DE2806599C2 - Mono- und Dinitrodihydroxydiazobenzolsalze - Google Patents
Mono- und DinitrodihydroxydiazobenzolsalzeInfo
- Publication number
- DE2806599C2 DE2806599C2 DE2806599A DE2806599A DE2806599C2 DE 2806599 C2 DE2806599 C2 DE 2806599C2 DE 2806599 A DE2806599 A DE 2806599A DE 2806599 A DE2806599 A DE 2806599A DE 2806599 C2 DE2806599 C2 DE 2806599C2
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- salts
- compounds
- ignition
- mono
- lead
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Expired
Links
Classifications
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C06—EXPLOSIVES; MATCHES
- C06B—EXPLOSIVES OR THERMIC COMPOSITIONS; MANUFACTURE THEREOF; USE OF SINGLE SUBSTANCES AS EXPLOSIVES
- C06B25/00—Compositions containing a nitrated organic compound
- C06B25/04—Compositions containing a nitrated organic compound the nitrated compound being an aromatic
Description
(n = 2 oder 3) eine Nitrogruppe selektiv reduziert, das erhaltene Aminonitrodihydroxibenzol diazotiert und
anschließend mit Metallsalzen schwacher Säuren oder Metalloxiden oder Metallhydroxyden oder über
reziproke Salzpaare auf an sich bekannte Weise das Metallsalz herstellt
4. Verfahren gemäß Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet daß man die Reduktion mit Zinn(I I)-Verbindungen
in schwach saurer Lösung durchführt.
5. Verwendung von Verbindungen gemäß einem der Ansprüche 1 bis 2 als Initialsprengstoff in Zünd- und
Anzündsätzen.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung sind bestimmte Metallsalze von Mono- und Dinitrodihydroxydiazobenzolen.
Weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung dieser Verbindungen
durch selektive Reduktion von Polynitrodihydroxybenzolen zu Aminonitrodihydroxybenzolen, anschließender
Diazotierung und Salzbüdung.
Bekannt sind unsubstituierte Diazodinitrophenole, denen die Strukturformel
oder
N® = N
zugeordnet wird. Diese Verbindungen werden als Initialsprengstoff eingesetzt. Ihre Wirkung ist größer als
diejenige von Quecksilberfulminat, aber etwas schwächer als diejenige von Bleiazid. Nachteilig ist jedoch die
Schwierigkeit, die 4,6-Dinitroverbindung in eine ladefähige Form mit genügender Dichte zu erhalten. Aus
diesem Grunde wird diese Verbindung technisch kaum verwendet.
Weiterhin haben metallfreie Zündmittel, die die obengenannten Diazodinitrophenole oder die ebenfalls
bekannten Dihydroxybenzol-diazoniumverbindungen, den Nachteil, daß sie eine für die allgenv,inc Praxis zu
so geringe Übertragungsleistung auf das zu zündende Treibmittel ausüben.
Es bestand deshalb die Aufgabe, Verbindungen zu finden, deren initiierende Wirkung größer als diejenige der
Diazodinitrophenole ist und die dennoch eine ausreichende thermische und chemische Stabilität besitzen, um sie
technisch unter den üblichen Arbeitsbedingungen verarbeiten zu können.
In Erfüllung dieser Aufgabe wurden nun Metallsalze von Mono- und Dinitrodihydroxydiazobenzolen gefunden,
die sich von Aminonitrodihydroxybenzol der allgemeinen Formel
NH2
Κ (NOi),
in der η gleich I oder 2 ist, dadurch ableiten, daß die Aminogruppe diazotiert ist und bei denen das Metallkation
ein Alkali- oder Erdalkalimetall oder Blei oder Silber ist.
Es wird aus Analogiegründen angenommen, daß die neuen Verbindungen die Strukturformel
Es wird aus Analogiegründen angenommen, daß die neuen Verbindungen die Strukturformel
MeO (N O2), oder MeO-+ 4-(NO2),
besitzen, in der /7 gleich 1 oder 2 und Me ein obengenanntes Metallkation oder der äquivalente Teil eines solchen
Metallkaiions isL Die neuen Verbindungen können jedoch auch teilweise der Strukturformel
OMe
entsprechen, in der Me und π die obengenannten Bedeutungen haben.
