DE401355C - Verfahren zur Gewinnung benzinartiger Fluessigkeiten - Google Patents

Verfahren zur Gewinnung benzinartiger Fluessigkeiten

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DE401355C
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C10PETROLEUM, GAS OR COKE INDUSTRIES; TECHNICAL GASES CONTAINING CARBON MONOXIDE; FUELS; LUBRICANTS; PEAT
    • C10GCRACKING HYDROCARBON OILS; PRODUCTION OF LIQUID HYDROCARBON MIXTURES, e.g. BY DESTRUCTIVE HYDROGENATION, OLIGOMERISATION, POLYMERISATION; RECOVERY OF HYDROCARBON OILS FROM OIL-SHALE, OIL-SAND, OR GASES; REFINING MIXTURES MAINLY CONSISTING OF HYDROCARBONS; REFORMING OF NAPHTHA; MINERAL WAXES
    • C10G45/00Refining of hydrocarbon oils using hydrogen or hydrogen-generating compounds
    • C10G45/32Selective hydrogenation of the diolefin or acetylene compounds
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C10PETROLEUM, GAS OR COKE INDUSTRIES; TECHNICAL GASES CONTAINING CARBON MONOXIDE; FUELS; LUBRICANTS; PEAT
    • C10GCRACKING HYDROCARBON OILS; PRODUCTION OF LIQUID HYDROCARBON MIXTURES, e.g. BY DESTRUCTIVE HYDROGENATION, OLIGOMERISATION, POLYMERISATION; RECOVERY OF HYDROCARBON OILS FROM OIL-SHALE, OIL-SAND, OR GASES; REFINING MIXTURES MAINLY CONSISTING OF HYDROCARBONS; REFORMING OF NAPHTHA; MINERAL WAXES
    • C10G2400/00Products obtained by processes covered by groups C10G9/00 - C10G69/14
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Description

