DE2609530B1 - Verfahren zur herstellung von hydrazobenzol - Google Patents
Verfahren zur herstellung von hydrazobenzolInfo
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Description
Gegenstand der Erfindung ist ein verbessertes ,Verfahren zur Herstellung von Hydrazobenzolen der
allgemeinen Formel
NH-NH
worin Ri und R2 Wasserstoff, Amino, Ci-C4-Alkyl,
gegebenenfalls durch CarboxysubstituiertesCi-Gt-Alkoxy,
Carboxy, Sulfo oder Halogen bedeuten, und gegebenenfalls den entsprechenden 4,4'-Diaminodiphenyl-Derivaten
aus den entsprechenden Azoxybenzolen, Azobenzolen oder Mischungen von Azo- und Azoxybenzolen durch Reduktion mit Wasserstoff oder
Hydrazinhydrat in Gegenwart von Raney-Nickel, das dadurch gekennzeichnet ist, daß man die Reduktion
zwischen 20 und 1000C in Gegenwart von alkalisch
wirkenden Alkali- oder Erdalkaliverbindungen, von Ammoniak oder organischen Basen durchgeführt und
man gegebenenfalls die intermediär gebildeten Hydrazoverbindungen unmittelbar durch Einwirkung von
Mineralsäuren umlagert.
Diaminodiphenyl-Verbindungen nehmen eine überragende
Stellung als Tetrazokomponenten für die Herstellung von wasserlöslichen und wasserschwerlöslichen
Dis- und Polyazofarbstoffen ein.
Die Herstellung dieser Verbindungen beginnt stets bei Nitrobenzol oder substituierten Nitrobenzolen, die
mit den verschiedensten Reduktionsmitteln, gegebenenfalls unter Isolierung von Zwischenstufen wie Azoxybenzolen,
zu den entsprechenden Hydrazobenzolen umgesetzt werden, die ihrerseits unter dem Einfluß
wäßriger Mineralsäure zu den gewünschten Tetrazokomponenten umgelagert werden.
Für dieses Reduktionsverfahren sind schon viele Vorschläge gemacht worden; eine vergleichende
Übersicht findet sich inHouben-Weyl, Methoden
der organischen Chemie, Bd. X/2. Die bekannten Reduktionsverfahren lassen sich in vier Gruppen
unterteilen.
1. Reduktion mit Metallen, beispielsweise das heute technisch weitgehend ausgeübte Verfahren mit
Zink in Gegenwart von Alkali,
2. elektrochemische Reduktionsverfahren,
2. elektrochemische Reduktionsverfahren,
3. Reduktion mit nichtmetallischen Reduktionsmitteln wie Formaldehyd und
4. katalytische Hydrierung.
Die Reduktionsverfahren können sowohl einstufig als auch zweistufig, beispielsweise unter Isolierung der
intermediär entstehenden Azoxyverbindungen oder von Gemischen aus intermediär entstehenden Azoxy- und
Azoverbindungen durchgeführt werden, wobei in beiden Reduktionsstufen die gleichen oder auch
verschiedene Reduktionsmittel Verwendung finden können.
Die Verfahren die mit Metallen arbeiten, neben Zink sind Eisen, Eisenaluminiumlegierungen und Natriumamalgam
vorgeschlagen worden, erfordern hohe Investitionen bei der Aufarbeitung der Reduktionsmittel.
Elektrochemische Reduktionsverfahren sind apparativ sehr aufwendig und benötigen viel Energie.
Reduktionsverfahren, die Methanol, Natriumsulfid oder Formaldehyd als Reduktionsmittel benutzen,
liefern stöchiometrische Mengen an Nebenprodukten, die nicht immer erwünscht sind oder, wie im Falle von
Natriumsulfid, aus arbeitshygienischen Gründen im Betrieb vermieden werden.
Allen diesen Verfahren ist gemeinsam, daß das Hydrazobenzol isoliert werden muß, bevor es mit
Mineralsäure zum Diaminodiphenyl-Derivat umgelagert wird.
