DE1808922C3 - Verfahren zur Herstellung eines Sprengstoffes, der eine Nitroglycerin-Nitroglykolmischung und Ammoniumnitrat enthält - Google Patents
Verfahren zur Herstellung eines Sprengstoffes, der eine Nitroglycerin-Nitroglykolmischung und Ammoniumnitrat enthältInfo
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Description
Gelatine-Dynamite werden durch Vermischen der Bestandteile in einer Misch-Knetmaschine bis zur
geeigneten Plastizität hergestellt. Anschließend werden sauerstoffabgebendc Salze, wie Ammoniumnitrat und
Natriumnilrat, und brennbare Bestandteile, wie Holzmehl und Schwefel, zugesetzt.
Die Nitroglycerin-Nitroglykol-Mischung und auch
die Nitrocellulose sind empfindliche, hochexplosive Bestandteile, die mit größter Vorsicht gehandhabt
werden müssen. Um die Herstellung von Sprengstoffen -JO sicher wie möglich zu machen, müssen die
empfindlichen Bestandteile in phlegmatisierter Form zugeführt und gehandhabt werden, und zwar derart,
daß ihnen ein phlegmatisierendes Mittel beigemengt wird, das die Sauerstoffbilanz auf eine negative
Sauerstoffbilan/. reduziert oder derart, daß sie der
Sprengstoffmischung in Kombination mit anderen Bestandteilen zugesetzt werden.
hs sind bereits eine Vielzahl von Sprengstoffen und Verfahren zu deren Herstellung bekannt.
So sind in der deutschen Auslegcsehrift I 111 079
Sprengstoffniischiingcn beschrieben, die mit Alkylamin
hvdrophobicrk's Ammoniumnitrat erhalten, um erhöhte
Oetiiiialinnseiucnschafti-'n zu erzielen und bei
plastischen Explosivstoffen verbesserte Auspreßbarkeit zu erhalten. Die deutsche Auslegeschrift beschreibt
jedoch nichts darüber, wie die Herstellung der plastischen Sprengstoffe sicherer gemacht werden
kann.
Aus der französischen Patentschrift 1 189 396 sind plastische, halbplastische und pulverförmig? Sprengstoffe
bekannt, in denen ein Sicherheitssprengstou enthalten
sein kann. Jedoch ist auch hier kein unfallsicheres Verfahren zur Herstellung von Sprengstoffen,
wie es erfindungsgemäß vorgesehen ist, beschrieben. Das Gleiche gilt für die französische Patentschrift
1 392 523, gemäß der Sprengöle durch gemahlenes Zirkoniumsilikat absorbiert werden und so eine höhere
Detonationsgeschwindigkeit als bei Gurdynamiten erhalten wird.
Aus der deutschen Auslegeschrift 1 096 813 sind pulverförmige Sprengstoffe, die Alkalinitrat enthalten,
hydrophobiert mit Stearylaminsalzen und Stearyl-
ao amin bekannt. In dieser ist jedoch kein Verfahren zur
Herstellung eines weniger schlagempfindlichen Sprengstoffes beschrieben, der die gleiche Explosionswärme
und Sprengkraft wie gewöhnliche Dynamite besitzt. Aus der deutschen Patentschrift 1 148 924 ist ein
as Verfahren zur Herstellung eines Sprengstoffes bekannt,
bei dem eine Nitroglycerin-Nitrciilykol-Mischung
vor Zusatz der Nitrate mit Nitrocellulose behandelt wird. Dieses Verfahren ist jedoch gefährlich
und kann zu schwerwiegenden Unfällen führen.
ao Schließlich ist noch aus der USA.-Patentschrift
2 004 941 ein mit Dinitroäthylbenzol phlegmatisiertes Sprengöl bekannt. Jedoch ist auch hier kein Verfahren
zur Herstellung eines weniger schlagempfindlichen Sprengstoffes mit der gleichen Explosionswärme und
Sprengkraft, wie sie gewöhnliche Dynamite besitzen, beschrieben.
