DE3338700C2 - - Google Patents
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- B62—LAND VEHICLES FOR TRAVELLING OTHERWISE THAN ON RAILS
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- B62D7/15—Steering linkage; Stub axles or their mountings for individually-pivoted wheels, e.g. on king-pins the pivotal axes being situated in more than one plane transverse to the longitudinal centre line of the vehicle, e.g. all-wheel steering characterised by means varying the ratio between the steering angles of the steered wheels
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- B62D7/1518—Steering linkage; Stub axles or their mountings for individually-pivoted wheels, e.g. on king-pins the pivotal axes being situated in more than one plane transverse to the longitudinal centre line of the vehicle, e.g. all-wheel steering characterised by means varying the ratio between the steering angles of the steered wheels comprising a mechanical interconnecting system between the steering control means of the different axles
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vierrad-Lenkung für vier
rädrige Fahrzeuge mit den Merkmalen gemäß dem Ober
begriff des Patentanspruches 1.
Die Vorteile einer Vierrad-Lenkung bezüglich der Fahr
stabilität, der Erleichterung des Ein- und Ausparkens
und der Beeinflussung der Unter- bzw. Übersteuerungs
tendenz bei der Kurvenfahrt sind bekannt.
Bei einer bekannten Vierrad-Lenkung der eingangs ange
gebenen Art (DE-OS 29 52 565) ist eine mechanische
Koppelung der Vorderräder mit den Hinterrädern über
einen Schwenkhebel vorgesehen, dessen Anlenkpunkt
in Abhängigkeit von der Fahrgeschwindigkeit verstell
bar ist, so daß der für den Einschlagwinkel der Hinter
räder maßgebliche Schwenkausschlag des Hebels veränderbar
ist. Die Position dieses Anlenkpunktes wird durch eine
Steuerung geschwindigkeitsabhängig bestimmt.
Es ist weiterhin auch bereits eine Vierrad-Lenkung bekannt
(JP-OS 55-91 457), in der die Hinterräder bei niedriger
Fahrgeschwindigkeit entgegengesetzt zu den Vorderrädern
eingeschlagen werden (was nachfolgend als "Gegenstellung"
bezeichnet wird) und bei hoher Fahrgeschwindigkeit in
derselben Richtung wie die Vorderräder eingeschlagen
werden (was nachfolgend als "Gleichstellung" bezeichnet
wird).
Bei einem anderen Vierrad-Lenksystem (JP-OS 56-5 270)
werden die Hinderräder in die Gleichstellung eingeschlagen,
solange der Einschlagwinkel der Vorderräder klein ist,
jedoch in die Gegenstellung verbracht, sobald der Einschlag
winkel der Vorderräder groß ist.
Bei einer anderen bekannten Vierrad-Lenkung (JP-OS 56-1 63 969)
werden die Hinterräder proportional zum Einschlagwinkel der
Vorderräder eingeschlagen, solange der Einschlagwinkel der
Vorderräder unter einem vorbestimmten Wert bleibt, werden
jedoch unabhängig vom Einschlagwinkel der Vorderräder bei
einem vorbestimmten Einschlagwinkel gehalten, sobald der
Einschlagwinkel der Vorderräder den genannten vorbestimmten
Wert erreicht oder übersteigt.
Schließlich ist auch ein Vierrad-Lenksystem bekannt
(DE-OS 31 24 821), bei dem das Einschlagwinkelverhältnis,
d. h. das Verhältnis des Einschlagwinkels der Hinterräder
zu dem Einschlagwinkel der Vorderräder, mit zunehmender
Fahrgeschwindigkeit kleiner eingestellt wird und dabei
einem vorgegebenen Kennlinienverlauf folgt, der so gewählt
ist, daß eine seitliche Verschiebung des in Kurvenfahrt
befindlichen Fahrzeuges vermieden wird.
Diese Vierrad-Lenkungen zeigen das Bestreben, die Hinter
räder in der erwünschten Richtung einzuschlagen entsprechend
der empirischen Regel, daß in den meisten Fällen, in denen
eine Veränderung der Ausrichtung des Fahrzeugkörpers in
einem größeren Ausmaß erfolgen soll, die Fahrzeugge
schwindigkeit gering oder der Einschlagwinkel der Vorder
räder groß ist und daß in den meisten Fällen, in denen
nur eine geringfügige Seitenbewegung des Fahrzeugkörpers
erwünscht ist, die Fahrgeschwindigkeit hoch oder der Ein
schlagwinkel an den Vorderrädern klein ist. Tatsächlich
ist aber ein zufriedenstellendes Fahrverhalten und eine
hinreichende Fahrstabilität nicht erzielbar, wenn Fahr
zeuggeschwindigkeit und Einschlagwinkel der Vorderräder
nur unabhängig voneinander berücksichtigt werden. So
zeigt beispielsweise das Fahrzeug eine ausgeprägte Neigung,
nach außen oder innen von dem beabsichtigten Fahrverlauf
bei beschleunigter oder verzögerter Kurvenfahrt auszu
weichen, selbst wenn der Einschlagwinkel der Vorderräder
festgehalten wird und die Hinterräder entsprechend dem
gegebenen Einschlagwinkel der Vorderräder bei der Kurven
fahrt ebenfalls um einen gewünschten Betrag eingeschlagen
werden. Das liegt daran, daß die an dem Fahrzeugkörper
als Seitenkraft angreifende Fliehkraft sich mit der Fahr
geschwindigkeit verändert. Um zu verhindern, daß das Fahr
zeug von dem beabsichtigten Bahnverlauf abweicht, muß
das Verhältnis des Einschlagwinkels der Hinterräder zu
dem Einschlagwinkel der Vorderräder (das nachfolgend
als "Einschlagwinkelverhältnis" bezeichnet wird) mit
einer Veränderung der Fahrgeschwindigkeit ebenfalls
verändert werden. Dementsprechend wird vorzugsweise
das Einschlagwinkelverhältnis in Abhängigkeit von der
Fahrgeschwindigkeit verändert. Weiterhin wird vorzugs
weise bei mittlerer bis hoher Fahrzeuggeschwindigkeit
das Einschlagwinkelverhältnis in der Gleichstellung
und bei zunehmender Fahrgeschwindigkeit vergrößert,
so daß die Seitenbeschleunigung G ebenfalls zunimmt
und damit ein glatter Fahrbahnwechsel mit verbessertem
Fahrverhalten ermöglicht wird. Umgekehrt wird vor
zugsweise das Einschlagwinkelverhältnis bei einem
Absenken der Fahrgeschwindigkeit von einem hohen auf
einen mittleren Wert ebenfalls reduziert, um hierdurch
die Seitenbeschleunigung g zu verringern.
