DE341063C

DE341063C - Verfahren zur Herstellung von Zuendsaetzen

Info

Publication number: DE341063C
Application number: DE1920341063D
Authority: DE
Original assignee: DR FRIEDERICH
Current assignee: DR FRIEDERICH
Priority date: 1920-01-28
Filing date: 1920-01-28
Publication date: 1921-09-22

Description

Verfahren zur Herstellung von Zündsätzen. Es wurde die Beobachtung gemacht, daß Chlorate und Perchlorate von Schwermetallen befähigt sind, Kristallhydrazin anzulagern, und daß diese Kristallhydrazinverbindungen wirksame Initialzündsätze sowohl für Detonatoren oder Sprengkapseln usw. als auch für Zündhütchen von Handfeuerwaffen, Geschützen und ähnlichen Perkussions- und Friktionszündern sind. Die Initialwirkung ist eine sehr gute und erreicht oder übertrifft sogar diejenige der Schwermetallazide. Die Bildung und die hohe Sprengwirkung dieser Kristallhydrazinverbindungen war nicht vorauszusehen. Ferner war nicht zu erwarten, daß die Kristallhydrazinverbindungen der außerordentlich leicht löslichen, zerfließlichen Schwermetallchlorate und Perchlorate ziemlich schwer löslich und nicht hygroskopisch sind. Die betreffenden Salze des Kadmiums, Nickels und Kobalts kommen hauptsächlich für die angegebene Verwendung in Frage. Die Anwendung kann naturgemäß auch in Verbindung mit Sauerstoffträgern oder Kohlenstoffträgern als auch den üblichen Zündsatzbestandteilen und anderen Sprengstoffen erfolgen, um die Wirkung der Zündsätze abzustufen.
Die Herstellung der Kristallhydrazinverbindungen erfolgt in gleicher Weise, wie die der analogen Kristallammoniakverbindungen. Man gibt also Lösungen der entsprechenden Chlorate oder Perchlorate mit Hydrazinhydratlösung zusammen. Je nach der Löslichkeit der betreffenden Salze - nimmt man wäßrige oder alkoholische Lösung. Die Kristallhydrazinverbindungen scheiden sich dabei entweder direkt beim Zusammengeben der beiden Bestandteile aus oder aber sie kristallisieren im Verlauf einiger Zeit. Beispiele. i. Kadmiumchloradhydrazin. 6 g Kadmiumchlorat werden in 5o ccm Wasser gelöst und 15 ccm ioprozentige Hydrazinhydratlösung allmählich unter Schütteln und Kühlung mit kaltem Wasser zugegeben. Hierbei scheidet sich Kadmiumchlorathydrazin Cd. (Cl O3)2 -:2 N,H, als feinkristallinischer Niederschlag ab. Es wird abfiltriert, mit wenig Wasser nachgewaschen und bei mäßiger Temperatur (3o bis 5o°) getrocknet. 2. Nickelperchlorathydrazin. 5 g Nickelperchlorat werden in 5o ccm Alkohol gelöst und eine alkoholische Lösung von 3'g Hydrazinhydrat in So ccm Alkohol zur ersten Lösung unter Rührung hinzugefügt. Hierbei scheidet sich das Nickelperchlorat4ydrazin als feiner himmelblauer Niederschlag ab. Es enthält etwa 18,5 Prozent Nickel und 25 Prozent Stickstoff.
Die Ausbauchung von i g Nickelperchlorathydrazin in eine Kupferkapsel Nr.8, eingeladen in zylindrischem Bleiblock io X io cm, wurde zu 2i,5 ccm gefunden, die von Knallquecksilber zu 9,1 ccm und von Bleiazid zu 7,8 ccm.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Herstellung von Zündsätzen für Sprengkapseln und Initialzünder von Sprengstoffen sowie Sprengluftpatronen, dadurch gekennzeichnet, daß Kristallhydrazinverbindungen der Chlorate und Perchlorate von Schwermetallen für sich allein oder in Verbindung mit Sauerstoffträgern,Kohlenstoffträgern oder anderen Sprengstoffen verwandt werden.
2. Ausführungsform des Verfahrens nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß man Kristallhydrazinverbindungen der Chlorate oder Perchlorate von Schwermetallen für sich allein oder in Verbindung mit anderen Initialzündstoffen und den üblichen Zündsatzbestandteilen und Sprengstoffen als Zündsatz für Zündhütchen von Handfeuerwaffen, Geschützen, Geschossen und ähnlichen Perkussions- und Friktionszündern verwendet.