  • Verfahren zur Gewinnung benzinartiger Flüssigkeiten. Den Gegenstand des vorliegenden Patentes bildet ein Verfahren zur Gewinnung benzinartiger Stoffe aus hochsiedenden Kohlenwasserstoffgemischen, Mineralölen, wie Erdölen, besonders ihren schwereren Fraktionen, aus Teeren, Rückständen, Bitumen u. dgl.
  • Das Verfahren besteht darin, diese Substanzen bei hoher, allfällig hoch über ihren Siedepunkten liegender Temperatur der Zersetzungsdestillation zu unterwerfen und von den gewonnenen Destillaten die bis zu etwa i 5o' siedenden Produkte abzutrennen und diese mit Wasserstoff bei Gegenwart von Katalysatoren einer weiteren Erhitzung zu unterwerfen.
  • Es ist einerseits bekannt, in dem sogenannten Crakingprozeß Kohlenwasserstoffe mit oder ohne Gegenwart von Katalysatoren zu spalten und dann die erhaltenen stark olefinhaltigen Gemische durch Wasserstoffaddition bei Gegenwart von Katalysatoren in gesättigte Verbindungen überzuführen.
  • Andererseits ist bekannt, bei der ölgasherstellung hochmolekulare Rohmaterialien der pyrogenen Zersetzung zu unterwerfen und ihre Moleküle aufzuspalten.
  • Bei der ölgasherstellung ist das Ziel die Gewinnung möglichst viel gasförmiger Produkte und solcher, die bei sehr niederen Temperaturen bereits flüchtig sind.
  • Das Verfahren der Erfindung besteht nun darin, daß zunächst die hochmolekularen Kohlenwas.serstoffgemische in einer Zersetzungsdestillation bei Temperaturen von etwa 6oo°, also einer Temperatur, die zwischen ölcraking und ölgasherstellung liegt, der Wärmespaltung unterworfen werden. In den Destillaten befinden sich sehr erhebliche Prozentsätze ,bis etwa 150' siedender, leichter Kohlenwasserstoffe. Diese, wie nach der Jodzahl anzunehmen, im wesentlichen ungesättigten Koh.lenwasserstoffe, sind insofern in dem Zustande, in dem sie gewonnen werden, nicht brauchbar, als sie, selbst wenn sie bei der Destillation farblos übergeben, stark nachdunkeln und Zeichen starker Verharzung zeigen.
  • Behandelt man nun diese Destillate bei Gegenwart von Katalysatoren und bei Temperaturen, die auch zweckmäßig erheblich über dem Siedepunkte liegen, mit Wasserstoff, so zeigt- sich in überraschender Weise, daß nicht etwa eine irgendwie nennenswerte Wasserstoffaddition stattfindet; denn die Jodzahl bleibt fast unverändert. Es zeigt sich vielmehr, daß die Destillate die Eigenschaften nachzudunkeln und zu verharzen verloren haben, farblos bleiben und trotz anderer chemischer Zusammensetzung vollkommen die physikalischen Eigenschaften der Benzine haben. Die Destillate der pyrogenen Zersetzung nach der vorliegenden Erfindung verhalten sich also anders als die bekannten Crakprodukte, die allerdings bei wesentlich niederen, 40o° nicht überschreitenden Temperaturen erhalten werden. Diese Crakbenzine lassen sich, wie aus den Arbeiten von S a b a t i e r und anderen bekannt geworden ist, durch Behandeln mit Wasserstoff bei Gegenwart von Katalysatoren in gesättigte Kohlenwas.serstoffe überführen. Während die Crakbenzine vor der Reduktion im wesentlichen Kohlenwasserstoffe der Äthylenreilie darstellen, haben die benzinartigen Produkte der pyrogenen Destillation nach der Erfindung andersartige Zusammensetzung und sind insbesondere nicht in gleichem Maße zur Wasserstoffaddition befähigt.
  • Es ist hervorzuheben, daß die Ausbeuten an benzinartigen Kohlenwasserstoften nach dem vorliegenden Verfahren die bisherigen Verfahren überragen; insbesondere konnten die reduzierten Crakbenzine nur in sehr schlechten Ausbeuten erhalten werden, und erst die Verwendung sehr hoher Temperaturen bei der Behandlung mit Wasserstoff und Katalysatoren unter gleichzeitiger Anwendung von Drucken von mindestens 2o Atm. gaben bessere Ausbeuten. Das vorliegende Verfahren, das ganz ohne Druck arbeiten kann und, wenn Druck angewendet wird, nur mit ganz geringen Drücken arbeitet, gibt im Gegensatz dazu gute Ausbeuten, und gestattet im übrigen, von bis heute wertlosen und Rückstandsprodukten auszugehen.