Im Hinblick auf die vorstehend beschriebenen Gegeben
heiten liegt die Aufgabe der Er
findung darin, eine Vierrad-Lenkung zu schaffen, mittels
der das Fahrverhalten in einem mittleren bis hohen Bereich
der Fahrzeuggeschwindigkeit verbessert werden kann.
Diese Aufgabe wird gelöst durch die Merkmale gemäß dem
Kennzeichen des Patentanspruches 1.
Erfindungsgemäß wird somit der Einschlagwinkel an den Hinter
rädern solange mit zunehmendem Einschlagwinkel der Vorder
räder ebenfalls vergrößert, bis der Einschlagwinkel der
Vorderräder einen vorbestimmten Wert erreicht. Nach dem
Erreichen dieses vorbestimmten Wertes des Einschlagwinkels
der Vorderräder wird die Steigerungsgeschwindigkeit oder
der Gradient des Einschlagwinkels der Hinterräder verringert.
Der genannte vorbestimmte Wert wird außerdem der Fahrzeug
geschwindigkeit entsprechend verändert, so daß das Ver
hältnis des Einschlagwinkels der Hinterräder zum Ein
schlagwinkel der Vorderräder, d. h. das vorstehend er
wähnte Einschlagwinkelverhältnis, mit zunehmender Fahr
zeuggeschwindigkeit ebenfalls zunimmt.
Im einzelnen wird der Einschlagwinkel der Hinterräder
gemäß einer Kennlinie für das Ein
schlagwinkelverhältnis gesteuert, die in einer R F/R R-
Ebene definiert ist, wobei R F bzw. R R die Einschlag
winkel der Vorderräder bzw. der Hinterräder bezeichnen.
Die Kennlinie für das Einschlagwinkelverhältnis ist
im wesentlichen eine geknickte Linie mit einer positiven
Steigung in dem Bereich, in welchem der Betrag des Ein
schlagwinkels R F der Vorderräder kleiner als ein vorbe
stimmter Betrag ist, und mit einer geringeren Steigung
in dem Bereich, in welchem der Betrag des Einschlag
winkels R F der Vorderräder größer als dieser vorbe
stimmte Wert ist. Der Punkt auf der Kennlinie, an dem
sich deren Steigung (abrupt) ändert, wird als "Knickpunkt"
im folgenden bezeichnet. Die Kennlinie für das Einschlag
winkelverhältnis wird entsprechend der Fahrzeuggeschwindig
keit verändert, so daß das Einschlagwinkelverhältnis
mit zunehmender Fahrzeuggeschwindigkeit größer wird.
In einer Ausführungsform der Erfindung wird das Einschlag
winkelverhältnis mit zunehmender Fahrgeschwindigkeit
erhöht indem in Abhängigkeit von der Fahrgeschwindigkeit
die Kennlinie für das Einschlagwinkelverhältnis so ver
ändert wird, daß der Knickpunkt in eine Richtung ver
schoben wird, in welcher der Betrag von R F kleiner wird.
Das bedeutet, daß der Knickpunkt der Kennlinie für eine
höhere Fahrgeschwindigkeit einem geringeren Betrag von
R F entspricht. Mit anderen Worten, die Steigung der Kenn
linie in dem Bereich, in welchem der Betrag von R F kleiner
als der vorbestimmte Wert für jede Kennlinie ist, wird
so verändert, daß die Kennlinie für eine höhere Fahrzeug
geschwindigkeit eine größere Steigung hat.
Bei einer anderen Ausführungsform der Erfindung wird
das Einschlagwinkelverhältnis mit zunehmender Fahrge
schwindigkeit erhöht, indem die Kennlinie für das Einschlag
winkelverhältnis entsprechend der Fahrgeschwindigkeit so ver
ändert wird, daß der Knickpunkt in eine Richtung verschoben
wird, in welcher der Wert von R R größer wird. Somit
entspricht der Knickpunkt der Kennlinie für eine höhere
Fahrgeschwindigkeit einem größeren Wert von R R.
Bei der erfindungsgemäßen Vierrad-Lenkung nimmt der Ein
schlagwinkel R R der Hinterräder in dem Bereich, in welchem
der Einschlagwinkel R F der Vorderräder kleiner als der
vorbestimmte Wert ist (nämlich der Wert von R F am Knick
punkt) mit einer Vergrößerung des Einschlagwinkels R F
der Vorderräder zu, so daß folglich eine Seitenbeschleunigung
G erzeugt werden kann. Dagegen ist in dem Bereich, in welchem
der Einschlagwinkel R F der Vorderräder nicht kleiner als
der genannte vorbestimmte Wert ist, der Gradient des Ein
schlagwinkels R R der Hinterräder kleiner, so daß eine Gier
neigung auftreten kann. Der erstgenannte Bereich wird nach
folgend deshalb als "Bereich G" und der letztgenannte Bereich
als "Bereich Ψ" bezeichnet. Somit können wünschenswerte
Einschlagwinkel an den Hinterrädern in Abhängigkeit von
einer Veränderung des Einschlagwinkels an den Vorderrädern
bzw. am Lenkrad erzielt werden. Zugleich ist bei hoher Fahr
geschwindigkeit eine gewisse Seitenbeschleunigung gewähr
leistet, um hierdurch einen Fahrbahnwechsel zu erleichtern,
während die Seitenbeschleunigung wiederum begrenzt ist, um
das Kurvenfahrverhalten bei niedriger Fahrgeschwindigkeit
zu verbessern, da nämlich das Einschlagwinkelverhältnis
entsprechend der Fahrgeschwindigkeit verändert wird.
Die erfindungsgemäße Vierrad-Lenkung umfaßt eine Vorder
rad-Lenkung, eine Hinterrad-Lenkung, einen Sensor zum
Abtasten der Fahrzeuggeschwindigkeit sowie ein Steuer
gerät zur Steuerung der Hinterrad-Lenkung in der vor
stehend beschriebenen Weise.
Einige Ausführungsbeispiele der Erfindung
werden nachfolgend
anhand der Zeichnungen näher erläutert.
Es zeigen
Fig. 1 bis 6 mehrere Beispiele der Steuercharakteristik,
gemäß der die Hinterräder mittels der er
findungsgemäßen Vierrad-Lenkung gesteuert
werden;
Fig. 7 eine schematische Darstellung einer Vierrad-
Lenkung gemäß einer Ausführungsform der Er
findung, und
Fig. 8 eine schematische Darstellung einer Vierrad-
Lenkung gemäß einer weiteren Ausführungs
form der Erfindung.
