DE857318C - Gelatinesprengstoff - Google Patents

Gelatinesprengstoff

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DE857318C
DE857318C DEI1562A DEI0001562A DE857318C DE 857318 C DE857318 C DE 857318C DE I1562 A DEI1562 A DE I1562A DE I0001562 A DEI0001562 A DE I0001562A DE 857318 C DE857318 C DE 857318C
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DE
Germany
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explosive
charges
barium
stack
gelatin
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Expired
Application number
DEI1562A
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English (en)
Inventor
Edward Graham Cooke
James Taylor
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Imperial Chemical Industries Ltd
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Imperial Chemical Industries Ltd
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Publication date
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Publication of DE857318C publication Critical patent/DE857318C/de
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C06EXPLOSIVES; MATCHES
    • C06BEXPLOSIVES OR THERMIC COMPOSITIONS; MANUFACTURE THEREOF; USE OF SINGLE SUBSTANCES AS EXPLOSIVES
    • C06B25/00Compositions containing a nitrated organic compound
    • C06B25/28Compositions containing a nitrated organic compound the compound being nitrocellulose present as less than 10% by weight of the total composition
    • C06B25/30Compositions containing a nitrated organic compound the compound being nitrocellulose present as less than 10% by weight of the total composition with nitroglycerine
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C06EXPLOSIVES; MATCHES
    • C06BEXPLOSIVES OR THERMIC COMPOSITIONS; MANUFACTURE THEREOF; USE OF SINGLE SUBSTANCES AS EXPLOSIVES
    • C06B23/00Compositions characterised by non-explosive or non-thermic constituents
    • C06B23/001Fillers, gelling and thickening agents (e.g. fibres), absorbents for nitroglycerine

Description

  • Gelatinesprengstoff Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf neue und verbesserte Gelatinesprengstoffe. Es ist allgemein bekannt, daß die Tendenz besteht, daß die Detonationsgeschwindigkeits- und die Empfindlichkeitseigenschaften von Gelatinesprengstoffladungen sich verringern, wenn der Druck, unter dem sie gebraucht werden, erhöht wird.
  • Der Leitgedanke der Erfindung ist, einen Gelatiriesprengstoff herzustellen, der verbesserte Anwendungsmöglichkeiten bei erheblich höheren Drücken als to at gestattet, wie sie bei Unterwasser- und Gebirgssprengungen auftreten.
  • Ein nach der vorliegenden Erfindung hergestellter Gelatinesprengstoff besteht aus mindestens 35 Gewichtsprozent einer Mischung von Nitrocellulose und einem flüssigen explosiven Salpetersäureester, bezogen auf das Gewicht der gesamten Mischung und 2,5 bis 27,5 Gewichtsprozent eines wasserunlöslichen, feinverteilten Bariumsalzes einer mehrbasischen Säure.
  • Der angegebene flüssige Salpetersäureester kann auch eine flüssige aromatische Nitroverbindung, beispielsweise Nitrotoluol, enthalten.
  • Das wasserunlösliche Bariumsalz einer mehrbasischen Säure wird in feiner Verteilung angewandt, so daß es durch ein Sieb von o,o5 mm Maschenweite hindurchgeht, und vorzugsweise liegt es in Form eines unfühlbaren Pulvers vor, wie es als Pigment für Anstrichmittel und Glasuren gebraucht wird, gleichgültig ob es durch chemische Fällung oder durch Mahlen natürlich vorkommender Mineralien gewonnen wird. So kann z. B. gefälltes Bariumsulfat, gemahlener Baryt, gefälltes Bariumcarbonat oder Witherit oder gefälltes Bariumchromat oder auch Bariumphosphat verwendet werden.
