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Technisches
Gebiet
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Die
vorliegende Erfindung betrifft Verfahren zur Herstellung von 4-Nitrosoanilin und
insbesondere ein Verfahren zur selektiven Herstellung von 4-Nitrosoanilin,
bei dem Harnstoff mit Nitrobenzol in Gegenwart einer Base in einem
polaren organischen Lösungsmittel
umgesetzt wird.
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Allgemeiner
Stand der Technik
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4-Nitrosoanilin
wird bei einigen Anwendungszwecken, wie als Zwischenprodukt bei
der Herstellung von Farbstoffen oder der Herstellung von Haarfarben
und als Lichtstabilisator, verwendet. Aufgrund der Probleme bei
seiner Herstellung sind jedoch dessen Verwendungsmöglichkeiten
bei weitem noch nicht untersucht worden.
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Die
Herstellung von 4-Nitrosoanilin durch Synthese von N-Nitrosoanilin
aus Anilin und Natriumnitrit (NaNo2) und
eine anschließende
Fischer-Hepp-Umlagerung ist bekannt (Tetrahedron, 1975, 31, 1343–9 und US-Patent
Nr. 3,338,966). Dieses Verfahren hat den Nachteil, daß es bei
der Fischer-Hepp-Umlagerung zu einem Nitrosoentzug kommt und Abfälle, die
umweltschädliche
Nitrosoverbindungen (NO-Verbindungen) enthalten, in großen Mengen
erzeugt werden können.
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Die
Herstellung von 4-Nitrosoanilin durch Reaktion von p-Nitrosophenol
und Ammoniak oder Ammoniumchlorid ist ebenfalls bekannt (J. Chem.
Soc., 1955, 2049). Dieses Verfahren hat den Nachteil, daß die Ausbeute
von 4-Nitrosoanilin zu gering ist.
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Kürzlich wurde
festgestellt, daß 4-Nitrodiphenylamin
(4-NDPA), eine Vorläuferverbindung
von 4-Aminodiphenylamin, das für
die Herstellung von Antiozonantien für Gummi verwendet wird, durch
die Reaktion von Anilin und Nitrobenzol in Gegenwart einer Base über eine
nucleophile aromatische Substitution von Wasserstoff (NASH) erzeugt
wird. Im Vergleich mit anderen Verfahren zur Herstellung von 4-NDPA
bietet das NASH-Verfahren eine deutliche Verringerung (90% oder
mehr) des erzeugten chemischen Abfalls und des Abwassers, eliminiert
die Verwendung einer für
die Umwelt ungünstigen
Chemikalie (Chlor) und verbessert die Sicherheit des Verfahrens.
Dieses Verfahren ist zudem dadurch von Vorteil, daß kein Verfahren
zur Abtrennung von 4-Chlornitrobenzol
aus einem Isomergemisch erforderlich ist und auch die Reinheit des
Endproduktes extrem hoch ist.
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Von
den Reaktionen, die NASH verwenden, ist die Herstellung von 4-NDPA und 4-Nitrosodiphenylamin
(4-NODPA) durch eine direkte Reaktion von Anilin mit Nitrobenzol
in Gegenwart von Tetramethylammoniumhydroxid (TMA(OH)) allgemein
bekannt. Siehe J. Am. Chem. Soc., 1992, 114(23), 9237–8, US-Patent
Nr. 5,117,063, US-Patent Nr. 5,253,737, US-Patent Nr. 5,331,099,
US-Patent Nr. 5,453,541, US-Patent Nr. 5,552,531 und US-Patent Nr.
5,633,407.
