DE4006150C2 - - Google Patents
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- B62—LAND VEHICLES FOR TRAVELLING OTHERWISE THAN ON RAILS
- B62D—MOTOR VEHICLES; TRAILERS
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- B62D7/06—Steering linkage; Stub axles or their mountings for individually-pivoted wheels, e.g. on king-pins
- B62D7/14—Steering linkage; Stub axles or their mountings for individually-pivoted wheels, e.g. on king-pins the pivotal axes being situated in more than one plane transverse to the longitudinal centre line of the vehicle, e.g. all-wheel steering
- B62D7/15—Steering linkage; Stub axles or their mountings for individually-pivoted wheels, e.g. on king-pins the pivotal axes being situated in more than one plane transverse to the longitudinal centre line of the vehicle, e.g. all-wheel steering characterised by means varying the ratio between the steering angles of the steered wheels
- B62D7/1581—Steering linkage; Stub axles or their mountings for individually-pivoted wheels, e.g. on king-pins the pivotal axes being situated in more than one plane transverse to the longitudinal centre line of the vehicle, e.g. all-wheel steering characterised by means varying the ratio between the steering angles of the steered wheels characterised by comprising an electrical interconnecting system between the steering control means of the different axles
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- B62D7/159—Steering linkage; Stub axles or their mountings for individually-pivoted wheels, e.g. on king-pins the pivotal axes being situated in more than one plane transverse to the longitudinal centre line of the vehicle, e.g. all-wheel steering characterised by means varying the ratio between the steering angles of the steered wheels characterised by computing methods or stabilisation processes or systems, e.g. responding to yaw rate, lateral wind, load, road condition
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Description
Die Erfindung betrifft eine Allrad-Lenkung für ein Fahrzeug mit
den Merkmalen gemäß dem Oberbegriff des Anspruch 1.
Bei einer bekannten Allrad-Lenkung der vorstehend angegebenen Art
(US 46 01 357) wird das Hinterrad-Einschlagwinkelverhältnis auf
der Grundlage von vorgegebenen Kennlinien so gesteuert, daß die
Hinterräder bei niedriger Fahrgeschwindigkeit entgegengesetzt zu
den Vorderrädern eingeschlagen werden (Gegenphase), was eine
bessere Lenkbarkeit des Fahrzeugs zur Folge hat, während bei hoher
Fahrgeschwindigkeit die Hinterräder in gleicher Richtung wie die
Vorderräder eingeschlagen werden (Gleichphase), wodurch die
Fahrstabilität verbessert wird. Das Fahrzeug mit dieser bekannten
Allrad-Lenkung weist auch eine Servo-Lenkeinrichtung für die
Vorderräder auf.
Wenn bei einem Fahrzeug der vorstehend beschriebenen Art in dem
Lenksystem, das zum Einschlagen der Hinterräder dient, ein Fehler
auftritt, so muß dafür gesorgt sein, daß trotzdem die
Fahrsicherheit nicht beeinträchtigt wird. So ist es bei einem
bekannten Allrad-Lenksystem bekannt, nachteilige Auswirkungen
eines Ausfalls der Hinterrad-Lenkung auf das Fahrverhalten des
Fahrzeuges zu vermeiden und einen Notbetrieb zu ermöglichen, der
sich für den Fahrer - zumindest in gefahrenträchtigen
Fahrzuständen - nur unwesentlich von dem durch die Hinterrad-
Lenkung beabsichtigten Fahrbetrieb unterscheidet (DE-PS 36 25
907). Hierzu wird dafür gesorgt, daß bei einer Störung in der
Hinterrad-Lenkung die Hinterräder stets gleichsinnig zu den
Vorderrädern eingeschlagen bleiben. Diese Maßnahme setzt aber
voraus, daß die Hinterräder tatsächlich auch nach Auftreten eines
Fehlers eingeschlagen werden können, und ist daher nicht hilfreich
in solchen Fällen, in denen der Einschlagmechanismus für die
Hinterräder so gestört ist, daß dieser eine Verstellung der
Hinterräder in einen eingeschlagenen Zustand nicht mehr zuläßt.
Eine bei diesem bekannten Allrad-Lenksystem ebenfalls vorgesehene
Vorderrad-Lenkhilfeeinrichtung bleibt in ihrer Funktion auch bei
Auftreten eines Fehlers in der Hinterrad-Lenkung unverändert.
Es ist auch bereits ein Fahrzeug mit einer auf die Vorderräder
beschränkten Lenkeinrichtung bekannt, welche eine Servo-
Lenkvorrichtung beinhaltet. Die Hilfskraft der Servo-
Lenkvorrichtung ist einstellbar, so daß während der Fahrt,
unabhängig von dem Auftreten einer Störung, das
Hilfskraftverhältnis verändert werden kann. Hierdurch soll das
Hilfskraftverhältnis und damit das Lenkgefühl den Wünschen des
jeweiligen Fahrers angepaßt werden können (DE 33 43 180 A1).
Ausgehend von dem vorstehend geschilderten Stand der Technik liegt
der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Allrad-Lenkung der
gattungsgemäßen Art zu schaffen, mit der nachteilige Auswirkungen
auf die Fahrstabilität und das Ansprechen des Fahrzeuges auf die
Lenkradbetätigung aufgrund einer Störung im Lenksystem verhindert
werden können.
Zur Lösung dieser Aufgabe schlägt die Erfindung eine Ausgestaltung
der Allrad-Lenkung entsprechend dem Kennzeichenteil des Anspruches
1 bzw. des Anspruches 8 vor, je nachdem ob eine Störung der
Hinterrad-Lenkvorrichtung (Anspruch 1) oder eine Störung der
Vorderrad-Servolenkung (Anspruch 8) vorliegt.
