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Steuerung für Flüssigkeitsausgabeapparate Es ist bereits bekannt,
Flüssigkeitsausgabeapparate mit einer Steuerung zu versehen, bei der quer vor den
Zapfhähnen eine durch eine Handkurbel drehbare Welle gelagert ist, die eine auf
ihr axial verschiebbare, an ihrer Drehung teilnehmende und die Zapfhähne öffnende
Hubscheibe trägt. Gegenstand der Erfindung ist eine für Flüssigkeitsausgabeapparate
bestimmte Steuerung dieser Art, welche zum Zwecke der Erhöhung der Sicherheit gegen
betrügerische Handhabung bei der Bedienung des Apparates so eingerichtet ist, daß
die verschiebbare Hubscheibe nicht nur als Antriebsorgan der Hähne dient, sondern
auch zugleich den Hauptbestandteil der Sicherheitsmittel bildet.
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Die Zeichnung veranschaulicht eine Ausführungsform des Erfindungsgegenstandes.
Abb. i ist eine Außenansicht der Flüssigkeitsausgabevorrichtung. Abb. 2 zeigt die
Vorrichtung in größerem Maßstabe, und zwar im Schnitt nach Linie II-II in Abb. i
und 3.
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Abb. 3 ist eine Vorderansicht der im Schnitt nach Linie III-III in
Abb. 2 dargestellten Vorrichtung.
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Die in Abb. i im ganzen dargestellte Vorrichtung besteht aus einem
Gehäuse io, über welchem ein Glasmeßbehälter i i angeordnet ist. In diesen Behälter
münden, und zwar in verschiedenen Höhen fest angeordnete überlaufrohre 12, 13, 14
und 15- Ein jedes dieser Rohre dient zur Ausgabe einer bestimmten Flüssigkeitsmenge,
beispielsweise 5 1 für das Rohr 12, io 1 für das Rohr 13, i5.1 für das Rohr 14 und
2o 1 für das Rohr 15.
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Diese vier Überlaufrohre werden durch den Boden des Meßgefäßes i i
in der in Abb. 3 dargestellten Weise geführt, und jedes derselben steht unter dem
Einfluß eines besonderen Hahnes. Die vier Hähne sind in Abb. 3 mit 16 bzw. 17, 18
und ig bezeichnet. Dieselben- sind in gleicher Weise ausgebildet und gegenüber den
von ihnen bedienten Rohren in gleicher Lage angeordnet. Abb. 2 zeigt einen derselben,
nämlich den Hahn 17, im Schnitt.
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Das Gehäuse 17 dieses Hahnes liegt zwischen dem Rohr i3 und
einer Entnahmeleitung 20, die in der aus Abb. i ersichtlichen Weise nach außen vorspringt
und an welcher der Ausgabeschlauch 2i angeschlossen- wird.
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Wie aus der Abb. 3 hervorgeht, ist für die vier Hähne 16 bis ig nur
eine gemeinsame Entnahmeleitung 20 vorgesehen.
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jeder Hahn besitzt ein Ventil 22, das auf seinen Sitz 23 durch eine
Feder 24 angedrückt wird. Dieses Ventil hat eine Stange 25, die aus dem Hahn nach
außen vorspringt und bei 26 am Ende eines Hebels 27 befestigt ist. Dieser Hebel
27 ist auf einer Achse 28' drehbar angeordnet, die von einem
starren
Verlängerungsstück 29' des entsprechenden Hahnes getragen wird.
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Einern jeden der Hähne 16 bis ig entspricht somit einer der in Abb.
3 sichtbaren Schwunghebe127 bis 30.
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Jeder Schwunghebel 27 bis 30 ist mit einer Rolle 31 versehen,
und in Höhe der so gebildeten Rollenreihe erstreckt sich eine Querwelle 32, die
in mit dem Sockel io verbundenen Lagern 33 drehbar gelagert ist und durch eine Handkurbel
40 (Abb. i) durch Vermittlung von Zahnrädern 34, einer Hilfswelle 35, eines Kettenrades
36, einer Kette 37, eines Triebrades 38 (Abb. 2) und einer in Abb. i ersichtlichen,
nach- außen vorspringenden Welle 39 angetrieben werden kann.
