CH647220A5 - Sicherheitssprengstoff. - Google Patents

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CH647220A5
CH647220A5 CH5908/81A CH590881A CH647220A5 CH 647220 A5 CH647220 A5 CH 647220A5 CH 5908/81 A CH5908/81 A CH 5908/81A CH 590881 A CH590881 A CH 590881A CH 647220 A5 CH647220 A5 CH 647220A5
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CH
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nitrate
calcium nitrate
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water
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CH5908/81A
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Albert G Funk
Daniel A Wasson
Joe N Ikeda
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Ireco Inc
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    • C06EXPLOSIVES; MATCHES
    • C06BEXPLOSIVES OR THERMIC COMPOSITIONS; MANUFACTURE THEREOF; USE OF SINGLE SUBSTANCES AS EXPLOSIVES
    • C06B47/00Compositions in which the components are separately stored until the moment of burning or explosion, e.g. "Sprengel"-type explosives; Suspensions of solid component in a normally non-explosive liquid phase, including a thickened aqueous phase
    • C06B47/14Compositions in which the components are separately stored until the moment of burning or explosion, e.g. "Sprengel"-type explosives; Suspensions of solid component in a normally non-explosive liquid phase, including a thickened aqueous phase comprising a solid component and an aqueous phase

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Description

Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf einen verbesserten Sprengstoff in Form eines wässrigen Gels oder Schlamms, der im folgenden als wässrige Sprengstoffmischung bezeichnet wird. Im einzelnen handelt es sich um einen wässrigen Sicherheitssprengstoff, der bestimmte wesentliche Bestandteile in speziellen Mengenverhältnissen aufweist, einschliesslich mindestens 15 Gew.-% Calciumnitrat, das im folgenden als CN bezeichnet wird, als Oxydationssalz. Die Zusammensetzung gemäss vorliegender Erfindung hat verbesserte physikalische und Sicherheitseigenschaften gegenüber Zusammensetzungen nach dem Stande der Technik.
Explosiv- oder Sprengmittelmischungen von der Art eines wässrigen Gels oder Schlamms, die gewöhnlich als schlammförmige Explosiv- oder Sprengmittel bezeichnet werden und im folgenden als wässrige Sprengstoffmischungen angesehen werden, haben infolge ihrer geringen Kosten, ihrer Sicherheit und der ihnen innewohnenden Wasserbeständigkeit in weitem Umfang Anwendung als handelsübliche Sprengstoffe gefunden. Wässrige Sprengmittelmischungen, die eine kontinuierliche flüssige Phase aufweisen und im allgemeinen ein anorganisches Oxydationssalz, für gewöhnlich in erster Linie Ammoniumnitrat, ein Verdickungsmittel für die flüssige Phase, in der ein Teil oder die Gesamtmenge des Oxydationssalzes gelöst ist, einen Brennstoff und/oder einen Sensibilisator und gegebenenfalls noch andere Zusätze, wie gasentwickelnde und Vernetzungsmittel, enthalten, sind selbst in wasserhaltigen Bohrlöchern mit sehr gutem Erfolg verwendet worden.
Ein Anwendungsgebiet, auf dem wässrige Sprengstoffmittel keine Verwendung in weitem Umfange gefunden haben, ist das Gebiet der Sicherheitssprengstoffe. Im allgemeinen sind Sicherheitssprengstoffe solche, die kapselempfindlich, aber verhältnismässig schwer entzündlich sind, so dass sie in unterirdischen Bergwerken, die möglicherweise brennbare Atmosphäre enthalten, wie unterirdischen Kohlenbergwerken, verwendet werden können.
