DE915797C - Verfahren zur Herstellung von gekoerntem, rauchlosem Pulver - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von gekoerntem, rauchlosem Pulver

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DE915797C
DE915797C DEW3601D DEW0003601D DE915797C DE 915797 C DE915797 C DE 915797C DE W3601 D DEW3601 D DE W3601D DE W0003601 D DEW0003601 D DE W0003601D DE 915797 C DE915797 C DE 915797C
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nitrocellulose
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DEW3601D
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Edward B W Kerone
Frederich Olsen
Gordon C Tibbitts
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Olin Industries Inc
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Olin Industries Inc
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Publication date
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C06EXPLOSIVES; MATCHES
    • C06BEXPLOSIVES OR THERMIC COMPOSITIONS; MANUFACTURE THEREOF; USE OF SINGLE SUBSTANCES AS EXPLOSIVES
    • C06B21/00Apparatus or methods for working-up explosives, e.g. forming, cutting, drying
    • C06B21/0033Shaping the mixture
    • C06B21/0066Shaping the mixture by granulation, e.g. flaking

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Processes Of Treating Macromolecular Substances (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung von gekörntem, rauchlosem Pulver Die Erfindung bezieht sich auf die sichere und wirtschaftliche Herstellung von gekörnten, rauchlosen Pulvern, wie beispielsweise solchen, die auf Nitrocellulosebasis beruhen. Unter anderem betrifft die Erfindung ein Verfahren, mittels dessen z. B. durch Lagerung etwas verdorbenes und teilweise unstabil gewordenes, d. h. zu vorzeitiger Explosion neigendes Pulver so behandelt und in seinen ursprünglichen Zustand zurückgebracht -werden kann, so daß es geeignet ist, wieder als Schießpulver verwendet zu werden. Im besonderen betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Herstellung von rauchlosen Pulvern, die zur Verwendung in Munition von kleinen Waffen geeignet sind, bei dem verdorbenes Pulver aus Geschützmunition mit unstabilen Anteilen als Ausgangsmaterial verwendet werden kann.
  • DieErfindung schafft ferner einVerfahren, durch das die Gewinnung von Körnern gewünschter Größe und Gestalt ermöglicht wird.
  • Ein weiterer Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren, um rauchloses Pulver herzustellen, in welchem die Körner eine gleichmäßige Zündcharakteristik oder Verbrennungsgeschwindigkeit haben.
  • Gegenstand der Erfindung ist auch, allgemein gesprochen, ein Verfahren zur Herstellung eines Treibpulvers, in welchem feine Teilchen von rauchlosem Pulver mittels eines Sprengstoffs agglomeriert sind, der zugleich ein Plastifizierungsmittel für Nitrocellulose darstellt, Gegenstand der Erfindung ist ferner ein Verfahren zum Agglomerieren von Teilchen aus Nitrocellulose zu Körnern mittels Nitroglycerin mit oder ohne anderen explosiblen Weichmachungsmitteln für Nitrocellulose.
  • Weitere Gegenstände der Erfindung ergeben sich aus der nachstehenden nur beispielsweisen Beschreibung des Verfahrens. In der folgenden Beschreibung wird ferner, soweit dies möglich ist, eine Erläuterung darüber gegeben, welche Wirkungen dabei vom theoretischen Standpunkt aus gesehen wahrscheinlich eintreten, doch soll dies keine irgendwelche Beschränkung der Erfindung bedeuten.
  • Mit Hilfe der Erfindung kann man kleinste Teilchen aus festem kolloidalem rauchlosem Pulver, z. B. nicht mehr brauchbarem Geschützpulver agglomerieren und zu Körnern der gewünschten Größe und den gewünschten Zündungseigenschaften verarbeiten, um sie als Treibmittel für verschiedene Arten von Geschossen verwendbar zu machen.
