DE3243425C2 - - Google Patents
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C06—EXPLOSIVES; MATCHES
- C06B—EXPLOSIVES OR THERMIC COMPOSITIONS; MANUFACTURE THEREOF; USE OF SINGLE SUBSTANCES AS EXPLOSIVES
- C06B21/00—Apparatus or methods for working-up explosives, e.g. forming, cutting, drying
- C06B21/0033—Shaping the mixture
- C06B21/0075—Shaping the mixture by extrusion
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
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- C06B—EXPLOSIVES OR THERMIC COMPOSITIONS; MANUFACTURE THEREOF; USE OF SINGLE SUBSTANCES AS EXPLOSIVES
- C06B33/00—Compositions containing particulate metal, alloy, boron, silicon, selenium or tellurium with at least one oxygen supplying material which is either a metal oxide or a salt, organic or inorganic, capable of yielding a metal oxide
- C06B33/04—Compositions containing particulate metal, alloy, boron, silicon, selenium or tellurium with at least one oxygen supplying material which is either a metal oxide or a salt, organic or inorganic, capable of yielding a metal oxide the material being an inorganic nitrogen-oxygen salt
-
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- C06B33/00—Compositions containing particulate metal, alloy, boron, silicon, selenium or tellurium with at least one oxygen supplying material which is either a metal oxide or a salt, organic or inorganic, capable of yielding a metal oxide
- C06B33/08—Compositions containing particulate metal, alloy, boron, silicon, selenium or tellurium with at least one oxygen supplying material which is either a metal oxide or a salt, organic or inorganic, capable of yielding a metal oxide with a nitrated organic compound
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C06—EXPLOSIVES; MATCHES
- C06C—DETONATING OR PRIMING DEVICES; FUSES; CHEMICAL LIGHTERS; PYROPHORIC COMPOSITIONS
- C06C7/00—Non-electric detonators; Blasting caps; Primers
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Anzündmitteln
für Treibladungen, bestehend aus einem pyrotechnischen
Brennstoff auf der Basis B/KNO₃ oder Ti/Ba (NO₃)₂ oder
TiH x /Ba (NO₃)₂ mit x <1 oder Zr/Ba (NO₃)₂ und Nitrocellulose
(NC).
Es ist bekannt, daß die Wirkung von Anzündmittel im wesentlichen
durch zwei Faktoren bestimmt wird. Zum einen sollen die Reaktionsprodukte
nach Möglichkeit partikelreich sein und diese Partikel
eine hohe Temperatur aufweisen, zum anderen muß für die Partikel
ein Transportgas bereitgestellt werden, damit die Partikel die
Treibladung so gut als möglich durchdringen. Auch das Transportgas
soll eine entsprechend hohe Temperatur aufweisen, um die
Partikeltemperatur aufrechtzuerhalten.
Bei Abbrand von Schwarzpulver entstehen zwar partikelreiche
Reaktionsprodukte, doch weisen diese eine relativ niedrige
Temperatur auf. Die Explosionswärme liegt daher nur bei
2805 kJ/kg. Diese Explosionswärme wird durch NC-Pulver wesentlich,
nämlich bis annähernd 4180 kJ/kg erhöht. Der Abbrand von
NC-Pulver ist jedoch stark druckabhängig, insbesondere in unteren
Druckbereichen, so daß für die Freisetzung der gesamten
Reaktionswärme ein gewisser Mindestdruck notwendig ist, um
die Gleichgewichtsreaktion ablaufen zu lassen. Ein weiterer
Nachteil besteht darin, daß beim Abbrand von NC-Pulver große
Gasmengen erzeugt werden, die den gewünschten Effekt der festen
oder flüssigen Partikel aus den Reaktionsprodukten nicht oder
nur in abgeschwächtem Maß zur Geltung kommen lassen.
Soweit die bisher bekannten Anzündmittel auf Schwarzpulver/
NC-Basis kompaktiert worden sind, liegen sie als zylindrische
Körper von 1,4 mm Durchmesser als sogenanntes Beiladungspulver
vor oder sie werden als sogenannte Strands in Form von Stangen
von ca. 254 mm bei 2,0 mm Durchmesser erzeugt. Sie eignen sich
zur Handhabung in sogenannten Primern für Rohrwaffen mittleren
bis großen Kalibers. Unbefriedigend jedoch ist ihre Anzündwirkung
bei Schüttpulvern und dort auch bei größeren Kalibern.