  • Die verbesserten Gelatinesprengstoffe können sich in ihrer Zusammensetzung der üblichen Sprenggelatine, Natriumnitratgelen oderAmmoniumnitratgelen nähern. So kann also ein sprenggelatineähnlicher Sprengstoff, der eine bemerkenswerte Verbesserung hinsichtlich der Beibehaltung seiner hohen Detonationsgeschwindigkeit unter erhöhten Druckbedingungen besitzt, dadurch hergestellt werden, daß das feinverteilte, wasserunlösliche Bariumsalz einer mehrbasischen Säure in eine gewöhnliche Sprenggelatine eingebracht wird, vorteilhaft während der Mischbehandlung, bei der die Nitroglycerin-Nitrocellulose-Paste in die Form einer gelartigen Masse gebracht wird, wobei eine vollkommene Lösung der Nitrocellulose in dem flüssigen explosiven Salpetersäureester erfolgt. In dem Falle eines natriumnitratgelartigen Sprengstoffes wird das feinverteilte Bariumsalz vorzugsweise zusammen mit dem Natriumnitrat oder den pflanzlichen Verlängerungsbestandteilen oder beiden der Paste einverleibt. Bei diesen Explosivstoffen beträgt der Anteil an flüssigem Salpetersäureester-Nitrocellulose-Gel gewöhnlich mindestens 50%, um die Sprengkraft des Sprengstoffes zu erhalten. Gelartige Ammoniumnitratsprengstoffe können in analoger Weise hergestellt werden. Das Ammoniumnitrat ist sowohl ein explosives Salz als auch ein Oxydationsmittel, und die Menge an dem Salpetersäureester-Nitrocellulose-Gel kann im allgemeinen näher an der unteren, oben angegebenen Grenze von 35% liegen. Es ist jedoch einleuchtend, daß auch Zwischentypen von Explosionsstoffen zwischen diesen drei Klassen und andere Typen, welche in den Rahmen der Erfindung fallen, jedoch nicht eng dem Charakter von Sprenggelatine, Natriumnitrat oder Ammoniumnitratgelen entsprechen, hergestellt werden können. Die gemäß der Erfindung hergestellten Explosionsstoffe kennzeichnen sich dadurch, daß sie in einem bemerkenswerten Grade die normale Detonationsgeschwindigkeit, welche sie unter atmosphärischem Druck aufweisen, beibehalten, wenn diese Stoffe unter hydrostatischen Drücken von 20, 30, 40 oder sogar Über 4o at angewandt werden. Viele dieser Explosionsstoffe behalten auch ihre Detonationsempfindlichkeit durch Anwendung der in Aluminium eingeschlossenen Sprengkapseln üblicher Stärke, welche durch diese Bedingungen nicht beeinflußt werden. Darüber hinaus bleiben ihre Fortpflanzungseigenschaften von Ladung zu Ladung, wie sie durch entsprechende Prüfmethoden unter Anwendung entsprechend bemessener Abstände zwischen den einzelnen Ladungen festgestellt worden sind, in allen Fällen befriedigend.
  • Abgesehen von der Anwendungsmöglichkeit dieser Brennstoffe für Unterwassersprengungen und Gebirgssprengungen können die verbesserten Gelatinesprengstoffe auch für andere Zwecke verwendet werden, wo eine hohe Detonationsgeschwindigkeit erwünscht ist, beispielsweise beim Sprengen von Gips oder Sprengungen in hartem Gestein, sogar in ebenem Gelände.
  • In den folgenden,Beispielen sind einige Ausführungsformen der Erfindung angegeben, worin, falls nichts besonderes erwähnt, die Teile Gewichtsteile sind.
  • Beispiel i
    80:20-Miscbung von Nitroglycerin und
    Äthylenglykoldinitrat . . . . . . . . . . . . . . . . 57,50/0
    Sprengnitrocellulose ................... 2,.1%
    Holzmehl ............................ to,o%
    Natriumnitrat ................. ...... 24,8%
    Feingemahlener Baryt, wie er als Pigmente
    für Anstrichmittel verwendet wird .... 5,00/0
    Kreide .............................. 0,3%
    Die flüssige explosive Salpetersäureestermischung, die Nitrocellulose und ein Teil des Holzmehls werden zunächst von Hand gemischt, und die übrigen Bestandteile werden nach und nach in die sich ergebende pastenartige Masse in einen Mischer in der angegebenen Reihenfolge eingegeben, wobei der Mischer so lange laufen gelassen wird, bis die Nitrocellulose vollkommen gelatiniert ist und die übrigen Bestandteile in dem sich ergebenden,Gel gilt verteilt sind. -Der sich ergebende gelartige Natriumnitratsprengstoff wird zu Ladungen oder Patronen verarbeitet, indem er in feste, untereinander verbindbare, aus Wachspapier bestehende Behälter eingepreßt wird, wie sie üblicherweise für Gebirgssprengungen verwendet werden.
