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Die
vorliegende Erfindung betrifft im allgemeinen elektrische Lenkeinrichtungen
für Kraftfahrzeuge,
gemäß dem Oberbegriff
von Anspruch 1. Insbesondere betrifft die Erfindung eine verbesserte elektrische
Servolenkeinrichtung, welche dann, wenn ihr Lenkdrehmomentsensor
außer
Betrieb ist oder nicht korrekt arbeitet, das Lenkdrehmoment auf Grundlage
einer erfaßten
Fahrzeuggeschwindigkeit und eines erfaßten Lenkwinkels schätzen kann,
um einen dauerhaft gesteuerten/geregelten Betrieb des Hilfsmotors
auf Grundlage des geschätzten
Lenkdrehmoments zu ermöglichen.
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Heutzutage
werden weitgehend elektrische Servolenkeinrichtungen eingesetzt,
welche einen Soll-Motorstrom auf Grundlage eines Lenkdrehmomentsignals
und eines Fahrzeuggeschwindigkeitssignals festlegen, um einen elektrischen
Krafthilfsmotor auf Grundlage des somit festgelegten Soll-Motorstroms
zu betreiben. Insbesondere stellen diese elektrischen Servolenkeinrichtungen
einen gegenwärtig
durch den Motor fließenden
Strom als Rückkopplung
bereit, um einen Versatz zwischen dem Soll-Motorstrom und dem Ist-Motorstrom
zu minimieren, so daß die
Regelung zum Betreiben des Motors durchgeführt wird, um konstant eine
geeignete Lenkunterstützung
für das
Fahrzeuglenksystem bereitzustellen. Die elektrischen Servolenkeinrichtungen steuern/regeln
den Hilfsmotor auf verschiedene Weise, wie beispielsweise in Antwort
auf die Erfassung einer schwankenden Fahrzeuggeschwindigkeit oder in
Antwort auf die Anzahl von Maschinenumdrehungen; d.h. derartige
Motorsteuerpläne
sind im allgemeinen ausgelegt, um die Ausgangsleistung des Motors
auf Grundlage einer erfaßten
Fahrzeuggeschwindigkeit und der Maschinendrehzahl zu verändern.
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Allerdings
treten bei den elektrischen Servolenkeinrichtungen verschiedene
Probleme auf, wenn der Lenkdrehmomentsensor außer Betrieb ist oder nicht
korrekt arbeitet, da alle diese Motorsteuerpläne hauptsächlich auf Ausgabesignalen
vom Lenkdrehmomentsensor basieren. Insbesondere können die elektrischen
Servolenkeinrichtungen aufgrund ihrer Abhängigkeit vom Lenkdrehmomentsensor
und vom Fahrzeuggeschwindigkeitssensor den Hilfsmotor dann nicht
geeignet steuern/regeln, wenn der Lenkdrehmomentsensor außer Betrieb
ist.
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Um
die Probleme zu vermeiden, wurden verbesserte elektrische Servolenkeinrichtungen
vorgeschlagen, bei welchen doppelt vorgesehene Sätze von Lenkdrehmomentsensoren,
Fahrzeuggeschwindigkeitssensoren und CPUs (zentrale Steuereinheiten)
verwendet werden, um eine erforderliche Lenkunterstützung vom
Motor für
das Lenksystem in einer "ausfallsicheren" Weise vorzusehen.
Jedoch vergrößert die
zweifache Bereitstellung des Lenkdrehmomentsensors, des Fahrzeuggeschwindigkeitssensors
und der CPU die Kosten der Einrichtungen beträchtlich. Außerdem ist es in dem Fall,
in welchem sowohl die Haupt- als auch die Hilfssteuersensoren ausfallen,
nicht länger
möglich,
den Hilfsmotor geeignet zu steuern/regeln.
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Eine
Vorrichtung zum Feststellen einer Fehlfunktion bei einer gattungsgemäßen Servolenkung ist
aus der
DE 40 23 812
A1 bekannt.
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Es
ist deshalb eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine elektrische
Servolenkeinrichtung bereitzustellen, welche dann, wenn ihr Lenkdrehmomentsensor
außer
Betrieb ist oder nicht korrekt arbeitet, das Lenkdrehmoment auf
Grundlage einer Fahrzeuggeschwindigkeit und eines Lenkwinkels schätzen kann,
um einen elektrischen Krafthilfsmotor auf Grundlage des geschätzten Lenkdrehmoments
zu betreiben.
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung ist eine elektrische Servolenkeinrichtung zum Einsatz
in einem Kraftfahrzeug vorgesehen, welche umfaßt:
- – einen
Elektromotor zum Aufbringen einer elektrischen Lenkunterstützung für ein Lenksystem
des Fahrzeugs;
- – einen
Lenkwinkelsensor zum Erfassen eines Lenkwinkels im Lenksystem;
- – einen
Lenkdrehmomentsensor zum Erfassen eines Lenkdrehmoments im Lenksystem;
- – einen
Fahrzeuggeschwindigkeitssensor zum Erfassen einer Geschwindigkeit
des Fahrzeugs;
- – eine
Steuer-/Regeleinheit (im folgenden nur noch Steuereinheit genannt)
zum Festlegen eines Motorsteuer-/Motorregel-Signals (im folgenden nur
noch Motorsteuersignal genannt), um den Betrieb des Elektromotors
zumindest auf Grundlage des durch den Lenkdrehmomentsensor erfaßten Lenkdrehmoments
und der durch den Fahrzeuggeschwindigkeitssensor erfaßten Fahrzeuggeschwindigkeit
zu steuern/regeln;
- – einen
Motortreiber zum Betreiben des Motors auf Grundlage des durch die
Steuereinheit festgelegten Motorsteuersignals; und
- – einen
in der Steuereinheit vorgesehenen Lenkdrehmoment-Schätzabschnitt
zum Schätzen
des Lenkdrehmoments auf Grundlage der durch den Fahrzeuggeschwindigkeitssensor
erfaßten
Fahrzeuggeschwindigkeit und des durch den Lenkwinkelsensor erfaßten Lenkwinkels.
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Somit
steuert/regelt dann, wenn entschieden wird, daß der Lenkdrehmomentsensor
außer
Betrieb ist oder fehlerhaften Betrieb aufweist, die Steuereinheit
den Betrieb des Elektromotors auf Grundlage des durch den Lenkdrehmoment-Schätzabschnitt
geschätzten
Lenkdrehmoments. Folglich kann der gesteuerte/geregelte Betrieb
des Motors ohne Rücksicht
auf den Ausfall des Lenkdrehmomentsensors fortgesetzt werden.
