DE14830C - Sprengstoff, genannt Petralit, bestehend aus Nitroverbindungen, Alkalinitraten, Palmitinsäuren! Cetyloxyd, kohlensaurem Kalk und Holzkohle - Google Patents

Sprengstoff, genannt Petralit, bestehend aus Nitroverbindungen, Alkalinitraten, Palmitinsäuren! Cetyloxyd, kohlensaurem Kalk und Holzkohle

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DE14830C
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cetyloxide
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R. SjÖBERG in Stockholm
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C06EXPLOSIVES; MATCHES
    • C06BEXPLOSIVES OR THERMIC COMPOSITIONS; MANUFACTURE THEREOF; USE OF SINGLE SUBSTANCES AS EXPLOSIVES
    • C06B25/00Compositions containing a nitrated organic compound
    • C06B25/10Compositions containing a nitrated organic compound the compound being nitroglycerine

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Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
KLASSE 78: Sprengstoffe.
Cetyloxytl, kohlensaurem Kalk und Holzkohle.
Patentirt im Deutschen Reiche vom 27. October 1880 ab.
Petralit ist ein inniges, vollkommen homogenes Gemisch von:
60 Theilen Nitrocetyl, Nitroceryl, Nitro- " glycerin (über das Mengen-
verhältnifs der drei einzelnen Nitroverbindungen siehe unten),
16 - salpetersaurem Kali, Natron
oder Ammoniak,
ι - palmitinsaurem Cetyloxyd,
ι - kohlensaurem Kalk,
6 - Nitrocellulose,
16 - präparirter, d. h. gereinigter, pulverisirter Holzkohle,
Theile.
Wenn oben von 60 Theilen Nitroglycerin, Nitrocetyl und Nitroceryl die Rede ist, so soll mit dieser Zusammenfassung der drei Nitroverbindungen zu zusammen 60 Theilen die Möglichkeit einer Variation der Mengen der einzelnen Körper unter einander angedeutet werden; die Summe aller drei mufs natürlich stets 60 betragen. Das Variiren der Nitroverbindungen in ihren Mengenverhältnissen zu einander wird durch die verschiedenartigen Verwendungen des Petralits erheischt, und mufs deshalb vorbehalten bleiben.
Was die Darstellung der einzelnen, oben erwähnten Bestandtheile des Petralits angeht, so ist dieselbe folgende:
i. Das Nitroceryl wird aus dem Cerylalkohol (Ceryloxydhydrat) durch Lösen desselben in Schwefelsäure (concentrirt) unter Zufügung von Salpeter in einer der Darstellung von Nitroglycerin und Nitrocellulose analogen Nitrirungsweise gewonnen. Der Cerylalkohol selbst wird aus dem cerotinsauren Ceryloxyd (chinesischen Wachs) dadurch gewonnen, dafs letzteres zuerst mit Kali zusammengeschmolzen (verseift) wird, die Schmelze in heifsem Wasser gelöst und zu der hierbei resultirenden, milchigen Flüssigkeit Chlorbarium in hinreichender Menge zugefügt wird. Der erhaltene Niederschlag (cerotinsaurer Baryt und Cerylalkohol) wird durch FiI-triren abgesondert, getrocknet, zu einem feinen Pulver zerrieben und dann mit heifsem Alkohol, der etwas Benzol enthält, extrahirt. Nach dem Abdunsten hinterläfst der benzolhaltige Alkohol das zum Nitriren fertige Ceryloxydhydrat.
2. Das Nitrocetyl. Das zur Darstellung desselben nöthige Cetyloxydhydrat (Cetylalkohol) wird in folgender Weise gewonnen: Käuflicher, gereinigter Wallrath (2 Theile) wird in eisernen Gefäfsen geschmolzen und in denselben festes Kalihydrat (1 Theil) eingetragen. Nach vollendeter Verseifung wird die in möglichst wenig Wasser aufgenommene Schmelze (Seife) durch Zusatz von Schwefelsäure zersetzt. Das ausgeschiedene Fett (Palmitinsäure und Cetylalkohol) wird abgesondert, mit Kalkmilch gekocht und die so erhaltene Kalkseife getrocknet, gut pulverisirt und mit Alkohol extrahirt. Es bleibt der palmitinsäure Kalk zurück, während Cetylalkohol in Lösung geht und nach dem Verdunsten des Alkohols fertig zum Nitriren zurückbleibt.
Die Nitrirung geschieht in der unter ι. bei Cerylalkohol angegebenen Weise durch Salpeter und Schwefelsäure.
3. Nitroglycerin und
4. Nitrocellulose (Schiefsbaumwolle) sind die in der üblichen Weise gewonnenen Sprengstoffe, wie sie im Handel vorkommen. Ebenso sind
5. der kohlensaure Kalk,
6. das salpetersaure Natron (bezw. Kali oder Ammoniak) und
7. die präparirte Kohle die unter den erwähnten Bezeichnungen vorkommenden Handelsartikel.
8. Palmitinsaures Cetyloxyd ist der auch unter dem Namen Cetin im Handel vorkommende Wallrath (gereinigt).
Die den Petralit besonders auszeichnenden Eigenschaften sind:
i. Stärkere Sprengkraft als andere bisher bekannte Sprengstoffe. 42,508 g Petralit durchschlagen eine 10 mm starke Eisenplatte und die entsprechend erhöhte Quantität durchschlägt die stärkste Panzerplatte, weshalb der Petralit sich besonders zur Ladung für Torpedos wie überhaupt zu Kriegszwecken eignen würde.
2. Gröfsere Sicherheit gegen Unglücksfälle bei Fabrikation, Transport und Anwendung als andere Sprengstoffe.
Petralit verbrennt bei Erhitzung bis zu 1900 C, ohne zu explodiren, kann demzufolge durch offenes Feuer nicht zur Explosion gebracht werden, auch ist derselbe infolge seiner chemischen Zusammensetzung gegen Stöfse bei Transporten unempfindlich.
Die Explosion wird nur durch Anzündung mittelst Zündhütchens oder Pulverpatrone herbeigeführt und verbrennt dabei der Petralit vollständig, so dafs keinerlei Rückstand zurückbleibt.
Der Petralit entwickelt keine für die Grubenarbeiter beschwerliche und giftige Gase, seine Anwendung und Fabrikation ist weniger gefährlich, als die bekannter Sprengmittel.

Claims (1)

  1. Patent-Anspruch:
    Ein Sprengstoff, Petralit genannt, bestehend aus Nitroverbindungen, Alkalinitraten, palmitinsaurem Cetyloxyd, kohlensaurem Kalk und Holzkohle, in den in der Beschreibung angegebenen Verhältnissen.
DENDAT14830D Sprengstoff, genannt Petralit, bestehend aus Nitroverbindungen, Alkalinitraten, Palmitinsäuren! Cetyloxyd, kohlensaurem Kalk und Holzkohle Active DE14830C (de)

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