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Das Meßgefäß i i wird durch eine Leitung .l i, die bei 42 in den unteren
Teil desselben einmündet, mit Flüssigkeit gefüllt. Die Leitung 41 ist andererseits
mit einer Pumpe 43 verbunden; die in dem dargestellten Beispiel mit Hilfe eines
Handrades 44 (Abb. i und 2) angetrieben wird. Die Drehung der Hilfswelle
35 und somit der Welle 32 ist wegen der Anordnung eines Sperrades 45 mit Sperrklinke
46 (Abb. 2) nur in einer Richtung möglich.
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Der Durchmesser des Kettenrades 36 bzw. des Triebrades 38 wird so
gewählt, daß, wenn die Handkurbel 40 eine volle Umdrehung macht, die Welle 35 und
somit die Welle 32 nur eine halbe Umdrehung ausführt.
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Die Welle 32 trägt eine Muffe 47, die auf derselben verschiebbar angeordnet
ist, aber beispielsweise durch einen in einer Nut 48 der Welle 32 eingesetzten Keil
49 an deren Drehung teilnehmen kann. Die Muffe 47 kann längs der Welle 32 von Hand
bewegt «,-erden mit Hilfe eines Zeigers 5o (Abb. i und 2), der nach außen vorspringt
und an seinem Ende mit einer Gabel 51 versehen ist, die in einer entsprechenden
Rille der Muffe .17 liegt. Diese Muffe hat eine zur Welle 32 exzentrisch gelagerte
Kurvenscheibe 52.
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Die Arbeitsweise der beschriebenen Vorrichtung ist folgende.
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Um der Vorrichtung eine bestimmte Flüssigkeitsmenge, beispielsweise
io 1, zu entnehmen, wird der Zeiger So in die entsprechende Stellung gebracht, wie
Abb. i zeigt; dieses hat zur Folge, daß die Hubscheibe 52 vor die Rolle
31 des Schwunghebels 27 zu stehen kommt, der den Hahn 17 des einer Entnahme
von- io 1 entsprechenden Rohres 13 bewegt.
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Durch Drehen des die Pumpe 43 antreibenden Handrades .44 wird das
Meßgefäß i i vollständig gefüllt. Alsdann dreht man die Handkurbel 4.o um eine volle
Umdrehung; die Welle 32 macht dann nur eine halbe Umdrehung, wie oben erwähnt, und
durch die Hubscheibe 52 wird die Rolle 31 zurückgeschoben. Der Schwunghebel
27 schwingt um die Achse 28' und zieht an der Stange 25 des Ventils 22 entgegen
der Wirkung der Feder 24.
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Hierdurch wird eine Verbindung zwischen dem Rohr 13 und dem
Abfüllstutzen 2o hergestellt; die ganze zwischen dem oberen Teil des Meßgefäßes
und der oberen Öffnung des Rohres 13 enthaltene Flüssigkeitsmenge fließt durch den
Abfüllstutzen 2o und den Entnahmeschlauch 21 ab. -Das Meßgefäß ist so ausgebildet,
daß diese Flüssigkeitsmenge genau der gewünschten Menge von io 1 entspricht. Um
2o 1 abzufüllen, würde die Bedienung in gleicher Weise erfolgen, nur wäre der Zeiger
5o auf die entsprechende, außen -an dem Apparat bezeichnete Stellung zu bringen;
in diesem Fall würde alsdann der Hahn ig geöffnet werden.
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Nach vollständiger Abfüllung wird die Handkurbel 4o um eine volle
Umdrehung gedreht, wobei die Welle 35, die Welle 32 und die Hubscheibe 52 eine halbe
Umdrehung ausführen und (las Ventil 2:2 unter dem Einfluß seiner Feder 24 auf seinen
Sitz gedrückt bzw. in die Verschlußstellung zurückgebracht wird.
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Verschiedene Vorrichtungen sind vorgesehen, um sowohl dem Besitzer
des Apparates als auch dem Kunden, der die Flüssigkeit kauft, die gewünschten Angaben
zu machen und sie vor Betrug zu schützen.
