DE400730C - Verfahren zur Herstellung von Zuendsaetzen - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von ZuendsaetzenInfo
- Publication number
- DE400730C DE400730C DER55449D DER0055449D DE400730C DE 400730 C DE400730 C DE 400730C DE R55449 D DER55449 D DE R55449D DE R0055449 D DER0055449 D DE R0055449D DE 400730 C DE400730 C DE 400730C
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- basic
- salts
- primers
- solutions
- bodies
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Expired
Links
Classifications
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C06—EXPLOSIVES; MATCHES
- C06B—EXPLOSIVES OR THERMIC COMPOSITIONS; MANUFACTURE THEREOF; USE OF SINGLE SUBSTANCES AS EXPLOSIVES
- C06B43/00—Compositions characterised by explosive or thermic constituents not provided for in groups C06B25/00 - C06B41/00
Landscapes
- Chemical & Material Sciences (AREA)
- Organic Chemistry (AREA)
- Air Bags (AREA)
Description
- Verfahren zur Herstellung von Zündsätzen. Es ist bekannt, daß Tetrazol und seine Abkömmlinge, wie z. B. Tetrazylazoimid, Diazotetrazol, Azotetrazol, Oxyazotetrazol, Diazoaminotetrazol, Bistetrazol, Dioxytetrazol und deren Substitutionsprodukte, Salze von mehr oder ,,veniger explosiver Natur bilden (vgl. Beilsteins Handbuch).
- Es wurde nun gefunden, daß Tetrazol und die vorstehend aufgezählten Abkömmlinge teilweise, einfach oder mehrfach basische Salze bilden. Es stellte sich ferner heraus, daß die basischen Salze auch mit wechselnden Mengen von Metallhydroxyden zusammenkristallisieren können. Diese Salze weichen in ihrem Verhalten insofern von den neutralen Salzen ab, als sie weniger schlagempfindlich sind, kleineren Energieinhalt und geringere Brisanz besitzen. Derartige basische Salze sind von Tetrazol und seinen Abkömmlingen noch nicht bekannt geworden. Ferner wurde gefunden, daß diese basischen Salze untereinander und mit neutralen und basischen Salzen von Nitrokörpern oder anderen explosiven Körpern Mischkristalle aus zwei und mehreren Bestandteilen bilden können.
- 'W'as das Verhalten der basischen Salze anbetrifft, so läßt sich als Vergleich der Unterschied zwischen neutralen und basischen Schwermetallaziden heranziehen, wie er in bezug auf Brisanz von L. Wöhler in der Zeitschrift für angewandte Chemie zgzr, Seite 2o96, beschrieben ist.
- Solche Mischkristalle basischer Salze von Tetrazol und seinen Abkömmlingen sind ebenfalls bisher noch nicht bekannt geworden und stellen einheitlich kristallinische Körper mit neuen Eigenschaften dar, wie sie sich zum Teil additiv aus der Vereinigung der basischen Salze von Tetrazol oder Abkömmlingen und Nitrokörpern und anderen explosiven Stoffen ergeben.
- Je näch Art und Menge der Ausgangsstoffe und Abänderung des Arbeitsverfahrens lassen sich Zündsätze von einheitlicher Zusammensetzung für die verschiedensten Verwendungszwecke herstellen, und zwar von größerer Brisanz und geringerer Schlagempfindlichkeit für Sprengkapseln und ähnliche Initialzünder sowie für detonierende Zündschnüre mit loser -Gespinstumhüllung, von größerer Schlagempfindlichkeit und geringerer Durchschlagskraft für Zündhütchen in Handfeuerwaffen und Artilleriemunition, Flobertkapseln und ähnliche Kleinmunition.
- Die Herstellung der basischen Salze geschieht durch Anwendung von Alkalien, z. B. Natronlauge, bei der Fällung von Tetrazolverbindungen mit Salzlösungen vornehmlich Schwermetallsalzlösungen.
- Die Mischkristalle bzw. Doppelsalze entstehen beim allmählichen Vereinigen der Lösungen der genannten Ausgangsstoffe. Will man z. B. ein Mischsalz aus basischem Azotetrazolblei und basischem Bleipikrat herstellen, so vereinigt man eine Lösung, die auf Z Mol. Azotetrazolnatrium z 1.2o1. N atriumhydroxyd enthält, mit Lösung von Natriumpikrat, die auf z Mol. dieses Salzes noch z Mol. Natriurphydroxyd enthält, und läßt dieses Lösungsgemisch unter lebhafter Rührung in heiße Bleisalzlösung einfließen. Hierbei fällt das Mischsalz in feinkristallinischer Form aus. Durch Abänderung der Fälltemperatur, der Konzentration der Lösung, Rührgeschwindigkeit u.dgl. wird die Größe der einzelnen Kriställchen beeinflußt, und man ist daher in der Lage, die Korngröße der Zündsätze zu ändern. Von salzbildenden Nitrokörpern kommen hauptsächlich in Frage nitrierte Phenole und Aminophenole, wie Di- und Trinitrophenole, Di- und Trinitroresorzin, Trinitrokresol, Trinitroaminophenol usw., von nitrierten Aminen Tetra- und Hexanitrodiphenylamin,. ferner andere salzbildende Nitrokörper, wie z. B. m-Dinitro-o-dinitrosobenzol.
