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Gelatinesprengstoff Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf neue
und verbesserte Gelatinesprengstoffe. Es ist allgemein bekannt, daß die Tendenz
besteht, daß die Detonationsgeschwindigkeits- und die Empfindlichkeitseigenschaften
von Gelatinesprengstoffladungen sich verringern, wenn der Druck, unter dem sie gebraucht
werden, erhöht wird.
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Der Leitgedanke der Erfindung ist, einen Gelatiriesprengstoff herzustellen,
der verbesserte Anwendungsmöglichkeiten bei erheblich höheren Drücken als to at
gestattet, wie sie bei Unterwasser- und Gebirgssprengungen auftreten.
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Ein nach der vorliegenden Erfindung hergestellter Gelatinesprengstoff
besteht aus mindestens 35 Gewichtsprozent einer Mischung von Nitrocellulose und
einem flüssigen explosiven Salpetersäureester, bezogen auf das Gewicht der gesamten
Mischung und 2,5 bis 27,5 Gewichtsprozent eines wasserunlöslichen, feinverteilten
Bariumsalzes einer mehrbasischen Säure.
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Der angegebene flüssige Salpetersäureester kann auch eine flüssige
aromatische Nitroverbindung, beispielsweise Nitrotoluol, enthalten.
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Das wasserunlösliche Bariumsalz einer mehrbasischen Säure wird in
feiner Verteilung angewandt, so daß es durch ein Sieb von o,o5 mm Maschenweite hindurchgeht,
und vorzugsweise liegt es in Form eines unfühlbaren Pulvers vor, wie es als
Pigment
für Anstrichmittel und Glasuren gebraucht wird, gleichgültig ob es durch chemische
Fällung oder durch Mahlen natürlich vorkommender Mineralien gewonnen wird. So kann
z. B. gefälltes Bariumsulfat, gemahlener Baryt, gefälltes Bariumcarbonat oder Witherit
oder gefälltes Bariumchromat oder auch Bariumphosphat verwendet werden.
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Die verbesserten Gelatinesprengstoffe können sich in ihrer Zusammensetzung
der üblichen Sprenggelatine, Natriumnitratgelen oderAmmoniumnitratgelen nähern.
So kann also ein sprenggelatineähnlicher Sprengstoff, der eine bemerkenswerte Verbesserung
hinsichtlich der Beibehaltung seiner hohen Detonationsgeschwindigkeit unter erhöhten
Druckbedingungen besitzt, dadurch hergestellt werden, daß das feinverteilte, wasserunlösliche
Bariumsalz einer mehrbasischen Säure in eine gewöhnliche Sprenggelatine eingebracht
wird, vorteilhaft während der Mischbehandlung, bei der die Nitroglycerin-Nitrocellulose-Paste
in die Form einer gelartigen Masse gebracht wird, wobei eine vollkommene Lösung
der Nitrocellulose in dem flüssigen explosiven Salpetersäureester erfolgt. In dem
Falle eines natriumnitratgelartigen Sprengstoffes wird das feinverteilte Bariumsalz
vorzugsweise zusammen mit dem Natriumnitrat oder den pflanzlichen Verlängerungsbestandteilen
oder beiden der Paste einverleibt. Bei diesen Explosivstoffen beträgt der Anteil
an flüssigem Salpetersäureester-Nitrocellulose-Gel gewöhnlich mindestens 50%, um
die Sprengkraft des Sprengstoffes zu erhalten. Gelartige Ammoniumnitratsprengstoffe
können in analoger Weise hergestellt werden. Das Ammoniumnitrat ist sowohl ein explosives
Salz als auch ein Oxydationsmittel, und die Menge an dem Salpetersäureester-Nitrocellulose-Gel
kann im allgemeinen näher an der unteren, oben angegebenen Grenze von 35% liegen.
