DE4023795C2 - Verfahren zum Überwachen der Arbeitsqualität bei der Fadenherstellung sowie Verbundanlage zur Durchführung des Verfahrens - Google Patents
Verfahren zum Überwachen der Arbeitsqualität bei der Fadenherstellung sowie Verbundanlage zur Durchführung des VerfahrensInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Überwachen der Arbeitsqualität
von Arbeitsstellen wenigstens zweier aufeinanderfolgender
Fertigungsschritte bei der Herstellung von Faden,
insbesondere bei einer Verbundanlage aus Spinn- und
Spulmaschinen, sowie eine derartige Verbundanlage zum Durchführen
des Verfahrens.
Die Fadenherstellung umfaßt eine Vielzahl von Bearbeitungs
schritten. So erfordert beispielsweise die Produktion eines
Baumwollfadens einen Putz- und Mischvorgang, einen Kardier
vorgang, einen Verstreckvorgang, einen Vorspinnvorgang, einen
Feinspinnvorgang, einen Umspulvorgang und weitere Bearbei
tungsschritte. Weiter wird der Faden dubliert, verzwirnt und
gefärbt, bevor er einer Zettel-, Web- oder Strickmaschine
zugeführt wird.
Wird in einem der oben genannten Bearbeitungsschritte ein
fehlerhafter Faden produziert, so besteht eine große Wahr
scheinlichkeit, daß dieser fehlerhafte Faden in einem der
nachfolgenden Schritte entdeckt wird. Wenn der fehlerhafte Faden ent
deckt wird, ist es jedoch äußerst schwierig, die Herkunft dieses
Fadens rückzuverfolgen.
Es ist daher nur möglich, die Fehlerursache zu beseitigen,
wenn es auch möglich ist, die Bearbeitungsstelle bzw.
-spindel festzustellen, in der der einem nachfolgenden
Bearbeitungsschritt zugeführte Faden vor diesem Schritt be
arbeitet wurde.
Aus der DE 36 03 002 A1 geht ein Verfahren gemäß dem Oberbegriff
des Anspruchs 1 hervor, bei dem die in einer Spulmaschine
hergestellten Spinnspulen gleichzeitig nach deren Fertigstellung
abgezogen werden. Die Spinnspulen werden dann in
der Reihenfolge der nebeneinander angeordneten Spinnstellen
mittels einer Fördereinrichtung zu einer Übergabestation verbracht,
wo sie jeweils einzeln auf Trageinrichtungen aufgesetzt
werden. Die Trageinrichtungen sind mit einem Magnetband
versehen, welches mittels einer Schreibeinrichtung beschreibbar
ist und dessen Inhalt mittels einer Leseeinrichtung auslesbar
ist. Da die Spinnspulen in der Übergabestation in der
Reihenfolge der Anordnung der Spinnstellen in der Spinnmaschine
eintreffen, kann jeder Trageinrichtung ein Identifikationsmerkmal
eingeschrieben werden, welches die Spinnstelle
kennzeichnet, aus der die auf die jeweilige Trageinrichtung
gerade aufgesetzte Spinnspule stammt. Anschließend werden die
Trageinrichtungen zusammen mit den Spinnspulen über eine Fadenendevorbereitungsstation
zu den Spulstellen einer Spulmaschine
verbracht. Überschreiten die während des Umspulens
auftretenden Fadenbrüche eine vorbestimmte Anzahl, so wird
der Umspulvorgang unterbrochen und eine Lampe eingeschaltet,
die eine Bedienperson darauf aufmerksam macht, daß sich in
der so gekennzeichneten Spulstelle eine mangelhafte Spinnspule
befindet, deren Fadenmaterial zu einer beständigen Störung
führt. Die durch die Lampe herbeigerufene Bedienperson
zieht von der aus der Spulstelle ausgetragenen Trageinrichtung
die Spinnspule ab und läßt eine neue Spinnspule zusammen
mit ihrer Trageinrichtung in die Spulstelle einlaufen. Die
leere Trageinrichtung kehrt zu einer Spulenabziehstation für
alle Trageinrichtungen zurück. Dort wird das Fehlen einer
leeren Hülse bzw. einer Hülse mit Restfaden erkannt und
gleichzeitig die in dem Magnetband der Trageinrichtung eingespeicherte
Identifikationsmarke der Spinnstelle, aus der das
von dieser Trageinrichtung getragene Fadenmaterial stammt,
mittels einer Leseeinrichtung ausgelesen. Somit läßt sich mit
diesem bekannten Verfahren feststellen, aus welcher Spinnstelle
eine fehlerhafte Spinnspule stammt.
