DE90851C - - Google Patents

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DE90851C
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C06EXPLOSIVES; MATCHES
    • C06BEXPLOSIVES OR THERMIC COMPOSITIONS; MANUFACTURE THEREOF; USE OF SINGLE SUBSTANCES AS EXPLOSIVES
    • C06B31/00Compositions containing an inorganic nitrogen-oxygen salt
    • C06B31/28Compositions containing an inorganic nitrogen-oxygen salt the salt being ammonium nitrate
    • C06B31/32Compositions containing an inorganic nitrogen-oxygen salt the salt being ammonium nitrate with a nitrated organic compound
    • C06B31/38Compositions containing an inorganic nitrogen-oxygen salt the salt being ammonium nitrate with a nitrated organic compound the nitrated compound being an aromatic
    • C06B31/42Compositions containing an inorganic nitrogen-oxygen salt the salt being ammonium nitrate with a nitrated organic compound the nitrated compound being an aromatic with other explosive or thermic component

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Inorganic Chemistry (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Materials For Medical Uses (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
KLASSE 78: Sprengstoffe.
Patentirt im Deutschen"Reiche vom l. September 1896 ab.
Die Neuerungen, welche den Gegenstand dieser Erfindung bilden, beziehen sich auf die Herstellung von Explosivstoffen, im besonderen von Dynamiten, welche eine gröfsere Sicherheit als die bisherigen bieten.
Eine Reihe von Explosivstoffen sind von mir mit dem Namen »Velterine« belegt worden. Diese gründen sich auf die Anwendung eines Derivates der Pikrinsäure, des Ammoniumnitrocresylats (trinitrocresolsaures Ammoniak). Dieses Salz wird erhalten, wenn man Cresol so nitrirt, dafs man Trinitrocresol erhält. Bei der gewerblichen Ausführung erhält man in Wirklichkeit ein Gemisch von Trinitrocresol mit einer schwachen Beimischung von nitrirtem Phenol oder Pikrinsäure (2 bis 3 pCt.) und von Dinitrocresol (ungefähr 10 pCt.), welche nachher mit Ammoniak gesättigt werden.
Das genannte Ammoniumcresylat ist selbst kein Explosionsstoff, wie wenigstens von dem französischen Kriegsministerium nach Anhörung der Explosivstoffcommission entschieden worden ist. Aber das Gemisch mit verschiedenen Nitraten oder mit Kaliumchlorat, mit reinem oder gelatinirtem Nitroglycerin bildet eine Reihe von Explosivstoffen von ganz besonderer Eigenthümlichkeit, die den Bedürfnissen der Industrie mit bestimmten nützlichen Eigenschaften entsprechen.
Die hier in Frage kommenden Explosivstoffe für die Benutzung in Minen und Steinbrüchen sind folgende:
Das Velterine A oder Nummer 1, welches aus dem genannten Ammoniumcresylat und Ammoniumnitrat mit einer schwachen Beimischung von Kaliumchlorat hergestellt wird.
Um die gröfste Explosivkraft zu erzielen, wird vorzugsweise das Verhältnifs von 22 pCt. Cresylat auf 78 pCt. Nitrat gewählt. Wenn man aber die Temperatur der Explosionsgase erniedrigen will, um für Minen, die zu schlagenden Wettern neigen, geeignete Explosivstoffe zu erzielen, deren Entzündung keine i8oo° übersteigende Temperatur ergiebt, mufs man das Verhältnifs des Cresylats auf 4Y2 pCt. vermindern und das des Nitrats auf 951^2 pCt. erhöhen.
Zu diesem Gemisch werden 5 pCt. Kaliumchlorat in Wasser gelöst zugegeben, indem man die Bestandtheile zerkleinert und ohne Gefahr in einem Mahlgange vereinigt, wobei sie immer feucht gehalten werden.