  • Die Agglomerierung der feinen Teilchen, z. B. aus vollständig gelatinierter Nitrocellulose, kann so durchgeführt -werden, daß man diese feinen Teilchen mit einem geeigneten Agglomerierungsmittel behandelt, während sie in einem nichtlösenden Medium, wie z. B. Wasser, suspendiert sind. Zweckmäßig besteht das Agglomerierungsmittel aus einem Lösungs- oder Weichmachungsmittel für die Pulverteilchen. Dadurch kleben die Teilchen dann und insbesondere, während das Agglomerierungsmittel z. B. durch Verdampfen wieder entfernt wird, mit ihren erweichten Oberflächen zusammen. Diese Wirkung kann dadurch erklärt werden, daß alle flüssigen oder plastischen Zweiphasensysteine das Bestreben zeigen, den Zustand der geringsten Oberflächenspannung einzunehmen, welcher nur durch Zusammenschluß hergestellt werden kann. Das Verfahren wird zweckmäßig in einem Wasserbad durchgeführt, und es ist besonders vorteilhaft, ein - Agglomerierungsmittel zu verwenden, das im wesentlichen in Wasser unlöslich ist. Das Lösungsmittel kann gegebenenfalls nichtflüchtig und ein Sprengstoff, wie beispielsweise Nitroglycerin, Dinitrotoluol oder Trinitrotoluol, sein.
  • Das erhaltene Korn besteht demgemäß aus einer Anzahl Teilchen von dichter gelatinierter Nitrocellulose, die durh ihre er"veichten Oberflächenschichten an den- Berührungsstellen zusammenhaften. Da die Einzelteilchen nur an der Oberfläche erweicht sind und während des Agglomerierens nicht vollständig aufgelöst werden, befindet sich die größte Konzentration an Stoffen, die die Verbrennung beeinflussen, sofern solche beim Agglomerieren zur Verwendung kommen, an den Berührungsstellen zwischen den betreffenden Teilchen.
  • Die Größe der Zusammenballungen der Teilchen kann durch Änderung der Stärke des Umrührens während der Entfernung des Lösungsmittels geregelt werden, und die gravimetrische Dichte der erhaltenen Körper kann durch die Geschwindigkeit der Temperaturerhöhung und die Zeitdauer beeinflußt werden, innerhalb derer das Lösungsmittel durch Verdampfung vollständig entfernt wird. Ferner beeinflußt die Menge des verwendeten Lösungsmittels nicht nur die Größe, Form und Oberfläche der erhaltenen Körner, sondern auch deren gravimetrische Dichte.
  • Gemäß der Erfindung können weiterhin sogenannte Schutzkolloide, die sowohl Stoffe mit Emulgierungs- als auch solche-mit-.Entiemulgierungswirkungen, sowie auch Elektrolyte umfassen, in das Gemisch eingebracht werden, um eine Änderung der gewünschten Körnung zu bewirken. Von den Faktoren, welche die sich ergebenden physikalischen Eigenschaften der anfallenden Pulverkörner mitbestimmen, seien folgende erwähnt: Kleine Mengen Lösungsmittel ergeben kleine, unregelmäßig geformte Körner, während große Mengen von Lösungsmittel Körner von mehr kugeliger, glatterer Form zur Entstehung kommen lassen. Je schneller und je heftiger das Umrühren stattfindet, desto kleiner sind die anfallenden Körner. Außerdem beeinflußt die Geschwindigkeit, mit welcher die Temperatur während der Verdampfung des Lösungsmittels erhöht wird, sowohl die Körnung als auch die Dichte des anfallenden Pulvers. In dieser Beziehung hat die Geschwindigkeit, mit welcher bestimmte Temperaturen, beispielsweise der Siedepunkt des Gemisches aus Wasser und Lösungsmittel, erreicht werden, eine besondere Wirkung auf die Dichte des Pulvers.