Fehler beim Umspulen von Spinnspulen auf Auflaufspulen können
aber nicht nur ihre Ursache in dem aus einer Spinnstelle
stammenden Fadenmaterial haben, sondern auch in den Bauteilen
bzw. Vorgängen in einer Spulstelle begründet sein. So kann es
beispielsweise bei einer falschen Einstellung eines Fadenspanners
oder eines Dickstellenfängers einer Spulstelle zu
einer häufigen Unterbrechung des Umspulvorganges kommen, was
letztlich zu einem Abstellen der Spulstelle führt. Bei dem
bekannten Verfahren werden die zu einem Abstellen des Umspulvorganges
führenden Fehler ausschließlich auf eine mangelhaft
arbeitende Spinnstelle zurückgeführt und unberücksichtigt gelassen,
daß derartige Fehler auch auf einer mangelhaft arbeitenden
Spulstelle beruhen können. Dies führt dazu, daß zwar
ein Fehler an sich erkannt wird, jedoch dessen Ursache nur
ungenau bestimmt wird. So kann bei dem bekannten Verfahren
erst durch Überprüfung der Spinnstelle und gegebenenfalls einem
Erkennen, daß diese einwandfrei arbeitet, festgestellt
werden, daß möglicherweise ein Fehler in der Spulstelle vorliegt.
Da bei den heutigen Fertigungsmethoden zum Herstellen
eines Fadens ein hoher Automatisationsgrad angestrebt wird
und somit eine Vielzahl von verschiedenen Einflußfaktoren
während der Herstellung eines Fadens auf das Fadenmaterial einwirken
können, ist eine derartige Vorgehensweise nachteilig,
da zeitaufwendig.
Aus der DE 37 32 367 A1 geht weiterhin ein Verfahren und eine
Vorrichtung zum Vorbereiten eines nachfolgenden Behandlungsvorganges
einer Textilspule hervor, bei der die das Fadenmaterial
tragenden Hülsen jeweils mit einem Chip versehen sind,
der mittels einer geeigneten Einrichtung beschreibbar ist und
dessen Inhalt mittels derselben Einrichtung ausgelesen werden
kann. Bei diesem bekannten Verfahren wird in den Chip ein
Frachtbrief für das jeweilige von dieser Hülse getragene Fadenmaterial
eingeschrieben, welches zur Steuerung der nachfolgenden
Behandlungsprozesse dient. In jeder Behandlungsstation
wird der Inhalt des Chips ausgelesen und nach Beendigung
der Behandlung bzw. Bearbeitung des Fadenmaterials neue
Information in den Chip eingeschrieben. Der Frachtbrief
bleibt bis zur Endabnahme des Fadenmaterials von der Hülse
erhalten. Dieses bekannte Verfahren dient aber nicht zur Qualitätsüberwachung
bzw. zur Überwachung der Arbeitsqualität
von aufeinanderfolgenden Arbeitsstellen bei der Herstellung
von Faden.
