DE2212278C3 - - Google Patents

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DE2212278C3
DE2212278C3 DE2212278A DE2212278A DE2212278C3 DE 2212278 C3 DE2212278 C3 DE 2212278C3 DE 2212278 A DE2212278 A DE 2212278A DE 2212278 A DE2212278 A DE 2212278A DE 2212278 C3 DE2212278 C3 DE 2212278C3
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C06EXPLOSIVES; MATCHES
    • C06BEXPLOSIVES OR THERMIC COMPOSITIONS; MANUFACTURE THEREOF; USE OF SINGLE SUBSTANCES AS EXPLOSIVES
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
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    • C06B25/28Compositions containing a nitrated organic compound the compound being nitrocellulose present as less than 10% by weight of the total composition
    • C06B25/30Compositions containing a nitrated organic compound the compound being nitrocellulose present as less than 10% by weight of the total composition with nitroglycerine

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Description

Die Erfindung bezieht sich auf hochexplosive >n Sprengstoffmassen, nachstehend auch als Gelatinedynamitmassen bezeichnet, die eine herabgesetzte Menge an explosivem, flüssigem Salpetersäureester, der mittels Nitrocellulose gelatiniert ist, Sauerstoff liefernde Salze sowie gegebenenfalls Brennstoffe enthalten. v>
Gelatinedynamitmassen werden hergestellt, indem man einen flüssigen, explosiven Salpetersäureester mit Nitrocellulose gelatiniert und hierzu eine Anzahl fester Substanzen, hauptsächlich kohlenstoffhaltige Substanzen, Sauerstoff liefernde Substanzen und Stabilisie- wi rungsmittel, hinzugefügt. Im allgemeinen ist der verwendete flüssige explosive Salpetersäureester ein Gemisch aus Nitroglycerin und anderen Salpetersäureestern wie Äthylenglykoldinitrat, dessen Anwesenheit sich auf Eigenschaften wie den Gefrierpunkt auswirkt, en Nachstehend soll sich der Ausdruck »NG« sowohl auf reines Nitroglycerin als auch auf Gemische von Nitroglycerin mit anderen Salpetersäureestern beziehen. Die Gelatinedynamite werden in verschiedenen, an sich bekannten Mischern gemischt, und wegen der gelatinösen Natur des gemischten Produktes werden diese Sprengstoffe normalerweise durch ein Extrusionsverfahren in Papier oder andere filmähnliche Packungen kartuschiert. Das sich ergebende abgepackte Produkt ist ein höchst wasserbeständiger Sprengstoff großer Stärke.
Es ist auch üblich, bei Gelatinedynamiten einen gewissen Anteil des NG durch Beifügen von sauerstoffliefernden Salzen und oxidierbaren Substanzen zu ersetzen. Die Sauerstoffsalze, die üblicherweise verwendet werden, sind Ammoniumnitrat und Natriumnitrat. Durch das Hinzusetzen dieser Nitrate wird sowohl für Explosivkraft als auch für den zum Verbrennen des Kartuschenmaierials und anderer kohlenstoffhaltiger Brennstoffe in der Sprengstoffmasse erforderlichen Sauerstoff gesorgt. Insbesondere für Anwendungen unter Tage ist es im allgemeinen erwünscht, daß der Sauerstoff der gesamten Sprengstoffpackung ausgewogen ist, d. h. daß die Sauerstoffmenge, die aus den Salzen verfügbar ist, dem gesamten Sauerstoff gleichkommt, der zum vollständigen Oxydieren der oxydierbaren Bestandteile in der Sprengstoffmasse wie auch der Verpackungsumhüllung benötigt wird. Solche in bezug auf Sauerstoff ausgewogenen Massen führen bei Detonation in idealer Weise zu nur unbedeutenden Mengen giftiger Gase wie Kohlenmonoxid, Schwefelwasserstoff und Stickoxiden, die insbesondere in geschlossenen Räumen wie im Untertagebergbau gefährlich sind.