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Es
wird berichtet, daß das
Verhältnis
zwischen 4-NDPA und 4-NODPA,
das in dieser Reaktion erzeugt wird, durch das Molverhältnis zwischen
Anilin und Nitrobenzol gesteuert werden kann. Wenn das Molverhältnis zwischen
Anilin und Nitrobenzol z.B. etwa 1 beträgt, hat sich gezeigt, daß die Ausbeute
von 4-NODPA und 4-NDPA 15 Mol-% bzw. 80 Mol-% beträgt. Andererseits
werden, wenn das Molverhältnis
zwischen Anilin und Nitrobenzol etwa 50 beträgt, 4-NODPA und 4-NDPA mit einer Ausbeute
von 86 Mol-% und 9 Mol-% erhalten. Es bekannt, daß die Selektivität für die Endprodukte
davon abhängt,
ob ein Hydridion (H–) des Zwischenaddukts,
das aus Anilin und Nitrobenzol gebildet wird, durch eine intramolekulare
Reaktion oder eine intermolekulare Reaktion zurückbleibt.
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Es
ist auch bekannt, 4-Nitroanilin bei der NASH-Reaktion aus Nitrobenzol
und Benzamid herzustellen. Das erfolgt durch eine zweistufige Reaktion,
die aus der Synthese von N-(4-Nitrophenyl)benzamid als stabilem Zwischenprodukt
und der anschließenden
Zugabe von Wasser (oder Ammoniak) besteht, um das Addukt in 4-Nitroanilin
und Benzoesäure
(oder Benzamid) zu zersetzen. Siehe J. Am. Chem. Soc., 1992, 114(23);
J. Org. Chem., 1993, 58, 6883–6888,
US-Patent Nr. 5,436,371, US-Patent Nr. 5,380,946 und PCT-Veröffentlichung WO
93/24447. Bei dieser Reaktion beträgt die Ausbeute an N-(4-Nitrophenyl)benzamid
etwa 98%, wenn die Feuchtigkeit vollständig entfernt wird, wohingegen
die Ausbeute an N-(4-Nitrophenyl)benzamid nur etwa 20% beträgt, wenn
es ohne Entfernen von Feuchtigkeit unter einer Sauerstoffatmosphäre hergestellt
wird. Anhand dieser Ergebnisse wurde deutlich, daß die Schaffung
von feuchtigkeitsfreien Reaktionsbedingungen besonders wichtig war.
Außerdem
wurde berichtet, daß diese
Reaktion 4-Nitroanilin erzeugt, ohne daß auf die Produktion von 4-Nitrosoanilin
Bezug genommen wurde.
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Inzwischen
wird 4-Nitrosoanilin einem Hydrierungsverfahren unterzogen, um p-Phenylendiamin
(PPD) herzustellen. PPD wird in großem Umfang als Ausgangsmaterial
für Kosmetika
und Antioxidantien und Additive für Kraftstoff verwendet und
besitzt aufgrund seiner Fähigkeit,
leicht oxidiert werden zu können,
wodurch ein Farbstoff erzeugt wird, eine umfangreiche Verwendbarkeit
bei Farbstoffzwecken. PPD zeigt auch die umfangreichste Verwendbarkeit
bei der Herstellung von Aramid als funktionelle Faser, die eine
hohe chemische Beständigkeit,
eine hohe Wärmebeständigkeit
und eine hohe Festigkeit hat, sowie auch bei der Herstellung von
Phenylendiisocyanat, das ein Ausgangsmaterial für Polyurethan darstellt.
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Offenbarung
der Erfindung
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Wir
haben gewissenhafte Versuche gemacht, um im Vergleich mit herkömmlichen
Verfahren, die dadurch problematisch sind, daß nach der Reaktion eine umweltschädliche Nitrosoverbindung
als Nebenprodukt erzeugt wird, daß sich die Reaktion sehr schwer
durchführen
läßt und daß auch die
Ausbeute an 4-Nitrosoanilin gering ist, ein verbessertes Verfahren
zur Herstellung von 4-Nitrosoanilin zu finden. Als Ergebnis haben wir
festgestellt, daß eine
direkte Reaktion von Harnstoff mit Nitrobenzol in Gegenwart einer
Base 4-Nitrosoanilin erzeugen kann, und wir haben auch festgestellt,
daß bei
der Verwendung eines Alkalimetalls oder eines Erdalkalimetalls als
Base und durch eine geeignete Regelung der verwendeten Menge von
Harnstoff und Nitrobenzol 4-Nitrosoanilin
mit hoher Ausbeute und Selektivität erzeugt werden kann, wodurch
wir zur vorliegenden Erfindung gelangt sind.