Aus dem CH-Patent 410 718 geht weiterhin ein Verfahren zur
Qualitätskontrolle des Arbeitsergebnisses von Spinnstellen
hervor, bei der die das ersponnene Fadenmaterial tragenden
Hülsen mit Markierungen versehen werden können, die die
Spinnstelle kennzeichnen, aus der das von der Hülse getragene
Fadenmaterial stammt. Die Hülsen werden zusammen mit dem Fadenmaterial
Spulstellen einer Spulmaschine zugeführt. Wird
bei dem Umspulen des Fadenmaterials kein vorgegebener Grenzwert
an Fadenbrücken überschritten, so wird die Hülse ausgetragen
und die Markierung gelöscht, so daß die Hülse wieder
einer Spinnstelle der Spinnmaschine zuführbar ist. Überschreitet
dagegen die Anzahl der Fadenbrüche einen vorgegebenen
Wert, so werden die Hülsen einem Entschlüsselungsgerät
zugeführt, so daß die das fehlerhafte Fadenmaterial herstellende
Spinnstelle erkannt werden kann. Auch hier ist ähnlich
wie bei der DE 36 03 002 A1 eine Überwachung der Spulstelle
bzw. eines nach einem ersten Bearbeitungsschritt sich anschließenden
Bearbeitungsschrittes nicht vorgesehen.
Weiterhin geht aus der DE 37 42 112 A1 eine Auflaufspulentransportanlage
hervor, bei der die im Zusammenhang mit einer
Auflaufspule vorhandenen Informationen bei der Übergabe der
Auflaufspule von einem Bandförderer an die einzelnen Tragelemente
eines Hängefördersystems weitergegeben werden. Eine
Überwachung der aufeinanderfolgenden Bearbeitungsschritte bei
der Herstellung der Auflaufspulen ist bei dieser bekannten
Auflaufspulentransportanlage nicht vorgesehen.
Schließlich geht aus der DE 33 44 473 A12 eine Anlage zum Auswählen
und Fördern von Spinnspulen zwischen einer Spinnmaschine
und einer Spulmaschine hervor, bei der die die Spinnspulen
tragenden Trageinrichtungen Identifikationsmarken zum
Unterscheiden der Fadenart einer Spinnspule tragen. Mittels
dieser Identifikationsmerkmale können die Trageinrichtungen
entsprechend der Fadenart der von ihnen getragenen Spinnspulen
unterschiedlichen Spulabschnitten einer Spulmaschine zugeführt
werden. Auch hier ist eine Überwachung der Arbeitsqualität
aufeinanderfolgender Bearbeitungsschritte nicht vorgesehen.
Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren der
eingangs genannten Art zu schaffen, sowie eine Verbundanlage
zum Durchführen dieses Verfahrens, welche eine Überwachung
der Arbeitsqualität der Arbeitsstellen zwei aufeinanderfolgender
Fertigungsschritte bei der Herstellung von Faden gestattet.
Die vorstehende Aufgabe wird durch den Anspruch 1 sowie den
Anspruch 7 gelöst.
Beim erfindungsgemäßen Verfahren wird die Fadenqualität
zwischen zwei Bearbeitungsschritten, beispielsweise zwischen
dem Spinnen und dem nachfolgenden Umspulen der Spinnspule
überwacht, indem verschiedene Informationen und Daten über den
Faden bzw. über Fadenfehler, wie z.B. die Anzahl der Faden
schneidvorgänge aufgrund von Dickstellen, die Anzahl der
Schneidvorgänge, die durch Fadenfehlerlängen, die über einem
bestimmten Wert liegen, falsche Fadenfeinheit und
-festigkeit verursacht werden, sowie die Gleichmäßigkeit des
Fadens nach Beenden des Umspulvorganges in das am Spulen
teller bzw. Transportmittel angebrachte Identifizierungs- bzw.
