DE391345C - Verfahren zur Initialzuendung von Sprengstoffen - Google Patents

Description

Es wurde die Beobachtung gemacht, daß Alkalimetalle bzw. Erdalkalimetalle, ferner Mischungen oder Legierungen, wie Amalgame derselben mit Polynitroverbindungen, ebenso Chloraten'und Nitraten, endlich ChIorat- und Nitratsprengstoffen u. dgl., Kombinationen geben, die in geeigneter Weise, z. B. durch Stoß, Schlag, eine Stichflamme, elektrische Zündung oder ähnliche Maßnahmen zur Detonation gebracht werden können. Die Umsetzung der Metalle mit den Sprengstoffverbindungen erfolgt so intensiv, daß die Explosionswelle die Explosion auf den Sprengstoff übertragen kann. Es genügt also die Zugabe einer kleinen Menge der Metalle oder der Metallegierungen, um primär die Reaktion zwischen dem Metalle und dem Sprengstoff herbeizuführen, die dann durch Initialzündung den Sprengstoff zur Explosion bringt. So können sämtliche bekannten Sprengstoffe und Sprengstoffmischungen, sowohl die Nitrosprengstoffe wie die organischen Derivate der Salpetersäure, endlich Nitrat- und Chloratsprengstoffe zur Detonation gebracht werden.

Die Initialzündung ist hier so intensiv, daß auch sehr unempfindliche Sprengstoffe, die durch die bisher gebrauchten Initialzünder nicht oder sehr schwer zur Explosion zu bringen waren, auf diese Weise zur Detonation gebracht werden können; z. B. Dinitrobenzol, Dinitronaphthalin, endlich Mischungen von Ammonnitrat mit Ammonsulfat, wie sie nur ausnahmsweise zur Detonation kamen.

Die neue Initialzündung von Sprengstoffen hat gegenüber den bisherigen Verfahren den außerordentlichen Vorteil, daß die Initialzünder, die Alkalimetalle bzw. Erdalkalimetalle an sich nicht explosiv sind und ihre Herstellung völlig ungefährlich ist. Erst bei Zugabe zu dem Sprengstoff entsteht die gegen Schlag, Stoß ο. dgl. Einwirkungen empfindliche Kombination, die die Initialzündung auslöst.

Der Initialzünder kann in dem letzten Moment zu dem Sprengstoff, der zur Explosion gebracht werden soll, hinzugegeben werden, beispielsweise in einer dünnwandigen Am-, pulle. Durch Schlag oder Stoß wird dieselbe zertrümmert und gleichzeitig bei Berührung des Sprengstoffes mit dem Metall die Explosion eingeleitet.

Claims (2)

1. Patent-Ansprüche:

   i. Verfahren zur Initialzündung von Sprengstoffen, dadurch gekennzeichnet, daß man zu Sprengstoffen oder Sprengstoffmischungen ein Alkali- oder Erdalkalimetall oder eine Mischung oder Legierung, z. B. ein Amalgam, derselben hinzubringt, auf geeignete Weise, z. B,

   durch Stoß oder Schlag, eine intensive wohnlichen Initialzünder nicht oder

   Berührung des Metalls mit dem Spreng- schwer zur Detonation zu bringen waren,

   stoff herbeiführt und so seine Explosion

   wie z. B. das Gemisch von Ammonnitrat

   auslöst. mit Ammonsulfat oder organische Nitro-
2. 2. Ausbildung des Verfahrens nach derivate, die eine so geringe Zahl von

   Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß Nitrogruppen enthalten, daß sie bisher

   dabei Stoffe oder Stoffmischungen ver- nicht zur Detonation gebracht werden

   wandt werden, die bisher durch die ge- konnten.