht mit Einbaugut überdeckt
werden sollen. Vorzugsweise ist die Auslassöffnung einfach mit einem Schieber
verschließbar.
Mittels des Schiebers kann auch die Länge der Auslassöffnung variiert
werden. Somit ist es möglich,
die Breite des Banketts einzustellen.
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Gemäß einer
anderen bevorzugten Ausführungsform
ist der Aufnahmebehälter
nach oben offen.
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Auf
diese Weise kann Einbaugut mittels eines Kippladers (Lkw) in den
Aufnahmebehälter
gegeben werden. Das Befüllen
mit Einbaugut kann insbesondere während einer Bankettherstellung
selbst stattfinden, so dass der Straßenfertiger nicht angehalten
werden muss, um Einbaugut einzufüllen
bzw. nachzufüllen.
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Außerdem ist
es von Vorteil, wenn der Aufnahmebehälter für eine bessere Entleerung hochklappbar
ist.
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Auch
ist es bevorzugt, wenn der Aufnahmebehälter teleskopierbar ausgebildet
ist.
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Ein
teleskopierbarer Aufnahmebehälter
ermöglicht
es, dass der Straßenfertiger
nicht zwingend am unmittelbaren Rand der Fahrbahn verfahren werden
muss, um das Einbaugut für
das Bankett vorzulegen. So ist es z.B. im Bereich von engen Kurven möglich, den
Straßenfertiger
weiter innen bzw. weiter außen
fahren zu lassen.
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Ferner
ist es von Vorteil, wenn ein erfindungsgemäßer Straßenfertiger zusätzlich eine
Bankett-Einbaubohle umfasst, die in Vorwärtsrichtung vor dem Aufnahmebehälter seitlich
außen
an einem Bohlenholm des Straßenfertigers
montierbar ist.
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Mit
einer Banketteinbaubohle kann das für das Bankett vorgesehene Einbaugut
vorverdichtet, geglättet
und/oder endverdichtet werden.
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Gemäß einer
weiteren bevorzugten Ausführungsform
weist der Straßenfertiger
ferner eine Reinigungseinrichtung, insbesondere eine Kehreinrichtung,
auf, die derart angeordnet ist, dass die Fahrbahn und/oder das Bankett
nach erfolgtem Banketteinbau gereinigt, insbesondere gekehrt, werden
können.
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Es
versteht sich, dass die vorstehend genannten und die nachstehend
noch zu erläuternden Merkmale
nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in
anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne
den Rahmen der vorliegenden Erfindung zu verlassen.
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Ausführungsbeispiele
der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt und werden in der
nachfolgenden Beschreibung näher
erläutert.
Es zeigen:
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1 eine
schematische Seitenansicht eines Straßenfertigers mit einem Aufnahmebehälter gemäß der vorliegenden
Erfindung;
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2 eine
schematische Draufsicht auf den Straßenfertiger der 1;
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3 den
Straßenfertiger
der 1, wobei der Aufnahmebehälter gekippt ist;
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4 ein
Flussdiagramm zur Veranschaulichung des Verfahrens gemäß der vorliegenden
Erfindung; und
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5 eine
schematische perspektivische Ansicht eines Straßenfertigers gemäß dem Stand
der Technik.
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1 zeigt
eine schematische Seitenansicht eines Straßenfertigers 10 gemäß der vorliegenden Erfindung.
In der nachfolgenden Beschreibung werden gleiche Elemente mit den
gleichen Bezugsziffern bezeichnet werden.
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Der
Straßenfertiger 10 umfasst
einen Zugtraktor 12, der hier auf Raupen 14 verfahren
wird. Natürlich
könnten
auch Räder
oder ähnliche
Einrichtungen zum Verfahren des Straßenfertigers 10 verwendet
werden.
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Herkömmlicherweise
wird der Straßenfertiger 10 in
Vorwärtsrichtung 16 verfahren,
um eine Fahrbahn einzubauen, wozu üblicherweise Einbaugut (nicht
dargestellt) in einen Materialbunker 18, beispielsweise
mittels eines Kipplasters, gegeben und bevorratet wird. Der Materialbunker 18 befindet
sich in einem vorderen Bereich des Straßenfertigers 10.
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Bei
dem in 1 dargestellten Straßenfertiger 10 ist
eine herkömmliche
Einbaubohle 20 im Materialbunker 18 "zwischengela gert". Die Einbaubohle 18 ist üblicherweise
in einem rückwärtigen Bereich an
seitlichen Bohlenholmen 22 befestigt und wird beim Einbau
einer Fahrbahn "nachgezogen", wenn der Straßenfertiger
in Richtung 16 verfahren wird. Die Bohlenholme 22,
von denen in 1 lediglich ein einziger Bohlenholm 22 dargestellt
ist, sind mit Hilfe von Verstellmechanismen (Zylindern) 24, 26 höhenverstellbar.