Die Gesamtmenge oxidierender Salze und anderer fester Bestandteile, die in Gelatinedynamiten verwendet werden können, ist beschränkt durch eine sich ergebende Verminderung der Plastizität, des inneren Zusammenhalts und der Empfindlichkeit eier Sprengstoffmasse. Mit der Steigerung der Menge dieser zugesetzten Bestandteile vermindert sich das Verhältnis Gelphasen-NG/Nitrocellulose bis zu einem Punkt, wo die erhaltene Masse nicht wasserbeständig, kohäsiv und plastisch ist. Zur Überwindung des Verlustes dieser Eigenschaften bei Gelatinedynamiten ist eine Vielzahl von Plastifizier- und Schmiermitteln bekannt. Diese Schmiermittel und Plastifiziermittel sind im allgemeinen kostspielig und können nur in sehr geringen Mengen verwendet werden, weil sie beim freien Gebrauch dazu neigen, sich nachteilig auf die Eigenschaften der Sprengstoffmassen auszuwirken.
Erfindungsgemäß wurde nun überraschenderweise gefunden, daß in Gelatinedynamitmassen die Menge an NG/Nitrocellulose-Gelphase unter gleichzeitiger Steigerung des Anteils anderer Bestandteile ohne Beeinträchtigung der physikalischen oder explosiven Eigenschaften der Massen vermindert werden kann, indem man in den Massen ein gedicktes, niederes aliphatisches Glykol einmischt, in dem vorzugsweise andere Bestandteile und ein größerer Anteil an sauerstoffliefernden Salzen aufgelöst sind. Die Verwendung einer solchen gedickten Glykol/Salz-Lauge als Ersatz für einen Teil der üblichen Menge an NG-Gelphase, die in Gelatinedynamitmassen verwendet wird, hat die erwünschte Wirkung, daß die Schlagempfindlichkeit der Sprengstoffmassen herabgesetzt wird, während Plastizität, Zündungsempfindlichkeit und andere nützliche physikalische und explosive Eigenschaften beibehalten werden.
Aufgabe der Erfindung ist eine verbesserte, hochwasserfeste Gelatinedynamit-Sprengstoffmasse, die einen geringeren Anteil Gelphase aus flüssigem Salpetersäu-
reester enthält als bisher möglich war, die frei extrudierbar ist sowie herkömmliche Explosiveigenschaften und doch verminderte Schlag- und Reibungssensibilität besitzt
Gegenstand der Erfindung ist eine hochexplosive Sprengstoffmasse, die mindestens einen flüssigen, explosiven Salpetersäureester, der mittels Nitrocellulose gelatiniert ist, Sauerstoff liefernde Salze sowie gegebenenfalls Brennstoffe enthält, gekennzeichnet durch ein Gew.-% mindestens eines der niederen aliphatischen Glykole Äthylenglykol, Diäthylenglykol, Propylenglykol oder Dipropylenglykol, wobei in dem Glykol ein sauerstofflieferndes Salz aufgelöst ist und das Glykol mittels eines Hydroxyäthyl- oder Hydroxypropyläthers von Polysacdia'rid oder Gemischen solcher Stoffe gedickt ist.
Da die niederen Glykole, die erfindungsgemäß als Gelphasenstreckmittel verwendet werden, brauchbare Löslichkeitseigenschaften gegenüber sauerstoffliefernden Salzen besitzen, die üblicherweise in Gelatinedynamiten verwendet werden, können diese Salze vorteilhafterweise vorher in dem gedickten niederen Glykol aufgelöst werden. Beispiele solcher Salze sind Calcium-, Ammonium- und Natriumnitrat und Natrium-, Calcium- und Ammoniumperchlorat. Lösliche Brennstoffe wie Harnstoff und Formamid sowie Gemische davon können ebenfalls vorher in Glykol aufgelöst werden. Die Anwesenheit der sauerstoffliefernden Salze stellt einen Teil des Sauerstoffs zur Verfügung, der anschließend zur vollständigen Verbrennung während der Detonation des Sprengstoffs benötigt wird, und daher wird der Aufbau von geeigneten Sprengstoffmassen mit ausgewogenem Sauerstoffgehalt erleichtert.
