DE4023812A1 - Vorrichtung zum feststellen einer fehlfunktion einer elektromotrischen servolenkung eines kraftfahrzeugs - Google Patents
Vorrichtung zum feststellen einer fehlfunktion einer elektromotrischen servolenkung eines kraftfahrzeugsInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung nach dem
Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
Eine bekannte elektromotorische Servolenkung ist in der
japanischen Patent-Offenlegungsschrift 61-98 670 beschrie
ben. Die bekannte Servolenkung hat einen elektrischen
Servomotor und eine Steuerschaltung. Die Steuerschaltung
steuert die Drehrichtung und den Strom des Motors so, daß
dieser den Lenkvorgang in Abhängigkeit von der Summe eines
ersten Motorstrom-Sollwertes für die eine Richtung und
eines zweiten Motorstrom-Sollwertes für die entgegenge
setzte Richtung unterstützt. Der erste Strom-Sollwert
wird in Abhängigkeit von einem Lenkdrehmoment, das durch
das Lenkrad erzeugt wird, und der zweite Strom-Sollwert in
Abhängigkeit vom Lenkwinkel erzeugt.
Bei einer derartigen Servolenkung wird die zur Vergröße
rung und Verringerung des Lenkwinkels erforderliche Lenk
kraft durch den Servomotor verringert. Wenn jedoch eine
Fehlfunktion eines Lenkdrehmomentfühlers oder eines Lenk
winkelfühlers auftritt, wird die Lenkhilfskraft übermäßig
groß, so daß es für den Fahrer unmöglich wird, das Lenkrad
so zu handhaben, wie er es wünscht.
Der Lenkdrehmomentfühler hat einen weitgehend festen Be
triebsbereich, so daß sich verhältnismäßig leicht fest
stellen läßt, ob das Lenkdrehmoment innerhalb des Be
triebsbereichs liegt. Ferner ist es bei Verwendung eines
Lenkwinkelfühlers mit einem Potentiometer verhältnismäßig
leicht festzustellen, ob dessen Fehlfunktion auf einen
Bruch einer mit dem Potentiometer verbundenen elektrischen
Leitung zurückzuführen ist, während es äußerst schwierig
ist, eine Fehlfunktion des Lenkwinkelfühlers festzustel
len, sofern der Fühler nicht ein falsches Ausgangssignal
von offensichtlich abnormer Größe erzeugt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung
der gattungsgemäßen Art anzugeben, bei der die Fest
stellung einer Fehlfunktion selbst dann zuverlässig ist,
wenn der Lenkwinkelfühler ein falsches Ausgangssignal mit
mäßiger und nicht unnormaler Größe erzeugt.
Die erfindungsgemäße Lösung dieser Aufgabe ist im Patent
anspruch 1 gekennzeichnet.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung hat beispielsweise fol
gende Vorteile. Eine falsche Feststellung (Messung) eines
Lenkwinkelfühlers mit Fehlfunktion wird vermieden, wenn
das Kraftfahrzeug durch einen kurzzeitigen Lenkvorgang um
eine Ecke fährt, da die Unnormalität des Lenkwinkelfühlers
in Abhängigkeit davon festgestellt wird, ob die Lenkgröße
unter dem vorbestimmten Wert liegt. Ferner wird eine
falsche Feststellung bei einem geradeausfahrenden Kraft
fahrzeug selbst dann vermieden, wenn die Lenkgröße kleiner
als die vorbestimmte Größe während eines stationären
Lenkvorgangs bei einer Kurvenfahrt geworden ist, da die
Bedingung für die Feststellung einer Geradeausfahrt
einschließt, daß die Lenkkraft unter einem vorbestimmten
Wert liegt.
Weiterbildungen sind in den Unteransprüchen gekennzeich
net.