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Ferner
ist im rückwärtigen Bereich
des Straßenfertigers 10 eine
herkömmliche
Querverteileinrichtung 28 vorgesehen, mit der üblicherweise
der Einbaubohle 20 Einbaugut quer zur Fahrtrichtung 16 vorgelegt
wird. Die Querverteileinrichtung 28 ist vorliegend durch
eine Förderschnecke
implementiert. Die Förderschnecke 30 ist
drehbar gelagert, wie es durch einen Pfeil 32 angedeutet
ist. Um das Einbaugut, welches üblicherweise
intern vom Materialbunker 18 zur Querverteileinrichtung 28 transportiert wird,
quer zur Einbaurichtung zu verteilen, wird die Förderschnecke rotierend angetrieben.
Der entsprechende Antrieb ist hier nicht dargestellt.
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung wird nun anstelle der herkömmlichen Einbaubohle 20 ein
Aufnahmebehälter 34 derart
vorgesehen, dass kein Einbaugut auf die Fahrbahn gelangen kann,
auf welcher der Straßenfertiger 10 zum
Einbau eines Banketts verfahren wird.
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Der
Aufnahmebehälter 34 umfasst
einen Trog. Der Aufnahmebehälter 34 kann
zusätzlich
einen Vorratswagen 38 umfassen. Er könnte jedoch auch lediglich
aus einer vorzugsweise aus Blech hergestellten Wanne 40 bestehen,
wie es mit einer gestrichelten Linie 40 angedeutet ist.
Der Vorratwagen 38 ist mittels einer Adapterplatte 50 an
den Bohlenholmen 22 befestigbar.
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Der
Aufnahmebehälter 34 wird
entweder am Zugtraktor 12 und/oder an den Bohlenholmen 22 befestigt.
In der 1 ist der Vorratswagen 38 mit den Bohlenholmen 22 verbunden
und ersetzt die üblicherweise
dort vorgesehene Einbaubohle 20.
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Um
das Bankett einzubauen, wird der Straßenfertiger 10 nicht
wie im Stand der Technik üblich in
Richtung 16, sondern in Rückwärtsrichtung 42 verfahren.
Dazu lässt
sich vorzugsweise ein Steuerstand 44, der von einer Bedienperson 46 bedient wird,
um 180° drehen,
so dass die Bedienperson 46 in den rückwärtigen Bereich des Straßenfertigers 10 blickt,
wie es durch einen gestrichelten Pfeil 48 angedeutet ist.
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Bezug
nehmend auf 2 ist eine schematische Draufsicht
auf einen erfindungsgemäßen Straßenfertiger 10 gezeigt.
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Um
ein Bankett 60 einbauen zu können, wird der Straßenfertiger 10 in
Rückwärtsrichtung 42 auf einer
Fahrbahn 58 verfahren. Die Fahrbahn 58 grenzt seitlich
an das Bankett 60 an. Vorzugsweise wird der Straßenfertiger 10 nahezu
genau entlang einer Grenzlinie zwischen der Fahrbahn 58 und
dem Bankett 60 verfahren. Das Bankett 60 kann
z.B. mit Kiesel oder Schotter aufgefüllt werden, wie es durch Striche
und Punkte angedeutet ist.
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In 2 ist
der Aufnahmebehälter 34 gut
zu erkennen. Der Aufnahmebehälter 34 umfasst
hier den Trog 40 und zusätzlich den Vorratswagen 38. Der
Vorratswagen 38 umfasst ein Fahrgestell mit Rädern 52 und 54 sowie
eine äußere Wandung 56.
Der Vorratswagen 38 mündet
in den Trog 40, so dass ein Nachschub von Einbaugut jederzeit
gewährleistet
ist.
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Der
Aufnahmebehälter 34 weist
hier in seinem Bodenteil eine Auslassöffnung 62 auf, die
vorzugsweise längenverstellbar
ist, wie es durch einen Doppelpfeil 64 angedeutet ist.
Die Längenverstellbarkeit
dient zur Anpassung an eine Breite des Banketts 60. Optional
kann im Bereich der Auslassöffnung 62 auch
ein Schieber (nicht dargestellt) vorgesehen sein, mit dem sich die
Auslassöffnung 62 schließen lässt, um
den Einbau des Banketts 60 nach Wunsch unterbrechen zu
können.
Vorzugsweise ist der Aufnahmebehälter 34 selbst
teleskopierbar ausgebildet, um die Position des Straßenfertigers 10 relativ
zum Bankett 60 variieren zu können. Die Auslassöffnung liegt
vorzugsweise an einem tief gelegenen Punkt, um das Einbaugut selbsttätig durch
Gravitationskraft aus dem Aufnahmebehälter 34 zu befördern.
