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Die Erfindung betrifft eine Hochleistungswirkmasse für ein beim Abbrand spektral strahlendes pyrotechnisches Infrarotscheinziel. Ein beim Abbrand spektral strahlendes pyrotechnisches Infrarotscheinziel emittiert beim Abbrand überwiegend Strahlung einer Wellenlänge von 3,5 bis 4,6 μm, d. h. eine Strahlung im sogenannten B-Band, und nur zu einem geringeren Teil Strahlung im Bereich einer Wellenlänge von 1,8 bis 2,6 μm, dem sogenannten A-Band. Das A-Band und das B-Band sind die Wellenlängen, die von herkömmlichen Suchköpfen erfasst werden. Bekannte spektral strahlende Wirkmassen für Schwarzkörperstrahler enthalten Nitrozellulose oder Ammoniumperchlorat oder Kaliumperchlorat und ein Bindemittel, wie Hydroxyl-terminiertes Polybutadien.
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Wirkmassen mit Ammoniumperchlorat sind mechanisch und thermisch sehr empfindlich und erfüllen damit nicht die Kriterien einer insensitiven Munition. Splitterschlag, Brand und langsames Erhitzen können bei diesen Wirkmassen eine heftige Explosion auslösen. Die praktisch erreichbare Dichte dieser Wirkmassen beträgt maximal ca. 1500 kg/m3, so dass verhältnismäßig wenig davon in einem Scheinziel eines gegebenen Kalibers untergebracht werden kann. Ein weiterer Nachteil derartiger Wirkmassen besteht darin, dass Ammoniumperchlorat nur sehr eingeschränkt mit anderen Chemikalien und/oder Materialien verträglich ist. Dies führt einerseits zu Sicherheitsproblemen und andererseits dazu, dass eine Vielzahl wirksamer Anfeuerungssätze, z. B. auf Basis von Schwarzpulver, Magnesium oder Zirkonium, nicht verwendet werden können, weil diese in Kombination mit Ammoniumperchlorat, zu empfindlich wären. Ein weiterer Nachteil Ammoniumperchlorat enthaltender Wirkmassen besteht darin, dass deren Strahlungsleistung beim Abbrand verhältnismäßig gering ist und darüber hinaus sehr viel Strahlungsleistung als Funktion der Luftgeschwindigkeit verloren geht. Dadurch muss für die Simulation eines mit mehr als 150 m/s fliegenden Flugzeugs eine große Menge der Wirkmasse eingesetzt werden, um eine ausreichende Strahlungsleistung zu erzeugen. In der Praxis bedeutet dies, dass derartige Scheinziele ein verhältnismäßig großes Kaliber haben müssen und dadurch die in einem gegebenen Munitionsraum transportierbare Menge auf Grund des Platzbedarfs der Munition gering ist.
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Nitrozellulose enthaltende Wirkmassen sind ebenfalls nicht insensitiv und können leicht explodieren. Weiterhin ist es nachteilig, dass solche Wirkmassen an sich nur bei geringer Windgeschwindigkeit brennen und deren Strahlungsleistung beim Abbrand nicht hoch ist. Zur Sicherstellung des Abbrands im Wind sind aufwändige Vorrichtungen erforderlich, die auf Grund ihres Platzbedarfs die effektiv in einem Scheinziel zu transportierende Wirkmasse verringern. Die Dichte einer Nitrozellulose enthaltenden Wirkmasse beträgt ebenfalls maximal etwa 1500 kg/m3. Ein wesentlicher Nachteil einer derartigen Wirkmasse besteht darin, dass deren Zündung einen starken Zündimpuls erfordert, der einen starken, oft nicht spektralen Blitz verursacht. Dieser Blitz kann einem Suchkopf verraten, dass es sich bei der abbrennenden Wirkmasse nur um ein Scheinziel handelt.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Wirkmasse bereitzustellen, die beim Abbrand mit hoher Strahlungsleistung spektral strahlt, d. h. Strahlung im B-Band emittiert, die weit intensiver ist, als die beim Abbrand im A-Band emittierte Strahlung. Weiterhin soll die Wirkmasse verhältnismäßig insensitiv sein, sich aber dennoch schnell und leicht zünden lassen und beim Abbrand mit zunehmender Geschwindigkeit der umgebenden Luft einen verhältnismäßig geringen Verlust an Strahlungsleistung aufweisen.