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Bei
einem bevorzugten Ausführungsbeispiel schätzt der
Lenkdrehmoment-Schätzabschnitt
das Lenkdrehmoment durch Berechnen einer Summe aus einem Wert, welcher
der Fahrzeuggeschwindigkeit und dem Lenkwinkel entspricht, und einem
Wert, welcher durch zweimaliges Differenzieren der Fahrzeuggeschwindigkeit
und des Lenkwinkels und anschließendem Modifizieren der berechneten
Summe erhalten wird.
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Das
oben genannte und andere Ziele und Vorteile der vorliegenden Erfindung
werden aus der folgenden detaillierten Beschreibung der bevorzugten
Ausführungsbeispiele
in Verbindung mit den begleitenden Zeichnungen deutlicher, in welchen:
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1 ein
Diagramm ist, welches eine beispielhafte allgemeine Anordnung einer
elektrischen Servolenkeinrichtung gemäß der vorliegenden Erfindung
zeigt;
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2 ein
Blockdiagramm ist, welches die elektrischen Grundkomponenten der
elektrischen Servolenkeinrichtung gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung zeigt;
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3 ein
Blockdiagramm ist, welches die elektrischen Grundkomponenten der
elektrischen Servolenkeinrichtung gemäß einem zweiten Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung zeigt;
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4 ein
Blockdiagramm ist, welches einen beispielhaften detaillierten Aufbau
eines Lenkdrehmoment-Schätzabschnitts
zeigt, der in der elektrischen Servolenkeinrichtung der vorliegenden
Erfindung eingesetzt wird;
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5A und 5B Graphen
sind, welche charakteristische Kurven eines ersten und eines zweiten
geschätzten
Drehmoments zeigen, welche im Lenkdrehmoment-Schätzabschnitt tabellarisch vorliegen;
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6A und 6B Graphen
sind, welche charakteristische Kurven eines ersten und eines zweiten
geschätzten
Straßenoberflächen-Reibungskoeffizienten
zeigen, welche im Lenkdrehmoment-Schätzabschnitt
tabellarisch vorliegen;
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7 ein
Graph ist, welcher eine charakteristische Kurve des Soll-Motorstroms über der
Fahrzeuggeschwindigkeit und dem Lenkdrehmoment zeigt, welcher tabellarisch
in einem bei der elektrischen Servolenkeinrichtung der vorliegenden
Erfindung eingesetzten Soll-Motorstrom-Erzeugungsabschnitt vorliegt;
und
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8 ein
Graph ist, welcher eine charakteristische Kurve des Soll-Motorstroms über der
Fahrzeuggeschwindigkeit und dem Lenkwinkel zeigt, welcher in dem
Soll-Motorstrom-Erzeugungsabschnitt tabellarisch
vorliegt.
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1 zeigt
als Blockdiagramm einen beispielhaften allgemeinen Aufbau einer
elektrischen Servolenkeinrichtung zum Einsatz in einem Kraftfahrzeug
gemäß der vorliegenden
Erfindung.
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Eine
elektrische Servolenkeinrichtung 1 umfaßt eine manuelle Lenkkraft-Erzeugungseinheit 6, welche
einen Lenkschaft 3 aufweist, der integral an einem Ende
an ein Lenkrad 2 angeschlossen ist und am anderen Ende über einen
Verbindungsschaft 4 mit Universalgelenken 4a und 4b mit
einem Zahnstangen-Ritzel-Lenkgetriebemechanismus 5 verbunden
ist, der von einem Lenkgetriebekasten umschlossen ist. Der Lenkgetriebemechanismus
wandelt Drehbewegungen des Lenkschafts 3 in wechselseitige
Linearbewegungen eines Zahnstangenschafts 7 um, welcher
mit dem gesteuerten linken und rechten Vorderrad 9 über Spurstangen 8 verbunden
ist. Um einen manuell über
den manuellen Lenkkraft-Erzeugungsabschnitt 6 aufzubringenden
Lenkaufwand eines Fahrzeugfahrers zu verringern, sind ein elektrischer
(Kraft-) Hilfsmotor 10 und ein Kugel-Spindel- Umlaufmechanismus 11 koaxial
mit dem Zahnstangenschaft 7 vorgesehen, so daß eine elektrische
Lenkunterstützung
vom Motor 10 über
den Mechanismus 11 in eine Axialwirkung auf den Zahnstangenschaft 7 umgewandelt
wird.
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Der
Lenkgetriebekasten umfaßt
auch einen Lenkdrehmomentsensor 12 zum Erfassen eines manuell
aufgebrachten Drehmoments und einen Lenkwinkelsensor 18 zum
Erfassen eines Drehwinkels des Lenkschafts 3. Diese Sensoren
erzeugen ein Lenkdrehmomentsignal T bzw. ein Lenkwinkelsignal D,
die einer elektronischen Steuereinheit 15 zugeführt werden.
Die elektrische Servolenkeinrichtung gemäß der Erfindung umfaßt ferner
einen Fahrzeuggeschwindigkeitssensor 17 zum Erfassen einer
Fahrzeuggeschwindigkeit des Kraftfahrzeugs, welcher Sensor 17 ein
Fahrzeuggeschwindigkeitssignal V erzeugt und dieses der elektronischen
Steuereinheit 15 zuführt.
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Im
dargestellten Ausführungsbeispiel
umfaßt der
Lenkdrehmomentsensor 12 ein Potentiometer zum Umwandeln
einer Torsion einer Torsionsstange entsprechend einem Wechsel des
Lenkrad-Betriebswinkels in eine Spannung, der Fahrzeuggeschwindigkeitssensor 17 umfaßt ein Magnet
und eine in gegenüberliegender
Lage zum Magneten angeordnete Spule, einen Reed-Schalter oder dergleichen,
und der Lenkwinkelsensor 18 umfaßt eine Kombination aus einer
geschlitzten Drehscheibe und einem Fotokoppler.
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2 ist
ein Blockdiagramm, welches die elektrischen Grund-Bauteile der elektrischen
Servolenkeinrichtung gemäß einem
ersten Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung zeigt. Die elektrische Servolenkeinrichtung
gemäß dem ersten
Ausführungsbeispiel
umfasst den Lenkdrehmomentsensor 12, den Fahrzeuggeschwindigkeitssensor 17, den
Lenkwinkelsensor 18, die Steuereinheit 15, den Motortreiber 16,
den Motorstrom-Erfassungsabschnitt 54, den Hilfsmotor 10 und
einen Warnabschnitt 30.
