DE2948465C2 - - Google Patents
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- DE2948465C2 DE2948465C2 DE2948465A DE2948465A DE2948465C2 DE 2948465 C2 DE2948465 C2 DE 2948465C2 DE 2948465 A DE2948465 A DE 2948465A DE 2948465 A DE2948465 A DE 2948465A DE 2948465 C2 DE2948465 C2 DE 2948465C2
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C06—EXPLOSIVES; MATCHES
- C06B—EXPLOSIVES OR THERMIC COMPOSITIONS; MANUFACTURE THEREOF; USE OF SINGLE SUBSTANCES AS EXPLOSIVES
- C06B47/00—Compositions in which the components are separately stored until the moment of burning or explosion, e.g. "Sprengel"-type explosives; Suspensions of solid component in a normally non-explosive liquid phase, including a thickened aqueous phase
- C06B47/14—Compositions in which the components are separately stored until the moment of burning or explosion, e.g. "Sprengel"-type explosives; Suspensions of solid component in a normally non-explosive liquid phase, including a thickened aqueous phase comprising a solid component and an aqueous phase
- C06B47/145—Water in oil emulsion type explosives in which a carbonaceous fuel forms the continuous phase
Description
Die Erfindung betrifft eine Sprengstoffmasse in Form einer
Wasser-in-Öl-Emulsion, bestehend aus einem mit Wasser nicht
mischbaren flüssigen, organischen Brennstoff als kontinuierlicher
Phase, einer emulgierten wäßrigen, anorganischen
Oxydationssalzlösung als diskontinuierlicher Phase und einem
Emulgator.
Aus der AT-PS 3 05 852 ist eine derartige Emulsionssprengstoffmasse
bekannt, bei welcher ein Tallölamid von Tetraäthyllenpentamin
als Emulgator eingesetzt wird. Die Amide sind jedoch in
die Klasse der nicht ionischen Tenside einzuordnen.
Die AT-PS 2 91 073 beschreibt die Verwendung von raffiniertem
Mineralöl innerhalb eines Slurry-Sprengstoffes.
Schließlich ist es aus der US-PS 31 61 551 bekannt, in einer
Emulsionssprengstoffmasse als Emulgator ein Oxazolinderivat
einzusetzen, das jedoch einen gesättigten Kohlenwasserstoff-
Rest enthält.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Emulsionssprengstoffmasse
der eingangs genannten Art zur Verfügung zu stellen,
die beständiger als die herkömmlichen Emulsionssprengstoffmassen
ist und gleichzeitig eine höhere Empfindlichkeit aufweist.
Gelöst wird diese Aufgabe dadurch, daß der Emulgator eine
organische kationische Verbindung mit einem hydrophilen und
einem lipophilen Anteil darstellt, wobei der lipophile Anteil
aus einer ungesättigten Kohlenwasserstoffkette besteht.
Hinsichtlich bevorzugter Ausführungsformen wird auf die Merkmale
der Unteransprüche verwiesen.
Es wurde gefunden, daß kationische Emulgatoren, die ungesättigte
Kohlenwasserstoffketten in ihrem lipophilen Teil aufweisen,
überlegen sind gegenüber solchen, die in diesem Teil gesättigte
Kohlenwasserstoffketten aufweisen. Wie aus den weiter unten mitgeteilten
Beispielen hervorgeht, haben sich Sprengstoffmassen,
die ungesättigte kationische Emulgatoren verwenden, als beständiger
erwiesen, wobei sie gleichzeitig eine höhere Empfindlichkeit
aufweisen als Massen, die gesättigte Verbindungen enthalten.
Es wurden weiterhin gefunden, daß gewisse Kombinationen von ungesättigten
kationischen Emulgatoren mit besonderen, flüssigen
organischen Brennstoffen für die Schaffung der Beständigkeit
und Empfindlichkeit der Sprengstoffmassen besonders wirksam
sind.
Die Massen gemäß der Erfindung enthalten eine umgekehrte Phasen
oder bestehen aus einer Sprengstoffzusammensetzung, bei der Wasser
in Öl emulgiert ist. Sie weisen einen mit Wasser nicht mischbaren
organischen Brennstoff als kontinuierliche Phase auf, enthalten
eine emulgierte wäßrige Lösung eines anorganischen Oxydationssalzes
als diskontinuierliche Phase und einen organischen
kationischen Emulgator mit einem hydrophilen und einem lipophilen
Teil, wobei der lipophile Teil aus einer ungesättigten Kohlenwasserstoffkette
besteht.