Die Erfindung und ihre Weiterbildungen werden nachstehend
anhand der Zeichnung eines bevorzugten Ausführungsbei
spiels näher beschrieben. Es zeigen:
Fig. 1 eine perspektivische Ansicht einer elektromotorisch
unterstützten Servolenkung,
Fig. 2 ein Blockschaltbild einer Steuereinrichtung der
Servolenkung,
Fig. 3 ein Blockschaltbild einer Unnormalitäts-Feststell
vorrichtung, die in Fig. 2 dargestellt ist,
Fig. 4 eine graphische Darstellung, die eine Änderung
einer vorbestimmten Zeit darstellt,
Fig. 5 ein Flußdiagramm zur Erläuterung der Wirkungsweise
bei der erfindungsgemäßen Feststellung einer Fehlfunktion,
Fig. 6A ein Zeitdiagramm, das Änderungen eines Lenkwinkels
und eines mittleren Lenkwinkels während einer Gerade
ausfahrt des Kraftfahrzeugs darstellt, und
Fig. 6B ein Zeitdiagramm, ähnlich dem in Fig. 6A
dargestellten, jedoch für den Fall einer Kurvenfahrt des
Kraftfahrzeugs.
Fig. 1 stellt eine Lenkung S mit einem elektrischen Servo
motor M dar. Die Lenkung hat ein Lenkrad 11, eine Lenkwel
le 12 und ein Lenkgetriebe 13, in dessen Gehäuse ein
(nicht dargestelltes) Ritzel angeordnet ist. In einem
rohrförmigen Gehäuse 14 ist eine (nicht dargestellte)
Zahnstange angeordnet, die mit dem Ritzel in dem Getriebe
13 zusammenwirkt.
Ein weiteres Getriebe 15 enthält ein (nicht dargestelltes)
Ritzel, das ebenfalls mit der Zahnstange in dem Gehäuse 14
zusammenwirkt. Am Motor M ist eine Kupplung 18 angebracht,
mittels der die nicht dargestellte Motorwelle mit einer
Ausgangswelle 19 kuppelbar ist, die mit dem Ritzel im
Getriebe 15 über ein nicht dargestelltes Unter
setzungsgetriebe verbunden ist, so daß eine Drehung der
Ausgangswelle 19 eine Verschiebung der Zahnstange im Ge
häuse 14 bewirkt. Die Zahnstange ist mit den Vorderrädern
eines Kraftfahrzeugs über Stangen 16 verbunden.
Im Getriebe 13 ist ein Lenkkraftfühler 1 zum Messen des
Torsionsdrehmoments und mithin der Lenkkraft der Lenkwelle
2 vorgesehen. Am Gehäuse 14 ist ein Lenkwinkelfühler 3 zum
Messen der dem Lenkwinkel des Lenkrads 11 entsprechenden
Axialbewegung der Zahnstange angebracht. Die Aus
gangssignale der Fühler 1 und 3 werden einer Steuerein
richtung 22 zugeführt. Ferner wird der Steuereinrichtung
22 ein Geschwindigkeitssignal durch einen Fahrzeugge
schwindigkeitsfühler 5 zugeführt.
Die Steuereinrichtung 22 ist in Fig. 2 ausführlicher dar
gestellt. Der Lenkkraftfühler 1 führt einem Hilfssollwert
geber 2 ein Lenkkraftsignal zu. Der Hilfssollwertgeber 2
errechnet aus dem Lenkkraftsignal einen Stromsollwert in
einer den Lenkvorgang unterstützenden Richtung nach einer
vorbestimmten Funktion. Der Lenkwinkelfühler 3 führt ein
Lenkwinkelsignal einem Rückstelldrehmoment-Sollwertgeber 4
zu, der daraus einen Stromsollwert in Rückstellrichtung
für den Lenkvorgang errechnet.
Der durch den Hilfssollwertgeber 2 in Unterstützungsrich
tung berechnete Sollwert wird zu dem durch den Rückstell
drehmoment-Sollwertgeber 4 errechneten Sollwert addiert,
um einen Gesamtsollwert zu bilden. Der Gesamtsollwert wird
einer Steuerschaltung 6 zugeführt, die die Drehrichtung
und den Antriebsstrom des Motors M zur Ausübung eines
Hilfsdrehmoments auf die Lenkung bestimmt.