Speichermedium geschrieben werden. Diese Speicherung erfolgt
durch Schreibeinrichtungen, die an jeder Bearbeitungsstelle
angeordnet sind und die auch die Nummer der jeweiligen Spinn-
bzw. Bearbeitungsstelle dem Speichermedium eingeben. Anhand
dieser Daten, die anschließend abgelesen und zu einem Über
wachungscomputer übertragen werden, ist dieser Computer in der
Lage, die Qualität eines Fadens, der von einer bestimmten
Spinnstelle produziert wurde und an einer bestimmten Spulstel
le umgespult wurde, der jeweiligen Spinnstelle oder Spulstelle
zuzuordnen und diese somit individuell zu überwachen.
Einige Ausführungsformen der Erfindung werden nachfolgend
anhand der Figuren näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine vordere Schnittansicht eines erfindungsgemäßen
Spulentellers mit einem in diesen eingelegten
Identifizierungsmedium;
Fig. 2 eine perspektivische Darstellung einer Ausführungs
form des Spulentellers;
Fig. 3 die Draufsicht auf eine weitere Ausführungsform;
Fig. 4 die Unteransicht einer weiteren Ausführungsform;
Fig. 5 den Plan einer Spulentransportanlage für eine
Spinn- und Spulmaschine, in dem der in Fig. 1 ge
zeigte Spulenteller verwendet wird;
Fig. 6 einen Plan einer weiteren Anlage;
Fig. 7 ein typisches Beispiel der Darstellung von computer
kontrollierten Daten; und
Fig. 8 die perspektivische Darstellung einer Spulstelle,
wie sie in den in Fig. 5 und 6 gezeigten Spulauto
maten verwendet wird.
Fig. 1 bis 4 zeigen jeweils ein Transportmittel (nachfolgend
als Spulenteller T1 bis T4 bezeichnet), an dem ein ldentifi
zierungsmedium 1 angebracht ist. Das Identifizierungsmedium 1
kann mit Daten beschrieben werden, wie auch Daten von diesem
Medium ablesbar sind.
Wie in Fig. 1 dargestellt, ist der Spulenteller T1 in einem
Stück aus Kunststoff oder ähnlichem geformt und umfaßt einen
Zapfen 2, auf den eine Spinnspule aufrecht aufsetzbar ist,
einen Absatz 3, der das untere Ende der Hülse trägt, sowie
eine Grundplatte 4, die auf ein Förderband aufgesetzt wird.
Ein ringförmiges Identifizierungsmedium 1 ist in der Grund
platte 4 eingelegt bzw. eingebettet. Bezugszeichen 5 kenn
zeichnet eine Identifikationsnut für die auf den Teller auf
recht aufgesetzte Spinnspule, die zur Unterscheidung der
Spinnspulen, die an Verzweigungen des Transportweges auf einen
bestimmten Zweigweg geleitet werden sollen, dient.
Fig. 2 zeigt einen Spulenteller T2, bei dem in der Grundplatte
4 des Spulentellers ein zylindrisches Identifizierungsmedium 6
fest eingebettet ist.
Fig. 3 zeigt einen Teller T3, in dem ein Identifizierungsme
dium 7 in einem Teil der Grundplatte 4 an deren Oberseite
eingebettet ist, und Fig. 4 zeigt einen Teller T4, in dessen
Grundplatte 4 an deren Unterseite 4a ein scheibenförmiges
Identifizierungsmedium 8 eingebettet ist.
Wenn die Identifizierungsmedien 1 und 6, wie in Fig. 1 und 2
gezeigt, in der Grundplatte 4 eingebettet sind, ist das Iden
tifizierungsmedium gegen Beschädigung und nachteilige
Einflüsse während des Transportes geschützt. Das Identifi
zierungsmedium befindet sich dabei nicht an der Außenseite
des Tellers.
Im vorstehend erwähnten Identifizierungsmedium kann ein
Speicher mit willkürlich zu wählender Kapazität, z.B. 100
Byte bis 1 Kilobyte vorgesehen sein, in den verschiedene
lnformationen bzw. Daten bezüglich des Fadens geschrieben
werden können.