  • Nachdem die Mischung eine genügende Zeit erwärmt worden ist, um so viel des Lösungsmittels zu entfernen, wie dies auf wirtschaftliche Weise möglich ist, können die Körner aus der Vorrichtung, in welcher dieses Abdestillieren ausgeführt wurde, herausgenommen, und es kann das restliche Wasser durch Zentrifugieren oder Auspressen entfernt werden. Daraufhin kann man den Körnern einen Überzug geben, um die Verbrennungsgeschwindigkeit des Pulvers zu ändern und es gewünschtenfalls nichthygroskopisch zu machen. Dieser Überzug kann beispielsweise aus Nitroglycerin bestehen, welches, da das Pulver dadurch leichter entzündbar wird, als Verbrennungsbeschleuniger wirkt und welches das Pulver auch wasserfest macht, so daß es nichthygroskopisch ist. Ein- geeignetes Verzögerungsmittel, wie beispielsweise Dibutylphthalat, kann zusammen mit dem Nitroglycerin oder einem anderen Beschleuniger und wasserfestmachenden Mittel verwendet werden. Hiernach können die Körner wie üblich getrocknet und gewünschtenfalls in bekannter Weise glasiert und gemischt werden.
  • Gemäß einem Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Verfahrens kann ein Pulver aus vollständig gelatinierter Nitrocellulose, wie z. B. ein Geschützmunitionspulver, das in bestimmter Hinsicht verdorben ist und unstabile Teile enthält, als Ausgangsmaterial dienen und in einer geeigneten Maschine, z. B. einer Schlagmühle, so weit zerkleinert werden, daß es durch ein Sieb mit 65 Maschen auf 2,4 cm Kantenlänge hindurchgeht, aber von einem Sieb von ioo Maschen zurückgehalten wird.
  • Als Ausgangsmaterial ist jedoch auch ein Pulver geeignet, das durch ein iooaMaschen-Sieb hindurch geht. Manchmal ist es zweckmäßig, daß das Ausgangsmaterial eine gleichmäßigere Feinheit hat als gewöhnlich, und dann läßt man das Material durch ein 8o-Maschen-Sieb hindurchgehen und durch ein ioo-Maschen-Sieb zurückhalten. Es sei jedoch bemerkt, daß in gewissen Fällen das Ausgangsmaterial auch grobkörniger sein kann, als durch ein 65-Maschen-Sieb hindurchgeht.
  • Wenn Körner nur einzelne Stellen verdorbenen Materials aufweisen, werden diese Teile mit größerer Acidität beim Mahlen ebenfalls zertrümmert, fein verteilt oder neutralisiert. Pulver, dessen Verschlechterung nicht so weit fortgeschritten ist, daß verfärbte Zonen erkennbar sind, wird durch das Mahlen und die Berührung, welche zwischen den neu gebildeten, freiliegenden Oberflächen stattfindet, sowie durch die geringeAlkalinität des beim Mahlen verwendeten Wassers auch in seiner Stabilität verbessert. Das Ausmaß der Stabilität des anfallenden gemahlenen Pulvers hängt in gewissem Maße von dem Feinheitsgrad ab, auf welchen das Material gemahlen worden ist.
  • Bemerkt sei weiterhin, daß auch die nitrierten Diphenylamine in gewissem Maße für den unstabilen Charakter des Pulvers verantwortlich sind.
  • Diphenylamin ist eine neutrale Verbindung, welche allgemein als Stabilisator für Nitrocellulosepulver verwendet wird, jedoch beim Nitrieren allmählich eine immer größereAcidität annimmt. Für gewöhnlich ist in einem Korn normalen Geschützpulvers genug Diphenvlamin vorhanden, um eine relativ stabile Masse zu bilden, wenn das nitrierte und unnitrierte Diphenylamin in der ganzen Masse verteilt ist, was gemäß der vorliegenden Erfindung erreicht wird. Nach dem Mahlen, und besonders wenn eine etwas basische Substanz, wie Calciumcarbonat, der Suspension zugegeben wird, ist die anfallende -Sasse von Nitrocelluloseteilchen nicht nur stabil, sondern die Acidität derselben liegt auch nicht über dem zulässigen Maß.
