DE1950580A1 - Waessrige Explosivaufschlaemmung - Google Patents
Waessrige ExplosivaufschlaemmungInfo
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- C06B47/14—Compositions in which the components are separately stored until the moment of burning or explosion, e.g. "Sprengel"-type explosives; Suspensions of solid component in a normally non-explosive liquid phase, including a thickened aqueous phase comprising a solid component and an aqueous phase
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Description
Wäßrige Explosivaufschlämmung
Die Erfindung betrifft wässerige Explosivaufschlämmungen bestehend im wesentlichen aus einem anorganischen Sauerstoff
abgebenden Salz, einem wässerigen Lösungsmittel oder Träger für dieses Salz, einem Brennstoff und. einem Verdickungsmittel.
Insbesondere betrifft die Erfindung Mittel zur wesentlichen Verbesserung der Verdickung solcher Explosivmasuen.
Explosivmassen bestehend aus einem Sauerstoff abgebenden Salz,
wie z.B. Ammonomiumnitrat, und einem Brennstoff zusammen mit
einem Dispersionsmittel oder Träger, wie z.B. Wasser, sind bekannt. Diese Hassen nennt man gewöhnlich Explosivauf-8chiämmungsmassen<oder
im allgemeinen Explosivaufschlämmungen.
Explosivaufschlämmungen der vorerwähnten Art enthalten in der
Regel ale wesentliche Bestandteile weitgehend bekannte Materia·
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feinverteiltes Leichtmetall, feinverteilte Kohle u.dgl. Es ist
in einigen Fällen vorteilhaft, wenn man der Hasse einen selbstexplodierenden Brennstoff -Bestandteil, wie z.B. körniges (TNT1
PETK oder rauchloses Pulver, beizumischen, um die Empfindlichkeit
und/oder Leistung zu erhöhen, so dass eine Detonation und
Fortpflanzung gewährleistet sind. Sehr verschiedene Hassen dieser Art sind bekannt.
Vom grössten technischen Interesse sind die wasserhaltigen
Explosivauf schlämmungen, bei denen der grösste Teil des flüssigen Trägers bzw. Dispersionsmittel für die festen Bestandteile des
Explosivgemisches aus Wasser besteht. Während diese wasserhaltigen Explosivaufschlämmungen viele Vorteile haben, wie z.B. wirtschaftliche Herstellung und wirtschaftlichen Verbrauch sowie verringertes
Gefahrenmoment, neigen die festen und flüssigen Bestandteile (jedoch zur Absonderung, und zwar sowohl bei verpackten Explosivmassen als auch bei Explosivmassen, die direkt in das Bohrloch
eingeführt werden. Auch können diese Explosivaufschlämmungen
von dem im Bohrloch eventuell vorhandenen Wasser verdünnt werden, ' wobei dieses Wasser wasserlösliche Bestandteile herauslösen
könnte und dadurch zu einer Fehldetonation führen. ITm die
Probleme des Wasserangriffs und der Wassereindringung zu lösen,
haben die Hersteller von wasserhaltigen Explosivaufschlämmungen
die verschiedensten Verdickungsmittel als wesentliche Bestandteile der Auf schlämmungen verwendet, um die Bestandteile als kohärentes
Gel zusammenzubinden, das den Angriff durch überschüssiges Wasser widersteht, so dass die erwähnten Schwierigkeiten überwunden
werden.
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Eine Reihe von Verdickungs- bzw. Gelierungsmitteln sind bekannt,
die in wasserhaltigen Explosivaufschlämmungen entweder allein oder in Kombination mit verschiedenem Erfolg verwendet worden
sind. Von diesen seien Galaktomannan-polysaccharid-Guar-Gum,
vorgelatinierte Stärken, Hydroxyäthy!cellulose, Carboxymethylcellulose,
Tamarindensamenmehl und hydrophile Vinylpolymere,
wie z.B. Polyacrylamid, erwähnt. Von diesen Verdickungsmittel^
sind am meisten die Galaktomannane, insbesondere Guar-Gum, verwendet worden. Während die unvernetzten Galaktomannane die
Herstellung von Explosivaufschlämmungen mit einer verbesserten Homogenität und WiderStandfähigkeit gegen das Eindringen von
Wasser ermöglicht haben, sind sie an sich für die Herstellung einer Explosivaufschlämmung mit optimalen physikalischen«Eigen>
schäften nicht einwandfrei, da zur Verhinderung der Absonderung
verhältniemässig grosse Prozente des Verdickungsmittel benötigt
werden und die resultierenden Massen zu klebrig sind und leicht auf berührenden Flächen haften. Auch ist die Widerstandsfähigkeit
gegen Wasser nicht einwandfrei. Wird als Verdickungsmittel ein verbessertes vernetztes Galaktomannan verwendet, so ist die
Widerstandsfähigkeit gegen Wasser besser, wobei die Klebrigkeit verringert und die Absonderung zweckmässiger verhindert wird.