Gemäss vorliegender Erfindung wurde nun ermittelt,
dass die Verwendung von mindestens 15 Gewichtsprozent Calciumnitrat (CN) als Oxydationssalz die Eigenschaften einer wässrigen Sicherheitssprengstoffmischung erheblich begünstigt. Die Verwendung von CN
a) trägt zu einem Wassergehalt der Mischung bei, da normalerweise technisches CN hydratisiert ist, was die Mischung erleichtert und die Entzündlichkeit vermindert,
b) den Erstarrungspunkt, also die Temperatur der Salzausscheidung erniedrigt, und hierbei
1. die Empfindlichkeit der Masse bei niedrigen Temperaturen erhöht und infolgedessen die Notwendigkeit von Sensibilisatoren wie Aluminium vermindert, die umgekehrt wiederum die Entzündlichkeit der Masse erhöht, und
2. eine unnötige Erhitzung der Lösung zur Gewinnung der gewünschten Konzentration des Oxydationssalzes vermeidet;
c) das Festwerden oder Wiedererstarren der Masse bei Temperaturen unterhalb ihres Erstarrungspunktes beschleunigt, nachdem sie ausgeliefert und verpackt ist, wodurch eine Absonderung oder Abtrennung der suspendierten Teilchen innerhalb der Zusammensetzung verhütet und gleichzeitig die Wasserbeständigkeit und Empfindlichkeit erhöht wird, indem Gasblasen, die zuvor der Masse einverleibt oder in anderer Weise hineingelangt sind, gegen eine Abwanderung oder ein Entweichen gehindert werden, und d) die Lagerbeständigkeit erhöht.
Calciumnitrat ist besonders vorteilhaft, wenn es in Kombination mit anderen Oxydationssalzen, wie Ammoniumnitrat und Natriumnitrat, verwendet wird. Derartige Kombinationen bilden eine eutektische Lösung mit niegrigem Erstarrungspunkt, die, wie oben beschrieben, die Empfindlichkeit bei niederen Temperaturen begünstigt. Überdies fällt das Salz selbst bei Temperaturen in der Nähe oder unterhalb des Erstarrungspunktes aus der eutektischen Lösung in Form feinerer Kristalle aus, als wenn diese eutektische Salzkombination nicht anwesend wäre. Auf diese Weise hält die Verwendung von Calciumnitrat in Kombination mit anderen Salzen die Oxydationsmittel in einem reaktionsfähigeren physikalischen Zustand, selbst bei Temperaturen unterhalb des Erstarrungspunktes.
Die Empfindlichkeit ist besonders wichtig für Sicherheitssprengstoffe. Derartige Zusammensetzungen erfordern eine hohe Empfindlichkeit, aber zu gleicher Zeit eine geringe Entzündbarkeit. Die Verwendung von Calciumnitrat verbessert die Lagerungsbeständigkeit und vermindert auf diese Weise die Menge von feinflockigen Aluminiumteilchen oder ähnlichen Sensibilisatoren, die erforderlich sind, um eine Kapselempfindlichkeit bei kleinen Durchmessern von 2,5 bis 0,6 cm sicherzustellen.
Ein weiterer Aspekt der vorliegenden Erfindung bezieht sich auf die Verwendung von Calciumnitrat in Kombination mit einem Aminnitrat. Es wurde gefunden, dass eine genügende Empfindlichkeit mit so geringen Mengen wie 1 Gewichtsprozent feinflockiger Aluminiumteilchen in Kombination mit mindestens etwa 25 Gewichtsprozent eines Aminni-trates, vorzugsweise Monomethylaminnitrat, erreichbar ist. Für gewöhnlich sind mindestens etwa 2 Gew.-% Aluminiumteilchen ohne Mitverwendung von Aminnitrat selbst bei Anwesenheit von Calciumnitrat erforderlich. Somit können Aminnitrate in wirksamer Weise als Sensibilisatoren in calciumnitrathaltigen wässrigen Sprengstoffmischungen gemäss vorliegender Erfindung verwendet werden.
Gegenstand der Erfindung ist der im Patentanspruch 1 definierte Sicherheitssprengstoff.