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In erster Linie dient hierzu ein Zählwerk, das mit einem Sammelzähler
(Abb. 2) verbunden und in beliebiger bekannter Weise so angeordnet ist, daß dasselbe
die ausgegebenen Flüssigkeitsmengen aufzeichnet und summiert. Dieses Zählwerk wird
von den Schwunghebeln 27 bis 3o der Hähne durch Vermittlung von Stangen 56 und vier
Klinken 57 geschaltet, die mit vier auf der Zählerwelle 59 sitzenden Schalträdern
58 in Eingriff stehen. Die Angriffspunkte der Stangen 56 sind für die einzelnen
Hähne verschieden, denn es liegt auf der Hand, daß der Zähler bei der Bedienung
des einer Ausgabe von 2o 1 entsprechenden Hahnes ig um einen größeren Betrag gedreht
werden soll als bei der Bedienung des Hahnes 17, der nur einer Flüssigkeitsmenge
von io 1 entspricht.
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Außerdem ist eineVorrichtung vorgesehen. um zu verhindern, daß dem
Meßgefäß Flüssigkeit zuströmt, sobald die Abfüllung begonnen, d. h. sobald die Welle
32 sich gedreht hat. Diese Vorrichtung besteht im wesentlichen aus einer auf der
Hilfswelle 35 sitzenden Hubscheibe 6o (Abb. 2), die auf eine
Stange
61 wirkt, welche in eine der in der :Tabe des Handrades 44 der Pumpe 43 vorgesehenen
Aussparungen 62 eindringt. Die Arbeitsweise dieser Vorrichtung ergibt sich von selbst.
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Ferner ist eine weitere Vorrichtung vorgesehen, um eine Drehung der
Hubscheibe 52 zu verhindern, wenn diese sich nicht genau gegenüber einem Hahn befindet.
Diese Vorrichtung besteht aus einer Führungsleiste 85 (Abb. 2), die parallel zur
Welle 32 angeordnet und mit Einschnitten 86 versehen ist, welche in der senkrechten
Ebene eines jeden Hahnes liegen. Diese Führungsleiste verhindert eine Drehung der
Hubscheibe 52, solange diese sich nicht vor einem Einschnitt 86 und daher in der
senkrechten Ebene eines der Hähne (Ahb. 2) befindet.
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Eine weitere Vorrichtung ist vorgesehen, um zu verhindern, daß man
nach Öffnung eines Hahnes die Hubscheibe 52 verschieben kann, um einen zweiten Hahn
zu öffnen diese Vorrichtung besteht einfach darin, daß die Rollen 31 der Schwunghebel
mit einer Rille versehen sind, wie Abb. 3 zeigt.
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Infolgedessen ist es, sobald die Hubscheibe 5 2 mit einer der Rollen
31 in Berührung gekommen ist und selbst wenn sie nicht mehr durch einen Einschnitt
86 geführt wird, nicht mehr möglich, diese Hubscheibe auf der Welle 32 zu verschieben,
da sie jetzt zwischen den beiden vorspringenden Rändern (ler Rille liegt.
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Eine weitere Vorrichtung ist angeordnet. nin ztt verhindern, mit der
Abfüllung zu berinnen, solange das Meßgefäß ii nicht vollständig gefüllt ist. Diese
Vorrichtung besteht aus einem Manometerkolben 63 (Abb. i) von beliebiger bekannter
Ausführung, der am oberen Teil des Meßgefäßes angeordnet und durch kurze Lenkstangen
64 (Abb. i) und 65 (Abb. i und 3) mit einem Hebel 66 verbunden ist. Dieser Hebel
66 ist bei 67 am Gehäuse io angelenkt und mit einem Schnabel 68 versehen,
der mit der Schulter 69 einer auf der Welle 32 (Abb. 2 und 3) sitzenden Scheibe
7o zusammenwirkt. Solange nun das Meßgefäß nicht vollständig gefüllt ist, d. h.
solange der Manometerkolben 63 nicht gehoben wird, stößt infolgedessen der Schnabel
68 des Hebels 66 gegen die Schulter 69 der Scheibe 70, so daß eine Drehung
der Welle 32 nicht erfolgen kann und somit eine Öffnung irgendeines Hahnes unmöglich
ist.