Gleichzeitig aber kann die entstehende Aufschlämmung eine Konsistenz haben, die entweder zu steif ist, so dass die Hasse
nicht leicht in die Bohrlöcher eingegossen werden kann, oder immer noch zu weich und klebrig ist oder auch zwischen diesen
beiden Extremen liegt. Ausserdem wird durch sowohl die Dickflüssigkeit
als auch die Klebrigkeit von Aufschlämmungen, die mit den vernetzten Galaktomannanen hergestellt wurden, die
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Verhinderung des Haftens der Aufschlämmung auf den Verpackungswänden häufig sehr schwer bewerkstelligt, so dass es sehr
schwierig wird, die gesamte Aufschlämmung aus der Verpackung zu entfernen.
Es wurde nun gefunden, dass eine wässerige Explosivaufschlämmung
geschaffen werden kann, die über lange Lagerzeiten keine Absonderung der Bestandteile zeigt und sehr wasserbeständig ist und
doch bei wenig oder gar keiner Haftung auf Behälterwandungen oder Zuführungsschläuchen gegossen bzw. gepumpt werden kann.
Es ist daher Ziel der Erfindung, eine empfindliche wässerige Explosivaufschlämmung zu schaffen, bei welcher die Merkmale der
Wasserbeständigkeit, Nichtklebrigkeit und Absonderungsfreiheit bei verbesserter Fliessbarkeit vorliegen. Weitere Ziele gehen
aus der folgenden Beschreibung hervor.
Die verbesserte Explosivmasse nach der Erfindung besteht im wesentlichen aus mindestens einem Sauerstoff abgebenden Salz,
einem wässerigen Lösungsmittel oder Träger für dieses Salz, einem Brennstoff und einem Verdickungsmittel, wobei das Verdickungsmittel
eine Kombination aus einem vernetzten Galaktomannen mit Flohsamenmehl ist und das Verhältnis vom Galaktomannan
zu Flohsamenmehl 1 ; 20 bis 5:1, vorzugsweise 1 :
bis 2 : 1 beträgt.
Unter Flohsamenmehl soll im allgemeinen das Kohlehydratgummi von Flohsamenhülsen verstanden werden, wobei diese Hülsen
vorzugsweise zu einem Pulver gemahlen werden. Auch kann das Gummi durch Wasserextraktion der Flohsamen oder -hülsen
gewonnen und dann getrocknet und gemahlen werden. Während
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das Gummi von Flohsamenhülsen als ein Xylogalaktan bezeichnet
worden ist, hat die chemische Analyse Variationen der chemischen Zusammensetzung je nach der Pflanzenart, die die Samenhülsen
liefert, gezeigt. Flantago ovata ist die gewöhnlichste Art, von der Samenhülsen in Indien geerntet werden, jedoch ergeben
P.arenaria, P.lanceolata und P.psyllium jeweils ein ähnliches
Gummi. Kordamerikanische Arten wie P.wrightiana, P.inflexa, P rhodosperma, P.Helleri, P.aristata und P.Purshii, ergeben
ähnliche Stoffe. Die Analyse der Samenhülsen der verschiedenen Arten der Plantaginaceae-Familie zeigt das Vorhandensein von
Xylose, Arabinose und Galakturonsäure. Einige Arten zeigen zusätzlich das Vorhandensein von Cerebrose und L-Rhamnose in
kleineren Mengen. All diese Arten werden gewöhnlich mit dem technischen Sammelbegriff "Flohsame n (oder "PsyIlium") bezeichnet. Im allgemeinen kann Flohsame in Lösung als ein schleimartiges
Material bezeichnet werden.