Es ist jedoch einleuchtend, daß auch Zwischentypen von Explosionsstoffen zwischen
diesen drei Klassen und andere Typen, welche in den Rahmen der Erfindung fallen,
jedoch nicht eng dem Charakter von Sprenggelatine, Natriumnitrat oder Ammoniumnitratgelen
entsprechen, hergestellt werden können. Die gemäß der Erfindung hergestellten Explosionsstoffe
kennzeichnen sich dadurch, daß sie in einem bemerkenswerten Grade die normale Detonationsgeschwindigkeit,
welche sie unter atmosphärischem Druck aufweisen, beibehalten, wenn diese Stoffe
unter hydrostatischen Drücken von 20, 30, 40 oder sogar Über 4o at angewandt werden.
Viele dieser Explosionsstoffe behalten auch ihre Detonationsempfindlichkeit durch
Anwendung der in Aluminium eingeschlossenen Sprengkapseln üblicher Stärke, welche
durch diese Bedingungen nicht beeinflußt werden. Darüber hinaus bleiben ihre Fortpflanzungseigenschaften
von Ladung zu Ladung, wie sie durch entsprechende Prüfmethoden unter Anwendung entsprechend
bemessener Abstände zwischen den einzelnen Ladungen festgestellt worden sind, in
allen Fällen befriedigend.
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Abgesehen von der Anwendungsmöglichkeit dieser Brennstoffe für Unterwassersprengungen
und Gebirgssprengungen können die verbesserten Gelatinesprengstoffe auch für andere
Zwecke verwendet werden, wo eine hohe Detonationsgeschwindigkeit erwünscht ist,
beispielsweise beim Sprengen von Gips oder Sprengungen in hartem Gestein, sogar
in ebenem Gelände.
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In den folgenden,Beispielen sind einige Ausführungsformen der Erfindung
angegeben, worin, falls nichts besonderes erwähnt, die Teile Gewichtsteile sind.
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Beispiel i
80:20-Miscbung von Nitroglycerin und |
Äthylenglykoldinitrat . . . . . . . . . . . . . . . .
57,50/0 |
Sprengnitrocellulose ................... 2,.1% |
Holzmehl ............................ to,o% |
Natriumnitrat ................. ...... 24,8% |
Feingemahlener Baryt, wie er als Pigmente |
für Anstrichmittel verwendet wird .... 5,00/0 |
Kreide .............................. 0,3% |
Die flüssige explosive Salpetersäureestermischung, die Nitrocellulose und ein Teil
des Holzmehls werden zunächst von Hand gemischt, und die übrigen Bestandteile werden
nach und nach in die sich ergebende pastenartige Masse in einen Mischer in der angegebenen
Reihenfolge eingegeben, wobei der Mischer so lange laufen gelassen wird, bis die
Nitrocellulose vollkommen gelatiniert ist und die übrigen Bestandteile in dem sich
ergebenden,Gel gilt verteilt sind. -Der sich ergebende gelartige Natriumnitratsprengstoff
wird zu Ladungen oder Patronen verarbeitet, indem er in feste, untereinander verbindbare,
aus Wachspapier bestehende Behälter eingepreßt wird, wie sie üblicherweise für Gebirgssprengungen
verwendet werden.
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Wenn ein Stapel von derartigen Patronen oder Ladungen von 5 ein Durchmesser,
wobei die einzelnen Ladungen i ein voneinander entfernt sind. 24 Stunden lang einem
Wasserdruck von 4o at ausgesetzt werden, so zeigt es sich, daß die erste Ladung
durch einen in einer Aluminiumhülle befindlichen Bleiazidtetrylzünder Nr.8 befriedigend
gezündet wird und daß die dritte Ladung dieses Stapels von Ladungen mit einer Geschwindigkeit
von 7500111 pro Sekunde detoniert.
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In einem Vergleichsversuch mit einem Sprengstoff ähnlicher Konsistenz,
der jedoch nicht gemäß der Erfindung hergestellt wurde und bei dem das Barytpulver
durch weitere 5,0% Natriumnitrat ersetzt wurden, betrug die Detonationsgeschwindigkeit
des Ladungsstapels 1700m pro Sekunde bei einem Wasserdruck von 3,3 at. Bei einem
Wasserdruck von 5 at detoniert schon die zweite Ladung nicht mehr.
