DE175391C - - Google Patents

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DE175391C
DE175391C DENDAT175391D DE175391DA DE175391C DE 175391 C DE175391 C DE 175391C DE NDAT175391 D DENDAT175391 D DE NDAT175391D DE 175391D A DE175391D A DE 175391DA DE 175391 C DE175391 C DE 175391C
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ammonium
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C06EXPLOSIVES; MATCHES
    • C06BEXPLOSIVES OR THERMIC COMPOSITIONS; MANUFACTURE THEREOF; USE OF SINGLE SUBSTANCES AS EXPLOSIVES
    • C06B23/00Compositions characterised by non-explosive or non-thermic constituents
    • C06B23/02Compositions characterised by non-explosive or non-thermic constituents for neutralising poisonous gases from explosives produced during blasting

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  • Health & Medical Sciences (AREA)
  • Toxicology (AREA)
  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
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Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
- Jig 175391 -KLASSE 78 c. GRUPPE
Patentiert im Deutschen Reiche vom 9. Dezember 1902 ab.
Zur Herstellung von schlagwettersicheren Sprengstoffen und zur Erhöhung der Schlagwettersicherheit von Sicherheitssprengstoffen hat man Ammoniumsalze, wie Ammonium-5 oxalat, Ammoniumacetat, Ammoniumsulfat, Ammaniumchlorid und andere mit Erfolg angewendet. Diese Beimischungen entsprechen dem gewollten Zweck, jedoch zum Teil nur in geringem Maße, auch sind einige von
ίο schädlichem Einfluß auf die Nachschwaden, wodurch ein Teil des erreichten Vorteils wieder verloren geht.
Von erheblicher Einwirkung auf die Hefabsetzung der entwickelten Wärmemenge ist ein Zusatz von Chlorammonium zu Sprengstoffmischungen, doch auch dieses entwickelt, allein zugesetzt, in den Schwaden freie salzsaure Dämpfe, welche bei Sprengarbeiten unter Tage sich unangenehm bemerkbar machen. Gemäß der vorliegenden Erfindung wurde nun festgestellt, daß man weitmehr als durch Chlorammonium allein die Schlagwettersicherheit von Sprengstoffen dadurch erhöhen kann, daß man denselben Chlor- -ammonium und eine diesem äquivalente Menge von Kali- und (oder)'Natronsalpeter zusetzt; außer der Erhöhung der Schlagwettersicherheit wird durch diesen gleichzeitigen Salpeterzusatz auch erreicht, daß in den Schwaden keine freie Salzsäure auftritt.
Der Beweis für diese Tatsachen wird aus den nachstehend mitgeteilten Beispielen und durch praktische Erfahrung erbracht.
Bei den nachstehenden Versuchen zur Prüfung der Schlagwettersicherheit sind höchst explosible Benzindampf-Luftmischungen und aufgewirbelter Kohlenstaub zur Anwendung gekommen.
In den Beispielen V und VI sind Zusammensetzungen gewählt, welche nicht genau äquivalente Mengen von Chlorammonium und Natronsalpeter enthalten, um zu zeigen, daß auch dann noch eine erhebliche Erhöhung der Schlagwettersicherheit eintritt, wenn die Abweichung von der Äquivalenz nicht bedeutend ist.
Um bei Ammoniumperchloratsprengstoffen das Auftreten von Chlor und freier Salzsäure in den Schwaden zu verhindern, hat Marin (belgisches Patent Nr. 140233 vom 18. Januar 1899) schon Alkalisalze verwendet, jedoch fehlt seiner Erfindung das, was den wichtigsten Erfolg des Verfahrens dieser Erfindung ausmacht, nämlich die Erhöhung der Schlagwettersicherheit.
Die Schlagwettersicherheit von Ammonkarbonit I
(Zusammensetzung:
4,0 Proz. Nitroglyzerin,
75,5 - Ammöniaksalpeter,
9,5 - Kalisalpeter, '"
0,5 - Ruß,
10,5 - Mehl
100,0 Proz.) g
konnte weder durch Zusatz von 5 Proz. noch durch Zusatz von 10 Proz. Ammoniumperchlorat erhöht werden.
Ein Zusatz von Ammoniumperchlorat und Alkalinitrat wirkt also nicht wie ein Zusatz 7» von Chlorammonium und Alkalinitrat, auch nicht einmal in demselben Sinne.
Beispiele.
I. Donarit von der Zusammensetzung: 80 Proz. Ammoniaksalpeter, 12 Proz. Trinitrotoluol, 4 Proz. Mehl, 4 Proz. Nitroglyzerin.
55
60
(2. Auflage, ausgegeben am jj. Januar igo8.)
Sicherheit:
Donarit allein 87 g, desgl. mit äquivalenten Zusätzen von 5,35 Proz. Chlorammonium und 8,50 Proz. Natronsalpeter zu 86,15 Proz. Donarit. Sicherheit 350 g.
Die Kraftäußerung ging dabei um etwa