Das erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung eines Nitroglycerin enthaltenden, dur^h eine einfache
Sprengkapsel initiierbaren, konsistenzbeständigen und sicher handhabbaren Sprengstoffes durch Zusatz
organischer Nitroverbindungen und anschließend Nitrocellulose sowie anorganischer Nitrate und gegebenenfalls
anderer brennbarer Stoffe und Zusätze zu dem Nitroglycerin ist dadurch gekennzeichnet, daß
man eine Nitroglycerin-Nitroglykol-Mischung zuerst mit einer nichtexplosiven aromatischen Nitroverbindung
und/oder einer explosiven organischen Nitroverbindung oder eimern organischen Ester oder
Äther, danach mit feuchter Nitrocellulose mit einem Wassergehalt von mindestens 15% phlegmatisiert,
bis eine negative Sauerstoffbilanz von mindestens 20% erzielt wird, und dann der erhaltenen flüssigen
Phase ein mit einem Alkylamin mit 12 bis 20 Kohlenstoffatomen in der Alkylgruppe versehenes Ammo-
niumnitrat, das in geringen Anteilen durch Natriumnitrat ersetzt werden kann, zugibt.
Vorzugsweise wird die Nitroglyccrin-Nitroglykol-Mischung
auf eine negative Sauerstoffbiianz von 20 bis 30°/„ phlegmatisiert.
Geeignete Phlegmalisicrungsmittcl sind nicht explosive
aromatische Nitroverbindungen oder organische Ester oder Äther, wie z. B. Mononitrotoluol, Dinitrotoluol
oder Dibutylphthalat oder explosive organische Nitroverbindungen, wie Trinitrotoluol.
6j Durch das mit einem hydrophoben Oberflächenüberzug
\ersehene Ammoniumnitrat wurden die durch den Wassergehalt bedingten Probleme gelöst und die
herabgesetzte Initiicrbai keit der SprcngstofTmi.-icliiing
I 808 922
kompensiert. Es werden nämlich auf den Salzkristallen
Luftblasen geeigneter Dimension zurückgehalten, wodurch die Initiierbarkeit verbessert wird und sich
gleichzeitig eine bessere Detonationsübertragung und Detonationsstabilität bei niedriger Temperatur ergibt.
Der Oberflächenüberzug der Nitratbestandteile hat auch eine verbesserte Wasser- und Feuchtigkeitsbeständigkeit
zur Folge, was die Fortpflanzungsfähigkeit auch bei kleinen Diameterladungen verbessert.
Die Hydrophobierung des Ammoniumnitrats wird durch Oberflächenbehandlung mit einem Alkylamin
mit 12 bis 20 Kohlenstoffatomen in der Alkylgruppe, wie z. B. Dodecylamin, Hexadecylamin,
Octadecylamin, Oleylamin und Stearylamin bewirkt. Besonders geeignet sind Gemische eines Alkylamins
des erwähnten Typs und eines Alkylammoniumsalzes
einer aliphatischen Säure mit mindestens 6 Kohlenstoffatomen im Molekül. Ein solches Gemisch
enthält optimal 2 bis 10 Mol Alkylamin pro Mol aliphatischen Säure. Das Alkylamin und die allphatische
Säure sollen 12 bis 20 Kohlenstoffatome im Molekül enthalten. Als Beispiel sei ein geschmolzenes
Gemisch aus Stearylamin, technischem Octadecylamin oder Stearylpropylendiamin und technischer Stearinsäure
oder Palmitinsäure genannt. Die Menge an oberflächenaktivem Mittel oder oberflächenaktivem
Gemisch beträgt 0,01 bis 1%. vorzugsweise 0,01 bis 0,1%, des Gewichts des anorganischen Nitrats.
Gute Ergebnisse erhält man bei einem Überzug aus einem Gemisch aus Stearylamin und Stearylammoniumstearat.
Auch bei Variationen der Wasserkonzentration von bis zu 1% konnte durch diesen Überzug
eine hohe und konstante Initiierkraft in dem Sprengstoff erhalten werden. Die Auspreßbarkeit der Mischung
war noch über einen breiteren Bereich vom Wassergehalt unabhängig.
Die Nitroglycerin-Nitroglykol-Nitrocellulose-Gelatine
in der Mischung bewirkt nicht nur eine geeignete Initiierbarkeit und Detonationsstabilität, sondern
schützt die Mischung auch gegen Wasseraufnahme. Wenn man eine stark phlegmatisierte Nitroglycerin-Nitroglykol-Mischung
anwendet, ist es schwierig, einen genügenden Gelatinegehalt zu erzielen, weil die
Sauerstoffbilanz nicht zufriedenstellend ist. Diese Schwierigkeit kann dadurch überwunden werden, daß
man als einen Teil der phlegmatisitrenden Zugabe Trinitrotoluol verwendet. Das Trinitrotoluol löst sich
teilweise in der Nitroglycerin-Nitroglykol-Mischung, und nach einiger Zeit der Lagerung tritt eine vollständige
Auflösung ein, wodurch ein ausgezeichneter Schutz gegen Wasseraufnahme erzielt wird.