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Beispiel 2
8o:2o-Mischung von Nitroglycerin und |
Äthylenglykoldinitrat ................ 87,0% |
Sprengnitrocellulose ................... 7,4% |
Feinverteilter Baryt gemäß Beispiel i ..... 5,0% |
Kreide .............................. 0,6% |
Der flüssige explosive Salpetersäureester und die Nitrocellulose
werden zunächst von Hand gemischt und der Barvt und die Kreide werden dann in die
sich ergebende pistenartige Masse in einen Mischer eingegeben, der so lange laufen
gelassen wird, bis der Baryt und die Kreide gut in dem Gelee verteilt sind. Der
sich ergebende sprenggelatineähnliche Sprengstoff wird in feste Behälter aus gewachstem
Papier zu Ladungen ausgepreßt. Wenn ein Stapel von Ladungen von S cm Durchmesser,
die durch Zwischenräume von t cm voneinander getrennt sind, 1/2 Stunde lang einem
Wasserdruck von 37 at ausgesetzt wird, -zeigt es sich, daß die erste Ladung in befriedigender
Weise durch einen in einer Aluminiumhülle befindlichen Bleiazidtetrylzünder Nr.8
gezündet wird und daß die dritte Ladung des Stapels mit einer Geschwindigkeit von
7900m pro Sekunde detoniert.
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Mit einem Vergleichssprengstoff aus Sprenggelatine, der nicht gemäß
der Erfindung hergestellt worden ist, und der aus 91,2°/o der erwähnten 80:20-Mischung
der flüssigen explosiven Ester, 8,2% Sprengnitrocelltilose und °,6% Kreide besteht
und der keine Baryte enthält, wurden Vergleichsversuche angestellt, und zwar mit
ähnlichen Ladungen, die in gleichem Abstand voneinander entfernt angebracht waren,
wobei die Zündung mit ähnlichen Zündern erfolgte. Hierbei ergab sich, daß die dritte
Ladung des Stapels mit einer Geschwindigkeit von weniger als 15°o m pro Sekunde
unter einem hydraulischen Druck von 2o at detonierte und daß die Detonationsgeschwindigkeit
immer noch unter 1500m pro Sekunde liegt, wenn der hydrostatische Druck auch nur
7 at betrug, während bei atmosphärischem Druck die Detonationsgeschwindigkeit 78ooin
betrug.
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Der Sprengstoff gemäß Beispiel 2 ist für Unterwasserspreiigungen und
Gebirgssprengungen unter hydrostatischen Drücken 1>1s etwa 4o at und auch für Sprengungen
unter normalen Drücken geeignet, wobei es auf hohe Detonationsgeschwindigkeiten
ankommt.
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Beispiel 3
80:2o-1Vfischuilg von Nitroglycerin und |
Äthylenglykoldinitrat ................ 58,1% |
Sprengiiitrocellulose ................... 3,2% |
Hol z ille 1i l . . . . . . . . . . . . . . .
. . . . . . . . . . . . . 76% |
Natriumnitrat ........................ 25,8% |
Gemahlener Baryt gemäß Beispiel i . .. .. . 5,00/0 |
Kreide .............................. 0,30/0 |
Der Sprengstoff wird in der im Beispiel i beschriebenen Weise hergestellt und zu
Ladungen verformt. Wenn ein Stapel von Ladungen von 5 cm Durchmesser, wobei zwischen
den einzelnen Ladungen ein Zwischenraum von i cm bestellt, 1/2 Stunde lang einem
Wasserdruck von 4o at ausgesetzt wird und hierbei ein Zünder ähnlich den in den
vorigen Beispielen angewandten verwendet wird, detoniert die dritte Ladung des Stapels
mit einer Geschwindigkeit von 6530m pro Sekunde. In einem Vergleichsversuch mit
einem Sprengstoff ähnlicher Konsistenz, der jedoch nicht gemäß der Erfindung hergestellt
worden ist und wobei an Stelle des Baryts weitere °,5% Natriumnitrat zugesetzt wurden,
betrug die Detonationsgeschwindigkeit des Ladungsstapels 1710m pro Sekunde bei einem
Wasserdruck von 3,3 at. Bei einem Druck von 5 at detoniert sogar die zweite Ladung
des Stapels nicht mehr.