Das Galactomannan, das für die Hasse nach der Erfindung geeignet
ist, ist vorzugsweise Guar-Gum, obwohl auch andere Galaktomannane,
wie z.B. Locustbohnengummi, Honig-Locustgummi, Gummi Gatto,
Kentucky-Kaffeebohnen-Guar, Tara- und Paloverdegummen, usw.
ohne weiteres verwendet werden können. Guar-Gum der selbstvernetzenden Art kann verwendet werden. Nicht selbstvernetzendes
Guar-Gum kann verwendet werden und wird mit einem der bekannten Vernetzungsmitteln, wie z.B. Natriumdichromat, Kaliumdichromat
und Kaliuapyroantimonat, wie in der kanadischen Patentschrift 729 555 erteilt am 8.März, 1966 beschrieben, vernetzt. Die
schneller wirkenden Vernetzungsmittel werden bei der Grossherstellung besonders bevorzugt, und die Dichromate sind entweder bei Verwendung allein oder ale die erste Zugabe bei
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einem zweistufigen Vernetzungsverfahren mit Antimonsalzlösungen
besonders günstig.
Somit ist es nunmehr möglich, günstige und leistungsfähige
wässerige Explosivaufschlämmungen herzustellen, die gegen eine
Absonderung der Bestandteile und das Eindringen von wasser widerstandfähig sind und doch aus Behältern leicht fliessen
oder ohne weiteres über Zuführungsschläuche in Bohrlöcher auch mit kleinen Durchmessern eingepumpt werden können.
Die bevorzugten Sprengauf schlammungen nach der Erfindung enthalten
15 bis 83 Gew% mindestens eines anorganischen Sauerstoff abgebenden
Salzes, 12 bis 30 6ew% eines wässerigen Lösungsmittels oder Trägers für dieses Salz, 5 bis 55 Gew$ Brennstoff und 0,2 bis
2,5 Gew# eines Verdickungsmittels. Alle Aufechlämmungen nach
der Erfindung haben eine (scherabhängige) pseudoplastische
Eigenschaft, und die giessbare Aufschlämmungen haben die aus
der nachstehenden Tabelle I zu entnehmenden Vlscositäten -gemessen bei etwa 220C mit einem Brookfield-Yiscosiaeter Typ RVF
mit einer Nr.6 Spindel:
Tabelle I
Spindel-Umdrehungszahl Viscosltät
4 16 000 - 80 000 cP typisch 40 000 cP
10 10 000 - 45 000 cP typisch 22 000 cP
20 6 500 - 25 000 cP typisch 15 000 cP
Diese epeudoplastische Eigenschaft trägt sehr zur Verhinderung
▼on der Absetzung suspendierter Teilchen unter statischen Bedingungen bei, ermöglicht jedoch gute Giessbarkeit und hohe
iliesBgeeohwindigkeiten bei kleinen bis massigen Erhöhungen der
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Das anorganische Sauerstoff abgebende Salz kann zweckmässig ein
Nitrat von Ammoniak, Natrium, Kalium, Barium oder Calcium oder ein Gemisch aus solchen Nitraten sein.
Das wässerige Lösungsmittel oder Träger für das oxydierende
Salz kann nur aus Wasser bestehen. Gegebenenfalls kann aber ausser Wasser noch eine polare organische Flüssigkeit, die ein
Lösungsmittel für das anorganische oxydierende Salz ist, mitverwendet werden, um die Fliessfähigkeit zu erhöhen. Vorzugsweise besteht mindestens die Hälfte des Volumens des Lösungsmittels bzw. Trägers aus Wasser. Geeignete polare organische
Flüssigkeiten sind u.a Formamid, Dime thy lsulfoxyd und die niederen Glykole und Alkohole und deren Mischungen. Diese Lösungsmittel sind polare Flüssigkeiten, die mit Wasser in allen Verhältnissen leicht mischbar sind und wirksame Lösungsmittel für
Ammoniumnitrat und andere anorganische Salze sind.
Die Brennstoffe der !lasse nach der Erfindung können z.B. aus
energiespendenden Metallen wie Aluminium oder dessen Legierungen, Metalloiden wie Silizium, teilchenförmigen selbstexplodierbaren
Brennstoffen, nichtexplosiven kohlenstoffhaltigen Stoffen wie
feinverteilter Kohle oder deren Mischungen bestehen.