Der Fahrzeuggeschwindigkeitsfühler 5 führt sowohl dem
Hilfssollwertgeber 2 als auch dem Rückstelldrehmoment-
Sollwertgeber 4 ein Geschwindigkeitssignal zu. Die von den
beiden Sollwertgebern 2 und 4 berechneten Sollwerte werden
in geeigneter Weise in Abhängigkeit von dem Geschwindig
keitssignal geändert.
Die Steuerschaltung 6 enthält einen Drehrichtungsdiskri
minator 61, der feststellt, ob der ihm zugeführte
Gesamtsollwert positiv oder negativ ist. Wenn beispiels
weise ein positiver Sollwert eine Rechtsdrehung darstellt,
stellt ein negativer Sollwert eine Linksdrehung dar. Fer
ner enthält die Steuerschaltung 6 einen Absolutwertbildner
63 zur Bildung des Absolutwerts des Gesamtsollwerts.
Außerdem enthält die Steuerschaltung 6 eine Motorantriebs
einheit 62, eine Stromregeleinheit 64 und eine Strommeß
einheit 65 zum Messen des im Motor M fließenden Stroms. Der
Absolutwertbildner 63 führt der Stromregeleinheit 64 ein
Absolutwertsignal zu. Die Stromregeleinheit 64 vergleicht
den ihr vom Absolutwertbildner 63 zugeführten Absolutwert
mit dem ihr durch die Strommeßeinheit zugeführten Strom
meßwert, um ein Stellsignal zu erzeugen, das der Differenz
der beiden verglichenen Werte proportional ist. Das von
der Stromregeleinheit 64 erzeugte Stellsignal wird der
Motorantriebseinheit 62 zugeführt. Das Ausgangssignal des
Drehrichtungsdiskriminators 61 wird ebenfalls der Motoran
triebseinheit 62 zugeführt. In Abhängigkeit von den
Ausgangssignalen der Stromregeleinheit 64 und des Dreh
richtungsdiskriminators 61 erzeugt die Motorantriebsein
heit 62 ein Ausgangssignal, das dem Motor M zur Steuerung
seines Betriebs in einer durch die Motorantriebseinheit 62
bestimmten Richtung zugeführt wird.
An die Fühler 1, 3 und 5 ist ferner eine Unnormalitäts
feststelleinheit 9 angeschlossen, wie es in Fig. 2 darge
stellt ist. Die Unnormalitätsfeststelleinheit 9 stellt
eine Unnormalität im Lenkwinkelfühler 3 fest. Die Unnor
malität ist eine Fehlfunktion des Lenkwinkelfühlers 3, die
einen nachteiligen Einfluß auf die Servolenkungssteuerung
einer elektromotorisch unterstützten Lenkung hat.
Die Unnormalitätsfeststelleinheit 9 ist in Fig. 3 ausführ
licher dargestellt. Das Fahrzeuggeschwindigkeitssignal des
Fahrzeuggeschwindigkeitsfühlers 5 wird einer Geschwin
digkeitsfeststelleinheit 91 zugeführt, die feststellt, ob
die gemessene Fahrzeuggeschwindigkeit oberhalb einer
vorbestimmten Fahrzeuggeschwindigkeit Vth von beispiels
weise 20 km/h liegt. Wenn die gemessene Fahrzeuggeschwin
digkeit die vorbestimmte Fahrzeuggeschwindigkeit Vth über
schreitet, erzeugt die Geschwindigkeitsfeststelleinheit 91
ein Ausgangssignal.
Das Lenkkraftsignal des Lenkkraftfühlers 1 wird einer
Lenkkraftfeststelleinheit 92 zugeführt, die feststellt, ob
die gemessene Lenkkraft unter einer vorbestimmten Lenk
kraft Tth von beispielsweise etwa 9,81 N liegt. Wenn die
gemessene Lenkkraft unterhalb von Tth liegt, erzeugt die
Lenkkraftfeststelleinheit 92 ein Ausgangssignal.