Der Grad der Phlegmatisierung der Nitroglycerin-Nitroglykol-Mischung
läßt sich feststellen, indem man die minimale Querschnittsfläche des Sprengstoffes bestimmt,
die für eine vollständige Detonationsfibertragung erforderlich ist. In bezug auf Nitroglycerin ist
dies kompliziert, da zwei Detonationsgeschwindigkeiten vorhanden sind. Sicherheitshalber ermittelt man
die niedrigste Detonationsgeschwindigkeit, die in kleinen Dimensionskolonnen fortgepflanzt wird. Dabei
wurden so niedrige Detonationsgeschwindigkeiten wie etwa 1000 m/Sek. gemessen.
Nach der vorliegenden Erfindung wird Nitrocellulose in den Sprengstoff feucht, d. h. mit einem Wassergehalt
von 15 bis 35'/Ό, eingehen. Dies ist insofern ein
Vorteil, als trockene Nitrocellulose leicht entflammbar ist und heftig brennt unu feuchte Nitrocellulose viel
sicherer zu handhaben ist. l-üti anderer Vorteil der
Erfindung besteht darin, daß in der Sprengstoffmischung feuchtes Nitroglycerin-Nitroglykol verwendet
werden kann, wodurch die Lagerung und Handhabung der trockenen Sprengstoffmischling in der
Fabrik wegfällt. Bisher wurde die Nitroglycerin-Nitroglykol-Mischung
häufig getrocknet, um den Wassergehalt zu erniedrigen, und die Mischung wurde wenigstens zur Abtrennung des emulgierten Wassers
stehengelassen.
Es war früher nicht möglich, die Sicherheit durch Anwendung feuchter Bestandteile in derartigen Mischungen
zu verbessern, weil die Plastizität der Mischung je nach Wassergehalt bedeutend variierte.
Außerdem führte die Zugabe feuchter Nitrocellulose dazu, daß die geformte Gelatine nicht einheitlich war
und sich Klumpen bildeten. Der fertige Sprengstoff war dann unter kalten Bedingungen und nach der
Lagerung schwer initiierbar.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren ist es nun möglich, von einer Nitroglycerin- 'Utroglykol-Mischung,
die mit mindestens 20 0Zo einer Phlegmatisierungsmittels
und 0,3 bis 1,0% Wasser phlegmatisiert ist, und von einer Nitrocellulose, die nicht weniger
als 15 °/o Wasser enthält, auszugehen.
Durch die Kombination von phlegmatisiertei Nitroglycerin-WitroglykoI-Mischung,
feuchter Nitrocellulose und anorganischem Nitrat, das hydrophob gemacht worden war, wurde es möglich, die Sprengstoffherstellung
weniger gefährlich zu machen und einen sichereren Sprengstoff zu erhalten, verglichen
mit gewöhnlichem Dynamit, und trotzdem eine gleich gute Initiierbarkeit und Sprengkraft bei sogar niedrigerem
Gehalt an Sprengstoffmischung und höherem
Gehalt an anorganischem Nitrat zu erzielen. Die erfindungsgemäße Sprengstoffmischung kann außerdem
einen oder mehrere der folgenden Bestandteile enthalten:
Schwefel, Holzmehl, Farbstoffe, Stabilisatoren und brennbares Metallpulver, wie z. B. Aluminium.
Die erfindungsgemäß hergestellten Sprengstoffmiscr
ungen wurden von den schwedischen Behörden für Transport in der Transportklasse D anerkannt,
die einer weniger strengen Transportvorschrift unterliegt als die Transportklasse C, in die gewohnliche
Dynamite eingereiht sind.
Mit einem Stahlkörper, der bei 20 bis 30"C über einen Granitblock hin und her bewegt wurde, wurden
Reibempfindlichkeitsversuche durchgeführt. Der Stahlkörper war mit verschiedenen Gewichten belastet.
Eine Nitroglycerin-Nitroglykol-Mischung im Verhältnis
1 : I ergab eine Zündung in allen ausgeführten
Versuchen bei Belastung mit 10-kg-Gewichten. Nitroglycerin-Nitroglyko'.-VIischungen,
die 5, 10, 15 bzw. 25% Dinitrotoluol enthielten, explodierten erst bei
einer Belastung mi» 40, 90, 110 bzw. mehr als 190 kg. Die Mischungen wurden mit Nitrocellulose, die 35%
Wasser enthielt, geLtiniert und mit Ammoniumnitrat und Holzmehl zu einer Gelatinedynamitmischung
vermischt.
