DE285902C - - Google Patents

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DE285902C
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mercury
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C06EXPLOSIVES; MATCHES
    • C06BEXPLOSIVES OR THERMIC COMPOSITIONS; MANUFACTURE THEREOF; USE OF SINGLE SUBSTANCES AS EXPLOSIVES
    • C06B41/00Compositions containing a nitrated metallo-organic compound
    • C06B41/02Compositions containing a nitrated metallo-organic compound the compound containing lead

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Air Bags (AREA)
  • Manufacturing Of Electrical Connectors (AREA)
  • Automotive Seat Belt Assembly (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
- -ΛΙ 285902 KLASSE 78 e. GRUPPE
Verfahren zur Herstellung von Zündsätzen.
Patentiert im Deutschen Reiche vom 14. Juli 1914 ab.
Es- wurde die Beobachtung gemacht, daß das normale Bleisalz des Trinitroresorcins C6H(NOa)3O2Pb nicht allein als Füllung für Zündhütchen u. dgl. dienen kann, sondern auch in Floberthütchen und ähnlichen kleinen Patronen, in denen der Zündsatz zugleich mit die Rolle des Treibmittels übernimmt, weit bessere Resultate liefert als das bisher benutzte Knallquecksilber. Dieses Salz kann in
ίο quantitativer Ausbeute erhalten werden, wenn man das mehrfache Äquivalentgewicht des Bleisalzes einer starken anorganischen Säure, ζ. B. Bleinitrat, bei Gegenwart einer schwachen organischen Säure, z. B. Essigsäure, in sehr verdünnter Lösung in der Hitze mit den Alkali- oder Erdalkalisalzen des Trinitroresorcins fällt.
Die treibende Kraft des Knallquecksilbers ist infolge des kleinen Volumens der Explosionsgase und des niedrigen kalorischen Effektes verhältnismäßig gering. Auch wird die vorhandene Energie infolge der großen Brisanz des Knallquecksilbers zur Geschoßfortbewegung nur sehr schlecht ausgenutzt. Die Verbrennung ist fast augenblicklich, und die Gasdruckkurve ■ erreicht gleich beim Beginn der Geschoßbewegung ihr Maximum, um dann plötzlich wieder abzufallen. Bedingung für eine hohe und gleichmäßige Geschoßgeschwindigkeit ist aber langsam ansteigender und möglichst gleichbleibender Gasdruck während der Geschoßfortbewegung im Laufe.
Die Brisanz des Treibmittels verursacht auch eine verhältnismäßig schlechte Präzision derartiger Geschosse auf größere Entfernung. Beim Beginn der Bewegung wird das Geschoß infolge des plötzlichen hohen Gasdruckes über die Züge hinweggerissen und gewinnt erst nach Abfall des Druckes auf eine kurze Strecke des Laufes einigermaßen Führung, die jedoch für eine Präzision auf größere Entfernung nicht mehr ausreicht.
Durch Ersatz des Knallquecksilbers in derartiger Munition durch das normale Bleisalz des Trinitroresorcins lassen sich die angeführten Mängel vollkommen beheben.
Die zur Verfügung stehende Gesamtenergie des normalen Bleitrinitroresorcinats ist einmal bedeutend höher als die des Knallquecksilbers. Die Explosionswärme beträgt 411 Kai. pro Kilogramm gegen 367 Kai. beim Knallquecksilber (Hg gasförmig); die Explosionsgase haben, auf Normalzustand reduziert, ein Volumen von 429 1 für ein Kilogramm, wohingegen das Knallquecksilber nnr 3141 aufweisen kann. Das Verhältnis der charakteristischen Produkte (spez. Volumen χ Explosionswärme) ist hiernach 1,53:1. Da außerdem die Explosion des Bleitrinitroresorcinats bedeutend langsamer vor sich geht als die des Knallquecksilber, war eine höhere Anfangsgeschwindigkeit zu erwarten und bessere Präzision auf größere Entfernungen. Die Versuche haben diese Erwartung vollauf bestätigt.