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Die Aufgabe wird durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst. Zweckmäßige Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den Merkmalen der Ansprüche 2 bis 13.
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Erfindungsgemäß ist eine Hochleistungswirkmasse für ein beim Abbrand spektral strahlendes pyrotechnisches Infrarotscheinziel vorgesehen. Die Hochleistungswirkmasse umfasst einen Brennstoff, ein Oxidationsmittel, ein Bindemittel und einen Kohlenstoff enthaltenden Stoff. Dabei sind der Brennstoff und das Oxidationsmittel so gewählt, dass das Oxidationsmittel den Brennstoff nach dessen Zündung in einer exothermen Primärreaktion unter Entstehung einer Temperatur von mindestens 1000 K oxidieren kann. Weiterhin ist der Stoff so gewählt, dass der Stoff durch die bei der Primärreaktion freiwerdende Wärme endotherm pyrolysiert wird und dabei an Luft, insbesondere mit nicht rußender Flamme, brennbares Gas freisetzt. Das Redoxpotential des Brennstoffs ist mindestens so hoch wie das Redoxpotential von Kohlenstoff. Der Stoff und dessen Mengenanteil an der Hochleistungswirkmasse sind so gewählt, dass die Temperatur der Hochleistungswirkmasse nach deren Zündung wegen des Wärmeentzugs durch die endotherm erfolgende Pyrolyse 2000 K nicht übersteigt.
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Der Kohlenstoff kann in dem Stoff elementar oder in Form mindestens eines Kohlenstoffatoms in einem vom Stoff umfassten Molekül enthalten sein. Dadurch, dass das Redoxpotential des Brennstoffs mindestens so hoch ist wie das Redoxpotential von Kohlenstoff, d. h. der Brennstoff höchstens so stark reduzierend ist wie Kohlenstoff, kann entstehendes CO2, welches eine starke Strahlung im gewünschten B-Band erzeugt, nicht zu Kohlenstoff reduziert werden. Durch das Vermeiden der Entstehung elementaren Kohlenstoffs entsteht kein Ruß und dadurch auch wenig Schwarzkörperstrahlung, d. h. Strahlung mit einem hohen Anteil an Strahlung im A-Band und einem niedrigen Anteil an Strahlung im B-Band. Dadurch resultiert aus dem Kohlenstoff enthaltenden Stoff eine starke Emission von Strahlung im B-Band, Das Redoxpotential darf jedoch auch etwas niedriger sein, denn es ist erlaubt, CO2 zu CO zu reduzieren, da CO in der Luft sofort zurück zu CO2 verbrennt, wobei eine große Flamme entsteht, die Leistung und den Raumeffekt erhöht.
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Die Strahlungsleistung der abbrennenden erfindungsgemäßen Hochleistungswirkmasse übersteigt die Strahlungsleistung herkömmlicher Ammoniumperchlorat enthaltender Wirkmassen teilweise um mehr als das Dreifache und kann unter Einsatzbedingungen, d. h. bei hoher Geschwindigkeit der umgebenden Luft, sogar die Strahlungsleistung des Schwarzkörperstrahlers MTV im B-Band übersteigen.
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Der Brennstoff kann ebenfalls Kohlenstoff enthalten. Zumindest die stoffliche Beschaffenheit des Stoffs und des Brennstoffs können identisch sein. Bei identischer stofflicher Beschaffenheit kann der Stoff jedoch in einer anderen Form, beispielsweise als Komprimat in einer losen Schüttung des Brennstoffs, vorliegen. Selbst wenn der Brennstoff und der Stoff eine identische Beschaffenheit aufweisen, kann ein Teil davon als Brennstoff und der Rest als Stoff denen, wenn die Menge des Oxidationsmittels nur für die Oxidation des als Brennstoff dienenden Teils ausreicht. Der Rest wird als Stoff pyrolysiert.
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Die Sauerstoffbilanz einer erfindungsgemäßen Hochleistungswirkmasse ist im Allgemeinen negativ und dennoch wird durch die Vermeidung der Entstehung von Ruß eine intensive Strahlung im A-Band vermieden, die ansonsten bei sauerstoffunterbilanzierten Wirkmassen üblich ist. Ein Merkmal der erfindungsgemäßen Hochleistungswirkmasse besteht darin, dass die Primärreaktion eine Temperatur erzeugt, die durch die endotherme Pyrolyse reduziert wird. Es findet eine räumliche Trennung der Primärreaktion und der Reaktion des Gases mit dem Luftsauerstoff statt.