Die neuen Metallsalze haben einen Verpuffungspunkt zwischen 160 und 2000C. Sie sind weiterhin sehr
reibempfindlich, so daß sie zum Einsatz in Anzüfid- und Zündmischungen, insbesondere bei thermisch zu
belastenden Sy» iemen, gut geeignet sind.
Besonders geeignet zum Einsatz in Anzünd- ar.d Zündmischungen sind die entsprechenden Metallsalze der
Dinitrodiazodihydroxybenzole, insbesondere die Na-, K- und Ba-Salze sowie das Bleisalz.
Von den neuen Salzen des ^Diazo-Zö-dinitroresorcins zeigen nur die Li- und Mg-Salze eine sehr gute
Löslichkeit in Wasser. Diese Salze können demzufolge auch zur Herstellung der übrigen Metallsalze durch an
sich bekannte Umfällungen mit anderen Metallsalzen herangezogen werden. Die Barium- und Bleisalze des
4-Diazo-2,6-dinitroresorcins sind in Wasser nahzu unlöslich; die Bleisalze existieren sowohl in neutraler als auch
in basischer Form.
Die Herstellung der neuen Verbindungen erfolgt in mehreren Stufen aus Polynitrodihydroxibenzolen; zuerst
wird eine Nitrogruppe dieser Verbindungen selektiv reduziert, wobei Mono- oder Dinitrodihydroxiaminobenzo-Ie
entstehen. Diese Verbindungen werden anschließend diazotiert und aus den dabei erhaltenen Reaktionsprouu'r.icii wci ucn »■ MiCuiiCn die gcwuiiäCnicü metallsalze hergestellt.
Die Reduktion der Polynitrodihvdroxibenzole kann nach an sich bekannten Verfahren durchgeführt werden.
Wenn man jedoch gut kristallisierende Endprodukte mit guten Ausbeuten erhalten will, wählt man Sn(II)-Verbindungen
als Reduktionsmittel Die Reduktion wird dann im schwach sauren Milieu durchgeführt Als bevorzugte
Säure seien kurzkettige aliphausche Carbonsäuren, z. B. Ameisen- oder Essigsäure, genannt.
Die Reduktion verläuft unter Wärmeentwicklung. Da die Reaktionstemperatur bei diesem Schritt jedoch
500C nach Möglichkeit nicht überschreiten soll, ist eine wirksame Kühlung der Reaktionsmischung notwendig.
Je höher die Temperatur ist, um so größer ist der Anteil an nicht kristallisierendem und dunkel gefärbten
Verbindungen, die die Ausbeuten am Endprodukt herabsetzen. Bei einer bevorzugten Verfahrensweise sollen
deshalb die Temperaturen bei der Reduktion zwischen 10 und 30° C liegen.
Die Menge des anzuwendenden Reduktionsmittels sollte die stöchiometrisch erforderliche sein, die sich aus
dem Bedarf für die Reduktion einer NO2-Gruppe im Molekül des Nitrodihydroxybenzols errechnet. Es kann
jedoch auch zweckmäßig sein, einen Überschuß an Nitroaromat zur Optimierung der Ausbeute zu verwenden.
Dieser Überschuß kann bis zu 20% betragen.
Die Umsetzung wird in der Weise durchgeführt, daß das Polynitrodihydroxybenzol, z. B. Styphninsäure, in die
Säure, z. B. Essigsäure, eingebracht wird. Zu dieser Lösung wird unter Kühlung und Konstanthaltung der
Temperatur von z. B. 20 bis 300C eine Lösung des Reduktionsmittels, bevorzugt SnCl2, in Wasser langsam
zugetropft. Nach einer Nachreaktionszeit nach beendeter Zugabe wird das Reaktionsgemisch in konzentrierter
Salzsäure aufgenommen und gegebenenfalls von überschüssigem Ausgangsmaterial durch Filtration befreit.