Beobachtungen an Patronen haben gezeigt, daß das Schüttpulver
in den Randzonen nicht direkt zur Anzündung kommt, sondern erst
durch gezündetes Treibladungspulver im Primer-Bereich zur
Nachzündung gebracht wird. Dieses Zündverhalten ist aus ballistischen
Gründen unerwünscht.
Anzündmittel des eingangs geschilderten Aufbaus sind aus der
US-PS 36 82 727 bekannt bzw. in naheliegender Weise herleitbar.
Hierbei enthält die Heißpartikelzündmasse Bor, Kaliumnitrat
und einen Polymerbinder oder aber Zirkonium und Titan und NC
sowie ein organisches Nitrat. Dabei wird es als naheliegend angesehen,
die in der US-PS 32 82 727 offenbarten Alkalimetallnitrate
durch Erdkalimetallnitrate zu ersetzen, wie dies aus
der US-PS 36 82 727 gleichfalls bei Anzündmitteln bekannt ist.
Diese Anzündmittel werden in Binder, z. B. Polyurethan (US-PS 36 82 727)
oder anderen Polymere (US-PS 32 82 727) eingebettet
und liegen dann als Granulate oder Pellets vor, die wiederum
in die NC enthaltende Zündmasse eingearbeitet werden müssen.
Die NC liegt hier als eine Art Zuladung zu der pyrotechnischen
Mischung vor, die erst von der pyrotechnischen Mischung gezündet
werden muß, ehe sie für die Treibladung zündfähig wird.
Dadurch und durch die Binderzugabe ergeben sich zwangläufig
entsprechend hohe Zündverzugszeiten, die durch die Granulatform
und die dadurch bedingten Zwischenräume weiter verschlechtert
werden.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur
Herstellung der eingangs genannten Anzündmittel vorzuschlagen,
mit dessen Hilfe kompakte Anzündmittel mit niedriger Zündverzugszeit
bereitgestellt werden können.
Diese Aufgabe findet ihre Lösung darin, daß eine pyrotechnische
Grundmischung aus 20±6 Gew.-% Metallen bzw. Subhydridanteil und 40±12 Gew.-%
Sauerstoffträger hergestellt und die Grundmischung der mit
Lösungsmittel, wie Aceton, durch Kneten angeteigten Nitrocellulose
mit einem Gehalt von 30±12 Gew.-%, ggf. unter Zusatz von
Stabilisatoren, untergemischt und die erhaltene, noch lösungsmittelfeuchte
Mischung zu Strängen gepreßt wird, die nach dem
Schneiden auf Wunschmaß einer Trocknung unterzogen werden. Eine
andere Variante der Lösung besteht darin, daß eine pyrotechnische
Grundmischung aus 20±6 Gew.-% Metallen bzw. Subhydridanteil und 40±12 Gew.-%
Sauerstoffträger hergestellt, die Grundmischung zusammen mit
30±12 Gew.-% Nitrocellulose einem Schneckenextruder zugeführt
und unter Zugabe eines Lösungsmittels, wie Aceton, gemischt und
geknetet und die im Schneckenextruder erhaltene Mischung zu
Strängen extrudiert wird, die nach dem Schneiden auf Wunschmaß
einer Trocknung unterzogen werden. Bei den erfindungsgemäßen
Verfahren werden die pyrotechnischen Metalle bzw. Metallhydride
und der Sauerstoffträger nicht mit einem inerten oder energiearmen
Binder, sondern mit der Nitrocellulose selbst oberflächenbeschichtet.
Die erhaltene, noch lösungsmittelfeuchte Mischung
kann zu kompakten Strängen geformt werden. Dies, wie auch die
Herstellung der Grundmischung erfolgt aus Sicherheitsgründen
zweckmäßigerweise unter Schutzgasatmosphäre.