  • Das Verfahren soll im folgenden an zwei Beispielen beschrieben werden: Beispiel i. Hochsiedende, wertlose Torfgasöle, Siedepunkt von 25o bis 35o', werden durch Erhitzen auf etwa 65o" der Zersetzungsdestillation unterworfen. Aus dem Destillat werden die Anteile, die bis etwa i 5o' sieden, durch Destillation abgeschieden. Je nach dem Ausgangsmaterial sind es etwa 2o bis 25 Prozent, die innerhalb dieses Intervalles sieden. Die Dämpfe dieser Öle werden nun im Gemisch mit Wasserstoff über geeignete Metallkatalysatoren, z. B. Nickel, geleitet, und zwar bei Temperaturen, die bei etwa 20o° beginnen und bis oder sogar über 3oo° ge# steigert werden können. Zweckmäßig hält man die Behandlungstemperatur erheblich über dem Siedepunkt der gerade übergehenden Fraktion, jedoch stets unterhalb der Grenze, bei der sich die betreffende Ölfraktion unter Gasbildung und Teerabscheidung zersetzt. Während die bis I 5o' der siedenden Bestandteile des Rohdestillates vor der Behandlung zur Braunfärbung und zum Verharzen neigten, ergibt die Behandlung mit Wasserstoff nurmiehr etwa go Prozent des Destillates als klare, farblose und beständige Flüssigkeit, deren Jodzahl gegenüber dem .Destillat vor der Behandlung mit Wasserstoff kaum verschieden ist, die aber in ihren physikalischen Eigenschaften, also Siedepunkt, spezifisches Gewicht, Flarmnpunkt usw., dem üblichen Benzin außerordentlich ähnlich ist. Beispiel z. Roherdöl von Wietze mit etwa i Prozent unter 15o' siedenden Anteilen und im wesentlichen von 25o0 aufsteigenden Siedepunkten wurde, wie im Beispiel i beschrieben, der pyrogenen Spaltung unterworfen. Die niedrigsiedenden Fraktionen bis i 5o' wurden abdestilliert und die Dämpfe des Destillates im Gemisch mit Wasserstoff über einen Nikkelkatalysator geführt. Auch hier wurde wieder die Temperatur des Nickelkatalysators über den jeweiligen Siedepunkt der übergehenden Fraktion gehalten. Die obere Grenze für die Katalysatortemperatur ist darin gegeben, daß man dem weiteren pyrogenen Zerfall der betreffenden Fraktion unter Gasbildung vermeidet.
  • Bei dem Verfahren können während der pyrogenen Zersetzung die zu behandelnden Rohdämpfe bzw. Dampfgasgemische zweckmäßig durch inerte Gase verdünnt werden. Diese Maßnahme ist für den Crakingprozeß bekannt. Man hat bereits beim Craken unter hohem Druck die Crakgase durch Zuführung inerten Druckgases auf den erforderlichen Druck gebracht. Im vorliegenden Fall handelt es sich nicht um Druckerzeugung sondern um Verdünnung der bei der pyrogenen Zersetzung entstehenden Dämpfe. Der erzielte Erfolg drückt sich in Erhöhung der Ausbeute an leichtsiedenden Produkten und an einer Zurückdrängung der Gasbildung aus. Das vorstehend beschriebene Verfahren wird ohne Druck ausgeführt. Man kann selbstverständlich auch mäßigen Druck anwenden. Die Anwendung hoher Drucke, wie sie zur Erhöhung der Ausbeute bereits vorgeschlagen sind, ist hier nicht notwendig, da die hohe Ausbeute des Verfahrens sich aus der Art ergibt, wie die pyrogene Zersetzung durchgeführt ist.
  • Das Verfahren arbeitet im Gegensatz zu dem bekannten Verfahren von S a b. a t i e r in seinem ersten Teil, d. h. also bei der pyrogenen Zersetzung, ohne Katalysatoren, die dabei vergiftet würden. Diese Katalysatorvergiftung findet im übrigen auch beim Sabatierverfahren statt, obgleich die dort angewendeten Temperaturen niedriger sind. Da aber die Erfinder bei der pyrogenen Zersetzung nicht an besonders niedrige Temperaturen gebunden sind, ist das Verfahren nach der vorliegenden Erfindung auch für solche Rohmaterialien brauchbar, die relativ holte Zersetzungstemperaturen erfordern, wie schwere Gasöle, Teere, Residuen, bei denen das Sabatierverfahren von vornherein zum Versagen vezurteilt ist.
  • Infolge der nachträglichen gesonderten Behandlung mit Wasserstoff bei ebenfalls relativ hoher Temperatur ergibt sich die Möglichkeit, das Verfahren auch für stark verunreinigte Rohprodukte, wie .Sauerstoff-, stickstoff- oder schwefelhaltige Produkte, zu verwenden, so daß auch Teeröle behandelt werden können, die reich an Phenolen usw. sind, wie dies z. B. bei den Torfteerölen der Fall ist.

Claims (1)

  1. PATENT-ANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Gewinnung benzinarti-ger Flüssigkeiten, dadurch gekennzeichnet, daß hochmolekulare Kohlenwasser-Stoffgemische der pyrogenen Zersetzung bei Temperaturen zwischen 55o bis 750° unterworfen, von dem Destillate die niedrigsiedenden Fraktionen bis etwa 159' Siedepunkt abgetrennt und diese bei Gegenwart von Katalysatoren und liei Temperaturen, die über ihrem Siedepunkt liegen, mit Wasserstoff behandelt werden. z. Bei dem Verfahren nach Anspruch i die Maßnahme, daß die Behandlung mit Wasserstoff bei Gegenwart von Katalysatoren bei Temperaturen nicht unter 2o0° geschieht. 3. Bei dem Verfahren nach Anspruch i die Verdünnung der bei der pyrogenen Zersetzung entstehenden flüchtigen Produkte durch Zuführung inerter Gase. Die Ausführung des Verfahrens nach Anspruch i bis 3 unter mäßigem Druck.
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