An die Reduktion schließt sich die Diazotierung der Aminogruppe an. Diese wird gemäß an sich bekannten
Verfahrensweisen durchgeführt. Es ist durchaus möglich, die mit Salzsäure aufgenommene Lösung der Mono-
oder Dinitroaminodihydroxibenzole, wie sie bei dem oben berchriebenen ersten Verfahrensschritt der Reduktion
anfällt, ohne besondere Aufarbeitung unter den allgemein bekannten Diazotierungsbedingungen durch
Zugabe von Nitrit weiterzuverarbeiten.
Der dritte Reaktionsschritt — die Überführung der Diazodinitrodihydroxybenzole in die entsprechenden
Metallsalze — erfolgt ebenfalls nach an sich bekannten Methoden. Die Diazoverbindungen werden mit Metallsalzen
schwacher Säuren, z. B. Carbonaten, Hydrogencarbonaten oder Metalloxiden oder -hydroxyden umgesetzt.
Auch durch die bereits oben genannte Umfällung können die Metallsalze gewonnen werden. Die Umsetzung
sollte nach Möglichkeit bei Raumtemperatur durchgeführt werden. Der pH-Wert der Lösung soll unter 7
sein. Ein kurzfristiges Ansteigen auf Werte über 7 ist jedoch möglich, wenn dafür gesorgt wird, daß sofort wieder
der pH-Wert abfällt. Es sind deshalb möglichst nur stöchiometrisch notwendige Mengen an basisch reagierenden
Metallsalzen insgesamt einzusetzen.
Die neuen Metallsalze der Mono- oder Dinitrodihydroxybenzoldiazonium-Verbindungen werden hauptsächlich
als Initialsprengstoffe in Zünd- und Anzündmischungen eingesetzt. Initialsprengstoffe dienen zur Zündung
und Anzündung von Sekundärsprengstoffen. Dabei wird unter Anzündung die Einleitung einer Deflagration,
unter Zündung die Auslösung einer Detonation verstanden. Beides kann durch Initialsprengstoffe bewirkt
werden. Sie werden daher auch zur Unterscheidung der gezündeten oder angezündeten Sekundärsprengstoffe
als Primärsprengstoffe bezeichnet.
Von den bekannten Initialsprengstoffen hatte neben Bleiazid, Silberazid, Quecksilberfulminat (Knallquecksilber)
und Bleinitroresorcinat als metallfreie Verbindung nur Diazodinitrophenol eine gewisse Bedeutung erlangt
Es wird jedoch technisch trotz einiger guter Eigenschaften kaum verwendet. Es besitzt eine große Zündempfindlichkeit
und gegenüber Knallquecksilber wird bei besserer Stabilität eine geringere Initialgrenzmenge benötigt
Nachteilig wirkt sich jedoch, wie bereits oben gesagt, die Schwierigkeit aus, es in ladefähige Form mit genügender
Dichte zu bringen. Auch der geringe Anteil kondensierter Partikel in einem Anzündsatz mit Diazodinitrophenol,
die für eine wirksame Anzündung nach dem Abbrand nötig sind, ist die Ursache für die geringe
Verbreitung, die Diazodinitrophenol bisher erfahren hat
Die neuen Salze der Mono- oder Dinitrodihydroxybenzol-diazoniurn-Verbindungen, vornehmlich die Alkali-
und Erdalkalisalze, haben sich überraschenderweise bezüglich ihrer Empfindlichkeit und thermischen Stabilität
dem Diazodinitrophenol überlegen erwiesen, wie die nachfolgende Tabelle zeigt Die Alkali- und Erdalkalisalze
zeigen die Eigenschaften schwermetallhaltiger Zündstoffe.
Substanz Reibempfindlichkeit Schlagempfindlichkeit Verpuffungspunkt
Οφ) (Nm)") TC)
4-Diazo-2,6-dinitroresorcin 2,4 0,8 163
Na <0,01 1 ,60
K <0,01 0,8 i/r
Ba <0,01 5 190
Pb 0,02 0,8 185
Vergleich:
2-Diazo-4,6-dinitrophenol 1,0 0,8') 157')
*) Nm = Newton · meter
') Die in der Literatur angegebenen Werte von 1,5 Nm (Schlagempfindlichkeit) und 1800C (Verpuffungspunkt) sind in der
Praxis nicht reproduzierbar.