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Die
Steuereinheit 15, welche bevorzugt von einem Mikroprozessor
gebildet ist, umfaßt
verschiedene Abschnitte zum Ausführen
arithmetischer Operationen und einen Speicher, wie nachfolgend detaillierter
beschrieben wird. Die Steuereinheit 15 erzeugt ein Soll-Motorstromsignal,
welches zumindest einem Lenkdrehmomentsignal T entspricht, und gibt
dann an den Motortreiber 16 ein Motorsteuersignal Vo auf Grundlage
des Soll-Motorstromsignals
aus, welcher Motortreiber 16 dann den Motor 10 über eine
Motorspannung VM unter Verwendung des bekannten PWM
("pulse width modulation", Pulsbreitenmodulation)-Steuer-Schemas
betreibt. Wenn ein Lenkwinkelsignal D vom Lenkwinkelsensor 18 ohne
Ausgabe eines Lenkdrehmomentsignals T (T=0) ausgegeben wird, bestimmt
die Steuereinheit 15, daß der Lenkdrehmomentsensor 12 außer Betrieb
ist oder nicht korrekt arbeitet, und er berechnet ein geschätztes Lenkdrehmoment
entsprechend dem Fahrzeuggeschwindigkeitssignal V und dem Lenkwinkelsignal
D, um den Motor 10 nach Maßgabe des geschätzten Lenkdrehmoments
und des Fahrzeuggeschwindigkeitssignals V zu steuern/regeln. Nach
Erfassung eines Defekts oder einer Fehlfunktion des Lenkdrehmomentsensors 12 gibt
die Steuereinheit 15 auch eine Warnung aus.
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Im
dargestellten Ausführungsbeispiel
umfaßt der
Motortreiber 16 eine Brückenschaltung
aus vier Schaltvorrichtungen, wie beispielsweise FETs (Feldeffekttransistoren)
oder IGBTs ("insulated-gate
bipolar transistors",
bipolare Transistoren mit Isolierschicht), welche Schaltung die
Motorspannung VM entsprechend dem Motorsteuersignal
Vo (PWM-Steuersignal)
erzeugt und dem Motor 10 einen Motorstrom IM entsprechend
dem Absolutwert und der Richtung des Lenkdrehmoments T zuführt, um
den Motortreiber 16 in Abhängigkeit vom Lenkdrehmomentsignal
T in Vorwärts-
oder Rückwärtsrichtung
zu betreiben. Der Motorstrom-Erfassungsabschnitt 54 erfaßt den gegenwärtig durch
den Hilfsmotor 10 fließenden
Motorstrom IM durch Erfassen eines Potentials über einen
zwischen dem Abschnitt 54 und dem Motor 10 geschalteten,
kleinen Widerstand, um ein erfaßtes
Motorstromsignal IMO zur Steuereinheit 15 als
negative Rückkopplung
zum Soll-Motorstromsignal zu leiten.
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Genauer
gesagt umfaßt
die Steuereinheit 15 einen Lenkdrehmoment-Erfassungsabschnitt 13,
einen Fahrzeuggeschwindigkeit-Erfassungsabschnitt 14,
einen Lenkwinkel-Erfassungsabschnitt 19, einen Soll-Motorstrom-Erzeugungsabschnitt 25,
einen Lenkdrehmoment-Schätzabschnitt 26,
einen Motortreiber-Steuerabschnitt 22, einen Fehler-Erfassungsabschnitt 27,
einen Subtrahierer 52 und einen Wahlschalter 28.
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Der
Lenkdrehmoment-Erfassungsabschnitt 13 erzeugt ein Lenkdrehmoment-Erfassungssignal Ts
und ein Richtungssignal auf Grundlage des Absolutwerts des Lenkdrehmomentsignals
T vom Sensor 12, welche Signale über den Auswahlschalter 28 zum Soll-Motorstrom-Erzeugungsabschnitt 25 zur
Motordrehmoment-Steuerung/Regelung geleitet werden und auch zum
Fehler-Erfassungsabschnitt 27 geleitet werden. Der Fahrzeuggeschwindigkeits-Erfassungsabschnitt 14 erzeugt
ein Fahrzeuggeschwindigkeits-Erfassungssignal Vs und ein Richtungssignal
auf Grundlage des Absolutwerts des Fahrzeuggeschwindigkeitssignals
V vom Sensor 17, welche Signale von dem Soll-Motorstrom-Erfassungsabschnitt 25 zur
Motordrehmoment-Steuerung/Regelung entsprechend der Fahrzeuggeschwindigkeit
geleitet werden und auch zum Lenkdrehmoment-Schätzabschnitt 26 geleitet
werden. Ferner erzeugt der Lenkwinkel-Erfassungsabschnitt 19 ein Lenkwinkel-Erfassungssignal
Ds und ein Richtungssignal auf Grundlage des Absolutwerts des Lenkwinkelsignals
vom Sensor 18, welche Signale zu dem Lenkdrehmoment-Schätzabschnitt 26 zur
Motordrehmoment-Steuerung/Regelung entsprechend der Fahrzeuggeschwindigkeit
geleitet werden und auch zum Fehler-Erfassungsabschnitt 27 geleitet
werden.
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Der
Lenkdrehmoment-Schätzabschnitt 26, welcher
einen Speicher, wie beispielsweise einen ROM ("read only memory", Nur-Lese-Speicher) umfaßt, erzeugt
ein erstes geschätztes
Drehmoment Ts1 entsprechend dem Fahrzeuggeschwindigkeit-Erfassungssignal
Vs und entsprechend einem aus dem Lenkwinkel-Erfassungssignal Ds
berechneten Lenkwinkel θs,
und erzeugt ein zweites geschätztes
Drehmoment Ts2 entsprechend dem Fahrzeuggeschwindigkeit-Erfassungssignal
Vs und entsprechend einer Lenkwinkelbeschleunigung des aus dem Lenkwinkel-Erfassungssignal
Ds berechneten Lenkwinkels θs.
Der Lenkdrehmoment-Schätzabschnitt 26 multipliziert
das erste und das zweite geschätzte
Drehmoment Ts1 und Ts2 jeweils mit einem ersten und einem zweiten
Koeffizienten k1 und k2, wobei der zweite Koeffizient k2 viermal
so groß ist
wie der erste Koeffizient k1 (k2 = 4k1). Dann addiert der Lenkdrehmoment-Schätzabschnitt 26 die
Multiplikationsergebnisse, um ein Schätz-Drehmoment-Signal Tg ( =
k1 × Ts1
+ k2 × Ts2)
zu erhalten.
