DE4022286A1 - Laufflaechenbelag fuer skier - Google Patents
Laufflaechenbelag fuer skierInfo
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- Laminated Bodies (AREA)
- Manufacture Of Macromolecular Shaped Articles (AREA)
- Coating Of Shaped Articles Made Of Macromolecular Substances (AREA)
Description
Die Erfindung betrifft einen Laufflächenbelag für Skier mit
verschiedenen Laufflächen-Abschnitten in Längsrichtung, wobei in
zumindest zwei aneinandergrenzenden Abschnitten Polyäthylene
unterschiedlicher Eigenschaften vorgesehen sind.
Einer der entscheidenden Parameter und auch eine Voraussetzung für
das Gleiten moderner Skikonstruktionen auf Schnee bzw. Eis ist der
zwischen Schnee bzw. Eis und Lauffläche gebildete Wasserfilm und
dessen Eigenschaften. Die Bildung dieses Wasserfilms wird in hohem
Maße von der Flächendruckverteilung, die wiederum von der Auslegung
des Skis und der Belastung durch den Skiläufer abhängig ist,
bestimmt.
Unter Flächendruckverteilung ist die Auftragung des Druckes je
Flächenelement über die Länge des Skis zu verstehen. Eine typische
Flächendruckverteilung eines Skis auf Schnee unter Belastung zeigt
im Bindungsbereich hohe Druckwerte, im Skivorderteil und einem
kleinen Bereich am Skiende jedoch niedrigen Druck. Diese
unterschiedlichen Druckkräfte bewirken aber unterschiedliche
Wasserfilmbildung.
Ein weiterer wesentlicher Parameter für das Gleiten eines Skis auf
Schnee und/oder Eis ist die Rauhigkeitsverteilung der Skilauffläche.
Skilaufflächen bestehen heutzutage ausschließlich aus Polyäthylenen
und/oder Polyäthylenmischungen, die wiederum mit verschiedenen
Zusätzen und/oder Füllstoffen ausgerüstet sind. Die optimalen
Rauhigkeitsverteilungen werden durch verschiedene Schleiftechniken
an den Laufflächen realisiert. Ist die Oberfläche der Lauffläche zu
rauh, nimmt die Reibung überhand und die erzielbare Gleit
geschwindigkeit bleibt relativ niedrig. Ist die Oberfläche der
Lauffläche zu glatt, tritt ein gewisser Saugeffekt ein, und die
Gleitgeschwindigkeit bleibt ebenfalls relativ niedrig. Zweckmäßiger
weise versucht man nun, die optimale Rauhigkeit auch mit der
Flächendruckverteilung abzustimmen, denn Bereiche mit hoher Wasser
filmbildung benötigen andere Rauhigkeiten als Bereiche mit wenig
Wasserfilmbildung. Um nun unterschiedliche Rauhigkeitswerte an
unterschiedlichen Laufflächenbereichen zu realisieren, ist ein
aufwendiger Schleifprozeß notwendig; die Reproduzierbarkeit ist
nicht befriedigend.
Skier mit unterschiedlichen Belägen an sich sind bekannt. So zeigt
z. B. die EP-A 86 939 (Karhu-Titan Oy) einen Langlaufski mit
verschiedenen Belägen, um den Steigeffekt zu verbessern. Ebenso sind
sogenannte Skating Skier bekannt, die durch unterschiedliche
Laufflächenbeläge entlang der Laufflächenkante besseren Abstoß und
erhöhte Verschleißfestigkeit aufweisen.
Ebenso sind Beläge bekannt, die aus einem Gemenge verschiedener
Polyäthylene bestehen und dadurch eine gewisse Konstanz der
Laufeigenschaften bei verschiedenen Schneebedingungen sicherstellen
(siehe dazu ebenfalls die EP-A 86 939. Alle diese Anwendungarten
zielen aber nicht darauf ab, die Gleiteigenschaften zu maximieren.