Die Fig. 1 bis 6 zeigen die Steuercharakteristik der Steuer
einrichtung gemäß mehreren Ausführungsformen der
Erfindung. In jedem der Beispiele sind repräsentativ die
charakteristischen Verläufe für das Einschlagwinkelverhältnis
bei einer hohen Geschwindigkeit V 1, einer mittleren Ge
schwindigkeit V 2 und einer niedrigen Geschwindigkeit V 3
dargestellt. In einigen Beispielen ist zusätzlich die Ver
laufskurve für eine sehr niedrige Geschwindigkeit V 4 gezeigt.
Die Knickpunkte der Kurven für die Geschwindigkeiten V 1 bis
V 4 sind jeweils mit P 1 bis P 4 angegeben.
Wenn nach dem Diagramm gemäß Fig. 1 das Lenkrad bei einem
Fahrzeugbetrieb mit hoher Geschwindigkeit V 1 gedreht wird,
dann werden auch in Abhängigkeit von dem Einschlagen der
Vorderräder die Hinterräder gedreht, wobei deren Einschlag
winkel entsprechend der linken Kurve für das Einschlag
winkelverhältnis gesteuert wird. Fährt das Fahrzeug mit der
mittleren Geschwindigkeit V 2, so wird der Einschlagwinkel
der Hinterräder entsprechend dem Verlauf der mittleren
Kurve gesteuert, und bei einer niedrigen Fahrzeuggeschwindig
keit V 3 erfolgt die Steuerung des Einschlagwinkels der
Hinterräder entsprechend dem Verlauf der rechten Kurve.
Wie aus Fig. 1 zu erkennen ist, werden die Werte für den
Einschlagwinkel R F an den Knickpunkten P 1 bis P 3 in dieser
Reihenfolge kleiner. Das bedeutet, daß dem Knickpunkt der
Kurve für eine höhere Fahrzeuggeschwindigkeit ein kleinerer
Wert für R F zugeordnet ist.
In jeder Kurve für den charakteristischen Verlauf des
Einschlagwinkelverhältnisses für die Fahrzeuggeschwindigkeiten
V 1 bis V 3 nimmt der Einschlagwinkel R R der Hinterräder im
Verhältnis der Zunahme des Einschlagwinkels R F der Vorder
räder solange zu, bis er einen oberen Grenzwert R R′ erreicht,
der dem Wert von R R am Knickpunkt der Kurve entspricht.
Bei diesem oberen Grenzwert R R′ wird der Einschlagwinkel
dann gehalten, auch wenn der Einschlagwinkel R F der Vorder
räder weiter zunimmt. Jedoch wird die Steigung der Kurve
in dem Bereich G, in welchem der Betrag von R R proportional
zur Zunahme des Betrages von R F zunimmt, mit steigender
Fahrzeuggeschwindigkeit größer, so daß der Betrag von R R
den oberen Grenzwert R R′ bei einem kleinen Betrag von
R F erreicht, wenn die Fahrzeuggeschwindigkeit steigt. Folg
lich ist das Einschlagwinkelverhältnis R R/R F umso größer,
je höher die Fahrzeuggeschwindigkeit ist, und umgekehrt.
Eine weitere Folge ist, daß der Bereich G umso schmaler
ist, je höher die Fahrzeuggeschwindigkeit ist, während
dieser Bereich umso breiter ist, mit je niedrigerer Ge
schwindigkeit das Fahrzeug fährt. Diese Gegebenheit drückt
sich durch die Gleichung aus: G 3 < G 2 < G 1.
Bei der in Fig. 2 gezeigten Ausführungsform steigt
im Gegensatz zu der Ausführungsform gemäß Fig. 1 der
obere Grenzwert R R′ des Einschlagwinkels R R für die
Hinterräder, d. h. der Wert von R R am Knickpunkt, mit
zunehmender Fahrzeuggeschwindigkeit, obwohl auch hier,
wie bei der Ausführungsform gemäß Fig. 1, die Kurven
steigung mit steigender Fahrzeuggeschwindigkeit größer
wird. Das bedeutet, daß bei dieser Ausführungsform sich
der Knickpunkt mit steigender Fahrzeuggeschwindigkeit
in der Richtung verschiebt, in welcher der Betrag von
R F verringert und der Betrag von R R erhöht wird. Bei
dieser Ausführungsform wird somit die Differenz zwischen
dem Einschlagwinkel R F der Vorderräder und dem Ein
schlagwinkel R R der Hinterräder mit verringerter Fahr
zeuggeschwindigkeit größer, weil der obere Grenzwert
R R′ des Einschlagwinkels R R der Hinterräder mit ab
nehmender Fahrzeuggeschwindigkeit kleiner wird. Dement
sprechend wird die Gierneigung oder die Giergeschwindig
keit umso größer, je kleiner die Fahrzeuggeschwindigkeit
ist. Das ist deshalb von Vorteil, weil in den meisten
Fällen, wo die Fahrzeugausrichtung um einen großen Betrag
verändert werden soll, die Fahrzeuggeschwindigkeit nur
klein ist.
Auch in dem Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 3 verschiebt
sich der Knickpunkt mit zunehmender Fahrzeuggeschwindigkeit
in der Richtung, in welcher der Betrag von R F abnimmt und
der Betrag von R R zunimmt. Jedoch wird bei dieser Aus
führungsform die Steigung jeder Kennlinie nach dem Er
reichen des Knickpunktes, d. h. in dem Bereich Ψ, negativ.
Eine Ausnahme ist nur die Kennlinie für die hohe Geschwindig
keit V 1. Der Absolutwert der Kurvensteigung im Bereich Ψ
nimmt mit sinkender Fahrzeuggeschwindigkeit zu, und bei
der Kennlinie für die sehr niedrige Fahrzeuggeschwindigkeit
V 4 sinkt der Einschlagwinkel R R für die Hinterräder sogar
auf einen Wert kleiner als Null, wenn der Einschlagwinkel
R F für die Vorderräder über einen vorbestimmten Wert R F′
ansteigt. Ein Wert für den Einschlagwinkel R R kleiner als
Null bedeutet, daß die Hinterräder in eine zu den Vorder
rädern entgegengesetzte Richtung eingeschlagen sind, d. h.
also sich in der Gegenstellung befinden.
Bei den Ausführungsformen gemäß den Fig. 1 bis 3 wird der
Bereich G enger und der Einschlagwinkel R R der Hinter
räder erreicht den oberen Grenzwert bei einem kleineren
Betrag von R F mit zunehmender Geschwindigkeit, weil der
Knickpunkt P (P 1, P 2 . . .) in derjenigen Richtung ver
schoben ist, in der mit zunehmender Fahrzeuggeschwindig
keit der Wert des Einschlagwinkels R F der Vorderräder
verringert wird. Dadurch wird das Fahrverhalten verbessert,
und da zugleich das Einschlagwinkelverhältnis R R/R F mit
zunehmender Fahrzeuggeschwindigkeit ebenfalls zunimmt,
verbessert sich auch das Ansprechverhalten des Fahrzeugs
beim Fahrbahnwechsel bei einem Betrieb des Fahrzeuges
mit mittlerer bis hoher Geschwindigkeit.
