DE362433C - Verfahren zur Herstellung von Zuendsaetzen - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Zuendsaetzen

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DE362433C
DE362433C DER52471D DER0052471D DE362433C DE 362433 C DE362433 C DE 362433C DE R52471 D DER52471 D DE R52471D DE R0052471 D DER0052471 D DE R0052471D DE 362433 C DE362433 C DE 362433C
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C06EXPLOSIVES; MATCHES
    • C06BEXPLOSIVES OR THERMIC COMPOSITIONS; MANUFACTURE THEREOF; USE OF SINGLE SUBSTANCES AS EXPLOSIVES
    • C06B43/00Compositions characterised by explosive or thermic constituents not provided for in groups C06B25/00 - C06B41/00

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Fireproofing Substances (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung von Zündsätzen. Den Gegenstand .der vorliegenden Erfindung bildet ein Verfahren zur Herstellung neuer und zur Verbesserung bekannter Zündsätze durch die Verwendung von Tetrazenen.
  • Es sind bisher zwei Arten von Zündsätzen bekannt, und zwar: i. chlorathaltige Zündsätze, welche die unangenehme Eigenschaft besitzen, in der beschossenen Waffe einen mehr oder weniger starken Rostansatz zu verursachen, und 2. chloratfreie Zündsätze, welche zwar diesen Nachteil der Rostbildung nicht aufweisen, dagegen aber an Empfindlichkeit häufig zu wünschen übriglassen.
  • Es wurde nun gefunden, daß sich die bekannten chlorathaltigen Zündsätze durch Zumischung eines Körpers, der gleichzeitig Sprengstoffnatur besitzt und bei seiner Verbrennung alkalisch reagierende Gase oder Dämpfe ,entwickelt, insofern weitgehend verbessern lassen, als die Rostwirkung derselben bei geringem Chloratgehalt ganz aufgehoben und bei größerem Chloratgehalt bedeutend eingeschränkt wird. Körper dieser Art sind die sogenannten Tetrazene, beispielsweise das Reaktionsprodukt aus Amidoguanidinnitrat und Natriumnitrit. Dieses Tetrazen besitzt etwa die Empfindlichkeit von Knallquecksilber und ist von ausreichender Beständigkeit bei der Lagerung. Seine weiteren guten Eigenschaften machen diesen Körper hervorragend geeignet, Knallquecksilber oder ähnliche, neuerdings als Ersatz desselben in Vorschlag oder in Anwendung gebrachte Sprengstoffe ganz oder teilweise zu ersetzen. Als Ausführungsbeispiel sei nachstehende Zusammensetzung angegeben, welche sich als Ladung für Gewehrzündhütchen ausgezeichnet bewährt hat: 3o Prozent Knallquecksilber, 2,5 Prozent Kaliumchlorat, 30 Prozent Schwefelantimon und 15 Prozent Tetrazen.
  • Die Verwendung derartiger Tetrazene zur Verbesserung bewährter Chloratzündsätze ohne Verminderung ihrer Empfindlichkeit oder zur Herstellung knallquecksilberfreier Zündsätze bedeutet für die Tecknik .der Zündsatzherstellung einen erheblichen Fortschritt. ' i. Guanyldiazoguanyltetrazen bzw. Guanylnitrosaminoguanyltetrazen wird in einfachster Weise hergestellt aus Amidoguanidinnitrat und Natriumnitrit durch Zusammengeben ihrer Lösungen. Das Tetrazen fällt nach mehreren Stunden fast .quantitativ in ladefähiger Form aus. (HN=)(HZN) C#NH#NH#N =N#C(=HN)#N3H20. Es bildet farblose, scheinbar hexagonale Nadeln vom spezifischen Gewichte 1,65 bei i8°, ist zu o,o2 Prozent bei 22° löslich, normal empfindlich gegen Reibung, etwas empfindlicher gegen Schlag und Stoß als Knallquecksilber, verpufft bei etwa i35°, erzeugt bei der Zündung, wie Knallquecksilber, keinen hohen Gasdruck und gibt eine Bleiblockausbauchung entsprechend derjenigen von Bleiazid. Es ist auch unter erschwerenden Bedingungen, selbst bei der Feuchtwarmlagerung, außerordentlich lagerbeständig. Seine Verbrennungsprodukte reagieren stark alkalisch. Unter seinen Spaltungsprodukten mit Natronlauge findet sich Tetrazylazoimid.