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Beispiel 4 Die Zusammensetzung der Ladung ist die gleiche wie im Beispiel
i mit der Ausnahme, daß an Stelle des gemahlenen Baryts gefälltes Bariumsulfat angewandt
wird. Der Sprengstoff wird in entsprechender Weise hergestellt und zu Ladungen verarbeitet.
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Wenn ein entsprechend angeordneter Stapel der Ladungen 4 Stunden lang
einem Wasserdruck von 20 at ausgesetzt und in entsprechender Weise gezündet wird,
detoniert die dritte Ladung des Stapels mit einer Geschwindigkeit von 7900m pro
Sekunde. Beispiel 5
80:2o-.\,lisclluilg von Nitroglycerin und |
Ätliylenglykoldinitrat ................ 35,00/0 |
Sprengnitrocellulose ................... 1,4% |
Holzmehl . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
. . . 4,00/0 |
Gemahlener Baryt gemäß Beispiel i ...... 5,°% |
Ammoniunmitrat .. . ... . . . .. . . . . .. . . .. . 54,00/0 |
Kreide .............................. 0,3% |
Sekundäres .Ainnioniumphosphat . . . . . . . . . 0,30/0 |
Die Art der Herstellung der Ladungen aus der Sprengstoffmasse ist die gleiche wie
im Beispiel i beschrieben.
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Wenn ein entsprechend angeordneter Stapel von Ladungen 5 Stunden lang
einem Wasserdruck von 4o at ausgesetzt wird und die Zündung in entsprechender Weise
erfolgt, detoniert die dritte Ladung des Stapels mit einer Geschwindigkeit von 6520m
pro Sekunde. Dieser durch Zusatz von Baryt abgewandelte Ammoniumnitratgelsprengstoff
kann also im Gegensatz zu den üblichen Ammoniumnitratgelen -für Gebirgssprengungen
bei Drücken der Größenordnung von 4o at angewandt werden.
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Beispiel 6
8o:2o-Miscl-iung von Nitroglycerin und |
Äthylenglykoldinitrat ................ 46,°% |
Sprengnitrocellulose ................... 4,00/0 |
o-Nitrotoluol . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
. . 4,00/0 |
Gemahlener Baryt gemäß Beispiel i ...... 5,°% |
Ammoniumnitrat ..................... 40,70/0 |
Kreide .............................. 0,30/0 |
Der Sprengstoff wird in ähnlicher Weise wie in den vorangegangenen Beispielen angegeben
gemischt und zu Ladungen verarbeitet. Wenn ein Stapel von Ladungen in ähnlicher
Weise angeordnet und gezündet wird, nachdem er 5 Stunden lang einem Wasserdruck
von 6o at ausgesetzt worden ist, detoniert die dritte Ladung des Stapels mit einer
Geschwindigkeit
von 7150m pro Sekunde. Dieser Sprengstoff ist für Gebirgssprengungen geeignet.
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Beispiel 7
So:2o-Mischung von Nitroglycerin und |
Äthylenglykoldinitrat ................ 5°,o0/0 |
Sprengnitrocellulose ................... 2,00/0 |
Holzmehl . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
. . 10,o0,'0 |
Gefälltes Bariumchromat, wie es als Pigment |
für Emaillen verwendet wird . . . . . . . . . . 5,°% |
Natriumnitrat ........................ 32,4% |
Kreide .............................. 0,30/0 |
Sekundäres Ammoniumphosphat . . . . . . . . . 0,30/0 |
Die Sprengstoffmasse wird in der im Beispiel 1 angegebenen Weise hergestellt und
zu Ladungen verarbeitet. Wenn ein Stapel von Ladungen in entsprechender Weise angeordnet
und gezündet wird, nachdem er 5 Stunden lang einem Wasserdruck von 27 at ausgesetzt
wurde, detoniert die dritte Ladung des Stapels mit einer Geschwindigkeit voll 714°m
pro Sekunde. Dieser mit Bariumchroinat versetzte Natriumliitratsprengstoff ist für
Gebirgssprengungen und Unterwassersprengungen geeignet.