Bei den Ausführungsformen gemäß den Fig. 4 bis 6 verschiebt
sich der Knickpunkt mit zunehmender Fahrzeuggeschwindigkeit
in derjenigen Richtung, in welcher der Wert von R R zunimmt.
Das bedeutet, daß der Betrag R R 1, R R 2 und R R 3 von R R an den
jeweiligen Knickpunkten P 1, P 2 und P 3 in dieser Reihenfolge
größer wird. Der Wert von R R 4 am Knickpunkt P 4 bei der
Ausführungsform gemäß Fig. 6 ist niedriger als derjenige
am Knickpunkt P 3.
Bei der Ausführungsform gemäß Fig. 4 sind die Steigungen
der Kennlinien für die Fahrzeuggeschwindigkeit V 1 bis
V 3 einander bis zu den jeweiligen Knickpunkten P 1 bis P 3,
d. h. im Bereich G, gleich. Hinter dem jeweiligen Knick
punkt P 1 bis P 3, d. h. im Bereich Ψ sind die Steigungen gleich
Null. Dementsprechend nimmt die Differenz zwischen dem Ein
schlagwinkel R F der Vorderräder und dem Einschlagwinkel
R R der Hinterräder mit abnehmender Fahrzeuggeschwindig
keit zu, wodurch das Fahrverhalten in der Kurve ver
bessert wird.
Die Ausführungsform nach Fig. 5 ist ähnlich derjenigen
nach Fig. 4, jedoch mit der Ausnahme, daß die Kurven
steigungen für die Fahrzeuggeschwindigkeiten V 1 und V 3
im Bereich Ψ negativ sind, wobei der Absolutwert der
Steigung der letzteren Kennlinie größer als derjenige
der erstgenannten Kennlinie ist. Das bedeutet, daß der
Einschlagwinkel R R der Hinterräder im Bereich Ψ ohne
Rücksicht auf den Einschlagwinkel R F der Vorderräder
konstant gehalten wird, solange das Fahrzeug mit der
Geschwindigkeit V 1 bewegt wird, während bei einer gegen
über V 1 geringeren Fahrzeuggeschwindigkeit der Einschlag
winkel R R im Bereich Ψ abnimmt, sobald der Einschlag
winkel R F der Vorderräder zunimmt. Dabei erhöht sich
der Gradient der Verringerung des Einschlagwinkels der
Hinterräder mit abnehmender Fahrzeuggeschwindigkeit.
Bei der Ausführungsform gemäß Fig. 6 nimmt der Einschlag
winkel R R der Hinterräder im Bereich G proportional
zur Zunahme des Einschlagwinkels R F der Vorderräder
und ohne Rücksicht auf die Fahrzeuggeschwindigkeit zu,
wobei allerdings der Gradient der Zunahme des Einschlag
winkels R R der Hinterräder sich mit der Fahrzeuggeschwindig
keit verändert. Er wird unabhängig von Einschlagwinkel R F
der Vorderräder dann auf einem konstanten Wert gehalten,
wobei allerdings auch hier dieser konstante Wert wiederum
mit der Fahrzeuggeschwindigkeit eine Änderung erfährt. Der
Gradient der Zunahme des Einschlagwinkels der Hinterräder
im Bereich G für die Fahrzeuggeschwindigkeit V 1 ist gleich
demjenigen der Ausführungsform gemäß Fig. 4. Das besagt,
daß die Steigung der Kennlinien für die Fahrzeuggeschwindig
keit V 1 im Bereich G bei der Ausführungsform gemäß Fig. 6
gleich derjenigen in der Ausführungsform gemäß Fig. 4 ist.
Jedoch ist die Kurvensteigung für die Fahrzeuggeschwindigeit
V 2 im Bereich G kleiner als diejenige für die Fahrzeug
geschwindigkeit V 1 und die Kurvensteigung für die Fahrzeug
geschwindigkeit V 3 im Bereich G kleiner als diejenige
der Kennlinie für die Fahrzeuggeschwindigkeit V 2. Die
Steigung der Kennlinie für die sehr niedrige Fahrzeugge
schwindigkeit V 4 im Bereich G ist darüber hinaus noch
kleiner. Somit wird bei der Ausführungsform gemäß Fig. 6
der Einschlagwinkel R R der Hintertür im Bereich Ψ mit
abnehmender Fahrzeuggeschwindigkeit mit einem größeren
Abnahmegradienten verringert als bei dem Ausführungsbei
spiel nach Fig. 4, wodurch das Kurvenfahrverhalten weiter
verbessert wird.
Bei den Ausführungsformen gemäß den Fig. 4 bis 6 erhält man
eine hohe Seitenbeschleunigung, sobald das Lenkrad bei Fahrt
mit hoher Geschwindigkeit verdreht wird, während die Seiten
beschleunigung bei verringerter Fahrzeuggeschwindigkeit
begrenzt wird, weil der Knickpunkt (P 1, P 2 . . .), von dem
aus das Einschlagwinkelverhältnis R R/R F abnimmt, bei
reduzierter Fahrzeuggeschwindigkeit in der Richtung ver
schoben wird, in welcher auch der Wert von R R abnimmt.
Fig. 7 zeigt eine erste Ausführungsform einer Vierrad-Lenkung
nach der Erfindung, bei der zur Steuerung der Hinterräder
entsprechend den Steuerkennlinien nach der Erfindung Hydraulik
druck eingesetzt wird. Fig. 8 zeigt eine weitere Ausführungs
form der Erfindung, bei der zur Steuerung der Hinterräder
ein Lenkhebelmechanismus zur Anwendung kommt.
In der in Fig. 7 gezeigten Ausführungsform sind Vorderräder 1
und Hinterräder 2 voneinander mechanisch getrennt, und die
Hinterräder 2 sind unter der Kontrolle eines Steuergerätes
10 einschlagbar, dem Ausgangssignale eines Einschlagwinkel
sensors 4 für die Vorderräder eingegeben werden. Der
Einschlagwinkelsensor 4 tastet den Einschlagwinkel der
Vorderräder 1 über den Drehwinkel R H des Lenkrades 3
ab.
