DE571219C - Verfahren zur Herstellung von Sprengkapseln - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Sprengkapseln

Info

Publication number
DE571219C
DE571219C DEH118637D DEH0118637D DE571219C DE 571219 C DE571219 C DE 571219C DE H118637 D DEH118637 D DE H118637D DE H0118637 D DEH0118637 D DE H0118637D DE 571219 C DE571219 C DE 571219C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
detonators
nitric acid
acid ester
production
mixtures
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired
Application number
DEH118637D
Other languages
English (en)
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Individual
Original Assignee
Individual
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Individual filed Critical Individual
Priority to DEH118637D priority Critical patent/DE571219C/de
Priority to FR683345D priority patent/FR683345A/fr
Priority to GB31598/29A priority patent/GB331162A/en
Priority to US401609A priority patent/US1878652A/en
Application granted granted Critical
Publication of DE571219C publication Critical patent/DE571219C/de
Expired legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C06EXPLOSIVES; MATCHES
    • C06BEXPLOSIVES OR THERMIC COMPOSITIONS; MANUFACTURE THEREOF; USE OF SINGLE SUBSTANCES AS EXPLOSIVES
    • C06B43/00Compositions characterised by explosive or thermic constituents not provided for in groups C06B25/00 - C06B41/00

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Air Bags (AREA)
  • Drilling And Exploitation, And Mining Machines And Methods (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung von Sprengkapseln Alle bisher praktisch benutzten Sprengkapseln sind auf der Wirkung der sogenannten Initialsprengstoffe aufgebaut, und zwar versteht man darunter solche Explosivstoffe, die bereits in kleinsten Mengen ohne besonderen Einschluß durch Flammen- und Funkenzündung zur vollen Detonation gelangen. Diese Initialsprengstoffe, deren wichtigste Vertreter die Fulminate und Metallazide sind, besitzen aber durchweg die unangenehme Eigenschaft einer sehr großen Schlag-und Reibeempfindlichkeit, die die Herstellung und Verarbeitung dieser Stoffe zu sehr gefährlichen Operationen gestaltet.
  • Es ist daher verständlich, wenn im Laufe der Zeit dauernd neue Vorschläge auftauchten mit dem Ziele, diese gefährlichen Stoffe durch weniger empfindliche Explosivstoffe bzw. Explosivstoffgemische zu ersetzen. Diese Vorschläge stammen meist aus der Zeit, als das Dynamit noch eine dominierende Stellung einnahm, und bezweckten ausschließlich die Zündung von Nitroglycerinsprengstoffen, da es ja von vornherein aussichtslos erschien, schwer detonierbare Sprengstoffsysteme, wie Ammoniumnitratmischungen und aromatische Nitrokörper, anders als durch Initialsprengstoffe zu zünden. Meist handelt es sich bei diesen Vorschlägen um rasch abbrennende oder verpuffende Kaliumchloratmischungen, z. B. Sätze mit Metallsulfiden, Metallrhodaniden, Persulfocyanmetallen, Pikraten usw., zu denen neuerdings noch Thermitgemische hinzugetreten sind. Die Zündwirkung aller dieser Mischungen ist aber so gering, daß sogar das empfindliche Gurdynamit nicht mit Sicherheit und mit nur einemBruchteile seiner Energieleistung zur Explosion gelangt und die gelatinierten Dynamite nur ausnahmsweise schwache Explosionen ergeben. An eine praktische Durchführung aller dieser Vorschläge war daher nicht zu denken.
