DE1036735B - Bleiazid-Initialsatz mit verbesserter Flammenzuendempfindlichkeit und Verfahren zu seiner Herstellung - Google Patents
Bleiazid-Initialsatz mit verbesserter Flammenzuendempfindlichkeit und Verfahren zu seiner HerstellungInfo
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- C06—EXPLOSIVES; MATCHES
- C06B—EXPLOSIVES OR THERMIC COMPOSITIONS; MANUFACTURE THEREOF; USE OF SINGLE SUBSTANCES AS EXPLOSIVES
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-
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- C06B21/0083—Treatment of solid structures, e.g. for coating or impregnating with a modifier
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Description
DEUTSCHES
Technisches Bleiazid, das nach den üblichen Verfahren aus wäßrigen Lösungen von Bleisalzen und
Salzen der Stickstoffwasserstoffsäure unter Zusatz von Dextrin und anorganischen oder organischen
wasserlöslichen Basen hergestellt wird, zeigt bekanntlieh
eine nur geringe Empfindlichkeit gegenüber einer Zündung durch eine Flamme oder einen elektrischen
Funken. Man verwendet in der Praxis daher Gemische von Stoffen, die die Zündempfindlichkeit steigern, ohne
selbst den Charakter eines Initialsprengstoffes zu haben, wie z. B. Bleisalze der Styphninsäure oder der
Pikrinsäure sowie von Aluminum- oder Magnesiumpulver, mit Bleiazid. Besonders das Mischen von
Bleiazid mit Pb-Salzen der Styphninsäure ist sehr verbreitet, birgt aber große Gefahren in sich wegen
der außerordentlich großen Empfindlichkeit dieser Salze gegenüber elektrostatischen Ladungen. Diese
Gefahren hat man in Kauf genommen, da diese Mischung wegen ihrer besonders großen Flammenempfindlichkeit
bisher nicht durch andere, weniger gefährliche Stoffe ersetzt werden konnte. Für Friktionssätze
sind Mischungen von Bleiazid mit z. B. Tetrazen und Sauerstoffträgern, wie Bariumchromat,
Bleichromat, Mennige, Bleidioxyd und ähnlichen, mit oder ohne Zusätze, wie z. B. Glaspulver, Siliziumcarbid
und Ca-Silicid, und doppelsalzartige oder isomorph kristallisierende Verbindungen des Bleiazids
verwendet worden.
Es wurde nun gefunden, daß die Empfindlichkeit von technischem Bleiazid gegenüber der Flammenzündung
in elektrischen Zündern ganz bedeutend gesteigert wird, wenn man einen festhaftenden Oberflächenbelag
auf technisches Bleiazid, bestehend aus Chromaten, Plumbaten oder Manganaten, bringt.
Erfindungsgemäß erreicht man dies dadurch, daß man den wäßrigen Lösungen der Salze, die zur Fällung
des technischen Bleiazids üblich verwendet werden, eine Suspension dieser Oxydationsmittel zufügt oder
diese Oxydationsmittel auf der Oberfläche des Bleiazids durch chemische Umsetzung nachträglich erzeugt.