Um die Schwierigkeiten oder Nachteile der vorerwähnten
Verfahren zu beseitigen, ist auch schon vorgeschlagen worden (Houben-Weyl, Bd. X/2,
Seiten 721 bis 724), Azo- und Azoxyverbindungen katalytisch zu Hydrazoverbindungen zu reduzieren,
wobei als Katalysatoren Palladium/Calciumcarbonat, Palladium/Kohle, Ruthenium/Kohle und Platin(IV)-oxid
Verwendung finden. Als Wasserstoffquelle kann dabei neben molekularem Wasserstoff auch Hydrazinhydrat
verwendet werden. Die Reduktionen verlaufen im allgemeinen unter milden Bedingungen. Trotzdem ist
die Gefahr groß, daß Überreduktion zu den entsprechenden Anilinen auftritt (vgl. beispielsweise Methodicum
Chimicum, Bd. VI, 5. Aromatische Hydrazoverbindungen, Seite 161, Georg Thieme Verlag, Stuttgart
1974).
Aus wirtschaftlichen Gründen ist jedoch Raney-Nikkel
vorzuziehen. Die Reduktion mit Raney-Nickel wurde zwar schon vorgeschalgen (J. Am. Chem. Soc. 78,
5445 [1956], J. Am. Chem. Soc. 79, 5492 [1957] und US-Patentschrift 15 89 936), verläuft jedoch nicht unter
milden Bedingungen wie mit den bereits genannten teueren Katalysatoren. So wird in der US-PS 15 89 936
ausgeführt, daß man bei 1000C reduzieren muß. Die genaue Einhaltung dieser Temperatur ist erforderlich,
da bereits bei 126°C nicht mehr die gewünschte Hydrazoverbindung, sondern nahezu quantitativ daß
entsprechende Anilin erhalten wird und bei 800C auch
nach längerer Reaktionszeit kaum Hydrazobenzol erzeugt, sondern hauptsächlich Ausgangsprodukt zurückerhalten
wird. Noch schlechtere Ergebnisse werden in J. Am. Chem. Soc. 56,1411 bis 1412 (1934) beschrieben.
Dort wird in Gegenwart eines Nickelkatalysators bei 99° C Azobenzol mit guter Ausbeute zu Anilin reduziert.
Wird die Reduktion nach dem Verbrauch von einem Mol Wasserstoff pro Azobenzol gestoppt, so wird eine
Mischung aus Hydrabenzol, Anilin und unverändertem Azobenzol gefunden. Senkt man die Temperatur auf
55° C, wird die Wasserstoff aufnahme stark verlangsamt und die Bildung von Anilin gegenüber Hydrazobenzol
bevorzugt.
Ersetzt man Wasserstoff als Reduktionsmittel durch Hydrazinhydrat, so müssen hohe Konzentrationen
dieses Reduktionsmittels angewendet werden, um zu den Hydrazoverbindungen zu kommen. Die Durchführung
der Reduktion mit wasserfreiem Hydrazin, wie sie in J. Am. Chem. Soc. 78,5446 (1956) vorgeschlagen wird,
verbietet sich in einer großtechnischen Anlage schon allein aus sicherheitstechnischen Gründen, da wasserfreies
Hydrazin äußerst explosiv ist.
Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren gelingt es nun überraschenderweise, die Reduktion von Azoxybenzolen,
Azobenzolen und Mischungen aus Azoxybenzolen und Azobenzolen unter milden Bedingungen und
ohne größeren Überschuß an Reduktionsmitteln in Gegenwart von Raney-Nickel durchzuführen.
Vorzugsweise läuft die gewünschte Reduktion bei Temperaturen zwischen 60 und 80°C glatt und schnell
mit hohen Ausbeuten ab.
Die Reduktion wird in Wasser und/oder organischen Lösungsmitteln wie Alkoholen aromatischen Verbindungen
u. a., beispielsweise Methanol, Äthanol, Isopropanol, Dimethylformamid, Glykolmonomethyläther,
Toluol, Xylol, Chlorbenzol oder Dioxan, vorzugsweise in wäßrigen oder nicht-wäßrigen niedrigen Alkoholen
durchgeführt.
Insbesondere die Herstellung der Chlor-substituierten
Hydrazobenzole auf diesem Wege war aus der Literatur nicht zu erwarten, da bei katalytischen
Hydrierungen im alkalischen Milieu nach F. Z y m a I kowski,
Katalytische Hydrierungen im organischchemischen Labor, Ferdinand Enke Verlag, Stuttgart
(1965), Seiten 161 bis 170 mit Enthalogenierungen gerechnet werden mußte. Diese Befürchtung wird von J.
Am. Chem. 62, 1687 bis 1963 (1940) mit der Aussage gestützt, daß zwar Chloratome während der Reduktion
von Azoverbindungen in einem neutralen Lösungsmittel erhalten bleiben, daß jedoch in der Gegenwart von
Alkali Enthalogenierung auftritt.