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Das bei der Pyrolyse entstehende Gas vergrößert eine entstehende Flamme, die aus einer von der Primärreaktion gebildeten Primärflamme und einer von der Reaktion des Gases mit Luftsauerstoff gebildeten Sekundärflamme bestehen kann. Unter Primärflamme wird eine Flamme verstanden, in der keine Reaktion mit dem Luftsauerstoff erfolgt, d. h. eine anaerobe Flamme. Unter Sekundärflamme wird eine Flamme verstanden, in der eine Reaktion mit Sauerstoff erfolgt, d. h. eine aerobe Flamme. Das freigesetzte brennbare Gas entzündet sich sofort, wenn es mit der Luft in Kontakt kommt, da es durch die Primärreaktion auf eine Temperatur oberhalb der Anzündtemperatur erhitzt wird. Dabei entsteht eine Sekundärflamme mit ähnlichen Eigenschaften wie eine Flamme aus einem Düsentriebwerk, die ebenfalls von brennbaren Gasen gebildet wird, die in der Luft brennen. Das Spektrum der Sekundärflamme ist ähnlich dem Spektrum einer Kerosinflamme. Durch die räumliche Trennung der Sekundärflamme von der Oberfläche der Hochleistungswirkmasse wird diese Oberfläche nicht oder zumindest nicht wesentlich von der Sekundärflamme erwärmt und dadurch eine Verschiebung der Wellenlänge der von der Hochleistungswirkmasse emittierten Strahlung vom B-Band bin zum A-Band vermieden.
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Beim Verbrennen des entstehenden Gases an der Luft dient der Luftsauerstoff als weiteres Oxidationsmittel. Dadurch wird weniger Oxidationsmittel benötigt und die Leistung der erfindungsgemäßen Hochleistungswirkmasse und das daraus erzeugbare Gasvolumen sind im Verhältnis zu ihrer Masse erheblich gegenüber den bisher bekannten, beim Abbrand spektral strahlenden pyrotechnischen Wirkmassen gesteigert. Bisherige Versuche zur Steigerung der Strahlungsleistung derartiger Wirkmassen beruhten stets auf Änderung des darin enthaltenen Brennstoffs und des darin enthaltenen Oxidationsmittels bzw. auf einer Änderung des Mengenverhältnisses von Brennstoff zu Oxidationsmittel. Die Versuche resultierten immer in der Erzeugung einer höheren Temperatur und damit in einer Verschiebung der Wellenlänge der emittierten Strahlung hin zum A-Band.
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Dadurch, dass die erfindungsgemäße Hochleistungswirkmasse kein Ammoniumperchlorat enthalten muss, kann die Hochleistungswirkmasse so unempfindlich gestaltet werden, dass diese als insensitive Munition klassifiziert werden kann. Ein weiterer Vorteil der erfindungsgemäßen Hochleistungswirkmasse besteht darin, dass diese aus sehr kostengünstigen Bestandteilen zusammengesetzt werden kann. Die Hochleistungswirkmasse kann mit nahezu jedem Bindemittel gebunden werden. Beim Pressen der Hochleistungswirkmasse müssen weder härtende Harze, wie HTPB (Hydroxyl-terminiertes Polybutadien) noch Lösemittel, beispielsweise zum Lösen von Nitrozellulose, verwendet werden. Die Herstellung und Verarbeitung der Hochleistungswirkmasse ist dadurch deutlich vereinfacht und trägt dazu bei, deren Kosten gering zu halten.
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Pro Masseeinheit kann mit der erfindungsgemäßen Hochleistungswirkmasse ein größeres Gasvolumen erzeugt werden, als mit bekannten spektral strahlenden Wirkmassen, weil die erfindungsgemäße Hochleistungswirkmasse weniger Oxidationsmittel enthält und den Luftsauerstoff zur Oxidation mitverwendet. Der wesentliche Vorteil der erfindungsgemäßen Hochleistungswirkmasse besteht darin, dass das Strahlungsspektrum der abbrennenden und sich bewegenden Hochleistungswirkmasse sehr genau das Spektrum eines sich bewegenden Düsentriebwerks nachbildet.