Die Erfindung beruht auf der Erkenntnis, daß eine Lenkung der
Hinterräder und eine Lenkhilfe für die Vorderräder jeweils
Auswirkungen auf das Fahrverhalten des Fahrzeuges haben, die
einander ähnlich sind. Als Folge davon kann durch eine Änderung
der Lenkcharakteristik in einer der beiden Einrichtungen eine
Rückwirkung auf das Fahrverhalten erzielt werden, die den Wegfall
von erwünschten Fahreigenschaften des Fahrzeugs aufgrund einer
Störung in der anderen Einrichtung auszugleichen vermag. Wenn
beispielsweise das Fahrzeug bei einer Störung in der Hinterrad-
Lenkvorrichtung zum Untersteuern neigt oder wenn Fahrbedingungen
vorliegen, daß bei einer solchen Störung eine Untersteuertendenz
auftritt, dann kann durch eine Erhöhung der Hilfskraft der
Vorderrad-Servolenkvorrichtung diese Untersteuertendenz
ausgeglichen werden. Neigt andererseits das Fahrzeug bei einer
Störung in der Hinterrad-Lenkvorrichtung zum Übersteuern oder sind
die Fahrbedingungen so, daß eine Übersteuertendenz des Fahrzeuges
auftritt, dann läßt sich diese Tendenz durch eine Verringerung
der Hilfskraft der Vorderrad-Servolenkvorrichtung ausgleichen.
Tritt dagegen in der Vorderrad-Lenkvorrichtung ein Fehler auf,
aufgrund dessen das Fahrzeug zum Übersteuern neigt oder sind nach
dem Auftreten dieses Fehlers die Fahrbedingungen so, daß das
Fahrzeug eine Übersteuertendenz annimmt, dann kann durch einen
Übergang auf ein Hinterrad-Einschlagwinkelverhältnis, bei dem
besonderes Gewicht auf der Fahrstabilität des Fahrzeuges liegt,
diese Tendenz ausgeglichen werden. Liegt bei dem Auftreten einer
Störung in der Vorderrad-Servolenkvorrichtung hingegen eine
Neigung zum Untersteuern vor oder treten Fahrbedingungen auf, bei
denen das Fahrzeug eine Untersteuertendenz annimmt, so wird durch
einen Übergang auf ein Hinterrad-Einschlagwinkelverhältnis, bei
dem besonderes Gewicht auf die Lenkbarkeit des Fahrzeuges gelegt
ist, ein Ausgleich erzielt.
Der vorliegend verwendete Begriff "Allrad-Lenkung" bezieht sich im
Rahmen der Erfindung auf Fahrzeuge, die ein Paar von Vorderrädern
und ein Paar von Hinterrädern, ein Vorderrad und zwei oder mehrere
Hinterräder, zwei oder mehrere Vorderräder und lediglich ein
Hinterrad oder mehr als zwei Vorderräder und mehr als zwei
Hinterräder aufweisen können.
Außerdem definiert die Bezeichnung "Hinterrad-Einschlagwinkelverhältnis"
das Verhältnis des Hinterrad-Einschlagwinkels zum
Vorderrad-Einschlagwinkel.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend anhand der
beiliegenden Zeichnungen näher erläutert;
es zeigt
Fig. 1 die schematische Darstellung eines Fahrzeugs,
das mit einer Vierradlenkung gemäß
einer Ausführungsform der Erfindung versehen
ist;
Fig. 2 eine ausschnitthafte schematische Darstellung
zur Erläuterung der Hinterrad-Lenkvorrichtung;
Fig. 3 eine Darstellung zur Erläuterung der Hinter
rad-Einschlagwinkelverhältnis-Kennlinien;
Fig. 4 ein Blockschaltbild zur Erläuterung der Steu
ereinheit;
Fig. 5 eine ausschnitthafte schematische Darstellung
zur Erläuterung der Servolenkvorrichtung;
Fig. 6 eine schematische Darstellung zur Erläuterung
des Steuerventils;
Fig. 7 ein Beispiel der ersten und zweiten Gegen
kraftkennlinien;
Fig. 8 die schematische Darstellung eines konkreten
Aufbaus der Steuereinheit;
Fig. 9, 10 weitere Beispiele der ersten und zweiten Ge
genkraftkennlinien; und
Fig. 11, 12 weitere Beispiele der ersten und zweiten Hin
terrad-Einschlagwinkelverhältnis-Kennlinien.
In Fig. 1 ist schematisch ein mit einer Vierrad-Lenkvor
richtung ausgerüstetes Fahrzeug dargestellt, das gemäß
einer Ausführungsform der Erfindung eine Vorderrad-Lenk
vorrichtung 3, die die Vorderräder 2L und 2R aufgrund
der Drehung eines Lenkrades 1 einschlägt, eine Hinter
rad-Lenkvorrichtung 5, die die Hinterräder 4L und 4R auf
grund der Drehung der Vorderräder 2L und 2R einschlägt,
und eine Servolenkvorrichtung 6, die der Vorderrad-Lenkvorrich
tung 3 zugeordnet ist und dem Fahrer beim Drehen des
Lenkrades 1 behilflich ist, aufweist.
Die Vorderrad-Lenkvorrichtung 3 umfaßt einen Lenkstab 7,
der sich quer zur Fahrzeugkarosserie
erstreckt und mit einer Zahnstange ausgerüstet ist, die
sich mit einem am unteren Ende einer Lenkwelle 11 ange
ordneten Ritzel 10 in Eingriff befindet, linke und rech
te Spurstangen 8, die mit den einander gegenüberliegen
den Enden des Lenkstabes 7 verbunden sind, und
linke und rechte Lenkarme 9, die die Spurstangen 8 mit
dem linken Vorderrad 2L bzw. dem rechten Vorderrad 2R
verbinden. Der Lenkstab 7 wird aufgrund der
Drehung des Lenkrades 1 nach links oder rechts verscho
ben, wodurch die Vorderräder 2L und 2R eingeschlagen
werden.
Die Hinterrad-Lenkvorrichtung 5 umfaßt einen Steuerab
schnitt und einen mechanischen Abschnitt 20. Der Steuer
abschnitt enthält einen Hinterradeinschlagwinkelsensor
12, einen Lenkraddrehwinkelsensor 13, einen Vorderrad
einschlagwinkelsensor 14, ein Paar von Fahrzeuggeschwin
digkeitssensoren 15 und 16 und eine Steuereinheit 17.
Die Steuereinheit 17 umfaßt einen Mikroprozessor 18 und
eine Sicherheitsschaltung 19. Der mechanische Abschnitt
20 umfaßt einen Hinterradlenkstab 23, der mit jeweils
einem seiner Enden mittels einer Spurstange 21 und eines
Lenkarms 22 mit einem der Hinterräder 4L bzw. 4R ver
bunden ist, einen Servomotor 24 und ein Untersetzungsge
triebe 25, das die Antriebskraft des Servomotors an den
Hinterradlenkstab 23 überträgt.