30
30
Die Anwesenheit von Metallen, die nicht zu toxischen Reaktionsprodukten führen, erhöht den Anteil kondensierter
Produkte nach dem Abbrand, wodurch sich die Anzündfähigkeit verbessert Bei Verwendung von
Schwermetallsalzen zeigt ein Vergleich mit dem am häufigsten verwendeten Pb-Trinitroresorcinat bei den
erfindungsgemäß eingesetzten Verbindungen einen niedrigeren Anteil an möglichen Schadstoffen.
Als Initialsprengstoffe werden bevorzugt solche Mono- und Dinitrodihydroxibenzol-diazonium-Metallsaize
eingesetzt, bei denen eine Nitrogruppe sich in o-Stellung zu einer OH-Gruppe befindet Prinzipiell eignen sich
aber alle entsprechenden Mono- und Mono- oder Dinitrodihydroxydiazosalzverbindungen, die sich von nitriertem
Brenzkatechin, Resorcin oder Hydrochinon ableiten.
Als Metallverbindungen kommen Alkali- und Erdalkalimetalle sowie Silber oder Blei in Betracht
Die erfindungsgemäß einsetzbaren Verbindungen werden in Zünd- und Anzündsätzen eingesetzt. Diese
können neben den neuen Salzen nitrogruppenhaltiger Dinydroxybenzoldiazoniumverbindungen noch andere,
bisher bekannte Initialsprengstoffe enthalten, wie z. B. Bleitrinitroresorcinat, Bleiazid oder Diazodinitrophenol.
Darüber hinaus enthalten solche Sätze Oxidationsmittel, im allgemeinen Metallnitrate wie Kalium- oder Bariumnitrat,
Oxide, z. B. Bleidioxid oder auch Chromate, Bichromate oder Kaliumferrocyanid. Sie enthalten ferner
Reduktionsmittel, wie z. B. Aniimonsulfid und Friktionsmittel, von denen Glaspulver die größte Bedeutung
besitzt, sowie Bindemittel.
Die Menge der erfindungsgemäß einsetzbaren Verbindungen in solchen Zünd- und Anzündsätzen kann
zwischen 1 und 50 Gew.-%, vorzugsweise zwischen 1 und 15 Gew.-% des gesamten Satzes betragen.
so Beispiel 1
(Herstellung der Vorstufen)
In einem 5-Liter-Becherglas werden 430 g (1,75 Mol) S'ypl.niiisäure, die auch wasserfest sein darf, in 23 Liter
Essigsäure eingerührt. Bei Raumtemperatur beginnend, wird eine Lösung von 1 kg SnCb · 2 H2O (4,43 Mol) in
einem Liter Gesamtvolumen (Wasser) mit etwa 4 Tropfen/sec zugegeben. Die Temperatur steigt langiam an und
wird durch leichte Kühlung auf 30° C gehalten. Nach beendeter Zugabe wird noch 20 Minuten nachgerührt, dann
am Rotationsverdampfer (70rC/16bar) weitgehend eingeengt. Den Rückstand nimmt man mit etwa 1000 ml
konzentrierter Salzsäure auf, kühlt auf 0°C ab und trennt durch Absaugen in einer Glasfritte von der überschüssigen
Styphninsäure ab. Es wurden 88 g nicht umgesetzte Styphninsäure zurückgewonnen. Der Rückstand wird
mit konzentrierter Salzsäure ausgewaschen und das Filtrat in ein Eisbad gestellt.
Bei einer Temperatur von maximal 15"C wird unter gutem Rühren mit einem Glas- oder Porzellanrührer eine
Lösung von 125 g (1,81 Mol) NaNOz in 250 ml Wasser so unter der Oberfläche der Flüssigkeit getropft, daß
nitrose Gase erst gegen Ende der Reaktion entweichen. Es wird noch 30 Minuten bei einer Temperatur
unterhalb 15°C gerührt, dann mindestens 5 Stunden, am besten über Nach', bei Raumtemperatur stehengelassen,
wobei sich lias Produkt größtenteils .absetzt Beim Absaugen wird die Masse durch Druck verdichtet und mit
ca. 1 Liter 2-volumenprozentiger Schwefelsäure chloridfrei, danach mit etwa 500 ml Eiswasser sulfatfrci gewaschen
und weitgehend trockengesaugt.
