DE310049C - - Google Patents
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Classifications
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C06—EXPLOSIVES; MATCHES
- C06B—EXPLOSIVES OR THERMIC COMPOSITIONS; MANUFACTURE THEREOF; USE OF SINGLE SUBSTANCES AS EXPLOSIVES
- C06B35/00—Compositions containing a metal azide
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- Chemical & Material Sciences (AREA)
- Organic Chemistry (AREA)
- Paints Or Removers (AREA)
Description
DEUTSCHES REICH
AUSGEGEBEN
AM 14. APRIL 192J
REIC H S PATE NTAMT
PATENTSCHRIFT
- JVi 310049 KLASSE 78 e GRUPPE
Dr. Conrad Ciaessen in Berlin.
Die Zündsätze für Zündhütchen für Handfeuerwaffen, Geschützpatronen, Geschoßzünder
und ähnliche Perkussions- und Friktionszünder usw. enthalten in ihrer großen Mehrzahl
bekanntlich als wesentlichen Bestandteil Knallquecksilber neben den allgemein üblichen
Zündsatzbestandteilen, wie Sauerstoffträger, Schwefelantimon, Glaspulver usw. Nur
für ganz besondere Fälle, z. B. da, wo es sich
ίο nicht um die Zündung schwer entzündbarer
rauchloser Pulver handelt, ist es wohl auch gelungen, mit Zündsatzmischungen auszukommen,
welche kein Knallquecksilber enthalten. Letztere Art von Zündsätzen ist.aber
in ihrer" Verwendungsfähigkeit sehr beschränkt und hat außerdem den Nachteil, daß
schon bei geringer Feuchtigkeitsaufnahme die Zündsicherheit sehr stark nachläßt und Versager
oder Nachbrenner vorkommen. Andererseits haben knallquecksilberhaltige Zündsätze
einen schädlichen Einfluß auf das Messingmetall der Patronenhülsen, weil dieses durch die quecksilberhaltigen Explosionsgase
angegriffen wird. Das Quecksilber amalgamiert sich mit dem Messing und verursacht
das Brüchigwerden des Hülsenmetalls, so daß solche Patronenhülsen einen mehrmaligen Beschüß als scharfe Patronen
. im allgemeinen nicht aushalten. Bei dem Mangel an Messingmetall und dem großen
derzeitigen Verbrauch von Patronenhülsen ist mehrmalige Beschlußfähigkeit der Hülsen
aber eine zwingende Notwendigkeit geworden.
Den Gegenstand der vorliegenden Erfindung bilden nun auf der Basis von Bleiazid
hergestellte Zündsätze, welche die vorstehenden Mängel nicht aufweisen, vielmehr bei
vollständiger Quecksilberfreiheit und somit Unschädlichkeit für das Hülsenmetall das
gute Zündungsvermögen der Knallquecksilberzündsätze besitzen und sowohl für Schwarzpulver und rauchlose Jagdpulver als
auch für die schwerentzündlichen militärischen rauchlosen Pulver brauchbar sind. Das
wesentliche der Erfindung besteht darin, daß als Sauerstoffträger in der Hauptsache Nitrate
der Alkalien oder der alkalischen Erden verwendet werden, während andere Sauer stoff träger, z. B. Kaliumchlorat, nur in
geringen Mengen zugegen sind. Es wird dadurch gleichzeitig eine verminderte Rostwirkung
der Zündsätze erreicht. Zur Erhöhung der Zündwirkung können den Zündsätzen
noch metallische Sauerstoffträger oder Salze aromatischer Nitroverbindungen zugesetzt
werden.
Als Beispiele derartiger Zündsätze mögen folgende Mischungen dienen:
I.
Bleiazid 15 Prozent,
Barytsalpeter ..... 40 -
Kaliumchlorat 20
Schwefelantimon ... 25
100 Prozent.
II. .
II. .
Bleiazid 20 Prozent,
Barytsalpeter 35 -
Kaliumchlorat 10
Schwefelantimon . . . 30.