Die im Identifizierungsmedium erfaßbare Datenmenge ist daher
wesentlich größer als dies bei der Verwendung von Strichcodes,
Magneten und ähnlichem der Fall ist, womit es möglich ist,
eine Datenprüffunktion vorzusehen. Damit wird eine hohe Zu
verlässigkeit der Daten erreicht.
Als Identifizierungsmedium können verschiedene Arten von
Datenspeichern verwendet werden, beispielsweise eine auto
matische Erkennungseinrichtung mit integrierter Batterie, die
unter der Verwendung von Radiowellen, Licht oder ähnlichem
arbeitet und die im Identifizierungsmedium eingebettet ist,
oder eine Einrichtung, bei der ein mit Radiowellen, Licht oder
ähnlichem arbeitender Schreib-Lesespeicher in einer Karte
bzw. einem entsprechenden Medium eingebettet ist. Bei der Art
von Einrichtung, die mit Radiowellen arbeitet, ist es möglich
das Lesen und Schreiben von Informationen oder Daten mittels
Funkübertragung innerhalb der Reichweite der verwendeten
Antenne durchzuführen, während sich der Teller bewegt.
Ein Beispiel einer Spulenförderanlage, in der jeweils mit
dem vorstehend beschriebenen Identifizierungsmedium bzw. der
Speichereinrichtung versehene Spulenteller verwendet werden,
wird nachfolgend erläutert.
Fig. 5 und 6 zeigen jeweils eine Anwendung in einer Spulenför
deranlage zwischen einer Spinnmaschine S und einem Spulauto
maten W.
Bei der in Fig. 5 gezeigten Anlage werden die in Fig. 1 darge
stellten Teller umlaufend zwischen der Spinnmaschine S und
dem Spulautomaten W transportiert. Beispielsweise werden
Spinnspulen, die auf den Spinnstellen S1 bis Sn produziert
werden, nach dem Abziehen jeweils einzeln aufrecht auf einen
Spulenteller aufgesetzt und auf einem Förderband 9 in
Richtung eines Pfeiles 10 transportiert. Jedesmal, wenn ein
Spulenteller eine am Förderband angeordnete Schreibeinrich
tung 11 erreicht, wird die Nummer der Spinnstelle, in der die
auf dem Teller befindliche Spule hergestellt wurde, im
Spulenteller gespeichert.
Anschließend werden Teller und Spule gemeinsam durch eine
Fadenendesucheinrichtung 12 einer Spulstelle Ui des Spul
automaten zugeführt und der Faden wird von der Spinnspule B,
die an eine Abspulstelle P gebracht wurde, abgespult. Jede
Spulstelle ist mit einem Fadenreiniger ausgerüstet. Wird wäh
rend des Umspulvorganges ein Fadenfehler festgestellt, wird
der Faden durchgeschnitten und automatisch ein Fadenverbinde-
bzw. Spleißvorgang durchgeführt. In diesem Fall wird die Art
des Fadenfehlers, aufgrund dessen der Faden durchgeschnitten
wurde, in der jeweiligen Spulstelle gespeichert. Beispiels
weise werden die Anzahl der Fadenschneidvorgänge S aufgrund
von Dickstellen, die Anzahl von Fadenschneidvorgängen L auf
grund von Fadenfehlern, die eine vorbestimmte Länge
überschreiten, die Anzahl der Fadenschneidvorgänge T auf
grund einer Feinheit des Fadens, die unter der vorgegebenen
Feinheit liegt, sowie die Gleichmäßigkeit CV des Fadens, die
Fadenfestigkeit, die mit einem Fadenfestigkeitsmeßinstrument
(beispielsweise das in der japanischen Patentoffenlegungs
schrift (KOKAI) Nr.61-1 46 827 (1986) beschriebene) gemessen
wird, und ähnliche Werte ebenfalls in jeder Spulstelle ge
speichert.