Zwar sind eine Anzahl poiymerer und anderer kolloidaler Dickungsmittel für Fließmittel bekannt und zum Dicken oder Gelieren niederer Glykole teilweise wirksam, sie sind jedoch zur Verwendung in Verbindung mit den sauerstoffliefernden Salzen, die man in Sprengstoffmassen findet, im allgemeinen ungeeignet. Beispielsweise führen die anorganischen kolloidalen Dickungsmittel, wie pyrogenes Siliciumdioxid, wegen ihrer Ausschwitzung zu unbefriedigenden Sprengstoffen. Lösliche Polymere wie Polyoxyäthylenharze sind salzempfindlich und werden in Anwesenheit aufgelöster Sauerstoffsalze ausgefällt. Erfindungsgemäß wurde gefunden, daß nur die Hydroxyäthyl- und Hydroxypropyläther von Polysacchariden dazu befähigt sind, in Anwesenheit sauerstoffliefernder Salze wie Ammonium-, Natrium- und Calciumnitrat und -perchlorat nicht ausschwitzende, stabile Glykolgele zu bilden. Die Menge des Dickungsmittels, das mit einer gegebenen Menge von niederem Glykol verwendet wird, ist willkürlich und hängt von dem Dickungsgrad bzw. der gewünschten Plastizität ab. Im allgemeinen kann man 0,2 bis 10 Gew.-°/o Dickungsmittel in Glykol verwenden, jedoch geht bei höherem Dickuugsmittelgehalt der Gelierungsgrad meistens über denjenigen hinaus, der in handelsüblichen Gelatinedynamitsprengstoffen normalerweise brauchbar ist. Beispiele von Polysacchariden, deren Hydroxyläthyl- und Hydroxypropyläther erfindungsgemäß brauchbar sind, sind Glucosepolysaccharide, Mannosepolysaccharide und Galactosepolysaccharide.
Die folgenden Beispiele und Tabellen veranschaulichen die erfindungsgemäß gedickte Glykolgelphase und zeigen die erwünschten Eigenschaften von erfindungsgemäßen Sprengstoffmassen, die diese Glykolgelphase enthalten.
Beispiel 1
Es werden zwei Gelierungsteste (»A« und »B«) durchgeführt, um die Fähigkeit einiger Hydroxyalkyl-" > äthe;· von Polysacchariden zum Dicken von Äthylengiykol zu bewerten.
Beim Test »A« vermischt man 10 g Äthylenglykol und 1 g eines Polysaccharidderivats unter Rühren bei Raumtemperatur in Anwesenheit von je 5 g Natriumni-I« trat und Ammoniumnitrat (diese Nitrate sind typisch für diejenigen, die man in handelsüblichen Sprengstoffmassen findet).
Es bildet sich ein plastikähnliches, selbsttragendes Gel wie folgt:
mit Hydroxyäthyl-Guar nach 5 Minuten;
mit Hydroxypropyl-Guar nach 15 Minuten und
mit Hydroxyäthylcellulose nach 30 Minuten.
Beim Test »B« wird eine salzhaltige Lauge auf -'» Glykolbasis bereitet, indem man 60 Teile Calciumnitrat technischer Qualität und 30 Teile Ammoniumnitrat in 55 Teilen Äthylenglykol, 23 Teilen Diäthylenglykol und 25 Teilen Formamid als brauchbarem, flüssigem Brennstoffbestandteil auflöst. Sämtliche Salze sind bei .'"> Raumtemperatur vollständig gelöst. Etwa 1 g eines Polysaccharidderivats werden zu 10 g der Lauge auf Glykolbasis hinzugesetzt. Plastikähnliche, selbsttragende Gele werdeii wie folgt gebildet:
mit Hydroxyäthylcellulose nach 3 Minuten;
mit Hydroxyäthyl-Guar nach 6 Minuten und
mit Hydroxypropyl-Guar nach 30 Minuten.
Aus den Ergebnissen der Teste »A« und »B« geht hervor, daß der Einfluß löslicher Salze auf die
Γι Geschwindigkeit, mit der das Gelieren der Phase der Äthylenglykollauge erfolgt, nicht vorhergesagt werden kann. Beispielsweise kann man beobachten, daß Hydroxyäthylcellulose beim Test »A« in Anwesenheit von Ammonium- und Natriumnitrat in 30 Minuten ein
in geliertes Glykol bildet, während beim Test »B<> das gleiche Derivat in Anwesenheit von Calcium- und Ammoniumnitrat und Formamid in etwa 3 Minuten ein Gel bildet. Der Gelatinierungsgrad und die Zeit, die zu seiner Erreichung erforderlich ist, werden auch durch
4Ί den Substitutionsgrad beeinflußt, wie aus der USA-Patentschrift 34 83 121 bekannt ist. Im allgemeinen wird beobachtet, daß die Guar-Derivate ein reineres Gel erzeugen als die Cellulosederivate, jedoch sind alle Geltypen der Teste für einen weiten Bereich von
in Gelatinedynamitmassen brauchbar.
