DE175399C - - Google Patents

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DE175399C
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C06EXPLOSIVES; MATCHES
    • C06BEXPLOSIVES OR THERMIC COMPOSITIONS; MANUFACTURE THEREOF; USE OF SINGLE SUBSTANCES AS EXPLOSIVES
    • C06B23/00Compositions characterised by non-explosive or non-thermic constituents
    • C06B23/04Compositions characterised by non-explosive or non-thermic constituents for cooling the explosion gases including antifouling and flash suppressing agents

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
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  • Medicinal Preparation (AREA)
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Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
KLASSE 78 c. GRUPPE
Dr. JULIUS EPHRAIM in BERLIN.
Patentiert im Deutschen Reiche vom 12. Dezember 1903 ab.
In vielen Fällen hat es sich bei Gewehrund Geschützpulvern als wünschenswert er-' wiesen, die Entstehung des Mündungsfeuers bei Abgabe des Schusses einzuschränken bezw. gänzlich zu vermeiden.
Hierzu ist es notwendig, die Verbrennungstemperaturen der Pulver bedeutend zu ermäßigen und die Entzündungstemperatur der beim Schuß entstehenden Verbrennungsgase ίο herabzusetzen. Dieser Zweck wurde erreicht durch einen Zusatz von indifferenten Körpern, wie Vaselin, Kampfer usw., zu diesen Pulvern. Man hat nun bereits früher zu Schießpulvern aus Nitrozellulose und Nitroglyzerin indifferente Stoffe zugesetzt, z. B. Vaselin nach der britischen Patentschrift 19773/1900. Der Zusatz von Vaselin allein vermag aber nicht das Ergebnis zu liefern, welches durch die nach der vorliegenden Erfindung gemachte Verbindung von Vaselin und Bikarbonat erreicht wird. Das gleiche gilt auch von dem aus der britischen Patentschrift 298/1891 bekannten Zusatz von Magnesiumkarbonat und Vaselin oder Rizinusöl. Pulver von sehr hoher Verbrennungstemperatur, wie Nitrozellulose - Nitroglyzerinpulver, erfordern zur Erreichung des erwähnten Zweckes so große Mengen dieser Zusätze, daß hierdurch die ballistischen Leistungen dieser Pulver so weit herabgesetzt werden, daß ihre praktische Verwertbarkeit unmöglich wird.
Es wurde nun gefunden, daß ein geringer Zusatz eines Alkalibikarbonates zu diesen Pulvern es ermöglicht, die Menge der zur Vermeidung von Mündungsfeuer zuzusetzenden . 35 indifferenten Stoffe derartig zu ermäßigen, daß die Pulver trotz dieses Zusatzes noch den ballistischen Anforderungen völlig genügen.
Versuche haben gezeigt, daß ein Zusatz von etwa ι bis 2 Prozent Alkalibikarbonat (Natriumbikarbonat) und 5 Prozent eines indifferenten Stoffes (Vaselin) zu etwa 75 Prozent Nitrozellulose und 25 Prozent Nitroglyzerin genügt, um mündungsfeuerfreies Pulver zu liefern.
Außer dem Vorteil der Vermeidung von Mündungsfeuer zeigen diese Pulver aber auch noch eine erhöhte Stabilität. Es hat sich ergeben, daß diese Pulver bei einer mehrjährigen Lagerung bei einer Temperatur von 500C. völlig stabil bleiben.
Die üblen Wirkungen, welche ein Zusatz von Alkalikarbonat zu Nitrokörpern hervorruft, treten bei Alkalibikarbonat nicht auf.
In denjenigen Fällen, in denen Zusätze von Alkalikarbonat oder von indifferenten Stoffen oder .von beiden gleichzeitig zu Sprengstoffen vorgeschlagen wurden, handelt es sich stets um für Sprengzwecke bestimmte Explosivstoffe, die ihrer Beschaffenheit nach als Gewehr- oder Geschützpulver überhaupt nicht verwendet werden können. Infolgedessen war es nicht möglich, die Wirkung des vorliegenden Verfahrens, Ausschluß bezw. Verminderung des Mündungsfeuers unter Erhaltung der ballistischen Wirkung, aus diesen bekannten Verfahren abzuleiten. Sp z. B. enthält der Sprengstoff der britischen Patentschrift 12404/1898 einen Zusatz von mindestens 33 bis 50 Prozent Kaliumbikarbonat zu Schwarzpulver oder ähnlichen Sprengstoffen. Ein derartiger hoher Zusatz von Bikarbonat macht den Sprengstoff also für ballistische Zwecke ungeeignet. Außerdem
(2. Auflage, ausgegeben am 24. Februar igio.J
fehlt bei dem Sprengstoff dieser britischen Patentschrift der Zusatz indifferenter Stoffe neben Bikarbonaten.
Die britische Patentschrift 2302/1881' ferner beschreibt einen Zusatz von Bikarbonat und indifferenten Stoffen zu Sprengstoffen, die aus Ammoniumnitrat (12 T.), Kohle (23 T.) und Nitroglyzerin bestehen, also auch nicht ballistischen Zwecken dienen können. Der Sprengstoff enthält auch keine Nitrozellulose, während die durch die vorliegende Erfindung zu unter-. drückenden Erscheinungen nur bei Schießpulver, welches Nitrozellulose und Nitroglyzerin gemeinsam enthält, auftreten.
Auch die bekannten Explosivstoffe, welche Bikarbonat gemeinsam mit indifferenten Stoffen enthalten, sind nur für Sprengzwecke bestimmt. Der Sprengstoff der- britischen Patentschrift 6431/1896 enthält kein Nitroglyzerin oder Nitrozellulose, sondern ist ein Chloratsprengstoff. Schon der hohe Gehalt von Bikarbonat (50 T.) würde die Mischung als Gewehr- oder Geschützpulver ausschließen, ebenso der hohe Gehalt an indifferenten Stoffen (Dextrin). Der Sprengstoff der britischen Patentschrift 23242/1895 enthält zwar neben Nitroglyzerin auch Nitrozellulose, wenngleich in ganz geringer Menge. Der Sprengstoff ist infolge des hohen Gehaltes an Bikarbonat (5 T.) sowie Roggenmehl (9 T.) aber nicht für Schießzwecke geeignet. Es ergibt sich dies auch aus den Angaben der Patentschrift, wonach der Sprengstoff zur Entzündung ein Hütchen Nr. 6 braucht.

Claims (1)

  1. Patent-An Spruch:
    Verfahren zur Herstellung von Gewehrund Geschützpulver aus Nitrozellulose und Nitroglyzerin, dadurch gekennzeichnet, daß man dem Pulver neben geringen Mengen indifferenter Stoffe, wie Vaselin, geringe Mengen (etwa 1 bis 2 Prozent) Alkalibikarbonat zusetzt, zum Zweck, die Entstehung von Mündungsfeuer beim Schuß zu verhindern.
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