Die Unnormalitätsfeststelleinheit 9 enthält eine Lenkwin
kelmittelwertberechnungseinheit 93. Der Lenkwinkelfühler 3
mißt den Lenkwinkel Rp(n) in jedem Abtastzeitpunkt. Die
Berechnungseinheit 93 berechnet einen Lenkwinkelmittelwert
Rav(n) aus dem augenblicklichen Lenkwinkel Rp(n) und dem
in der vorhergehenden Abtastzeitperiode berechneten Lenk
winkelmittelwert Rav(n-1) nach der folgenden Gleichung
wobei K eine Konstante ist, die das Verhältnis einer Zeit
konstanten zur Abtastzeitperiode darstellt und beispiels
weise auf 30 eingestellt ist.
Ein Signal, das den von der Berechnungseinheit 93 berech
neten Lenkwinkelmittelwert Rav(n) darstellt, wird einer
Lenkgrößenfeststelleinheit 94 zugeführt. Ferner wird der
Feststelleinheit 94 ein den augenblicklichen Lenkwinkel Rp
darstellendes Signal vom Lenkwinkelfühler 3 zugeführt. Die
Lenkgrößenfeststelleinheit 94 berechnet daraus eine Lenk
größe, d.h. die Differenz des augenblicklichen Lenkwinkels
Rp zum Lenkwinkelmittelwert Rav(n-1) in der vorhergehenden
Abtastzeitperiode. Wenn der Absolutwert der Lenkgröße
unter einer vorbestimmten Lenkgröße Rth (z.B. 90°) liegt,
erzeugt die Feststelleinheit 94 ein Ausgangssignal.
Die Geschwindigkeitsfeststelleinheit 91, die Lenkkraft
feststelleinheit 92 und die Lenkgrößenfeststelleinheit 94
führen ihre Ausgangssignale einer Zustandsfeststelleinheit
95 zu, d.h. einem UND-Glied. Wenn alle drei Einheiten 91,
92 und 94 der Zustandsfeststelleinheit 95 ein Signal
zuführen, erzeugt diese ein Ausgangssignal, das einer
Zeitintegrationseinheit 96 zugeführt wird. Mit anderen
Worten, die Zustandsfeststelleinheit 95 erzeugt ein
Ausgangssignal, wenn die gemessene Fahrzeuggeschwindigkeit
oberhalb des vorbestimmten Wertes Vth, wenn die gemessene
Lenkkraft unter dem vorbestimmten Wert Tth und wenn die
berechnete Lenkgröße unter dem vorbestimmten Wert Rth
liegt.
Die Zeitintegrationseinheit 96 integriert die Zeit, wäh
rend der die Zustandsfeststelleinheit 95 ein Ausgangs
signal erzeugt, und wenn die integrierte Zeit einen vor
bestimmten Wert überschreitet, führt die Zeitintegrations
einheit 96 einer Unnormalitätsfeststelleinheit 98 ein
Ausgangssignal zu. Der vorbestimmte Wert der integrierten
Zeit ändert sich gemäß Fig. 4, d.h. der vorbestimmte Wert
der Zeit nimmt allmählich ab, während die Fahrzeugge
schwindigkeit zunimmt. Für diesen Zweck enthält die Unnor
malitätsfeststelleinheit 9 eine Vorbestimmte-Zeit-Ein
stelleinheit 10, die mit dem Fahrzeuggeschwindigkeitsfüh
ler 5 verbunden ist, um die vorbestimmte Zeit zu ändern,
die mit der in der Einheit 96 integrierten Zeit verglichen
werden soll. Hierbei wird festgestellt, daß das Fahrzeug
geradeausfährt, wenn der Zustand auftritt, daß die
Fahrzeuggeschwindigkeit oberhalb Vth, die Lenkkraft unter
halb Tth und die Lenkgröße unterhalb R th liegt und wenn
dieser Zustand länger als die vorbestimmte Zeit andauert.