In ähnlichen Testen werden Propylenglykol und Diäthylenglykol durch das Hinzusetzen von Hydroxyäthyl-Guar geliert. Wie gefunden wurde, waren Hydroxypropyl-Guar, Hydroxypropylcellulose und
y> Hydroxyäthylstärke dazu befähigt, Glykollösungcn von oxydierenden Nitratsalzen zu gelieren. Überraschenderweise wurde bemerkt, daß Hydroxypropyl-Guar reines Glykol nicht geliert. Nur wenn Salze in Glykol aufgelöst sind, erzeugt das Hydroxypropyl-Guar eine
ho wirksame Dickung. Die meisten dieser Dickungsmittel sind im allgemeinen im Handel erhältlich, doch sie können, falls erwünscht, laboratoriumsmäßig oder fabrikmäßig bereitet werden. Hydroxyäthylstärke kann beispielsweise hergestellt werden, indem man äquimola-
h- rc Mengen Maisstärke, 2-Chloräthanol und 40%-iges Natriumhydroxid in Anwesenheit von Isopropanol zur Reaktion bringt. Diese Bereitung ist typisch für die Herstellung von Hydroxyäthylderivaten der Polysac-
charidverbindungen, die aus der chemischen Literatur bekannt sind.
Wie vorstehend erwähnt wurde, haben die brauchbarsten Gelphasenmatrices in Gelatinesprengstoffmassen die relativ geringsten Sauerstoffwerte. Die niedere aliphatische, flüssige Glykolkomponente der erfindungsgemäßen Gelphasenmatrix hat zur vollständigen Verbrennung einen großen Sauerstoffbedarf. Beispielsweise haben Äthylenglykol, Diäihylengiykol bzw. Propylenglykol Sauerstoffwerte von —129, —151 bzw. — 168. Weniger negative Werte als die vorstehend genannten würden beim Aufbau von Sprengstoffen vorteilhaft sein. Um eine flüssige Komponente mit
Tabelle I
besser geeigneter Sauerstoffbilanz fur die Gelmatrix zu schaffen, kann eine niedere aliphatische Glykoliauge mit einem Gehalt an oxidierenden Salzen bereitet werden. Eine Reihe solcher Laugen wird nachstehend in Tabelle I gezeigt. Diese Gemische kann man als Lösungen von oxydierenden Salzen bzw. von Nitraten niederer Amine auf Glykolbasis beschreiben. Zwar sind in der Tabelle Nitratsalze angegeben, jedoch können auch Ferchloratsalze wie Natrium-, Calcium- und Ammoniumperchlorat verwendet werden, weil diese Perchlorate in den niederen Glykolen brauchbare Löslichkeiten besitzen. Die in Tabelle 1 gezeigten Mengenanteile sind in Gewichtsprozent angegeben.
Lauge (Lösung)
\ B
Äthylenglykol 39 36 35,5 35 34 33,5 24,5 24,5
Calciumnitrat (technisch) 43 38 37,5 37 36 35,5 30,0 30,0
Ammoniumnitrat 18 26 27,0 26 26 25,0 31,5 30,0
Natriumnitrat - - - 2 4 6,0 5,0 5,0
Formamid - - - - - - 4,0 10,5
Kristallisationspunkt C 46 42 46 42 38 44,4 48 43,9
Eine weitere Reihe von Laugen bzw. Lö'.ungen auf Glykolbasis, die etwas niedrigere Kristallisationspunkte haben als diejenigen in Tabelle I, werden nachstehend in Tabelle Il gezeigt. Diese Laugenreihe enthält, zusätzlich zu sauerstoffpositivem Material, eine kleine Menge eines Dickungsmittels (Hydroxypropyl-Guar) und eine geringe Menge eines oberflächenaktiven Mittels. Wie
Tabelle 11
man sieht, können bestimmte Zusätze, z. B. zum Zwecke der Stabilisierung, der Regulierung der Dichte und der Modifizierung des Kristallzustands, zu solch einer salzhaltigen Lösung in brauchbarer Weise hinzugegeben werden. Die Mengenanteile, die in Tabelle Il gezeigi werden, sind in Gewichtsprozent angegeben.