Wenn der Umspulvorgang einer Spinnspule beendet ist, werden
die verschiedenen Daten, die wie vorstehend beschrieben vom
Fadenreiniger erhalten werden, sowie die Spulstellennummer
in das im Spulenteller befindliche Identifizierungsmedium ge
schrieben. Die Spulstellen sind jeweils mit Schreibeinrichtun
gen 13a bis 13n ausgerüstet. Nach dem Einspeichern der Daten
werden die leere Hülse und der Spulenteller gemeinsam auf ein
Rücklaufförderband 14 ausgetragen.
Auf diesem Rücklaufförderband wird der Spulenteller in Rich
tung eines Pfeiles 15 zu einer Datenlesestation transpor
tiert, wo eine Leseeinrichtung 16 die ins Identifizierungs
medium geschriebenen Daten abliest und zu einem Steuercompu
ter 17 überträgt. Anhand der übertragenen Daten erstellt der
Steuer- bzw. Überwachungscomputer eine Tabelle 19 von Faden
reinigerdaten (S, L, T, CV ..., usw.) im Zusammenhang mit den
jeweiligen Spinnstellennummern der Spinnmaschine (vgl. Fig. 7).
Treten für eine Spinnstelle Fadenreinigerdaten auf, deren
Wert außerhalb der Überwachungsgrenzwerte liegen, ist es
möglich, den Feinspinnvorgang dieser Spinnstelle anzuhalten,
indem vom Überwachungscomputer ein Signal zu einer an der
Spinnmaschine angeordneten Steuereinrichtung 18 übertragen
wird. Als Alternative kann die Spinnstelle auch mit einer
Fehleranzeigeeinrichtung versehen sein, die einen fehlerhaf
ten Betriebszustand anzeigt. Durch die Speicherung der Faden
reinigerdaten über einen längeren Zeitraum hinweg ist der
Computer in der Lage, einen Trend bzw. eine Tendenz des
Spinnverlaufs jeder Spinnstelle in der Spinnmaschine zu über
wachen, womit die vorsorgliche Durchführung von Wartungs
arbeiten möglich ist. Fig. 6 zeigt ein Spulenfördersystem, bei
dem die Teller T1 im Bereich des Spulautomaten umlaufend be
fördert werden. Diese Anlage arbeitet in entsprechender Weise
wie die vorstehend beschriebene.
Der wie vorstehend erläutert mit einem Identifizierungsmedium
versehene Spulenteller kann auch in einer Anlage eingesetzt
werden, in der mehrere Spinnmaschinen mit mehreren Spulauto
maten bzw. einem einzelnen Spulautomaten durch ein gemein
sames Förderband verbunden sind. In diesem Fall werden Infor
mationen betreffend die Fadenart, die Spinnmaschinennummer
oder ähnliches zusätzlich in jedem Spulenteller gespeichert.
Auch wenn verschiedene Spinnspulen in zufälliger Anordnung
auf einem einzelnen Förderband transportiert werden, ist es
daher möglich, die Spinnspulen einer bestimmten Art jeweils
einer bestimmten Spulstelle zuzuführen. Das Speichern und
Lesen der Fadenreinigerdaten kann in derselben Weise, wie bei
der vorstehend beschriebenen Ausführungsform, durchgeführt
werden.
Bei der vorstehenden Ausführungsform ist das Identifizie
rungsmedium als Spulenteller angebracht. Es ist jedoch
selbstverständlich auch möglich, das Identifizierungsmedium
an der Hülse selbst anzubringen und das Speichern bzw.
Schreiben und Lesen von verschiedenen Daten und Informati
onen, wie z.B. Fadenreinigerdaten, in ähnlicher Weise wie
vorstehend erläutert durchzuführen.