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4 ist
ein Blockdiagramm, welches einen beispielhaften detaillierten Aufbau
des Lenkdrehmoment-Schätzabschnitts 26 zeigt,
welcher einen Differenzierabschnitt 27c, einen Nur-Lese-Speicher (ROM) 26d und
einen Abschnitt 27e für
arithmetische Operationen umfaßt.
Der Differenzierabschnitt 27c differenziert zweimal den
aus dem Lenkwinkel-Erfassungssignal
Ds berechneten Lenkwinkel θs,
um ein Lenkwinkel-Beschleunigungssignal
(d2θ/dt2) zu erzeugen, welches dann dem Nur-Lese-Speicher (ROM) 26d zugeführt wird.
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Der
Nur-Lese-Speicher (ROM) 26d des Lenkdrehmoment-Schätzabschnitts 26 enthält vorgespeichert
eine Tabelle, welche, wie in 5A gezeigt,
Werte des ersten geschätzten
Drehmoments Ts1 enthält,
die den verschiedenen möglichen
Werten des Fahrzeuggeschwindigkeit-Erfassungssignals Vs und des aus dem
Lenkwinkel-Erfassungssignal Ds berechneten Lenkwinkels θs entsprechen,
und die durch Versuche oder logische Operationen erhalten wurden.
Somit liest der Lenkwinkel-Schätzabschnitt 26 wahlweise
einen der ersten geschätzten Drehmomentwerte
Ts1 entsprechend den digital-gewandelten Werten des eingegebenen
Fahrzeuggeschwindigkeitssignals V und des Lenkwinkelsignals D aus
und leitet diesen Wert zu dem Abschnitt 27e für arithmetische
Operationen. Der Nur-Lese-Speicher (ROM) 26d enthält eine
weitere Tabelle vorgespeichert, welche, wie in 5B gezeigt,
Werte des zweiten geschätzten
Drehmoments Ts2 enthält,
die den verschiedenen möglichen
Werten des Fahrzeuggeschwindigkeit-Erfassungssignals Vs und der
durch zweifache Differentiation des Lenkwinkels θs berechneten Lenkwinkelbeschleunigung
entsprechen und welche durch Versuche oder logische Operationen erhalten
wurden. Somit liest der Lenkdrehmoment-Schätzabschnitt 26 wahlweise
einen der zweiten geschätzten
Drehmomentwerte Ts2 entsprechend den digital-gewandelten Werten
des eingegebenen Fahrzeuggeschwindigkeitssignals V und des Lenkwinkelsignals
D aus und leitet diesen Wert zu dem Abschnitt 27e für arithmetische
Operationen.
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Der
Abschnitt 27e für
arithmetische Operationen multipliziert das aus dem Nur-Lese-Speicher (ROM) 26d ausgelesene
erste und zweite geschätzte Drehmoment
Ts1 und Ts2 mit dem ersten bzw. mit dem zweiten Koeffizienten k1
und k2 und addiert die Multiplikationsergebnisse, um das vorstehend
erwähnte
Schätz-Drehmoment-Signal
Tg ( = k1 × Ts1
+ k2 × Ts2)
zu erhalten. Der Abschnitt 27e für arithmetische Operationen
leitet das Schätz-Drehmoment-Signal
Tg an den Wahlschalter 28.
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Ferner
enthält
der Nur-Lese-Speicher (ROM) 26d des Lenkdrehmoment-Schätzabschnitts 26 vorgespeichert
eine weitere Tabelle, welche, wie in 6A gezeigt,
Werte eines ersten geschätzten Straßenoberflächen-Reibungskoeffizienten μ1 enthält, welche
den verschiedenen möglichen
Werten des Fahrzeuggeschwindigkeit-Erfassungssignals Vs und des
aus dem Lenkwinkel-Erfassungssignal Ds berechneten Lenkwinkels θs entsprechen
und welche durch Versuche und logische Operationen erhalten wurden.
Somit liest der Lenkdrehmoment-Schätzabschnitt 26 wahlweise
einen der ersten geschätzten
Straßenoberflächen-Reibungswerte μ1 entsprechend
den digital-gewandelten Werten des eingegebenen Fahrzeuggeschwindigkeitssignals
V und des Lenkwinkelsignals D aus. Außerdem enthält der Nur-Lese-Speicher (ROM) 26d vorgespeichert eine
weitere Tabelle, welche, wie in 6B gezeigt, Werte
eines zweiten geschätzten
Straßenoberflächen-Reibungskoeffizienten μ2 enthält, welche
verschiedenen, möglichen
Werten des Fahrzeuggeschwindigkeit-Erfassungssignals Vs und der durch zweimalige
Differentiation des Lenkwinkels θs
berechneten Lenkwinkelbeschleunigung entsprechen, und welche durch
Versuche oder logische Operationen erhalten wurden. Somit liest
der Lenkwinkel-Schätzabschnitt 26 wahlweise
einen der zweiten geschätzten
Drehmomentwerte Ts2 entsprechend den digital-gewandelten Werten
des eingegebenen Fahrzeuggeschwindigkeitssignals V und des Lenkwinkelsignals
D aus. Dann modifiziert der Lenkdrehmoment-Schätzabschnitt 26 den
ersten und den zweiten geschätzten
Straßenoberflächen-Reibungskoeffizienten μ1 und μ2 gemäß dem vorher
gewählten
ersten und zweiten geschätzten
Drehmomentwert Ts1 und Ts2, um dadurch das geschätztes Drehmoment-Signal Tg
bereitzustellen.
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Der
Fehler-Erfassungsabschnitt 27, welcher ein ODER-Gatter
aufweist, führt
eine ODER-Operation zwischen dem Lenkdrehmoment-Erfassungssignal
Ts des Lenkdrehmoment-Erfassungsabschnitts 13 und dem Lenkwinkel-Erfassungssignal
Ds des Lenkwinkel-Erfassungsabschnitts 19 durch. Somit bestimmt
dann, wenn das Lenkwinkel-Erfassungssignal Ds ohne Ausgabe des Lenkdrehmoment-Erfassungssignals
Ts (Ts = 0) ausgegeben wird, der Fehler-Erfassungsabschnitt 27,
daß der
Lenkdrehmomentsensor 12 außer Betrieb ist, und gibt ein
Fehlersignal Ss sowohl an den Warnabschnitt 30 als auch an
den Wahlschalter 28 aus.