Ausbeute: etwa 200 g (0,88 Mol) = 63,4% der Theorie (bezogen auf umgesetzte Styphninsäure).
Ausbeute: etwa 200 g (0,88 Mol) = 63,4% der Theorie (bezogen auf umgesetzte Styphninsäure).
226 g (1 Mol) 4-Diazo-2,6-dinitroresorcin werden bei Raumtemperatur in 1 Liter Wasser mit 69 g (0,5 Mol)
K2CO3 bzw. 87 g (0.5 Mol) K2CO3 · 2 H2O oder 100 g (1 Mol) KHCO3 in der Weise umgesetzt, daß die Zugabe
portionsweise erfolgt und ein Überschuß an basisch reagierendem Reagenz vermieden wird. Nach einer Nachreaktionszeit
von jeweils 30 Minuten wird abgesaugt und das Kaliumsalz in einer Ausbeute von 95% erhalten.
Wie in Beispiel 2 beschrieben, werden 226 g (1 Mol) 4-Diazo-2,6-dinitroresorcin in 1,5 Liter Wasser mit 112 g
(0,5 Mol) PbO zur Reaktion gebracht. Es wird eine Stunde bei Raumtemperatur gerührt. Dann wird das
ausgefallene Pb-SaIz abfiltriert. Die Ausbeute ist nahezu quantitativ.
Beispiele 4 bis6
!n mehreren Ansätzen werden jeweils 226 g (! Mol) 4-Diazo-2,6-dinitroresorcin mit Wasser auf ein Gesamtvolumen
von 800 ml aufgefüllt und mit 21 g (0,5 Mol) Magnesiumoxid unter Rühren und Kühlen bei 2O0C zur
Umsetzung gebracht. Nach Einstellung auf pH 6,5 bis 7 mittels einer Glaselektrode werden
166 g(0.5 Mol) Pb(NOj)2
105 g(0^ Mol) BaCI2
122,5 g (0,5 Mol) BaCI2 · 2 H2O
in 500 ml Wasser bzw. in 500 ml Wasser bzw. in 500 ml Wasser zugegeben.
Die Kristallisation des Reaktionsproduktes setzt leicht verzögert ein. Es wird 10 Minuten gerührt, abgesaugt
und magnesiumfrei gewaschen. Die Pb- und Ba-Salze der eingesetzten Verbindungen werden in Ausbeuten von
95 bis 98% erhalten.
Beispiele 7 bis 13
In der nachfolgenden Tabelle sind Anzündsätze aufgeführt, die 55% an Initialsprengstoffen enthalten. Das
Beispiel 7 dient als Vergleichsbeispiel, bei dem nur Bleitrizinat als Initialsprengstoff eingesetzt ist. Es handelt sich
dabei um einen üblichen Anzündsatz. In den Beispielen 8 bis 12 ist ein Teil des Trizinats durch ein erfindungsgemäßes
SaI/ ersetzt. Das Beispiel 13 dient wiederum zu Vergleichszwecken.
Die Tabelle verdeutlicht die Zunahme der Empfindlichkeit eines abgemischten Anzündsatzes in Anwesenheit
der erfindungsgemäß eingesetzten Verbindungen im Vergleich zu einem bleitrizinathaltigen Satz (Beispiel 7)
und einem Satz, in dem das Bleitrizinat durch Diazodinitrophenol ersetzt ist.