Weiterhin ist es möglich, das Identifizierungsmedium unmit
telbar an einem Faserwickel anzubringen, mit dem Baumwolle
von einem Misch- und Putzvorgang zu einem Kardiervorgang
transportiert wird, oder das Identifizierungsmedium an einer
Spinnkanne anzubringen, die zum Transport zwischen dem Kar
diervorgang und dem Verstrecken oder zwischen dem Verstrecken
und Vorspinnen dient, das Identifizierungsmedium in einen
Transportbügel oder eine Transportspule für Faserband
zwischen zwei Feinspinnvorgängen zu integrieren, sowie das
Identifizierungsmedium an einem Förderbügel zwischen einem
Umspulvorgang und dem nächsten Bearbeitungsschritt anzu
bringen. Somit ist es möglich, zu erkennen und zu überwachen,
an welcher Spinnstelle bzw. Bearbeitungsstelle welcher Spinn
maschine bzw. anderen Textilmaschine ein bestimmter Faden
hergestellt bzw. bearbeitet wurde, und zwar im Bereich vom
Misch- und Putzvorgang bis zur Auslieferung oder der Weiter
verarbeitung durch Weben oder Stricken. Dadurch ist es mög
lich, die Fehlerursache eines fehlerhaften Fadens zu finden
und das mit einem Identifizierungsmedium versehene Transport
mittel zur Produktions- und Produktüberwachung bei der
Herstellung von vielen verschiedenen Fadenarten in geringen
Mengen einzusetzen.
Wie vorstehend erläutert, ist das erfindungsgemäße Transport
mittel für Faden mit einem Identifizierungsmedium versehen,
in das Daten oder Informationen geschrieben werden können und
von welchem diese Daten oder Informationen wieder abgelesen
werden können, wobei das Identifizierungsmedium direkt oder
indirekt am Transportmittel angebracht ist. Das erfindungs
gemäße Transportmittel mit dem Identifizierungsmedium erlaubt
es, Spinn- bzw. Spulstellen oder andere Bearbeitungsstellen
zwischen den Bearbeitungsschritten zur Herstellung von Fäden
zu überwachen, wobei die Überwachung auf den in den zwischen
den einzelnen Bearbeitungsschritten eingesetzten Transport
mitteln gespeicherten Informationen basiert. Dadurch wird ein
wichtiger Beitrag zur Verwirklichung von CIM (Computer-inte
grierte Fertigung) in einer Textilfabrik geleistet. Darüber
hinaus erlaubt das erfindungsgemäße Transportmittel Echtzeit
kontrolle bei der Qualitätsüberwachung.
Claims (9)
1. Verfahren zum Überwachen der Arbeitsqualität von Arbeitsstellen
wenigstens zweier aufeinanderfolgender Fertigungsschritte
bei der Herstellung von Faden, insbesondere bei
einer Verbundanlage aus Spinn- und Spulmaschinen, wobei das
aus Arbeitsstellen eines ersten Fertigungsschrittes ausgetragene
Fadenmaterial mittels Trageinrichtungen, welche jeweils
mit wenigstens einem Schreib-/Lese-Speicherelement versehen
sind, entlang von Transportbahnen zu Arbeitsstellen zumindest
eines nachfolgenden Fertigungsschrittes gefördert wird und
zusammen mit den jeweiligen Trageinrichtungen die Arbeitsstellen
dieses Fertigungsschrittes durchläuft, wobei weiter
mittels einer zwischen den Arbeitsstellen des ersten Fertigungsschrittes
und den Arbeitsstellen des nachfolgenden Fertigungsschrittes
angeordneten Schreibeinrichtung in das
Schreib-/Lese-Speicherelement eine Identifikationsmarke zum
Kennzeichnen der Arbeitsstelle des ersten Fertigungsschrittes,
aus der das von der an dieser Schreibeinrichtung befindlichen
Trageinrichtung transportierte Fadenmaterial stammt,
eingeschrieben wird und wobei mittels einer nach den Arbeitsstellen
wenigstens eines nachfolgenden Fertigungsschrittes an
der Transportbahn angeordneten Leseeinrichtung der Inhalt aus