Der Servomotor 24 ist ein Schrittmotor, dessen Ausgangs
welle mittels des Untersetzungsgetriebes 25, das, wie in
Fig. 2 gezeigt, einen Kraftübertragungsweg 26 und eine
Kugelspindel 27 umfaßt, mit dem Hinterradlenkstab 23
verbunden ist. Der Servomotor 24 dreht sich entsprechend
der von der Steuersignalausgabe der Steuereinheit 17
bewirkten Steuerung und schlägt die Hinterräder 4L und
4R ein. Der Einschlagwinkel der Hinterräder 4L und 4R
wird auf der Grundlage eines Ermittlungssignals, das vom
Hinterradeinschlagwinkelsensor 12, der den Grad der Be
tätigung des Untersetzungsgetriebes 25 ermittelt, ausge
geben wird, und eines Ermittlungssignals berechnet, das von einem
Kodedrehgeber 28, der den Drehwinkel des Servomotors 24
ermittelt, ausgegeben wird. Der auf diese
Weise berechnete Einschlagwinkel der Hinterräder 4L und
4R wird mit der Steuereinheit 17 rückgekoppelt, so daß
die Steuereinheit 17 das Rückkopplungssignal für die
Steuerung des Betriebs des mechanischen Abschnittes 20
der Hinterradlenkvorrichtung 5 verwenden kann. Zwischen
den Servomotor 24 und das Untersetzungsgetriebe 25 ist
eine Bremse 29 geschaltet. Die Bremse 29 verhindert, daß
die Antriebskraft des Servomotors 24 an das Unter
setzungsgetriebe 25 übertragen wird.
Ferner ist zwischen den Servomotor 24 und das Unter
setzungsgetriebe 25 eine Kupplung 30 geschaltet. Am Hin
terradlenkstab 23 ist eine Hinterradneutralisierungsvor
richtung 31 vorgesehen, die die Hinterräder 4L und 4R in
die Geradeausposition zurückstellt, wenn der Kraftschluß
der Kupplung 30 unterbrochen wird. Die Hinterradneutra
lisierungsvorrichtung 31 umfaßt ein Paar von Halterungen
32, die in einem vorgegebenen Abstand voneinander am
Hinterradlenkstab 23 befestigt sind, eine zwischen den
Halterungen 32 angeordnete Zentrierfeder 33, ein Paar
von an den gegenüberliegenden Ende der Zentrierfeder 33
befestigten Abstandhaltern 34 und ein Paar von an der
Fahrzeugkarosserie an den der Feder 33 gegenüberliegen
den Seiten befestigten Sperren. Wenn sich die Hinterrä
der 4L und 4R in der Geradeausposition befinden, stoßen
die Abstandhalterungen 34 gegen die entsprechenden Sper
ren 35, während sich dann, wenn der Hinterradlenkstab 23
nach links oder rechts gleitet, eine der Abstandhalte
rungen 34 von der entsprechenden Sperre 35 wegbewegt und
dabei die Zentrierfeder 33 zusammendrückt, so daß die
Feder 33 den Hinterradlenkstab 23 in die Mittelposition
zwingt (in der die Hinterräder 4L und 4R in der Gerade
ausposition gehalten werden).
Die Steuereinheit 17 liest das Hinterrad-Einschlagwinkel
verhältnis, d.h. das Verhältnis des Hinterrad-Einschlag
winkels zum Vorderrad-Einschlagwinkel, das auf der momen
tanen Fahrzeuggeschwindigkeit und einer im voraus ge
setzten Hinterrad-Einschlagwinkelverhältnis-Kennlinie ba
siert, aus und gibt ein Steuersignal an der Servomotor
24 aus. D.h., daß die Steuereinheit 17 einerseits anhand
der Signalausgabe vom den Drehwinkel des
Lenkrades 1 ermittelnden Lenkraddrehwinkelsensor 13 den
Einschlagwinkel der Vorderräder 2L und 2R und anderer
seits anhand der Signalausgabe vom die Rota
tionsgeschwindigkeit der Vorderräder 2L und 2R ermit
telnden Fahrzeugsgeschwindigkeitssensor 15 die momentane
Fahrzeuggeschwindigkeit ermittelt. Dann liest die Steu
ereinheit 17 einen auf diesen Werten und der im voraus
gesetzten Hinterrad-Einschlagwinkelverhältnis-Kennlinie
basierenden Zieleinschlagwinkel aus und gibt ein diesem
Zieleinschlagwinkel der Hinterräder 4L und 4R entspre
chendes Steuersignal an den Servomotor 24 aus. Gleich
zeitig folgt die Steuereinheit 17 mittels des Signals
vom Kodedrehgeber 28 konstant der Position des Servomo
tors 24, wodurch die Steuerung des Einschlagwinkels der
Hinterräder 4L und 4R ausgeführt wird.
Die den normalen Fahrbedingungen des Fahrzeugs entspre
chende Hinterrad-Einschlagwinkelverhältnis-Kennlinie ist
in Fig. 3 durch die Linie I dargestellt; diese Kurve
wird als erste Hinterrad-Einschlagwinkel-Kennlinie be
zeichnet. Eine zweite Hinterrad-Einschlagwinkel-Kennlinie
(die in Fig. 3 durch die Linie II dargestellt wird) ent
spricht einem besonderen Satz von Fahrbedingungen für
das Fahrzeug. In der ersten Hinterrad-Einschlagwinkelver
hältnis-Kennlinie ist das Hinterrad-Einschlagwinkelver
hältnis bei niedriger Fahrzeuggeschwindigkeit negativ
(d.h., daß die Hinterräder 4L und 4R in die zur Ein
schlagrichtung der Vorderräder 2L und 2R entgegenge
setzte Richtung eingeschlagen werden), was die Lenkbar
keit des Fahrzeugs verbessert; andererseits wird das
Hinterrad-Einschlagwinkelverhältnis bei steigender Fahr
zeuggeschwindigkeit positiv (d.h., daß die Hinterräder
4L und 4R in die gleiche Richtung wie die Vorderräder 2L
und 2R eingeschlagen werden), was die Fahrstabilität bei
hoher Geschwindigkeit verbessert. In der zweiten Hinter
rad-Einschlagwinkelverhältnis-Kennlinie sind die Absolut
werte des Hinterrad-Einschlagwinkelverhältnisses im nega
tiven Bereich größer als diejenigen in der ersten Hin
terrad-Einschlagwinkelverhältnis-Kennlinie, was die
Lenkbarkeit bei niedriger Geschwindigkeit weiter ver
bessert. Zugleich sind die Absolutwerte des Hinter
rad-Einschlagwinkelverhältnisses im positiven Bereich in
der zweiten Hinterrad-Einschlagwinkelverhältnis-Kennli
nie größer als in der ersten Hinterrad-Einschlagwinkel
verhältnis-Kennlinie, was die Fahrstabilität bei hoher
Geschwindigkeit weiter verbessert. Normalerweise werden
die Hinterräder 4L und 4R entsprechend der ersten Hin
terrad-Einschlagwinkelverhältnis-Kennlinie eingeschlagen;
falls jedoch die Servolenkung 6 ausfällt, wird der Wert
des Hinterrad-Einschlagwinkelverhältnisses nicht, wie
später im einzelnen beschrieben wird, der ersten Hinter
rad-Einschlagwinkelverhältnis-Kennlinie, sondern der
zweiten Hinterrad-Einschlagwinkelverhältnis-Kennlinie
entnommen.