Ein Brennstoff aus Aluminium oder Aluminiumlegierungen oder einem anderen energiespendenden Metall oder Metalloid wie
Silizium muss in feinverteilter Form vorliegen und kann am
zweckmassigsten als ein Staub bis zu einer höchstens durch ein
Nr.6 Tyler-Maechengitter durchgehenden Form verwendet werden.
So sind s.B. das verhältnlsmässig billige mit Luft zerstäubte
Pulver, zerfetzte Folie oder Körnchen jeweils aus zurückgewonnenem Aluminluaabfall geeignete Formen von Aluminium. Bei
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Verwendung von Silizium wird dies als feines Pulver etnj
Geeignete teilchenförmige selbstexplodierbare Brennstoffe, die
in den Explosivmassen verwendet werden können, sind z.B. Trinitrotoluol (TMT), Pentaerythrittetranitrat (PETN), Cyclotrimethylentrinitramin
(HDX), Masse B (Mischung aus TNT und RDX), Pentolit (Mischung aus PETN und TNT), rauchloses Pulver, Nitrocellulose,
Nitrostärke und Mischungen dieser.
Geeignete kohlenstoffhaltige Brennstoffe sind z.B. feinverteilte Sohle oder Kohlenstoff, Pflanzenprodukte wie Holzmehl, Zucker,
gemahlene Nusshülsen u.dgl., Kohlenwasserstofföle und ähnliche ölige Stoffe, Harnstoff und Mischungen dieser.
Die Explosivmasse kann in an sich bekannter Weise durch einfaches Mischen hergestellt werden. Im allgemeinen werden die Polysaccharid-Bestandteile
in einem Gemisch aus den Nitratsalzen und Wasser hydratisiert, wobei der pH-Wert auf 3,1 bis 5»5 eingestellt
wird. Ein Mischverfahren wird gewählt, bei dem eine gute Hydratisierung der Guar-Komponente erreicht wird, bevor die
Vernetzung zu fortgeschritten ist, und das Mischen erfolgt vorteilhaft bei erhöhter Temperatur, um die Hydatisierungsdauer
zu verkürzen. Die genaue Verfahrensweise geht aus den Beispielen hervor. Die Masse kann auch entsprechend dort verwendet werden,
wo Explosivaufschlämmungen an der Sprengort mit dem nun bekannten
Aufschlämmungsmischwagen hergestellt werden, wobei man
jedoch einen Vorrat an warmer vorverdickter Nitratsalz-Flüssigkeit
zur Erreichung praktischer Austragsgeschwindigkeiten benötigen würde.
Der Verdickungs- bzw. Gelierungsgrad und somit die Viscosität
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und Fliessbarkeit der Explosivaufschlämmungen nach der Erfindung
hängt von der Menge und Art des verwendeten Galaktomannans sowie
Heusamens und von der Menge und Art des verwendeten Vernetzungsmittels ab. Selbstverständlich sind Variationen möglich, so dass
Explosivaufschlämmungen hergestellt werden können, die sehr verschiedene Gel-Eigenschaften haben. Die bevorzugte Aufschlämmung
kann jedoch leicht gegossen oder über eine Pumpenleitung befördert werden und behält trotzdem die Wasserbeständigkeit
und Absonderungsfreiheit eines dickfüssigen bzw. dichten Gels. Explosivaufschlämmungen mit hoher Viscosität können durch
Verwendung einer grösseren Gewichtsmenge an Galaktomannan und/oder einer grösseren Menge an Vernetzungsmittel erzielt
werden. Die Flohsamenkomponente des Verdickungsmittels wird durch herkömmliche Vernetzungsmittel nur schwach vernetzt, so dass
der Flohsame eine verbesserte Fliesefähigkeit der gelierten Mischung und eine verringerte Klebrigkeit bewirkt.
Die niedrige Empfindlichkeit von Flohsamen Vernetzungsmitteln
gegenüber ist in Beispiel 1 gezeigt.
Eine Lösung wurde dargestellt, die aus 30 Gewichtsteilen
Ammoniumnitrat, 12 Gewichtsteilen Natriumnitrat und 15 Gewichtsteilen Wasser bestand. Der pH-Vert der Lösung wurde mit Essigsäure
auf 4,4- eingestellt, und 1 Gewichtsteil gemahlene Flohsamenhülsen
wurde hinzugegeben. Die Bestandteile wurden 15 Hinuten
verrührt und 20 Stunden bei 23°0 stehen gelassen. Eine zweite
Mischung wurde dargestellt mit der Abweichung, dass 0,2 Gewichtsteile Katriumdichromat als Vernetzungsmittel hinzugegeben wurden.