Geeignete alkalisch wirkende Alkali- und Erdalkaliverbindungen sind beispielsweise Alkali- und Erdalkalidroxide
und -carbonate wie Natriumhydroxid, Kaliumhydroxid, Lithiumhydroxid, Bariumhydroxid, Natriumcarbonat
und Kaliumcarbonat. Als organische Basen kommen beispielsweise Mono-, Di- und Tri-alkylamine
sowie die entsprechenden Ammoniumverbindungen, Piperidin, Morpholin, Chinolin, Pyridin, Diazabicyclooctan
und 1,5-Diazabicyclo [4,3,0]-non-5-en infrage. Bevorzugte
alkalisch wirkende Verbindungen sind Alkali- und Erdalkalihydroxide, insbesondere Natriumhydroxid, Kaliumhydroxid
und Bariumhydroxid. Die Menge an Alkali kann in weiten Grenzen variiert werden und ist für das
erfindungsgemäße Verfahren nicht kritisch. Einmal
ίο eingesetztes Alkali wird durch die Reaktion praktisch
nicht verbraucht
Pro Mol zu reduzierende Azoxyverbindung sind zwei Mol Wasserstoff oder ein Mol Hydrazinhydrat, pro Mol
zu reduzierende Azoverbindung ein Mol Wasserstoff bzw. ein halbes Mol Hydrazinhydrat theoretisch
erforderlich. In der Praxis kann Wasserstoff bis zu einem Überschuß von 10% eingesetzt werden, ohne daß
nennenswerte Überreduktion auftritt Eine Überreduktion mit Hydrazinhydrat tritt auch bei größeren
Überschüssen nicht auf, aus ökonomischen Gründen ist jedoch ein Überschuß von 20% vollkommen ausreichend,
um Verluste an Hydrazinhydrat durch Nebenreaktionen auszugleichen.
Die Menge an Raney-Nickel kann in weiten Grenzen schwanken, im allgemeinen kommt man mit 0,1 bis 5 g
pro Mol zu reduzierende Azo- bzw. Azoxyverbindung aus. Bei größeren Mengen besteht die Gefahr der
Überreduktion. Der Katalysator wird nach üblichen Verfahren wie sie in den einschlägigen Lehrbüchern zu
finden sind, hergestellt.
Die als Ausgangsmaterialien notwendigen Azoxybenzole,
Azobenzole oder Mischungen aus Azoxybenzolen und Azobenzolen können nach den bekannten Reduktionsverfahren
aus Nitrobenzolen gewonnen werden.
Die für das erfindungsgemäße Verfahren verwendeten Ausgansprodukte wurden bevorzugt durch Reduktion
mit Formaldehyd in wäßriger NaOH gemäß deutscher Auslegeschrift 10 29 005 hergestellt
Als Mineralsäuren für die Umlagerung kommen die üblicherweise für die sogenannten Benzidin-Umlagerung
verwendeten Säuren in Frage, beispielsweise Salzsäure oder Schwefelsäure.
53,4 g 2,2'-Dichlorazoxybenzol werden in 60 ml Methanol verrührt Man gibt 0,6 g Natriumhydroxid
sowie 11,8 ml Hydrazinhydrat zu und erwärmt auf 65° C.
Nach der Zugabe von Raney-Nickel (in 2 bis 3 Portionen, insgesamt etwa 0,05 g) setzt eine heftige
Stickstoffentwicklung ein. Nach 30 Minuten ist die Reduktion beendet. Man kühlt auf 100C, verdünnt mit
Wasser, saugt das auskristallisierte 2,2'-Dichlorhydrazobenzol ab und wäscht mit Wasser neutral. Nach der
Umlagerung zu 3,3'-Dichlorbenzidin und Tetration mit salpetriger Säure ergibt sich eine Ausbeute von 86%
d.Th.
Ohne Zusatz von Natriumhydroxid werden nur 36% d. Th. 2,2'-Dichlorhydrazobenzol erhalten.
53,4 g 2,2'-Dichlorazoxybenzol und 1,2 g Natriumhydroxid werden in 140 ml Methanol zusammen mit
11,3 ml Hydrazinhydrat auf- 65° C erwärmt Nach Zugabe von 0,05 g Raney-Nickel tritt heftige Stickstoffentwicklung
ein, und die Temperatur steigt auf 76° C. Nach 1 Stunde ist die Reduktion beendet. In der hellen,
klären Lösung ist chromatographisch kein 2,2'-Dichlorazoxybenzol
mehr nachweisbar.
