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Vorrichtung zuin Ausheben der Schlagfalle bei unrichtiger Höhenlage
der Schützenkästen. Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Ausheben
der Schlagfalle bei unrichtiger Höhenlage der Schützenkästen, so daß der Schützentreiber
nicht in den zugehörigen Schützenkasten eintreten kann.
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In bekannter Weise ist das Kastengestänge zum Heben und Senken des
Wechselkastens mit einem Nockenschieber verbunden. Gemäß der Erfindung arbeitet
dieser Schieber mit einem zweiten Gestänge zusammen, welches von dem den Treiberausschlag
besorgenden Mittel kurz vor dem Treiberausschlage bewegt wird, wobei das zweite
zur Kontrolle dienende Gestänge zu dem ersten Gestänge in solche Beziehungen gesetzt
ist, daß bei unrichtiger Höhenstellung der Schützenkästen das Kontrollgestänge zum
Eingriff mit dem ersten Gestänge gelangt, dieses verdrängt und es dadurch mit den
Mitteln zum Ausheben der Schlagfalle im Sinne des Aushebens derselben zum Eingriff
bringt.
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Es sind demnach drei Gestänge vorhanden. An sich sind Einrichtungen
bekannt, bei denen ein mit dem Kastengestänge verbundener Schieber bei unrichtigem
Kastenstande die Schlagfalle aushebt.
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Die aus den drei Gestängen sich zusammensetzende Vorrichtung hat auch
nichts mit der bekannten Einrichtung zur Schlagfallensteuerung mit Schützenfühlern
zu tun, welche bei jedem mechanischen Webstixhl vorhanden ist. Die neue Vorrichtung
geht also neben der bekannten Schlagfallensteuerung nebenher.
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Erfindungsgemäß sind zwei Gestänge zum Aushebender Schlagfalle vorhanden;
das eine wird von der Schlagfallensteuerung beeinflußt und ist also das übliche;
das andere isst dasjenige, welches von den Mitteln beeinflußt wird, die den Schützenwechsel
besorgen.
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Wichtig ist beim Erfindungsgegenstand, daß die Kontrollvorrichtung
jedesmal kurz vor dem Ausschlage des Schlägers durch die Schlagnase in Tätigkeit
gesetzt wird, so daß bei auftretenden Unregelmäßigkeiten das Schlagfallengestänge
unmittelbar vor dem Schlage durch die Kontrollmittel zum Ausheber. der Schlagfalle
gezwungen wird. Zu diesem Zweck arbeitet die bekannte Hubscheibe (Schlagscheibe
mit Nase), welche das Schlaghebelgestänge beeinflußt, gleichzeitig unmittelbar mit
den Mitteln, welche das Kontrollgestänge bewegen, zusammen. Man kann es also ohne
weiteres so einrichten, daß, wenn die Hubscheibe noch nicht das Schlagfallengestänge
bewegt, schon das Gestänge der Kontrollvorrichtung beeinflußt wird.
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Zur näheren Erläuterung der Erfindung dient das auf der Zeichnung
in Abb. i in einer Ansicht dargestellte Getriebe. Die Abb.2 zeigt einen Querschnitt
nach :der Linie 2-2 der Abb. i in Pfeilrichtung gesehen. Die Abb.3 und q. sind Sonderdarstellungen
und zeigen die Kontrollvorrichtung in zwei verschiedenen Stellungen mit ihrer Einwirkung
auf das Schlagfallengestänge.
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Bei dem gezeichneten Ausführungsbeispiel sind drei Schützenkästen
vorhanden, welche in einem gemeinsamem Rahmen i übereinander angeordnet sind. Die
an diesem Rahmen angreifende Kastenstange 2, welche an dem Ende eines Winkelhebels
3 angelenkt ist, besorgt,das Heben und Senken der Schützenkästen, indem der Winkelhebel
auf der
hin und her gedrehten Welle 4. befestigt ist. Am andern
Ende dieses Winkelhebels 3 ist eine Stange 5 angelenkt, an deren freiem Ende ein
Schieber mit drei Nocken 6 als nach oben ragende Zapfen sitzt. Das Ende der Stange
ruht auf einer Rolle 7, welche am Ende eines Winkelhebels 8 befestigt ist, der durch
eine an der Unterlage A des Stuhlgestelles befestigte Feder 9 ,gegen einen Anschlag
io gezogen und dadurch in seiner Ruhelage festgehalten wird.
