DE303979C - - Google Patents

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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C06EXPLOSIVES; MATCHES
    • C06BEXPLOSIVES OR THERMIC COMPOSITIONS; MANUFACTURE THEREOF; USE OF SINGLE SUBSTANCES AS EXPLOSIVES
    • C06B31/00Compositions containing an inorganic nitrogen-oxygen salt
    • C06B31/28Compositions containing an inorganic nitrogen-oxygen salt the salt being ammonium nitrate
    • C06B31/30Compositions containing an inorganic nitrogen-oxygen salt the salt being ammonium nitrate with vegetable matter; with resin; with rubber

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Inorganic Chemistry (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Air Bags (AREA)

Description

Es ist ein Verfahren zur Herstellung von Preßkörpern aus bekannten schwarzpulver- und sprengsalpeterähnlichen Gemischen von salpetersauren Salzen unter Zusatz von Zellpech bekannt. Durch den Zusatz von Zellpech soll erheblich weniger Kraft beim Pressen der Pulver oder Sprengstoffe als ohne diesen Zusatz gebraucht werden, ferner soll dieser Zusatz die Pulver oder Sprengstoffe gegen Aufnahme von
ίο Feuchtigkeit aus der Luft schützen.
Bei Verwendung von Ammoniaksalpeter und Kohle vermag ein geringer Zusatz von Zellpechlauge die große Neigung des Ammoniaksalpeters zur Wasseranziehung nicht in der Weise zu beseitigen, daß beispielsweise eine Mischung aus 24 Prozent Ammoniaksalpeter, 15 Prozent Kohle und 1 bis 3 Prozent Zellpechlauge als Treibmittel noch Verwendung finden könnte. Ein höherer Zusatz von 15 bis 20 Prozent Zellpechlauge, wie er in dem bekannten Verfahren vorgesehen ist, läßt sich jedoch bei einem Treibmittel nicht anwenden, da hierdurch die Energie des Pulvers zu weit herabgesetzt werden würde, Auch die Preßbarkeit der genannten Mischung mit geringer Menge Zellpech ist noch so ungenügend, daß bei Preßkörpern für größere Kaliber noch zu viel Kraft benötigt wird, um die erforderliche Betriebssicherheit der Maschinen und Werkzeuge zu gewährleisten. Selbstverständlich wird bei Anwendung hoher Preßdrucke auch die Gefahr der Entzündung wesentlich erhöht.
Eingehende Versuche haben nun ergeben, daß . nur unter Verwendung von Kohlenstoff in feinster Form, z. B. von Ruß, geringe Preßdrucke zu erreichen sind. Leider aber zeigen die so hergestellten Pulver beim Schusse die Entwicklung schwarzen Rauchs. Mit den gewöhnlichen Kohlen verarbeitet gibt aber Ammoniaksalpeter einen rauchlosen Schuß, der aber mit den in den Pulverfabriken üblichen Preßdrucken bei größeren Abmessungen der Preßkörper nicht zu erreichen ist. Verwendet man aber z. B. Buchenholzkohle und Ruß im Verhältnis 2: ij so ist es möglich, den Preßdruck bedeutend herabzusetzen, und man erhält Schießpulver; bei welchen eine sichtbare Rauchentwicklung beim Schuß nicht eintritt.
Durch den Rußzusatz wird nicht allein der hohe Preßdruck der Holzkohle bei Herstellung von Preßkörpern wesentlich herabgesetzt, sondern auch die Unempfindlichkeit der Mischung" gegen Fremdkörper beim Pressen erhöht, wie sich dies einwandfrei beim Vorbereiten der Preßmasse auf Eindampfwalzen gezeigt hat. Eine Mischung von 85 Teilen Ammonsalpeter und 15 Teilen Holzkohle, mit etwa 25 Prozent Wasser angerührt, läßt sich auf eisernen Walzen, welche mit 3Y2 Atmosphären Dampfdruck geheizt sind, nicht'ohne häufige Selbstentzündung der Masse zum Trocknen bringen, wohl aber nach Zusatz von 5 Prozent Ruß, welcher infolge seiner Feinheit und sonstigen physikalischchemischen Eigenschaften die Selbstentzündung fast gänzlich ausschließt. Selbst bei unbeabsichtigten Verunreinigungen durch Fremd-
körper wird die Ammonsalpetermischung durch Ruß vor Seibs-t-eMzündgng^n und Explosionen geschützt. *""~.'V"„ ,,', „.'-..„ ^