Dl· Viscoaität jeder Mischung wurde alt einem Brookfleid RVT-
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- 1β -
Viscosimeter mit einer Nr .6 Spindel bei 10 U/min und 22,2° C
gemessen. Die Viscosität der nicht vernetzten Mischung betrug 9 000 cP, und die Viscosität der vernetzten Mischung betrug
13 000 cF. Bei Zugabe von 5,0 Teilen technischem Calciumnitrat
erhöhte sich die Viscosität von 9 000 cP auf 11 000 cP, und sogar mit 0,1 Teil Kaliumpyroantimonat, einer Verhältnisses si g grossen
Menge eines weitgehenden Vernetzungsmittels, weist das resultierende
Gemisch immer noch Fliessfähigkeit auf. Demgegenüber erwiesen sich ähnliche Mischungen, die 0,5 Teile Guar-Gum als
Verdickungsmittel - vernetzt mit 0,02 Teilen Kaliumpyroantimonat oder 0,2 Teilen Natriumdichromat - als gelierte immobile Massen,
die man nicht giessen konnte.
Die niedrige Empfindlichkeit von Flohsamen Vernetzungsmitteln gegenüber in Verbindung mit der charakteristischen Fähigkeit,
glatte zähelastische Lösungen zu bilden, ergibt eine wirksame plastifizierwirkung beim Vermengen mit den stärker vernetzten
Verdickungsmittel]!, wie z.B. die Galaktomannane. Diese Eigenschaft
erlaubt dem Festleger von Explosivaufschlämmungen einen
grossen Spielraum bei der Herstellung von fliessfähigen Lösungen oder Gelen mit einer bisher nicht erreichbaren Konsistenz. Ausserdem
hat die Gegenwart von kleinen Mengen an zwei- oder mehrwertigen Metallionen, die versehentlich im Explosivgemisch vorhanden
sein können und die Viscosität der Aufschlämmung beeinflussen können, keinen oder nur wenig Einfluss auf verdickte,
Flohsamen enthaltende Explosivaufschlämmungen. Polyacrylamid,
das in den USA-Patentschriften 3 097 120 (Erteilungstag 9*7.63)
und 3 355 336 (Erteilungetag 28.11.67) als ein brauchbares Verdickungemittel für Exploeivaufschlämmungen offenbart wurde, wird
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In Gegenwart von diesen Ionen In kleinen Mengen wirksam geliert,
wie im früheren Patent angegeben. Andererseits ergeben verhältnismassig grosse Mengen in der Grössenordnung von 2 bis 20 Gew#
an einem zweiwertigen Metallsalz wie Calciumnitrat insbesondere in Gegenwart von einem höher ionisierten Salz wie Natriumnitrat
eine erwünschte und kontrollierbare Erhöhung der Verdickung ohne jegliches Zeichen von der Bildung eines immobilen Gels.
Diese Faktoren in Verbindung mit der günstigeren Wirtschaftlichkeit von Flohsamen gegenüber den hydrophilen Vinylpolymeren
ermöglichen Explosivaufschlämmungen mit vergröoserter Anwendbarkeit.
Beispiele 2-6
Wasserhaltige Explosivaufschlämmungen wurden mit den Bestandteilen aus Tabelle II zusammengesetzt. Das Mischen wurde wie
folgt durchgeführt:
Zunächst wurde eine Mischung aus den Nitratsalzen (mit Aussnahmen von Calciumnitrat, wenn vorhanden) in einem mit
Heizmantel versehenen Bandschneckenmischer bei Zugabe von Flohsamenhüleenmehl, Fumarsäure und Harnstoff dargestellt.