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Beim Auf- und Niedergehen der Schützenkästen schwingt der Winkelhebel
3 mehr oder minder aus, wobei sich das Ende--des Schiebers 5 auf der Rolle 7 hin
und her bewegt, ohne daß dabei der Winkelhebel 8 irgendwie in Mitleidenschaft gezogen,
also zur Ausschwingung gebracht wird. An diesem Winkelhebel ist angelenkt die nach
oben gehende Stange i i (vgl. auch Abb. 2), deren oberes Ende an einem bei 12 drehbar
gelagerten Doppelarmhebel angreift, der mit seinem freien Ende unter die Nase 13
der Schlagfalle 14. greift. Wird die Stange i i nach unten gezogen, dann schwingt
der Doppelarmhebel aus und hebt die Schlagfalle aus der Rast des bekannten Schlagsektors
15 aus, -welcher auf der hin und her gedrehten Schlagwelle 16 befestigt ist. Da
nun die Stange 5 bei ihrer Hin- und Herbewegung den Winkelhebel 8 unberührt läßt,
so bleibt die Schlagfalle 14. dauernd im Eingriff mit dem Schlagsektor 15, (unbeschadet
des bekannten Schützeneinflusses auf die Falle).
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Den Nöcken 6 gegenüber ist nun eine Kappe 17 zwischen den Stehstücken
18 senkrecht geführt. Diese Kappe wird von einer Stange ig getragen, die am Ende
eines am Maschinengestell bei 2o drehbar gelagerten Winkelhebels 21 angelenkt ist.
Am anderen Ende dieses ZVinkelhebels greift eine Stange 22 an, die in noch zu beschreibender
Weise hin und her bewegt wird. Bei jeder Au,sschwingung des Winkelhebels 21 geht
also die Kappe 17 nieder. Steht nun einer der Zapfenanschläge 6 genau unter der
Kappenaussparung, dann taucht beim Niedergehen der Kappe der betreffende Zapfen
6 in diese Aussparung ein, wobei dafür Vorsorge getroffen ist, daß der Niedergang
der Kappe nicht bis zum völligen Aufsetzen auf den betreffenden Nocken 6 geschieht.
In Abb. 3 ist die niedergeangene Kappe dargestellt, wie sie sich auf' den einen,
und zwar den letzten Zapfen 6 der Stange 5 aufgeschoben hat. Jeder Nocken 6 entspricht
nun einem. der drei Schützenkästen, und jedesmal, wenn der betreffende Schützenkasten
beim Schützenwechsel genau in die richtige Stellung zur Ladenbahn und demnach auch
zum Treiber gelangt ist, befindet sich der zugehörige Nocken 6 genau unter -der
Aussparung der Kappe 17. Wenn aber beim Schützenwechsel eine unrichtige Einstellung
des Schützenkastens stattfindet, dann erfährt auch der Schieber 5 eine entsprechende
Verschiebung, «-elche bewirkt, @daß der zugehörige Zapfen nicht mehr genau unter
die Aussparung der Kappe 17 zu stehen kommt. Dieser Fall ist in Abb..l zeichnerisch
erläutert. Geht nun die Kappe 17 nieder, dann stößt sie auf das obere Ende des Nockens
6 bzw. auf die oberen Enden von zwei benachbarten Nocken und nun wird das Ende des
Schiebers 5 nach unten gedrückt. Dadurch wird der Winkelhebel 8 entgegen dem Zuge
seiner Feder 9 zur Ausschwingung gebracht. Diese Ausschwingung bewirkt ein Niederholen
der Zugstange i i und damit eine Ausschwingung des an der Falle 1¢ angreifenden
Doppelarmhebels in dem Sinne, daß die Falle aus dem Schlagsektor 15 ausgehoben wird.
Die Falle wird also bei dem Ausschlagen des Schlagsektors nicht mitgenommen und
infolgedessen findet in bekannter Weise auch kein Treiberausschlag statt.
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Die Schubstange 22, welche das Auf- und Niedergehen der Haube 17 bewirkt,
ist nun an einen Doppelarmhebel 23 angelenkt, der bei 24 am Stuhlgestell drehbar
gelagert ist und an dessem einen Ende eine Feder 25 angreift, welche das mit einer
Rolle 26 versehene andere Ende des Doppelarmhebels gegen den Umfang der bekannten
Hubscheibe 27 drückt. Diese Hubscheibe vermittelt in bekannter Weise den Treiberausschlag,
indem sie mit einem bei 28 am Gestell drehbar gelagerten Winkelhebel zusammenwirkt,
der an dem einen Ende eine auf dem Umfang der Hubscheibe laufende Rolle 29 trägt
und an dessen anderes Ende 3o das nicht mitgezeichnete Gestänge angelenkt ist, welches
die Bewegung des Schlagsektors und entsprechend den Treiberaus.schlas herbeiführt.