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Der
Betrieb des Wahlschalters 28 mit Software-gesteuerter Schaltfunktion
sieht vor, daß das Lenkdrehmoment-Erfassungssignal
Ts ausgewählt wird,
wenn kein Fehlersignal Ss von dem Fehler-Erfassungsabschnitt 27 ausgegeben
wird, d.h. dann, wenn der Lenkdrehmomentsensor 12 korrekt funktioniert,
daß jedoch
das Schätz-Lenkdrehmoment-Signal
Tg ausgewählt
wird, wenn das Fehlersignal Ss von dem Fehler-Erfassungsabschnitt 27 ausgegeben wird,
d.h. dann, wenn der Lenkdrehmomentsensor 12 außer Betrieb
ist. Das somit durch den Wahlschalter 28 ausgewählte Signal
Ts oder Tg wird dann dem Soll-Motorstrom-Erzeugungsabschnitt 25 als
ausgewähltes
Lenkdrehmoment-Signal Tf zugeführt.
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Der
Soll-Motorstrom-Erzeugungsabschnitt 25 umfaßt einen
Speicher, wie beispielsweise einen Nur-Lese-Speicher (ROM), welcher
eine Tabelle speichert, welche, wie in 7 gezeigt,
Werte eines Soll-Motorstroms Ti enthält, die verschiedenen möglichen
Werten des Fahrzeuggeschwindigkeitsignals V und des Lenkdrehmomentsignals
T entsprechen und welche durch Versuche oder logische Operationen
auf Grundlage des über
den Wahlschalter 28 geleiteten ausgewählten Lenkdrehmomentsignals
Tf und des Fahrzeuggeschwindigkeits-Erfassungssignals Vs erhalten wurden.
Somit liest der Soll-Motorstrom-Erzeugungsabschnitt 25 wahlweise
einen der Soll-Motorstromwerte Ti entsprechend dem eingegebenen
Fahrzeuggeschwindigkeits-Erfassungssignal Vs
und dem ausgewählten
Lenkdrehmomentsignal Tf (Ts oder Tg) aus und leitet diesen Wert
dem Treibersteuerabschnitt 22 über den Subtrahierer 52 zu.
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Der
Subtrahierer 52 subtrahiert den erfaßten Motorstrom IMO,
welcher vom Motorstrom-Erfassungsabschnitt 54 ausgegeben
wird, von dem Soll-Motorstrom
Ti, um dadurch ein Differenz- oder Versatzsignal ΔI = (Ti – IMO) an den Treibersteuerabschnitt 22 auszugeben.
Nach Maßgabe
des Versatzsignals ΔI
erzeugt der Treibersteuerabschnitt 22 ein Motorsteuersignal
Vo, welches dem Motortreiber 16 zuzuführen ist.
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Nach
dem Empfang des Fehlererfassungssignals Ss von dem Fehlererfassungsabschnitt 27 warnt
der Warnabschnitt 30 den Fahrzeugfahrer und Passagiere
vor dem ungewöhnlichen
Zustand, d.h. der Fehlfunktion, über
eine sichtbare Azeige und/oder eine hörbare Ausgabe; die sichtbare
Anzeige kann durch Beleuchten oder Flackern einer Warnlampe erfolgen,
und die hörbare
Ausgabe kann durch Anregen eines Summers oder Erzeugen eines optionalen
Warntons über
einen Lautsprecher erfolgen.
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Wie
vorstehend beschrieben, ist die elektrische Servolenkeinrichtung
gemäß dem ersten
Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung dadurch gekennzeichnet, daß dann,
wenn der Lenkdrehmomentsensor außer Betrieb ist, die Steuereinheit 15 den
Betrieb des Hilfsmotors auf Grundlage des von dem Lenkdrehmoment-Schätzabschnitt 26 basierend auf
einer erfaßten
Fahrzeuggeschwindigkeit und eines Lenkwinkels berechneten geschätzten Lenkdrehmoments
steuert/regelt, mit dem Ergebnis, daß der gesteuerte/geregelte
Betrieb des Motors ohne Rücksicht
auf einen Fehler (Ausfall) des Lenkdrehmomentsensors fortgesetzt
werden kann.
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3 ist
ein Blockdiagramm, welches die elektrischen Grundbauteile der elektrischen
Servolenkeinrichtung gemäß einem
zweiten Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung zeigt. Die elektrische Servolenkeinrichtung
aus 3 umfaßt
jeweils einen doppelten Satz von Lenkdrehmomentsensoren 12a, 12b,
Fahrzeuggeschwindigkeitssensoren 17a, 17b, Lenkwinkelsensoren 18a, 18b,
Steuereinheiten 15a, 15b, Motortreiber 16a, 16b und
Motorstrom-Erfassungsabschnitte 54a, 54b, einen
Warnabschnitt 30 und eine Motorantriebsenergieversorgung 23.
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Die
Hauptsteuereinheit 15a, welche bevorzugt durch einen Mikroprozessor
realisiert ist, umfaßt einen
Lenkdrehmoment-Erfassungsabschnitt 13a, einen Fahrzeuggeschwindigkeit-Erfassungsabschnitt 14a,
einen Lenkwinkel-Erfassungsabschnitt 19a,
einen Soll-Motorstrom-Erzeugungsabschnitt 25a, einen Lenkdrehmoment-Schätzabschnitt 26a,
einen Motortreiber-Steuerabschnitt 22a,
einen Fehler-Erfassungsabschnitt 27a, einen Subtrahierer 52a,
und einen Wahlschalter 28a, ähnlich der Steuereinheit 15 des
ersten Ausführungsbeispiels.
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Im
Fall eines geringfügigen
Fehlers in der Hauptsteuereinheit 15a tritt keine bedeutende
Veränderung
in der Größe der Lenkunterstützung durch den
Motor 10 auf, obwohl sich das Lenkgefühl aufgrund eines Verlusts
einiger der für
die Steuerung/Regelung des Motors 10 zu verwendenden Sensorsignale
verschlechtert. Allerdings steuert/regelt im Fall eines relativ
großen
Fehlers die Steuereinheit 15a den Motor 10 zum
Verringern seiner Lenkunterstützung
durch Erzeugen eines Motorsteuersignals, welches für ein reduziertes
Unterstützungsverhältnis bemessen
ist, so daß zumindest
der Fahrzeugfahrer durch eine Veränderung des Lenkgefühls auf
den Fehler aufmerksam wird. Wenn die Hauptsteuereinheit 15a einmal
vollständig
zusammenbricht, wird von der Hauptsteuereinheit 15a zu
einer Hilfssteuereinheit 15b umgeschaltet, so daß anstelle
der Hauptsteuereinheit 15a die Hilfssteuereinheit 15b beginnt,
den Motor 10 auf Grundlage des erfaßten Lenkdrehmoments zu steuern/regeln.