Führt man die Reaktion ohne Natriumhydroxid durch, so erfolgt nur mäßige Stickstoffentwicklung, und noch
nach 6 Stunden Reaktionszeit sind im Reaktionsgemisch etwa 20% 2,2'-Dichlorazoxybenzol vorhanden.
Reduziert man 53,4 g 3,3'-Dichlorazoxybenzol nach der in Beispiel 1 beschriebenen Weise, so erhält man
nach einer Reaktionszeit von 30 Minuten 93% d.Th. S.S'-Dichlorhydrazobenzol.
Arbeitet man jedoch ohne Zusatz von Natriumhydroxid, so beträgt die Ausbeute an 3,3'-Dichlorhydrazobenzol
nur 53% d. Th.
53,4 g 2,2'-Dichlorazoxybenzol in 160 ml Methanol werden mit 11 ml Wasser, 1,5 g Natriumhydroxid und
0,25 g Raney-Nickel versetzt. Man hydriert bei 65° C und einem Wasserstoffdruck von 10 bar. Nach einer
Reaktionszeit von etwa 1 Stunde bleibt der Druck konstant. Man kühlt auf 10°C, verdünnt mit 100 ml
Wasser und isoliert das Produkt durch Filtration. Die Ausbeute an 2,2'-DichIorhydrazobenzol beträgt 88%
d.Th.
Ohne Natriumhydroxyd erfolgt praktisch keine Wasserstoffaufnahme.
Die Suspension von 53,4 g 3,3'-Dichlorazoxybenzol in 60 ml Methanol und 15 ml Wasser wird mit 1,2 g
Natriumhydroxid und 0,25 g Raney-Nickel versetzt und bei einem Wasserstoffdruck von 10 bar hydriert. Nach
90 Minuten kühlt man auf 100C ab und isoliert durch Filtration. 3,3'-Dichlorhydrazobenzol wird in einer
Ausbeute von 89% d. Th. erhalten.
Arbeitet man unter denselben Bedingungen jedoch ohne Natriumhydroxid, so beträgt die Wasserstoff-Aufnahme
höchstens 17% d. Th.
Die Reduktion von 45,2 g 2,2'-Dimethylazoxybenzol nach der im Beispiel 1 angegebenen Vorschrift liefert
2,2'-DimethyIhydrazobenzol in einer Ausbeute von 70% d.Th.
Ohne Natriumhydroxid werden unter sonst gleichen Bedingungen nur 20% d. Th. erhalten.
^ Beispiel 7
53,4 g 2,2'-Dichlorazoxybenzol werden in 60 ml Methanol mit 0,6 g Natriumhydroxid und 11,8 ml
Hydrazinhydrat versetzt. Man erwärmt auf 65° C und gibt insgesamt 0,05 g Raney-Nickel zu. Nach beendeter
Reduktion versetzt man mit 16 ml Wasser und kühlt auf Raumtemperatur. Innerhalb von 45 Minuten werden
29,3 ml Schwefelsäure (60° Be) so eingetropft, daß gegen
Ende der Eintropfzeit eine Temperatur von 50° C erreicht wird. Man rührt nun bei dieser Temperatur, bis
alles umgelagert ist, und erhitzt danach zum Sieden. Man kühlt auf 10° C, isoliert und wäscht den Rückstand
mit stark verdünnter Schwefelsäure, bis dieser frei von diazotierbaren Nebenprodukten ist. Man erhält so
reines 3,3'-Dichlor-4,4'-Diaminodiphenylsulfat in einer Ausbeute von 80% d. Th.
53,4 g 3,3'-Dichlorazoxybenzol werden wie in Beispiel
7 beschrieben reduziert. Danach kühlt man auf 40° C und läßt innerhalb von 45 Minuten 37,2 ml Schwefelsäure
(60° Be) bei einer Temperatur von 40 bis 45° einfließen. Bei dieser Temperatur wird nachgerührt, bis die
Umlagerung beendet ist Zwischendurch gibt man nach und nach insgesamt 40 ml Wasser zu. Nach beendeter
ίο Umlagerung werden weitere 35 ml Wasser zugesetzt
und zum Sieden erhitzt. Nach dem Abkühlen auf 20° C wird durch Filtration isoliert und mit schwefelsaurem
Wasser gewaschen. Die Ausbeute an 2,2'-Dichlor-4,4'-diaminodiphenylsulfat
beträgt 90% d. Th.