Dies ist auch zugleich das einzige Mittel, um das Ghlorat gleichmäfsig in der ganzen Masse zu vertheilen. Dies ist eine absolute Bedingung für die Erzielung der Gefahrlosigkeit in Anwesenheit dieses Salzes.
Wenn die Stoffe in geeigneter Weise gemischt sind, wird die Masse getrocknet und in undurchlässige Kartuschen gefüllt, in denen sie so fest eingelegt wird, dafs sie ungefähr eine Dichtigkeit von 1,2 besitzt.
Hierdurch wird ein Explosionsstoff erhalten, der dieselbe Kraft wie Dynamit Nr. 1 besitzt und dabei .ein Sicherheitsexplosionsstoff ist.
Es ist namentlich:
a) die Fabrikation von aufserordentlicher Einfachheit und absolut gefahrlos;
b) die zusammengesetzte Masse enthält keine schädlichen Bestandtheile;
c) die Masse entzündet sich nur sehr schwierig und brennt ohne Explosion ab;
d) die Masse kann Stöfse vertragen, sogar ziemlich starke, ohne zu detoniren;
e) in der Masse können" keine gefährlichen Zersetzungen unter dem Einflüsse der Feuchtigkeit oder einer Temperaturerhöhung vor sich gehen;
f) die Explosionsproducte sind unschädlich. Besondere Experimente haben erwiesen, dafs in einer geschlossenen Galerie die Explosionsproducte leichter sind, weniger Beschwerden veranlassen und sich leichter zerstreuen als die des Dynamits. Man ist also nicht, wie bei diesem, der Gefahr ausgesetzt, die Galerien mit giftiger Luft zu erfüllen, namentlich in den Fällen, in welchen das Zündpulver die Masse ansteckt, ohne sie zur Detonation zu bringen;
g) die Masse friert nicht. Bekanntlich ist einer der grofsen Nachtheile des Dynamits, zu frieren und in der Kälte hart zu werden, und die durch das Aufthauen der Kartuschen hervorgerufenen Unglücksfälle sind immer noch sehr zahlreich.
Endlich explodiren die Kartuschen nur sehr schwierig und nur mit Hülfe von sehr starken Zündkörpern, und üben ihren vollen Effect nur dann aus, wenn sie vollkommen eingeschlossen sind, wie in einem Bohrloch einer Mine.
Der neue Explosionsstoff bietet also die gröfsten Garantien hinsichtlich der öffentlichen Sicherheit, denn sein Gebrauch in Händen von Verbrechern ist fast unmöglich.
Velterin-Dynamit.
Dem wie oben zusammengesetzten Körper aus Ammoniumcresylat und Nitrat, aber ohne Chlorat, wird eine schwache Beimischung von Nitroglycerin (ungefähr io pCt.) gegeben, die mittelst ι pCt. löslicher nitrirter Baumwolle gelatinirt ist. Dann wird es in einen Zustand genügender Flüssigkeit mittelst einer kleinen Menge Aceton oder eines anderen Lösungsmittels übergeführt, um in die Masse eingeführt und in ihr gleichmäfsig vertheilt werden zu können. Dies ist eine unentbehrliche Bedingung, denn ohne eine vollständige Gleichmäfsigkeit würde das Gemisch nicht die Bedingungen der Sicherheit erfüllen, welche ihm oben beigelegt sind.
Nachdem das Aceton sich, wie natürlich, verflüchtigt hat, wird die Mischung in den undurchlässigen Kartuschen bis zu einer mittleren Dichtigkeit von 1,45 (1,40 bis 1,50) comprimirt.
Die so hergestellten Kartuschen bieten alle Merkmale der Sicherheit, welche oben für die erstgenannte Mischung angegeben worden sind.
Auf das Frieren des Nitroglycerine braucht man keine Rücksicht zu nehmen, da die umgebende, go pCt. betragende Masse bei jeder Temperatur detonirt.
Auch hier mufs man in jedem Falle besonders starke Zündsätze anwenden, die 1 g oder besser 1Y2 g von knallsaurem Salz enthalten.

Claims (1)

  1. Patent-Anspruch:
    Verfahren zur Herstellung eines Sprengstoffes aus Trinitrocresolammonium und Ammoniumnitrat mit einem Zusatz von Kaliumchlorat oder einer geringen Menge von Nitroglycerin.
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