Floberthütchen mit Rundkugel, Kaliber 6 mm, geladen mit 50 mg gleichprozentiger Sätze, ergaben auf die ersten 5 m: für den Knallquecksilbersatz eine Anfangsgeschwindigkeit von 225 m, für den Bleitrinitroresorcinatsatz hingegen eine Geschwindigkeit von 261 m. Auf eine Entfernung von 30 m lagen 20 mit Knallquecksilber verfeuerte Kugeln in einem
Rechteck von 85 X 105 mm; die gleiche Anzahl mit Bleitrinitroresorcinat abgegebenen Kugeln in einem Rechteck von nur 65 X 65 mm. Noch charakteristischer werden die Unter schiede in den Anfangsgeschwindigkeiten und der Präzision bei größeren Kalibern und Erhöhung der Ladung. · ,
Außerdem besitzt das Bleitrinitroresorcinat bei Verwendung als Treibmittel vor dem.
Knallquecksilber den Vorteil einer nur sehr schwachen, kaum sichtbaren Rauchentwicklung und einer weit geringeren Verschmutzung der Läufe. Da man auch infolge der geringeren Brisanz die Ladung über das normale Maß erhöhen kann, ohne einen unzulässig hohen Gasdruck und Hülsenreißer zu bekommen, kann man leicht Anfangsgeschwindigkeit erzielen, die bei Verwendung von Knallquecksilber nicht möglich wäre.
Das normale Bleitrinitroresorcinat kann sowohl allein verladen werden, als auch in Verbindung mit Sauerstoffträgern, z. B. Chloraten, Perchloraten, Nitraten, Superoxyden und den üblichen Beimischungen Schwefelantimon, Glaspulver usw.
Außer zu den bisher angegebenen Zwecken läßt sich das Bleitrinitroresorcinat unter besonderen Bedingungen auch zur Herstellung von Initialzündern, Sprengkapseln usw. verwenden.
Dem Produkte an und für sich fehlen die spezifischen Initialzündwirkungen; jedoch genügt eine spurenweise Beimengung der bekannten Initialsprengstoffe, z. B. Knallquecksilber, um das Bleitrinitroresorcinat zu einem sehr kräftigen Initialzündmittel zu machen.
Preßt man beispielsweise auf ι g Trinitrotoluol in einer Sprengkapselhülse Nr. 8 0,2 g Bleitrinitroresorcinat und hierauf 0,15 g Knallquecksilber, so erzielt man bei einer bedeutenden Ersparnis die gleiche Wirkung wie bei Verwendung von 1 g Trinitrotoluol mit der üblichen Auflage von 0,55 g Knallquecksilber. Zugleich sind diese kombinierten Sprengkapseln gegen Feuchtigkeit weit unempfindlicher als Kapseln mit nur Knallquecksilberauflage.
In gleicher Weise wirken Mischungen aus Bleitrinitroresorcinat Und wenigen Prozenten Knallquecksilber.

Claims (2)

Patent-Ansprüche:
1. Verfahren zur Herstellung von Zündsätzen für Floberthütchen und ähnlicher Munition, in denen der Zündsatz zugleich mit die Rolle des Treibmittels übernimmt, dadurch gekennzeichnet, daß das normale Bleisalz des Trinitroresorcins für sich allein und in Verbindung mit Sauerstoffträgern und den üblichen Zündsatzkomponenten Verwendung findet.
2. Ausführungsform des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das normale Bleisalz des Trinitroresorcins in Verbindung mit den bekannten Initial-Zündstoffen zur Darstellung von Zündsätzen für Initialzünder, Sprengkapseln u. dgl. Verwendung findet.
DENDAT285902D 1914-07-13 Active DE285902C (de)

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FR514571A (fr) 1921-03-14
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