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Die
vorliegende Erfindung ist dadurch von Vorteil, daß 4-Nitrosoanilin
mit hoher Ausbeute bei wenig oder ohne ortho-Verbindungen, wie 2-Nitroanilin und 2-Nitrosoanilin,
erzeugt werden kann und mit hoher Reinheit zu PPD hydriert werden
kann. Die vorliegende Erfindung ist zudem dadurch von Vorteil, daß die Reaktion nicht
in hohem Maß vom
Feuchtigkeitsgehalt beeinflußt
wird und es nicht erforderlich ist, die Reaktionsbedingungen feuchtigkeitsfrei
zu machen. Außerdem
hat das Verfahren den Vorteil, daß keine zweistufige Reaktion durchgeführt wird,
bei der ein Zwischenprodukt erzeugt und dann zersetzt wird, so daß die Reaktion
in kurzer Zeit in einem Reaktor erreicht werden kann.
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Beste Art
und Weise der Durchführung
der Erfindung
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Die
vorstehenden und weitere Aufgaben, Merkmale und Vorteile der Erfindung
werden dem Fachmann, den die vorliegende Erfindung betrifft, beim
Lesen der folgenden Beschreibung deutlich.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von
4-Nitrosoanilin aus Harnstoff und Nitrobenzol in Gegenwart einer
allgemeinen Base in einem polaren organischen Lösungsmittel.
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Die
vorliegende Erfindung wendet die NASH-Reaktion für die selektive Herstellung
von 4-Nitrosoanilin bei, verglichen mit denen aus dem Stand der
Technik, milden Bedingungen an, indem Harnstoff in Gegenwart einer
kostengünstigen
Alkalimetallbase mit Nitrobenzol umgesetzt wird.
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Harnstoff
kann in Gegenwart einer Base leicht ein Proton verlieren, weist
eine hervorragende Reaktivität
gegenüber
Nitrobenzol auf und wird vom Feuchtigkeitsgehalt im wesentlichen
nicht beeinflußt.
Ein Addukt von Harnstoff und Nitrobenzol ist zudem instabil, so
daß es
sich durch während
der Reaktion erzeugten Feuchtigkeit leicht in 4-Nitroanilin und 4-Nitrosoanilin zersetzt.
Das erlaubt folglich eine Verkürzung
der Reaktionszeit und der Verfahrenszeit.
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung kann eine geeignete Regelung des angewendeten Molverhältnisses
von Nitrobenzol/Harnstoff bei der Selektivität für das Endprodukt eine kritische
Rolle spielen. Wenn das Molverhältnis
von Nitrobenzol/Harnstoff mehr als 1 beträgt, werden hauptsächlich 4-Nitroanilin
und 4,4'-Dinitrodiphenylamin
(hier nachstehend als "DNDPA" bezeichnet) erzeugt.
Wenn das Molverhältnis
von Nitrobenzol/Harnstoff jedoch weniger als 1 beträgt, ist
das Hauptprodukt 4-Nitrosoanilin.