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Beispiel 8 Die Stoffzusammensetzung ist die gleiche wie im Beispiel
? angegeben mit der Ausnahme, daß fein pulverisiertes, gefälltes Bariumcarbonat
an Stelle von Bariumchromat verwendet wird: Die Art der Herstellung dieses Sprengstoffes
ist im übrigen die gleiche wie im Beispiel 7 angegeben, und die Verarbeitung zu
Ladungen erfolgt ebenfalls in der gleichen Weise. Wenn ein Stapel von Ladungen in
entsprechender Weise angeordnet und gezündet wird, nachdem er 5 Stunden lang einem
Wasserdruck von 27 at ausgesetzt worden ist, detoniert die dritte Ladung des Stapels
mit einer Geschwindigkeit von 6520m pro Sekunde. Beispiel 9 Die Zusammensetzung
des Sprengstoffes ist die gleiche wie im Beispiel 7 angegeben mit der Ausnahme,
daß Bariumphosphat verwendet wird an Stelle von Bariumchromat. Der Sprengstoff wird
in ähnlicher Weise hergestellt und zu Ladungen verarbeitet.
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Wenn ein in ähnlicher Weise angeordneter Stapel von Ladungen, nachdem
er 3 Stunden lang einem Wasserdruck von 54 at ausgesetzt worden ist, in ähnlicher
Weise gezündet wird, detoniert die dritte Ladung des Stapels mit einer Geschwindigkeit
von 7150m pro Sekunde.
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Beispiel io 5 Teile gemahlene Baryte gemäß Beispiel 1 werden in einem
Mischer 95 Teilen eines militärischen Gelatinesprengstoffes einverleibt, der einem
Gewehrkugelbeschuß standhält, ohne zu detonieren, und der wie folgt zusammengesetzt
ist:
Nitroglycerin . . . . . . . . . . . . . . _ . . . . . . . .
. 68,3% |
Sprengnitrocellulose ................... 5,7% |
Schießbaumwolle ..................... to,o% |
Nitrotoluol ... . . . . . . . . . . . . . . . . . .
. . . . . 14,6°/o |
Diäthyldiphenylharnstoff ............... °,9% |
Kreide .............................. 0,30/0 |
Der Sprengstoff wird in der gleichen Weise wie in den vorangegangenen Beispielen
angegeben, zu Ladungen verarbeitet. Wenn ein Stapel derartiger Ladungen, nachdem
er 5 Stunden lang einem Wasserdruck von ioo at ausgesetzt worden ist, durch einen
ähnlichen Zünder gezündet wird, detoniert die dritte Ladung des Stapels mit einer
Geschwindigkeit von 7500111 pro Sekunde.
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Eine ähnliche Ladung aus dem genannten militärischen Gelatinesprengstoff,
der jedoch nicht gemäß der Erfindung hergestellt worden ist, detoniert infolge der
Abwesenheit des Bariumsalzes selbst nicht bei Atmosphärendruck, wenn versucht wird,
ihn mit einem ähnlichen Zünder bei Atmosphärendruck bei Abwesenheit eines Übertragungszünders
zu zünden. Wenn ein derartiger Übertragungszünder verwendet wird, detoniert die
dritte Ladung des Stapels mit einer Geschwindigkeit voll 7000m pro Sekunde bei Atmosphärendruck.