20
25
30
35
Beispiel | Anzündsatz | Reibempfindlichkeit | Schlagemofindlichkeit | Verpuffungs- |
Nr. | Ersatz des Bleitrizinats durch | (kp) | (Nm) | punkt |
{%) an Ba- oder | (0C) | |||
Pb-4-Diazo-2.6-dinitroresorcinat | ||||
7 | 0 (Vergleich) | 1,4 | 0,2 | 263 |
8 | 1 | 0,8 | 0.1 | 263 |
9 | 2 | 0,4 | <0,l | 265 |
10 | 3 | 0,2 | <0,l | 261 |
11 | 4 | 0,07 | <0,l | 264 |
12 | 5 | 0,05 | <0,l | 263 |
13 | Vergleich mit Diazodinitrophenol | U | 02 | 160 |
15
Der so hergestellte Zünd- oder Anzündsatz kann verwendet werden in Hülsenmunition wie Randfeuermunition,
Sprengkapsein, Zündhütchen oder detonierenden Zündschnüren. Es kann ferner ohne Kapselung eingesetzt
werden z. B. in hülsenloser Munition, in der er durch Formgebung z. B. Pressen zur Anwendung gelangt
Beispiele 14 bis 16
Ein Kriterium für die Wirksamkeit eines Zünd- oder Anzündsatzes ist die Empfindlichkeit der Munition im
Fallhammer (nach Methoden der BAM) dem sogenannten »run down Test« im laborierten Zustand.
Es wurden ferner nach dieser Methode mit einem Fallgewicht von 112 g Zündsätze für Randfeuerkartuschen
untersucht, die einmal nur das bekannte Pb-Trizinat als Initialsprengstoff enthielten (Beispiel 14). In einem
zweiten Versuch wurden 15% des Trizinats durch das bekannte Diazodinitrophenol ersetzt (Beispiel 15). Dieses
Beispiel dient auch zu Vergleichszwecken. In dem erfindungsgemäßen Beispiel 16 wurden dagegen nur 5% des
Trizinats aus dem Satz des Beispiels 14 durch Ba-4-Diazo-2,6-dinitroresorcinat ersetzt Mit dem Pb-SaIz wurden
analoge Ergebnisse erhalten.
In der nachfolgenden Tabelle sind die Ergebnisse zusammengefaßt Sie zeigen die Abhängigkeit der Zündungen
des Satzes von der Fallhöhe. Man erkennt die gewünschte Verbesserung der Ansprechempfindlichkeit bei
Anwendung oder erfindungsgemäß eingesetzten Verbindungen.
40
55 60 65
Beispiel
Nr.
Nr.
Zahl der Versager von je 50 Kartuschen 6,8/11 bei einer Fallhöhe von ... Zoll
4 5 6 7 8
IO
14 | — | 50 | 40 | 25 | 12 | 4 | 0 |
15 | 50 | 49 | 37 | 11 | 8 | 4 | 0 |
ie | 50 | 41 | 25 | 10 | 2 | 0 |
Claims (3)
1. Metallsalze von Mono- und Dinitrodihydroxydiazobenzolen, die sich ableiten von Aminonitrodihydroxybenzolen
der allgemeinen Formel
NH2
in der η gleich 1 oder 2 sein kann, in der die Aminogruppe diazotiert ist, bei denen Metallkation ein Alkalioder