Praktische Untersuchungen an solchen Anzündmitteln haben gezeigt,
daß die Anzündverzugszeiten (t₂) wesentlich günstiger
liegen als bei vergleichbaren bekannten Anzündmitteln. Sie
liegen zwischen 18 ms und 37 ms gegenüber Anzündverzugszeiten
von minimal 55 ms bei den bekannten Anzündmitteln. Die erfindungsgemäßen
Anzündmittel lassen einen hohen Anteil an partikelförmigen
Reaktionsprodukten entstehen, die durch ein ausreichend
heißes Transportgas, das allerdings in nicht zu großer Menge
anfällt, in kurzer Zeit die Treibladungspulververschüttung
vollständig durchdringen, so daß die Aktivierungsenergie des
Treibladungspulvers schnell überwunden wird. Mit der Erfindung
wird ein hochkalorisches Anzündsystem geschaffen, dessen Reaktionsprodukte
(Partikel und Gas) in einem offenbar günstigen Verhältnis
stehen, so daß nicht nur Treibladungspulver (Schüttpulver
oder Stangenpulver), sondern auch Festtreibstoffe, z. B. Raketentreibstoffe,
wirksam angezündet werden.
Gemäß einem Ausführungsbeispiel kann Zr ganz oder teilweise
durch ZrH₂ ersetzt sein. In diesem Fall, aber auch bei Verwendung
von reinem Zr, Ti oder TiH x mit x <1 empfiehlt es sich als Katalysator
und zusätzlichen Sauerstoffträger Metalloxide, wie PbO₂,
mit 8±8 Gew.-% zuzusetzen. Der günstige Einfluß von PbO₂ liegt
darin, daß es bereits bei 400 bis 500° Sauerstoff abgibt.
Untersuchungen an diesem System haben gezeigt, daß die Anzündverzugszeiten
annähernd die gleichen sind. Gegenüber dem System
B/KNO₃ ergibt sich lediglich eine geringere Explosionswärme und
ein geringerer Anteil an festen Reaktionsprodukten.
Bei der Verwendung von Zr, ZrH₂ oder Mischungen hieraus sowie
von Ti hat es sich als vorteilhaft erwiesen, Nitroguanidin
(Nigu) mit 6±6 Gew.-% zuzugeben. Dieser Zusatz drückt bei
hoher Gaserzeugung die zu hohe Partikeltemperatur.
Ähnliche Wirkungen lassen sich gemäß einer anderen Ausführungsform
bei Verwendung von Gemischen aus Zr und ZrH₂ durch Zugabe
von 5±5 Gew.-% Pentaerythrittetranitrat (PETN) erzielen.
Bei allen vorgenannten Ausführungsformen wird mit
Vorteil NCmit einem N-Gehalt zwischen 12 und 14 % verwendet.
Je nach Verwendungszweck des Anzündmittels kann es sich empfehlen,
NC ganz oder teilweise durch elastomere oder plastomere Binder
mit Nitrogruppen oder durch Copolymere auf der Basis Styrol-
Ethylenbutylen-Styrol zu ersetzen. Dadurch entstehen besonders
kompakte Anzündmittel.
In der beigefügten Tabelle 1 sind die chemischen und physikalischen
Daten der erfindungsgemäßen Anzündmittel mit Akardit als Stabilisator
anhand einiger Ausführungsbeispiele zusammengestellt.
Hieraus sind insbesondere die für das Verhalten von Anzündmitteln
maßgebliche Zündverzugszeit t₂ (ms). Explosionswärme Q (J/g) und
der Feststoffgehalt in den Reaktionsprodukten ersichtlich.
Statt des in Tabelle 1 aufgeführten PbO₂ können natürlich auch
andere Metalloxide, wie Fe₂O₃ oder Cu₂O eingesetzt werden, vor
allem bei Verwendung von Titan in der pyrotechnischen Grundmischung.
Im übrigen sei noch auf einen besonderen Vorteil der
Ti- bzw. TiH x -Varianten hingewiesen, der bei Einsatz in Rohrwaffen
wirksam wird. Die entstehenden Oxide bilden nämlich einen
wirksamen Korrosions- und Erosionsschutz in der Waffe, so daß
eine höhere Schußfolge möglich ist.