Dann wurde Wasser hinzugegeben und mit der Dampfheizung gestartet. Dann wurden 2-A*thylhexanol, Formamid, Aluminiumpulver,
ΦΝΤ-Kügelchen und Guar/Glykol-Auf schlämmung nacheinander hinzugegeben. Die Arbeitsweise wurde je nach der Vernetzungsgeschwindigkeit gemäss den folgenden Richtlinien variiert:
a) Kaliumpyroantimonat wurde in der Guar/Glykol-Aufschlämmung
zugegeben, und das Mischen wurde 15 bis 20 Minuten bei etwa
biß 27°C fortgesetzt;
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ο) vorgemischte Lösungen von Antimonsalzen und starken Oxydierunge
mitteln, wie z.B. Dichromat, Bypochlorit, Peroxyd, wurde als
Lösungen von Antimonat betrachtet und einige Minuten nach der Guar/Glykol-Aufschlämmung zugegeben;
c) die Zugabe von schneller wirkenden Vernetzungsmitteln, wie
Dichromat oder nacheinander zugegebene Dichromat- und AntimonsalzlÖeungen,
wurde 10 bis 20 Minuten verzögert, um die Hydratisation
des Guars abzuwarten, wobei 5 Minuten nachgemischt wurde.
Die restlichen Bestandteile, z.B. Calciumnitrat und 01, wurden 3 bis 5 Minuten vor Beendigung des Mischvorgangs zugegeben. Das
Mischen wurde beendet, nachdem eine stabile Suspension der TNT-Eügelchen
erreicht war. Der endgültige pH-Wert betrug 3,1 bis 5,5· vorzugsweise 3»8 bis 4·,8.
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!Tabelle II | Beispiel | 2 | 63,5 *» | 3 | 4 | 5 | 6 |
Ammoniumnitrat | 27,6 | 4200 | 27,63 | 27,72 | 25,0 | 47,0 | |
Natriumnitrat | 20,0 | 1,45 | 21,0 | 11,0 | 13,5 | 11,4 | |
Kaliumnitrat | -. | 400 | - | 9,0 | mm | ||
Calciumnitrat | 2,5 | — | 0,4 | ||||
Zinknitrat (zur pH-Herabsetzung) | 0,4 | - | - | 0,4 | 0,2 | ||
Zinkchromat | - | 009817/0452 | - - | - | 0,12 | ||
Flohsamenmehl | 0,6 | 0,9 | 0,8 | 0,8 | 0,6 | ||
Fumarsäure (zur pH-Herabsetzung) | 0,01 | 0,02 | «. | ||||
gelöster Harnstoff | - | • - | 2,0 | - | |||
Formamid | 1,6 | 1,6 | - | ||||
Guarmehl (Hochviscositätsart) | 0,16 | 0,16 | 0,16 | 0,16 | > 0,15 | ||
JCthylengiykol (Guar-Dispersionsmittel) | 0,24 | 0,30 | 0,30 | 0,2^ | V - | ||
Kaliumpyroantimonat | » | 0,003 | 0,003 | - | 0,03 | ||
Fatriumdichromat (10%-ige Lösung) | 0,2 | - | |||||
Hatriumdichromat (4%-ige Lösung) | 0,1 | • | |||||
Kaliumantimontartrat (4%-ige Lösung) | - | 0,1 | - | ||||
Ammoniumlignosulfonat | 0,10 | 0,10 | - | 2,0 | |||
Trichlorethylen (Sensibilisator) | - | -. | mm | - | 7,5 | ||
TNT-Kugelehen | 30,0 | 30,0 | 25,0 | 30,0 | - | ||
Aluminiumpulver | - | - | 15,0 | 15,0 | |||
Wasser | 18,0 | 18,3 | 18,3 | 18,0 | 16,0 | ||
Leichtparaffinöl (Scheidemittel) | 0,3 | 0,3 | • | ||||
2-A*thylhexanol (Antischaummittel)ml/1OOlb 3,0 | 3,0 | 3,0 | 3',0 | - | |||
Ergebnisse der Prüfung nach 1-2 Tagen bei etwa | 21°0 | ||||||
Detonationsgeschwindigkeit (Durchmesser | |||||||
m/s (unbehinderte Ausdehnung) | 4500 | 4200 | 3500 | 3500 | |||
Dichte in g/cm' | 1,45 | 1,45 | 1,46 | 1,20 | |||
Viecoeität in P bei 22,2°C | 450 | 180 | 380 | 590 | |||
(Brookfield, Nr.6 Spindel bei | |||||||
4 U/Hinute) | |||||||
·♦■ | |||||||
Alle Mischungen gemäße tabelle ZI hatten eine saubere und gleichmassige Fliessfähigkeit, hinterliessen keinen oder nur wenig
Ansatz an den Behälterwanden und zeigten keine Zeichen der Absonderung nach einer Lager zeit von 4- Wochen bei 9O0C.