H e i s ρ i e I 2
40 kg einer Nitroglvcerin-Nitroglykol-Mischung im
"crhältnis I : 1 wurden mit 14,3 kg Nitrotoluol versetzt,
/u dieser Lösung wurden 2 kg Nitrocellulose mit 25% Wasser und 1.5 kg Weizcnkleie und 105 kg Ammoniumnitrat
/UL'i.'mi\i:ht und in rinem knrtrr vrr-
mischt. Das Strangpressen erforderte eine Schubspannung von 50 g/cm2. Die Fallhammerprobe wurde
mit einem 2-kg-Fallgewicht bei einer Fallhöhe von 600 mm durchgeführt, wobei keine Zündung eintrat.
Die Detonationsgeschwindigkeit in einem 25 mm Eisenrohr betrug 6320 m/Sek., und die Detonationsübertragung
für 25 mm Patronen betrug 100 mm bei 18CC. Diese Eigenschaften blieben auch nach mehrmonatiger
Lagerung unverändert.
10
Eine Sprengstoffmischung wurde, wie im Beispiel 2 beschrieben, hergestellt, der jedoch Holzmehl an Stelle
von Weizenkleie beigemischt wurde. Die Mischung benötigte bei der Schießprobe mit einer Kugel die vierfache
Energie, um eine Zündung hervorzurufen, der entsprechenden Mischungen mit dem gleichen OeIalinegehall,
deren Nitroglycerin-Nitroglykol-Mischung jedoch nur mit 70Zn Nitrotoluol phlegmatisiert worden
Wenn die Nitroglycerin-Nitroglvkol-Mischung stark phlegmatisiert wurde, war der Sprengstoff nach
3tägiger Lagerung nur schwierig oder gar nicht in der Standardstrangpresse auspreßbar. Wie aus der folgenden
Tabelle ersichtlich, kann dieser Nachteil im wesentlichen dadurch beseitigt werden, da man eine kleine
Portion des Ammoniumnitrats durch Natriumnitrat ersetzt. Es wurden Sprengstoffe mit folgender Zusammensetzung
hergestellt: 24.O0Zn Nitroglycerin-Nitroglykol
40/70. 9,0% Dinitrotoluol, 2,0% Nitrocellulose, die 400O Wasser enthielt, 0.4% Holzmehl
und 64% Ammoniumnitrat'Natriumnitrat. Damit wurde die Auspreßbarkeit in einer Laboratoriumstrangpresse
bestimmt.
Die dabei erhaltenen Auspreßbarkeitswerte in g/cm2 waren folgende:
Lap-rdauer | 0.0 "/„ NaNO, |
1,0 % NaNO1 |
3.0% NaNO3 |
5.0% NaNO, |
3 Stunden 3 Tage 6 Tage |
40 104 120 |
39 59 101 |
34 56 64 |
37 56 60 |
35
40
45
Ein plastischer Sprengstoff der folgenden Zusammensetzung wurde aus trockenen Ingredienzen hergestellt:
25,1 % Nitroglycerin-Nitroglykol 40: 60,
7,0% Dinitrotoiuol,
1,8% Trinitrotoluol,
1,3% Nitrocellulose mit verschiedenem Feuchtigkeitsgehalt.
58,0% Ammoniumnitrat,
58,0% Ammoniumnitrat,
6,0% Natriumnitrat.
0,7% Holzmehl,
0,1 % Kreide und Farbstoffe.
Das in dem Sprengstoff enthaltene Ammoniumnitrat wurde mit einem hydrophoben Oberflächenüberzug
aus 0.07% geschmolzenem Gemisch gleicher Gcwichtsteile Stearinamin und Stearinammonium-
55
60
65 stcarat versehen. Der Wassergehalt der Nitrocellulose
variierte von 0 bis 5O11Zn. Wie aus dem beigefügicii
Diagramm 1 ersichtlich. bliebdieAuspreßbarkeit,angegeben in τ dyn pro cm2, über den gesamten Bereich fasl
unverändert.
Wenn das Ammoniumnitrat durch ein unbehandel tes Ammoniumnitrat ersetzt wurde, war der Spreng
stoff nicht auspreßbar. Zum Vergleich wurdcdcrCiehal
an flüssigen Bestandteilen erhöht und der Nitratgehal verringert, so daß der Sprengstoff folgende Zusammen
set/iing hatte:
28.1 n „ Nitroglycerin-Nitroglykol 40: W),
8.0° n Dinitrotoluol.
3,8°.·„ Trinitrotoluol.
1.3° „ Nitrocellulose mit verschiedenem l'cuchtig
keitsgchalt.