Lauge (Lösung) Λ B
Äthylenglykol 28,0 28,0 33,0 13,5 11,6
Diäthylenglykol 12,0 12,0 5,0 4,3 3,6
Formamid 13,0 - 15,0 8,0 7,1
Harnstoff - 13,0 - - -
Calciumnitrat (technisch) 30.0 30,0 30,0 16,0 19,0
Monomethylaminnitral - - - 48,0 42,5
Ammoniumnitrat 15.0 15,0 15,0 8,0 14,2
Oberflächenaktives Mittel LO LO LO 1,1 LO
Hydroxypropylguar LO 1,0 1,0 Ll LO
Sauerstoffwert -53 -52 -51 -42 -29
Kristallisationspunkt C 14 20 Il 25 17
Alle in Tabelle Il gezeigten Laugen zeigen im Vergleich zu Äthylepglykol oder anderen Glykolen eine niedrigere Sauerstoff"-·■■:»'·?.. Die niedrigeren Kristallisationspunkte im Vergleich zu den Laugen der Tabelle I zeigen eine vermehrte Auflösung brauchbarer sauerstoffliefernder Salze bei verminderten Temperaturen in den Laugen.
Wie vorstehend bemerkt, kann die erfindungsgemäß gedickte Glykol-Geiphase. in der voi/ugsweise sauerstoffzuführendes Material aufgelöst ist, als Nitroglycerinstreckmittel in typischen Gelatinedynamitmassen wi verwendet werden, was nachstehend in Beispiel 2 und Tabelle 111 gezeigt wird.
Beispiel 2
h ι Es werden unterschiedliche Mengen der Lauge A, wie sie in Tabelle Il angegeben ist, zur Bereitung von Gelatinedynamitmassen verwendet. Diese Massen sind für handelsübliche Gelatinedynamitsprengstoffc typisch
hinsichtlich ihrer Konsistenz, Dichte und Kraft, doch enthalten sie wesentlich weniger Nitroglycerin als normale handelsübliche Massen mit den gleichen Eigenschaften. Die nachstehend in Tabelle II! gezeigten Massen demonstrieren die Auswirkung der Verwendung unterschiedlicher Mengen von Nitroglycerinsensibilisator und Glykollauge in den Gemischen. In allen
Tabelle III
gezeigten Sprengstoffmassen beträgt die kombiniert Menge von Nitroglycerin, Schießbaumv»r>lle und GIy kollauge etwa 30 Gewichtsprozent der fertigen Masse Das verwendete Nitroglycerin ist das handelsübliche niedrig gefrierende Gemisch aus Äthylenglykoldinitra und Glycerintrinitrat. Die in der Tabelle III gezeigtei Mengenanteile sind in Gewichtsprozent angegeben.
Sprengstoffmasse
2
Nitroglycerin 9,0 9,6 11,0 14,0
Schießbaumwolle 0,4 0,4 0,4 0.4
Glykollauge »A« 20,0 19,8 15,4 15,3
Ammoniumnitrat 51,4 51,0 51,0 64,4
Natriumnitrat 18,4 18,4 18,4 5,0
Hydroxypropylguar 0,5 0,5 0,5 0,5
Kreide 0,3 0,3 0,3 0,3
Dichte (g/cm') 1,36 - 1,40 1,42
Schlagtest 7,54" 7,54" 7,54" 7,54
Min. Zünder in Kartusche von
31,75 mm Durchmesser bei 21C*) 8EB 6EB 6FC -
bei 4,5 C 1OP 1OP 8EB IFC
*) 8EB = handelsübliche elektrische Sprengkapsel Nr. 8
FC = genormte Fulminat-Chlorat-Testkapsel
1OP = 10 ε Pentolit (60/40 PETN/TNT).