Als Oxydationsmittel eignen sich in Wasser schwerlösliche Chromate, Plumbate, Mangnate, Bleioxyde
und Manganoxyde. Im ersten Fall kann man normales technisches Bleiazid der üblichen Qualität
verwenden. Im zweiten Fall verwendet man ein technisches Bleiazid, das sich von dem normalen Produkt
durch einen erhöhten basischen Anteil unterscheidet. Solche Produkte erhält man entweder durch eine erhöhte
Zugabe von wasserlöslicher Base während der Fällung des Bleiazids oder durch Behandeln des
üblichen technischen Bleiazids mit wäßrigen Basen nach seiner Herstellung. Beim Kontakt eines auf diese
Weise hergestellten Produktes mit einer Lösung von wasserlöslichen Salzen oder genannten Oxvdations-Bleiazid-Initialsatz
mit verbesserter
Flammenzündempfindlichkeit
und Verfahren zu seiner Herstellung
und Verfahren zu seiner Herstellung
Anmelder:
Dynamit-Actien-Gesellschaft
vormals Alfred Nobel & Co.,
Troisdorf (Bez. Köln)
Aloys Florin, Spich über Troisdorf (Bez. Köln),
Dipl.-Chem. Dr. Lore Gross, Witterschlick bei Bonn,
und Dipl.-Chem. Dr. Josef Prior, Troisdorf (Bez. Köln),
sind als Erfinder genannt worden
mittel, wie z. B. Kalium, Natrium oder Ammoniumbichromat, reagiert im wesentlichen der basische Anteil
des Bleiazids mit den Salzen dieser Oxydationsmittel. Hierbei verleiht das auf der Oberfläche des Bleiazids
entstehende Bleichromat dem Produkt eine ausgezeichnete Empfindlichkeit gegenüber einer Zündung
durch Flamme, die der Flammentzündfähigkeit der bisher meist angewendeten Mischung aus Bleiazid
mit einem neutralen oder basischen Salz der Styphninsäure gleich ist. Da die Empfindlichkeit eines Stoffes
oder einer Mischung bei einer Zündung durch eine Flamme oder durch einen elektrischen Funken wesentlich
durch die Beschaffenheit der Oberfläche des zu zündenden Stoffes bestimmt ist, während die innerhalb
des Konglomerates sich befindenden Teilchen des Oxydationsmittels eine weniger bedeutende Rolle
spielen, verhalten sich Produkte, die vorzugsweise eine Belegung der Oberfläche des Bleiazids mit Oxydationsmitteln
aufweisen, besonders günstig.
Ebenso anwendbar ist ein Verfahren, bei dem durch Einstellung eines pH-Wertes von 1 bis 4 in der Lösung
die Behandlung eines normalen technischen Bleiazids praktisch durch die dem angewandten Oxydationsmittel
zugrunde liegende Säure erfolgt. Hierbei ist die Verweilzeit des Bleiazids in der Reaktionsflüssigkeit
von großer Bedeutung, da in der sauren Lösung eine Zersetzung des Bleiazids eintritt.
809 597/221
■/
Besonders günstig wird das zuletzt genannte Verfahren, wenn zur Einstellung des angegebenen
pH-Wertes wasserlösliche organische Mono- oder Polycarbonsäuren oder, bei Anwendung einer als
Oxydationsmittel fungierenden Säure, z. B. Chromsäure, die wasserlöslichen Salze dieser organischen
Säuren verwendet werden.
Man erhält auf diese Weise Produkte, die entweder ein Konglomerat von technischem Bleiazid mit diesen
Oxydationsmitteln sind oder diese Oxydationsmittel oberflächlich adsorbieren und die sich durch eine
gegenüber technischem Bleiazid oder einer bloßen mechanischen Mischung von Bleiazid mit diesen Oxydationsmitteln
bzw. einem Produkt, das durch Behandeln von Bleiazid mit wäßrigen Aufschlämmungen
der in Wasser schwerlöslichen Oxydationsmittel erhalten wird, durch eine erheblich gesteigerte Flammentzündfähigkeit
auszeichnen.
Claims (2)
1. Bleiazid-Initialsatz für elektrische Zünder
mit verbesserter Flammenentzündfähigkeit, gekennzeichnet durch technisches Bleiazid mit einem
festhaftenden Oberflächenbelag eines in Wasser schwerlöslichen Chromates, Plumbates oder Manganates.
2. Verfahren zur Herstellung eines Initialsatzes nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein
Gemisch von Bleiazid und basischem Bleiazid mit wasserlöslichen Chromaten, Plumbaten oder Manganaten
bei einem pH-Wert von 1 bis 4 oberflächlich zur Reaktion gebracht wird.
In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschriften Nr. 310 049, 358 367, 426, 365 773.
Deutsche Patentschriften Nr. 310 049, 358 367, 426, 365 773.
© 809 597/221 8.58
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Patent Citations (4)
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Also Published As
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