52,6" „ Ammoniumnitrat, gemahlen aber unbchan ,l„l.
52,6" „ Ammoniumnitrat, gemahlen aber unbchan ,l„l.
VlV II.
5.4" „ Natriumnitrat.
0.7° „Holzmehl.
0.1",„ Kreide und Farbstoff.
Die Auspreßbarkeit ist aus Diagramm 1 ersichtlich Wenn der Wassergehalt in der Nitrocellulose geringe:
als 36 % war, wurde der Sprengstoff hart, und es konn ten in der Laboraloriumstrangpresse keine Werti
gemessen werden. Wie aus dem Diagramm ersichtlich hängt die Konsistenz der Mischung zum großen Tei
von dem Wassergehalt ab. Es stellt somit eine wesent liehe Verbesserung dar, behandeltes Ammoniumnitrat
wie in der ersten Zusammensetzung dieses Beispiels, zi verwenden.
Ein Sprengstoff gemäß der erstgenannten Zusam mensetzung des Beispiels 5 wurde aus oberflächenbe
handeltem und unbehandeltem Ammoniumnitrat her gestellt. Die Detonationsübertragung wurde mit einen
Penlyl-Initiator von 1 g betätigt und bestimmt. Eim
Mischung, die oberflächenbehandeltes Ammonium nitrat mit hydrophober Oberfläche enthielt, detonierti
über eine Entfernung von 10 mm ungeachtet dessen wie hoch der Wassergehalt der darin enthaltend
Nitrocellulose war, über den gesamten geprüften Be reich bei Wassergehalten von Ü bis 50%. Die Mischung
die unbehandeltes Ammoniumnitrat enthielt, benötigti einen kräftigeren Initiator, um überhaupt eine Deto
nationsübertragung zu verursachen.
Die Detonationsübertragung wurde auf die gleich' Weise wie im Beispiel 6 bestimmt für einen Sprengstol
folgender Zusammensetzung:
28,6% Nitroglycerin-Nitroglykol 40: 60,
7,9% Dinitrotoluol,
1,5% Nitrocellulose mit verschiedenem Feuchtig
keitsgehalt,
60,6% Ammoniumnitrat,
60,6% Ammoniumnitrat,
1,4% Holzmehl.
Der Wassergehalt der Nitrocellulose variierte voi 0 bis 55%. Wie aus dem beiliegenden Diagramm 2 ei
sichtlich ist, erhielt man für die Detonationsübertra gung niedrige und sehr verschiedene Werte, wenn mai
unbehandeltes Ammoniumnitrat verwendete. Amme
niumnitrat mit einem hydrophoben Oberflächenübei
zug zeigte jedoch höhere und — was sehr wichtig ist besser reproduzierbare Werte.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
Claims (4)
1. Verfahren zur Herstellung eines Nitroglycerin enthaltenden, durch eine einfache
Sprengkapsel initiierbaren, konsistenzbeständigen und sicher 'handhabbaren Sprengstoffes durch
Zusatz organischer Nitroverbindungen und anschließend Nitrocellulose sowie anorganischer
Nitrate und gegebenenfalls anderer brennbarer Stoffe und Zusätze zu dem Nitroglycerin, dadurch
gekennzeichnet, daß man eine Nitroglycerin-Nitroglykol-Mischung zuerst mit
einer nicht explosiven aromatischen Nitroverbindung und/oder einer explosiven organischen
Nitroverbindung oder einem organischen Ester oder Äther, danach mit feuchter Nitrocellulose
mit einem Wassergehalt von mindestens 15°/o phlegmatisiert, bis eine negative Sauerstoffbilanz
von mindestes^ 20% erzielt wird, und dann der erhaltenen flüssigen Phase ein mit einem Alkylamin
und 12 bis 20 Kohlenstoffatomen in der Alkylkette versehenes Ammoniumhydrat, das in
geringen Anteilen durch Natriumnitrat ersetzt sein kann, zugibt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Nitroglycerin-Nitroglykol-Mischung
auf eine negative Sauerstoffbilanz von 20 bis 30% phlegmatisiert wird.
3. Verfahren nach den vorhergehenden Ansprüchen, dadurch gekennzeichnet, daß als erstes
Phlegmatisierungsmittel Mononitrotoluol, Dinitrotoluol
oder Dibutylp'nthalat verwendet wird.
4. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß als t.stes Phlegmatisierungsmiltel
Trinitrotoluol verwendet wird.
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
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C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) | ||
8339 | Ceased/non-payment of the annual fee |