  • Wenn ein Stapel von derartigen Patronen oder Ladungen von 5 ein Durchmesser, wobei die einzelnen Ladungen i ein voneinander entfernt sind. 24 Stunden lang einem Wasserdruck von 4o at ausgesetzt werden, so zeigt es sich, daß die erste Ladung durch einen in einer Aluminiumhülle befindlichen Bleiazidtetrylzünder Nr.8 befriedigend gezündet wird und daß die dritte Ladung dieses Stapels von Ladungen mit einer Geschwindigkeit von 7500111 pro Sekunde detoniert.
  • In einem Vergleichsversuch mit einem Sprengstoff ähnlicher Konsistenz, der jedoch nicht gemäß der Erfindung hergestellt wurde und bei dem das Barytpulver durch weitere 5,0% Natriumnitrat ersetzt wurden, betrug die Detonationsgeschwindigkeit des Ladungsstapels 1700m pro Sekunde bei einem Wasserdruck von 3,3 at. Bei einem Wasserdruck von 5 at detoniert schon die zweite Ladung nicht mehr.
  • Beispiel 2
    8o:2o-Mischung von Nitroglycerin und
    Äthylenglykoldinitrat ................ 87,0%
    Sprengnitrocellulose ................... 7,4%
    Feinverteilter Baryt gemäß Beispiel i ..... 5,0%
    Kreide .............................. 0,6%
    Der flüssige explosive Salpetersäureester und die Nitrocellulose werden zunächst von Hand gemischt und der Barvt und die Kreide werden dann in die sich ergebende pistenartige Masse in einen Mischer eingegeben, der so lange laufen gelassen wird, bis der Baryt und die Kreide gut in dem Gelee verteilt sind. Der sich ergebende sprenggelatineähnliche Sprengstoff wird in feste Behälter aus gewachstem Papier zu Ladungen ausgepreßt. Wenn ein Stapel von Ladungen von S cm Durchmesser, die durch Zwischenräume von t cm voneinander getrennt sind, 1/2 Stunde lang einem Wasserdruck von 37 at ausgesetzt wird, -zeigt es sich, daß die erste Ladung in befriedigender Weise durch einen in einer Aluminiumhülle befindlichen Bleiazidtetrylzünder Nr.8 gezündet wird und daß die dritte Ladung des Stapels mit einer Geschwindigkeit von 7900m pro Sekunde detoniert.
  • Mit einem Vergleichssprengstoff aus Sprenggelatine, der nicht gemäß der Erfindung hergestellt worden ist, und der aus 91,2°/o der erwähnten 80:20-Mischung der flüssigen explosiven Ester, 8,2% Sprengnitrocelltilose und °,6% Kreide besteht und der keine Baryte enthält, wurden Vergleichsversuche angestellt, und zwar mit ähnlichen Ladungen, die in gleichem Abstand voneinander entfernt angebracht waren, wobei die Zündung mit ähnlichen Zündern erfolgte. Hierbei ergab sich, daß die dritte Ladung des Stapels mit einer Geschwindigkeit von weniger als 15°o m pro Sekunde unter einem hydraulischen Druck von 2o at detonierte und daß die Detonationsgeschwindigkeit immer noch unter 1500m pro Sekunde liegt, wenn der hydrostatische Druck auch nur 7 at betrug, während bei atmosphärischem Druck die Detonationsgeschwindigkeit 78ooin betrug.
  • Der Sprengstoff gemäß Beispiel 2 ist für Unterwasserspreiigungen und Gebirgssprengungen unter hydrostatischen Drücken 1>1s etwa 4o at und auch für Sprengungen unter normalen Drücken geeignet, wobei es auf hohe Detonationsgeschwindigkeiten ankommt.
  • Beispiel 3
    80:2o-1Vfischuilg von Nitroglycerin und
    Äthylenglykoldinitrat ................ 58,1%
    Sprengiiitrocellulose ................... 3,2%
    Hol z ille 1i l . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 76%
    Natriumnitrat ........................ 25,8%
    Gemahlener Baryt gemäß Beispiel i . .. .. . 5,00/0
    Kreide .............................. 0,30/0
    Der Sprengstoff wird in der im Beispiel i beschriebenen Weise hergestellt und zu Ladungen verformt. Wenn ein Stapel von Ladungen von 5 cm Durchmesser, wobei zwischen den einzelnen Ladungen ein Zwischenraum von i cm bestellt, 1/2 Stunde lang einem Wasserdruck von 4o at ausgesetzt wird und hierbei ein Zünder ähnlich den in den vorigen Beispielen angewandten verwendet wird, detoniert die dritte Ladung des Stapels mit einer Geschwindigkeit von 6530m pro Sekunde. In einem Vergleichsversuch mit einem Sprengstoff ähnlicher Konsistenz, der jedoch nicht gemäß der Erfindung hergestellt worden ist und wobei an Stelle des Baryts weitere °,5% Natriumnitrat zugesetzt wurden, betrug die Detonationsgeschwindigkeit des Ladungsstapels 1710m pro Sekunde bei einem Wasserdruck von 3,3 at. Bei einem Druck von 5 at detoniert sogar die zweite Ladung des Stapels nicht mehr.