Der grundlegende Gedanke der vorliegenden Erfindung besteht in der Verwendung von mindestens etwa 15 Gewichtsprozent Calciumnitrat in Kombination mit anderen
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Verbindungen. Wie oben erwähnt, ist die Verwendung von Calciumnitrat in wässrigen Sicherheitssprengstoffmischungen von grossem Vorteil. Die hier angegebenen Prozentgehalte an Calciumnitrat beziehen sich auf Calciumnitrat von technischer oder handelsüblicher Qualität, das etwa 14 Gewichtsprozent Kristallwasser enthält. Eine Analyse eines typischen handelsüblichen Calciumnitrat, wie es für Düngezwecke dient, ist in der weiter unten folgenden Tabelle angegeben. Wenn wasserfreies Calciumnitrat verwendet wird, ist der Prozentgehalt proportional zu vermindern. Zusätzlich zu dem Calciumnitrat enthalten die Zusammensetzungen gemäss der Erfindung im allgemeinen weitere anorganische Oxydationssalze, gegebenenfalls einen flüssigen oder festen Brennstoff oder beide, einen Sensibilisator, der ebenfalls als Brennstoff wirkt und schliesslich ein Verdickungs- oder Vernetzungsmittel. Gewöhnlich werden auch gasbildende Mittel angewendet.
Die Erfordernisse für Sicherheitssprengstoffe sind wie oben erwähnt bindend, und daher ist die Variationsmöglichkeit der Mengenverhältnisse der verschiedenen Komponenten nicht so gross wie es bei wässrigen Sprengstoffmischungen im allgemeinen der Fall ist. Die Mengenverhältnisse jeder grösseren Komponente müssen sorgfaltig gewählt werden, damit die Masse den Erfordernissen an einen Sicherheitssprengstoff genügt. Gemäss vorliegender Erfindung wurde gefunden, dass die Gewichtsverhältnisse der Hauptbestandteile zweckmässig gewichtsmässig wie folgt sein sollen: 50 bis 80% Oxydationssalz, mindestens etwa 15% Calciumnitrat, 10 bis 35% Wasser, 0 bis 18% eines inerten Materials und eines Sensibilisators, der aus 2 bis 8% feinflockigen Aluminiumteilchen und aus 10 bis 40% Aminnitrat besteht, sowie schliesslich Verdickungs- und Vernetzungsmittel in geringen Mengen.
Das Oxydationssalz oder die Salze, die mindestens 15 Gewichtsprozent, auf die Gesamtmasse berechnet, an Calciumnitrat enthalten, bestehen aus Ammonium- und Alkalinitraten sowie Ammonium- und Erdalkalinitraten. Beispiele solcher Salze sind Ammoniumnitrat, Natriumnitrat, Calciumnitrat und Kaliumnitrat. Vorzugsweise besteht das Oxydationssalz aus einer Kombination von Ammoniumnitrat und Calciumnitrat in vorzugsweise etwa gleichen Mengen. Das gesamte verwendete Oxydationssalz liegt im allgemeinen bei 50 bis 80 Gewichtsprozent der Gesamtmischung und vorzugsweise zwischen 60 und 75%.
Die gesamte in der Masse anwesende Wassermenge beträgt zwischen 10 und 35 Gewichtsprozent, wobei das Kristallisationswasser des Calciumnitrats nicht mitgerechnet ist. Die Verwendung von Wasser in diesen Mengen gestattet es im allgemeinen, dass die Massen flüssig genug sind, um mit Hilfe üblicher Schlammpumpen bei den erhöhten Bildungsoder Mischtemperaturen sich pumpen zu lassen, d.h. also oberhalb des Erstarrungspunktes der Masse liegen, die jedoch bei Kühlung auf Temperaturen unterhalb des Erstarrungspunktes, wie beispielsweise Zimmertemperatur, fest oder nicht zusammenpressbar werden, was teilweise auf das Calciumnitrat zurückzuführen ist, das sein Kristallisationswasser beim Ausfällen wieder aufnimmt. Obwohl mindestens etwa 15 Gew.-% Calciumnitrat in den Massen gemäss vorliegender Erfindung erforderlich sind, werden vorteilhaft 15 bis 45 Gew.-% Calciumnitrat einschliesslich des Kristallwassers angewendet.
Der Sensibilisator besteht aus feinflockigen Aluminiumteilchen oder einer Kombination solcher Teilchen mit Aminnitrat oder -nitraten. Wenn feinflockige Aluminiumteilchen allein verwendet werden, sollen sie in Mengen von 2 bis 8 Gew.-% anwesend sein, um eine Kapselempfindlichkeit sicherzustellen, aber gleichzeitig die Masse nicht zu leicht entzündlich zu machen. Die Verwendung von 15 Gew.-% oder mehr Calciumnitrat begünstigt die Verminderung der Menge des erforderlichen Sensibilisators und hilft auf diese Weise, die Entzündlichkeit zu vermindern.