Die Unnormalitätsfeststelleinheit 9 enthält ferner eine
Lenkwinkelfeststelleinheit 97. Der Einheit 97 wird das
Lenkwinkelsignal des Lenkwinkelfühlers 3 zugeführt, und
wenn der Lenkwinkel oberhalb eines vorbestimmten Winkels
R′th (z.B. 90°) liegt, führt die Feststelleinheit 97 der
Unnormalitätsfeststelleinheit 98 ein Ausgangssignal zu.
Wenn die Lenkwinkelfeststelleinheit 97 der Unnormalitäts
feststelleinheit 98 ein Ausgangssignal zuführt, das an
zeigt, daß der Lenkwinkel oberhalb des vorbestimmten Win
kels R′th liegt, und zwar unabhängig davon, daß die Zeit
integrationseinheit 96 der Unnormalitätsfeststelleinheit
98 ein Ausgangssignal zuführt, wodurch angezeigt wird, daß
das Fahrzeug geradeausfährt, dann stellt die Unnorma
litätsfeststelleinheit 98 fest, daß im Lenkwinkelfühler 3
eine Unnormalität vorliegt, und erzeugt ein Warnsignal,
das die Systemenergiequelle und die Kupplung 8 abschaltet.
Das Warnsignal wird ferner einem Warnsignalgeber 100
zugeführt, z.B. einer Kontrollampe, die beispielsweise am
Armaturenbrett des Kraftfahrzeugs angebracht ist und dem
Fahrer die Unnormalität signalisiert.
Die Wirkungsweise der beschriebenen Lenkung ist als
Flußdiagramm in Fig. 5 dargestellt.
Die Wirkungsweise der Unnormalitätsfeststelleinheit 9 wird
nachstehend anhand der Fig. 6A und Fig. 6B ausführlicher
beschrieben, die jeweils den Fall einer Geradeausfahrt und
den Fall einer Kurvenfahrt darstellen.
In Fig. 6A bezeichnet A einen Bereich, in dem der Lenk
winkelfühler 3 normal arbeitet. Wie man sieht, weicht der
vom Fühler 3 gemessene Lenkwinkel Rp etwas zu beiden
Seiten von dem in jedem Abtastzeitpunkt ermittelten Lenk
winkelmittelwert Rav ab, und zwar beispielsweise aufgrund
eines Fahrstreifenwechsels des Fahrzeugs auf der Straße.
Im Bereich A liegt die Abweichung des Lenkwinkels
innerhalb des vorbestimmten Lenkwinkels R′th (von bei
spielsweise 90°), so daß die Lenkwinkelfeststelleinheit 97
der Unnormalitätsfeststelleinheit 98 kein Signal zuführt.
Die Einheit 98 erzeugt daher kein Warnsignal.
Wenn der Lenkwinkelfühler 3 dagegen defekt ist und einen
Lenkwinkel Rp(n) von beispielsweise 150° anzeigt, wie es
im Bereich B in Fig. 6A dargestellt ist, dann stellt die
Lenkwinkelfeststelleinheit 97 fest, daß der Lenkwinkel
Rp(n) den vorbestimmten Winkel R′th überschritten hat, und
erzeugt ein Ausgangssignal. Der durch die Lenk
winkelmittelwertberechnungseinheit 93 im vorhergehenden
Abtastzeitpunkt berechnete Lenkwinkelmittelwert Rav(n-1)
wird jedoch nicht durch den unnormalen Lenkwinkel von 150o
beeinflußt und beträgt 0°. Daher beträgt die Lenkgröße,
die durch die Differenz des augenblicklichen Lenkwinkels
Rp(n) und des Lenkwinkelmittelwerts R av(n-1) bestimmt
ist, (150°-0°) = 150°, was mehr als der vorbestimmte
Lenkwinkel Rth (von beispielsweise 90°) ist. Daher erzeugt
die Lenkgrößenfeststelleinheit 94 kein Ausgangssignal, so
daß die Unnormalitätsfeststelleinheit 98 nicht arbeitet.