Bleichromat .5
Bleichromat .5
100 Prozent.
erexem
Ein ähnlicher, ebenfalls ein Metalisalz der Stickstoffwasserstoffsäure enthaltender
knallquecksilberfreier Zündsatz ist nun zwar schon dtardh die amerikanischie Patentschrift
1174669 bekanntgeworden. In diesem Falle aber Handelt ös sich um Mischungen
eines detonierenden Stickstoffwasserstoffsalzes (Schwermetallsalzes) mit einem geeigneten
organischen Nitrokörper, gegebenenfalls unter Hinzufügung von Salzen der Alkalien
oder alkalischen Erden, wie Nitrate, Karbonate, Azide usw., zu dem Zwecke der Erzeugung
eines alkalischen Rückstandes. Derartige nach dieser Patentschrift hergestellte Bleiazidzündsätze für Zündhütchen für
Schußwaffen haben aber bisher in Wirklichkeit keine Verwendung gefunden, während
andererseits Bleiazid in Verwendung mit Nitrokörpern ; wegen seiner außerordentlich
großen Initialwirkung als Sprengkapselfüllung große Bedeutung erlangt hat. Schon daraus geht hervor, daß die in
der amerikanischen Patentschrift vorgeschlagene Mischung für Zündhütchen den Anforderungen
nicht entsprochen hat. Der Grund, weshalb diese Verbindung von Bleiazid und •'■ Nitrokörpern als Zündhütchenfüllung offenbar
ungeeignet, als Sprengkapselfüllung aber ausgezeichnet ist, liegt zweifellos in der
großen Sprengkraft, derartiger Mischungen, derzufolge bei Zündhütchenladungen Ausdämpfer
und.Durchschläger vorkommen.
Verwendet man jedoch, wie im vorstehenden ausgeführt, im.Gegensatz zu dem Verfahren der amerikanischen Patentschrift das
Metallazid in Gemeinschaft mit einem Sauerstoffträger der Alkali- oder Erdalkalireihe,
so werden infolge der auf diese Weise bewirkten Verdünnung des brisantwirkenden Azids
in Verwendung mit den üblichen Zündsatzmischungen durchaus brauchbare, den knallquecksilberhaltigen
Zündsätzen mindestens gleichwertige Füllungen für Zündhütchen erhalten.
Im vorliegenden Falle ist also abweichend von der amerikanischen Patentschrift die gleichzeitige Verwendung von
Metallazid und sauerstoffhaltigem. Alkalioder Erdalkalisalz wesentlicher Bestandteil
der Erfindung. ■
Claims (1)
- Patent-Anspruch:Verfahren zur Herstellung von knallquecksilberfreien BleiazM'zündisätzen für Zündhütchen für Handfeuerwaffen, Geschützpatronen, Geschoßzünder und ahnliehe Perkussions- und Friktionszünder, dadurch gekennzeichnet, daß die Zündsätze im wesentlichen außer Bleiazid, Alkalinitrate oder Erdalkalinitrate, gegebenenfalls unter Zusatz von anderen Sauerstoffträgern, z. B. Kaliumchlorat und den üblichen Zündsatzbestandteilen, wie Schwefelantimon u.dgl., enthalten, mit oder ohne Zusatz von die Empfindlichkeit erhöhenden oder die Zündwirkung verbessernden Stoffen, wie Glaspulver, Salzen aromatischer Nitroverbindungen und ähnlichen Körpern.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE310049C true DE310049C (de) |
Family
ID=563163
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DENDAT310049D Active DE310049C (de) |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE310049C (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1036735B (de) * | 1956-04-27 | 1958-08-14 | Dynamit Nobel Ag | Bleiazid-Initialsatz mit verbesserter Flammenzuendempfindlichkeit und Verfahren zu seiner Herstellung |
US2981616A (en) * | 1956-10-01 | 1961-04-25 | North American Aviation Inc | Gas generator grain |
-
0
- DE DENDAT310049D patent/DE310049C/de active Active
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1036735B (de) * | 1956-04-27 | 1958-08-14 | Dynamit Nobel Ag | Bleiazid-Initialsatz mit verbesserter Flammenzuendempfindlichkeit und Verfahren zu seiner Herstellung |
US2981616A (en) * | 1956-10-01 | 1961-04-25 | North American Aviation Inc | Gas generator grain |
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