Jede der der Steuerung der Hinterrad-Lenkvorrichtung 5
dienenden Vorrichtungen zur Ermittlung der Betriebsbe
dingungen des Fahrzeugs ist aus Gründen der Störsicher
heit doppelt vorgesehen. Wie in Fig. 1 gezeigt, ist da
her zusätzlich zum Lenkraddrehwinkelsensor 13 der Vor
derradeinschlagwinkelsensor 14, der über die Verschie
bung des Vorderradlenkstabes 7 den Einschlagwinkel der
Vorderräder 2L und 2R ermittelt, vorgesehen; weiterhin
ist zusätzlich zum Fahrzeuggeschwindigkeitssensor 15 der
Fahrzeuggeschwindigkeitssensor 16 vorgesehen, der über
die Rotationsgeschwindigkeit der Kurbelwelle die Fahr
zeuggeschwindigkeit ermittelt; schließlich ist zusätz
lich zum Kodedrehgeber 28 der Hinterradeinschlagwinkel
sensor 12 vorgesehen, der über den Betätigungsgrad des
Untersetzungsgetriebes 25 den Einschlagwinkel der Hin
terräder 4L und 4R ermittelt. Wenn beispielsweise der
durch das Ermittlungssignal vom Lenkraddrehwinkelsensor
13 gegebene Einschlagwinkel der Vorderräder 2L und 2R
erheblich vom durch das Ermittlungssignal des Vorderrad
einschlagwinkelsensors gegebenen Einschlagwinkel ab
weicht, wird entschieden, daß in einem der Sensoren eine
Störung vorliegt. Daraufhin werden im voraus festgelegte
Maßnahmen ergriffen, z. B. die Hinterräder 4L und
4R in die Geradeausposition zurückgestellt.
In Fig. 4 bezeichnet das Bezugszeichen 37 einen Leer
laufschalter, der verwendet wird, wenn die Vierradlenk
vorrichtung dieser Ausführungsform in einem Fahrzeug mit
Handschaltgetriebe eingebaut ist; er ermittelt, ob sich
der Schalthebel in der Leerlaufposition befindet oder
daß das Kupplungspedal getreten ist. Das Bezugszeichen
38 bezeichnet einen Sperrschalter, der dann verwendet
wird, wenn die Vierradlenkvorrichtung dieser Ausfüh
rungsform in einem Fahrzeug mit automatischer Kraftüber
tragung eingebaut ist; er ermittelt, ob sich der Wähl
hebel in der N- oder der P-Position befindet. Das Be
zugszeichen 39 bezeichnet einen Bremsschalter, der er
mittelt, ob das Bremspedal niedergedrückt ist. Die Be
zugszeichen 40 und 41 bezeichnen einen Motorschalter,
der ermittelt, ob der Motor läuft, bzw. einen L-An
schluß, der ermittelt, ob die Lichtmaschine arbeitet.
Die von den Schaltern 37 bis 40 und dem L-Anschluß 41
ausgegebenen Signale werden in die Steuereinheit 17 ein
gegeben. Das bedeutet, wie in Fig. 4 gezeigt, daß die
Ausgangssignale der Geschwindigkeitssensoren 15 und 16,
der Schalter 37 bis 40 und des L-Anschlusses 41 über ei
nen Puffer 42 in den Mikroprozessor 18 der Steuereinheit
17 eingegeben werden. Die Ausgangssignale des Lenkrad
drehwinkelsensors 13, des Vorderradeinschlagwinkelsen
sors 14 und des Hinterradeinschlagwinkelsensors 15 wer
den über den Puffer 42 und einen A/D-Wandler 43 in den
Mikroprozessor 18 eingegeben. Das Ausgangssignal des
Kodedrehgebers 28 wird in den Mikroprozessor 18 über ei
ne Schnittstelle 44 eingegeben.
Die Steuereinheit 17 beginnt aufgrund des Ausgangssi
gnals vom L-Anschluß 41 zu arbeiten, woraufhin die durch
den Mikroprozessor 18 erzeugten Steuersignale über eine
Motorsteuerschaltung 45 an den Servomotor 24, über eine
Bremsantriebsschaltung 46 an die Bremse 29 und über eine
Kupplungsantriebsschaltung 47 an die Kupplung 30 über
tragen werden.
Wenn der Mikroprozessor 18 aufgrund der Ausgangssignale
von den verschiedenen Ermittlungsvorrichtungen fest
stellt, daß in irgendeinem Teil der Steuervorrichtung
eine Störung vorliegt oder irgendein Teil der Steuervor
richtung ausgefallen ist, gibt er Steuersignale aus, die
eine Relaistreiberschaltung 48 dazu veranlassen, die
Wicklung 49 eines Relais 50 abzuerregen, und die Kupp
lungsantriebsschaltung 47 dazu veranlassen, den Kraft
schluß der Kupplung 30 zu unterbrechen. Wenn die Wick
lung 49 aberregt ist, wird die Lieferung von Leistung
von der Batterie 51 an die Motorantriebssteuerung 45 un
terbrochen und eine Warnlampe 52 eingeschaltet. Wenn der
Kraftschluß der Kupplung 30 unterbrochen wird, werden
ferner die Hinterräder 4L und 4R mittels der Neutrali
sierungsvorrichtung 31 in die Geradeausposition zurück
gestellt. Wenn der Ausfall von der Art ist, daß er die
Steuerung des Servomotors 24 nicht nachteilig beein
flußt, veranlaßt der Mikroprozessor 18, daß Strom zur
Basis eines Transistors 53 fließt, wodurch die Warn
lampe 52 eingeschaltet wird, und daß der Servomotor 24
die Hinterräder 4L und 4R in die Geradeausposition zu
rückstellt.