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Beispiel ii
8o:2o-Mischullg voll Nitroglycerin und |
Äthylenglykoldinitrat ................ 57,5% |
Sprengnitrocellulose ................... 2.40/0 |
Holzmehl . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
. . . 5,°% |
Entproteinisiertes, entöltes Erdnußinehl (aus |
Arachis Hypogaea), das durch ein |
Maschensieb von i mm hindurchgeht und |
durch ein Maschensieb von o,15 nini |
zurückgehalten wird . . . . . . . . . . . . . . . . 5,°% |
Feingemahlener Baryt gemäß Beispiel 1 ... 3,00/0 |
Natriumnitrat ........................ 26,4% |
Sekundäres Ammoniumphosphat . . . . . . . . . 0,30/0 |
Kreide .............................. 0,30/0 |
Diese Bestandteile werden in der im Beispiel 1 beschriebenen Weise gemischt und
zu Ladungen verarbeitet und, wie dort angegeben, geprüft. Wenn ein solcher Ladungsstapel,
nachdem er 24 Stunden lang einem Wasserdruck von 27 at ausgesetzt worden ist, gezündet
wird, detoniert die dritte Ladung des Stapels mit einer Geschwindigkeit voll 68°o
m pro Sekunde.
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Beispiel 12
8o:2o-Mischung von Nitroglycerin und |
Äthylenglykoldinitrat ................ $o,o% |
Sprengnitrocellulose ................... 2,40/0 |
Entproteinisiertes, entöltes Erdnußmehl (aus |
Arachis Hypogaea), das durch ein |
Maschensieb von 1 mm hindurchgeht und |
durch ein Maschensieb von o,i5mm |
zurückgehalten wird . .... . . ... .. ... 9,°% |
Feingemahlener Baryt gemäß Beispiel 1 . . . S,oO/o |
Natriumnitrat ........................ 33,3% |
Kreide .............................. 0,3% |
Die Masse wird gemischt und die Ladungen werden in der im Beispiel 1 angegebenen
Weise zu
Ladungen verarbeitet und geprüft, wobei jedoch die "Zeit,
die sie (lern \\'asserdruck ausgesetzt werden, und die Höhe des Druckes verschieden
sind. Wenn der Stapel 5 Stunden lang einem Wasserdruck von 6o at ausgesetzt wird,
detoniert die dritte Ladung des Stapels mit einer Geschwindigkeit von 68oom pro
Sekunde. \Venn ein anderer Stapel 5 Stunden lang einem Wasserdruck von 1o6 at ausgesetzt
wird, detoniert die dritte Ladung des Stapels immer noch in befriedigender Weise.
Bei derartig hohen Drücken sind jedoch häufig Versager festzustellen, die darauf
zurückzuführen sind, daß die Zünder zusammengedrückt werden.
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Das gemäß den Beispielen 11 und 12 zur Anwendung gelangende entproteinisiertf
ctttiilte Erdnußmehl besitzt eine Schüttdichte von etwa 0,46g pro Zentimeter unter
einem Druck von I,Bkg/cm2 und von etwa o, 51g pro Zentimeter unter einem Druck voll
5,3kg/ctn°. Dieses \lehl enthält etwa :140/0 Kohlenstoff, .5% Stickstoff und 6%
Wasserstoff. Beispiel 13
80:2o-\lischtttlg v011 Nitroglycerin und |
Äthylettglykoldinitrat ................ 50,00/0 |
Sprengttitrocellttlose ................... 1,8% |
Haferspelzentnehl . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
9,0% |
Bargt gemäß Beispiel t . .. .. .... .. .. ... 5.0% |
Balsaholzmehl . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
.... 3,20/0 |
Natritttntlitrat ........................ 3o,%0/0 |
Kreide .............................. 0,30/0 |
1)1e Masse wird gemischt und zu Ladungen verarbeitet und geprüft, wie in den vorhergehenden
Beispielen angegeben. mit der :\usnahme, daß die Zwischenräume zwischen den einzelnen
Ladungen auf 2,5 cm vergrößert wurden und ein Zünder Nr. 6 an Stelle eines solchen
Nr. 8 verwendet wird. Wenn diese Ladungen 24 Stunden lang einem Wasserdruck von
66 at ausgesetzt werden, beträgt die Detonationsgeschwindigkeit der dritten Ladung
des Stapel: 62.30111 1>r0 Sekunde.