  • Beispiel 4 Die Zusammensetzung der Ladung ist die gleiche wie im Beispiel i mit der Ausnahme, daß an Stelle des gemahlenen Baryts gefälltes Bariumsulfat angewandt wird. Der Sprengstoff wird in entsprechender Weise hergestellt und zu Ladungen verarbeitet.
  • Wenn ein entsprechend angeordneter Stapel der Ladungen 4 Stunden lang einem Wasserdruck von 20 at ausgesetzt und in entsprechender Weise gezündet wird, detoniert die dritte Ladung des Stapels mit einer Geschwindigkeit von 7900m pro Sekunde. Beispiel 5
    80:2o-.\,lisclluilg von Nitroglycerin und
    Ätliylenglykoldinitrat ................ 35,00/0
    Sprengnitrocellulose ................... 1,4%
    Holzmehl . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4,00/0
    Gemahlener Baryt gemäß Beispiel i ...... 5,°%
    Ammoniunmitrat .. . ... . . . .. . . . . .. . . .. . 54,00/0
    Kreide .............................. 0,3%
    Sekundäres .Ainnioniumphosphat . . . . . . . . . 0,30/0
    Die Art der Herstellung der Ladungen aus der Sprengstoffmasse ist die gleiche wie im Beispiel i beschrieben.
  • Wenn ein entsprechend angeordneter Stapel von Ladungen 5 Stunden lang einem Wasserdruck von 4o at ausgesetzt wird und die Zündung in entsprechender Weise erfolgt, detoniert die dritte Ladung des Stapels mit einer Geschwindigkeit von 6520m pro Sekunde. Dieser durch Zusatz von Baryt abgewandelte Ammoniumnitratgelsprengstoff kann also im Gegensatz zu den üblichen Ammoniumnitratgelen -für Gebirgssprengungen bei Drücken der Größenordnung von 4o at angewandt werden.
  • Beispiel 6
    8o:2o-Miscl-iung von Nitroglycerin und
    Äthylenglykoldinitrat ................ 46,°%
    Sprengnitrocellulose ................... 4,00/0
    o-Nitrotoluol . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4,00/0
    Gemahlener Baryt gemäß Beispiel i ...... 5,°%
    Ammoniumnitrat ..................... 40,70/0
    Kreide .............................. 0,30/0
    Der Sprengstoff wird in ähnlicher Weise wie in den vorangegangenen Beispielen angegeben gemischt und zu Ladungen verarbeitet. Wenn ein Stapel von Ladungen in ähnlicher Weise angeordnet und gezündet wird, nachdem er 5 Stunden lang einem Wasserdruck von 6o at ausgesetzt worden ist, detoniert die dritte Ladung des Stapels mit einer Geschwindigkeit von 7150m pro Sekunde. Dieser Sprengstoff ist für Gebirgssprengungen geeignet.
  • Beispiel 7
    So:2o-Mischung von Nitroglycerin und
    Äthylenglykoldinitrat ................ 5°,o0/0
    Sprengnitrocellulose ................... 2,00/0
    Holzmehl . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10,o0,'0
    Gefälltes Bariumchromat, wie es als Pigment
    für Emaillen verwendet wird . . . . . . . . . . 5,°%
    Natriumnitrat ........................ 32,4%
    Kreide .............................. 0,30/0
    Sekundäres Ammoniumphosphat . . . . . . . . . 0,30/0
    Die Sprengstoffmasse wird in der im Beispiel 1 angegebenen Weise hergestellt und zu Ladungen verarbeitet. Wenn ein Stapel von Ladungen in entsprechender Weise angeordnet und gezündet wird, nachdem er 5 Stunden lang einem Wasserdruck von 27 at ausgesetzt wurde, detoniert die dritte Ladung des Stapels mit einer Geschwindigkeit voll 714°m pro Sekunde. Dieser mit Bariumchroinat versetzte Natriumliitratsprengstoff ist für Gebirgssprengungen und Unterwassersprengungen geeignet.