Die Sicherheitsschaltung 19, die vom Mikroprozessor 18
unabhängig ist, unterbricht die Arbeit des Mikroprozes
sors 18, wenn in diesem selbst eine Störung auftritt.
D.h., daß die Ermittlungssignale von den Sensoren 12 bis
16 in die Sicherheitsschaltung 19 eingegeben werden und
daß diese aufgrund der Ermittlungssignale und unabhängig
vom Mikroprozessor 18 feststellt, ob die Hinterrad-Lenk
vorrichtung 5 richtig gemäß den Fahrbedingungen des
Fahrzeugs arbeitet. Wenn festgestellt wird, daß die Hin
terrad-Lenkvorrichtung 5 nicht richtig arbeitet, schaltet
die Sicherheitsschaltung 19 die Warnlampe 52 ein und
gibt ein Steuersignal aus, das den Kraftschluß der Kupp
lung 30 unterbricht, wodurch die Hinterräder 4L und 4R
durch die Kraft der Neutralisierungsvorrichtung 31 in
die Geradeausposition zurückgestellt werden.
Ferner gibt die Sicherheitsschaltung 19 ein Signal mit
hohem oder mit niedrigem Pegel an den Mikroprozessor 18
aus, woraufhin der Mikroprozessor 18 an die Sicherheits
schaltung 19 ein Signal ausgibt, das dem von der Sicher
heitsschaltung 19 ausgegebenen Signal entspricht. Somit
überwacht die Sicherheitsschaltung 19 den Mikroprozessor
18. Wenn der Mikroprozessor 18 ausfällt, gibt die Si
cherheitsschaltung 19 an den mechanischen Abschnitt 20
ein Steuersignal, das die vom Mikroprozessor 18 ausge
führte Hinterradeinschlagsteuerung zurücksetzt.
Ferner steuert die Sicherheitsschaltung 19 die Hilfs
kraft der Servolenkvorrichtung 6 entsprechend der Betriebsbedin
gung und der Geschwindigkeit des Fahrzeugs. Das heißt, daß
die Sicherheitsschaltung 19 ein Steuersignal an eine
Ventiltreiberschaltung 55 ausgibt, die ein Steuerventil
64 der Servolenkvorrichtung 6 steuert.
Wie in Fig. 5 gezeigt, enthält die Servolenkvorrichtung 6 einen
am Vorderradlenkstab 7 angebrachten Kolbenmechanismus
56. Der Kolbenmechanismus 56 umfaßt einen Zylinder 57
und einen Kolben 58, welcher einteilig mit dem Vorder
radlenkstab 7 ausgebildet ist und den Raum im Zylinder
57 in eine linke und eine rechte Hydraulikdruckkammer 59 und 60
unterteilt. Die Hydraulikdruckkammern 59 und 60 sind
mittels Rohrleitungen 61 bzw. 62 mit einem an der Lenk
welle 11 angeordneten Steuerventil 54 verbunden. Eine
von der Druckseite einer Ölpumpe 63 sich erstreckende
Rohrleitung 64 und eine mit einem Behälter 65 in Verbin
dung stehende Rohrleitung 66 sind mit dem Steuerventil
54 verbunden.
Wie in Fig. 6 gezeigt, umfaßt das Steuerventil 54 ein
Schaltventil 67 und einen Gegenkraftmechanismus 68. Das
Schaltventil 67 legt entsprechend der Richtung, in die
das Lenkrad 1 gedreht wird, fest, welche der Kammern 59
und 60 mit Hydrauliköl versorgt wird. Der Gegenkraftme
chanismus 68 umfaßt eine Druckkammer 70 und einen Kolben
71, der sich unter dem Druck der Druckkammer 70 bewegt.
Die Druckkammer 70 steht mit einer Rohrleitung 69 in
Verbindung, die von der Rohrleitung 64 abzweigt. Wenn
der Druck in der Druckkammer 70 zunimmt, nimmt die auf
einen mit dem Lenkrad 1 verbundenen Torsionsstab wirken
de Festhaltekraft zu. Das bedeutet, daß bei zunehmender
Fahrzeuggeschwindigkeit die Hilfskraft der Servolenkvorrichtung
6 abgeschwächt wird. Die Rohrleitung 69 steht über eine
Abzweigrohrleitung 72 mit einer Rücklaufrohrleitung 66
in Verbindung. Die Rohrleitung 69 und die Abzweigrohr
leitung 72 sind mit variablen Verengungen 73 bzw. 74
ausgerüstet, die miteinander gekoppelt sind und eine Ge
genkraftdruck-Änderungsvorrichtung bilden.
Normalerweise ändern sich die Öffnungen der variablen
Verengungen 73 und 74 mit der Fahrzeuggeschwindigkeit.
Insbesondere wird die Öffnung der Verengung 73 größer,
wenn die Fahrzeuggeschwindigkeit zunimmt, während in
diesem Fall die Öffnung der Verengung 74 kleiner wird.
In dieser Anordnung nimmt der Druck in der Druckkammer
70 zu, um die Hilfskraft der Servolenkvorrichtung 6 bei steigen
der Fahrzeugsgeschwindigkeit abzuschwächen. D.h., daß
die in der Sicherheitsschaltung 19 vorgesehene Gegen
kraftbestimmungsvorrichtung den Wert des Gegenkraft
druckes festlegt, der im Gegenkraftmechanismus 68 auf
der Grundlage der im voraus festgesetzten Gegenkraft
kennlinie und auf der Grundlage der momentanen Fahrzeug
geschwindigkeit, die wiederum durch die Si
gnale von den Fahrzeuggeschwindigkeitssensoren 15 und 16
gegeben ist, erzeugt wird. Somit wird ein Steuersi
gnal, das dem Wert des zu erzeugenden Gegenkraftdruckes
entspricht, an die variablen Verengungen 73 und 74 aus
gegeben, und dadurch werden die Öffnungen
der Verengungen 73 und 74 gesteuert.