Wenn der Lenkwinkelfühler 3 weiterhin falsch arbeitet und
der gemessene Lenkwinkel Rp(n) den Wert von 150° bei
behält, wie es im Bereich C in Fig. 6A dargestellt ist,
nimmt der nach Gleichung (1) berechnete und von der Lenk
winkelmittelwertberechnungseinheit 93 ausgegebene Lenkwin
kelmittelwert Rav(n) allmählich proportional mit dem Kehr
wert der Konstanten K zu. Dann erreicht der Lenkwinkelmit
telwert Rav(n-1) im vorhergehenden Abtastzeitpunkt den
Wert 150°-90° = 60°. Danach erzeugt die Lenkgrößenfest
stelleinheit 94 ein Ausgangssignal, wenn die Lenkgröße
(die Differenz zwischen dem Lenkwinkel Rp(n) und dem
Lenkwinkelmittelwert Rav(n-1)) den vorbestimmten Wert Rth
(90°) unterschreitet. Wenn daher der Lenkwinkelmittelwert
Rav(n-1) im vorhergehenden Abtastzeitpunkt 60° erreicht,
ist die Bedingung der Zustandsfeststelleinheit 95, die den
Zustand des geradeausfahrenden Fahrzeugs feststellt,
erfüllt, so daß die Einheit 95 ein Signal erzeugt,
vorausgesetzt, daß die Fahrzeuggeschwindigkeit oberhalb
Vth und die Lenkkraft unterhalb Tth liegt.
Wenn dieser Zustand eine vorbestimmte Zeitlang andauert,
die in Abhängigkeit von der Fahrzeuggeschwindigkeit be
stimmt wird, wie es in Fig. 4 dargestellt ist, erzeugt die
Zeitintegrationseinheit 96 ein Ausgangssignal. Dann er
zeugt die Unnormalitätsfeststelleinheit 98 ein Warnsignal,
um einen Alarm auszulösen oder die Betriebsspannung der
Servolenkung abzuschalten und die Kupplung 18 zu trennen,
und zwar in Abhängigkeit von dem Ausgangssignal der
Lenkwinkelfeststelleinheit 97, das anzeigt, daß der Lenk
winkel Rp(n) größer als 90° ist.
Wenn das Fahrzeug eine Kurve um eine Ecke oder dergleichen
fährt, bleibt der Lenkwinkel Rp(n) manchmal während einer
vorbestimmten Zeit ohne einen Defekt bei beispielsweise
150°. In diesem Falle nimmt der durch die Lenkwin
kelmittelwertberechnungseinheit 93 abgegebene Lenkwinkel
mittelwert Rav(n) allmählich mit der Zeitkonstanten der
Konstanten K zu. Die Lenkgrößenfeststelleinheit 94 erzeugt
nicht eher ein Ausgangssignal als bis der Lenkwin
kelmittelwert Rav(n-1) im vorhergehenden Abtastzeitpunkt
150°-90° = 60° erreicht. Die Zustandsfeststelleinheit 95
stellt daher nicht fest, daß das Fahrzeug geradeausfährt,
so daß verhindert wird, daß die Unnormalitätsfest
stelleinheit 98 irrtümlich einen Defekt des Lenkwinkel
fühlers 3 feststellt.
Während einer gleichbleibenden Kurvenfahrt (im stationären
Zustand), hat der von der Lenkwinkelmittelwertberech
nungseinheit 93 ermittelte Lenkwinkelmittelwert Rav(n) den
in Fig. 6A dargestellten Verlauf.
In diesem Falle liegt die vom Lenkkraftfühler 1 gemessene
Lenkkraft nicht unter der vorbestimmten Lenkkraft Tth, so
daß die Lenkkraftfeststelleinheit 92 kein Ausgangssignal
abgibt. Die Zustandsfeststelleinheit 95 stellt daher nicht
fest, daß das Fahrzeug geradeausfährt, und die Unnormali
tätsfeststelleinheit 98 stellt nicht fälschlicherweise
fest, daß der Lenkwinkelfühler 3 defekt ist bzw. eine
Fehlfunktion aufweist.