Diese Zweifach-Anordnung sieht einen ununterbrochen gesteuerten/geregelten
Betrieb des Hilfsmotors 10 vor.
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Wenn
der zugeordnete Lenkdrehmomentsensor 12a außer Betrieb
ist, berechnet die Steuereinheit 15a ein geschätztes Lenkdrehmoment
auf Grundlage eines Fahrzeuggeschwindigkeit-Erfassungssignals Vs
vom Fahrzeuggeschwindigkeit-Erfassungsabschnitt 14a und
auf Grundlage eines Lenkwinkel-Erfassungssignals Ds vom Lenkwinkel-Erfassungsabschnitt 19a,
um den Motor 10 auf Grundlage des geschätzten Lenkdrehmoments, der Fahrzeuggeschwindigkeit
und des Lenkdrehmomentwinkels zu steuern/regeln.
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Der
Lenkdrehmoment-Erfassungsabschnitt 13a erzeugt ein Lenkdrehmoment-Erfassungssignal Ts
und ein Richtungssignal auf Grundlage des Absolutwerts des Lenkdrehmomentsignals
T vom Sensor 12a, welche Signale über den Wahlschalter 28a zum Soll-Motorstrom-Erzeugungsabschnitt 25a zur
Motordrehmomentsteuerung geleitet werden und auch zum Fehler-Erfassungsabschnitt 27a geleitet
werden. Der Fahrzeuggeschwindigkeit-Erfassungsabschnitt 14a erzeugt
ein Fahrzeuggeschwindigkeit-Erfassungssignal Vs und ein Richtungssignal
auf Grundlage des Absolutwerts des Fahrzeuggeschwindigkeitssignals
V vom Sensor 17a, welche Signale zu dem Soll-Motorstrom-Erzeugungsabschnitt 25a für eine Motordrehmoment-Steuerung/Regelung
entsprechend der Fahrzeuggeschwindigkeit geleitet werden und auch
zu dem Lenkdrehmoment-Schätzabschnitt 26a geleitet
werden. Darüber
hinaus erzeugt der Lenkwinkel-Erfassungsabschnitt 19a ein Lenkwinkel-Erfassungssignal
Ds und ein Richtungssignal auf Grundlage des Absolutwerts des Lenkwinkelsignals
vom Sensor 18a, welche Signale zu dem Lenkdrehmoment-Schätzabschnitt 26a für eine Motordrehmoment-Steuerung/Regelung
entsprechend der Fahrzeuggeschwindigkeit geleitet werden und auch
zu dem Fehler-Erfassungsabschnitt 27a geleitet werden.
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Der
Lenkdrehmoment-Schätzabschnitt 26a ist
im Aufbau ähnlich
dem Lenkdrehmoment-Schätzabschnitt 26 des
ersten Ausführungsbeispiels
und wird nachfolgend mit Bezug auf 4 beschrieben. Der
Abschnitt 26a umfaßt
einen Speicher, wie beispielsweise einen Nur-Lese-Speicher (ROM) 26d,
einen Differenzierabschnitt 27c und einen Abschnitt 27e für arithmetische
Operationen, wie in 4 gezeigt. Der Lenkdrehmoment-Schätzabschnitt 26a erzeugt
ein erstes geschätztes
Drehmoment Ts1 entsprechend dem Fahrzeuggeschwindigkeits-Erfassungssignal
Vs und entsprechend dem aus dem Lenkwinkel-Erfassungssignal Ds berechneten
Lenkwinkel θs,
und erzeugt ein zweites geschätztes
Drehmoment Ts2 entsprechend dem Fahrzeuggeschwindigkeits-Erfassungssignal
Vs und entsprechend einer aus dem Lenkwinkel-Erfassungssignal Ds
berechneten Lenkwinkelbeschleunigung des Lenkwinkels θs. Der Lenkdrehmoment-Schätzabschnitt 26a multipliziert
dann das erste und das zweite geschätzte Drehmoment Ts1 und Ts2
mit einem ersten bzw. einem zweiten Koeffizienten k1 und k2, wobei
der zweite Koeffizient k2 viermal so groß ist wie der erste Koeffizient
k1 (k2 = 4k1). Im weiteren (Berechnungs-) Weg addiert der Lenkdrehmoment-Schätzabschnitt 26a die Multiplikationsergebnisse,
um ein Schätz-Drehmomentsignal
Tg ( = k1 × Ts1
+ k2 × Ts2)
an den Wahlschalter 28a auszugeben.
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Ferner
enthält
der Nur-Lese-Speicher (ROM) 26d des Lenkdrehmoment-Schätzabschnitts 26a eine
weitere Tabelle vorgespeichert, welche, wie in 6A gezeigt,
Werte eines ersten geschätzten Straßenoberflächen-Reibungskoeffizienten μ1 enthält, die
verschiedenen möglichen
Werten des Fahrzeuggeschwindigkeit-Erfassungssignal Vs und des aus
dem Lenkwinkel-Erfassungssignal
Ds berechneten Lenkwinkels θs
entsprechen, und die durch Versuche und logische Operationen erhalten
wurden. Somit liest der Lenkdrehmoment-Schätzabschnitt 26a wahlweise
einen der ersten geschätzten
Straßenoberflächen-Reibungskoeffizientenwerte μ1 entsprechend
den digital-gewandelten Werten des eingegebenen Fahrzeuggeschwindigkeitssignals
V und des Lenkwinkelsignals D ein. Ferner enthält der Nur-Lese-Speicher (ROM) 26d eine
weitere Tabelle vorgespeichert, welche, wie in 6B gezeigt,
Werte eines zweiten geschätzten
Straßenoberflächen-Reibungskoeffizienten μ2 enthält, die
verschiedenen möglichen
Werten des Fahrzeuggeschwindigkeit-Erfassungssignals Vs und der durch zweimalige
Differentiation des Lenkwinkels θs
berechneten Lenkwinkelbeschleunigung entsprechen und die durch Versuche
und logische Operationen erhalten wurden. Somit liest der Lenkdrehmoment-Schätzabschnitt 26a wahlweise
einen der zweiten geschätzten
Drehmomentwerte Ts2 entsprechend den digital-gewandelten Werten
des eingegebenen Fahrzeuggeschwindigkeitssignals V und des Lenkwinkelsignals
D aus. Dann modifiziert der Lenkdrehmoment-Schätzabschnitt 26a den
ersten und den zweiten geschätzten Straßenoberflächen-Reibungskoeffizienten μ1 und μ2 entsprechend
dem vorher ausgewählten
ersten und zweiten geschätzten
Drehmomentwert Ts1 und Ts2, um dadurch das Schätz-Drehmomentsignal Tg bereitzustellen.