  • Beispiel 8 Die Stoffzusammensetzung ist die gleiche wie im Beispiel ? angegeben mit der Ausnahme, daß fein pulverisiertes, gefälltes Bariumcarbonat an Stelle von Bariumchromat verwendet wird: Die Art der Herstellung dieses Sprengstoffes ist im übrigen die gleiche wie im Beispiel 7 angegeben, und die Verarbeitung zu Ladungen erfolgt ebenfalls in der gleichen Weise. Wenn ein Stapel von Ladungen in entsprechender Weise angeordnet und gezündet wird, nachdem er 5 Stunden lang einem Wasserdruck von 27 at ausgesetzt worden ist, detoniert die dritte Ladung des Stapels mit einer Geschwindigkeit von 6520m pro Sekunde. Beispiel 9 Die Zusammensetzung des Sprengstoffes ist die gleiche wie im Beispiel 7 angegeben mit der Ausnahme, daß Bariumphosphat verwendet wird an Stelle von Bariumchromat. Der Sprengstoff wird in ähnlicher Weise hergestellt und zu Ladungen verarbeitet.
  • Wenn ein in ähnlicher Weise angeordneter Stapel von Ladungen, nachdem er 3 Stunden lang einem Wasserdruck von 54 at ausgesetzt worden ist, in ähnlicher Weise gezündet wird, detoniert die dritte Ladung des Stapels mit einer Geschwindigkeit von 7150m pro Sekunde.
  • Beispiel io 5 Teile gemahlene Baryte gemäß Beispiel 1 werden in einem Mischer 95 Teilen eines militärischen Gelatinesprengstoffes einverleibt, der einem Gewehrkugelbeschuß standhält, ohne zu detonieren, und der wie folgt zusammengesetzt ist:
    Nitroglycerin . . . . . . . . . . . . . . _ . . . . . . . . . 68,3%
    Sprengnitrocellulose ................... 5,7%
    Schießbaumwolle ..................... to,o%
    Nitrotoluol ... . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14,6°/o
    Diäthyldiphenylharnstoff ............... °,9%
    Kreide .............................. 0,30/0
    Der Sprengstoff wird in der gleichen Weise wie in den vorangegangenen Beispielen angegeben, zu Ladungen verarbeitet. Wenn ein Stapel derartiger Ladungen, nachdem er 5 Stunden lang einem Wasserdruck von ioo at ausgesetzt worden ist, durch einen ähnlichen Zünder gezündet wird, detoniert die dritte Ladung des Stapels mit einer Geschwindigkeit von 7500111 pro Sekunde.
  • Eine ähnliche Ladung aus dem genannten militärischen Gelatinesprengstoff, der jedoch nicht gemäß der Erfindung hergestellt worden ist, detoniert infolge der Abwesenheit des Bariumsalzes selbst nicht bei Atmosphärendruck, wenn versucht wird, ihn mit einem ähnlichen Zünder bei Atmosphärendruck bei Abwesenheit eines Übertragungszünders zu zünden. Wenn ein derartiger Übertragungszünder verwendet wird, detoniert die dritte Ladung des Stapels mit einer Geschwindigkeit voll 7000m pro Sekunde bei Atmosphärendruck.
  • Beispiel ii
    8o:2o-Mischullg voll Nitroglycerin und
    Äthylenglykoldinitrat ................ 57,5%
    Sprengnitrocellulose ................... 2.40/0
    Holzmehl . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5,°%
    Entproteinisiertes, entöltes Erdnußinehl (aus
    Arachis Hypogaea), das durch ein
    Maschensieb von i mm hindurchgeht und
    durch ein Maschensieb von o,15 nini
    zurückgehalten wird . . . . . . . . . . . . . . . . 5,°%
    Feingemahlener Baryt gemäß Beispiel 1 ... 3,00/0
    Natriumnitrat ........................ 26,4%
    Sekundäres Ammoniumphosphat . . . . . . . . . 0,30/0
    Kreide .............................. 0,30/0
    Diese Bestandteile werden in der im Beispiel 1 beschriebenen Weise gemischt und zu Ladungen verarbeitet und, wie dort angegeben, geprüft. Wenn ein solcher Ladungsstapel, nachdem er 24 Stunden lang einem Wasserdruck von 27 at ausgesetzt worden ist, gezündet wird, detoniert die dritte Ladung des Stapels mit einer Geschwindigkeit voll 68°o m pro Sekunde.