Erdalkalimetall oder Blei oder Silber ist
2. Alkali-, Erdalkali- oder Bleisalz des 4-Diazo-2,6-dinitroresorcins.
3. Verfahren zur Herstellung von Metallsalzen gemäß einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß man von Polynitrodihydroxibenzolen der allgemeinen Formel
Priority Applications (10)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2806599A DE2806599C2 (de) | 1978-02-16 | 1978-02-16 | Mono- und Dinitrodihydroxydiazobenzolsalze |
FR7834637A FR2417495B1 (fr) | 1978-02-16 | 1978-12-08 | Sels metalliques de mono- et dinitrodihydroxydiazobenzene, leur obtention et leur application comme explosifs initiateurs dans des charges d'allumage et d'amorcage |
GB7904873A GB2014569B (en) | 1978-02-16 | 1979-02-12 | Mononitro-and dinitro dihydroxy diazobenzenes and their salts |
US06/011,466 US4246052A (en) | 1978-02-16 | 1979-02-12 | Mono- and dinitrodihydroxydiazobenzenes |
AT0112979A AT365563B (de) | 1978-02-16 | 1979-02-14 | Verfahren zur herstellung von neuen metallsalzen von mono- oder dinitrodihydroxydiazobenzolen |
IT47993/79A IT1162446B (it) | 1978-02-16 | 1979-02-14 | Procedimento per la produzione di sali metallici di mono e dinitrodi idrossidiazobenzolo e prodotto ottenuto |
FI790497A FI71303C (fi) | 1978-02-16 | 1979-02-15 | Metallsalter av mono- eller dinitrodihydroxidiazobensener vilka aer speciellt anvaendbara som initialspraengaemnen i spraengtaendnings- och flammtaendningssatser |
BE193478A BE874187A (fr) | 1978-02-16 | 1979-02-15 | Mono- et dinitrodihydroxydiazobenzenes |
ES477727A ES477727A1 (es) | 1978-02-16 | 1979-02-15 | Procedimiento para la preparacion de sales metalicas de mo- no y di-nitrodihidroxidiazobencenos. |
AT0571980A AT370403B (de) | 1978-02-16 | 1980-11-24 | Zuend- und anzuendsaetze |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2806599A DE2806599C2 (de) | 1978-02-16 | 1978-02-16 | Mono- und Dinitrodihydroxydiazobenzolsalze |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2806599A1 DE2806599A1 (de) | 1979-08-23 |
DE2806599C2 true DE2806599C2 (de) | 1986-06-26 |
Family
ID=6032157
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE2806599A Expired DE2806599C2 (de) | 1978-02-16 | 1978-02-16 | Mono- und Dinitrodihydroxydiazobenzolsalze |
Country Status (9)
Country | Link |
---|---|
US (1) | US4246052A (de) |
AT (1) | AT365563B (de) |
BE (1) | BE874187A (de) |
DE (1) | DE2806599C2 (de) |
ES (1) | ES477727A1 (de) |
FI (1) | FI71303C (de) |
FR (1) | FR2417495B1 (de) |
GB (1) | GB2014569B (de) |
IT (1) | IT1162446B (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE10164381B4 (de) * | 2001-11-14 | 2005-06-23 | Josef Köhler Pyrotechnik | Signaturarmer und schadstoffreduzierter, pyrotechnischer Darstellungskörper |
Families Citing this family (5)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3321943A1 (de) * | 1983-06-18 | 1984-12-20 | Dynamit Nobel Ag, 5210 Troisdorf | Blei- und bariumfreie anzuendsaetze |
US5684268A (en) * | 1995-09-29 | 1997-11-04 | Remington Arms Company, Inc. | Lead-free primer mix |
US5831208A (en) * | 1996-12-13 | 1998-11-03 | Federal Cartridge Company | Lead-free centerfire primer with DDNP and barium nitrate oxidizer |
US6027588A (en) * | 1997-08-15 | 2000-02-22 | Orica Explosives Technology Pty Ltd | Method of manufacture of emulsion explosives |
EP1064241B1 (de) * | 1998-03-20 | 2007-08-08 | Delphi Technologies, Inc. | Durch elektrische auslösung anzündbare initialexplosivstoffe und anzündsätze |
Family Cites Families (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US1572715A (en) * | 1926-02-09 | Rhine | ||
US1840333A (en) * | 1927-07-21 | 1932-01-12 | Kalle & Co Ag | Solid stable diazo compounds and process of preparing them |
-
1978
- 1978-02-16 DE DE2806599A patent/DE2806599C2/de not_active Expired
- 1978-12-08 FR FR7834637A patent/FR2417495B1/fr not_active Expired
-
1979