Die AT-PS 3 87 148 und AT-PS 3 88 108 beschreiben Langlaufskier, bei
welchen im mittleren Laufflächenabschnitt Elastomere in das
Polyäthylen der Lauffläche eingebettet sind. Damit wird bei hohem
Flächendruck, d. h. beim Abstoßen, die Haftreibung erhöht. Wie in der
AT-PS 3 88 108 dargelegt ist, erhöht die Elastomer-Beimischung den
Steighilfe-Effekt, verschlechtert jedoch die Gleiteigenschaften.
Überdies sind diesen Patentschriften keine Angaben über die Härte
der Beläge der verschiedenen Abschnitte zu entnehmen. Je nach Art
und Menge des Elastomers kann die Mischung weicher aber auch härter
sein. Die Laufflächenbeläge der beiden genannten Patentschriften
werden außerdem immer nur einen Kompromiß zwischen Steig- und
Gleitfähigkeit darstellen und können daher keine Optimierung
des Gleitverhaltens bringen.
Ziel der Erfindung war es daher, einen Ski zu erlangen, der die
bestmöglichen Gleiteigenschaften aufweist und unter Anwendung
möglichst einfacher Schleifprozesse herstellbar ist.
Dies wird erfindungsgemäß dadurch erreicht, daß in den Abschnitten
niedrigen Flächendruckes Polyäthylene hoher Härte, vorzugsweise
transparente Laufflächenbeläge, und in den Abscnitten hohen
Flächendruckes Polyäthylene geringer Härte, vorzugsweise ruß-
und/oder graphithaltige Laufflächenbeläge, vorgesehen sind.
Dadurch wird es möglich, mit einem definierten Schleifmittel (z. B.
Band oder Stein mit bestimmter Körnung) unterschiedliche Rauhigkeiten
herzustellen, d. h. der Schleifabtrag ist auf den einzelnen
Laufflächenabschnitten unterschiedlich. Der Vorteil ist neben einer
Verringerung des Schleifaufwandes selbst die Herstellung gewünschter
Rauhigkeiten entlang der Skilauffläche, exakt abgestimmt auf die
Flächendruckverteilung. Dies führt zur Erzielung höchstmöglicher
Gleitgeschwindigkeiten.
Diese und weitere Merkmale der Erfindung sollen nachfolgend und unter
Bezugnahme auf die Zeichnungen näher erläutert werden.
Dabei zeigt
Fig. 1 eine typische Flächendruckverteilung eines Skis auf Schnee
unter Belastung, und
Fig. 2 die Lauffläche mit einer erfindungsgemäßen Belagsverteilung.
Die für die Wasserfilmbildung und damit die Gleiteigenschaften
wichtige typische Flächendruckverteilung ist in Fig. 1 gezeigt. Das
Gewicht des Skiläufers ist dabei durch den Pfeil G repräsentiert. Wie
aus der Abbildung hervorgeht, treten im Bereich um die Bindung sehr
hohe Druckkräfte P auf. Das hat wiederum hohe Reibung und damit
starke Wasserfilmbildung in dem genannten Bereich zur Folge. Hingegen
findet in einem kurzen Abschnitt am Skiende und einem langen
Abschnitt am Skivorderteil die Wasserfilmbildung nur in geringem
Ausmaß statt, da hier auch die Druckkräfte P, und damit die Reibung,
gering sind.
Der zweite Faktor, der die Wasserfilmbildung bestimmt, ist die
Rauhigkeit des Belages, die ja ebenfalls auf die Reibung Einfluß
nimmt. Einerseits soll die Rauhigkeit nicht zu groß sein, vor allem
in den Bereichen mit niedrigem Druckniveau, d. h. im Skivorderteil,
um nicht durch zu große Reibung bremsend zu wirken. Hingegen würde
im Laufflächenbereich mit hohem Druckniveau eine zu niedrige
Rauhigkeit zu einem Saugeffekt führen, der die Gleitgeschwindigkeit
ebenfalls vermindert.