dem Schreib-/Lese-Speicherelement ausgelesen und in eine
Überwachungssteuerungseinrichtung abgegeben wird,
dadurch gekennzeichnet,
daß die in einer Arbeitsstelle eines nachfolgenden Fertigungsschrittes
bezüglich der Arbeitsqualität während des Bearbeitens
des Fadenmaterials einer in dieser Arbeitsstelle befindlichen
Trageinrichtung erfaßten Daten sowie eine diese Arbeitsstelle
kennzeichnende Identifikationsmarke mittels einer
in jeder Arbeitsstelle nachfolgender Fertigungsschritte vorgesehenen
Schreibeinrichtung in das Schreib-/Lese-Speicherelement
der Trageinrichtung eingeschrieben werden, wobei diese
Daten mittels der Leseeinrichtung ausgelesen und an die Überwachungssteuerungseinrichtung
zusammen mit den Identifikationsmarken
dieser Arbeitsstelle sowie der Arbeitsstelle des
ersten Fertigungsschrittes abgegeben werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß nach Überschreiten wenigstens eines vorgegebenen, in der
Überwachungssteuerungseinrichtung gespeicherten Überwachungsgrenzwertes
für die Arbeitsqualität einer Arbeitsstelle diese
Arbeitsstelle abgestellt wird und daß gegebenenfalls ein den
fehlerhaften Betriebszustand dieser Arbeitsstelle anzeigendes
Signal mittels einer Fehleranzeigeeinrichtung gesetzt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß in der Überwachungssteuerungseinrichtung die bezüglich
einer Arbeitsstelle erfaßten Daten über einen längeren Zeitraum
akkumuliert werden.
4. Verfahren nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß nach Überschreiten der in der Überwachungssteuerungseinrichtung
akkumulierten Daten einer Arbeitsstelle über einen
vorgegebenen, in der Überwachungssteuerungseinrichtung gespeicherten
Überwachungsgrenzwertes für die Arbeitsqualität
einer Arbeitsstelle diese Arbeitsstelle abgestellt wird und
gegebenenfalls ein den fehlerhaften Betriebszustand dieser
Arbeitsstelle anzeigendes Signal mittels einer Fehleranzeigeeinrichtung
gesetzt wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Fadenmaterial mittels einer zwischen dem erste Fertigungsschritt
und dem nachfolgenden Fertigungsschritt angeordneten
Übergabeeinrichtung an die Trageinrichtungen übergeben
wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Fadenmaterial an die vor den Arbeitsstellen des ersten Fertigungsschrittes wartenden
Trageinrichtungen übergeben wird.
7. Verbundanlage zum Durchführen des Verfahrens nach wenigstens
einem der Ansprüche 1 bis 6 bei einer Kombination aus
Spinn- und Spulmaschinen, umfassend wenigstens eine Spinnmaschine
(S), mindestens eine Spulmaschine (W), eine zwischen
der Spinnmaschine (S) und der Spulmaschine (W) an einer
Spinnspulenzuführbahn (9) angeordnete Schreibeinrichtung
(11), eine zwischen der Spulmaschine (W) und der Spinnmaschine
(S) an einer Leerspulenaustragsbahn (14) angeordnete
Leseeinrichtung (16) und eine Überwachungssteuerungseinrichtung
(17),
dadurch gekennzeichnet,
daß in den Spulstellen (UN) der Spulmaschine (W) jeweils eine
Schreibeinrichtung (13a-13n) vorgesehen ist.
8. Verbundanlage nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Schreib-/Lese-Speicherelement durch einen im Inneren der Trageinrichtung
eingebetteten Speicherchip gebildet ist.
9. Verbundanlage nach Anspruch 7 oder 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Spinnspulenzuführbahn (9) und die Leerspulenaustragsbahn
(14) eine die Spinnmaschine (S) umgebende Transportschleifen
bilden.
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