Die Vorderradlenkung umfaßt eine Lenkwelle 3 A, an der
das Lenkrad 3 befestigt ist, ein Ritzel 5, eine Zahn
stange 6, ein Paar Spurstangen 7, die mit den gegen
überliegenden Enden der Zahnstange 6 verbunden sind,
und ein Paar von Spurhebeln 8, die um Achsschenkelbolzen
8 a verschwenkbar sind. Die Funktion dieses Mechanismus
ist bekannt. Wenn das Lenkrad 3 verdreht wird, verdreht
sich auch das am unteren Ende der Lenkwelle 3 A befestigte
Ritzel 5 und bewegt die Zahnstange 6 in seitlicher Richtung
bezüglich des Fahrzeugkörpers, wie durch Pfeil A angegeben
ist. Dabei werden mittels der Spurstangen 7 und der Spurhebel
8 die Vorderräder 1 eingeschlagen.
Die Wirkungsweise der erfindungsgemäßen Lenkung nach
dieser Ausführungsform wird nachfolgend unter der Voraus
setzung beschrieben, daß das Lenkrad 3 nach links verdreht
wird:
Beim Verdrehen des Lenkrades 3 nach links (vgl. Pfeil L)
werden die Lenkwellen 3 A, das Ritzel 5, die Zahnstange 6, die
Spurstangen 7 und die Spurhebel 8 in der entsprechenden
Richtung verstellt (vgl. die jeweiligen Pfeile L) und die
Vorderräder 1 nach links eingeschlagen. Der Einschlag
winkelsensor 4 für die Vorderräder liefert ein Signal 4 a,
das dem Drehwinkel R H am Lenkrad 3 in Richtung des Pfeiles
L entspricht. Dieses Signal 4 a wird einem Eingang 10 A des
Steuergerätes 10 für die Hinterradlenkung zugeführt. Der
Eingang 10 A ist somit ein Signaleingang für den Einschlag
winkel der Vorderräder. Das an eine Energiequelle 11 ange
schlossene Steuergerät 10 hat zusätzlich zu dem Eingang 10 A
für den Einschlagwinkel der Vorderräder einen Eingang 10 B
für die Fahrzeuggeschwindigkeit, der mit einem Geschwindig
keitssensor 12 verbunden ist, weiterhin einen Rückkopplungs
eingang 10 C, der mit einem Einschlagwinkelsensor 13 für
die Hinterräder in Verbindung steht, einen Ausgang 10 D
für die Einschlagrichtung, der mit einer Magnetspule 20
zur Überwachung der Einschlagrichtung der Hinterräder 2
gekoppelt ist, und schließlich einen Steuerausgang 10 E für
eine Hydraulikpumpe, der mit dem Antriebsmotor 21 A einer
hydraulischen Pumpvorrichtung 21 verbunden ist.
Die hydraulische Pumpvorrichtung 21 beinhaltet den Antriebs
motor 21 A sowie eine Hydraulikpume 21 B, durch die Hydraulik
öl geliefert wird. Die Hydraulikpumpe 21 B steht über ein
Schaltventil 22 für die Einschlagrichtung mit einer Be
tätigungsvorrichtung 23 in Verbindung. Zwischen der Hydraulik
pumpe 21 B und dem Schaltventil 22 verlaufen eine Ölzufuhr
leitung 24 A sowie eine Ölrückführleitung 24 C, die durch
einen Kanal 24 B mit einer Öffnung 24 b miteinander kurz
geschlossen sind. Die Öffnung 24 b liegt in einem mittleren
Abschnitt des Kanals 24 B. In der Ölrückführleitung 24 C ist
ein Öltank 25, ebenfalls in einem Mittelabschnitt davon,
angeordnet.
Das Schaltventil 22 für die Einschlagrichtung weist einen
Normal-Ventilteil 22 A, einen Ventilteil 22 B für
Anschlußumkehr und einen Ventilteil 22 C für Halt auf, wobei
jeder Teil ein Paar von Einlässen und Auslässen besitzt.
Jeder Einlaß der Ventilteile 22 A und 22 B steht mit einem zugehörigen Auslaß in Ver
bindung. Die Ventilteile 22 A bis 22 C sind wahlweise mit
der Ölzufuhrleitung 24 A und der Ölrückführleitung 24 C,
gesteuert durch die Magnetspule 20, verbindbar. Immer wenn
ein Ventilteil mit der Ölzufuhrleitung 24 A und der Ölrück
führleitung 24 C verbunden ist, ist das entsprechende Aus
laßpaar des Ventilteils mit einem rechten und einem linken
Ölanschluß 23 R bzw. 23 L der hydraulischen Betätigungsvor
richtung 23 verbunden, um dadurch eine Verbindung der Öl
anschlüsse 23 R, 23 L mit der Ölzufuhrleitung 24 A bzw. der
Ölrückführleitung 24 C herzustellen. Befindet sich der Normal-
Ventilteil 22 A in Betriebsstellung,
d. h. steht dieser Teil in Verbindung mit der Ölzufuhr
leitung 24 A und der Ölrückführleitung 24 C, so führt die
Ölzuführleitung 24 A Hydrauliköl zum rechten Ölanschluß
23 R, und die Ölrückführleitung 24 C nimmt Öl aus dem
Ölanschluß 23 L auf. Steht der Ventilteil 22 B für die An
schlußumkehr in Betriebsstellung, so führt die Ölzufuhr
leitung 24 A Öl zu dem linken Ölanschluß 23 L, während die
Ölrückführleitung 24 C Öl aus dem rechten Ölanschluß 23 R
abführt.
Die hydraulische Betätigungsvorrichtung 23 verschiebt ihre
Kolbenstange 26 in seitlicher Richtung zum Fahrzeugkörper
(vgl. Pfeil B) entsprechend der Druckdifferenz zwischen dem
rechten Ölanschluß 23 R und dem linken Ölanschluß 23 L.
Jedes Ende der Kolbenstange 26 steht mit einem Hinterrad
2 über eine Spurstange 27 und einen Spurhebel 28 in Ver
bindung, der um einen Achsschenkelbolzen 28 a verschwenkbar
ist.
Werden die Vorderräder 1 in Richtung des Pfeiles L nach
links eingeschlagen, und sollen die Hinterräder 2 in der
Gleichstellung eingeschlagen werden, d. h. in derselben
Richtung wie die Vorderräder 1, dann wird der Normal-
Ventilteil 22 A des Schaltventils 22 für die Ein
schlagrichtung in die Betriebsstellung verbracht, so daß
Hydrauliköl der Ölzufuhrleitung 24 A zugeführt wird. Das
Hydrauliköl gelangt durch den Kanal 24 B in die Ölrück
führleitung 24 C und von dort über den Öltank 25 zurück
zur Hydraulikpumpe 21 B. Somit wird der Druck stromauf von
der Mündung 24 b höher als stromab davon, und dementsprechend
steigt auch der Druck in dem rechten Ölanschluß 23 R der
hydraulischen Betätigungsvorichtung 23, der mit der Öl
zufuhrleitung 24 A über den Normal-Ventilteil 22 A
verbunden ist, über den Druck in dem linken Ölanschluß 23 L
an, der an die Ölrückführleitung 24 C angeschlossen ist.