267 g 2,2'-Dichlorazoxybenzol werden in 350 ml Methanol, 100 ml 40 Vol.-%iger Natronlauge und 80 ml
Wasser in Gegenwart von 1,2 g Raney-Nickel bei 65° C und 10 bar Wasserstoffdruck hydriert. Nach einer
Wasserstoff auf nähme von ca. 105% d.Th. ist die Reduktion beendet. Man kühlt auf 30°C ab und läßt
193 ml Schwefelsäure (60° Be) so einlaufen, daß am Ende eine Temperatur von 45 bis 50° C erreicht wird.
Man rührt bei 50° C nach, bis die Umlagerung beendet ist, gibt danach Wasser bis zu einem Gesamtvolumen
von 1 1 zu und erhitzt zum Sieden. Nach dem Abkühlen auf 2O0C wird abgesaugt und der Filtrationsrückstand in
3 Portionen 600 ml Wasser, die noch 5 ml Schwefelsäure (60° Be) enthalten, gewaschen. Man erhält reines
3,3'-Dichlor-4,4'-diaminodiphenylsulfat mit 72,5% d. Th. Ausbeute.
In die Mischung aus 270 ml Methanol, 90 g Natriumhydroxid und 2 g 2,3-Dichlornaphthochinon-l,4 werden
bei 55 bis 60° C 153 g o-Nitroanisol unter Rühren eingetropft. Nach Abklingen der exothermen Reduktion
zu 2,2'-Dimethoxyazoxybenzol wird noch 4 Stunden bei 55 bis 6O0C gerührt, danach auf 5O0C abgekühlt und mit
30 g Hydrazinhydrat versetzt. In mehreren Portionen werden insgesamt 0,3 g Raney-Nickel so zugegeben, daß
eine Temperatur von 45 bis 50° C eingehalten wird. Ist die Reaktion beendet, kühlt man auf 20° C, isoliert durch
Filtration und wäscht mit Wasser neutral. Die Ausbeute an 2,2'-Dimethoxyhydrazobenzol beträgt 95% d. Th.
Verwendet man in Beispiel 10 anstelle von Hydrazinhydrat Wasserstoff mit einem Druck von 10 bar in
Gegenwart von 0,6 g Raney-Nickel, so erhält man bei sonst gleicher Arbeitsweise 2,2'-Dimethoxyhydrazobenzol
in einer Ausbeute von 95% d. Th.
45,2 g 2,2'-Dimethylazoxybenzol werden wie in Beispiel 6 beschrieben reduziert. Man kühlt auf
Raumtemperatur und läßt langsam 37 ml Schwefelsäure (60° Be) zutropfen. Danach wird gerührt, bis die
Umlagerung beendet ist. Man saugt dann ab und wäscht mit 100 ml l%iger Schwefelsäure. Die Ausbeute an
3,3'-Dimethyl-4,4'-diaminodiphenylsulfat beträgt 70% d.Th.
Claims (5)
1. Verfahren zur Herstellung von Hydrazobenzolen der allgemeinen Formel
—NH
R,
worin Ri und R2 Wasserstoff, Amino, Ci -jGt-Alkyl,
gegebenenfalls durch Carboxy substituiertes Ci-Gr
Alkoxy, Carboxy, Sulfo oder Halogen bedeuten, und gegebenenfalls den entsprechenden 4,4'-Diaminodiphenyl-Derivaten
aus den entsprechenden Azoxybenzolen, Azobenzolen oder Mischungen aus Azoxybenzolen
und Azobenzolen durch katalytische Reduktion mit Wasserstoff oder Hydrazinhydrat in
Gegenwart von Raney-Nickel, dadurch gekennzeichnet, daß man die Reduktion zwischen
20 und 1000C in Gegenwart von alkalisch wirkenden Alkali- oder Erdalkaliverbindungen, von
Ammoniak oder organischen Basen durchführt und man gegebenenfalls die intermediär gebildeten
Hydrazoverbindungen unmittelbar durch Einwirkung von Mineralsäuren umlagert.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man die Reduktion in Gegenwart von
Alkali- oder Erdalkalihydroxiden durchführt.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man die Reduktion in Gegenwart von
Natriumhydroxid, Kaliumhydroxid oder Bariumhydroxid durchführt.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man die Reduktion bei Temperaturen
zwischen 60 und 80° C durchführt.
5. Verfahren nach Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß man Hydrazobenzole herstellt,
worin Ri und R2 Wasserstoff, Methyl, Methoxy oder
Chlor bedeuter,.
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1982
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