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Es
versteht sich, dass der Vorratswagen 38 auch weggelassen
werden könnte.
Der Aufnahmebehälter 34 (bzw.
der Trog 40) wäre
dann so ausgebildet, dass ein Kipplaster Einbaugut direkt in den
Aufnahmebehälter 34 kippen
kann.
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Je
nach Material und Qualität
des verwendeten Einbauguts kann optional eine Einbaubohle 66 (ähnlich der üblichen
Einbaubohle 20, jedoch mit geringerer Breite) an dem entsprechenden
Bohlenholm 22 (in 2 nicht
dargestellt) angebracht werden. Die weitere Einbaubohle 66 ist
relativ zur Einbaurichtung 42 des Banketts stromaufwärts relativ
zum Aufnahmebehälter 34 angeordnet.
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Ferner
können
Reinigungseinrichtungen 68 und 70, wie z.B. Kehreinrichtungen,
vorgesehen werden, um nach erfolgtem Einbau das Bankett 60 und/oder
die Fahrbahn 58 zu reinigen.
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In 3 ist
der Straßenfertiger
der 1 nochmals dargestellt, wobei ein Teil des Aufnahmebehälters 34,
hier der Vorratswagen 38, verschwenkt ist, wie es durch
einen Doppelpfeil 72 angedeutet ist. Einbaugut, welches
sich im Vorratswagen 38 befindet, rutscht so in Richtung
der Förderschnecke 30, wie
es durch einen Pfeil 74 angedeutet ist. Die Kippbewegung
wird durch eine Kippeinrichtung, wie z.B. einen Hydraulikzylinder 76,
bewirkt.
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Bezug
nehmend auf 4 ist das erfindungsgemäße Verfahren
nochmals in Form eines Flussdiagramms dargestellt.
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In
einem ersten Schritt S1 wird ein Aufnahmebehälter bereitgestellt, um die
konventionelle Einbaubohle auszutauschen. In einem Schritt S2 wird der
Aufnahmebehälter
an dem Straßenfertiger
montiert. In einem Schritt S3 wird der Aufnahmebehälter mit
Einbaugut gefüllt.
In einem Schritt S4 wird der Straßenfertiger in Rückwärtsrichtung,
und nicht wie im Stand der Technik üblich in Vorwärtsrichtung,
verfahren. Optional kann in einem Schritt S5 das für das Bankett
vorgelegte Einbaugut vorverdichtet, geglättet und/oder endverdichtet
werden. Optional kann dann das Bankett und/oder die Fahrbahn gereinigt
werden.
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Es
versteht sich, dass die Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Trogs
so ist, dass der Querförderbereich
insbesondere nach unten geschlossen ist. Natürlich ist der untere Bereich
des Trogs im Bereich des Banketts mit einer veränderbaren und dreh baren Öffnung versehen,
so dass das Einbaugut dem vorbestimmten Bereich (Bankett) zugeführt werden kann
und dann dort austritt. Eine Höhenverstellung bzw.
eine Einstellung eines gewünschten
Neigungsprofils wird mit einer bestehenden hydraulischen Höhenverstellung
der Verteilerschnecke realisiert. Hierbei können dafür installierte Kanalblecheinheiten (nicht
dargestellt) zugleich als Abstreifer fungieren.
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Mit
der Adapterplatte 50 werden Aufnahmeflansche der Holme
so genutzt, dass ein Bohlenkörper
(vergleichbar zum normalen Einbau, jedoch asymmetrisch) zur besseren
Vorverdichtung angebaut werden kann. Der zusätzliche Bohlenkörper besteht
im Wesentlichen aus einem in der Breite veränderbaren Anbauteil und wird
vorzugsweise mittels einer Schraubverbindung mechanisch an der Adapterplatte
befestigt.
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Grundsätzlich können solche
Anhängepunkte
für die
erfindungsgemäßen Komponenten
verwendet werden, die in der normalen Ausgestaltung (Straßenfertiger
wird in Vorwärtsrichtung
betrieben) als Anlenkpunkte, Flansche, Nivellierholme und Ähnliches
für die
Einbaubohle 20 dienen. Diese sind so modifiziert, dass
sie um 180° versetzt
sind.
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Mit
dem erfindungsgemäßen Verfahren
können
Formteile, wie z.B. spezielle Rinnenplatten, Wasserläufe etc.
schräg
und gerade hergestellt werden.
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Die
rückwärtige Einbauweise
kann u.a. zum eben Streifeneinbau, zum Einbau mit Profil, zur Verfüllung eines
Kanalgrabens, etc. eingesetzt werden.