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Bei
der Durchführung
der vorliegenden Erfindung kann eine Vielzahl von polaren organischen
Lösungsmitteln
verwendet werden. Von diesen Lösungsmitteln
gehören
zu Beispielen der angesichts der Mischbarkeit mit der Base bevorzugten
polaren organischen Lösungsmittel
Dimethylsulfoxid (hier nachstehend als "DMSO" bezeichnet),
N,N-Dimethylformamid (hier nachstehend als "DMF" bezeichnet)
und N-Methyl-2- pyrrolidon
(hier nachstehend als "NMP" bezeichnet), sie
sind jedoch nicht darauf begrenzt. Die Reaktion in DMSO führt zur
höchsten
Reaktivität
und Ausbeute. Das verwendete Gewichtsverhältnis zwischen Lösungsmittel
und Harnstoff liegt im Bereich von etwa 50:1 bis 1:1, wobei das
bevorzugte Verhältnis
im Bereich von etwa 30:1 bis 1:1 liegt.
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Zu
Beispielen der Base, die gemäß der vorliegenden
Erfindung verwendet wird, gehören
Alkalimetall- und Erdalkalimetallbasen, wie Natriumhydroxid (NaOH),
Kaliumhydroxid (KOH), Kalium-t-butoxid (t-BuOK) und Natriumhydrid (NaH), und TMA(OH),
sie sind jedoch nicht darauf begrenzt. Das verwendete Molverhältnis zwischen
Base und Harnstoff liegt im Bereich von etwa 1:1 bis etwa 10:1,
wobei das bevorzugte Verhältnis
im Bereich von etwa 1:1 bis etwa 4:1 liegt.
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Die
Nitrobenzolmenge, die gemäß der vorliegenden
Erfindung verwendet wird, hat einen deutlichen Einfluß auf die
Selektivität
gegenüber
dem Endprodukt. Ein verwendetes Molverhältnis zwischen Nitrobenzol und
Harnstoff von mehr als 1 erhöht
die Selektivität
für 4-Nitroanilin
und beschleunigt die Erzeugung von DNDPA. Ein Molverhältnis zwischen
Nitrobenzol und Harnstoff von weniger als 1 führt andererseits zu einer hervorragenden
Selektivität
für 4-Nitrosoanilin.
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Um
die zu Beginn oder während
der Reaktion erzeugte Feuchtigkeit aus der Reaktionslösung zu
entfernen, wird eine Vakuumdestilation vorgenommen oder ein Trocknungsmittel
verwendet. Als Trocknungsmittel vorteilhafte Materialien schließen z.B.
wasserfreies Calciumcarbonat, wasserfreies Natriumsulfat, wasserfreies
Magnesiumsulfat, Natriumhydroxid, Kaliumhydroxid, Natriumhydrid,
ein Molekularsieb und dgl. ein. Da das erfindungsgemäße Verfahren
jedoch nicht stark von der Feuchtigkeitsmenge während der Reaktion beeinflußt wird,
führt die
Verwendung eines Trocknungsmittels oder eine kontinuierliche Destillation,
um die Feuchtigkeit aus der Reaktionslösung zu entfernen, zu einer
geringen Zunahme der Ausbeute. Die Reaktion kann unter einer Stickstoff-
oder Sauerstoffatmosphäre
oder in der Luft durchgeführt
werden. Außerdem
führt ein
Molverhältnis
zwischen der Feuchtigkeit und der Base von mehr als 3 zu einer Verringerung
der Reaktionsgeschwindigkeit.
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Die
erfindungsgemäße Reaktion
erfolgt unter einer Atmosphäre,
durch die Sauerstoff oder Stickstoff geleitet wird. Unter der Stickstoffatmosphäre wird
ein Nebenprodukt, wie Azobenzol, Azoxybenzol und dgl., erzeugt.
Wenn das Molverhältnis
von Nitrobenzol/Harnstoff jedoch kleiner als 1 ist, wird die Reaktion
nicht von der Atmosphäre
beeinflußt
und erzeugt sogar unter der Stickstoffatmosphäre Azoxybenzol in einer Menge
von 1%.
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Beispiele
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Die
folgenden Beispiele dienen nur der Erläuterung und sollen den Umfang
dieser Erfindung keineswegs einschränken.