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Der Brennstoff kann elementaren Kohlenstoff, z. B. in Form von Grafit, Bor, Silizium, Schwefel, Antimon, Eisen, Mangan, Kobalt oder Nickel oder eine Mischung, z. B. aus Pulvern dieser Stoffe, oder eine Legierungen dieser Stoffe, umfassen. Die Reaktionsprodukte des Brennstoffs mit dem Oxidationsmittel sollten nicht flüchtig sein, da flüchtige Reaktionsprodukte eine sehr heiße Flamme und damit die Emission von Schwarzkörperstrahlung bewirken.
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Vorzugsweise ist der Brennstoff so gewählt, dass er nach der Primärreaktion ein festes, also weder flüchtiges noch flüssiges, Reaktionsprodukt hinterlässt. Dabei kann es sich beispielsweise um Asche handeln. Durch das Freisetzen dieses Reaktionsprodukts beim Abbrand der Hochleistungswirkmasse entsteht ein spektraler Raumeffekt. Das Oxidationsmittel kann ein Perchlorat, Chlorat, Oxid, Sulfat, Nitrat, Dinitramin, Nitrit, Peroxid, Dinitromethanat, insbesondere Natrium-, Kalium- oder Ammoniumdinitromethanat, eine Nitroverbindung, einen Nitratester, Hexogen, Oktogen, Nitrozellulose oder Nitropenta umfassen.
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Der durch die bei der Primärreaktion freiwerdende Wärme pyrolysierte Stoff kann Zucker, Holz, insbesondere in Form von Holzmehl oder Sägespänen, Getreidemehl, insbesondere Weizenmehl, Braunkohle, Torf, Zellulose, Stärke, Tabak, ein Oxalat, insbesondere Calciumoxalat, ein Formiat, insbesondere Magnesiumformiat, ein Acetat, insbesondere Calciumacetat, ein Propionat, insbesondere Calciumpropionat, Polyethylenglycol, Polyoxymethylen, Polyamid, insbesondere Nylon®, Harnstoff, Hexamethylentetramin, Trioxan, Paraformaldehyd, Nitrozellulose, Hexogen, Oktogen, Dinitromethanat, insbesondere Natrium-, Kalium- oder Ammoniumdinitromethanat, oder Nitropenta umfassen. Der Brennstoff, das Oxidationsmittel und der Stoff können, je nachdem, wie die jeweils anderen Bestandteile der Hochleistungswirkmasse gewählt sind, aus Gruppen ausgewählt sein, die identische organische Verbindungen umfassen. So kann z. B. Hexogen in Kombination mit einem Perchlorat ein Brennstoff sein, dagegen ist es ein Oxidationsmittel, wenn ein Metall als Brennstoff dient. Hexogen kann auch als beim Abbrand zu pyrolysierender Stoff dienen, beispielsweise wenn Perchlorat das Oxidationsmittel und ein Metall den Brennstoff bildet.
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Vorzugsweise handelt es sich bei dem Brennstoff nicht um Schwefel, wobei jedoch Schwefel in der Hochleistungswirkmasse enthalten ist. Der Schwefel kann verhindere, dass eine bei der Primärreaktion entstehende Primärflamme bei hoher Windgeschwindigkeit ausgeblasen wird.
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Vorzugsweise sind der Brennstoff, das Oxidationsmittel und der Stoff und die Menge des Brennstoffs, des Oxidationsmittels und des Stoffs so gewählt, dass bei einem Abbrand der Hochleistungswirkmasse an der Luft das Verhältnis zwischen der spezifischen Leistung der emittierten Strahlung im Wellenlängenbereich von 1,8 bis 2,6 μm zur spezifischen Leistung der emittierten Strahlung im Wellenlängenbereich von 3,5 bis 4,6 μm höchstens 1:3, insbesondere höchstens 1:5, insbesondere höchstens 1:10, beträgt. Dabei ist das genannte Verhältnis um so kleiner, je geringer die Temperatur ist, die die Hochleistungswirkmasse nach deren Zündung erreicht. Vorzugsweise sind der Brennstoff, das Oxidationsmittel und der Stoff und die Mengen des Brennstoffs, des Oxidationsmittels und des Stoffs so gewählt, dass die Temperatur der Hochleistungswirkmasse nach deren Zündung 1770 K, insbesondere 1270 K, insbesondere 970 K, nicht übersteigt. Wenn die Temperatur 970 K nicht übersteigt, liegt die Wellenlänge der emittierten Strahlung fast ausschließlich im B-Band und nur zu einem ganz geringen Anteil im A-Band. Für eine intensive Strahlung im B-Band und wenig Strahlung im A-Band ist es weiterhin vorteilhaft, wenn der Stoff so gewählt ist, dass das daraus durch Pyrolyse freisetzbare Gas ein Gas ist, welches an der Luft mit einer maximalen Flammentemperatur unterhalb von 2000 K verbrennt.