Auf diese Weise wird die Kolbenstange 26 der Betätigungs
vorrichtung 23 nach links verstellt und schlägt die Hinter
räder 2 mittels der Spurstange 27 und der Spurhebel 28
nach links ein. Der Betrag der Verstellung der Kolben
stange 26 und dementsprechend der Einschlagwinkel an den
Hinterrädern 2 bestimmt sich entsprechend der Stromstärke,
die dem Antriebsmotor 21 A der hydraulischen Pumpvorrichtung
21 zugeführt wird.
Für den Fall, daß die Hinterräder 2 in die Gegenstellung
gebracht werden sollen, d. h. in eine Richtung entgegen
gesetzt zu derjenigen der Vorderräder 1 eingeschlagen
werden sollen, wird der Umkehr-Ventilteil 22 B in die Be
triebsstellung eingestellt, sobald die Vorderräder 1
nach links eingeschlagen werden. Dagegen gelangt der
Normal-Ventilteil 22 A in die Betriebsstellung, wenn die
Vorderräder 1 nach rechts eingeschlagen werden.
Wenn der Einschlagwinkel R R der Hinterräder auf Null einge
stellt bleiben soll, wird der Halt-Ventilteil 22 C in die
Betriebsstellung gebracht, so daß dadurch die hydraulische
Betätigungsvorrichtung 23 von der Hydraulikpumpe 21 B abge
schnitten wird. Hierdurch wird die Differenz zwischen dem
rechten und dem linken Ölanschluß 23 R bzw. 23 L zu Null und
die Kolbenstange 26 verbleibt in einer neutralen Mittel
stellung. Vorzugsweise ist die Kolbenstange 26 in der Be
tätigungsvorrichtung 23 mit einer Vorlast beaufschlagt,
so daß sie in der neutralen Mittelstellung bei Nullsetzung
der Druckdifferenz positiv fixiert ist.
Die Einschlagrichtung der Vorderräder 1 wird als Ausgangs
signal 4 a des Einschlagwinkelsensor 4 der Vorderräder in
das Steuergerät 10 eingegeben, und das Steuergerät 10 be
stimmt, in welcher Richtung die Hinterräder 2 eingeschlagen
werden müssen, d. h. ob eine Gleichstellung oder eine Gegen
stellung entsprechend der durch den Geschwindigkeitssensor
12 abgetasteten Fahrzeuggeschwindigkeit erforderlich ist.
Hierzu nimmt das Steuergerät 10 das Ausgangssignal 4 a
des Einschlagwinkelsensor 4 der Vorderräder sowie das
Ausgangssignal des Geschwindigkeitssensors 12 auf und
steuert entsprechend die Hinterräder 2 mittels der Magnet
spule 20 und des Antriebsmotors 21 A in Übereinstimmung
mit einem Kennlinienverlauf der in den Fig. 1 bis 6 gezeigten
Art.
Die Ausführungsform gemäß Fig. 7, bei der zur Verstellung der
Hinterräder 2 die hydraulische Betätigungsvorrichtung 23
verwendet wird, ist insofern von Vorteil, als die Hinter
räder 2 dadurch leicht und mühelos eingeschlagen werden
können, ohne daß eine zusätzliche Belastung auf das Lenk
system aufgebracht wird. Jedoch sind für die Hydraulik
einrichtung schwere und teure Teile notwendig, wie ein
Elektromotor, eine Hydraulikpumpe, eine hydraulische Be
tätigungsvorrichtung und zugehörige Ventile, die die Her
stellungskosten und das Fahrzeuggewicht erhöhen. Demzufolge
eignet sich eine hydraulische Einrichtung weniger für
Kompaktfahrzeuge.
Nachfolgend wird eine weitere Ausführungsform der Erfindung
erläutert, bei der ein Lenkhebelmechanismus zur Steuerung
der Hinterräder Anwendung findet und die von den der
hydraulischen Einrichtung innewohnenden Nachteilen frei
ist und sich daher für Kompaktfahrzeuge besonders eignet.
Hierfür wird auf Fig. 8 Bezug genommen. Darin sind den
jenigen Teilen die analog zu den Teilen der Fig. 7 sind,
gleiche Bezugszeichen gegeben und diese Teile werden auch
nicht mehr näher erläutert.
Gemäß Fig. 8 sind die Spurstangen 27 für das rechte bzw.
linke Hinterrad 2 über ein Spurstangen-Mittelstück 41
miteinander verbunden, das in seitlicher Richtung gegen
über dem Fahrzeugkörper verstellbar ist, um dadurch die
Hinterräder 2 nach rechts oder links über die Spurstangen
27 und die Spurhebel 28 einzustellen. Das Spurstangen-
Mittelstück 41 ist mit der Zahnstange 6 der Vorderradlenkung
über einen Lenkhebelmechanismus gekoppelt. Der Lenkhebel
mechanismus umfaßt einen ersten L-förmigen Winkelhebel
31, der schwenkbar an einem festen Zapfen 31 a gehalten ist
und von dem ein Ende 31 A verschiebbar in einem Langloch
6 A der Zahnstange 6 aufgenommen ist. Ein Verbindungshebel
32 ist schwenkbar am anderen Ende 31 B des ersten L-förmigen
Winkelhebels 31 mit einem Ende 32 A angelenkt. Ein weiterer
Schwenkhebel 33 ist schwenkbar mit dem anderen Ende 32 B
des Verbindungshebels 32 mit einem Ende 33 A verbunden und
schwenkbeweglich an einem festen Zapfen 33 a mit seinem
anderen Ende 33 b abgestützt. Ein Steuerhebel 34 ist schwenk
bar mit dem Ende 32 B des Verbindungshebels 32 zusammen mit
dem Ende 33A des Schwenkhebels 33 an einem Ende 34 A be
festigt. Der freie Endteil des Steuerhebels 34 ist ver
schiebbar in einer Aufnahmehülse 35 aufgenommen, die an
einer Wandermutter 36 mittels eines Gelenks 35 A befestigt
ist. Die Wandermutter 36 sitzt auf einer Schraubenspindel
37 und kann bei einer Drehung der Schraubenspindel 37 in
seitlicher Richtung gegenüber dem Fahrzeugkörper vor- und
rückverstellt werden.
Die Schraubenspindel 37 ist von einem Antriebsmotor 38
angetrieben. An einen Mittelteil des Stuerhebels 34
ist ein Ende 39 A eines Anschlußhebels 39 angeschlossen,
dessen anderes Ende 39 B schwenkbar mit einem Ende 40 A
eines zweiten L-förmigen Winkelhebels 40 verbunden ist,
der seinerseits schwenkbar an einem festen Zapfen 40 a
abgestützt ist. Das andere Ende 40 b des zweiten L-förmigen
Winkelhebels 40 ist verschiebbar in einem Langloch 41 A
des Spurstangen-Mittelteils 41 aufgenommen.
