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Mei3- und Zählverrichtung. Wenn es sich um die Messung größerer Mengen
von Flüssigkeiten handelt, die durch Rohrleitungen laufen, insbesondere bei Wasser,
erfolgt diese fast ausschließlich durch sogenannte Wassermesser oder Wasseruhren,
in denen meist durch die Strömungsenergie der Flüssigkeit das Zählwerk betätigt
wird. Wenn nun die zu messenden Mengen verhältnismäßig gering werden, vermindert
sich die Meßgenauigkeit derartiger Einrichtungen
erheblich, und
sie sind meist auch für kleine Anlagen, die billig hergestellt werden müssen, zii
teuer. Sie werden deshalb dort, wo es sich um ,die Abgabe von geringen :Mengen handelt,
z. B. beim Verkauf von Flüssigkeiten in Fabriken und Läden u, dgl., fast nie verwendet.
'.Man hat in solchen Fällen meist besondere Meßgefäße oder Meßbehälter angewendet,
in welche - die Flüssigkeit vor dem Abzapfen geleitet wird und in denen inan an
einer Skala, entsprechend der Höhe des Flüssigkeitsstandes, vor und nach, dem Abzapfen
die entnommene Menge ermitteln kann. Diese lt-leßgefäße bestehen nun entweder ganz
aus Glas oder es ist wenigstens ein gläsernes Flüssigkeitsstandrohr o. dgl. vorhanden.
Diese Einrichtungen haben aber infolge ihrer leichten Zerbrechlichkeit erhebliche
Bedenken in den Fällen, bei denen es sich um feuergefährliche Flüssigkeiten, wie
Äther, Benzin u. dgl., han-<lelt. Ein weiterer wesentlicher Mangel hesteht darin;
daß eine selbsttätige Registrierung der abgegebenen Flüssigkeitsmengen, die in vielen
Fällen aus Kontrollrücksichten gefordert werden muß, nicht möglich ist.
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Die vorliegende Erfindung beseitigt diese -Mängel, indem sie einmal
alle .aus Glas o. dgl. hergestellten zerbrechlichen Teile vermeidet und weiter eine
selbsttätige Registrierung der abgegebenen Mengen ermöglicht.
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In der Zeichnung ist eine Ausführungsform der Erfink(iung dargestellt,
wie sie beispielsweise in Verbindung mit Lagerungsuni Zapfanlagen für feuergefährliche
Flüssigkeiten Verwendung finden kann, bei denen die Flüssigkeit durch eine Pumpe
in den Meßbehälter gefördert wird; die Einrichtung kann aber ohne weiteres auch
verwendet werden, wenn die Flüssigkeit dem Meßbehälter frei zufließt, vorausgesetzt,
daß der Zufluß durch ein Ventil geregelt werden kann.
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Aus dein Vorratsbehälter i, in Abh. i, wird durch die Saugleitung
2 mittels der l'unipe 3 die Flüssigkeit durch die Druckleitung.f in den Meßl;ehälter
5 gefördert. In diesem befindet sich ein Schwimmer 6, der mit dem Flüssigkeitsspiegel
ini Behälter auf un,l niedersteigt und seine Bewegung auf eine Welle 7 überträgt,
die die Schwimmerhewegrung nach außen weiterleitet und beispielsweise durch die
Kettenräder 8 und to und die Kette 9 vermittels der konischen Zahnräder 1 i und
12 auf das Zählwerk Z, überträgt. Selbstverständlich kann die Übertragung ,der Bewegung
statt durch Kette und Kettenräder auch auf andere Weise, -z. B. durch Zahnräder
und Wellen o. dgl., erfolgen. Das Zahnrad 13 sitzt fest .auf der Achse des Zählwerkes
Z, und greift in das lose auf der Welle 14 sitzende Zahnrad 1 5 ein. Auf der Welle
14 sitzen, mit dieser fest verbunden, ferner die Zahnräder 16 und "17, von denen
das letztere in das auf dem Zähler Z_2 sitzende Rad 18 eingreift. Das Zahnrad i9
ist in einer Gabel 2o gelagert, die an einer in der Zeichnung nach oben und unten
verschiebbaren Stange 21 befestigt ist. Diese Stange 21 ist mit dem Zapfhebe122
des selbstschließenden Zapfventils 23 derart verbunden, daß beim Niederdrücken des
Hebels 22 das Zahnrad i9 durch Vermittlung von 2o und 21 nach oben bewegt wird und
die beiden Räder 15 und 16 gekuppelt werden. Das Zapfventil 23 ist mit der Rohrleitung
24 verbunden, durch welche die Flüssigkeit aus dem Meßbehälter 5 entnommen wird.
In dieser Rohrleitung 24 sitzt ferner ein Ventil 25, durch welches die Flüssigkeit
aus dein Meßbehälter 5 nach Belieben in den Vorratsbehälter r zurückgeleitet werden
kann. Eine Überlaufleitung 26 verhindert hei zu langem Pumpen ein Überlaufen des
Meßbehälters.