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Der
Fehlererfassungsabschnitt 27a, welcher ein ODER-Gatteraufweist,
führt eine
ODER-Operation zwischen dem Lenkdrehmoment-Erfassungssignal Ts von
dem Lenkdrehmoment-Erfassungsabschnitt 13a und dem Lenkwinkel-Erfassungssignal Ds
von dem Lenkwinkel-Erfassungsabschnitt 19a durch. Somit
bestimmt dann, wenn das Lenkwinkel-Erfassungssignal Ds ohne Ausgabe
des Lenkdrehmoment-Erfassungssignals Ts (Ts = 0) ausgegeben wird,
der Fehlererfassungsabschnitt 27a, daß der Lenkdrehmomentsensor 12a außer Betrieb
ist, und gibt ein Fehlersignal Ss an den Warnabschnitt 30,
den Wahlschalter 28 und an einen Umschaltabschnitt 40 aus.
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Der
Betrieb des Wahlschalters 28a mit Software-gesteuerter
Umschaltfunktion sieht vor, daß das
Lenkdrehmoment-Erfassungssignal Ts ausgewählt wird, wenn kein Fehlersignal
Ss von dem Fehlererfassungsabschnitt 27a ausgegeben wird,
d.h. dann, wenn der Lenkdrehmomentsensor 12a korrekt funktioniert,
daß jedoch
der Wahlschalter 28a das Schätz-Lenkdrehmoment-Signal Tg
auswählt,
wenn das Fehlersignal Ss von dem Fehler-Erfassungsabschnitt 27a ausgegeben
wird, d.h. dann, wenn der Lenkdrehmomentsensor 12a außer Betrieb
ist. Das somit durch den Wahlschalter 28a ausgewählte Signal
Ts oder Tg wird dann dem Soll-Motorstrom-Erzeugungsabschnitt 25a als
ein ausgewähltes
Lenkdrehmoment-Signal Tf zugeführt.
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Der
Soll-Motorstrom-Erzeugungsabschnitt 25a umfaßt einen
Speicher, wie beispielsweise einen Nur-Lese-Speicher (ROM), welcher
eine Tabelle speichert, die, wie in 7 gezeigt,
Werte des Soll-Motorstroms Ti1 enthält, die verschiedenen möglichen
Werten des Fahrzeuggeschwindigkeitsignals V und des Lenkdrehmomentsignals
T entsprechen und die durch Versuche oder logische Operationen auf
Grundlage des über
den Wahlschalter 28a geleiteten, ausgewählten Lenkdrehmoment-Signals Tf
und auf Grundlage des Fahrzeuggeschwindigkeit-Erfassungssignals
Vs erhalten wurden.
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Somit
liest der Soll-Motorstrom-Erzeugungsabschnitt 25a wahlweise
einen der Soll-Motorstromwerte Ti1 ensprechend dem eingegebenen Fahrzeuggeschwindigkeit-Erfassungssignal
Vs und entsprechend dem auf dem Lenkdrehmoment T basierenden ausgewählten Lenkdrehmomentsignal
Tf (Ts oder Tg) aus, und leitet diesen Wert an den Subtrahierer 52a.
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Der
Speicher des Soll-Motorstrom-Erzeugungsabschnitts 25a speichert
auch eine Tabelle, welche, wie in 8 gezeigt,
Werte des Soll-Motorstroms Ti2 enthält, die verschiedenen möglichen Werten
des Fahrzeuggeschwindigkeitssignals V und des Lenkwinkelsignals
D entsprechen und die durch Versuche oder durch logische Operationen
auf Grundlage des Lenkwinkelerfassungssignals Ds und des Fahrzeuggeschwindigkeit-Erfassungssignals
Vs erhalten wurden. Somit liest der Soll-Motorstrom-Erzeugungsabschnitt 25a wahlweise
einen der Soll-Motorstromwerte
Ti2 entsprechend dem eingegebenen Fahrzeuggeschwindigkeits-Erfassungssignal
Vs und einem basierend auf dem Lenkwinkelerfassungssignal Ds ausgewähltem Lenkdrehmomentsignal
Tf (Ts oder Tg) aus.
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Ferner
subtrahiert der Soll-Motorstrom-Erzeugungsabschnitt 25a im zweiten
Ausführungsbeispiel
den Soll-Motorstrom Ti2 von dem Soll-Motorstrom Ti1, um dann die
Differenz (Ti1 – Ti2)
dem Subtrahierer 52a als einen Soll-Motorstromwert Ti für eine Bewegung nach außen (weg
von der Mitte zu einer der Endstellungen hin) oder für eine Rückbewegung
des Lenkrads 2 zuzuführen.
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Der
Subtrahierer 52a subtrahiert den erfaßten, von dem Motorstrom-Erfassungsabschnitt 54a ausgegebenen
Motorstrom IMO von dem Soll-Motorstrom Ti, um
dadurch ein Differenz- oder Versatzsignal ΔI (= Ti – IMO)
an den Treibersteuerabschnitt 22a auszugeben. Nach Maßgabe des
Versatzsignals ΔI erzeugt
der Treibersteuerabschnitt 22a ein dem Motortreiber 16a zum
Betreiben des Hilfsmotors 10 zuzuführendes Motorsteuersignal Vo.
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Der
Umschaltabschnitt 40, welcher eine Oszillatorschaltung,
eine Komparatorschaltung usw. aufweist, gibt dann ein Steuerwechselsignal
Ta an die Hilfssteuereinheit 15b in Antwort auf das durch
den Fehler-Erfassungsabschnitt 27a oder
dergleichen erzeugte Fehlersignal Ss aus, wenn die Hauptsteuereinheit 15a oder
dieser zugeordnete Sensoren außer Betrieb
sind oder sich in einem ungewöhnlichen
Zustand befinden, so daß die
Hilfssteuereinheit 15b die Steuerung/Regelung von der Hauptsteuereinheit 15a übernimmt.