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Die Rolle 26 des Doppelarmhebels 23 ist nun in bezug auf die Rolle
29 des Winkelhebels in einem -ganz bestimmten Verhältnis ,angeordnet. Es weist nämlich
die Hubscheibe 27 einen zu der sie tragenden Achse 31 konzentrisch gekrümmten Teil
auf. Die Drehrichtung der Hubscheibe ist durch einen Pfeil angedeutet. Der konzentrisch
gekrümmte Teil der Hubscheibe endet nun bei dem Punkte x. Bei der auf der Zeichnung
in Abb. 1 dargestellten Stellung muß die Hubscheibe. noch um den Winkel 13 weiter
im Sinne des eingezeichneten Pfeiles gedreht werden, -bevor der Berührungspunkt
der Rolle 29 mit der Hubscheibe 27 bei x angelangt ist. Vom Punkt
x geht nun aber die Hubdaumenausbildung der Scheibe 27 aus. Die Rolle 26 des Doppelarmhebels
23
ist nun so in bezug auf die Rolle 29 angeordnet, daß sie die
Hubscheibe bei der in. Abb. i gezeichneten Stellung in einem Punkt y berührt, welcher
vom Kulminationspunkt des Hubdaumens (S@ch.lagnase) so weit entfernt ist, daß die
Hubscheibe einen Zentriwinkel a durchlaufen muß, bis die Rolle 26 an dem Kulminationspunkte
angelangt ist. Dieser Winkel a ist nun aber von der gleichen Größe wie der Zentriwinkel
(3, welchen die Rolle 29 noch durchlaufen muß, ehe auf sie der Hubdaumen der Scheibe
27 zu wirken beginnt. Die Folge davon ist, daß der Doppelarmhebel 23 seine Ausschwingung
vollendet (vgl. die in Abb. i durch punktierte Linien .angedeutete Stellung der
Rolle 26 und der Hubdaumenscheibe), bevor der die Rolle 29 tragende ).Vinkelhebel
ausschlägt. Es findet also das Niedergehen der Kontrollhaube 17 jedesmal unmittelbar
vor dem Schützenschlage statt. Mag der Zeitraum zwischen Schützenwechsel und Schützenschlag
auch noch so gering sein, stets wird die Haube 17 immer zwischen Schützenwechsel
und Schützenschlag kontrollierend niedertauchen.
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Oft kommt es vor, daß der Zeitpunkt des Schützenschlages verlegt werden
muß. Das wird in bekannter Weise dadurch erreicht, daß die Hubscheibe 27 auf der
sie tragenden Achse 31 versetzt, das heißt verdreht wird. Bei den früher benutzten
Kontrolleinrichtungen mußte dann jedesmal eine umständliche, dieser Versetzung entsprechende
Einstellung der Kontrollmittel stattfindet:, welche nicht unmittelbar, sondern durch
übertragungsmittel vom Schützenwechsel o. d-1. aus bewegt wurden. Eine solche Umstellung
der Einrichtung zum Ausheben der Schlagfalle ist aber so schwierig, daß sie in der
Regel in den Webereien gar nicht durchgeführt werden kann. Demgegenüber braucht
der Weber bei der neuen Einrichtung lediglich die Hubscheibe 27 auf der Achse 31
den Erfordernissen entsprechend zu verdrehen; er braucht aber eine sonstige Verstellung
überhaupt nicht vorzunehmen, da die Rolle 29 zu der Rolle 26 ein für allemal im
richtigen Verhältnis steht und bleibt. Wie man auch die Scheibe 27 verdreht, stets
wird der Doppelarmhebel 23 kurz vor dem Ausschlag des die Rolle 29 tragenden Winkelhebels
ausschwingen, so daß also stets unmittelbar nach dem Schützenwechsel, aber vor dem
Schützenschlage die Kontrollvorrichtung wirksam wird, so da:ß auf alle Fälle bei
Auftreten von Unregelmäßigkeiten der Treiberschlag ausfällt, wenn die Haube 17 auf
das Ende der Zapfen 6 stößt.