  • Nachdem das Wasser der Suspension von den festen Teilchen abgelaufen ist, wird eine Menge von beispielsweise 146 kg des gemahlenen Pulvers (bezogen auf das Trockengewicht, wobei darauf hingewiesen wird, daß das gemahlene Erzeugnis selbst nach dem Abziehen des Wassers noch feucht ist) mit dem 71/E- bis 8fachen seines Gewichtes an Wasser in einen Destillierapparat eingebracht. Das Gemisch wird dann in dem Destillierapparat gerührt, um eine dünne Suspension zu bilden, und während dieses Zeitraumes wird ein geeignetes Lösungsmittel, beispielsweise Äthylacetat, vorzugsweise durch Versprühen zugegeben. Es sei bemerkt, daß das Lösungsmittel, also z. B. Athylacetat, in Lösung damit auch geeignete Verzögerungsmittel, wie Dinitrotoluol, Stabilisatoren oder andere Mittel zum Ändern der Verbrennungsgeschwindigkeit oder der hygroskopischen Eigenschaften des Pulvers enthalten kann. Wie schon gesagt, ist Nitroglycerin ein Mittel des letztgenannten Typs. Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung beträgt die Menge des verwendetenLösungsmittels das i1/4- bis 2fache des Trockengewichtes des Ausgangsmaterials. Gewünschtenfalls kann auch eine geeignete Menge von Calciumcarbonat als Neutralisierungsmittel in den Destillierapparat eingebracht werden. Nachdem das Lösungsmittel und gegebenenfalls die anderen Stoffe in den Destillierapparat vorzugsweise bei Raumtemperatur eingesprüht worden sind, wird die Temperatur des Destillierapparates allmählich erhöht, bis das Äthylacetat oder das sonstige Lösungsmittel aus dem Destillierapparat vollständig entfernt worden ist.
  • Als allgemein gültig wurde gefunden, daß eine Abkürzung der Destillationsbehandlung die Wirkung hat, daß die gravimetrische Dichte sich vermindert. Dies gilt auch besonders von der Zeitdauer, während welcher das Lösungsmittel-Wasser-Gemisch abdestilliert, was im Falle von Äthylacetat zwischen 69 und $4'° C erfolgt. Die gleiche Wirkung ergibt sich auch durch Abkürzen des Zeitraumes, der zur Temperatursteigerung des Gemisches im Destillierapparat innerhalb eines bestimmten Temperaturbereichs erforderlich ist. Als geeignete Destillationsbehandlung bei Verwendung von Äthylacetat als Lösungsmittel wird zum Zwecke der Erläuterung die nachfolgende Aufstellung gegeben:
    Von Raumtemperatur bis 6o° C . . 45 Minuten,
    - 6o bis 74° C . . . . . . . . . . . . . . . 45 -
    - 74 - 84° C ............... 6o -
    - 84 - 95° C ............... 45 -
    Sobald die Temperatur 95° C erreicht hat, ist bei Verwendung von Äthylacetat das gesamte Lösungsmittel bei einer Behandlung gemäß dem vorstehenden Destillationsplan abgetrieben. Das Lösungsmittel kann natürlich nach einem üblichen Verfahren wiedergewonnen werden.
  • Nach Beendigung der Destillation wird der Inhalt des Destillierapparates abgezogen und das Wasser durch irgendein geeignetes Verfahren, beispielsweise durch Abschleudern, entfernt. Das Pulver fällt in Form von Körnern an, von denen jedes aus einem Klümpchen aus feinen Teilchen von ziemlich gleicher Größe und Dichte besteht. Diese Eigenschaften der Körner können dabei in der vorerwähnten Weise geregelt werden.