  • Gemäß vorliegender Erfindung wurde nun die überraschende Beobachtung gemacht, daß im Gegensatze zum Nitroglycerin die nach demselben Typus C" H" + 2 # (N 0,)" zusammengesetzten festen Salpetersäureester, wie z. B. Tetranitroerythrit, Hexanitrosorbit, Hexanitromannit usw., schon in kleinsten Mengen durch eine intensive Stichflamme zur vollen Detonation gelangen. Diese bisher unbekannte Tatsache ist von größter Bedeutung, da auf dieser Grundlage durch bloße Vereinigung eines solchen Salpetersäureesters mit einer geeigneten Anfeuerungsmasse Sprengkapseln aufgebaut werden können, die nicht nur Dynamite, sondern auch die unempfindlichsten Ammoniumnitratsprengstoffe mit voller Wirkung zünden und damit den besten Sprengkapseln mit Initialexplosivstoffen durchaus gleichwertig sind. Der Vorteil dieses neuen Sprengkapseltypus ist ganz augenscheinlich. Da die angeführten Salpetersäureester weitaus unempfindlicher als die üblichen InitialsprengstoffeKnallquecksilber und Bleiazid sind und Anfeuerungsmassen von völliger Unempfindlichkeit hergestellt werden können, ist sowohl die Herstellung als auch die Handhabung dieser Sprengkapseln unvergleichlich sicherer als die der Initialsprengstoffkapseln. Die Fabrikation wird auch sehr vereinfacht, da an die Stelle der zum Teil ziemlich komplizierten Anlagen zur Herstellung der Initialsprengstoffe nur eine kleine Mischanlage für die Anfeuerungsmasse tritt. Zu erwähnen wäre noch die völlige Unempfindlichkeit dieser Kapseln gegenüber Feuchtigkeit und die hoheLagerbeständigkeit. Diese beiden letzten Eigenschaften lassen in Verbindung mit der hohen Stoßunempfindlichkeit die neuen Sprengkapseln für Granat- und Minenzünder und sonstige militärische Zwecke direkt prädestiniert erscheinen.
  • Der Aufbau derartiger Sprengkapseln erfolgt im Prinzip derart, daß eine beliebige Menge des Salpetersäureesters in eine übliche Sprengkapselhülse verladen und obenauf eine kleine Menge Anfeuerungsmasse aufgepreßt wird, wobei es zweckmäßig ist, die Salpetersäureesterladung mit einem der üblichen, durchlochten Innenhütchen zu bedecken und erst hierauf die Anfeuerungsmasse' zu pressen.
  • Von den zahlreich in Betracht kommenden Salpetersäureestern erscheint der Nitromannit infolge leichter Zugänglichkeit und niedrigen Preises am geeignetsten und wird an erster Stelle empfohlen. Ganz ausgezeichnete Resultate ergeben Mischungen von Nitromannit und Nitropentaerytlirit, und zwar in molekularem Verhältnisse, da infolge der vollkommenen Verbrennung die Brisanz ihr Maximum erreicht.
  • Hinsichtlich der Anfeuerungsmasse ist insofern ein weiter Spielraum gegeben, als sich fast alle schnell abbrennenden und heiße Stichflammen liefernden Zusammensetzungen hierzu eignen. Verschiedene praktischeGründe schränken den Kreis jedoch etwas ein, in erster Linie die Forderung nach möglichster Unempfindlichkeit der Masse gegen Schlag und Reibung. Aus diesem Grunde müssen die sonst gut wirkenden Chloratmischungen völlig ausscheiden, weiterhin auch Schwarzpulver und Therinitgemisehe, da sie im gepreßten Zustande zu langsam abbrennen und daher nur sehr unsicher zünden. Dagegen haben sich die in der Feuerwerkerei und in Leuchtgeschossen verwendeten magnesium-und aluminiumhaltigen Sätze nach entsprechender Abänderung ausgezeichnet bewährt. Es sind dies Mischungen von Magnesium-oder Aluminiumpulver mit Nitraten, Perchloraten, Permanganaten, Chromaten oder Superoxyden und eventuell anderen verbrennlichen Stoffen. Ein für vorliegenden Zweck besonders geeignetes Mischungsbeispiel ist Bariumnitrat . . . . . . . . 58 0;0, Magnesiumpulver ..... 29 0,'o. Bleihypophosphit ..... 13 0,l0. Das Bleihypophosphit, überhaupt die Metallhypophosphite dienen hier zur Erhöhung; der Zündlichkeit, wozu sie sich besser als alle anderen Stoffe eignen.
  • Ausführungsbeispiel für eine Sprengkapsel Nr. 8: In eine Sprengkapselhülse Nr.8 werden o,5 g Nitromannit oder die gleiche Menge der molekularen Mischung mit Nitropentaervthrit verladen und nach Aufsetzen eines durcfilochten Innenhütchens mittels eines Druckes von i oo bis -.oo kg pro Ouadratzentimeter eingepreßt. Hierauf werden o,z5 bis 0,3 g obiger Anfeuerungsmasse aufgeladen und neuerdings mit dem gleichen Drucke gepreßt. Die Wirkung dieser Sprengkapsel entspricht in jeglicher Hinsicht der einer erstklassigen, normalen Sprengkapsel Nr. B.