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Beispiel 14
80:20-#Nliscllttttg Volt Nitrogly,ceritt und |
Äthylettglykol(litlitrat ..... ......... 45,00/0 |
Sprengnitrocellulose .......... - ... - .... 3,5% |
Bargt gemäß Beispiel 1 ..... .. .... ..... 5,00/0 |
,lmmonittmnitrat ..................... 45.9% |
Kreide .............................. 0,3010 |
Sekundiires .'\mtnotlitttnl)lloshll<tt . . . . . . . . .
0.30/0 |
Die Bestandteile werden gemischt und die Ladungen hergestellt und geprüft, wie im
Beispiel 12 angegeben, nlit der :\usnahme, (laß die Zwischenräume zwischen den Ladungen
wieder auf 1 cm verringert wurden. Wenn diese Ladungen 2.1 Stünden lang einem \\'asserdruck
von 4o at ausgesetzt Nverden, beträgt die Detonationsgeschwindigkeit 682otn pro
Sekunde. Wenn in einem Versuch der Wasserdruck auf 66 at erhöht wird, detonieren
die Ladungen noch in befriedigender Weise. Beispiel 15
So: 2o-Mischung von Nitroglycerin und |
Äthylenglykoldinitrat ................ 35,00/0 |
Spretigttitrocellttlose ................... 2,3% |
Nitrotoluol . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
. . 1,9% |
1-f o1 ztneh l . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
. . . . . . 0,3011) |
.\nlmoniumnitrat ..................... 42,9% |
Sekundäres .\mtnottiunlphosphat . . . . . . . . . 0,5% |
Kreide ........... . ................. 0,30/0 |
Bargt gemäß Beispiel i . . . . . . . . . . . . . . . . . 16,8% |
DieStoffzusammensetzungwird gemischt, und die Lad ungenwerden, wie im Beispiel 13
angegeben, hergestellt und mit einem Zünder Nr. 6 geprüft wobei jedoch der Abstand
zwischen den einzelnen Ladungen o,5 cm beträgt. Wenn die Ladungen 24 Stunden lang
einem Wasserdruck von 5o at ausgesetzt werden, beträgt die Detonationsgeschwindigkeit
650o m pro Sekunde.
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Beispiel 16
80:20-Mischung von Nitroglycerin und |
Äthylenglykoldinitrat ................ 3I,50/0 |
Spretignitrocellttlose ................... 2,I0/0 |
Nitrotoluol . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
. . 1g0/0 |
Holzmehl . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
. . . 0,2% |
_\ttIttlottitunttitrat ..................... 38,5% |
Sekundäres :\tnmoniumphosphat . . . . . . . . . 0,50/0 |
Kreide .............................. 0,3% |
Barvt gemäß Beispiel 1 . . . . . . . . . . . . . . . . . 25,2% |
Die 'Lasse wird gemischt, und die Ladungen werden in der itn Beispiel 1¢ angegebenen
Weise tiergestellt und geprüft. Wenn sie 2¢ Stunden lang einem Wasserdruck von 5o
at ausgesetzt werden, beträgt die Detonationsgeschwindigkeit
6250 m pro Sekunde.
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''penn in den vorangegangenen Beispielen von Sprengnitrocellulose
die Rede ist, so wird darunter das N itrierungsprodukt von gereinigten Baumwollbüscheln
durch ein Topfverfahren verstanden, bis der Stickstoffgehalt 11,95% bis 12,25% beträgt.
Dieses Produkt ist mindestens zu 95% in einer Äther-Alkollol-:\Tischung löslich
und besitzt eine Viskosität von Zoo bis 300 cgs-Einheiten in einer 1_iisttt1g
voll 3g in iooccm Aceton (95%) bei 20°.