DE713129C - Verfahren zur Herstellung rauchschwacher Treibmittel - Google Patents

Verfahren zur Herstellung rauchschwacher Treibmittel

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DE713129C
DE713129C DEW89656D DEW0089656D DE713129C DE 713129 C DE713129 C DE 713129C DE W89656 D DEW89656 D DE W89656D DE W0089656 D DEW0089656 D DE W0089656D DE 713129 C DE713129 C DE 713129C
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WESTF ANHALTISCHE SPRENGSTOFF
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C06EXPLOSIVES; MATCHES
    • C06BEXPLOSIVES OR THERMIC COMPOSITIONS; MANUFACTURE THEREOF; USE OF SINGLE SUBSTANCES AS EXPLOSIVES
    • C06B25/00Compositions containing a nitrated organic compound
    • C06B25/18Compositions containing a nitrated organic compound the compound being nitrocellulose present as 10% or more by weight of the total composition
    • C06B25/20Compositions containing a nitrated organic compound the compound being nitrocellulose present as 10% or more by weight of the total composition with a non-explosive or a non-explosive or a non-thermic component

Description

  • Verfahren zur Herstellung rauchschwacher Treibmittel. Bekanntlich ist die praktische Einführung der Schießbaumwolle zu Pulverzwecken nur dem Umstande zu verdanken, daß es gelang, mit Hilfe flüchtiger Lösungsmittel bzw. geeigneter Gelatinatoren dieselbe in kpietbarer Form zu erhalten. Die Anwendung dieser Verfahren bringt gleichzeitig den Vorteil mit sich, daß die Nitrocellulosen ihre Faserstruktur und somit ihre Neigung zum brisanten Abbrennen verliere. Es war daher möglich, sowohl die so",-,. Nitro-cellulose- als auch Nitroglycerinpulver in gut laborierfähigem Zustande zu erhalten, die initiiert rasch verbrennen.
  • Es wurde nun gefunden, daß man auch Treibsätze aus den bekannten Nitrocellulosein von a bis 140/0 Stickstoffgehalt ,aus Zellstoff oder Linters, ohne dieselben zu gelatinierein und ohne irgendwelche gelatinierenden Zusatzstoffe oder Klebemittel, erhält, wenn denselben lediglich zur Beseitigung des explosionsartigen Abbrennens gewisse Prozentsätze energiearmer Stoffe einverleibt werden. Letztere sind öle, Fette, Kohle, Glycerin, die Chloride, Sulfate, Nitrate der Alkalien und Erdalkalien sowie die Salze der organischen Säuren als solche oder in entsprechenden Gemischen. Alle die genannten Substanzen dürfen kein Löse- bzw. Gelatinierungsvermögen für die Nitrocellulosen besitzen. Außerdem können noch die bekannten Stabilisatoren zugesetzt werden. Das Vermengen der Bestandteile wird zweckmäßig in wasserfeuchtem Zustande in Knetmaschinen vorgenommen, das Gemisch gesiebt, wenn nötig gekollert, getrocknet und nach evtl. nochmaligem Sieben in hydraulischen Pressen zu Voll- oder gelochten Körpern verschiedenartigster Größen unter hohen. Drücken bis. zu 4ooo Atm./q-cm gepreßt.
  • Derartige Preßlinge können da Verwendung finden, wo gelatinierte Pulver mit großer Brisanz im Gebrauch sind. Als ganz besonders geeignet erweisen sie sich als Treibmittel für solche Zwecke, bei denen man eine Initiierung des Treibsatzes zur Vermeidung der spontanen Zerlegung nicht vornimmt. So beispielsweise für das Ausstoßen von Torpedos, für das Verschießen von Feuerwerkskörpern, Raketen jeglicher Art usw. Um das schichtenweise Abbrennen der Sätze und damit eine Verteilung der Energie auf einen größeren Zeitraum in diesem Falle zu erreichen, werden diese Sätze nicht intiiert, sondern mit Zündern bzw. elektrisch gezündet. Es hat sich ergeben, daß die nach dem neuen Verfahren hergestellten Treibsätze den bisher bekannten an Energie weit überlegen sind und außerdem den großen Vorteil besitzen, nur geringe Mengen Rauch zu entwickeln.
  • Der Zusatz von phlegmatisierenden Stoffen zu gelatinierten Treibmitteln aus Nitracellulose ist zwar schon bekannt. Es war aber nicht zu erwarten, daß ,auch nicht gelatinierte Nitrocellulose sich mit gutem Erfolge als Treibmittel verwenden läßt, wenn ihr die genannten Stoffe zugesetzt werden. Seit der Einführung der gebräuchlichen rauchschwachen Schießpulver hat es nicht an Vor-:. suchen gefehlt, auch ungelatinierte Nitrocellulose zu verwenden. Diese Versuche sind alh daran gescheitert, daß die Nitrocellulose in dieser Farm infolge ihrer sehr großen Oberfläche zu schnell und detonationsartig abbrennt. Erst durch die Zugabe von phlegmatisierenden Stoffen gemäß der vorliegenden Erfindung ist es gelungen, die Verbrennungsgeschwindigkeit von ungelatinierter Nitrocellulose in gewünschter Weise zu regeln.
  • Als Beispiel seien folgende Mischungen angeführt: i. 9o % Nitrocellulose von 9 bis io Stickstoff, 3 o/o Holzkohle, 7 % Kalisalpeter, 0,25 % Diphenylamin.
  • 2. 82o;o Nitrocellulosevon 12,7 bis 13,50,'o N, 18 0,`o Glycerin oder Paraffin oder Stearin oder Vaseline oder Rizinusöl, 0,25 % Diphenylamin.
  • 3. 87 % Nitrocellulose von 12 bis 12,5 0,ö N, 13 oEÖ haliumchlorid oder -sulfat oder Natriumohalat oder -tartrat, 0,25 % Diphenylamin.
  • Die mit i5 bis 5o % Wasser angefeuchteten Nitrocellulosen werden mit den genannten Zusätzen 1 bis 5 Stunden vermischt, dann getrocknet und die erhaltene Masse zu Körpern gepreßt. Man kann auch die Nitrocellulose in Wasser bzw. mit Salzlösungen aufschwemmen und unter Luftrührung die wasserunlöslichen Zusatzstoffe beifügen, danach Glas Ganze in Zentrifugen schleudern, trocknen und pressen. , .
  • Durch die Wahl einer geeigneten Nitrocellulose und durch Veränderung der Art und Menge der Zusatzstoffe hat man es in der Hand, die Energie und die Verbrennungsgeschwindigkeit der Mischungen beliebig zu beeinflussen. Im allgemeinen wird man so verfahren, daß man höher nitrierten Cellulosen eine größere Menge phlegmatisierender Stoffe zusetzt, während Nitrocellulosen mit einem niedrigeren Stickstoffgehalt auch geringere Mengen von Zusatzstoffen erfordern. Als geeignet haben sich hierbei Zusatzmengen von etwa 6 bis 5o 0A erwiesen.