Claims (10)
1. Verfahren zur Herstellung von Anzündmitteln für
Treibladungen, bestehend aus einem pyrotechnischen
Brennstoff auf der Basis B/KNO₃ oder Ti/Ba (NO₃)₂
oder TiH x /Ba (NO₃)₂ mit x <1 oder Zr/Ba (NO₃)₂ und
Nitrocellulose (NC), dadurch gekennzeichnet, daß eine
pyrotechnische Grundmischung aus 20±6 Gew.-% Metallen bzw.
Subhydridanteil und 40±12 Gew.-% Sauerstoffträger hergestellt und
die Grundmischung der mit Lösungsmittel, wie Aceton,
durch Kneten angeteigten Nitrocellulose mit einem
Gehalt von 30±12 Gew.-%, ggf. unter Zusatz von
Stabilisatoren, untergemischt und die erhaltene, noch
lösungsmittelfeuchte Mischung zu Strängen gepreßt
wird, die nach dem Schneiden auf Wunschmaß einer
Trocknung unterzogen werden.
2. Verfahren zur Herstellung von Anzündmitteln für
Treibladungen, bestehend aus einem pyrotechnischen
Brennstoff auf der Basis B/KNO₃ oder Ti/BA (NO₃)₂
oder TiH x /Ba (NO₃)₂ mit x <1 oder Zr/Ba (NO₃)₂ und
Nitrocellulose (NC), dadurch gekennzeichnet, daß eine
pyrotechnische Grundmischung aus 20±6 Gew.-% Metallen bzw.
Subhydridanteil und 40±12 Gew.-% Sauerstoffträger hergestellt, die
Grundmischung zusammen mit 30±12 Gew.-% Nitrocellulose
einem Schneckenextruder zugeführt und unter
Zugabe eines Lösungsmittels, wie Aceton, gemischt und
geknetet und die im Schneckenextruder erhaltene
Mischung zu Strängen extrudiert wird, die nach
dem Schneiden auf Wunschmaß einer Trocknung unterzogen
werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die pyrotechnische Grundmischung
unter Schutzgasatmosphäre hergestellt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet,
daß das Extrudieren im Schneckenextruder unter
Schutzgas durchgeführt wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß in der pyrotechnischen Grundmischung
Zr ganz oder teilweise durch ZH₂ ersetzt
wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß bei Verwendung von Zr, ZrH₂, Ti
oder TiH x mit x <1 Metalloxid als Katalysator, wie
PbO₂, in einer Menge von 8±8 Gew.-% zugesetzt wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß bei Verwendung von Zr, ZrH₂
oder Ti Nitroguanidin (Nigu) mit 6±6 Gew.-% zugesetzt
wird.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch
gekennzeichnet, daß bei Verwendung von Gemischen
aus Zr und ZrH₂ Pentaerythrittetranitrat (PETN)
mit 5±5 Gew.-% zugesetzt wird.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch
gekennzeichnet, daß NC mit einem N-Gehalt zwischen 12
und 14 % verwendet wird.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch
gekennzeichnet, daß NC ganz oder teilweise durch
elastomere oder plastomere Binder mit Nitrogruppen
oder durch Copolymere auf der Basis Styrol-Ethylenbutylen-
Styrol ersetzt wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19823243425 DE3243425A1 (de) | 1982-11-24 | 1982-11-24 | Anzuendmittel fuer treibladungen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19823243425 DE3243425A1 (de) | 1982-11-24 | 1982-11-24 | Anzuendmittel fuer treibladungen |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
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DE3243425A1 DE3243425A1 (de) | 1984-05-24 |
DE3243425C2 true DE3243425C2 (de) | 1987-11-12 |
Family
ID=6178896
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE19823243425 Granted DE3243425A1 (de) | 1982-11-24 | 1982-11-24 | Anzuendmittel fuer treibladungen |
Country Status (1)
Country | Link |
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DE (1) | DE3243425A1 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
CN100537492C (zh) * | 1997-09-04 | 2009-09-09 | 阿利安特技术系统公司 | 具有由可挤出点火剂组合物形成的点火装置的照明弹 |
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- 1982-11-24 DE DE19823243425 patent/DE3243425A1/de active Granted
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