Das Oxydationssalz oder die entsprechenden Salze bestehen aus
Ammonium- oder Alkalinitraten oder -perchloraten und Ammonium-
oder Erdalkalinitraten oder -perchloraten. Vorzugsweise stellt
das Oxydationssalz Ammoniumnitrat (AN) allein oder in Kombination
mit Calciumnitrat oder Natriumnitrat (SN) dar, es können
jedoch auch Kaliumnitrat oder Perchlorate verwendet werden. Die
Menge des angewandten Oxydationssalzes beträgt im allgemeinen
45 bis etwa 94 Gew.-% der Gesamtmischung, vorzugsweise etwa 60
bis etwa 86%.
Vorzugsweise ist das gesamte Oxydationssalz während der Herstellung
der Masse in der wäßrigen Salzlösung gelöst. Indessen kann
nach der Herstellung und Kühlung der Masse auf Zimmertemperatur
ein Teil des Oxydationssalzes aus der Lösung ausfallen. Da die
Lösung bei der Masse gemäß der Erfindung in kleinen getrennten
dispergierten Tröpfchen vorliegt, wird ein Kristallwachstum des
etwa ausgefallenen Salzes physikalisch verhindert. Dies ist von
Vorteil, da es für eine innigere Mischung des Oxydationsmittels
und des Brennstoffes sorgt, was einen der Hauptvorteile einer
Sprengstoffmischung nach Art einer Wasser-in-Öl-Emusion darstellt.
Tatsächlich hat sich ergeben, daß die ungesättigten Emulgatoren
gemäß vorliegender Erfindung jedes merkliche Kristallwachstum
verhindern und in dieser Hinsicht bei weitem den entsprechenden
gesättigten Verbindungen überlegen sind. Abgesehen
davon, daß sie auf physikalischem Wege ein Kristallwachstum verhindern,
wirken die Fettsäureaminemulgatoren gemäß vorliegender
Erfindung auch als Mittel zur Veränderung der Kristallform, um
so die Größe zu regeln und zu begrenzen. Auf diese
Weise wird das Kristallwachstum sowohl durch die Emulsionsnatur
der Masse als auch durch die Gegenwart eines Mittels zur Modifikation
der Kristallform verhindert.
Wasser wird in Mengen von 2 bis etwa 30 Gew.-%, berechnet auf
die Gesamtmasse, angewendet. Vorzugsweise werden Mengen von 5
bis etwa 20%, und am besten von etwa 8 bis etwa 16%, benutzt.
Mit Wasser mischbare organische Flüssigkeiten können zum Teil
das Wasser als Lösungsmittel für die Salze ersetzen, wobei derartige
Flüssigkeiten gleichzeitig als Brennstoff innerhalb der
Masse wirken. Überdies bewirken bestimmte organische Flüssigkeiten
auch eine Herabsetzung des Gefrierpunktes und setzen den
Erstarrungspunkt der Oxydationssalze in der Lösung herab. Dies
kann die Empfindlichkeit und Geschmeidigkeit bei niederen Temperaturen
begünstigen. Derartige, mit Wasser mischbare flüssige
Brennstoffe, können aus Alkoholen, wie Methylalkohol, Glykolen,
wie Äthylenglykol, Amiden, wie Formamid oder entsprechenden
stickstoffhaltigen Flüssigkeiten bestehen. Wie in der einschlägigen
Technik bekannt, kann die Menge der gesamten verwendeten
Flüssigkeit in Abhängigkeit von dem Erstarrungspunkt der Salzlösung
und den gewünschten physikalischen Eigenschaften schwanken.