Feinflockige, zur Verwendung gemäss vorliegender Erfindung geeignete Alumini umteilchen sind in der Technik allgemein als Aluminium bekannt, das die zum Malen erforderliche Feinheit aufweist. Die Teilchen sollen eine entsprechende Feinheit besitzen, zeigen eine grosse Oberfläche und weisen einen hydrophoben Oberflächenüberzug auf. Geeignete überzogene Aluminiumteilchen haben eine Oberfläche von mehr als 0,5 m2/g oder sogar noch mehr, was eine hohe Empfindlichkeit sichert. Im Handel erhältliche Aluminiumpulver für Malzwecke entsprechen diesen Charakteristika und werden gewöhnlich in wässrigen Sprengstoffmischungen angewendet. Die feinflockigen Teilchen sollen zweckmässig einen hydrophoben Überzug aufweisen, eine Teilchengrösse von weniger als etwa 0,152 mm besitzen und ein Verhältnis des Durchmessers zur Dicke aufweisen, das grösser als etwa 10 ist.
Als Sensibilisator in Kombination mit feinflockigen Aluminiumteilchen kann Aminnitrat oder -nitrate verwendet werden. Diese Kombination von Sensibilisatoren besteht bevorzugt aus 10 bis 40 Gew.-% Aminnitrat, vorzugsweise Monomethylaminnitrat, obwohl auch Dimethylamin- und Trimethylaminnitrat sowie Äthanolaminnitrat oder Mischungen dieser Verbindungen verwendet werden können, und 0,5 bis 8 Gew.-% Aluminium, vorzugsweise werden etwa 25 Gew.-% oder mehr von Aminnitrat verwendet. Als Äquivalent zu Aminnitrat kann Äthylenglykolmononitrat verwendet werden.
Die oben beschriebenen Sensibilisatoren wirken auch als Brennstoffe für das Oxydationssalz. Die Sensibilisatoren können die Gesamtmenge oder nahezu die Gesamtmenge des Brennstoffs darstellen, die für die Zusammensetzung erforderlich ist, oder sie können durch andere Brennstoffe vervollständigt werden.
Gegebenenfalls werden zusätzlich zu den Sensibilisatoren andere feste oder flüssige Brennstoffe oder beide in Mengen verwendet, die ausreichen, um eine Masse zu erhalten, die im wesentlichen sich im Sauerstoffgleichgewicht befindet. Beispiele fester Brennstoffe, die verwendet werden können, sind fein verteiltes, zerkleinertes Aluminium, kohlenstoffhaltiges Material, wie Gilsonit oder Kohle, pflanzliche Körner, wie Weizen und dergleichen. Flüssige Brennstoffe können aus mit Wasser mischbaren oder nicht mischbaren organischen Flüssigkeiten bestehen. Mischbare flüssige Brennstoffe sind Alkohole, wie Methylalkohol; Glykole, wie Äthylenglykol; Amide, wie Formamid und analoge stickstoffhaltige Flüssigkeiten. Diese Flüssigkeiten wirken im allgemeinen als Lösungsmittel für die Oxydationssalze und können daher Wasser in verschiedenem Grade ersetzen. Nicht mischbare flüssige Brennstoffe sind aliphatische, alizyklische und/oder aromatische gesättigte oder ungesättigte, flüssige Kohlenwasserstoffe. Ein besonders bevorzugter, nicht mischbarer flüssiger Brennstoff ist Brennöl Nr. 2. Die Gesamtmenge des verwendeten zusätzlichen Brennstoffs hängt von der Menge des Oxydationssalzes und dem anwesenden Sensibilisierungsmittel ab, ebenso von der besonderen Art des verwendeten Brennstoffs. Vorzugsweise werden mindestens 3 Gew.-% des organischen flüssigen Brennstoffs verwendet, wenn der Sensibilisator aus feinflockigen Aluminiumteilchen besteht. Wenn der Sensibilisator eine Kombination von Aminnitrat und Aluminium darstellt, wird vorzugsweise 1 Gew.-% organischer Flüssigkeit verwendet.
