AT92706B - Initialzündsätze für Detonatoren, Sprengkapseln, Zündhütchen u. dgl. - Google Patents

Initialzündsätze für Detonatoren, Sprengkapseln, Zündhütchen u. dgl.

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AT92706B
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Austria
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tetrazole
detonators
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Hans Dr Rathsburg
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Hans Dr Rathsburg
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   Den Gegenstand der Erfindung bildet ein Verfahren zur Herstellung neuer Initialzündsätze. 



  Die Nachteile des Knallqueeksilbers, insbesondere sein zerstörender Einfluss auf Aluminium, das leichte   Totpressen, femer   seine unsichere Wirkung bei Temperaturen der flüssigen Luft und die geringe Feuchtlagerbeständigkeit sind hinlänglich bekannt. Auch andere, in letzter Zeit als Ersatz des Knallquecksilbers verwendete Initialsprengstoffe sind nicht ohne Mängel. Es wurde nun gefunden, dass die Salze von Tetrazol und seinen Derivaten infolge ihrer guten Eigenschaften befähigt sind, Knallquecksilber und andere Initialsprengstoffe, je nach dem Verwendungszweck, ganz oder teilweise   z. t   ersetzen.

   Hauptsächlich kommen dafür in Frage : die Alkali-,   Erdalkali-und Schwermetallsalze   von Tetrazol, Tetrazylazoimid oder Diazotetrazolimid, Azotetrazol, Oxyazotetrazol,   Diazoaminotetrazol,   Bistetrazol, ferner die Salze von Phenyltetrazolkarbonsäure,   Methylmercaptotetrazol   substituierten Dioxytetrazolen, wie   Phenäthenyl-,   p-Naphtenyl-und Phenylglycolendioxytetrazol, ferner   Benzenyl-meta-Nitrobenzenyl-     para-Tolenyldioxytetrazol   und ähnlichen Derivaten und Substitutionsprodukten des Tetrazols. Die Salze dieser Tetrazolverbindungen haben gegenüber den bekannten Initialkörpern und Zündmitteln verschiedene Vorzüge ; insbesondere kommt ihnen eine ausserordentliche Lagerbeständigkeit zu.

   Schon aus der Literatur ist es bekannt, dass der   Tetrazolring   recht beständig gegen Oxydationsmittel ist und von konzentrierten Mineralsäuren erst bei hohen Temperaturen gespalten wird. Daher werden z. B. die Schwermetallsalze des Tetrazolazoimids selbst von starken Säuren ebenso wie von starken Laugen fast gar nicht angegriffen im Gegensatz zu der leichten Angreifbarkeit von Schwermetallaziden. Die neuen Sprengstoffe, welche die Eigenschaft haben, hohe   Pressdracke   auszuhalten und feste Presskörper zu bilden, werden beispielsweise für Sprengkapseln vorteilhaft in Mischung untereinander oder auch mit bekannten Sprengstoffen oder Zündsatzbestandteilen als Aufladung verwendet. 



   Als Ausführungsbeispiel für   Sprengkapselfüllungen   sei eine Ladung von 
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   0'15 " Azotetrazolblei   angeführt. 



   Eine Erhöhung der Handhabungssicherheit bei der ausserordentlichen Durchschlagskraft dieser Tetrazolverbindungen kann in bekannter Weise bewerkstelligt werden, z. B. durch Granulieren mit in Benzol, Xylol, Tetrachlorkohlenstoff u. dgl. gelöstem Paraffin oder Harzen, gegebenenfalls unter Beimischung von Korkmehl. Die hervorragenden   sprengchemisehen   Eigenschaften der Tetrazolverbindungen waren bisher noch nicht bekannt. Insbesondere ist die Initialwirkung selbst der geringsten Mengen der brisantesten unter diesen Körpern, beispielsweise der Tetrazylazide, bisher noch nicht festgestellt worden. Es wurde gefunden, dass von diesen Stoffen bereits ein bis zwei Milligramm genügen, um Nitropentaerythrit zur vollen Detonation zu bringen. Sie übertreffen also das Knallquecksilber in der Initialwirkung ganz ausserordentlich.

   Andere Tetrazolkörper, wie die Salze des Azotetrazols, haben insofern einen Vorteil gegenüber den bekannten Sprengstoffen, als sie deutlich gelb gefärbt sind, ohne selbst zu färben. Ausser in der Durchschlagskraft übertreffen sie darin Salze bekannter   Nitrokörper,   wie Bleitrinitroresorzinat u. a., denen die für die Herstellung und Verarbeitung unangenehme Eigenschaft eines geringen   Färbevermögens   anhaftet. Die Verwendung der Tetrazolverbindungen zur Herstellung von Zündsätzen ist völlig neu. Auch sind in der Literatur zumeist nur die Alkalisalze und das Silbersalz beschrieben, während für die Praxis hauptsächlich Blei-und Cadmiumsalze in Frage kommen. 
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1.

   Initialzündsätze für Detonatoren, Sprengkapseln, Zündhütchen u. dgl. und Verfahren zu deren
Herstellung, dadurch gekennzeichnet, dass man die Salze von Tetrazol und seinen Derivaten, wie Tetra- zolazoimid, Azotetrazol, Oxyazotetrazol, Diazoaminotetrazol, Bistetrazol, Dioxytetrazol und deren
Substitutionsprodukte mit oder ohne Phlegmatisierungsmittel zur Ladung der Hülsen und Spreng- kapseln in allen gebräuchlichen Ladeweisen verwendet. 



   2. Verfahren zur Herstellung von Zündsätzen für Flobertkapseln und ähnliche Munition, in denen der Zündsatz gleichzeitig als Treibmittel wirkt, ferner für Sprengluftkapseln und ähnliche Munition, dadurch gekennzeichnet, dass man die Salze von Tetrazolverbindungen usw. für sich allein oder in Mischung miteinander oder mit den bisher verwendeten Sprengstoffen und Zündsatzbestandteilen mit oder ohne
Phlegmatisierungsmittel zum Laden verwendet. 

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Claims (1)

  1. 3. Verfahren zur Herstellung detonierender Zündschnure, dadurch gekennzeichnet, dass man die Salze von Tetrazolderivaten usw. für sich allein oder in Mischung mit anderen Sprengstoffen, gegebenenfalls mit geeigneten Phlegmatisierungsmitteln als Hauptbestandteil für Zündschnüre mit den gebräuchlichen Umhüllungen verwendet. **WARNUNG** Ende CLMS Feld Kannt Anfang DESC uberlappen**.
AT92706D 1921-02-01 1921-05-11 Initialzündsätze für Detonatoren, Sprengkapseln, Zündhütchen u. dgl. AT92706B (de)

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