Der mit Wasser nicht mischbare flüssige organische Brennstoff,
der die kontinuierliche Phase der Masse bildet, ist in Mengen
von etwa 1 bis etwa 10%, vorzugsweise in Mengen von etwa 3 bis
etwa 7%, anwesend. Die tatsächlich verwendete Menge kann
schwanken in Abhängigkeit von dem betreffenden, wasserunlöslichem
Brennstoff, oder ggf. zusätzlichen Brennstoffen. Wenn
Heizöl oder Mineralöl als einziger Brennstoff benutzt werden,
wendet man sie vorzugsweise in Mengen von etwa 4 bis etwa 6 Gew.-%
an. Die mit Wasser nicht mischbaren organischen Brennstoffe
können aliphatischer, alizyklischer und/oder aromatischer
Natur sein, es kann sich um gesättigte und/oder ungesättigte
Verbindungen handeln, sofern sie nur bei der Herstellungstemperatur
flüssig sind. Bevorzugte Brennstoffe sind Mineralöl,
Wachse, Paraffinöle, Benzol, Toluol, Xylole und Mischungen
flüssiger Kohlenwasserstoffe, wie sie im allgemeinen als Erdöldestillate
bezeichnet werden, z. B. Benzin, Leuchtpetroleum
und Dieselöl. Besonders bevorzugte flüssige Brennstoffe sind
Mineralöl und Heizöl Nr. 2, man kann auch Tallöl, Fettsäuren
und deren Derivate sowie aliphatische und aromatische Stickstoffverbindungen
verwenden, dabei kann es sich auch um Mischungen
der vorgenannten Brennstoffe handeln. Es ist besonders
vorteilhaft, spezielle Brennstoffe mit speziellen Emulgatoren
zu kombinieren, wie dies weiter unten näher beschrieben wird.
Gegebenenfalls können zusätzlich zu dem mit Wasser nicht mischbaren, flüssigen
organischen Brennstoff auch feste oder andere flüssige
Brennstoffe, ggf. auch gemeinsam, in ausgewählten Mengen angewendet
werden. Beispiele fester Brennstoffe, die verwendet werden
können, sind fein verteiltes Aluminium, fein verteiltes
kohlehaltiges Material wie Gilsonit oder Kohle, fein verteiltes
pflanzliches Korn, z. B. Beispiel Weizen und Schwefel. Mit
Wasser mischbare flüssige Brennstoffe, die auch als flüssige
Streckmittel dienen, sind oben bereits angegeben. Diese zusätzlichen
festen und/oder flüssigen Brennstoffe können im allgemeinen
in Mengen bis zu 15 Gew.-% zugesetzt werden. Gewünschtenfalls
kann auch ungelöstes Oxydationssalz, gemeinsam mit irgendwelchen
festen oder flüssigen Brennstoffen der Lösung zugesetzt
werden.
Der Emulgator gemäß vorliegender Erfindung ist kationisch und
besitzt sowohl hydrophile wie lipophile Teile. Der lipophile
Anteil besteht aus einer ungesättigten Kohlenwasserstoffkette.
Der Emulgator kann ein Fettsäureamin oder ein Ammoniumsalz sein,
das eine Kettenlänge von 14 bis 22 Kohlenstoffatomen, vorzugsweise
von 16 bis 18 Kohlenstoffatomen, aufweist.
Zusätzlich zur Wirkung eines Wasser-
in-Öl-Emulgators bewirkt das Fettsäureamin auch eine Beeinflussung
der Kristallform des in der Lösung befindlichen Oxydationssalzes.
Ein weiteres Beispiel für einen Emulgator ist das substituierte
Oxazolin folgender Formel:
In dieser bedeutet R eine ungesättigte Kohlenwasserstoffkette,
die von einer ungesättigten Fettsäure, vorzugsweiise Ölsäure,
herrührt. Der Emulgator wird in Mengen von etwa 0,2 bis 5 Gew.-%
angewendet, vorzugsweise benutzt man Mengen von etwa 1 bis etwa
3%.
Ein Synergismus ergibt sich, wenn besondere Emulgatoren mit besonderen
flüssigen, organischen Brennstoffen kombiniert werden.
So stellen beispielsweise 2-(8-heptadecenyl)-4,4′-bis-hydroxymethyl-
2-Oxazolin in Kombination mit raffiniertem Mineralöl einen
sehr wirksamen Emulgator und ein vorzügliches flüssiges, organisches
Brennstoffsystem dar. Wie in den folgenden Beispielen
gezeigt wird, liefert diese Kombination Sprengstoffmischungen,
die mit einer Zündkapsel Nr. 2 zur Explosion gebracht werden
können, wobei der kritische Durchmesser gleich oder unter 13 mm
liegt. Dabei ist die Empfindlichkeit der Masse auch bei niederer
Temperatur vorhanden, nämlich eine Zündwilligkeit mit
einer Sprengkapsel Nr. 4 bei -40°C, dabei wurde eine Beständigkeit
von mehreren Monaten gemessen. Es werden hierfür nur verhältnismäßig
geringe Mengen an Emulgator benötigt. Dieser spezielle
Emulgator und dieser spezielle Brennstoff haben sich in
anderen Kombinationen als weniger wirksam gezeigt.