9 Proz. zurück, während die Sicherheit die vierfache wurde.
II. Am m ο η i a k Salpetersprengstoff von der Zusammensetzung:
74 Proz. Ammoniaksalpeter, io Proz. Trinitrotoluol, 16 Proz. Natronsalpeter.
Sicherheit:
Der Sprengstoff allein 320 g, desgl. bei Ersatz von 10 Proz. Ammoniaksalpeter durch
10 Proz. Chlorammonium 450 g.
Die Kraftäußerung blieb dieselbe, während die Sicherheit um etwa 40 Proz. zunahm.
III. Ammonkarbonit I von der Zusammensetzung:
a) 4 Proz. Nitroglyzerin, 75,5 Proz. Ammoniaksalpeter, 9,5 Proz. Kalisalpeter, 0,5 Proz. Ruß, 10,5 Proz. Mehl.
Sicherheit:
Ammonkarbonit I allein 250 g,
b) von dieser Mischung (Ammonkarbonit I) 95,5 Proz. mit Zusatz von 4,5 Proz. Chlorammonium 350 g,
c) von obiger Mischung 90 Proz. mit Zusatz von 6,44 Proz. Chlorammonium und 3,56 Proz.
Kalisalpeter 400 g.
Die Kraftäußerung ist annähernd die gleiche geblieben. Die Sicherheit ist um 40 bis 60 Proz. gesteigert.
IV. Ein Nitroglyzerin-Sprengstoff von der Zusammensetzung:
a) 25 Proz. Nitroglyzerin, 0,6 Proz. Kollodiumwolle, 6,8 Proz. Leimglyzeringelatine (Leim und Glyzerin im Verhältnis 1 : 3,5 gelatiniert), 24 Proz. Natronsalpeter, 43,6 Proz. Ammoniaksalpeter.
Sicherheit:
a) die Mischung allein 300 g,
b) *desgl. bei Ersatz von 15 Proz. Ammoniaksalpeter durch 15 Proz. Chlorammonium 400 g.
Die Kraftäußerung ist dieselbe geblieben. Die Sicherheit ist um ein Drittel gestiegen.
V. Ammonsalpetersprengstoff von der Zusammensetzung des Beispieles II wie folgt geändert:
62 Proz. Ammonsalpeter, 10 Proz. Trinitrotoluol, 16 Proz. Natronsalpeter, 12 Proz. Chlorammonium (2 Proz. Chlorammonium im Überschuß).
Sicherheit:
a) Mischung nach Beispiel II 320 g,
b) Mischung wie vorstehend geändert 500 g.
Die Sicherheit stieg um etwa 60 Proz. Die Kraftäußerung ging um etwa 8 Proz. zurück.
VI. Ammonsalpetersprengstoff von der Zusammensetzung des Beispieles II wie folgt geändert:
67 Proz. Ammonsalpeter, 10 Proz. Trinitrotoluol, 16 Proz. Natronsalpeter, 7 Proz. Chlorammonium (3 Proz. Chlorammonium fehlen zur Äquivalenz).
Sicherheit:
a) Mischung nach Beispiel II 320 g,
b) Mischung wie vorstehend geändert 400 g. Die Sicherheit ist um 25 Proz. gestiegen,
die Kraftäußerung blieb fast dieselbe.
Es sei hier gleichzeitig die Begründung des Einflusses des Chlorammoniums auf die Sicherheit in nachfolgender Tabelle gegeben:
Explo Flammen Flammen Sicher
Sprengstoff sions-
wärme in
zeit von
100 g
länge in heit
Kalorien Viooo Sek. cm g
a) Ammonkarbo
nit I (nach Bei
spiel III) 863 O,54 62 250
b) 95,; Proz. Am
monkarbonit I
und 4,5 Proz.
Chlorammoni
um 784 O.41 13 350
c) 90,0 Proz. Am
monkarbonit I
und 6,44 Proz.
Chlorammoni
um u. 3,56 Proz. 735 400.
Kalisalpeter... 0,34 47
Diese Tabelle fußt auf dem Untersuchungssystem von Sprengstoffen, welches im dritten Heft des 50. Bandes der Zeitschrift für Berg-, Hütten- und Salinenwesen veröffentlicht ist. Man ersieht daraus, daß durch den Zusatz von Chlorammonium zu dem bereits 9,5 Proz. Kalisalpeter enthaltenden Ammonkarbonit I die Kalorien, die Flammenzeit und die Flammenlänge abnehmen, während die Wettersicherheit sich wesentlich erhöht.

Claims (1)

  1. Patent-Anspruch :
    Verfahren zur Herstellung von Sprengstoffen, dadurch gekennzeichnet, daß denselben bei Gegenwart von Chlorammonium eine diesem im wesentlichen äquivalente Menge von Kali- und (oder) Natronsalpeter zugesetzt wird, zu dem Zweck, die Schlagwettersicherheit von Sprengstoffen zu erhöhen und die Bildung von freier Salzsäure in den Schwaden in belästigender Menge zu vermeiden.
DENDAT175391D Active DE175391C (de)

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DE (1) DE175391C (de)

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1004983B (de) * 1953-08-20 1957-03-21 Dynamit Nobel Ag Verfahren zur Herstellung ummantelter Wettersprengstoffe mit erhoehter Leistung odermit erhoehter Schlagwettersicherheit

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* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1004983B (de) * 1953-08-20 1957-03-21 Dynamit Nobel Ag Verfahren zur Herstellung ummantelter Wettersprengstoffe mit erhoehter Leistung odermit erhoehter Schlagwettersicherheit

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