- Die auf solche Weise gewonnenen einheitlichen Zündsätze sind nicht hygroskopisch und daher sehr lagerbeständig, auch in Berührung mit Metallen, wie Kupfer, Messing, Eisen, Zink, Aluminium und ihren Legierungen. Durch Zusätze von Kalziumsilizid oder leichtverbrennlichen :Metallen, wie Aluminium oder Magnesium, kann man dieTemperaturderZündflamme in bekannter Weise steigern. In Verbindung mit Phlegmatisierungsmitteln lassen sich diese Zündsätze in gleicher Weise wie Knallquecksilber auch für detonierende Zündschnüre verwenden.
Claims (1)
- PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Herstellung von Zündsätzen für Sprengkapseln, Zündhütchen, Flobertmunition, Sprengluftkapseln und andere Initialzünder, detonierende Zündschnüre usw., dadurch gekennzeichnet, daß man basische Salze und Mischsalze, die entweder teilweise basischer, ganz basischer oder mehrfach basischer Natur sein können und beim Zusammenfließen von Lösungen leichtlöslicher Salze des Tetrazols oder seiner Abkömmlinge in Gegenwart von Alkalien allein oder in Gemeinschaft mit Lösungen von Salzen von Nitrokörpern mit oder ohne Alkalien oder auch anderen explosiven Körpern mit Metallsalzlösungen entstehen, für sich allein, in Mischung miteinander oder mit bereits bekannten Zündsätzen und Zündsatzbestandteilen als Ladung in allen gebräuchlichen Ladeweisen verwendet.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DER55449D DE400730C (de) | 1922-03-27 | 1922-03-28 | Verfahren zur Herstellung von Zuendsaetzen |
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE103654X | 1922-03-27 | ||
DER55449D DE400730C (de) | 1922-03-27 | 1922-03-28 | Verfahren zur Herstellung von Zuendsaetzen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE400730C true DE400730C (de) | 1924-08-18 |
Family
ID=25750431
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DER55449D Expired DE400730C (de) | 1922-03-27 | 1922-03-28 | Verfahren zur Herstellung von Zuendsaetzen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE400730C (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1247322B (de) * | 1962-04-09 | 1967-08-17 | Olin Mathieson | Verfahren zur Herstellung von Bleidoppelsalzen des 2, 4, 6-Trinitroresorcin und eines Tetrazolderivats |
-
1922
- 1922-03-28 DE DER55449D patent/DE400730C/de not_active Expired
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1247322B (de) * | 1962-04-09 | 1967-08-17 | Olin Mathieson | Verfahren zur Herstellung von Bleidoppelsalzen des 2, 4, 6-Trinitroresorcin und eines Tetrazolderivats |
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
DE400730C (de) | Verfahren zur Herstellung von Zuendsaetzen | |
DE717873C (de) | Verfahren zur Herstellung von detonationsempfindlichem Ammonnitrat | |
US1580572A (en) | Manufacture of detonating compositions | |
DE10164381B4 (de) | Signaturarmer und schadstoffreduzierter, pyrotechnischer Darstellungskörper | |
DE373633C (de) | Verfahren zur Herstellung von Zuendsaetzen | |
DE362433C (de) | Verfahren zur Herstellung von Zuendsaetzen | |
DE341063C (de) | Verfahren zur Herstellung von Zuendsaetzen | |
DE578300C (de) | Verfahren zur Erhoehung und Aufrechterhaltung der Detonationssensibilitaet von gelatinoesen Sprengstoffen | |
DE400814C (de) | Verfahren zur Herstellung von Zuendsaetzen | |
DE547685C (de) | Verfahren zur Herstellung von Zuendsaetzen fuer Sprengkapseln und Zuendhuetchen | |
DE350564C (de) | Verfahren zur Herstellung von Initialzuendmitteln und von Treib- und Sprengmitteln | |
DE359426C (de) | Verfahren zur Herstellung von Zuendsaetzen | |
DE365773C (de) | Verfahren zur Herstellung von Zuendsaetzen | |
DE659721C (de) | Verfahren zur Herstellung giessbarer Sprengladungen | |
AT101324B (de) | Verfahren zur Herstellung von Floberthütchen und ähnlicher Munition, Zündhütchen für Handfeuerwaffen, Geschütze und Geschosse, Sprengkapseln u. dgl. | |
DE2808394B2 (de) | Tetrazen enthaltendes, anstichempfindliches Zündstoffgemisch und dessen Verwendung | |
AT158515B (de) | Verfahren zur Herstellung von pyrotechnischen Sprühkörpern. | |
DE400729C (de) | Verfahren zur Herstellung von Einheitszuendsaetzen fuer Initialzuender | |
DE412651C (de) | Verfahren zum Phlegmatisieren von Bleiazid | |
DE356398C (de) | Verfahren zur Herstellung von Zuendsaetzen | |
DE377269C (de) | Verfahren zur Herstellung von Zuendsaetzen fuer Zuendhuetchen u. dgl. | |
DE574241C (de) | Zuendmasse fuer Zuendhuetchen | |
DE265025C (de) | Verfahren zur Herstellung von Zündsätzen für Sprengkapseln, Zündhütchen und Geschosszündungen | |
DE857318C (de) | Gelatinesprengstoff | |
DE500884C (de) | Verfahren zur Herstellung giessbarer Sprengladungen |