In Fig. 7 ist mittels der durchgezogenen Linie α eine
erste Gegenkraftkennlinie dargestellt, die den normalen
Fahrbedingungen für das Fahrzeug entspricht. Ferner ist
in Fig. 7 mittels der unterbrochenen Linie β eine zweite
Gegenkraftkennlinie dargestellt, die einem besonderen
Satz von Fahrbedingungen entspricht, der von den norma
len Fahrbedingungen verschieden ist. In der ersten Ge
genkraftkennlinie nimmt der Gegenkraftdruck im wesentli
chen proportional zur Fahrzeuggeschwindigkeit zu, so daß
die Hilfskraft der Servolenkvorrichtung 6 schwach ist, wenn die
Fahrzeuggeschwindigkeit hoch ist. Andererseits nimmt in
der zweiten Gegenkraftkennlinie der Gegenkraftdruck all
mählich zu, wenn die Fahrzeuggeschwindigkeit im niedri
gen Geschwindigkeitsbereich zunimmt, während die Gegen
kraftkennlinie stark zunimmt, wenn die Fahrzeuggeschwin
digkeit einen vorgegebenen Wert erreicht, so daß die
Hilfskraft der Servolenkvorrichtung 6 im niedrigen Fahrzeugge
schwindigkeitsbereich stärker ist, wenn die Gegenkraft
anstatt gemäß der ersten Gegenkraftkennlinie gemäß der
zweiten Gegenkraftkennlinie gesteuert wird.
Die Gegenkraft folgt der zweiten Gegenkraftkennlinie,
wenn in der Hinterrad-Lenkvorrichtung 5 eine Störung auf
tritt. Wie in Fig. 8 gezeigt, enthält der Mikroprozessor
18 einen Hinterradeinschlagwinkel-Setzteil 82, eine
Einschlagwinkelverhältnis-Kennlinien-Wechseleinrichtung
81 und eine Fehlerermittlungseinrichtung 76, die eine
Störung in der Hinterrad-Lenkvorrichtung 5 ermittelt. Die
Sicherheitsschaltung 19 enthält eine weitere Fehlerer
mittlungseinrichtung 77, die eine Störung in der Hinterrad-Lenk
vorrichtung 5 ermittelt, eine Hilfskraft-Änderungseinrichtung 78,
einen Hilfskraft-Setzteil 79 und eine Störungsermitt
lungseinrichtung 80, die eine Störung in der Servolenkvorrichtung 6 er
mittelt. Wenn die Fehlerermittlungseinrichtung 76 oder die Störungs
ermittlungseinrichtung 77 ermittelt, daß in der Hinterrad-
Lenkvorrichtung 5 eine Störung vorliegt, gibt die Hilfs
kraft-Änderungseinrichtung 78 in der Sicherheitsschaltung 19 ein
Steuersignal aus, das den Hilfskraft-Setzteil 79 dazu
veranlaßt, anstatt der ersten Gegenkraftkennlinie der
zweiten Gegenkraftkennlinie zu folgen. Die Störungsermitt
lungseinrichtung 80 in der Sicherheitsschaltung 19 ermittelt
eine Störung in der Servolenkvorrichtung 6, indem sie den Druck
des von der Pumpe 63 der Servolenkvorrichtung 6 geförderten Hy
drauliköls, die Betriebsbedingung des Steuerventils 54,
die Ermittlungsbedingung der Fahrzeuggeschwindigkeits
sensoren 15 und 16 und ähnliches prüft. Wenn sie
feststellt, daß in der Servolenkvorrichtung
ein Fehler vorliegt, gibt die Einschlagwinkel
verhältnis-Kennlinien-Wechseleinrichtung 81 ein Steuersignal
aus, das den Hinterradeinschlagwinkel-Setzteil 82 dazu
veranlaßt, anstatt der ersten Hinterrad-Einschlagwinkel
verhältnis-Kennlinie I (Fig. 3) der zweiten Hinterrad-
Einschlagwinkelverhältnis-Kennlinie II (Fig. 3) zu fol
gen.
Durch den Wechsel von der ersten Gegenkraftkennlinie zur
zweiten Gegenkraftkennlinie und durch die Änderung der
Hilfskraft der Servolenkvorrichtung 6 kann bei Auftreten einer
Störung in der Hinterrad-Lenkvorrichtung 5 eine durch
diese Störung hervorgerufene Verschlechterung der Lenk
barkeit und der Fahrstabilität des Fahrzeugs vermieden
werden. Das bedeutet aber, daß bei einer Störung in der Hinter
rad-Lenkvorrichtung 5 die Hinterräder 4L und 4R ungeach
tet des Vorderradeinschlagwinkels in der Geradeausposi
tion gehalten werden, so daß die Verbesserung der Lenk
barkeit, die durch ein Einschlagen der Hinterräder 4L
und 4R in der zur Einschlagsrichtung der Vorderräder 2L
und 2R entgegengesetzten Richtung im niedrigen Fahrzeug
geschwindigkeitsbereich erzielt wird, nicht mehr zum
Tragen kommt. Folglich neigt die Lenkung bei
Auftritt einer Störung in der Hinterrad-Lenkvorrichtung 5
zum Untersteuern, verglichen mit dem Verhalten bei einer
im Normalzustand sich befindenden Hinterrad-Lenkvorrich
tung 5. Diese Tendenz kann dadurch unterdrückt
werden, daß die Hilfskraft der Servolenkvorrichtung 6 im niedri
gen Fahrzeuggeschwindigkeitsbereich erhöht wird, so daß
das Lenkrad 1 mit geringerem Kraftaufwand gedreht werden
kann.
Wenn ferner bei Auftritt einer Störung in der Hinterrad-
Lenkvorrichtung 5 die Hinterräder 4L und 4R ungeachtet
des Vorderradeinschlagwinkels in der Geradeausposition
gehalten werden, kommt die Verbesserung der Fahrstabili
tät im hohen Fahrzeuggeschwindigkeitsbereich, die durch
ein Einschlagen der Hinterräder 4L und 4R in die gleiche
Richtung wie die Vorderräder 2L und 2R erzielt wird,
nicht mehr zum Tragen. Daher neigt die Lenkung
im hohen Fahrzeugsgeschwindigkeitsbereich zum Übersteu
ern, verglichen mit dem Verhalten, bei dem sich die Hin
terrad-Lenkvorrichtung 5 im Normalzustand befindet. Diese
Tendenz kann unterdrückt werden, indem die Hilfs
kraft der Servolenkvorrichtung 6 im hohen Fahrzeuggeschwindig
keitsbereich verringert wird, so daß ein größerer Kraft
aufwand zum Drehen des Lenkrades 1 erforderlich ist.