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Die Wirkungsweise der Einrichtung ist folgende: Sobald durch die Pumpe
3, die auch elektrisch angetrieben sein kann, aus dem Lagerbehälter i durch die
Leitungen :2 und 4 Flüssigkeit in den Meßbehälter 5 gepumpt wird, wird durch den
steigenden Flüssigkeitsspiegel der Schwimmer 6 gehoben und durch Vermittlung der
Organe 7 bis 12 der Zähler Z, angetrieben. Dieser Zähler kann beliebig als solcher
mit springenden Zahlen oder mit Zeigerwerk ausgebildet sein. Sinkt der Schwimmer,
so wird das Zählwerk in der umgekehrten Richtung angetrieben. Das Zählwerk Z_, wird
deshalb ohne weiteres gestatten, jederzeit den Stand der Flüssigkeit im Meßbehälter
abzulesen. Wird durch das Zapfventil 23 oder das Entleerungsventil 25 Flüssigkeit
aus dem Meßhehälter entnommen, so kann aus dem Stand des Zählers Z, vor Öffnen und
nach Schluß des Ventils die abgeflossene Menge ermittelt werden.
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In der Praxis kommt es nun darauf an, festzustellen, welche Flüssigkeitsmengen
nach i außen durch das Zapfventil 23 abgegeben (z. B. verkauft) worden sind,
während die durch (las Entleerungsventil 25 in das Vorratsgefäß zurückgeflossenen
Mengen nicht gezählt werden dürfen. Hierzu dient der Zähler Z;" denn dieser wird
nur durch den Bewegungsmechanismus des Schwimmers im Meßhehälter betätigt, wenn
durch Niederdrücken (les Hebels 22 am Zapfventil 23 durch Verinittlung der Stange
21 und des in -der Gabel 2o gelagerten Zahnrades i9 eine Kupplung zwischen dem auf
der Welle 14 festsitzenden Zahnrad 16 mit dem lose auf der Welle laufenden Zahnrad
15 erfolgt. In diesem Zustand ist dann der Zähler Zl durch Vermittlang
der
Räder 13, 15, i9, 16, 17 und 18 finit dem Zähler Z, gekuppelt, und dieser läuft
so lange mit dem Zähler Z" wie der Hebel des Zapfventils niedergedrückt ist. Der
beabsichtigte Zweck der Einrichtung, nämlich einer genauen Messung und Registrierung,
würde nicht erreicht werden, solange es möglich ist, während des Pumpens Flüssigkeit
abzuzapfen, weil ja dann der Schwimmer im hIeßbehälter nur den Unterschied zwischen
gepumpter und abgezapfter Menge anzeigt, derart, daß, wenn beide Mengen gleich sind,
eine Bewegung des Schwimmers überhaupt nicht eintritt. Um diesem Unwirksamwerden
der Einrichtung vorzubeugen, ist zwischen Zapfventil und Pumpe eine Sperrvorrichtung
vorgesehen, die beispielsweise bei Handantrieb der Pumpe aus der Zugstange 27, der
Sperrklinke 28 und dein mit der Handkurbel verbttndenen@Sperrrad 30 bestehen
kann und folgendermaßen wirkt: Um aus dem Zapfventil Flüssigkeit entnehmen zu können,
maß dessen Hebel niedergedrückt werden, hierbei wird die Zugstange 27 gehoben und
die Sperrklinke 28 in die Zähne des Sperrads 3o eingedrückt und damit ein Weiterdrehen
der Kurbel 29 und damit das Arbeiten der Pumpe 3 unterbrochen. An Stelle cles Stillsetzens
der Pumpe bei Handantrieb kann der Zufluß von Flüssigkeit in den \leßbehälter während
des Zapfens auch dadurch verhindert werden, daß in die Druckleitung ,4 der Pumpe
3, wie in Abb. 2 dargestellt, ein Ventil 31 eingeschaltet wird, welclies mit dem
Zapfventil 23 derart gekuppelt ist, daß beim Öffnen des Zapfventils 23 das Ventil
31 geschlossen wird, wodurch die Förderung von Flüssigkeit in den u-Teßbehälter
zwangläufig unterbunden wird.
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Selbstverständlich kann an Stelle eines Absperrventils in der Druckleitung
auch ein Umleitungsvetitil verwendet werden, welches beim -Niederdrücken des Hebels
22 am Zapfventil 23 die Druckleitung 4. der Pumpe 3 mit der Saugleitung 2 verbindet,
oder es kann ein Ventil verwendet werden, welches beim Niederdrücken des Hebels
22 die Druckleitung .4 nach dem Meßbehälter ganz absperrt und gleichzeitig die Druckleitung
der Pumpe mit der Saugleitung verbindet: Bei elektrischem Antrieb der Pumpe ist
die Anordnung zur Verhinderung des Pumpens während des Zapfen' in A.bb. 3 beispielsweise
dargestellt. Die Pumpe 3 ist in diesem Falle mit dem Motor 32 gekuppelt, der beispielsweise
als Gleichstrommotor angenommen ist. Der Motor wird in Betrieb gesetzt durch den
Schalter 33, der in bekannter Weise als Nullspannungsschalter mit Freiauslösung
ausgebildet ist. Dieser Schalter wird nach Einschalten von Hand in der Einschaltstellung
durch den Elektromagneten 3,4 festgehalten, solange der Kontakt 35, welcher durch
eine Zugstange 36 mit dem Handhebel 22 des Zapfventils 23 in Verbindung steht, geschlossen
ist. Wird beim Niederdrücken des Zapfventilhebeis die Zugstange 36 nach unten bewegt
und damit der Kontakt 35 unterbrochen, so wird der Magnet 34 stromlos, und die Feder
37 bringt den Hauptschalter 33 in Ausschaltstellung, wodurch Motor 32 und Pumpe
3 stillgesetzt werden.