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In
den folgenden Beispielen wurden die Produkte anhand des magnetischen
Kernresonanzspektrums (NMR-Spektrum) und durch Gaschromatographie/einen
massenselektiven Detektor analysiert, um sie zu identifizieren.
Die Produkte wurde auch durch Gaschromatographie und Hochleistungsflüssigchromatographie analysiert,
um deren quantitative Analysewerte festzustellen. Bei diesen quantitativen
Analysen wurden alle Materialien, abgesehen von DNDPA, durch Gaschromatographie
analysiert, und die Analysebedingungen waren wie folgt:
Kapillarsäule: | ULTRA
2 (vernetzt 5% Ph Me Silicium)
50 m × 0,2 mm × 0,33 μm |
Trägergas: | Stickstoff |
Druckhöhe: | 20
psig |
Ofen: | 150°C (2 min)
bis 280°C, β = 10°C/min |
Detektor
und Temperatur: | FID
(280°C) |
Aufteilungsverhältnis: | 30:1 |
Strömungsrate
des Ausgleichgases: | 38
ml |
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Da
DNDPA ein Material ist, das aufgrund seines hohen Siedepunktes für die Analyse
durch Gaschromatographie ungeeignet ist, wurde es durch Hochleistungsflüssigchromatographie
quantitativ analysiert. Eine solche Hochleistungsflüssigchromatographie
wurde unter Verwendung eines Produktes durchgeführt, das von Hitachi Co. in
Japan hergestellt wird und aus einer intelligenten Pumpe L-6200
und einem UV-VIS-Detektor L-4200
besteht. Bei der Hochleistungsflüssigchromatographie
wurden alle quantitativen Werte bei einer Wellenlänge von
254 nm gemessen, und die Elutionsrate betrug 1 ml/min. Außerdem wurde
bei der Hochleistungsflüssigchromatographie
eine Füllkörperkolonne
Cosmosil 5C18-AR (4,6 × 150
mm) verwendet. Der Elutionsgradient der Hochleistungsflüssigchromatographie
ist in der nachfolgenden Tabelle 1 aufgeführt.
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Tabelle
1: Elutionsgradient der HPLC
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Für die quantitative
Analyse jedes Produktes wurde als interner Standard Pyren verwendet.
Für die Konzentration
jedes Materials wurde das Flächenverhältnis im
Verhältnis
zur der Fläche
von Pyren und den Eichstandard berechnet. Die molare Konzentration
eines Produktes wurde anhand der Eichkurve berechnet, und die Ausbeute
basierte auf Nitrobenzol.
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Beispiel 1
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In
einen 100 ml 3-Hals-Reaktor, der mit einem Kondensator und einem
Thermometer ausgestattet war, wurden 3,60 g (60 mMol) Harnstoff,
1,50 g Kaliumcarbonat, 3,96 g (60 mMol) Kaliumhydroxid, 0,3034 g
Pyren und 25 g DMSO gegeben. Dann wurde das entstandene Gemisch
unter einer Sauerstoffatmosphäre
unter Rühren
auf 90°C
erwärmt.
Nachdem die Reaktionstemperatur 90°C erreicht hatte, wurden innerhalb
eines Zeitraums von 5 bis 10 Minuten mit einer Spritze langsam tropfenweise
eine gemischte Lösung
von 2,48 g (20 mMol) Nitrobenzol und 5 g DMSO zugegeben. Dann wurde
die Temperatur überwacht,
damit sie bei 90 ±☐ 4°C bleibt,
wobei eine Nitrobenzollösung
zugesetzt wurde. Für
die quantitative Analyse wurde eine Probe entnommen und in 2,5 ml
Ethylacetat gelöst,
das eine geringe Wassermenge enthielt, und danach wurde die Feuchtigkeit
mit Magnesiumsulfat (MgSO4) aus der entstandenen
Lösung
entfernt. Die quantitative Analyse hatte gezeigt, daß 4-Nitrosoanilin
und 4-Nitroanilin mit einer Ausbeute von 87 bzw. 12 Mol-%, bezogen
auf Nitrobenzol, erhalten worden waren.