  • Beispiel 12
    8o:2o-Mischung von Nitroglycerin und
    Äthylenglykoldinitrat ................ $o,o%
    Sprengnitrocellulose ................... 2,40/0
    Entproteinisiertes, entöltes Erdnußmehl (aus
    Arachis Hypogaea), das durch ein
    Maschensieb von 1 mm hindurchgeht und
    durch ein Maschensieb von o,i5mm
    zurückgehalten wird . .... . . ... .. ... 9,°%
    Feingemahlener Baryt gemäß Beispiel 1 . . . S,oO/o
    Natriumnitrat ........................ 33,3%
    Kreide .............................. 0,3%
    Die Masse wird gemischt und die Ladungen werden in der im Beispiel 1 angegebenen Weise zu Ladungen verarbeitet und geprüft, wobei jedoch die "Zeit, die sie (lern \\'asserdruck ausgesetzt werden, und die Höhe des Druckes verschieden sind. Wenn der Stapel 5 Stunden lang einem Wasserdruck von 6o at ausgesetzt wird, detoniert die dritte Ladung des Stapels mit einer Geschwindigkeit von 68oom pro Sekunde. \Venn ein anderer Stapel 5 Stunden lang einem Wasserdruck von 1o6 at ausgesetzt wird, detoniert die dritte Ladung des Stapels immer noch in befriedigender Weise. Bei derartig hohen Drücken sind jedoch häufig Versager festzustellen, die darauf zurückzuführen sind, daß die Zünder zusammengedrückt werden.
  • Das gemäß den Beispielen 11 und 12 zur Anwendung gelangende entproteinisiertf ctttiilte Erdnußmehl besitzt eine Schüttdichte von etwa 0,46g pro Zentimeter unter einem Druck von I,Bkg/cm2 und von etwa o, 51g pro Zentimeter unter einem Druck voll 5,3kg/ctn°. Dieses \lehl enthält etwa :140/0 Kohlenstoff, .5% Stickstoff und 6% Wasserstoff. Beispiel 13
    80:2o-\lischtttlg v011 Nitroglycerin und
    Äthylettglykoldinitrat ................ 50,00/0
    Sprengttitrocellttlose ................... 1,8%
    Haferspelzentnehl . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9,0%
    Bargt gemäß Beispiel t . .. .. .... .. .. ... 5.0%
    Balsaholzmehl . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .... 3,20/0
    Natritttntlitrat ........................ 3o,%0/0
    Kreide .............................. 0,30/0
    1)1e Masse wird gemischt und zu Ladungen verarbeitet und geprüft, wie in den vorhergehenden Beispielen angegeben. mit der :\usnahme, daß die Zwischenräume zwischen den einzelnen Ladungen auf 2,5 cm vergrößert wurden und ein Zünder Nr. 6 an Stelle eines solchen Nr. 8 verwendet wird. Wenn diese Ladungen 24 Stunden lang einem Wasserdruck von 66 at ausgesetzt werden, beträgt die Detonationsgeschwindigkeit der dritten Ladung des Stapel: 62.30111 1>r0 Sekunde.