Die wässrige flüssige Phase der Zusammensetzung wird durch Zusatz von einem oder mehreren Verdickungsmitteln viskos gemacht, wie sie der Art und der Menge nach im allgemeinen in der Technik verwendet werden. Zu diesen Ver-
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dickungsmitteln gehört Guaran-Gummi, auch solcher mit vermindertem Molekulargewicht, wie dies in der US-PS 3 788 909 beschrieben ist, ferner Polyakrylamid und analoge synthetische Verdickungsmittel sowie Mehl und Stärke. Das Verdickungsmittel ist im allgemeinen in Mengen von 0,05 bis 2,5 Gew.-% anwesend. Indessen können Mehl und Stärke in erheblich grösseren Mengen angewendet werden, und zwar bis etwa 10 Gew.-%. In diesem Fall wirken sie massgeblich oder primär als Brennstoffe. Die Beispiele in der beiliegenden Tabelle enthalten alle Stärke und Guaran-Gummi in Kombination als Verdickungsmittel.
Wie es in der Technik allgemein bekannt ist, werden vorzugsweise gasbildende Mittel angewendet, um die Dichte zu verringern und zu regeln, und so den wässrigen Sprengstoffmischungen Empfindlichkeit zu verleihen. Die Masse gemäss vorliegender Erfindung enthält vorzugsweise geringe Mengen, beispielsweise 0,01 bis 0,2 Gew.-% oder mehr, am besten etwa 0,05 Gew.-% derartiger gasbildender Mittel, um eine Dichte der Zusammensetzung unter etwa 1,5 g/cm3 zu erzielen. Die Masse gemäss vorliegender Erfindung hat vorzugsweise eine Dichte von 0,85 bis 1,3 g/cm3. Ein bevorzugtes gasbildendes Mittel ist Nitritsalz, wie Natriumnitrit, das sich in der Lösung der Zusammensetzung chemisch zersetzt und Gasblasen bildet. Ein mechanisches Rühren der verdickten wässrigen Phase der Zusammensetzung, wie sie beim Mischen der wässrigen Phase und der festen fein verteilten Stoffe erfolgt, führt zum Einfangen feiner Gasblasen und erreicht so eine Begasung durch mechanische Mittel. Hohle Teilchen, wie hohle Glaskügelchen, Styroporkügelchen und Kunststoffmikroballons, können ebenso allgemein angewendet werden, um eine gashaltige wässrige Sprengstoffmischung zu erhalten, besonders wenn es erwünscht ist, dass die Masse auch unter hohem Druck nicht zusammenpressbar bleibt. Zwei oder mehr dieser üblichen gasbildenden Mittel können gleichzeitig angewendet werden.
Die Zusammensetzung gemäss vorliegender Erfindung kann in der Weise hergestellt werden, dass man zunächst eine Lösung des Oxydationssalzes und Wasser sowie einem mischbaren Brennstoff, falls dieser verwendet wird, bildet, wobei der Erstarrungspunkt auf etwa 5 °C oder höher eingestellt wird. Die so hergestellte Lösung wird auf einer etwas erhöhten Temperatur von etwa 10 °C über ihrem Erstarrungspunkt gehalten. Die Lösung wird vorzugsweise durch Zusatz eines Teils oder der Gesamtmenge des Verdickungs-mittels vorverdickt. Zu dieser Lösung werden die übrigen Bestandteile dann zugesetzt. Diese übrigen Bestandteile werden der Lösung einverleibt und durch mechanisches Rühren, wie dies in der Technik allgemein bekannt ist, homogen di-spergiert. Die fertige Explosivmischung kann dann so lange sie noch flüssig ist, in einen gewünschten Behälter, beispielsweise durch Pumpen, übergeführt werden.
Vernetzungsmittel zum Vernetzen eines oder mehrerer Verdickungsmittel sind in der Technik allgemein bekannt. Solche Mittel werden gewöhnlich in geringen Mengen zugesetzt und bestehen üblicherweise aus Metallionen, wie Dichromat oder Antimonionen.