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Vorzugsweise ist das Bindemittel so gewählt, dass es beim Abbrand der Hochleistungswirkmasse keine Rußbildung bewirkt. Rußbildung würde zu einer hier nicht gewünschten stärkeren Strahlung im Bereich des A-Bands führen. Bei dem Bindemittel kann es sich z. B. um Polychloropren handeln.
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Nachfolgend wird die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen näher erläutert.
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Aus sämtlichen der im Folgenden angegebenen Zusammensetzungen wurden jeweils 5 Tabletten mit ca. 21 mm Durchmesser und einem Gewicht von 10 g bei einem Pressdruck von 1500 bar gepresst. Die Tabletten wurden abgebrannt und deren Leistung in Form von Strahlungsleistung mit einem Radiometer gemessen und für atmosphärische Dämpfung korrigiert. Die spezifische Leistung wurde im Verhältnis zur Leistung von Tabletten aus MTV (Magnesium-Teflon-Viton) als Standard bestimmt. Die Energie wurde jeweils in Joule/(g/sr) im B-Band im Standversuch, d. h. ohne Wind, gemessen. Zusätzlich wurden die Leistungen der als Scheinziele mit einem Kaliber von 36 mm ausgebildeten abbrennenden Wirkmassen auf einem Schlitten mit einer Geschwindigkeit von 75 m/s und 150 m/s dynamisch gemessen. Dabei wurden jeweils zwischen 120 und 170 g Wirkmasse eingesetzt.
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Alle Daten sind, soweit nicht anders angegeben, in fünf parallelen Messreihen jeweils im Vergleich zu MTV mit dem Radiometer in einem Abstand von 1 m gemessen worden. MTV-Standard:
Stoff | Typ | Gewichtsprozent | Sonstiges |
Magnesiumpulver | LNR 61 | 60,0 | TMD = 1893 |
Teflonpulver | Hoechst TF 9202 | 23,0 |
Viton | 3M Fluorel FC-2175 | 12,0 |
Grafit (als Gleitmittel) | Merck | 5,0 |
Beispiel 1 Wirkmasse nach dem Stand der Technik auf Basis von Ammoniumperchlorat:
Stoff | Typ | Gewichtsprozent | Sonstiges |
Ammoniumperchlorat | Körnung < 200 μm | 86,98 | TMD = 1702 |
HTPB | Sartomer R45HT-M M = 2800 | 12,10 |
IPDI | Hüls | 0,91 |
Eisenacetonylacetat | | 0,02 |
”IPDI” steht für Isophorondiisocyanat Beispiel 2 Weitere Wirkmasse nach dem Stand der Technik auf Basis von Ammoniumperchlorat:
Stoff | Typ | Gewichtsprozent | Sonstiges |
Ammoniumperchlorat | Körnung < 50 μm | 85,50 | TMD = 1678 |
HTPB | Sartomer R45HT-M M = 2800 | 13,47 |
IPDI | Hüls | 1,01 |
Eisenacetonylacetat | | 0,02 |
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Beispiel 3
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Erfindungsgemäße Hochleistungswirkmasse mit Bor als Brennstoff, Kaliumnitrat als Oxidationsmittel und Braunkohle als zu pyrolysierenden Stoff:
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Der Schwefel unterstützt die Primärreaktion bei hoher Windgeschwindigkeit, indem er dabei verhindert, dass die Primärflamme ausgeblasen wird. Die Hochleistungswirkmasse erzeugt beim Abbrand bei Geschwindigkeiten von 75 m/s und 150 m/s einen ca. 30 m langen spektralen Raumeffekt.
