AT101023B - Verfahren zur Herstellung nicht explosionsfähiger, Verbrennungsgase von beliebiger Spannung liefernder Verbrennungsmassen und Anwendung dieser Verbrennungsmassen. - Google Patents

Verfahren zur Herstellung nicht explosionsfähiger, Verbrennungsgase von beliebiger Spannung liefernder Verbrennungsmassen und Anwendung dieser Verbrennungsmassen.

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AT101023B
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  Verfahren zur Herstellung nicht explosionsfähiger, Verbrennungsgase von beliebiger 
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   Für zahlreiche Zwecke werden komprimierte Ga"e gebraucht, die eine   mechanische Wirkung   ausüben sollen. Ausserdem wird es   häufig erwünscht   sein, dass diese Ga3e chemisch indifferent sind. Die Transportierng solcher Gase in komprimiertem Zustand ist teuer und   umständlich,   weil dazu Stahlgefässe notwendig sind, die sehr hohe Drucke aushalten müssen und die zumeist kostspieliger sind als die Füllung selbst. Es ist daher für viele Zwecke vorteilhaft, die komprimierten oder indiiferenten Gase nicht vorrätig   mitzuführen,   sondern im Moment des Gebrauches zu erzeugen. Es ist sehr naheliegend, komprimierte Gase sowie Gase, die hauptsächlich aus Stickstoff und Kohlensäure bestehen, durch die Verbrennung von   Sprengstoff artigen Substanzen   zu erzeugen.

   Tatsächlich sind auch derartige Versuche häufig gemacht worden. Dieselben haben bisher   j1Jdoch   stets Misserfolge gehabt, u. zw. aus folgendem Grunde : Alle bekannten Brandmassen oder sprengstoffartigen Substanzen, d. h. also Stoffe, die 
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 Luft ruhig und langsam abbrennen, mit heftigen   Explosionserscheinungen,   sobald sie in geschlossenen
Gefässen oder unter Druck abbrennen. Die Reaktionsgeschwindigkeit wächst unter der Einwirkung des Druckes der schon verbrannten Teile derartig stark an, dass schliesslich eine Detonation entsteht.

   Dieser Umstand enthält eine schwere Gefahr für den Anwender in sieh und zugleich zwingt er zu einer ganz unrationell starken Bauart derjenigen Gefässe, in denen die Erzeugung der Ga^e stattfinden soll, da diese natürlich die sehr hohen momentan auftretenden Drucke aushalten   müsste) 1.   Stehen die komprimierten
Ga < e irgendwo mit Flüssigkeiten in Verbindung, wie dies z. B. der Fall ist, wenn man sie zum Heraus-   drücken   von Flüssigkeiten aus Gefässen benutzen will, so würde auch der explosionsartig erzeugte, momentan übermässig gesteigerte Druck nutzlos in der Flüssigkeit verschwinden, da dieselbe ja   Gae   proportional dem vorhandenen Druck absorbiert.

   Diese Missstände lassen sich beseitigen und Brandmalen bzw. spengstoffartige Substanzen lassen sich zur Erzeugung komprimierter Gase in ausgezeichneter Weise verwenden, wenn man ihnen die Fähigkeit zum explosionsartigen Abbrennen nimmt. 



   Die Beseitigung der Explosionsfähigkeit bei   Brandmalen und sprengstoffartigen Substanzen   sowie die Anwendung dieser Massen und der daraus erzeugten Produkte (Gase) für alle Zwecke, zu denen die chemischen Eigenschaften indifferenter und die mechanischen Eigenschaften gespannter Gase verwendet werden können, ist Gegenstand der Erfindung. Werden Brandmassen bzw.   : ; prengstoffartige   Stoffe mit solchen indifferenten Stoffen verdünnt, die an der Umsetzung nicht direkt beteiligt sind, z. B. mit Kieselgur, Tonerde, Eisenoxyd usw. oder mit schwerbrennbaren kolloidalen Stoffen wie Leim, löslichen   Zellulosen   usw., so verlieren sie ihre   Explosionsfähigkeit.

   Diese,   der Anmeldung zugrunde liegende Entdeckung ist nicht identisch mit den bisher bekannten Methoden der Phlegmatisierung oder richtiger Stabili, ierung explosionsfähiger Stoffe auf ähndche Weise. Es ist zwar beispielsweise bekannt, Nitroglyzerin durch Zusatz von Kieselgur als sogenannten Gurdynamit   weniger gefährlich   und leichter hardbar zu machen, aber trotzdem behält ein solcher Gurdynamit seine Brisanz und seine überaus hohe Ex- 
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 für jedes Material verschieden und richtet sich nach der Natur des Sprengstoffes bzw. der   Brandmaoòe   und des indifferenten Stoffes sowie nach der Höhe des in Betracht kommenden Druckes.