Die natürliche Dichte von Massen gemäß der Erfindung von etwa
1,5 cm³ oder mehr wird auf einen Bereich von etwa 0,9 bis
etwa 1,4 cm³ erniedrigt. Wie in der Technik bekannt, erhöht
die Verminderung der Dichte in erheblichem Maße die Empfindlichkeit,
besonders wenn eine solche Verminderung mit einer Dispersion
feiner Gasblasen innerhalb der Masse verbunden ist. Eine
solche Dispersion läßt sich in verschiedener Weise erreichen,
so können beim mechanischen Mischen der verschiedenen Bestandteile
Gasblasen von der Masse mitgerissen werden, ferner kann
ein die Dichte auf chemischem Wege vermindertes Mittel zugesetzt
werden. Eine geringe Menge von 0,01 bis etwa 0,2 oder
mehr eines gasentwickelnden Mittels wie Natriumnitrit, das sich
unter Bildung von Gasblasen in der Masse chemisch zersetzt,
kann zur Verminderung der Dichte verwendet werden. Kleine hohle
Teilchen, wie Glas- oder Kunststoffkügelchen, lassen sich ebenfalls
als die Dichte vermindernde Mittel anwenden, und dies sind
die bevorzugten Dichteverminderungsmittel gemäß vorliegender
Erfindung. Die Verwendung hohler Teilchen ist besonders vorteilhaft,
wenn die Masse verhältnismäßig hohem Druck von beispielsweise
137,34 kPa oder mehr ausgesetzt ist. Da die Teilchen vor der
Detonation nicht zusammendrückbar sind, halten sie die geringe
Dichte der Masse aufrecht, was für eine zweckmäßige Empfindlichkeit,
und damit Detonierbarkeit, unter hohem Druck notwendig
ist. Zwei oder mehr der oben beschriebenen gasbildenden
Mittel können dabei gleichzeitig angewendet werden.
Obwohl Verdickungs- und Vernetzungsmittel für die Haltbarkeit
und Wasserbeständigkeit der Wasser-in-Öl-Emulsion nicht erforderlich
sind, können solche Mittel gewünschtenfalls zugesetzt
werden. Die wäßrige Lösung der Masse kann durch Zusatz von
einem oder mehreren Verdickungsmitteln von der Art und in der
Menge, wie sie gewöhnlich in der einschlägigen Technik verwendet
werden, viskos gemacht werden.
Die Masse gemäß vorliegender Erfindung wird in der Weise hergestellt,
daß zunächst vorzugsweise das Oxydationssalz oder
die Salze in Wasser oder einer wäßrigen Lösung mit mischbarem
flüssigen Brennstoff bei erhöhter Temperatur zwischen etwa 25
und etwa 110°C gelöst werden, was von dem Erstarrungspunkt der
Salzlösung abhängt. Der Emulgator und der nicht mischbare flüssige,
organische Brennstoff werden dann der wäßrigen Lösung,
vorzugsweise bei der gleichen erhöhten Temperatur wie die Salzlösung,
zugesetzt, worauf die erhaltene Mischung mit genügender
Energie gerührt wird, um die Phasen umzukehren und eine
Emulsion der wäßrigen Lösung in der kontinuierlichen flüssigen
Kohlenwasserstoff-Brennstoffphase zu erzielen. Für gewöhnlich
kann dies im wesentlichen augenblicklich durch rasches
Rühren erreicht werden. Die Massen können auch durch Zusatz
der wäßrigen Lösung zu der organischen Flüssigkeit hergestellt
werden. Die Stärke des Rührens, die zur Phasenumkehr notwendig
ist, kann durch routinemäßige Versuche bei einer gegebenen Masse
festgestellt werden. Das Rühren soll so lange fortgesetzt werden,
bis die Masse gleichmäßig ist, dann können feste Verbindungen,
wie Mikroballons oder ggf. fester Brennstoff, zugesetzt
und mit dem Vorhandenen verrührt werden. Die folgenden
Beispiele geben spezielle Erläuterungen hinsichtlich der Stärke
des Rührens.
Es hat sich als besonders vorteilhaft erwiesen, den Emulgator
vor dem Zusatz des organischen Brennstoffs zur wäßrigen Lösung
in dem flüssigen organischen Brennstoff zu lösen. Vorzugsweise
können der Brennstoff und der darin gelöste Emulgator der wäßrigen
Lösung etwa bei der Temperatur der Lösung zugesetzt werden.
Dieses Verfahren gestattet eine schnelle Herstellung der
Emulsion mit sehr geringem Rühraufwand.