Die vorliegende Erfindung ist noch deutlicher zu verstehen unter Bezugnahme auf eine Anzahl von Beispielen. Die Beispiele A und B in der folgenden Tabelle beschreiben die Bildung und die Detonationsergebnisse bevorzugter Mischungen gemäss vorliegender Erfindung. Diese Beispiele haben die Sicherheitsbedingungen der «United States Mine Safety and Health Administration» erfüllt und sind von dieser Behörde als Sicherheitssprengstoffe anerkannt worden. Die Beispiele C und D beschreiben Zusammensetzungen gemäss vorliegender Erfindung, die die Sicherheitsvorschriften der indischen Regierung erfüllt haben.
Die Beispiele E bis H vergleichen die Detonationsergebnisse von Mischungen, die verschiedene Mengen Calciumnitrat enthalten. Die Beispiele E, F und G enthalten vergleichsweise 0 bzw. 5 bzw. 10 Gew.-% Calciumnitrat, diese Pro-zentsäzte sind geringer als die 15 Gew.-%, die gemäss vorliegender Erfindung gefordert und im Beispiel H enthalten sind. Die anfanglichen Detonationsergebnisse bei 20 °C waren für alle Zusammensetzungen ähnlich, indessen wurden die endgültigen Detonationsergebnisse erst erhalten, nachdem die Zusammensetzungen innerhalb einer Periode von 2 Wochen einen Temperaturzyklus zwischen 5 und 40 °C durchgemacht hatten. Die Frequenz dieses Zyklus betrug 48 Stunden; er simuliert die Bedingungen einer tatsächlichen Lagerung, bei der die Temperaturen oft innerhalb dieses Bereichs schwanken. Somit ergibt ein Vergleich der Detonationsergebnisse vor und nach diesem Zyklus einen Anhalt für die Lagerbeständigkeit. Wie sich aus den Ergebnissen zeigt, behielt Beispiel H, das 15 Gew.-% Calciumnitrat enthielt, nach dem Temperaturzyklus ein gutes Fliessvermögen und gute Empfindlichkeit, während die Beispiele E bis G, die vergleichsweise weniger als 15 Gew.-% Calciumnitrat enthielten, ein schlechtes Fliessvermögen und schlechte Empfindlichkeit aufwiesen.
Die Zusammensetzung gemäss vorliegender Erfindung wird vorzugsweise in zylindrischen stabförmigen Packungen abgefüllt, die einen Durchmesser von 7,6 cm oder auch weniger aufweisen. Ein übliches Verpackungsmaterial ist Polyäthylen, Verpackungseinrichtungen und Apparate sind in der Technik bekannt. Da die Zusammensetzungen wasserbeständig sind, brauchen keine mühevollen Vorsichtsmassnah-men getroffen zu werden, um ein Aufreissen der Packung in Gegenwart von Wasser zu verhüten. Infolge der ihnen innewohnenden Empfindlichkeit und ihrer Eignung, durch verhältnismässig geringe Mengen von Aluminium von Malfeinheit noch empfindlicher gemacht zu werden, können die Zusammensetzungen in einem weiten Bereich von Durchmessern verwendet werden.
Wie es in der Technik allgemein bekannt ist, können Massen gemäss vorliegender Erfindung zusammengesetzt werden, die hinsichtlich ihrer physikalischen Eigenschaften Verschiedenheiten zeigen, wie dies gewünscht wird. So kann beispielsweise das Fliessvermögen der Zusammensetzungen weitgehend variiert werden, beispielsweise dadurch, dass man entsprechende Mengen von Verdickungsmitteln, Netzmitteln und flüssigem Lösungsmittel einsetzt.
Obwohl die vorliegende Erfindung unter Bezugnahme auf die erläuternden Beispiele und die bevorzugten Ausführungsformen beschrieben ist, sind verschiedene Ausführungsformen für den Fachmann offensichtlich, und all solche Ausführungsformen sollen innerhalb des Bereichs der vorliegenden Erfindung liegen, wie sie durch die Patentansprüche bestimmt ist.