- 1979-02-12 GB GB7904873A patent/GB2014569B/en not_active Expired
- 1979-02-12 US US06/011,466 patent/US4246052A/en not_active Expired - Lifetime
- 1979-02-14 IT IT47993/79A patent/IT1162446B/it active
- 1979-02-14 AT AT0112979A patent/AT365563B/de not_active IP Right Cessation
- 1979-02-15 FI FI790497A patent/FI71303C/fi not_active IP Right Cessation
- 1979-02-15 BE BE193478A patent/BE874187A/xx not_active IP Right Cessation
- 1979-02-15 ES ES477727A patent/ES477727A1/es not_active Expired
Non-Patent Citations (1)
Title |
---|
NICHTS-ERMITTELT |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE10164381B4 (de) * | 2001-11-14 | 2005-06-23 | Josef Köhler Pyrotechnik | Signaturarmer und schadstoffreduzierter, pyrotechnischer Darstellungskörper |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
GB2014569B (en) | 1982-09-02 |
FI790497A (fi) | 1979-08-17 |
BE874187A (fr) | 1979-05-29 |
FR2417495A1 (fr) | 1979-09-14 |
GB2014569A (en) | 1979-08-30 |
FI790497A0 (fi) | 1979-02-15 |
FI71303B (fi) | 1986-09-09 |
FR2417495B1 (fr) | 1985-11-29 |
IT7947993A0 (it) | 1979-02-14 |
ES477727A1 (es) | 1980-01-16 |
IT1162446B (it) | 1987-04-01 |
ATA112979A (de) | 1981-06-15 |
US4246052A (en) | 1981-01-20 |
AT365563B (de) | 1982-01-25 |
DE2806599A1 (de) | 1979-08-23 |
FI71303C (fi) | 1986-12-19 |
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
EP0031045B1 (de) | Verwendung von Zinkperoxid als Oxidationsmittel für Sprengstoffe und pyrotechnische Gemische | |
DE60116453T2 (de) | Nicht-toxische Zündmittelmischung | |
US2066954A (en) | C-nitrotetrazole compounds | |
DE2806599C2 (de) | Mono- und Dinitrodihydroxydiazobenzolsalze | |
DE2435651C3 (de) | Tetranitroglycoluril, seine Herstellung und Verwendung als Explosivstoff | |
EP0044416B1 (de) | Triazolidin-3,5-dion-oxyalkylverbindungen und Verfahren zu ihrer Herstellung | |
EP2338863B1 (de) | Verfahren zur Herstellung von Bis-Tetrazolyltriazenat und Sprengstoff oder Brennstoff enthaltend bis-Tetrazolyltriazenat | |
EP0012230A1 (de) | Verfahren zur Herstellung von 1H-Tetrazol-1-Essigsäure und deren Estern | |
AT370403B (de) | Zuend- und anzuendsaetze | |
DE3920336C2 (de) | Sprengstoffmasse mit geringer Empfindlichkeit | |
EP0308772B1 (de) | Verfahren zur Herstellung von mit aromatischen Systemen kondensierten Triazolen | |
US1942274A (en) | Priming mixture | |
AU2018266244B2 (en) | A method for producing potassium 1,1 -dinitramino-5,5-bistetrazolate and explosive compositions comprising said salt | |
DE112015002246T5 (de) | Verfahren zur Herstellung von Silberazid | |
DE2932305A1 (de) | Azolo- eckige klammer auf 5,1-d eckige klammer zu - eckige klammer auf 1,2,3,5 eckige klammer zu -tetrazin-4-one und verfahren zur herstellung dieser verbindungen | |
DE2609530B1 (de) | Verfahren zur herstellung von hydrazobenzol | |
US2004719A (en) | Priming mixture | |
AT255287B (de) | Verfahren zur Herstellung eines neuen Doppelsalzes von Bleinitroaminotetrazol und Bleistyphnat | |
DE1568646A1 (de) | Verfahren zur Herstellung von N-Hydroxyimidothiocarbonsaeureestern | |
DE2105156C3 (de) | Verfahren zur Herstellung schwefelsaurer Lösungen des 2-Amino-5-nitrothiazols | |
DE362433C (de) | Verfahren zur Herstellung von Zuendsaetzen | |
DE2659147C2 (de) | Verfahren zur Herstellung von Halogenbenzoesäureverbindungen | |
US1943513A (en) | Chemical compound | |
US1991730A (en) | Lead salt of dinitro benzoic acid and priming composition containing the same | |
EP2548857B1 (de) | Verwendung eines Salzes von Bistetrazolylamin |
Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
8110 | Request for examination paragraph 44 | ||
D2 | Grant after examination | ||
8364 | No opposition during term of opposition | ||
8327 | Change in the person/name/address of the patent owner |
Owner name: DYNAMIT NOBEL AG, 5210 TROISDORF, DE |
|
8339 | Ceased/non-payment of the annual fee |