Fig. 6B zeigt, wie der Lenkwinkel Rp und der Lenkwinkel
mittelwert Rav sich im Falle einer Fehlfunktion des Lenk
winkelfühlers 3 bei einer Kurvenfahrt ändern. Der einzige
Unterschied zwischen Fig. 6A und Fig. 6B besteht darin,
daß im Bereich A (bei normaler Funktion des Lenkwinkelfüh
lers 3) der Fig. 6A der Lenkwinkelmittelwert Rav annähernd
null bleibt, während im Bereich A der Fig. 6B sich der
Lenkwinkelmittelwert Rav mit einer Verzögerung relativ zum
Lenkwinkel Rp ändert. Die Bereiche B und C in Fig. 6B sind
die gleichen wie in Fig. 6A und werden daher an dieser
Stelle nicht beschrieben. Der gestrichelt dargestellte
Kurvenverlauf in Fig. 6B stellt den tatsächlichen Lenk
winkel dar, der durch den Fahrer bewirkt wird.
Das erfindungsgemäße Fehlfunktionsfeststellsystem kann
einen fehlerhaften Betrieb eines Absolut-Lenkwinkelfühlers
feststellen, der ein Potentiometer mit einem verhält
nismäßig großen Ausgangssignal in einem dynamischen Be
reich aufweist.
Durch die Erfindung wird eine irrtümliche Feststellung
einer Fehlfunktion des Lenkwinkelfühlers bei einer kurz
zeitigen Kurvenfahrt vermieden. Darüber hinaus wird eine
irrtümliche Feststellung einer Geradeausfahrt des Fahr
zeugs vermieden, wenn die Lenkungsgröße während einer
gleichbleibenden Kurvenfahrt kleiner als ein vorbestimmter
Wert geworden ist.
Abweichungen von dem beschriebenen Ausführungsbeispiel
liegen im Rahmen der Erfindung.
Claims (5)
1. Vorrichtung zum Feststellen einer Fehlfunktion einer
elektromotorischen Servolenkung eines Kraftfahrzeugs mit
einem Elektromotor (M), der betriebsmäßig mit der Lenkung
verbunden ist, und einer Steuereinrichtung (22), die in
Abhängigkeit von einem Lenkvorgang den Motor so steuert,
daß die Betätigung der Lenkung unterstützt wird,
gekennzeichnet durch:
einen Fahrzeuggeschwindigkeitsfühler (5) zum Messen der Fahrzeuggeschwindigkeit;
einen Lenkkraftfühler (1) zum Messen der beim Lenken ausgeübten Lenkkraft;
einen Lenkwinkelfühler (3) zum Messen des Lenkwin kels;
eine Geschwindigkeitsfeststelleinheit (91) zum Erzeu gen eines Ausgangssignals, wenn die Fahrzeuggeschwindig keit oberhalb einer vorbestimmten Geschwindigkeit (Vth) liegt;
eine Lenkkraftfeststelleinheit (92) zum Erzeugen eines Ausgangssignals, wenn die Lenkkraft unter einem vorbestimmten Wert (Tth) liegt;
eine Lenkwinkelmittelwertberechnungseinheit (93) zum Berechnen eines Lenkwinkelmittelwerts ( av) in Abhängig keit vom Lenkwinkel und dem zuletzt ermittelten Lenkwin kelmittelwert;
eine Lenkgrößenfeststelleinheit (94) zum Berechnen einer Lenkgröße auf der Basis der Differenz zwischen dem Lenkwinkelmittelwert und dem Lenkwinkel, um ein Ausgangs signal zu erzeugen, wenn die Lenkgröße unter einer vorbestimmten Größe (Rth) liegt;
eine Zustandsfeststelleinheit (95), die in Abhängig keit von den drei Ausgangssignalen der Geschwindigkeits feststelleinheit (91), der Lenkkraftfeststelleinheit (92) und der Lenkgrößenfeststelleinheit (94) ein Ausgangssignal erzeugt;
eine Zeitintegrationseinheit (96) zum Erzeugen eines Ausgangssignals, das anzeigt, daß das Fahrzeug geradeaus fährt, wenn das Ausgangssignal der Zustandsfeststellein heit eine vorbestimmte Zeitlang angedauert hat;
eine Lenkwinkelfeststelleinheit (97) zum Erzeugen eines Ausgangssignals, wenn der Lenkwinkel über einem vorbestimmten Winkel (R′th) liegt, und
eine Unnormalitätsfeststelleinheit (98), die in Ab hängigkeit von den beiden Ausgangssignalen der Zeitinte grationseinheit (96) und der Lenkwinkelfeststelleinheit (97) ein Unnormalitätsausgangssignal erzeugt.
