DE19606237A1 - Blei- und Barium-freie, ungiftige Zündmischungen mit Zinnoxid als Hauptoxidationsmittel - Google Patents
Blei- und Barium-freie, ungiftige Zündmischungen mit Zinnoxid als HauptoxidationsmittelInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Zusammensetzung von Mischungen für
Zündern, die bei Munition leichter Waffen und ähnlichem
verwendet wird.
Zündmischungen für leichte Bewaffnung enthalten im allgemeinen
drei Hauptbestandteile einschließlich eines oder mehrerer
schlagempfindlicher Explosivstoffe, die als Zünder wirken,
einer Brennstoffquelle und eines oder mehrerer oxidierenden
Bestandteile einschließen. Die Brennstoffquelle wirkt als ein
Flammengeber und Verbrennungsmodifizierungsmittel. Die
oxidierenden Bestandteile versorgen den Brennstoff mit
Sauerstoff. Außerdem können andere Bestandteile vorhanden sein,
die chemische Bindemittel und sensibilisierende Stoffe
einschließen.
In der Vergangenheit wurden eine große Zahl von
Zusammensetzungen für die Verwendung in Munitionszündersystemen
für leichte Waffen hergestellt. Solche Zusammensetzungen wurden
ständig entwickelt. Zuerst wurden Zünder mit auf
Quecksilberfulminat basierenden Mischungen befüllt, jedoch
waren solche Mischungen zu korrosiv. In den 40er Jahren wurden
Zusammensetzungen mit Quecksilberfulminat, die auch
Kaliumchlorat enthielten, weitgehend durch auf Blei und
Tetrazenstyphnat basierenden Zusammensetzungen ersetzt. Im
allgemeinen enthielten die letzteren auch Bariumnitrat und
andere Bestandteile mit Schwermetallen als Oxidationsmittel.
Was die Empfindlichkeit und Zündung angeht, sind solche Arten
von Zusammensetzungen für den Gebrauch zufriedenstellend. Nach
der Zündung erzeugen solche Zündmischungen jedoch giftige Blei-
und Bariumoxide, die unter besonderen Umständen wie in einem
geschlossenen Raum eine mögliche Gefährdung für Gesundheit und
die Umgebung bedeuten. Aus diesem Grund wurde die Entwicklung
von ungiftigen Mischungen durchgeführt, um solche Gefährdungen
zu vermeiden.
Die Gegenwart von Blei-, Barium- und Antimonrückständen in den
auf Bleistyphnat basierenden Mischungen hat zu dem Ersatz von
Bleistyphnat durch Diazodinitrophenol und andere primäre
organische Explosivstoffe, die bei der Verbrennung keine
giftigen Gase erzeugen, geführt. Der Ersatz von Bariumnitrat
und Antimonsulfid, die die gebräuchlichsten Bestandteile der
auf Bleistyphnat basierenden Mischungen sind, hat zu einigen
Lösungsansätzen geführt.
US Patent Nummer 4,608,102 von Krampen et al (von Omark
Industries, Inc.) offenbart eine auf Diazodinitrophenol
basierende Zusammensetzung unter Verwendung von Mangandioxid
als Hauptoxidationsmittel, schließlich auch mit
Strontiumperoxid oder Zinkperoxid. US Patent Nummer 4,363,679
von Hagele Redecker (von Dynamit Nobel) offenbart die
Verwendung von Zinkperoxid als Oxidationsmittel. Das
französische Patent Nummer 2,628,735 von Duguet (von NCS)
offenbart die Verwendung von Kupferoxid mit der auf
Diazodinitrophenol basierenden Mischung. Solche
Zusammensetzungen sind im Hinblick auf die Giftigkeit
zufriedenstellend, jedoch haben bestimmte Ausführungsformen
eine niedrige Flammentemperatur, was Durchführungsprobleme
verursacht.
Ein Ziel der vorliegenden Erfindung ist es, eine
Zündzusammensetzung herzustellen, die für die Verwendung in
Munitionszündern für leichte Bewaffnung mit minimaler
Gefährdung für die Umwelt geeignet ist.