Die Empfindlichkeit und Beständigkeit der Massen lassen sich
dadurch verbessern, daß man sie durch ein stark wirkendes Schersystem
hindurch schickt, um die disperse Phase in noch kleinere
Tröpfchen zu zerteilen. Dieser zusätzliche Schritt unter Anwendung
einer Kolloidmühle bedeutet eine Verbesserung der Fließeigenschaften
und der Wirkungsweise. Die Detonationsergebnisse
vor und nach dem Hindurchschicken durch eine Kolloidmühle sind
in Tabelle 1 gezeigt. Die Mühle besaß einen Elektromotor von
11 kW, der mit einer Geschwindigkeit von 3450 U/min-1 umlief und
einen veränderlichen radialen Zwischenraum von 0,25 bis 6 mm
aufwies. Die gläsernen Mikroballons wurden erst nach dieser
Raffination zugemischt.
Zur weiteren Erläuterung der vorliegenden Erfindung zeigen die
Beispiele A, B und C der Tabelle 2 Zusammensetzungen und Detonationsergebnisse
bevorzugter Massen gemäß vorliegender Erfindung.
Die drei beispielsweisen Zusammensetzungen wurden nach
dem oben beschriebenen Verfahren einschließlich der Verwendung
einer Kolloidmühle hergestellt. Sie erläutern die Wirksamkeit
einer Kombination von Mineralöl und substituiertem Oxazolin,
wie oben beschrieben. Beispiel D entspricht Beispiel C, mit dem
Unterschied, daß der Emulgator bei D gesättigt ist. Die Detonationsergebnisse
zeigen, daß der ungesättigte Emulgator erheblich
überlegen ist.
Die Beispiele A, B und L in Tabelle 3 wurden nach dem oben beschriebenen
Verfahren hergestellt, mit dem Unterschied, daß der
Emulgator in der organischen Flüssigkeit nicht gelöst war. Bei
den Beispielen C, D, E und F-K war dagegen der Emulgator in
der organischen Flüssigkeit gelöst. Diese Beispiele erläutern
die Verwendung eines Emulgators aus einem Fettsäureamin in Massen,
die mit Zündkapseln nicht zur Detonation zu bringen sind.
Im allgemeinen wurden 10 kg Mischungen (etwa 10 l) in einem Behälter
von etwa 20 l Fassungsvermögen gemischt und mit einem
Propellerrührer von 5,1 bis 6,4 cm Durchmesser verrührt, der
mit einem Luftdruckmotor von 1,47 kW mit einem Druck von etwa 716,13
bis 784,80 kPa angetrieben wurde. Einige Massen wurden jedoch in
einem offenen Kessel von 95 l Fassungsvermögen hergestellt und
mit einem Propellerrührer von 7,6 bis 10,2 cm Durchmesser verrührt,
der durch den gleichen Luftdruckmotor angetrieben wurde.
Diese Massen wurden nicht durch eine Kolloidmühle hindurchgeschickt.
Die Detonationsergebnisse wurden durch Zündung der
Massen bei den angegebenen Ladungsdurchmessern mit Pentolitzündern
im Gewicht von 5 bis 40 g oder mehr erzielt. Die Ergebnisse
zeigen augenscheinlich eine hohe Empfindlichkeit bei
geringen Durchmessern und niedrigen Temperaturen, ohne Notwendigkeit,
teure metallische oder selbstexplosive Sensibilisatoren
verwenden zu müssen.
Die Tabelle 4 gibt einen Vergleich der Detonationsergebnisse
bei 5°C zwischen Massen, die einen Fettsäureaminemulgator mit
gesättigtem lipophilen Anteil aufweisen, und im wesentlichen
identischen Massen, die einen Emulgator in ungesättigter Form
enthalten; obgleich die Differenz nicht dramatisch zu bezeichnen
ist, weisen die Massen A bis D unter Verwendung des gesättigten
Emulgators größere kritische Durchmesser auf und
waren somit weniger empfindlich als die Massen E bis G, die den
ungesättigten Emulgator gemäß vorliegender Erfindung enthielten.
All diese Massen waren durch eine Zündkapsel Nr. 8 nicht zur
Entzündung zu bringen.
Die in den Massen der Tabelle 4 verwendeten Mengen an Emulgator
wurden zur Einstellung der gewünschten Viskosität optimal
bemessen. 2% des gesättigten Emulgators sorgen für etwa die
gleiche Viskosität wie 3% des ungesättigten Emulgators.