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Tabelle
647 220
Zusammensetzung
A
B
C
D
E
F
G
H
Bestandteile (Gewichtsteile)
Calciumnitrat3
21,5
19,4
23,0
23,0
5,0
10,0
15,0
Ammonnitrat
39,2
31,7
41,6
39,4
59,7
54,7
49,6
44,7
Kochsalz
5,5
5,0
4,4
5,5
6,4
6,4
6,4
6,4
Wasser
17,6
28,4
15,1
17,8
22,4
22,1
21,8
21,4
Äthylen-Glykol
5,8
3,8
5,8
4,6
3,6
3,6
3,6
3,6
Verdickungsmittel
6,9b
4,4e
7,0d
5,7e
4,lf
4,lf
4, lf
4,lf
Gilsonit
0,4
-
0,7
1,6
0,3
0,6
1,0
Aluminium von Malfeinheit
2,8
7,0
2,0
2,0
3.0
3,0
3,0
3,0
spurenweise Zusetzung9
0,3
0,3
0,4
0,4
0,8
0,8
0,8
0,8
Detonationsgeschwindig
keit in m/s bei einem Durch
3690
3540
3450
3100
3600
3200
3300
3000
messer von 3,2 cm
Dichte in g/cm3
1,14
0,94
0,95
0,95
1,14
1,14
1,16
1,16
Initialzündung bei 20°Ch
-
-
-
-
#2/#l
#3/#2
#2/#l
#3/#2
Zündung bei 20 °C'
-
-
-
-
-/# 8
-/# 8
~/#8
#8/#6
endgültiges FliessvermögenJ
weich weich weich normal b Verhältnis von Stärke zu Guaran-Gummi = 5,1 c Verhältnis von Stärke zu Guaran-Gummi = 3,0 d Verhältnis von Stärke zu Guaran-Gummi = 6,0 c Verhältnis von Stärke zu Guaran-Gummi = 4,6 r Verhältnis von Stärke zu Guaran-Gummi = 3,0
a Düngemittelqualität bestehend gewichtsmässig aus 81 Teilen Calciumnitrat, 14 Teilen Wasser und 5 Teilen Ammonnitrat. Gewichtsmässiges
1,8 1,4
1.0
1.1 1,1
8 Thioharnstoff und wässrige Lösung von Natriumnitrit als gasbildendes Mittel sowie von Natriumdichromat als Vernetzungsmittel.
h Kleinste Zündkapsel, die für die Detonation erforderlich ist. Dabei bedeutet die linke Nummer die Detonation mit der angegebenen Zündkapsel und die rechte Nummer ein Versagen mit der angegebenen Zündkapsel.
1 Das gleiche wie h mit dem Unterschied, dass die Resultate angegeben sind, nachdem die Massen einem Temperaturzyklus zwischen 5 und 40"C während zweier Wochen unterworfen waren.
J Nach dem Temperaturzyklus.
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Claims (6)

647 220 PATENTANSPRÜCHE
1. Sicherheitssprengstoff, enthaltend ein anorganisches Oxydationssalz, 10 bis 35 Gew.-% Wasser, 0,5-8 Gew.-% feinflockige Aluminiumteilchen und Vernetzungs- und Verdickungsmittel, dadurch gekennzeichnet, dass er mindestens 15 Gew.-% Calciumnitrat als anorganisches Oxydationssalz enthält.
2. Sicherheitssprengstoff nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass er ausserdem als inertes Material Kochsalz enthält.
3. Sicherheitssprengstoff nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass er ausserdem durch Zusatz eines gasbildenden Mittels mit Gasbläschen versehen ist.
4. Sicherheitssprengstoff, nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass er ausserdem bis zu 20 Gew.-% einer mit Wasser mischbaren, organischen Flüssigkeit, vorzugsweise Äthylenglykol oder Formamid oder eine Mischung dieser Verbindungen enthält.
5. Sicherheitssprengstoff nach einem der vorangehenden Ansprüche, enthaltend 0,5-8 Gew.-% feinflockige Aluminiumteilchen und 10-40 Gew.-% Aminnitrat.
6. Sicherheitssprengstoff, nach Anspruch 5 dadurch gekennzeichnet, dass das Aminnitrat Monomethylaminnitrat ist.
CH5908/81A 1980-09-12 1981-09-11 Sicherheitssprengstoff. CH647220A5 (de)

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