Die zweite Gegenkraftkennlinie, die bei Auftreten einer
Störung in der Hinterrad-Lenkvorrichtung 5 verwendet
wird, ist nicht auf die in Fig. 7 gezeigte Kennlinie be
schränkt; vielmehr kann sie auf verschiedene Arten abge
wandelt werden. Zum Beispiel kann die zweite Gegenkraft
kennlinie bei einem Fahrzeug, dessen Lenksystem bei
einer Störung in der Hinterrad-Lenkvorrichtung 5
über den gesamten Geschwindigkeitsbereich eine Neigung
zum Übersteuern zeigt, so festgesetzt werden, daß die
Rate, mit der der Gegenkraftdruck bei einer Erhöhung der
Fahrzeuggeschwindigkeit zunimmt, höher ist als die Rate gemäß
der ersten Gegenkraftkennlinie (Fig. 9), wodurch die
Hilfskraft der Servolenkvorrichtung 6 bei einer Störung
in der Hinterrad-Lenkvorrichtung 5 abgeschwächt wird. An
dererseits kann in einem Fahrzeug, dessen Lenkvorrich
tung bei einer Störung in der Hinterrad-Lenkvor
richtung 5 eine Neigung zum Untersteuern zeigt, die
zweite Gegenkraftkennlinie so festgesetzt werden, daß
die Rate, mit der der Gegenkraftdruck bei Zunahme der
Fahrzeuggeschwindigkeit zunimmt, niedriger ist als die
Rate gemäß der ersten Gegenkraftkennlinie (Fig. 10), wodurch
die Hilfskraft der Servolenkvorrichtung bei einer Stö
rung in der Hinterrad-Lenkvorrichtung 5 erhöht wird.
Durch den Wechsel von der ersten Hinterrad-Einschlagwin
kelverhältnis-Kennlinie zur zweiten Hinterrad-Einschlag
winkelverhältnis-Kennlinie bei einer Störung in
der Servolenkvorrichtung 6 kann eine durch diese Störung hervor
gerufene Verschlechterung der Ansprechempfindlichkeit
der Hinterräder auf die Drehung des Lenkrades und eine
Verschlechterung der Fahrstabilität des Fahrzeugs vermieden
werden. Das bedeutet aber, daß bei einer Störung in der
Servolenkvorrichtung 6 dem Fahrer deren Hilfskraft
nicht zur Verfügung steht, so daß er ins
besondere im niedrigen Fahrzeuggeschwindigkeitsbereich
mehr Kraft aufwenden muß, um das Lenkrad zu drehen.
Folglich zeigt bei einer Störung in der Servo
lenkvorrichtung 6 die Lenkung im niedrigen Fahrzeugge
schwindigkeitsbereich eine Neigung zum Untersteuern,
verglichen mit dem Verhalten, bei dem die Servolenkvorrichtung 6
sich im Normalzustand befindet. Diese Tendenz kann
unterdrückt werden, indem die momentan verwendete
Hinterrad-Einschlagwinkelverhältnis-Kennlinie geändert
wird, so daß dann, wenn eine solche Störung auftritt,
die Absolutwerte des Hinterrad-Einschlagwinkelverhältnis
ses im niedrigen Fahrzeuggeschwindigkeitsbereich, in dem
die Hinterräder 4L und 4R in die zur Einschlagrichtung
der Vorderräder 2L und 2R entgegengesetzte Richtung ein
geschlagen werden, größer sind. Dadurch wird die Lenk
barkeit im niedrigen Fahrzeuggeschwindigkeitsbereich
verbessert.
Außerdem kann bei einer Störung in der Servo
lenkvorrichtung 6 die die Hilfskraft abschwächende Wirkung im
hohen Fahrzeuggeschwindigkeitsbereich nicht eintreten.
Folglich zeigt bei einer Störung der
Servolenkvorrichtung 6 die Lenkung im hohen Fahrzeugge
schwindigkeitsbereich eine Neigung zum Übersteuern, ver
glichen mit dem Verhalten, in dem sich die Servolenkvorrichtung
6 im Normalzustand befindet. Diese Neigung kann
unterdrückt werden, indem die momentan verwendete Hin
terrad-Einschlagwinkelverhältnis-Kennlinie so geändert
wird, daß die Absolutwerte des Hinterrad-Einschlagwinkel
verhältnisses im hohen Fahrzeugsgeschwindigkeitsbereich,
in dem die Hinterräder 4L und 4R in die gleiche Richtung
wie die Vorderräder 2L und 2R eingeschlagen werden (im
Gleichphasenbereich) größer sind. Dadurch wird die Fahr
stabilität im hohen Fahrzeuggeschwindigkeitsbereich ver
bessert.
Die im Fall einer Störung in der Servolenkvorrichtung 6 verwen
dete zweite Hinterrad-Einschlagwinkelverhältnis-Kennlinie
braucht nicht auf die in Fig. 3 dargestellte Linie be
schränkt zu sein; sie kann vielmehr auf verschiedene
Arten abgewandelt werden. Zum Beispiel kann die zweite
Hinterrad-Einschlagwinkelverhältnis-Kennlinie für ein
Fahrzeug, das bei einer Störung in der Ser
volenkvorrichtung 6 über den gesamten Geschwindigkeitsbereich
eine Neigung zum Übersteuern zeigt, so festgesetzt wer
den, daß die Hinterräder 4L und 4R schon bei niedrigerer
Fahrzeuggeschwindigkeit in die gleiche Richtung wie die
Vorderräder 2L und 2R eingeschlagen werden und daß der
Absolutwert des Hinterrad-Einschlagwinkelverhältnisses
bei einer gegebenen Fahrzeuggeschwindigkeit im Gegen
phasenbereich kleiner ist als in Fig. 11 gezeigt wird. Da
durch wird die Fahrstabilität verbessert. Andererseits
kann die zweite Hinterrad-Einschlagwinkelverhältnis-Kenn
linie für ein Fahrzeug, daß bei einer Störung in
der Servolenkvorrichtung 6 eine Neigung zum Untersteuern zeigt,
so festgesetzt werden, daß die Hinterräder 4L und 4R
erst bei höherer Fahrzeuggeschwindigkeit in die gleiche
Richtung wie die Vorderräder 2L und 2R eingeschlagen
werden und daß der Absolutwert des Hinterrad-Einschlag
winkelverhältnisses bei gegebener Fahrzeuggeschwindig
keit im Gegenphasenbereich größer ist als in Fig. 12 gezeigt
ist.