Man sieht, daß die in Tabelle III angegebenen Sprengstoffmassen wesentlich weniger Nitroglycerinsensibilisator aufweisen als die handelsüblichen Gelatinedynamite entsprechender Dichte und Zündungsempfindlichkeit. Während des Testes wurde abgeschätzt, daß ohne die Verwendung der Gelphase auf Glykolbasis 30% oder mehr flüssiges Nitroglycerin notwendig wären, um Massen des gleichen Grades der Plastizität und Extrudierbarkeit herzustellen. Auch wurde beobachtet, daß diese Massen mit vermindertem Nitroglyceringehalt eine gute Zündungsempfindlichkeit beibehalten, jedoch alle eine wesentliche Verminderung der Empfindlichkeit gegen mechanischen Stoß zeigen. Keine der in Tabelle III gezeigten glykollaugenhaltigen Massen kann durch Aufschlag eines 5 kg-Gewichtes, das aus einer Höhe von 137 cm auf einen Dorn von 12,7 mm Durchmesser herabfällt, oder durch den vorbeistreichenden Stoß eines 4,54 kg-Stahltorpedos, der über eine Länge von 152 cm reibungslos auf einer in einem Winkel von 45° geneigten Rampe hinabgleitet, zur Detonation gebracht werden. Im Gegensatz dazu detonieren handelsübliche Gelatinedynamitmassen in beiden Testen bei Fallhöhen von 50 bis 76 cm oder, je nach der Rezeptur, sogar bei noch niedrigeren. Während der Bereitung der in Tabelle III gezeigten Massen wurde auch beobachtet, daß der charakteristische Nitroglyceringeruch in der fertigen Kartusche weniger auffallend war; und von einer Anzahl Personen wurde in Erfahrung gebracht, daß eine im Vergleich zu üblichen Gelatinedynamitmassen verminderte toxische Reaktion stattfand. Dies ist einer Verminderung der anwesenden Nitroglycerinmenge sowie der Tatsache zuzuschreiben, daß die Gelphase auf Glykolbasis dazu befähigt ist, als eine Art Schranke gegenüber der Entwicklung toxischer Dämpfe zu wirken.
Beispiel 3
Es wird eine Reihe von mit Nitroglycerin sensibilisier ten Sprengstoffmassen hergestellt, die mit den ir Tabelle II gezeigten Sprengstoffmassen identisch sine mit der Ausnahme, daß das Hydroxypropyl-Guar-Dik kungsmitte! durch Hydroxyäthyl-Guar ersetzt wird Man erzielt im wesentlichen ähnliche Arbeitsergebnisse Es wird beobachtet, daß etwas weniger Zeit erforderlich ist, um Massen der gewünschten Plastizität zu erzeugen wenn man Hydroxyäthyl-Guar verwendet
In der Sprengstoffindustrie ist es bekannt, daß eir Bedarf an Gelatinedynamitsprengstoffen mit vermin derter Zündungsempfindlichkeit zur Verwendung be bestimmten Sprengverfahren und als sogenannte Sicherheitssprengstoffe besteht. Zur Erzeugung solchei Produkte wird in der Industrie im allgemeinen zt Gelatinedynamitmassen eine geringe Menge einei nitroaromatischen Verbindung, wie beispielsweise Dinitrotoluol (DNT), hinzugesetzt Im Gegensatz zu den ir den Beispielen 2 und 3 beschriebenen Nitroglycerinmassen wurde eine Reihe von Massen mit vermindertei Zündungsempfindlichkeit bereitet, die nachstehend ir Beispiel 4 und in der Tabelle IV beschrieben sind.
Beispiel 4
Unterschiedliche Mengen der in Tabelle II gezeigter Lauge »C« werden zur Herstellung von Gelatinedynamitmassen mit verminderter Zündungsempfindlichkeil eingesetzt Während des Vermischens der Sprengstoffmassen wird dafür Sorge getragen, daß das Nitroglycerin mit der Schießbaumwolle vollständig vorgelatinieri
ίο
wird, so daß keine freie Explosivflüssigkeit in den porösen Bestandteilen absorbiert werden kann. Bestandteile mit fettiger oder hydrophober Oberfläche werden ebenfalls vermieden, um ungesteuerte Sensibilisierung zu vermeiden. Die in Tabelle IV gezeigten Massen demonstrieren die gesteuerte Empfindlichkeit, die bei gleichzeitiger Verwendung von DNT und einer Gelphase auf Glykolbasis als Desensibilisierungskomponenten möglich ist. Die gezeigten Mengen sind in Gewichtsprozent angegeben.