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Vergleichsbeispiel 1
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In
einen 100 ml 3-Hals-Reaktor, der mit einem Kondensator und einem
Thermometer ausgestattet war, wurden 7,32 g (60 mMol) Benzamid,
1,50 g Kaliumcarbonat, 3,96 g (60 mMol) Kaliumhydroxid, 0,3034 g
Pyren und 25 g DMSO gegeben. Dann wurde das entstandene Gemisch
unter Sauerstoff gerührt
und danach auf 90°C
erwärmt.
Nachdem die Reaktionstemperatur 90°C erreicht hatte, wurde innerhalb
eines Zeitraums von 5 bis 10 Minuten mit einer Spritze langsam tropfenweise
eine gemischte Lösung
von 2,48 g (20 mMol) Nitrobenzol und 5 g DMSO zugesetzt. Nach einer
zweistündigen
Reaktion wurde eine Probe entnommen und in 2,5 ml Ethylacetat gelöst. Dann
wurde die Feuchtigkeit der entstandenen Lösung mit Magnesiumsulfat (H2SO4) entfernt. Die
quantitative Analyse des Produktes durch GC zeigte, daß 4-Nitro soanilin
und 4-Nitroanilin mit einer Ausbeute von 14 bzw. 1 Mol-%, bezogen
auf Nitrobenzol, erhalten worden waren und auch ein Zwischenprodukt
N-(4-Nitrophenyl)benzamid erhalten worden war. Um die Erzeugung
von N-(4-Nitrophenyl)benzamid zu identifizieren, wurde die Reaktionslösung mit
Hexan behandelt, es wurden 5 g Wasser und 30 g DMSO zugesetzt, und
danach konnte sie 8 Stunden bei einer Temperatur von 80 bis 90°C reagieren.
Danach wurde eine Probe entnommen und in 2,5 ml Ethylacetat gelöst. Dann
wurde die Feuchtigkeit in der entstandenen Lösung mit Magnesiumsulfat (H2SO4) entfernt. Die
quantitative Analyse des entstandenen Materials zeigte, daß 4-Nitroanilin
mit einer Ausbeute von 26 Mol-%, bezogen auf Nitrobenzol, erhalten
worden war.
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Beispiel 2
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Bei
den gleichen Bedingungen wie in Beispiel 1 wurden Reaktionen durchgeführt, außer daß die Reaktionstemperatur
für jede
Reaktion geändert
wurde. Die Ergebnisse sind in der nachfolgenden Tabelle 2 aufgeführt. Tabelle
2
- * Durch Flüssigchromatographie erhaltene
Ausbeute
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Beispiel 3
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Bei
den gleichen Bedingungen wie in Beispiel 1 wurden Reaktionen durchgeführt, außer daß das Molverhältnis zwischen
Nitrobenzol und Harnstoff für
jede Reaktion geändert
wurde. Die Ergebnisse sind in der nachfolgenden Tabelle 3 aufgeführt. Tabelle
3
- * Auf Harnstoff basierende Ausbeute
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Beispiel 4
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Bei
den gleichen Bedingungen wie in Beispiel 1 wurden Reaktionen durchgeführt, außer daß die Art der
Base für
jede Reaktion geändert
wurde. Die Ergebnisse sind in der folgenden Tabelle 4 aufgeführt.