In der beschriebenen Ausführungsform arbeitet die den
Mikroprozessor 18 überwachende Sicherheitsschaltung 19
auch als Hilfskraftsteuervorrichtung. Daher wird der Ge
samtaufbau verglichen mit einer Anordnung, in der die
Hilfskraftsteuervorrichtung getrennt von der Sicher
heitsschaltung 19 vorgesehen ist, vereinfacht.
Claims (11)
1. Allrad-Lenkung für ein Fahrzeug mit mindestens einem
Vorderrad oder Hinterrad und mindestens zwei Hinterrädern
bzw. Vorderrädern, mit einer in Abhängigkeit von der Drehung
eines Lenkrades (1) betätigbaren Vorderrad-Lenkvorrichtung
(3), einer in Abhängigkeit von der Drehung des Lenkrades
betätigbaren Hinterrad-Lenkvorrichtung (5), wobei das
Hinterrad-Einschlagwinkelverhältnis (Verhältnis des
Hinterrad-Einschlagwinkels zum Vorderrad-Einschlagwinkel) auf
der Grundlage vorgegebener Einschlagwinkelverhältnis-
Kennlinien steuerbar ist, und mit einer Vorderrad-
Servolenkvorrichtung (6),
gekennzeichnet durch
eine Fehlerermittlungseinrichtung (18, 19; 76, 77) zur
Feststellung einer Störung in der Hinterrad-Lenkvorrichtung
(5), welche bei Feststellung einer Störung die Einstellung
des Hinterrades bzw. der Hinterräder in die Geradeausstellung
bewirkt, und durch eine Hilfskraft-
Änderungseinrichtung (19; 78), welche bei Feststellung einer
Störung durch die Fehlerermittlungseinrichtung die Hilfskraft
der Vorderrad-Servolenkvorrichtung (6) verändert.
2. Allrad-Lenkung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Hilfskraft-Änderungsvorrichtung (19; 78) bei Feststellung
einer Störung die Hilfskraft der Vorderrad-
Servolenkvorrichtung (6) wenigstens in einem Bereich niedriger
Fahrzeuggeschwindigkeit erhöht.
3. Allrad-Lenkung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß im normalen Betriebszustand der Hinterrad-Lenkvorrichtung (5)
die Hilfskraft der Vorderrad-Servolenkvorrichtung (6)
entsprechend einer ersten Hilfskraft-Kennlinie im
wesentlichen proportional zur Fahrgeschwindigkeit
verringerbar ist.
4. Allrad-Lenkung nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß bei Feststellung einer Störung in der Hinterrad-
Lenkvorrichtung (5) die Hilfskraft der Vorderrad-
Servolenkvorrichtung (6), gemäß einer zweiten Hilfskraft-Kennlinie
derart veränderbar ist, daß die Hilfskraft im Bereich
niedriger Fahrgeschwindigkeit mit zunehmender
Fahrgeschwindigkeit zunächst allmählich und bei Erreichen
eines vorgegebenen Fahrgeschwindigswertes stark
verringert wird, wobei die Hilfskraft im Bereich niedriger
Fahrgeschwindigkeit gemäß der zweiten Hilfskraft-Kennlinie
größer als gemäß der ersten Hilfskraft-Kennlinie ist.
5. Allrad-Lenkung nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß bei Feststellung einer Störung in der Hinterrad-
Lenkeinrichtung (5) die Hilfskraft der Vorderrad-
Servolenkvorrichtung (6) gemäß einer zweiten Hilfskraft-Kennlinie
mit zunehmender Fahrgeschwindigkeit verringert wird, wobei die
Verringerung langsamer als gemäß der ersten Hilfskraft-
Kennlinie erfolgt.
6. Allrad-Lenkung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß bei Feststellung einer Störung in der Hinterrad-
Lenkvorrichtung (5) die Hilfskraft-Änderungseinrichtung (19; 78) der
Vorderrad-Servolenkvorrichtung (6) wenigstens in einem Bereich
hoher Fahrgeschwindigkeit veränderbar ist.
7. Allrad-Lenkung nach den Ansprüchen 3 und 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß bei Feststellung einer Störung in der Hinterrad-
Lenkvorrichtung (5) die Hilfskraft der Vorderrad-
Servolenkvorrichtung (6) mit zunehmender Fahrgeschwindigkeit
gemäß einer zweiten Hilfskraft-Kennlinie verringert wird,
wobei die Verringerung der Hilfskraft mit zunehmender
Fahrzeuggeschwindigkeit stärker als gemäß der ersten Hilfskraft-
Kennlinie erfolgt.
8. Allrad-Lenkung nach dem Oberbegriff des Anspruches 1,
gekennzeichnet durch
eine Störungsermittlungseinrichtung (19; 80) zur Feststellung
einer Störung in der Vorderrad-Servolenkvorrichtung (6) und
durch eine Einschlagwinkelverhältnis-Kennlinien-
Wechseleinrichtung (18; 81), die bei Feststellung einer
Störung durch die Störungsermittlungseinrichtung die
Kennlinie wechselt, auf deren Grundlage das Hinterrad-
Einschlagwinkelverhältnis steuerbar ist.
9. Allrad-Lenkung nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Einschlagwinkelverhältnis-Kennlinien-
Wechseleinrichtung (18; 81) zu einer Einschlagwinkelverhältnis-
Kennlinie betonter Fahrstabilität wechselt.
10. Allrad-Lenkung nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Einschlagwinkelverhältnis-Kennlinien-
Wechseleinrichtung (18; 81) zu einer Einschlagwinkelverhältnis-
Kennlinie betonter Lenkbarkeit wechselt.
11. Allrad-Lenkung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis
10,
dadurch gekennzeichnet,
daß eine Fehlerermittlungseinrichtung, eine Hilfskraft-
Änderungseinrichtung, eine Störungsermittlungseinrichtung und
eine Einschlagwinkelverhältnis-Kennlinien-Wechseleinrichtung
vorgesehen sind.
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