   Besonders vorteilhaft ist es, wenn als indifferente explosionshemmende Verdünnungsstoffe solche Stoffe benutzt werden, 
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 Weise erstens   Verbrennungswärme   verbrauchen und zweitens das erzeugte Quantum von gespannten Gasen vermehren. Mischt man einen sprengstoffartigen Stoff beispielsweise mit   Magre, iumkarbonat,   so erhält man bei der Verbrennung neben den   Verbrennungprodukten   des Sprengstoffes   selbi-t Magnesium-   oyxd und ein Molekül Kohlensäure. Benutzt man   Oxalate, beispielsweise Ehenoxolat,   so erhält man Eisen bzw. Eisenoxyd und zwei   Moleküle Kohlensäure. Auch   ein Zusatz von Stoffen, welche die C N-Gruppe enthalten, kann vorteilhaft sein. 



     Sprengstoffartige   Substanzen verlieren bei genügend grossem Zusatz der genannten Stoffe ihre   Explosionsfähigkeit   vollkommen und   grundsäztlich, wie durch   die folgende Kontrollmethode fesigestellt wird. Ein handel üblicher Sprengstoff, bestehend aus Salpeter, Schwefel und Pech, wurde mit etwa 
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   zündung   sogar mit den stärksten Sprengkapseln zur Explosion zu bringen, während ohne die genannten Zusätze durch die Sprengkapsel eine sehr starke Detonation herbeigeführt wird. 



     Natürlich wächst auch   bei sprengstoffartigen Substanzen, denen die Explosionsfähigkeit durch Zusätze der geschilderten Art genommen wurde, die Reaktionsgeschwindigkeit etwas an, wenn dieselben unter starkem Druck verbrennen, jedoch nicht in dem   Masse,   dass eine Explosion eintritt. Die an sich viel geringfügigere Zunahme der Reaktionsgeschwindigkeit lässt sich jedoch auch noch durch   mechani@che   Hilfsmittel kompensieren, z. B. indem man den gespannte Gase liefernden   VerbrennJngsmaen eine   konische Form gibt und die Verbrennung vom grösseren zum kleineren Querschnitt fortschreiten   fasst.   



  Auch ist man in der Lage, diese Brandmassen etwa in zylindrischer Form, jedoch in mehreren Abteilungen, anzuordnen. Diese Abteilungen können durch Zwischenwände mit einem kleinen Loch zur   Federuher-   tagung voneinander getrennt werden, wodurch bewirkt wird, dass nicht mehrere Abteilungen gleichzeitig brennen und Gaze entwickeln können, sondern dass eine neue Abteilung erst dann in die   Umsetzung   eintritt, wenn die vorhergegangene za Ende abgebrannt ist bzw. wenn die von dieser erzeugten   Ga-e   bereits mehr oder minder entspannt sind. 



   Auch kann man die. Zusätze der die   Explosibilität   beseitigenden Stoffe verschieden gross machen, beispielsweise bei den zuletzt brennenden Teilen grösser als bei den zuerst brennenden. 



   Die auf diese Weise erzeugten   Ga ? e lassen sich   für alle Zweeke verwenden, bei denen man überhanpt die chemischen Eigenschaften indifferenter und die mechanischen Eigenschaften komprimierter Gare verwenden kann. 



   PATENT-AN SPRÜCHE :
1. Verfahren zur Herstellung von Verbrennunsgmassen, dadurch gekennzeichnet, dass zu einer verbrennungs- bzw. explosionsfähigen Masse Stoffe, die im Sinne des   Verbrennungsvorganges   indifferent sind, in solcher   Menge zugesetzt   werden, dass die Explosionsfähigkeit für den jeweilig in Betracht kommenden Druck beseitigt ist, zum Zwecke, Verbrennungsgase von beliebiger Spannung zu erzeugen und die   Verbrennungsdauer sowie die Geschwindigkeit   der Verbrennung dem jeweiligen Verwendungszweck entsprechend zu regeln.

Claims (1)

  1. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass als Zusatzstoffe solche Stoffe verwendet werden, die an der eigentlichen Verbrennung nicht unmittelbar teilnehmen, aber durch die Ver- brennungswärme zerlegt werden und selbst druckvermehrende Ga'e abspalten.
    3. Verfahren nach Anspruch l und 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Zusatzstoffe in einer solchen Menge zugesetzt werden und gegebenenfalls die Brandmale derartig geformt und angeordnet ist, dass die Reaktionsga : e ihrer Zusammensetzung und Spannung nach in derselben Weise wie die üblichen komprimierten bzw. indifferenten Gase verwendbar sind.
    4. Formung der Verbrennungsmasse nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die gardruckerzeugenden Verbrennungsgemische in Formen von veränderlichem Querschnitt zur Anwendung gelangen.
    5. Unterbringung und Formgebung der Verbrennungsmasse nach Anspruch l bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Verbrennungsraum in Abteilungen unterteilt ist, derart, dass die aus dem Verbrennen einer Teilmenge herrührenden Druckgase bereits ganz oder teilweise entspannt sind, ehe in der nächstfolgenden Abteilung die Verbrennung und Gaserzeugung beginnt.
    6. Verfahren zur Regelung des Gasdruckes gemäss Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass verschiedene Teile der zur Abbrennung kommenden Masse ver. chiedene Zusammensetzung enthalten, EMI2.3
AT101023D 1921-01-10 1922-01-04 Verfahren zur Herstellung nicht explosionsfähiger, Verbrennungsgase von beliebiger Spannung liefernder Verbrennungsmassen und Anwendung dieser Verbrennungsmassen. AT101023B (de)

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