Insbesondere ist es das Ziel der vorliegenden Erfindung, eine
Zündzusammensetzung für Munitionszünder von leichten Waffen
herzustellen, die keine giftigen Verbrennungsprodukte, die
Blei, Barium oder andere gefährliche Stoffe wie Quecksilber
ergibt. Deshalb ist es das Ziel der Erfindung eine ungiftige
Mischung, die Zinnoxide als Hauptoxidationsmittel verwendet,
bereitzustellen.
Ein anderes Ziel der vorliegenden Erfindung ist es, eine
Mischung zu erhalten, die in Fabriken, die schon vorhandene
Mischungen herstellen, hergestellt werden kann. Andere Ziele
und Vorteile der vorliegenden Erfindung werden aus der
folgenden detaillierten Beschreibung mit Beispielen
ersichtlich.
Die Zündzusammensetzung der vorliegenden Erfindung umfaßt eine
nichtmetallische, explosive, schlagempfindliche Verbindung, die
mit einem oder mehreren Brennstoffen, einem zweiten
Explosivstoff, der Tetrazen ist, und einem Zinnoxid oder einer
Mischung aus Zinnoxiden als Hauptoxidationsmittel kombiniert
wird.
Ebenso können andere sekundäre Oxidationsmittel und bestimmte
Sensibilisatoren verwendet werden. Der bevorzugte
schlagempfindliche Explosivstoff ist Diazodinitrophenol (DDNP),
der in Gewichtsanteilen von 20 bis 40% vorhanden sein kann. Das
Kaliumsalz von Dinitrobenzofuroxan kann ebenso als erster
schlagempfindlicher Explosivstoff in den gleichen Anteilen
verwendet werden.
Tetrazen kann als sensibilisierender zweiter Explosivstoff in
einem Gewichtsanteil von 5 bis 20% verwendet werden.
Das Hauptoxidationsmittel ist das Zinnoxid, das eines der Oxide
allein oder eine Mischung sein kann. In einigen Fällen sollte
es bevorzugt als Oxidmischung verwendet werden, um so die
Einstellung der Performance der Zusammensetzung für spezielle
Anforderungen zu erlauben. Das Oxidationsmittel sollte in dem
Bereich von 10 bis 40% vorhanden sein.
Es können sekundäre Oxidationsmittel verwendet werden, um die
Flammentemperatur oder die Druck/Zeiteigenschaft des Zünders
einzustellen. Typische sekundäre Oxidationsmittel sind:
Kupferoxid, Zirkoniumoxid, Zinkoxid, etc. Die sekundären
Oxidationsmittel können in einer Menge von bis zu 20% vorhanden
sein, jedoch ist die Menge immer kleiner oder gleich der Hälfte
des Hauptoxidationsmittels.
Der Brennstoffbestandteil kann entweder ein Metall oder ein
Salpetersäureester (Schießpulver) oder beides sein, was von den
Zündanforderungen des Zünders abhängt. Die Art des
Schießpulvers kann eine einfache oder doppelte Basis sein, und
es soll allgemein in der Größe klein sein, kleiner als 500
Mikrons. Der Brennstoffbestandteil kann im Bereich von 0 bis 20
Gew.% vorhanden sein. Ein metallischer Brennstoff wie
Aluminium, Zirkonium/Eisen, Eisen oder andere kann verwendet
werden. Er kann in dem Bereich von 0 bis 20 Gew.% vorhanden
sein.
Es kann notwendig sein, was von der verfügbaren Energie
abhängt, die Mischung durch die Verwendung eines
Sensibilisierungsmittels wie Glaspulver, Kupferglas, Anthrazen
oder einem anderen sensibilisierenden Mittel in einem
Gewichtsanteil von bis zu 10% mechanisch zu sensibilisieren.
Die chemischen Bestandteile der vorliegenden Erfindung können
in verschiedenen Anteilen kombiniert werden, was von den
gewünschten Eigenschaften des Endproduktes abhängt.
Die Tabelle unten zeigt allgemein eine mögliche Kombination der
Bestandteile der vorliegenden Erfindung.