Claims (3)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Herstellung von Sprengkapseln, Detonatoren, Geschoßzündern und ähnlichen Initialzündern, dadurch gekennzeichnet, daß auf die aus einem festen Salpetersäureester vorn allgemeinen Typus C"Hn -/- 2 # (N03)", vorzugsweise Nitromannit, bestehenden Ladungen eine heiße Stichflamme entwikkelnde Anfeuerungsmasse, beispielsweise Mischungen von Magnesium und Aluminium mit Sauerstoffträgern unter Zusatz. von Metallhypophosphiten, insonderheit Bleihypophosphit, aufgesetzt werden.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß als Initialladung eine molekulare Mischung von Nitromannit und Nitropentaerythrit Verwendung findet.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Ladung des festen Salpetersäureesters mit einem durchlochten Innenhütchen bedeckt wird und erst hierauf die Anfeuerungsmasse geladen wird.
DEH118637D 1928-10-19 1928-10-19 Verfahren zur Herstellung von Sprengkapseln Expired DE571219C (de)

Priority Applications (4)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DEH118637D DE571219C (de) 1928-10-19 1928-10-19 Verfahren zur Herstellung von Sprengkapseln
FR683345D FR683345A (fr) 1928-10-19 1929-10-15 Procédé pour fabriquer des détonateurs
GB31598/29A GB331162A (en) 1928-10-19 1929-10-17 Improvements in and relating to processes for initially detonating explosives and tothe manufacture of detonating caps in accordance therewith
US401609A US1878652A (en) 1928-10-19 1929-10-22 Process of initial detonating explosive matter and for the manufacture of detonating caps in accordance therewith

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DEH118637D DE571219C (de) 1928-10-19 1928-10-19 Verfahren zur Herstellung von Sprengkapseln

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE571219C true DE571219C (de) 1933-02-24

Family

ID=25809573

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DEH118637D Expired DE571219C (de) 1928-10-19 1928-10-19 Verfahren zur Herstellung von Sprengkapseln

Country Status (4)

Country Link
US (1) US1878652A (de)
DE (1) DE571219C (de)
FR (1) FR683345A (de)
GB (1) GB331162A (de)

Families Citing this family (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US2473405A (en) * 1945-01-24 1949-06-14 Hercules Powder Co Ltd Delay electric initiator

Also Published As

Publication number Publication date
US1878652A (en) 1932-09-20
FR683345A (fr) 1930-06-11
GB331162A (en) 1930-06-26

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE69434003T2 (de) Bleifreie zündmittelzusammensetzung für perkussionszündsätze
DE2414310C2 (de)
DE19606237A1 (de) Blei- und Barium-freie, ungiftige Zündmischungen mit Zinnoxid als Hauptoxidationsmittel
US1890112A (en) Igniter charge for blasting caps
DE571219C (de) Verfahren zur Herstellung von Sprengkapseln
DE1924626C3 (de) Zündvorrichtung für Treibladungen
DE542129C (de) Verfahren zur Herstellung von Platzpatronen
DE2138371C3 (de) Pyrotechnische Zündkette für Aufschlagzünder nut verzögerter Wirkung im Ziel, insbesondere für Flugabwehrgeschosse
DE391345C (de) Verfahren zur Initialzuendung von Sprengstoffen
DE945010C (de) Spreng- und Zuendstoffe
DE695254C (de) Spreng- und Zuendstoffe
DE362432C (de) Verfahren zur Herstellung von Sprengkapseln fuer bergbauliche und militaerische Zwecke
DE332323C (de) Brandbombe
DE306395C (de)
DE285902C (de)
DE277594C (de)
DE265025C (de) Verfahren zur Herstellung von Zündsätzen für Sprengkapseln, Zündhütchen und Geschosszündungen
DE1646340C3 (de)
DE289017C (de)
DE377340C (de) Verfahren zur Herstellung von Zuendsaetzen
AT11186B (de) Neuerung in Knallpräparaten.
DE400729C (de) Verfahren zur Herstellung von Einheitszuendsaetzen fuer Initialzuender
DE90851C (de)
AT130255B (de) Kombinierter Initial- und Perkussionszündsatz.
DE2304459A1 (de) Nichtpatronierte munition