  • Beispiel 14
    80:20-#Nliscllttttg Volt Nitrogly,ceritt und
    Äthylettglykol(litlitrat ..... ......... 45,00/0
    Sprengnitrocellulose .......... - ... - .... 3,5%
    Bargt gemäß Beispiel 1 ..... .. .... ..... 5,00/0
    ,lmmonittmnitrat ..................... 45.9%
    Kreide .............................. 0,3010
    Sekundiires .'\mtnotlitttnl)lloshll<tt . . . . . . . . . 0.30/0
    Die Bestandteile werden gemischt und die Ladungen hergestellt und geprüft, wie im Beispiel 12 angegeben, nlit der :\usnahme, (laß die Zwischenräume zwischen den Ladungen wieder auf 1 cm verringert wurden. Wenn diese Ladungen 2.1 Stünden lang einem \\'asserdruck von 4o at ausgesetzt Nverden, beträgt die Detonationsgeschwindigkeit 682otn pro Sekunde. Wenn in einem Versuch der Wasserdruck auf 66 at erhöht wird, detonieren die Ladungen noch in befriedigender Weise. Beispiel 15
    So: 2o-Mischung von Nitroglycerin und
    Äthylenglykoldinitrat ................ 35,00/0
    Spretigttitrocellttlose ................... 2,3%
    Nitrotoluol . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1,9%
    1-f o1 ztneh l . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 0,3011)
    .\nlmoniumnitrat ..................... 42,9%
    Sekundäres .\mtnottiunlphosphat . . . . . . . . . 0,5%
    Kreide ........... . ................. 0,30/0
    Bargt gemäß Beispiel i . . . . . . . . . . . . . . . . . 16,8%
    DieStoffzusammensetzungwird gemischt, und die Lad ungenwerden, wie im Beispiel 13 angegeben, hergestellt und mit einem Zünder Nr. 6 geprüft wobei jedoch der Abstand zwischen den einzelnen Ladungen o,5 cm beträgt. Wenn die Ladungen 24 Stunden lang einem Wasserdruck von 5o at ausgesetzt werden, beträgt die Detonationsgeschwindigkeit 650o m pro Sekunde.
  • Beispiel 16
    80:20-Mischung von Nitroglycerin und
    Äthylenglykoldinitrat ................ 3I,50/0
    Spretignitrocellttlose ................... 2,I0/0
    Nitrotoluol . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1g0/0
    Holzmehl . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 0,2%
    _\ttIttlottitunttitrat ..................... 38,5%
    Sekundäres :\tnmoniumphosphat . . . . . . . . . 0,50/0
    Kreide .............................. 0,3%
    Barvt gemäß Beispiel 1 . . . . . . . . . . . . . . . . . 25,2%
    Die 'Lasse wird gemischt, und die Ladungen werden in der itn Beispiel 1¢ angegebenen Weise tiergestellt und geprüft. Wenn sie 2¢ Stunden lang einem Wasserdruck von 5o at ausgesetzt werden, beträgt die Detonationsgeschwindigkeit 6250 m pro Sekunde.
  • ''penn in den vorangegangenen Beispielen von Sprengnitrocellulose die Rede ist, so wird darunter das N itrierungsprodukt von gereinigten Baumwollbüscheln durch ein Topfverfahren verstanden, bis der Stickstoffgehalt 11,95% bis 12,25% beträgt. Dieses Produkt ist mindestens zu 95% in einer Äther-Alkollol-:\Tischung löslich und besitzt eine Viskosität von Zoo bis 300 cgs-Einheiten in einer 1_iisttt1g voll 3g in iooccm Aceton (95%) bei 20°.

Claims (4)

  1. PATENTANSPRÜCHE: 1. Gelatinesprengstoff, welcher mindestens 35 Gewichtsprozent einer Mischung von Nitrocellulose und einem flüssigen explosiven Salpetersäureester enthält, gekennzeichnet durch den Gehalt v011 2,5 bis 27,5 Gewichtsprozent eines wasserunlöslichen, feinverteilten Bariumsalzes einer mehrbasischen Säure, z. B. Bariumsulfat, gemahlenen Baryten, gefälltem Bariumcarbonat, getnahlenem Witlierit, gefälltem Bariumchromat oder Bariumphosphat.
  2. 2. Gelatinesprengstoff nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß er eine flüssige aromatische Nitroverbindung enthält, beispielsweise Nitrotoluol.
  3. 3. Gelatinesprengstoff nach Anspruch i und a, dadurch gekennzeichnet, daß das wasserunlösliche Bariumsalz einer mehrbasischen Säure durch ein Sieb einer NI aschenweite von 0,053 mm hindurchgeht.
  4. 4. Gelatinesprengstoff nach Anspruch i bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das wasserunlösliche Salz in Form eines feinen unfühlbaren Pulvers vorliegt.
DEI1562A 1949-07-29 1950-07-04 Gelatinesprengstoff Expired DE857318C (de)

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Application Number Priority Date Filing Date Title
GB857318X 1949-07-29

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DE (1) DE857318C (de)

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1095722B (de) * 1959-10-24 1960-12-22 Wasagchemie Ag Gelatinoese Sprengstoffe

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DE1095722B (de) * 1959-10-24 1960-12-22 Wasagchemie Ag Gelatinoese Sprengstoffe

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