  • Mit Säuren, wie Salzsäure, Schwefelsäure, Salpetersäure, Chlorsäure, ferner mit Jod, bildet es hochexplosive Stoffe, die schon in geringen Mengen auf Nitrokörper und ähnliche Brisanzsprengstoffe initiierend einwirken, aber äußerst empfindlich gegen Feuchtigkeit sind. Da sie schon vom Wasserdampf der Luft zerlegt werden, haben diese Initialkörper keine praktische Bedeutung.
  • 2. Guanyltetrazyltetrazen bzw. Diazotetrazolamidoguanidin wird aus den Komponenten Diazotetrazol und Amidoguanidin in essigsaurer Lösung erhalten.
  • HN4C#N2#NH#NH#C(NH2)(NH) i H2 O.
  • Wie alle Diazohydrazide mit gerader Tetrazenkette ist auch dieser Körper durchaus beständig. Das Tetrazen bildet blaßgelbe, doppelbrechende Nadeln, die bei 1q.2° verpuffen. In Wasser ist es etwas löslich und bildet ein charakteristisches explosives Perjodid.
  • 3. Diazotetrazolsemicarbazid wird hergestellt aus einer kalten Lösung von salzsaurem Semicarbazid, Natriumazetat und einer Diazotetrazollösung. HN,C#N2#NH#NH-CO#NH2 -f- i11,0. Es bildet farblose, doppelbrechende, sehr haltbare Kristalle vom Schmelzpunkt 122°. Es verpufft erst bei hohen Temperaturen. Seine Löslichkeit in Wasser ist gering. Von seinem chemischen Verhalten ist hervorzuheben, daß es nur schwer mit Laugen aufspaltbar ist. Beim Aufspalten mit Säuren liefert es Tetrazy lazoimid neben Harnstoff und dessen Spaltungsprodukten: q.. Diazotetrazolbenzalaminoguanidin erhält man aus Benzalaminoguanidin in essigsaurer Lösung durch Versetzen mit Diazotetrazollösung. H N4 C - N2 # N (N C7 H6) # C (N H2) (N H) Intensiv orangerote Nadeln, die unter normalen Bedingungen vollkommen haltbar sind. Bei i32° zersetzt es sich unter Verpuffung.
  • Charakteristisch ist für das Produkt, daß es von konzentrierter Natronlauge nicht aufgespalten wird, sondern ein orangerotes Na-. triumsalz liefert.
  • 5. Diazotetrazolphenylhydrazid wird ebenso wie die vorerwähnten Tetrazene aus den Komponenten, in diesem Falle Diazotetralzol und Phenylhydrazin erhalten. HN4C#N2#N(NH2)#CBH5. Es bildet orangegelbe Kristalle, insbesondere nach dem Umkristallisieren aus einer Mischung von Methylalkohol und Äther, ist sehr beständig bei mittleren Temperaturen und zersetzt sich beim Erhitzen auf ungefähr 4o°.
  • 6. Bisdiazotetrazolhydrazid: Herstellung aus einer salzsauren Lösung von Diazotetrazol mit einer salzsauren Lösung von Hydrazin unter Zugabe von Natriumazetat bei ausreichender Kühlung.
  • Dieses Tatrazen dürfte das bei weitem empfindlichste sein, da es bei der Zündung eine Papierunterlage glatt durchschlägt. Es verpufft bereits beim Erhitzen auf 9o° mit hellem Knall und ist ziemlich reibeempfindlich.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Herstellung von Zündsätzen für Zündhütchen vön Handfeuerwaffen, Geschützpatronen und ähnlichen Perkussions- und Friktionszündern, von Flobertkapseln und ähnlicher Munition, dadurch gekennzeichnet, daß sogenannte Tetrazene, z. B. das Einwirkungsprodukt, aus Natriumnitrit auf Amidoguanidinnitrat für sich allein oder in Mischung mit Knallquecksilber oder ähnlichen Initialkörpern und Zündmitteln sowie den als Zündsatzbestandteilen bekannten Sauerstoffträgern und Friktionsmitteln verwendet werden.
DER52471D 1921-03-06 1921-03-06 Verfahren zur Herstellung von Zuendsaetzen Expired DE362433C (de)

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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
FR2386505A1 (fr) * 1977-04-07 1978-11-03 Oerlikon Buehrle Ag Melange d'amorce sensible a la percussion, procede de fabrication et application a un detonateur

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* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
FR2386505A1 (fr) * 1977-04-07 1978-11-03 Oerlikon Buehrle Ag Melange d'amorce sensible a la percussion, procede de fabrication et application a un detonateur

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