  • Gemäß der Erfindung wird der Inhalt des Destillierapparates abgezogen, während sich noch eine geringe Spur Lösungsmittel in demselben befindet. Nachdem das überschüssige Wasser in der eben erwähnten Weise entfernt wurde, können die Körner, welche noch eine kleine Lösungsmittelmenge enthalten, mit einem geeigneten die Verbrennungsgeschwindigkeit ändernden und wasserfestmachenden Mittel überzogen werden. So kann man den Körnern einen Überzug aus einem Verzögerungsmittel, wie beispielsweise einem Dialkylphthalat, z. B. Dibutylphthalat, Dinitrotoluol oder Trinitrotoluol mit oder ohne Zusatz eines Beschleunigers geben, um sie leichter entzündbar zu machen. Nitroglycerin ist ein geeigneter Beschleuniger, da es die Körner nicht nur leichter entzündlich, sondern sie auch nichthygroskopisch macht. Ferner ist Nitroglycerin ein gutes Gelatiniermittel für Nitrocellulose, so daß es dahin wirkt, einen relativ undurchlässigen Oberflächenfilm auf den Körnern zu bilden. Nitroglycerin und Dibutylphthalat können aufgebracht werden, indem sie in Alkohol mit oder ohne Benzolzusatz aufgelöst werden.
  • Wenn Dibutvlphtbalat allein verwendet wird, kann man ohne Lösungsmittel arbeiten und das Dibutylphthalat mit Wasser emulgieren. Diese Emulsion wird dann auf die Körner aufgebracht, die sich vorzugsweise in einem Trägermittel, wie beispielsweise in wäßriger Suspension, befinden. Wenn auch Nitroglycerin und Dibutylphthalat auf die Körner in dem gleichen Destillierapparat aufgebracht werden können, in welchem das Agglomerieren der kleinen Nitrocelluloseteilchen bewerkstelligt wurde, so werden vorzugsweise diese Arbeitsstufen doch besser in getrennten Behältern ausgeführt. Die Nitroglycerinmenge, welche dem Pulver zugegeben wird, kann 5 bis 2o°/o seines Trockengewichtes betragen. Ein praktisches Beispiel ist ioo/o. Das Nitroglycerin wird dabei vorzugsweise in der Form einer 2o- bis 3o°/oigen Alkohol- und Benzollösung gehandhabt. Dibutylphthalat oder andere Mittel können bis zu ioo/o Trockengewichtes des Pulvers zugesetzt werden, eine praktische Menge ist 511/o. Die anfallenden Körner haben dann einen relativ undurchlässigen Oberflächenfilm, welcher das Nitroglycerin enthält, das die Zündfähigkeit erhöht und das Pulver nichthygroskopisch macht, wobei noch darin das Dibutylphthalat enthalten ist. welches als Verzögerungsmittel wirkt.
  • Aus der vorstehenden Beschreibung ist ersichtlich, daß die Wirkung des Äthylacetats darin besteht, die feinen Teilchen zu kleinen hörnern zu agglomerieren und auch die Körner zu quellen, was von der verwendeten Lösungsmittelmenge und der Schnelligkeit abhängt, mit welcher die Lösungsmittelmenge innerhalb der Wasser-Nitrocellulose-Suspension verteilt wird. Das Ausmaß des Ouellens bestimmt die endgültige gravimetrische Dichte des erzeugten Pulvers. Es ist wahrscheinlich, daß der durch die Behandlung mit Äthylacetat verursachte Ouellzustand der jitrocellulose die schnelle Diffusion von Säure aus der gequollenen Nitrocellulose in das Wasser hinein ermöglicht, mit welchem sie sich in inniger Berührung befindet. Es ist selbstverständlich, daß gewünschtenfalls eine geeignete Menge von neutralem Diphenylamin dem Pulver beispielsweise mit Lösungsmittel zugesetzt werden kann, um das Pulver stabiler zu machen.