In Beispiel 6 wurden die trockenen Bestandteile in einem ungeheizten Bandschneckenmischer (Umdrehungszahl 36) verrührt,
und das Trichlorethylen wurde etwa 2 Minuten eingerührt. Bann wurde das Wasser hinzugegeben und 10 Hinuten eingerührt, so
dass eine Dichte von etwa 1,2 g/cm' erzeilt wurde. Letztere
Mischdauer kann zur Herstellung von Hassen mit verschiedenen Dichten variiert werden.
Eine Hasse gemäas Beispiel 4 wurde dargestellt, mit der Abweichung,
dass das Aluminium durch Siliziumpulver ersetzt wurde. Die resultierende Hasse konnte leicht in einen Metallbehälter mit
Durchmesser 15|25 cm eingegossen werden und liess sich
erfolgreich detonieren.
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Claims (1)
- Patentansprüche1. Wässerige Explosivauf schlämmung aus mindestens einem anorganischen Sauerstoff abgebenden Salz, einem wässerigen Lösungsmittel oder Träger fur dieses Salz, einem Brennstoff und einem Verdickungsmittel, dadurch gekennzeichnet, dass das Verdickungsmittel eine Kombination aus einem vernetzten Galaktomannan mit Flohsamenmehl ist und das Verhältnis vom Galaktomannan zu Flohsamenmehl1 : 20 bis 5 : 1 beträgt, bezogen auf das Gewicht.2. Explosivaasse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Verhältnis vom Galaktomannan zu Flohsamenmehl 1 : 10 bis2 s 1 beträgt, bezogen auf das Gewicht.3· Wässerige Explosivaufschlämmung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass sie 15 bis 83 Gew% eines anorganischen Sauerstoff abgebenden Salzes, 12 bis 30 Gew$ eines Lösungsmittels bzw. Trägere fur das anorganische Sauerstoff abgebende Salz, 5 bis 55 Gew% eines Brennstoffs und 0,2 bis 2,5 Gew% eines Verdickungsmittel* enthält.4-. Explosivmasse nach einem der Ansprüche 1 bis 3> dadurch gekennzeichnet, dass das anorganische Sauerstoff abgebende Salz ein Hitrat von Ammoniak, Natrium, Kalium, Barium oder Calcium oder ein Gemisch aus zwei oder mehr solcher Kitrate ist.5. Explosivmasse nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Brennstoff aus einem feinverteilten energie-•pendenden Metall oder Metalloid, einem teilchförmigen selbstexplodierbaren Brennstoff oder einem nichtexplosiven kohlenstoffhaltigen Material besteht.009817/04526. Exploeivmass· nach Anspruch 5, dadurch gekennselohnet, dass der Brennstoff «us feinverteilt·* Aluminium b«w. Aluminiumlegie· rangen, Sill sine, Ferroallislum, Verrophoephor, feinverteilter Kohle, äolsmehl. Zucker, gemahlenen Huaahulaen, Harnet off, öligen Xohlenvasaarstoffen, teilohforBiges Trinitrotoluol, tellohfSxBieeil Benteexythrittetranitrat, teilohenfÖraigea QyolotriaiethylentrinitreBin, teilohenfomiger Haeae B, teilGhenfoxvigtB Beatolit, rauehlosea Pulrer, Hltrooelluloee oder litroatirke oder einer Hiaoliung dieaer beateht·7* ÄcploaiYmaaae naoh einem der Anapruehe 1 bie 6,dadurch gekennaeiohnet, daaa al· vaaaerigea Loaungaaittel bsv. Trager für da· anorganiaohe 8au«rstoff abgebende Salt lediglich Vaaaer verwendet wird.8. SxploaiTmaaee naoh Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dasa als wasMrig·· Loaungamitt·! bsw. Trager auaser Vaeacr noch •in· polar· organleeh· Flüaaigkeit, dl· «in Löaungamittel für das anorganiaohe Sausretoff abgebende Sail iat, verwendet wird.9· Äxploaivmaaee naeh Anspruch Θ, dadurch gekennseiehnet, daaa die polar· organische Flüssigkeit aua Poraamid, Dirnethji-■ulfoaord, eine» niederen Olykoi oder niederen Alkohol oder einer Hiaohung dieaer beateht.009817/0452
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