Von größerer Bedeutung als die Detonationsergebnisse war der
Unterschied in den physikalischen Eigenschaften der Massen nach
Tabelle 4. Beim Kühlen lieferten die Massen mit gesättigtem
Emulgator eine erhebliche stärkere Auskristallisation des Salzes
als die Massen mit ungesättigtem Emulgator. Eine solche Kristallisation
wirkt in der Richtung einer verminderten Sensibilität
und Beständigkeit der Masse. Bei 5°C oder darunter kristallisieren
die Massen mit gesättigtem Emulgator rasch, wenn man sie
rührt oder knetet, und bilden dann eine feste Masse. Die Massen
mit ungesättigtem Emulgator ertragen ein bedeutend intensiveres
Rühren bevor eine Kristallisation erfolgt, und selbst dann
haften die Kristalle nicht aneinander. Die Unterschiede in den
physikalischen Eigenschaften sind in Tabelle 4 bei den Lagerungsresultaten
angegeben, die zeigen, daß die Massen mit ungesättigtem
Emulgator bedeutend beständiger sind.
Die Massen gemäß vorliegender Erfindung können in üblicher Weise
verwendet werden, beispielsweise können sie in Form zylindrischer
Würste verpackt werden oder unmittelbar zum Laden der
Bohrlöcher verwendet werden. Je nach dem Verhältnis der wäßrigen
und der Öl-Phase sind die Massen mit den üblichen Vorrichtungen
auspreßbar und/oder pumpbar. Das Verhalten bei niedriger
Temperatur, die Empfindlichkeit bei kleinen Durchmessern
und die ihnen innewohnende Wasserunempfindlichkeit machen die
Massen vielfältig anwendbar und wirtschaftlich vorteilhaft bei
den meisten Verwendungen.
Obwohl die vorliegende Erfindung unter Bezugnahme auf bestimmte
erläuternde Beispiele und bevorzuge Ausführungsformen beschrieben
ist, können, wie für Fachleute offensichtlich, verschiedene
Veränderungen vorgenommen werden, und solche Ausführungsformen
liegen innerhalb des Bereichs der Erfindung, wie
sie durch die folgenden Ansprüche definiert ist.
Claims (9)
1. Sprengstoffmasse in Form einer Wasser-in-Öl-Emulsion
bestehend aus einem mit Wasser nicht mischbaren flüssigen,
organischen Brennstoff als kontinuierlicher
Phase, einer emulgierten wäßrigen, anorganischen
Oxydationssalzlösung als diskontinuierlicher Phase
und einem Emulgator, dadurch gekennzeichnet, daß der
Emulgator eine organische kationische Verbindung mit
einem hydrophilen und einem lipophilen Anteil darstellt,
wobei der lipophile Anteil aus einer ungesättigten
Kohlenwasserstoffkette besteht.
2. Sprengstoffmasse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der Emulgator ein substituiertes Oxazolin
der Formel
enthält, in der R eine ungesättigte Kohlenwasserstoffkette
bedeutet, die sich von einer ungesättigten Fettsäure
ableitet.
3. Sprengstoff nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß der Rest R einen Ölsäurerest darstellt.
4. Sprengstoff nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der flüssige organische Brennstoff aus Mineralöl
oder Benzol oder Toluol oder Xylol oder Erdöldestillaten
wie Benzin, Leuchtpetroleum und Dieselölen
besteht.
5. Sprengstoff nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß der organische Brennstoff aus Mineralöl besteht.
6. Sprengstoff nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß er ein die Dichte verminderndes Mittel in genügender
Menge enthält, um die Dichte der Masse auf etwa
0,9 bis etwa 1,4 g/cm³ zu vermindern.
7. Sprengstoff nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
daß das die Dichte vermindernde Mittel aus kleinen,
fein verteilten Glas- oder Kunststoffkügelchen oder
Mikroballons oder einem chemischen, schäumenden oder
gasentwickelnden Mittel oder einer Kombination dieser
Stoffe besteht.
8. Sprengstoffmassen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß sie Brennstoff in einer Menge von 1 bis 10 Gew.-%, berechnet
auf die Gesamtmasse enthält, während die Oxydationssalzlösung
Wasser in einer Menge von 5 bis 20% und Oxydationssalz
in Mengen von 60 bis 94 aufweist und der Emulgator in
einer Menge von 0,2 bis 5,0% anwesend ist.
9. Sprengstoff nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet,
daß die Oxydationssalzlösung zusätzlich 1 bis 10%
eines mit Wasser mischbaren organischen, flüssigen
Brennstoffs enthält.
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