Stoff | Typ | Gewichtsprozent | Sonstiges |
Braunkohle | Heizprofi, fein gemahlen, Körnung < 100 μm | 32,0 | TMD = 1712 |
Kaliumnitrat | fein gemahlen, Körnung < 10 μm | 53,0 |
Bor | Körnung < 1 μm | 4,0 |
Schwefel | fein gepulvert | 8,0 |
Chloropren | Macroplast | 3,0 |
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Beispiel 4
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Weitere erfindungsgemäße Hochleistungswirkmasse mit Silizium als Brennstoff und ansonsten denselben Komponenten wie die Hochleistungswirkmasse gemäß Beispiel 3:
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Die Hochleistungswirkmasse erzeugt beim Abbrand bei Geschwindigkeiten von 75 m/s und 150 m/s jeweils einen ca. 30 m langen Raumeffekt.
Stoff | Typ | Gewichtsprozent | Sonstiges |
Braunkohle | Heizprofi, fein gemahlen, Körnung < 100 μm | 30,0 | TMD = 1735 |
Kaliumnitrat | fein gemahlen, Körnung < 10 μm | 51,0 |
Silizium | fein, Körnung < 30 μm | 8,0 |
Schwefel | fein gepulvert | 8,0 |
Chloropren | Macroplast | 3,0 |
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Beispiel 5
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Weitere erfindungsgemäße Hochleistungswirkmasse:
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Die Primärreaktion erfolgt zwischen Natriumnitrat als Oxidationsmittel und Braunkohle als Brennstoff. Dabei nicht umgesetzte Braunkohle dient als zu pyrolysierender Stoff.
Stoff | Typ | Gewichtsprozent | Sonstiges |
Braunkohle | Heizprofi, fein gemahlen, Körnung < 100 μm | 33,0 | TMD = 1750 |
Natriumnitrat | fein gemahlen, Körnung < 10 μm | 56,0 |
Schwefel | fein gepulvert | 8,0 |
Chloropren | Macroplast | 3,0 |
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Beispiel 6
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Weitere erfindungsgemäße Wirkmasse:
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Diese Wirkmasse erreicht bei 0 m/s Wind 86% der MTV-Leistung im B-Kanal und weist ein höheres Spektralverhältnis als die Braunkohlewirkmassen auf.
Stoff | Typ | Gewichtsprozent | Sonstiges |
Holzmehl | Eichenstaub aus Dielenfußboden-Feinschliff mit Walzenschleifer, Körnung 100 | 30,0 | TMD = 1406 |
Kaliumnitrat | fein gemahlen, Körnung (d50) < 10 μm | 51,0 |
Silizium | fein, Körnung < 30 μm | 8,0 |
Schwefel | fein gepulvert | 8,0 |
Polychloropren | Macroplast | 3,0 |
”TMD” steht jeweils für die theoretische mittlere Dichte der gesamten Wirkmasse in kg/m
3.
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Im Folgenden sind die mit den obigen Wirkmassen beim Abbrand erzielten relativen Leistungsdaten angegeben. ”% MTV” gibt dabei die gemessene Leistung als Prozent der für den MTV-Standard gemessenen Leistung an. 1. Strahlungsmessungen im Labor ohne Wind:
Satz | % MTV (B-Kanal) |
Standard MTV | 100 |
Beispiel 1 | 19 |
Beispiel 2 | 29 |
Beispiel 3 | 84 |
Beispiel 4 | 82 |
Beispiel 5 | 87 |
2. Strahlungsmessung unter dynamischen Bedingungen bei 75 m/s Luftgeschwindigkeit:
Satz | % MTV (B-Kanal) |
Standard MTV | 100 |
Beispiel 1 | 49 |
Beispiel 2 | 75 |
Beispiel 3 | 137 |
Beispiel 4 | 166 |
3. Strahlungsmessungen unter dynamischen Bedingungen bei 150 m/s Luftgeschwindigkeit:
Satz | % MTV (B-Kanal) |
Standard MN | 100 |
Beispiel 1 | 17 |
Beispiel 2 | 57 |
Beispiel 3 | 149 |
Beispiel 4 | 131 |
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Alle Ergebnisse der Messung unter dynamischen Bedingungen sind jeweils ein Durchschnitt von 3 Parallelversuchen, welche mit Scheinzielen aus den jeweils angegebenen Wirkmassen mit einem Kaliber von 36 mm durchgeführt wurden.