DE356398C

DE356398C - Verfahren zur Herstellung von Zuendsaetzen

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Publication number: DE356398C
Application number: DER49444D
Authority: DE
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Priority date: 1920-02-04
Filing date: 1920-02-04
Publication date: 1922-07-25
Also published as: CH91875A; GB158540A; FR528400A

Description

Verfahren zur Herstellung von Zündsätzen. Das Bestreben, das teuere und gefahrvoll zu handlabende Knallquecksilber ganz oder teilweise durch Brisanzsprengstoffe oder andere Initialsprengstoffe zu ersetzen, ist hinlänglich bekannt. Einesteils soll dadurch an Knallquecksilber gespart werden, andernteils. eine erhöhte Durchschlagskraft, wie beispielsweise bei Sprengkapseln, erzielt werden.
Als ein solcher Brisanzsprengstoff läßt sich. nun mit Vorteil das i,2-Dinitroso-3,5-dinitrobenzol (in zwei isomeren Formen bekannt) verwenden. Von dem i,2 Dinitroso-3,5-dinitrobenzol bildet das aus Dinitranilin hergestellte Produkt keine Salze, während das aus o-Dinitrosobenzol durch Nitrieren oder aus Trinitrodiazob:enzolimid durch Stickstoffabspaltung beim Erhitzen erhaltene symmetrische Din,itrodinitrosobenzol .Salze bildet, von denen einige bereits bekannt sind und beste Durchschlagskraft besitzen. Seine technische Herstellung durch Erhitzen von Trinntrodiazobenzolimid über seinen Schmelzpunkt von 93° ist bequem und ungefährlich.
Die ausgezeichneten sprengtechnischen Eigenschaften des freien i,2-Dinitroso-3,5-dinitrobenzols sind bislang noch nicht bekannt. Vor allem hat es gegenüber allen übrigen gebräuchlichen Sprengstoffen, wie Pikrinsäure, Tetranitromethylanilin und Trinitrotoluol, eine ausgezeichnete Preßfähigkeit voraus. Bei der Prüfung im Trauzlschen Bleiblock ergaben io g eine ähnliche Ausbauchung wie Pikrinsäure. Infolge der guten Preßfähigkeit dürfte sich der Körper besonders zur Herstellung von außerordentlich dichten Preßkörpern eignen, unddarin wird eben einer seiner Hauptvorzüge gesehen. Im übrigen stecht der Dinitrosokörper den genannten Sprengstoffen in; seiner Dichte im losen Zustand nicht nach. Er schmilzt urizersetzt bei I72', ist lagerbeständig, auch in der Wärme, und bei 8o° testbeständig. Auch in seinem Verhalten gegenüber Metallen steht er den gebräuchlichen Sprengstoffen, besonders der Pikrinsäure, nicht nach. Im Wasser ist der Körper praktisch unlöslich.
Seine Initiierfähigkeit läßt nichts zu wünschen übrig; auch mit den für Tetranitromethylanilin und Pikrinsäure geltenden Grenziniti:allatdungen detoniert der Körper bei mittlerem Preßdruck noch äußerst kräftig und zeigt beste Durchschlagskraft und eine feine Zeichnung beim Bleipliattenbeschuß in einer Sprengkapsel.

Claims

PATENT-ANsPRüC.HE: r. Verfahren zur Herstellung von Zündsätzen für Geschosse, Minen und bergbauliche und landwirtschaftliche Zwecke sowie für Sprengkapseln, Zünder, Zündhütchen u. dgl., dadurch gekennzeichnet, daß i,2-Dinitroso-3,5-dinitrobenzol entweder allein oder in Verbindung oder Mischung mit anderen Sprengstoffen oder Zündsatzbestarndteilen verwendet wird.
2. Verfahren zur Herstellung vonZündsätzen usw. nach Anspruch i; dadurch gekennzeichnet, daß das isomere i,2-Dinitroso --.,5-dinitrobenzol für sich allein oder ;;emischt mit anderen- Sprengstoffen oder Zündsa,tzbestaridteileia vgrwendet wird.
3. Verfahren zur Herstellung vonZündsätzen usw. nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daB Salze, insbesondere schwerlösliche Alkali- oder Sch"vermetallsalze des i,2-Dinitroso-3,5=dinitrobenzols, die sich in sprengchemischer Beziehung günstig verhalten, entweder für sich allein oder in Mischung mit anderen Zündsatzbestandteilen zur Anwendung gelangen.