Um die optimale Rauhigkeitsverteilung zu erhalten, mußte bei den
bisher üblichen Belägen für Skier, die aus einheitlichen Material
entlang der gesamten Skilänge bestanden, ein aufwendiger Schleif
prozeß durchgeführt werden. Die verschiedenen Bereiche mußten
nacheinander mit verschiedenkörnigen Schleifmitteln behandelt
werden, und das Resultat ließ trotz alledem an Reproduzierbarkeit zu
wünschen übrig.
Durch die erfindungsgemäße Ausgestaltung der Lauffläche ist es nun
ermöglicht worden, die Lauffläche mit einem Schleifmittel konstanter
Körnigkeit, etwa einem Bandschleifgerät, in einem Arbeitsgang zu
behandeln und trotzdem die gewünschte Rauhigkeitsverteilung zu
erzielen.
Um die gewünschten Eigenschaften des Skis zu erreichen, besteht die
Lauffläche, wie in Fig. 2 dargestellt, aus zumindest zwei
Abschnitten. Abschnitt 1 im vorderen Bereich der Lauffläche besteht
aus Polyäthylenen hoher Härte, vorzugsweise Materialien, die dem
Fachmann unter der Bezeichnung "Transparentbeläge" bekannt sind.
Diese, wie schon der Name sagt, transparenten Materialien haben die
Eigenschaft, beim gemeinsamen Schleifen aufgrund der schlechteren
Abtragung eine glattere Oberfläche zu ergeben als der Belag des
restlichen Abschnittes 2 der Lauffläche. Diese besteht aus
Polyäthylenen geringer Härte, vorzugsweise ruß- und bzw. oder
graphitgefüllten Polyäthylenen, die dem Fachmann unter dem
Sammelbegriff "Graphitbeläge" bekannt sind. Beide Belagsmaterialien
erstrecken sich über die gesamte Skibreite und sind voneinander
streng abgegrenzt. Letzteres Merkmal ist für eine auf die Flächen
druckverteilung genau abgestimmte Rauhigkeitsverteilung von
besonderer Bedeutung.
Der Abschnitt 1 der Lauffläche mit niedrigerer Rauhigkeit reicht von
der Skispitze in einer Länge von 30 cm bis 100 cm in Richtung zur
Bindung hin nach hinten. Die genaue Länge ist abhängig von der
jeweiligen Flächendruckverteilung, den Materialeigenschaften der
verwendeten Belagsmaterialien und auch den Schneeverhältnissen.
Der Abschnitt im Skiende, wo ebenfalls geringe Druckkräfte
auftreten, könnte auch mit "Transparentbelägen" versehen werden, ist
jedoch wegen seiner geringen Abmessungen in seinen Einflüssen auf
die Gleitgeschwindigkeit gegenüber dem vorderen Abschnitt 1 und dem
Mittelteil vernachlässigbar und wird daher mit demselben Material
ausgeführt wie der Mittelteil der Lauffläche (siehe dazu auch
Fig. 1).
Claims (4)
1. Laufflächenbelag für Skier mit verschiedenen Laufflächen-
Abschnitten in Längsrichtung, wobei in zumindest zwei aneinander
grenzenden Abschnitten Polyäthylene unterschiedlicher Eigenschaften
vorgesehen sind, dadurch gekennzeichnet, daß in den Abschnitten
niedrigen Flächendruckes Polyäthylene hoher Härte, vorzugsweise
transparente Laufflächenbeläge, und in den Abschnitten hohen
Flächendruckes Polyäthylene geringer Härte, vorzugsweise ruß-
und/oder graphithaltige Laufflächenbeläge, vorgesehen sind.
2. Laufflächenbelag nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
verschiedenen Abschnitte gegeneinander streng abgegrenzt sind.
3. Laufflächenbelag nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
Polyäthylene hoher Härte ausschließlich im vorderen Abschnitt
vorgesehen sind.
4. Laufflächenbelag nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß
Polyäthylene hoher Härte in einem Bereich von 30 bis 100 cm,
ausgehend von der Skispitze, vorgesehen sind.
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