AußeiSiÄ iyÄct·'-diiicridrai'-Rußzusatz ein weiterer technischer Vorteil erzielt, indem /die Preßkörper-\die' kntische-'Temperatur des Am- ;. monsalpeters von etwa 35 ° C. vertragen müssen, ohne hierbei einer mechanischen Zerstörung durch Rißbildung u. dgl. ausgesetzt zu werden.
Während Preßkörper bei dem genannten Temperaturwechsel einer sichtbaren kristallfiguralen Änderung unterliegen, bleiben die Preßkörper mit Rußzusatz praktisch Unverändert. und können deshalb während der Fabrikation zwecks.
J5 Homogenisierung der Feuchtigkeit wiederholt bei höherer Temperatur getrocknet werden.
Als zweckmäßige Mischungen seien folgende Beispiele angegeben:
1. 85 Prozent Ammoniaksalpeter, 10 - Buchenholzkohle, 5 - ■ Ruß.
2. 83 bis 84 Prozent Ammoniaksalpeter, 10 Prozent Erlenholzkohle, 5 /-. Ruß,
ι bis 2 Prozent Zellpechlauge.
Der Schutz der salpetersauren Salze, z. B. des Ammoniaksalpeters gegen Aufnahme von Feuchtigkeit aus der Luft durch Zusatz von Zellpech, ist äußerst gering und keineswegs ausreichend, um die Mischung nach längerer Lagerung als Treibmittel verwenden zu können. Nur erst durch Umhüllung der Preßkörper mit Pulverschachteln aus Pulver, welche genügende Geschmeidigkeit und Dichte besitzen, gelingt j
es, die rauchschwache Pulvermischung unver- j • ändert aufzubewahren. Besonders wichtig ist dies für Geschütze mit getrennter Munition, wobei ohne diese Umhüllung die Preßkörper in kurzer Zeit durch Wasseraufnahme unbrauchbar j werden.
Pulverhüllen aus rauchloser Pulvermasse zur Aufnahme von Stoffen, welche das Mündungs-, feuer beseitigen sollen, sind zwar bei Geschütztreibladungen schon durch die britische Patent schrift 29292/1909 bekanntgeworden. Nach dieser Patentschrift handelt es sich jedoch nicht um die Einschließung von Pulver, welches gegen Wasseraufnahme geschützt werden soll, sondern nur um die Aufnahme von Vorlagestoffen, die nicht direkt an der Explosion teilnehmen.
Als zweckmäßige Zusammensetzung der PuI-yermasse für die Pulverschachteln hat sich eine Mischung von Nitroglyzerin und Nitrozellulose neben Verwendung einer eutektischen Lösung von Tri- und Dinitrotoluol erwiesen, welche gegen die Einwirkung des Ammoniaksalpeters besonders widerstandsfähig sind.
Gegenüber der Patentschrift 113727 wird durch; das vorliegende Abfahren ein technischer Effekt dadurch erzielt, daß bei der Herstellung der Pulverschachteln chemisch sehr stabile Nitroverbindungen verwendet werden, die ininfolge heißer Gelatinierung ohne notwendige Austreibung flüchtiger Lösemittel die Undurchläs'sigkeit für Wasser im Vergleich mit den gewohnlichen raucl'schwachen Schießpulvern bedeutend vermindern. Während in der genannten Patentschrift die Pulverschachteln zwecks Vermeidung von Ladehemmungen und vorzeitiger Explosion der Kartuschen hergestellt werden, wird' die Zusammensetzung der Pulverhülle nach vorliegender Erfindung zwecks möglichster Wasserundurchlässigkeit bei unverminderter Verbrennlichkeit zur leichteren Anfeuerung des trägen Ammonpulvers angewendet.

Claims (2)

Patent-Ansprüche :
1. Verfahren zur Herstellung von Treibladungen für Geschütze u. dgl. aus Ammoniaksalpeter, dadurch gekennzeichnet, daß diesem zwecks Herabsetzung des Preßdruckes bei der Herstellung und zwecks Vermeidung der Rauchentwicklung beim Schusse eine im A^erhältnis 2:1 hergestellte Holzkohle-Rußmischung und zwecks Verminderung der Wasseranziehung Zellpechlauge zugesetzt wird.
2. Verfahren zur Herstellung von Treibladungen für Geschütze u. dgl. nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die gepreßten Pulverkörper zum Schütze gegen Wasseranziehung in aus Nitroglyzerin, Nitrozellulose und einer eutektischen Lösung von Tri- und Dinitrotoluol hergestellte Pulverschachteln eingefüllt werden.
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