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Beispiel 5
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Ein
100 ml 3-Hals-Reaktor, der mit einem Kondensator und einem Thermometer
ausgestattet war, wurde mit 1,20 g (20 mMol) Harnstoff, 2 g Kaliumcarbonat,
0,1011 g Pyren, 25 g DMSO und KOH in einem gegenüber Harnstoff veränderlichen
Molverhältnis,
wie es in Tabelle 5 gezeigt ist, gefüllt. Dann wurde das entstandene
Gemisch gerührt,
wobei es auf eine Temperatur von 90°C erwärmt wurde. Nachdem die Reaktionstemperatur
90°C erreicht
hatte, wurde innerhalb eines Zeitraums von 5 bis 10 Minuten mit
einer Spritze langsam tropfenweise eine gemischte Lösung von
0,83 g (6,7 mMol) und 5 g DMSO zugesetzt. Das entstandene Gemisch
konnte 2 Stunden reagieren, wobei die Temperatur im Inneren des
Reaktors 90 ± 4°C nicht überstieg. Dann
erfolgte eine quantitative Analyse des Produktes. Die Ergebnisse
sind in der nachfolgenden Tabelle 5 aufgeführt.
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Beispiel 6
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Unter
den gleichen Bedingungen wie in Beispiel 1 wurden Reaktionen durchgeführt, außer daß die Art des
Lösungsmittels
für jede
Reaktion geändert
wurde. Die Ergebnisse sind in der nachfolgenden Tabelle 6 aufgeführt. Tabelle
6
- * Xylol bzw. Dioxan wurde in einem Gewichtsverhältnis von
1:1 mit DMSO gemischt.
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Beispiel 7
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Unter
den gleichen Bedingungen wie in Beispiel 1 wurden Reaktionen durchgeführt, außer daß die Mengen
der verwendeten Lösungsmittel
geändert
wurden. Die Ergebnisse sind in der nachfolgenden Tabelle 7 aufgeführt.
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Beispiel 8
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Unter
den gleichen Bedingungen wie in Beispiel 1 wurden Reaktionen durchgeführt, außer daß der Feuchtigkeitsgehalt
im Reaktionssystem für
jede Reaktion geändert
wurde. Die Ergebnisse sind in der nachfolgenden Tabelle 8 aufgeführt. Tabelle
8
- A:
- Es wurde ein handelsübliches
Lösungsmittel
ohne Reinigung verwendet.
- B:
- Das Trocknungsmittel
wurde verwendet, um Feuchtigkeit im Reaktionssystem zu entfernen.
- C:
- Die Reaktion wurde
durchgeführt,
während
die Feuchtigkeit unter einem Vakuum entfernt wurde.
- D und F:
- Die verwendete Wassermenge
bezieht sich auf KOH.
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Beispiel 9
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Die
Reaktion erfolgte unter den gleichen Bedingungen wie in Beispiel
1, außer
daß die
Atmosphäre für jede Reaktion
Sauerstoff, Stickstoff bzw. Luft war. Die Ergebnisse sind in der
nachfolgenden Tabelle 9 aufgeführt.
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Industrielle Anwendbarkeit
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Wie
anhand der vorstehenden Beschreibung deutlich wird, gibt die vorliegende
Erfindung ein Verfahren zur Herstellung von 4-Nitrosoanilin an,
bei dem als Ausgangsmaterialien relativ kostengünstiger Harnstoff und Nitrobenzol
verwendet werden und auch eine relativ kostengünstige Base benutzt wird, wodurch
die Herstellungskosten verringert werden. Beim erfindungsgemäßen Verfahren
hat Harnstoff, der als Amin-Donor verwendet wird, eine hervorragende
Reaktivität
gegenüber
Nitrobenzol. 4-Nitrosoanilin wird mit einer hohen Ausbeute mit wenig
oder ohne ortho-Verbindungen hergestellt, und das Zwischenprodukt
der Reaktion ist im Vergleich mit 4-(4-Nitrophenyl)benzamid instabil,
so daß es
sich leicht in 4-Nitroanilin und 4-Nitrosoanilin zersetzt. Das erlaubt
eine Verkürzung
der Reaktionszeit und der Verfahrenszeit. Außerdem ist das erfindungsgemäße Verfahren
dadurch von Vorteil, daß als
Nebenprodukt kein für
die Umwelt gefährlicher
Abfall erzeugt wird.