Claims (2)

  1. fATCNTANsruLC11r: i. Verfahren zur Herstellung rauchschwacher Treibmittel, dadurch gekennzeichnet, daß nicht gelatinierte Nitrocellulose mit phlegmatisierenden Stoffen, die Nitrocellulose nicht gelatinieren oder lösen, vermengt und in trockenem Zustande zu Treibsätzen verpreßt wird.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Zusatzmengen etwa 6 bis 50% betragen, und zwar steigend mit dem Stickstoffgehalt der Nitrocellulosen.
DEW89656D 1932-08-16 1932-08-16 Verfahren zur Herstellung rauchschwacher Treibmittel Expired DE713129C (de)

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Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE3144919A1 (de) * 1981-11-12 1983-05-19 Fritz Werner Industrie-Ausrüstungen GmbH, 6222 Geisenheim "verfahren zum aufbereiten von biomassen und einrichtung zur durchfuehrung des verfahrens"
WO2003084900A1 (en) * 2002-04-08 2003-10-16 Borisenko, Viktor Nikolayevich Method for production of nitrocellulose base for consolidated charges and consolidated propellant charge based thereon

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Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE3144919A1 (de) * 1981-11-12 1983-05-19 Fritz Werner Industrie-Ausrüstungen GmbH, 6222 Geisenheim "verfahren zum aufbereiten von biomassen und einrichtung zur durchfuehrung des verfahrens"
WO2003084900A1 (en) * 2002-04-08 2003-10-16 Borisenko, Viktor Nikolayevich Method for production of nitrocellulose base for consolidated charges and consolidated propellant charge based thereon

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