Der Umschaltabschnitt 40 empfängt auch ein ähnliches
Steuerwechselsignal Tb von der Hilfssteuereinheit 15b,
wenn die Steuereinheit 15b oder dieser zugeordnete Sensoren
außer
Betrieb sind oder sich in einem ungewöhnlichen Zustand befinden.
Die Steuerwechselsignale Ta und Tb werden zwei Eingängen eines
ODER-Gatters 31 zugeführt, so
daß das
ODER-Gatter 31 dann ein Fehlererfassungssignal Ar an den
Warnabschnitt 30 ausgibt, wenn zumindest eine der Haupt-
oder der Hilfssteuereinheit 15a und 15b außer Betrieb
ist. Bevorzugt stuft der Umschaltabschnitt 40 verschiedene
Fehler der Sensoren und anderer Bauteile nach Maßgabe deren Positionierung
und deren Fehlergrad ein und führt
eine vorbestimmte Modusumwandlung in Abhängigkeit von der Einstufung
des erfaßten
Fehlers durch.
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Nach
Empfang des Fehlererfassungssignals Ar von dem ODER-Gatter 31 warnt
der Warnabschnitt 30 den Fahrzeugfahrer und die Passagiere vor
dem ungewöhnlichen
Zustand, d.h. vor dem Fehler, über
eine sichtbare Anzeige und/oder eine hörbare Ausgabe; die sichtbare
Anzeige kann durch Beleuchten oder Flackern einer Warnlampe erfolgen, und
die hörbare
Ausgabe kann durch Anregen eines Summers oder Erzeugen eines optionalen
Warntons über
einen Lautsprecher erfolgen.
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Obwohl
nicht im einzelnen beschrieben, ist die Hilfssteuereinheit 15b in
einer ähnlichen
Art und Weise wie die Hauptsteuereinheit 15a aufgebaut,
außer
daß ein
Fehlersignal von ihrem Fehlererfassungsabschnitt (nicht gezeigt)
entsprechend dem Fehlererfassungsabschnitt 27a der Hauptsteuereinheit 15a,
wie vorstehend angegeben, an den Umschaltabschnitt 40 ausgegeben
wird.
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Wie
vorstehend beschrieben, ist die elektrische Servolenkeinrichtung
gemäß dem zweiten
Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung dadurch gekennzeichnet, daß sie aus
Gründen
der Ausfallsicherheit jeweils zwei Sätze der Lenkdrehmomentsensoren 12a, 12b,
der Fahrzeuggeschwindigkeitssensoren 17a, 17b,
der Lenkwinkelsensoren 18a, 18b, der Steuereinheiten 15a, 15b,
der Motortreiber 16a, 16b und der Motorstrom-Erfassungsabschnitte 54a, 54b zu
ausfallsicheren Zwecken aufweist, und daß dann, wenn der Lenkdrehmomentsensor
außer Betrieb
ist, jede der Steuereinheiten 15a und 15b den Betrieb
des Hilfsmotors 10 auf Grundlage des durch den Lenkdrehmoment-Schätzabschnitt 26 basierend auf
einer erfaßten
Fahrzeuggeschwindigkeit und einem Lenkwinkel berechneten geschätzten Lenkdrehmoment
mit dem Ergebnis steuert/regelt, so daß der gesteuerte/geregelte
Betrieb des Motors 10 ohne Rücksicht auf den Fehler (Ausfall)
der Lenkdrehmomentsensoren fortgesetzt werden kann.
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Zusammengefaßt ist die
elektrische Servolenkeinrichtung der soweit beschriebenen vorliegenden
Erfindung dadurch gekennzeichnet, daß sie einen Lenkdrehmoment-Schätzabschnitt
zum Schätzen
des Lenkdrehmoments auf Grundlage einer durch den Fahrzeuggeschwindigkeitsensor
erfaßten Fahrzeuggeschwindigkeit
und eines durch den Lenkwinkelsensor erfaßten Lenkwinkels umfaßt. Wenn der
Lenkdrehmomentsensor außer
Betrieb ist oder nicht korrekt arbeitet, steuert/regelt die Steuereinheit den
Betrieb des Elektromotors auf Grundlage des durch den Lenkdrehmoment-Schätzabschnitt
geschätzten
Lenkdrehmoments. Somit kann ein gesteuerter/geregelter Betrieb des
elektrischen (Kraft-) Hilfsmotors ohne Rücksicht auf einen Fehler bzw. Ausfall
des Lenkdrehmomentsensors fortgesetzt werden; und es wird jederzeit
ein gutes Lenkgefühl erreicht,
ohne dafür
die Herstellungskosten vergrößern zu
müssen.
Als ein Ergebnis ist es möglich,
eine elektrische Servolenkeinrichtung bereitzustellen, welche eine
gesteigerte Zuverlässigkeit
und Kostengünstigkeit
erreicht.
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Die
Erfindung betrifft also eine elektrische Servolenkeinrichtung umfassend
eine Steuereinheit 15, 15a, 15b zum Festlegen
eines Motorsteuersignals zum Steuern/Regeln eines Betriebs eines
elektrischen Servohilfsmotors 10 zumindest auf Grundlage
des durch einen Lenkdrehmomentsensor 12, 12a, 12b erfaßten Lenkdrehmoments
und einer durch einen Fahrzeuggeschwindigkeitssensor 17, 17a, 17b erfaßten Fahrzeuggeschwindigkeit.
Die Steuereinheit 15, 15a, 15b umfaßt einen
Lenkdrehmoment-Schätzabschnitt 26, 26a, 26b zum
Schätzen des
Lenkdrehmoments auf Grundlage der durch den Fahrzeuggeschwindigkeitssensor 17, 17a, 17b erfaßten Fahrzeuggeschwindigkeit
und eines durch einen Lenkwinkelsensor 18, 18a, 18b erfaßten Lenkwinkels.
Wenn der Lenkdrehmomentsensor 12, 12a, 12b außer Betrieb
ist oder fehlerhaften Betrieb aufweist, steuert/regelt die Steuereinheit 15, 15a, 15b den
Betrieb des Elektromotors 10 auf Grundlage des durch den
Lenkdrehmoment-Schätzabschnitt 26, 26a, 26b geschätzten Lenkdrehmoments.