Chemische Verbindung | |
Gewichtsprozent | |
nichtmetallischer primärer Explosivstoff (d. h.: Diazodinitrophenol) | |
20-40 | |
sekundärer Explosivstoff | 5-20 |
Zinnoxid | 10-40 |
sekundäres Oxidationsmittel | 0-20 |
Brennstoff | 0-20 |
Sensibilisierungsmittel | 0-10 |
Bindemittel | 0-2 |
Unten werden veranschaulichende Beispiele der vorliegenden
Erfindung gezeigt. In den unten gezeigten Beispielen wurden zu
Beginn Diazodinitrophenol und Tetrazen in nassem Zustand, wobei
ungefähr 20% Wasser enthalten sind, gemischt. Dann wurden
Brennstoffmaterialien und Oxidationsmittel und, wenn es der
Fall war, das Sensibilisierungsmittel und, wenn notwendig, das
Bindemittel zugegeben.
Die so hergestellte nasse Mischung wurde gegen eine Lochplatte
gedrückt, um Tabletten in einer für das Befüllen der Kapseln
notwendigen Größe und mit dem notwendigem Gewicht herzustellen.
Nach dem Befüllen wurde eine Papierscheibe auf die nasse
Füllmischung gelegt, und die so befüllten Zünder wurden in den
Trockner gestellt.
Nach dem Trocknen wurden die Zünder einem Fallversuch, um ihre
Empfindlichkeit zu überprüfen, und einem Zündtest unterworfen,
wobei sie in Patronen gefüllt wurden und im Vergleich mit
Patronen, die auf Bleistyphnat basierende Zünder verwendeten,
gezündet wurden.
DDNP|30,0% | |
Tetrazen | 20,0% |
Zinnoxid II | 30,0% |
Aluminiumpulver | 10,0% |
Glaspulver | 10,0% |
DDNP|30,0% | |
Tetrazen | 20,0% |
Zinnoxid II | 20,0% |
Kupferoxid | 10,0% |
Aluminiumpulver | 10,0% |
Glaspulver | 10,0% |
Wie es für den Fachmann offensichtlich ist, zeigen die oben
Institute.
Wie es für den Fachmann offensichtlich ist, zeigen die oben
erhaltenen Ergebnisse, daß die Zusammensetzung der Erfindung
sehr zufriedenstellend ist. Deshalb ist es selbstverständlich,
daß Zinnoxide oder eine Mischung von Zinnoxiden in den
schlagempfindlichen Zusammensetzungen für die bei Munition von
leichten Waffen verwendeten Zünder wie oben gezeigt in großem
Maß vorteilhaft verwendet werden können. Offensichtlich sind
verschiedene Abänderungen und Schwankungen im Licht der obigen
Lehre möglich. Deshalb ist es selbstverständlich, daß im Rahmen
der beigefügten Ansprüche die Erfindung von dem ausdrücklich
Beschriebenen abweichend ausgeführt werden kann.
Claims (2)
1. Eine Blei- und Barium-freie, ungiftige Zündzusammensetzung
für Zünder mit Zinnoxid als Hauptoxidationsmittel, wobei die
Zusammensetzung umfaßt:
- a) einen schlagempfindlichen nichtmetallischen Explosivstoff ausgewählt aus Diazodinitrophenol oder Kaliumdinitrobenzofuroxan in einer Menge von 20-40 Gew.%;
- b) einen zweiten Explosivstoff, zusammengesetzt aus Tetrarazen, in der Menge von 5-20 Gew.%;
- c) einen Brennstoff, der ein Salpetersäureester oder ein metallischer Brennstoff ist, in der Menge von 0-20 Gew.%;
- d) ein Hauptoxidationsmittel zusammengesetzt aus Zinnoxiden oder einer Mischung von Zinnoxiden in einer Menge von 10-40 Gew.% wird; und
- e) ein Sensibilisierungsmittel in der Menge von 0-10 Gew. %.
2. Eine Zusammensetzung nach Anspruch 1, wobei der
schlagempfindliche Explosivstoff Diazodinitrophenol ist und in
einer Menge von 20-40 Gew.% vorhanden ist.
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