einen Fahrzeuggeschwindigkeitsfühler (5) zum Messen der Fahrzeuggeschwindigkeit;
einen Lenkkraftfühler (1) zum Messen der beim Lenken ausgeübten Lenkkraft;
einen Lenkwinkelfühler (3) zum Messen des Lenkwin kels;
eine Geschwindigkeitsfeststelleinheit (91) zum Erzeu gen eines Ausgangssignals, wenn die Fahrzeuggeschwindig keit oberhalb einer vorbestimmten Geschwindigkeit (Vth) liegt;
eine Lenkkraftfeststelleinheit (92) zum Erzeugen eines Ausgangssignals, wenn die Lenkkraft unter einem vorbestimmten Wert (Tth) liegt;
eine Lenkwinkelmittelwertberechnungseinheit (93) zum Berechnen eines Lenkwinkelmittelwerts ( av) in Abhängig keit vom Lenkwinkel und dem zuletzt ermittelten Lenkwin kelmittelwert;
eine Lenkgrößenfeststelleinheit (94) zum Berechnen einer Lenkgröße auf der Basis der Differenz zwischen dem Lenkwinkelmittelwert und dem Lenkwinkel, um ein Ausgangs signal zu erzeugen, wenn die Lenkgröße unter einer vorbestimmten Größe (Rth) liegt;
eine Zustandsfeststelleinheit (95), die in Abhängig keit von den drei Ausgangssignalen der Geschwindigkeits feststelleinheit (91), der Lenkkraftfeststelleinheit (92) und der Lenkgrößenfeststelleinheit (94) ein Ausgangssignal erzeugt;
eine Zeitintegrationseinheit (96) zum Erzeugen eines Ausgangssignals, das anzeigt, daß das Fahrzeug geradeaus fährt, wenn das Ausgangssignal der Zustandsfeststellein heit eine vorbestimmte Zeitlang angedauert hat;
eine Lenkwinkelfeststelleinheit (97) zum Erzeugen eines Ausgangssignals, wenn der Lenkwinkel über einem vorbestimmten Winkel (R′th) liegt, und
eine Unnormalitätsfeststelleinheit (98), die in Ab hängigkeit von den beiden Ausgangssignalen der Zeitinte grationseinheit (96) und der Lenkwinkelfeststelleinheit (97) ein Unnormalitätsausgangssignal erzeugt.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
gekennzeichnet durch
eine Vorbestimmte-Zeit-Einstelleinheit (10), die in Abhän
gigkeit von der Fahrzeuggeschwindigkeit die vorbestimmte
Zeit allmählich verringert, während die Fahrzeuggeschwin
digkeit zunimmt.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Lenkwinkelmittelwertberechnungseinheit (93) den
Lenkwinkelmittelwert nach der Gleichung
berechnet, wobei Rav(n) der Lenkwinkelmittelwert, Rav(n-1)
der letzte im vorhergehende Abtastzeitpunkt berechnete
Lenkwinkelmittelwert, Rp(n) der durch den Lenkwinkelfühler
gemessene Lenkwinkel und K eine Konstante ist.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
gekennzeichnet durch
eine Kupplung (18), die zum Verbinden des Elektromotors
(M) mit der Lenkung während des Lenkvorgangs und zum Tren
nen des Motors von der Lenkung in Abhängigkeit von dem
Unnormalitätsausgangssignal vorgesehen ist.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
gekennzeichnet durch
einen Warnsignalgeber (100), der zur Abgabe eines Warn
signals bei einer Fehlfunktion des Lenkwinkelfühlers in
Abhängigkeit von dem Unnormalitätsausgangssignal vorge
sehen ist.
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