Der Antriebsmotor 38 ist mit einem Steuergerät 50 verbunden
und in Abhängigkeit von dessen Ausgangssignalen betreibbar.
Das Steuergerät 50 erhält Energie von einer Energiequelle
51 und empfängt die Ausgangssignale eines Geschwindigkeits
sensors 52. Ein Potentiometer 53 zur Rückspeisung der
Stellung der Wandermutter 36 auf der Schraubenspindel 37
zum Eingang des Antriebsmotors 38 ist nahe der Schrauben
spindel 37 angeordnet.
Wenn das Lenkrad 3 entsprechend Pfeil L nach links verdreht
wird, werden die Lenkwelle 3 A, das Ritzel 5, die Zahnstange 6,
die Spurstangen 7 und die Spurhebel 8 in die entsprechenden
Richtungen verstellt (siehe die jeweiligen Pfeile L), um die
Vorderräder 1 nach links einzuschlagen. Durch die Verstellung
der Zahnstange 6 in Richtung des Pfeiles L wird der erste
L-förmige Winkelhebel 31 im Uhrzeigersinn (siehe Fig. 8) infolge
des Eingreifens seines Endes 31 A in das Langloch 6 A verstellt.
Durch diese Verdrehung stößt er den Verbindungshebel 32 nach
hinten, so daß der Schwenkhebel 33 im Gegenuhrzeigersinn um
den festen Zapfen 33 a verschwenkt wird. Wird dagegen die
Zahnstange 6 entgegengesetzt zu dem Pfeil L verstellt, dann
erfährt der erste L-förmige Winkelhebel 31 eine Verschwenkung
im Gegenuhrzeigersinn und der Schwenkhebel 33 verschwenkt im
Uhrzeigersinn. Durch die Verschwenkung des Schwenkhebels 33
wird der Steuerhebel 34 in derselben Richtung um das Gelenk
35 A verstellt, über das die Aufnahmehülse 35 mit der Wander
mutter 36 verbunden ist. Wie sich aus Fig. 8 ergibt, wird
der Anschlußhebel 39 entsprechend dem Pfeil L nach hinten
gestoßen, wenn sich die Wandermutter 36 auf der rechten
(in Fig. 8 oberen) Seite des Endes 39 A des Anschlußhebels
39 befindet, wobei entsprechend das Gelenk 35 A zur rechten
Seite des Endes 39 A liegt. Das Zurückstoßen des Anschluß
hebels 39 erfolgt in Abhängigkeit von der Gegenuhrzeiger-
Bewegung des Steuerhebels 34. Wenn hingegen die Wandermutter
36 und das Gelenk 35 A sich auf der linken Seite des Endes
39 A des Anschlußhebels 39 befinden, wird in Abhängigkeit
von einer Gegenuhrzeiger-Bewegung des Steuerhebels 34 der
Anschlußhebel 39 nach vorne gezogen. Bei einer Verschwenkung
des Steuerhebels 34 im Uhrzeigersinn und bei einer Lage
des Gelenks 35 A an der rechten Seite des Endes 39 A wird der
Anschlußhebel 39 ebenfalls nach vorne gezogen, während er
wiederum zurückgestoßen wird, sobald der Steuerhebel 34
im Uhrzeigersinn verschwenkt und das Gelenk 35 A an der
linken Seite liegt. Wenn sich das Gelenk 35 A mit dem Ende
39 A des Anschlußhebels 39 deckt, wird letzterer bei einer
Bewegung des Steuerhebels 34, gleichgültig in welcher
Richtung, nicht bewegt.
Durch das Zurückstoßen des Anschlußhebels 39 wird der zweite
L-förmige Winkelhebel in Richtung des Pfeiles L im Uhrzeiger
sinn verschwenkt und dadurch der Spurstangen-Mittelteil 41
aufgrund des Eingriffes zwischen dem Ende 40 B des Winkelhebels
40 und dem Langloch 41 A des Mittelteils 41 in Richtung des
Pfeiles L verstellt. Dadurch werden die Hinterräder nach links
eingeschlagen. Wird der Anschlußhebel 39 nach vorne gezogen,
so erfährt der zweite L-förmige Winkelhebel 40 eine Verschwenkung
im Gegenuhrzeigersinn (vgl. Pfeil R), so daß die Hinterräder
2 nach rechts einschlagen.
Es ergibt sich also, daß bei einem Einschlagen der Vorderräder
1 nach links und bei einer Einstellung der Wandermutter 36
bzw. des Gelenks 35 A auf der rechten Seite des Endes 39 A
des Anschlußhebels 39 auch die Hinterräder 2 nach links ein
geschlagen werden, während bei einem Einschlagen der Vorder
räder 1 nach rechts und bei einer Einstellung der Wander
mutter 36 auf der rechten Seite auch die Hinterräder 2 nach
rechts einschlagen. Wenn hingegen die Wandermutter 36 sich
links von dem Ende 39 A des Anschlußhebels 39 befindet,
schlagen die Hinterräder 2 in eine zu den Vorderrädern
1 entgegengesetzte Richtung ein. Somit werden die Hinter
räder 2 in die Gleitstellung eingeschlagen, wenn die Wander
mutter 36 auf der rechten Seite des Endes 39 A liegt, während
ein Einschlagen der Hinterräder in die Gegenstellung die
Folge ist, sobald die Wandermutter 36 sich links davon
befindet. Bei einer Deckungslage des Gelenks 35 A mit dem
Ende 39 A erfahren die Hinterräder 2 bei einem Einschlagen
der Vorderräder 1 keine Verstellung.
Der Schwenkwinkel des zweiten Winkelhebels 40 gegenüber
demjenigen des ersten Winkelhebels 31 und folglich der
Einschlagwinkel der Hinterräder 2 gegenüber dem Einschlag
winkel der Vorderräder 1 läßt sich durch Einstellung
der Distanz zwischen dem Ende 39 A des Anschlußhebels 39
und dem Gelenk 35 A steuern.
Die Wandermutter 36 wird durch Verdrehen der Schraubenspindel
37 mittels des Antriebsmotors 38 verstellt, wobei der An
triebsmotor 38 in Abhängigkeit von dem Ausgangssignal des
Steuergeräts 50 betrieben wird. Somit steuert das Steuer
gerät 50 die Einschlagrichtung und den Einschlagwinkel
der Hinterräder 2.