Tabelle IV SprengstofTmasse 2 3 4
1 18,0 18,0 17,0
18,0 1,0 1,5 2,5
Nitroglycerin - 0,75 0,8 0,8
DNT 0,75 10,5 10,0 9,0
Schießbaumwolle 10,5 32,5 31,1 32,0
GIykol lauge »C« 32,0 25,0 25,0 25,0
Ammoniumnitrat - fein 25,0 9,5 9,0 11,0
Ammoniumnitrat-Stücke 10,0 1,0 1,3 1,0
Natriumnitrat 1,0 - 2,5 -
Guar-Mehl - - - -
Baryt 1,95 0,95 - 0,95
Mehl - 0,5 0,5 0,45
Maisstärke 0,5 0,3 0,3 0,3
Hydroxypropyl-Guar 0,3 1,5 1,5 1,5
Kreide 1,5 +6,0 +6,0 +6,0
Dichte (g/cm3) +6,0
Sauerstoffbilanz Nr. 4 Nr. 6 Detonator
(nicht umhüllt) Nr. 2 FC-Kapsel FC-Kapsel EB-Kapse I hoher Stärke
Min. Zünder in 38,1 mm-
Papierkartuschen
Eine Prüfung der in Tabelle IV angegebenen Sprengstoffmassen zeigt, daß die Zündungsempfindüchkeit eines Gelatinedynamits gesteuert werden kann, indem man DNT und die erfindungsgemäße, gedickte Gelphase auf Glykolbasis verwendet. Solche Massen besitzen sämtliche physikalischen und Festigkeitseigenschaften herkömmlicher Gelatinemassen und gelangen wegen ihres herabgesetzten Gefährlichkeitsgrades in zunehmendem Maße in den Handel.
Wie vorstehend ausgeführt und durch Beispiele belegt wurde, kann die erfindungsgemäße gedickte Glykollauge geeigneterweise als Teiiersatz und Streckmittel für den Nitroglycerinsensibilisator in Gelatinedynamitmassen verwendet werden, was zu einem verbesserten und sicheren Produkt mit verminderter Toxizität und einer herabgesetzten Empfindlichkeit gegen mechanischen Stoß führt.

Claims (8)

Patentansprüche:
1. Hochexplosive Sprengstoff masse, die mindestens einen flüssigen, explosiven Salpetesäureester, der mittels Nitrocellulose gelatiniert ist, Sauerstoff liefernde Salze sowie gegebenenfalls Brennstoffe enthält, gekennzeichnet durch mindestens ein Gew.-% mindestens eines der niederen aliphatischen Glykole Äthylenglykol, Diäthylenglykol, Propylenglykol oder Dipropylenglykol, wobei in dem Glykol ein sauerstofflieferndes Salz aufgelöst ist und das Glykol mittels eines Hydroxyäthyl- oder Hydroxypropyläthers von Polysaccharid oder Gemischen solcher Stoffe gedickt ist
2. Sprengstoff masse nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß das Glykol mittels eines Hydroxyäthyl- oder Hydroxypropyläthers eines Glucosepolysaccharids, Mannosepolysaccharids, Galactosepolysaccharids oder Gemischen solcher Stoffe gedickt ist.
3. Sprengstoffrnasse nach Anspruch I oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Glykol mittels Hydroxyäthyl-Guar, Hydroxypropyl-Guar, Hydroxyäthylceilulose, Hydroxypropylcellulose, Hydroxyäthylstärke oder Hydroxyropylstärke oder Gemischen solcher Stoffe gedickt ist.
4. Sprengstoffmasse nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Glykol 0,2 bis 10 Gew.-°/o eines Hydroxyäthyl- oder Hydroxypropyläthers von Polysaccharid oder eines Gemisches solcher Stoffe enthält.
5. Sprengstoffmasse nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß in dem Glykol ein Brennstoff aufgelöst ist.
6. Sprengstoffmasse nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Brennstoff Harnstoff oder Formamid oder ein Gemisch dieser Substanzen ist.
7. SprengstoiTmasse nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß sie 1 bis 10Gew.-% an niederem aliphatischen! Glykol aufweist.
8. Sprengstoffrnasse nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch einen Gehalt an DNT.
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