  • Als Erläuterung einer anderen Ausführungsform des Verfahrens der Erfindung sei angegeben, daß in die Nitrocellulosesuspension eine kleine Menge eines Schutzkolloids, wie beispielsweise Stärke oder Gummiarabikum, eingebracht werden kann. Die il1enge eines solchen Schutzkolloids kann 1/.- bis 10/9, bezogen auf das Gewicht des Wassers in der :\ itrocellulosesuspension, betragen, und durch Verwendung eines solchen Schutzkolloids wird das Ausflocken auf ein solches Ausmaß begrenzt, daß die erhaltenen Körner feiner und von gleichmäßigerer Größe sind.
  • Die gemäß der Erfindung hergestellten Pulverkörner sind also kleine Klümpchen aus gelatinierten 1i itrocelluloseteilchen. Die betreffenden Teilchen, welche die einzelnen Körner bilden, sind durch die Wirkung des Lösungsmittels in einem solchen Ausmaß miteinander verbunden, daß das anfallende Korn eine im wesentlichen kugelige Gestalt hat, wenn sich auch wellenförmige Erhebungen auf der Oberfläche desselben vorfinden. Wo ein nichtflüchtiges explosives Weichmachungsmittel zum Z'erbinden der Teilchen verwendet wird, enthält das anfallende Pulverkorn nicht nur 'itrocellulose, sondern auch andere Explosivstoffe, wie Nitroglycerin, Dinitrotoluol od. dgl.
  • Aus der vorstehenden Beschreibung ist ersichtlich, daß das beispielsweise beschriebene Verfahren verschiedene Abänderungen erfahren kann, ohne daß dabei der Rahmen der Erfindung verlassen wird.

Claims (9)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Herstellung von gekörntem, rauchlosem Pulver, dadurch gekennzeichnet, daß das aus dichter gelatinierter Nitrocellulose bestehende Ausgangsmaterial fein zerkleinert und durch Zusatz eines Agglomerierungsmittels die kleinen Teilchen zu Körnern mit größerem Durchmesser vereinigt werden.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß als Agglomerierungsmittel ein Stoff Verwendung findet, der auf das Ausgangsmaterial lösend oder weichmachend wirkt.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß ein explosibles Lösungs-oder Weichmachungsmittel, wie z. B. Nitroglycerin, verwendet wird. .
  4. 4. Verfahren nach Anspruch i, 2, 3 und 4., dadurch gekennzeichnet, daß die anfallenden Körner mit einem ihre Zündfähigkeit oder Verbrennungsgeschwindigkeit verändernden Stoff versehen werden.
  5. 5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß feinverteilte dichte gelatinierte Nitrocellulose mit einem die Verbrennung ändernden Mittel, gemischt mit einem flüchtigen Lösungsmittel für Nitrocellulose, behandelt wird, indem sowohl die Nitrocellulose als auch das die Verbrennung ändernde Mittel durch Rühren in Wasser suspendiert werden, worauf das Rühren fortgesetzt wird, bis sich aus den kleinen Teilchen aus dichter gelatinierter Nitrocellulose größere Körner gebildet haben, worauf dann das flüchtige Lösungsmittel durch Wärme abgetrieben wird.
  6. 6. Zierfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß ein Lösungsmittel verwendet wird, das mit Wasser im wesentlichen nicht mischbar ist.
  7. 7. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß unter Fortlassung eines besonderen Lösungsmittels ein flüssiges, die Verbrennung änderndes Mittel Verwendung findet. das die Nitrocelluloseteilchen zu agglomerieren vermag. B.
  8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß als Ausgangsmaterial gelatinierte Nitrocellulose Verwendung findet, welche unstabile Anteile aufweist.
  9. 9. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der wäßrigen Suspension aus gelatinierten Nitrocelluloseteilchen ein Schutzkolloid zugegeben wird. 1o. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß dem Schlamm eine Lösungsmittelmenge zugesetzt wird, die gleich dem r,25- bis 2fachen des Gewichtes der Nitrocellulose ist. Angezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 53 296, 57 399# 1r7349; französische Patentschrift Nr. 441 555; USA.-Patentschriften Nr. i 924 46q., 2 027 114, 2 031 659, 2 120 324.
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