Claims (6)
1. Vierrad-Lenkung für Fahrzeuge, mit einer Vorderradlenkung
und mit einer Hinterradlenkung, mit einem Geschwindigkeits
sensor zur Ermittlung der Fahrgeschwindigkeit und mit einer
Steuereinrichtung, die aufgrund von Signalen des Geschwindig
keitssensors die Hinterradlenkung derart steuert, daß der
Einschlagwinkel (R R) der Hinterräder in Abhängigkeit von dem
Einschlagwinkel (R F) der Vorderräder entsprechend einer Kenn
linie für das Einschlagwinkelverhältnis (R R/R F) in einem
R F/R R-Koordinatensystem verändert wird, wobei die Kenn
linie in Abhängigkeit von der Fahrgeschwindigkeit derart
veränderbar ist, daß das Einschlagwinkelverhältnis (R R/R F)
mit zunehmender Fahrgeschwindigkeit größer wird,
und wobei an der Steuereinrichtung auch Signale eines
Einschlagwinkelsensors zur Ermittlung des Einschlagwinkels
(R F) der Vorderräder anliegen,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Kennlinie im wesentlichen eine gebrochene Linie
mit einem Knickpunkt (P 1, P 2 . . .) ist, an dem sich die Steigung
der Kennlinie ändert, wobei die Kennlinie in einem Bereich
(G), in welchem der Wert von R F kleiner als der Wert von
(R F) am Knickpunkt ist, eine erste positive Steigung hat und
in einem Bereich (Ψ), in welchem der Wert von R F nicht
kleiner als der Wert von R F am Knickpunkt ist, eine zweite
Steigung hat, die geringer als die erste Steigung ist, und
daß der Knickpunkt (P 1, P 2 . . .) der Kennlinie in dem R F/R R-
Koordinatensystem verschiebbar ist.
2. Vierrad-Lenkung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Kennlinie für das Einschlagwinkelverhältnis (R R/R F)
in Abhängigkeit von der Fahrzeuggeschwindigkeit derart
veränderbar ist, daß mit zunehmender Fahrzeuggeschwindig
keit der Knickpunkt (P 1, P 2 . . .) in eine Richtung ver
schoben wird, in welcher der Wert von R F abnimmt und
dadurch das Einschlagwinkelverhältnis (R R/R F) mit zu
nehmender Fahrzeuggeschwindigkeit größer wird.
3. Vierrad-Lenkung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Kennlinie für das Einschlagwinkelverhältnis (R R/R F)
derart veränderbar ist, daß bei zunehmender Fahrzeug
geschwindigkeit der Knickpunkt (P 1, P 2 . . .) in eine
Richtung verschoben wird, in welcher der Wert von R R
zunimmt und dadurch das Einschlagwinkelverhältnis (R R/R F)
mit zunehmender Fahrzeuggeschwindigkeit größer wird.
4. Vierrad-Lenkung nach Anspruch 1-3, dadurch gekennzeichnet,
daß die Kennlinie für das Einschlagwinkelverhältnis (R R/R F)
derart veränderbar ist, daß bei zunehmender Fahrzeug
geschwindigkeit der Knickpunkt (P 1, P 2 . . .) in eine
Richtung verschoben wird, in welcher der Wert von R F
abnimmt und der Wert R R zunimmt.
5. Vierrad-Lenkung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Hinterrad-Lenkung zum Einschlagen der Hinterräder
(2) eine damit verbundene hydraulische Betätigungsvor
richtung (23), die hydraulische Druckquelle (21 B) zur
Beaufschlagung der Betätigungsvorrichtung (23) mit
Hydraulikdruck sowie ein Steuerventil (22) aufweist,
welches zwischen der Betätigungsvorrichtung (23) und
der Druckquelle (21 B) angeordnet ist, um die Richtung
eines an der Betätigungsvorrichtung (23) anliegenden
Druckgefälles und damit den Einschlagwinkel an den
Hinterrädern (2) zu steuern, und daß die Steuerein
richtung (10) die hydraulische Druckquelle (21 B) und
das Steuerventil (22) und damit Höhe und Richtung des an der Be
tätigungsvorrichtung (23) anliegenden Druckgefälles
in Übereinstimmung mit der Kennlinie für das Einschlag
winkelverhältnis steuert.
6. Vierrad-Lenkung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Hinterrad-Lenkung einen Steuerhebel (34) bein
haltet, der mit der Vorderrad-Lenkung so verbunden ist,
daß er um ein verstellbares Gelenk (35 A) entsprechend
der Einschlagrichtung der Vorderräder (1) in einer
ersten und in einer zweiten Richtung verschwenkbar ist,
daß ein mit einem Mittelabschnitt des Steuerhebels (34)
an einer Anlenkstelle (39 A) verbundener Anschlußhebel
(39) in einer ersten und in einer zweiten Richtung ver
stellbar ist, wobei bei einer Einstellung des verstell
baren Gelenks (35 A) auf einer Seite des Anlenkpunktes
(39 A) eine Verschwenkung des Steuerhebels (34) in der
ersten bzw. zweiten Schwenkrichtung jeweils eine Ver
stellung des Anschlußhebels (39) in der ersten bzw.
der zweiten Richtung bewirkt, während bei einer Ein
stellung des verstellbaren Gelenks (35 A) auf der anderen
Seite des Anlenkpunktes (39 A) eine Verschwenkung des
Steuerhebels (34) in der ersten bzw. zweiten Schwenk
richtung eine Verstellung des Anschlußhebels (39) jeweils
in der umgekehrten Richtung dazu bewirkt, daß der
Anschlußhebel (39) mit den Hinterrädern (2) derart ver
bunden ist, daß diese in Abhängigkeit von seiner Ver
stellung in der ersten oder zweiten Richtung einge
schlagen werden, wobei der Betrag der Verstellung des
Anschlußhebels (39) relativ zu dem Betrag der Ver
schwenkbewegung des Steuerhebels (34) durch den Abstand
zwischen dem Anlenkpunkt (39 A) und dem verstellbaren
Gelenk (35 A) bestimmt ist, und daß die Position des
verstellbaren Gelenks (35 A) durch das Steuergerät
(50) derart steuerbar ist, daß der Einschlagwinkel
der Hinterräder (2) in Übereinstimmung mit der Kenn
linie für das Einschlagwinkelverhältnis gesteuert wird.
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
OP8 | Request for examination as to paragraph 44 patent law | ||
8127 | New person/name/address of the applicant |
Owner name: MAZDA MOTOR CORP., HIROSHIMA, JP |
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8125 | Change of the main classification |
Ipc: B62D 6/02 |
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D2 | Grant after examination | ||
8363 | Opposition against the patent | ||
8365 | Fully valid after opposition proceedings | ||
8328 | Change in the person/name/address of the agent |
Free format text: LOUIS, POEHLAU, LOHRENTZ & SEGETH, 90409 NUERNBERG |
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8339 | Ceased/non-payment of the annual fee |